Zehlendorf Mitte Journal - Oktober/November 2023

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

Oktober/November · Nr. 5/2023

Zweites Leben für den Werkstoff Plastik NBH Wannseebahn e.�V. macht mit Upcycling Schule GRATIS ZUM MITNEHMEN

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Zweites Leben für den Werkstoff Plastik NBH Wannseebahn e. V. macht mit Upcycling Schule

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lastik, in unserer Wegwerfgesellschaft längst zum Problem für die Natur geworden, lässt sich nicht so einfach aus der Welt schaffen. Durch Upcycling eine sinnvolle Nachnutzung von Kunststoffen wie Polypropylen (PP) oder HDPE (High-DensityPolyethylen) auf den Weg zu bringen und junge Menschen für einen überlegten Umgang mit Plastik zu sensibilisieren,

Impressum

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11. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Jacqueline Lorenz Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Dezember/Januar Nr. 6/2023 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 02.11.2023 Erscheinung: 01.12.2023

Zweites Leben der Flaschendeckel.

hat sich das Nachbarschaftshaus (NBH) Wannseebahn e. V. auf die Fahne geschrieben: Mit seinem Projekt frei nach dem Motto „Her mit dem Rohstoff

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals

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aus der gelben Tonne“ setzt sich der Verein füreinander und miteinander gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Schulen und Jugendeinrichtungen in SteglitzZehlendorf für ein zweites Leben ausrangierten Plastikmülls ein. Dabei spielt kreative Zweckentfremdung eine wichtige Rolle, die das zuerst gesammelte, dann geschredderte und schließlich in neue Form geschmolzene Plastik fantasievoll wiederbelebt.

Corona als Ideengeber für die fünf großen „S“ Karl Maurer, Sozialpädagogischer Leiter Jugendarbeit vom NBH Wannseebahn e. V., erklärt, wie es zum Projekt kam: „Gemeinsam mit Jan Ehlen von der Botanikschule im Botanischer Garten fragten wir uns 2020 während der Corona-Hochphase, was man gemeinsam mit den Jugendlichen eigentlich machen könne. Wir kamen zu dem Entschluss: Sammeln und Produzieren!“ Seine Kollegin, Projektleiterin Jessica Iff, fährt fort: „Wir hatten in dieser Pandemie-Phase viel Zeit für die Prozessentwicklung dieser Idee, haben ein halbes Jahr zum The An der Plastiksammelstation Berliner Straße 82: Jessica Iff und Karl Maurer vom NBH Wannseebahn e. V. – im Einsatz für Jugendliche und Umwelt.

ma Plastik-Upcycling vieles ausprobiert und mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher aus der JFE Schottenburg experimentiert. Die Maske hatte man ja zu dieser Zeit sowieso auf – günstig für den Produktionsgang.“ Kurz zuvor hatte der NBH Wannseebahn e. V. die Trägerschaft über diese Jugendfreizeiteinrichtung am Brittendorfer Weg übernommen. Das Projektziel erklärt Karl Maurer so: „Wir wollen Jugendlichen vermitteln, dass Kunststoff

eine tolle Sache sein kann, aber dass man auch bedacht damit umgehen muss.“ Und was die Industrie in bereits größeren Upcycling-Verfahren umsetzt – beispielsweise die Herstellung von Flip-Flops aus alten Autoreifen – geht der im Bezirk gut vernetzte Verein nun mit Jugendlichen in passendem Rahmen an. Dabei stehen die fünf großen „S“ für das Nachnutzungsprojekt der Kunststoffe PP und HDPE: Sammeln, Säubern, Sortieren,

