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Vergessen und vorbei?

Ausstellung über das Lager Lichterfelde

Die Baracke 3/5a im Hintergrund bleibt erhalten, alle anderen Gebäude wurden abgerissen.  Foto: Christine Glaunig
Die Baracke 3/5a im Hintergrund bleibt erhalten, alle anderen Gebäude wurden abgerissen. Foto: Christine Glaunig
Erschienen in Gazette Steglitz Juli 2023
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Bis zum 27. August wird in der Galerie der Schwartzschen Villa, Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin, eine Ausstellung über das Lager Lichterfelde und die französischen Kriegsgefangenen gezeigt.

Reste des Kriegsgefangenenlagers

Auf einer ausgedehnten Fläche zwischen der Osdorfer Straße und der Trasse der Anhalter Bahn in Richtung Wittenberg befand sich während des Zweiten Weltkriegs das Kriegsgefangenenlager Lichterfelde-Süd. Engagierte Bürgerinnen und Bürger machten 2017 in Reaktion auf Planungen für ein großes Wohnungsbauprojekt darauf aufmerksam, dass auf dem Gelände bauliche Überreste des Lagers erhalten sind. Dass die mehrfach umgebauten Gebäude aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen, war selbst Fachleuten unbekannt.

Alltag und historischer Kontext

Die Ausstellung des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, die in der Schwartzschen Villa gezeigt wird, beleuchtet erstmals die Geschichte des Lagers Lichterfelde, in dem die Wehrmacht von 1940 bis 1945 vor allem französische Soldaten internierte. Sie skizziert die Entwicklung des Ortes von der Vorkriegszeit über die Nutzung als Kriegsgefangenenlager bis hin zur Gegenwart und gibt einen Einblick in den Arbeits- und Lageralltag sowie den historischen Kontext. Vor dem Hintergrund der Debatten um die Zukunft des historischen Ortes, spiegelt die Ausstellung den aktuellen Forschungsstand wider und regt dazu an, sich mit der Geschichte des Geländes auseinanderzusetzen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

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