Berlin

Ersatz für Tierversuche

TU-Berlin entwickelt erstes Gewebe-Modell der Leber ohne Tierleid

07.05.2024: Eine bedeutende Errungenschaft in der biomedizinischen Forschung: Wissenschaftler der TU Berlin haben erstmals ein Modell der Leber aus menschlichen Zellen hergestellt, ohne auf Materialien tierischen Ursprungs zurückgreifen zu müssen. Dieser Erfolg ist ein wichtiger Schritt hin zu einer biomedizinischen Forschung und Lehre, die vollständig auf Methoden ohne Tierleid aufbaut.

Bisher waren auch Ersatzmethoden für Tierversuche auf Materialien tierischen Ursprungs angewiesen, wie zum Beispiel Nährlösungen, die aus den Föten von Kälbern gewonnen werden. Doch diese Praxis ist nicht nur ethisch bedenklich, sondern auch für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen problematisch.

Das neue Gewebe-Modell der Leber wurde mit Hilfe von 3D-Biodruck hergestellt, ohne auf strukturbildende Stoffe aus Tumoren von Mäusen zurückzugreifen. Stattdessen verwendeten die Forscher chemisch genau definierte Nährmedien und Strukturstoffe aus menschlichen Quellen. Dieser Erfolg ist ein wichtiger Schritt hin zu einer biomedizinischen Forschung, die vollständig auf Methoden ohne Tierleid aufbaut.

Die Forscher testeten ihr neues, tierleidfreies Leber-Modell und konnten nachweisen, dass es die gleiche Empfindlichkeit gegenüber Giftstoffen aufweist wie herkömmliche Methoden. Dieser Erfolg gibt Hoffnung auf schnellere Erfolge bei der Entwicklung von Medikamenten und einer Verbesserung der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen.

Die Wissenschaftler sind optimistisch, dass ihre neue, tierleidfreie Methode schnell in die Praxis umgesetzt werden kann und eine breite Anwendung findet. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachgebieten und Institutionen soll die Methode weiter optimiert werden, um eine Zukunft ohne Tierversuche zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter: www.tu.berlin/angewbiochem/forschung/team-bioprinting