Tempelhof-Schöneberg
Preis gegen Einsamkeit
Bezirk ehrt fünf lokale Projekte für sozialen Zusammenhalt
02.12.2025: Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat am Dienstag erstmals den „Gemeinschaftspreis des Bezirksbürgermeisters“ verliehen. Im Willy-Brandt-Saal des Rathauses Schöneberg wurden fünf Initiativen ausgezeichnet, die sich gegen soziale Isolation und für stärkere Nachbarschaften einsetzen.
Den ersten Platz belegte Bolu Ajibawo mit dem Projekt „Dorfcafé“. Der Ursprung der Initiative lag in einer simplen Alltagssituation: Ajibawo wollte sich einen Hammer leihen und stellte fest, dass ihm seine Nachbarn im Haus unbekannt waren. Daraufhin gründete er im Kiez rund um den Germaniagarten einen offenen Treffpunkt, der mittlerweile als Frühstücksrunde Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenbringt. Unterstützung erhält das Projekt vom lokalen Quartiersmanagement und der Serbisch-Orthodoxen Gemeinde.
Der zweite Preis ging an den „Kiezladen Miteinander“ des Vereins Futur:ista. Das Projekt nutzt in den Herbst- und Wintermonaten die Räumlichkeiten der Eisdiele „Fräulein Frost“ als Begegnungsort. Zusätzlich vergab die unabhängige Jury drei dritte Plätze. Ausgezeichnet wurden der Verein L-Support für seine Beratungsarbeit für von Gewalt betroffene Frauen und queere Personen, der Verein „Über den Tellerrand“ für interkulturelle Kochformate sowie die Wajekama Inklusion gGmbH für ihr Angebot inklusiver Spaziergänge.
Insgesamt waren 18 Bewerbungen eingegangen. Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann hob bei der Preisverleihung die Bedeutung lokaler Begegnung hervor, um Einsamkeit als gesellschaftlicher Herausforderung zu begegnen.
Das Bezirksamt plant, das Engagement in diesem Bereich weiter auszubauen. Unter der Leitung der Beauftragten für Bürgerschaftliches Engagement entsteht derzeit eine zentrale Anlaufstelle. Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem sogenannte Plauderbänke im öffentlichen Raum. Der Gemeinschaftspreis soll Anfang 2026 erneut ausgeschrieben werden.