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Zehlendorf Mitte Journal Schreddern und Spritzgussverfahren zeigen den Produktionsweg von der Plastikflasche zum Schlüsselanhänger oder Klemmbrett verständlich auf. Dass dieses Projekt nach relativ kurzer Zeit schon je eine Schreddermaschine und eine Maschine für das Spritzgussverfahren vorweisen kann, geht nicht zuletzt auf den engagierten gemeinsamen Einsatz von NBH-Trägerteam und Jugendlichen der Freizeiteinrichtungen zurück, der Sponsoren, Bezirksamt und Fachleute mit ins Projektboot holte und damit sowohl finanzielle Unterstützung als auch wichtige fachliche Beratung sicherte. Karl Maurer dazu: „Zahlreiche wichtige Akteure unterstützen uns bei unserem Projekt im Hintergrund.“ So auch der Verein „Open Sour ☎ 810 58 55 50

ce Economy“, der als Plattform für im Nachhaltigkeitsbereich arbeitende und derartige Upcycling-Maschinen herstellende

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Techniker und Ingenieure steht: Mit der Bauplanveröffentlichung zu den vom NBH Wannseebahn e. V. angeschafften Schredderund Gussmaschinen ermöglicht er dem Verein, seine Maschinen schonend und regelmäßig selbst zu warten.

Eine Projektidee macht Schule

Mit Kreativität aus altem Plastik Neues schaffen. Foto: NBH Wannseebahn

Längst hat der Gedanke der Nachhaltigkeit in die Schulfächer Einzug gehalten und ist immer stärker in den Köpfen von Lehrenden wie Lernenden verankert. Bedingt durch den Schwund der natürlichen Ressourcen und durch gesellschaftlichen Wandel gewinnt Upcycling zunehmend an Bedeutung. Wichtige Projekt-Kooperations Kennen Sie Ihre Werte? Vitamin B12, Vitamin D, Folsäure, Vitamin Kombi3, Eisen, Magnesium, Testosteron, Diabetes, Herz, Schilddrüse, Hashimoto, Allergie - Lassen Sie sich von uns testen!

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partner zum Thema Upcycling sind für den NBH Wannseebahn e. V. mit ihren Projektwochen etliche Bildungseinrichtungen und Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk wie die Mühlenau-Grundschule, die Conrad-Schule, der Campus Albert Schweitzer und die Nord-Grundschule – nicht zuletzt dank aktiver Sozialarbeiter. Auch mit dem Mittelhof besteht reger Austausch. In der JFE Schottenburg wird das Thema Upcycling vertieft, der NBH Wannseebahn e. V. bietet wertvolle Theorie-Workshops zum Thema, auch in den Ferien, und ist regelmäßig mit seinem Team primär im Bezirk aufklärend unterwegs, so auch anlässlich der diesjährigen Nachhaltigkeitswoche am 14. und 15. Juni im Boulevard Berlin. Jessica Iff betont: „Wir lehren einführend zum Projekt die Theorie passend zur jeweiligen Altersstufe, schaffen so das Bewusstsein für einen überlegten Umgang mit Plastik.“ So werden aktiv Brücken zwischen den jungen Menschen im Bezirk hin zur Nachhaltigkeit geschlagen, spielerisch und spannend zugleich. Werden in der 1. Klasse aus aufgebügelten Plastiktaschen noch Wimpelketten gebastelt, können die Schülerinnen und Schüler ab der dritten Klasse bereits an den mobilen Maschinen erste Erfahrungen sammeln. „Mobile Maschinen und Geräte sind für uns wichtig, um damit den Jugendlichen entgegenzukommen. Flexibilität ist heute wichtig, um sie besser erreichen zu können“, betont Karl Maurer.

aussehen kann, lernen Kinder und Jugendliche in der Jugendfreizeiteinrichtung und in den Lerngruppen, in denen alle gleichermaßen willkommen sind und kostenlos mitmachen können. In den kooperierenden Schulen stellen sie selbstgebaute Sammelstationen auf, in denen der Kunststoff erst einmal gesammelt wird. Anschließend wird er gewaschen, sortiert und geschreddert, um danach aufgeschmolzen und neu verarbeitet zu werden. So erhält Altes eine komplett neue Form. Schlüsselanhänger, Türstopper, HandyHalterungen, Buchstaben und Schneidebretter sind nur einige der daraus neu und sortenrein hergestellten Gegenstände. Und aus 100 Flaschendeckeln entsteht ein Klemmbrett. Im Schulhort erhalten die Erstklässler Seepferdchen-Schlüsselanhänger aus dem 3D-Drucker, auf denen steht „Ich war mal ein Plastikdeckel“. Plastikflaschen etc. zum Upcycling können in

