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Die Zehlendorfer Schillerlinde

Ein Baum zu Ehren des Dichters

Zehlendorfer Schillerlinde an der  Martin-Buber-/Ecke Hohenzollernstraße.
Zehlendorfer Schillerlinde an der Martin-Buber-/Ecke Hohenzollernstraße.
Erschienen in Zehlendorf Mitte Journal August/September 2023
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Zentral gelegen, aber kaum beachtet. Ein Stein neben einer Linde auf einem kleinen Platz an der Martin-Buber-/Ecke Hohenzollernstraße weist daraufhin, dass hier im Jahr 1905 eine Schillerlinde gepflanzt wurde. Auch in der Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ von Paul Kunzendorf ist hierüber etwas zu finden: „Zur Erinnerung an den 100-jährigen Todestag des volkstümlichsten deutschen Dichters Friedrich Schiller (+ 9. Mai 1805) veranstaltete die Gemeinde Zehlendorf am Sonntag den 14. Mai 1905 eine glänzende Schillerfeier unter Beteiligung der Schuljugend, sämtlicher Vereine des Ortes und der gesamten Bevölkerung.“ Ausführlich beschreibt der Chronist die Festlichkeiten mit Chorgesang, Kapellen, Vorträgen und sportlichen Vorführungen.

Bei der Linde – es ist eine Winterlinde Tilia cordata – dürfte es sich nicht mehr um den ursprünglich gepflanzten Baum handeln. Eine Datenbank weist ihn als 63 Jahre alt aus, also muss es eine Ersatzpflanzung gegeben haben. Linden können über 1000 Jahre alt werden, aber unter den Bedingungen der Stadt erreichen sie in der Regel ein Alter unterhalb von 100 Jahren.

Warum eine Linde

Es gibt einige Legenden und Geschichten, die sich um die Schillerlinde ranken. Eine davon besagt, dass Schiller selbst unter dem Baum saß und inspiriert wurde, als er an seinen Werken arbeitete. Es gibt zahlreiche Schillerlinden in Deutschland. Die Erste soll 1859 in Blasewitz bei Dresden diese Bezeichnung erhalten haben. Die Schillerlinde hat eine starke symbolische Bedeutung für die Erinnerung an den Dichter und sein Werk.

Friedrich Schiller (1759-1805) war ein deutscher Dichter, Dramatiker und Philosoph. Er studierte Medizin und Jurisprudenz, aber seine Leidenschaft galt der Literatur. Er schrieb zahlreiche bekannte Werke, darunter „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, „Don Carlos“ und „Wilhelm Tell“. Schiller war auch ein politischer Aktivist und unterstützte die Ideen der Aufklärung. Er war mit Goethe befreundet und ließ sich von Kants Werken beeinflussen. Friedrich Schiller starb im Alter von nur 46 Jahren in Weimar.

Titelbild

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