Gazette Verbrauchermagazin
Charlottenburg-Wilmersdorf

Ausgeblendet - Der Umgang mit NS-Täterorten in Ost- und West-Berlin

Ausstellung ab 2. Juni im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf

In den Garagen an der Seesener Straße wurden Lastwagen zu mobilen Gaskammern umgebaut. Foto: Hans Seiler
In den Garagen an der Seesener Straße wurden Lastwagen zu mobilen Gaskammern umgebaut. Foto: Hans Seiler

25.05.2023: Die Wanderausstellung „Ausgeblendet“, die dem Umgang mit Täter-Orten des Nationalsozialistischen Regimes in Ost- und West-Berlin nachgeht, macht vom Freitag, 2. Juni bis zum Sonntag, 3. September, Station im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim. Die Eröffnung findet am Donnerstag, 1. Juni, um 18.30 Uhr in der Villa Oppenheim statt.

Zahlreiche Gedenkstätten

Im Stadtbild Berlins finden sich heute zahlreiche Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Mahnmale, die an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern. Viele nehmen auf konkrete Orte von historischer Bedeutung Bezug. Ihrer Entstehung ging jedoch eine lange Geschichte des Ausblendens und Verschweigens sowie politischer Auseinandersetzungen voraus – gerade, wenn es sich um sogenannte Täterorte handelt, an denen Verbrechen geplant und organisiert wurden.

Geschichte der Täterorte

Die Ausstellung rekonstruiert die Geschichte ausgewählter NS-Täterorte in der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin. Sie zeigt Geschichtspolitiken im Wandel der geteilten Stadt, erzählt von Protestformen und zivilgesellschaftlichem Engagement und zeichnet die schwierigen Prozesse der Sichtbarmachung von Ortsgeschichten vor und nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 nach.

Die Wanderausstellung wurde vom Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. in Zusammenarbeit mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz zwischen 2017 und 2020 erarbeitet. Für die aktuelle Station im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf wurde die Ausstellung um weitere Geschichtsorte aus dem Bezirk ergänzt.

Moderierte Rundgänge

Begleitend zur Ausstellung werden moderierte Rundgänge im Stadtraum zu Orten der NS-Geschichte und Erinnerungszeichen für Verfolgte des Regimes im Bezirk angeboten. Am 14. Juni führt die Leiterin des Sportmuseums Berlin Dr. Veronika Springmann durch den Olympiapark. Weitere Rundgänge führen in Charlottenburg-Nord auf den „Pfad der Erinnerung“ sowie in das Umfeld der Skulptur „Treblinka“ am Amtsgerichtsplatz, um dort auch am 80. Jahrestag an den Aufstand in dem Vernichtungslager zu erinnern. Näheres zu den Terminen der Rundgänge und zur Anmeldung unter www.villa-oppenheim-berlin.de

Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße 55/Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin.

TitelbildTitelbild

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH 2023