Schreddermaschine leistet die Grobarbeit. � Fotos: NBH Wannseebahn

Gestern Limoflasche, morgen Schlüssel­ anhänger Die Schottenburg, die mit etlichen Projekten wie Fahrradwerkstatt und Werkzeugverleih, Foodsharing oder Modeupcycling das Thema aufgreift, schenkt Gegenständen aus Kunststoff ein zweites Leben, anstatt sie achtlos in den Müll zu werfen. Wie diese Wiederbelebung

Aus Alt mach Neu.� Foto: NBH Wannseebahn

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Zehlendorf Mitte Gesundheit Journal der Freizeiteinrichtung Schottenburg, in den kooperierenden Schulen und im NBH Wannseebahn e. V. in der Berliner Str. 82 in Zehlendorf abgegeben werden. Wie gut dieses Angebot genutzt wird, zeigen dort Taschen voller Plastikmüll, der auf seine Metamorphose wartet. „Eine große Tasche voller Plastik kommt monatlich allein schon von mir zusammen“, verrät Projektleiterin Jessica Iff.

Fast 30 Jahre NBH Wannseebahn e. V. „Jugendliche brauchen Räume. Wenn wir welche frei haben, können sie von anderen genutzt werden“, erklärt Maurer. So stehen unter der Trägerschaft des NBH Wannseebahn e. V. ggf. freie Räume in der Schottenburg für Workshops und für Treffen anderer Einrichtungen offen, auch hier wieder ganz nach dem Vereins-Motto „FüreinanderMiteinander“. Als ein Forum für Menschen, die, unabhängig von Alter und politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit, das Leben in ihrem Stadtteil und Bezirk mit kulturellen und sozialen Angeboten

Spritzgussmaschine. Foto: NBH Wannseebahn

sowie mit gezielten Initiativen gestalten möchten, versteht sich der Verein, der 1994 gegründet wurde und im nächsten Jahr 30 Jahre Bestehen feiern kann. Ein Jahr später, 1995, wurde das Nachbarschaftshaus mit dem Schülerclub für Kinder gegründet. Schulstation in der Mühlenau-Grundschule und Übernahme der Trägerschaft für den Schulhort dieser Schule folgten. Wichtige Schulsozialarbeit leistet der Verein u. a. auch am Paulsen Gymnasium, am Arndt Gymnasium und der Gail S. Halvorsen

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Schule. Anfang 2016 übernahm der NBH Wannseebahn e. V. die Trägerschaft des Kinder- und Jugendbüros im Bezirk und seit 2020 gestaltet er auch die Angebote der JFE Schottenburg. Der Verein ist dem Verband für sozialkulturelle Arbeit angeschlossen und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Gut besucht ist seit 2008 das „Mobile Wohnzimmer“, für Jugendliche unterwegs und jeden Dienstag in der Zeit von 16 – 18 Uhr als buntes „MoWo“ für Jugendliche Anlaufstelle am Hermann-Ehlers-Platz, die hier bei Snacks, Musik, Powerbanks, Spiel und Spaß finden und ihre Meinung sagen können. Auch über dieses Projekt kommt das Jugendarbeitsteam den Problemen, Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen näher. „Dadurch können wir mit unseren Projekten stärker auf ihre Potentiale und Bedürfnisse eingehen“, erklärt Karl Maurer, der sich auch zukünftig viele Multiplikatoren wünscht, die die Arbeit des Nachbarschaftshaus Wannseebahn e. V. unterstützen. Weitere Informationen unter www.wsba.de Jacqueline Lorenz

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Vor 100 Jahren starb Paul Kunzendorf Berliner Journalist und Verfasser der Zehlendorfer Chronik

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r schrieb für die Wochenzeitung „Der Bär“ und die 1881 gegründete „Berliner Pferdebahnzeitung“. Im Handbuch „Das litterarische Berlin“ von Gustav Dahms zählt er zu den „Sogenannten Universalkorrespondenten, die über alles berichten, was ihnen in den Wurf kommt [..].“ 1889 gab er die „Gedenkblätter aus Zehlendorf“ heraus. Paul Kunzendorf (1853 – 1923), Journalist und Schriftsteller, verfasste auch mehrere Bücher: 1892 veröffentlichte er „Hervorragende Söhne und Töchter der Mark.“ 1912 erschienen die „Sagen der Provinz Brandenburg“ und „Friedriciana – Lebenssprüche Friedrichs des Großen.“ 1920 wurde sein Buch „Der Haarkünstler in Poesie und Humor“ im Verlag der deutschen Allgemeinen Friseurzeitung veröffentlicht. Die Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ kam 1906 auf den Buchmarkt. Sie wurde in aufwändiger Arbeit von Franz Ahlgrimm digitalisiert und kann von allen Interessierten auf der Webseite des Heimatvereins Zehlendorf unter www. heimatmuseum-zehlendorf.de gelesen werden. Paul Kunzendorf hatte seit 1885 die Entwicklung Zehlendorfs in der Kaiserzeit journalistisch begleitet und sich ins aufblühende Vereinsleben Zehlendorfs eingemischt. Die Chronik reicht bis in vorangegangene Jahrhunderte zurück, für deren Darstellung sie

greift. Das Werk verrät vieles über den Zeitgeist des ausgehenden 19.  Jahrhunderts. „Zehlendorf einst und jetzt“ ist eine der wichtigsten Quellen für Namen, Da Die Zehlendorfer Chronik „Zehlendorf einst und jetzt“ von 1906.

Ehrengrab auf den Friedhof Zehlendorf an der Onkel-Tom-Straße.

auf ältere Quellen, unter anderem die „Geschichte des Dorfes Zehlendorf“ von Ernst Ferdinand Schäde (1772-1861), zurück ten, Zusammenhänge und Abläufe im alten Zehlendorf, wobei die Begeisterung für den Kaiser im Kontext mit der damaligen Zeit gesehen werden muss. Der in Berlin-Mitte geborene Paul Kunzendorf engagierte sich in seiner Wahlheimat: im Januar 1889 übernahm er den Vorsitz beim Zehlendorfer Turnverein – später Zehlendorfer Turn- und Sportverein von 1888 e. V. Er blieb für 30  Jahre Vorsitzender und wurde anschließend zum Ehrenmitglied ernannt. Sein Grab auf dem Friedhof Zehlendorf in der Onkel-Tom-Straße ist ein Ehrengrab des Landes Berlin.� ◾

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Schwer kranke und sterbende Menschen begleiten – eine erfüllende Aufgabe.

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Foto: Carolin Ubl

Ehrenamtlich in der Hospizarbeit

Vorbereitungskurs im Diakonie Hospiz Wannsee

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ie möchten sich engagieren, indem Sie schwer kranke und sterbende Menschen in deren Zuhause oder im Krankenhaus begleiten? Sie haben in der Woche circa drei Stunden Zeit zu verschenken und wollen sich auf Menschen am Lebensende, auf deren Lebensgeschichte und Angehörige einlassen? Wenn Sie diese Fragen mit „Ja“

beantworten, sind Sie eingeladen, an dem neuen Vorbereitungskurs im Diakonie Hospiz Wannsee teilzunehmen und das nötige Rüstzeug für dieses anspruchsvolle und bereichernde Ehrenamt zu erwerben. Der nächste Vorbereitungskurs findet vom 2. Februar bis 5. Juli 2024 statt. Er umfasst eine Blockwoche (Bildungszeit ist möglich), ein

Intensivwochenende, eine Praktikumsphase, sowie 10 Abendtermine. Kontakt und weitere Informationen von Katrin Schmökel, Sandra Hemmerling unter Tel. 030 / 805 05 723 oder per E-Mail an hpbd@diakonie-hospiz-wannsee.de Das Diakonie Hospiz Wannsee ist an der Königstraße 62B in Wannsee. ◾

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Porträts bekannter Bewohner der Pfaueninsel – Ihre originalen Gräber wurden auf dem Kirchhof zu Nikolskoe zerstört oder verlegt.

Elisabeth Friedrich 1789-1873 Zeichnung von C. Jackstein aus der Wochenschrift Der Bär, Berlin 1885

Joseph Friedrich 1789-1873 Zeichnung von C. Jackstein aus der Wochenschrift Der Bär, Berlin 1885

Harry Maitey gestorben 1872 Zeichnung von G. Schadow,1824

Gustav Adolph Fintelmann 1803-1871 Silberstiftzeichnungen von O. Begas

Eulalia Fintelmann 1806-1866 Silberstiftzeichnungen von O. Begas

Die Geschichte des Kirchhofs Nikolskoe

Neue Zehlendorfer Chronik erschienen

A Nikolskoe Die Geschichte des Kirchhofs

m Wegesrand im westlichen Düppeler Forst, unweit der Kirche St. Peter und Paul, südlich des Nikolskoer Wegs befindet sich ein kleiner Friedhof, auf dem hauptsäch Nikolskoe

ZEHLENDORFER CHRONIK Heft 23, 2023

Die Geschichte des Kirchhofs Michael Seiler

Z E H L E N D OR F E R CH R ON I K Heft 23, 2023

lich frühere Bewohner der nahen Pfaueninsel ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Hier ist unter anderem das Grab des Sand wich-Insulaners Harry Maitey, der 1824 auf einem preußischen Handelsschiff in Deutschland ankam. Bei seinem Herkunftsland handelt es sich um das heutige Hawaii. Entdecker James Cook hatte die Inselgruppe zu Ehren seines Landsmannes Lord Sandwich als „Sandwich-Inseln“ betitelt. König Friedrich Wilhelm III. ließ den jungen Mann von Hawaii nach Berlin bringen. Dort erhielt er eine christliche Erziehung und wurde getauft. Schließlich bekam er eine Anstellung als Gehilfe des Maschinenmeisters auf der Pfaueninsel.

Gestalter der Pfaueninsel Einer der bekanntesten Bewohner der Pfaueninsel war Gustav Adolph Fintelmann. Er war der Neffe von Ferdinand Fintelmann, des Hofgärtners auf der Pfauen insel. Gustav ging bei seinem Onkel in die Lehre. Dank eines königlichen Reisestipendiums, das ihn in die Gartenanlagen in Österreich, München, Holland, Paris, England und Venedig führte, konnte er sein Wissen erweitern. In Preußen war er erst Hofgärtner in Paretz, bevor er 35 Jahre lang das Gartenrevier auf der Pfaueninsel gestaltete. Er wurde auf dem Friedhof neben seiner 1866 verstorbenen Ehefrau Eulalia beerdigt. In der neuen Ausgabe der Zehlendorfer Chronik mit dem Titel „Nikolskoe – Die Geschichte des Kirchhofs“ von Michael Seiler wird die Geschichte des Friedhofs ausführlich beschrieben. Die Chronik ist zum Preis von 3 Euro im Heimatmuseum Zehlendorf, Clayallee  355, 14169  Berlin erhältlich. Weitere Informationen unter www.heimatmuseumzehlendorf.de ◾

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zertifizierter Fachbetrieb

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Ehrung von George Bush senior

Statue des früheren US-Präsidenten an der Clayallee

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eit Mai hat die Clayallee einen weiteren „Anwohner“. Überlebensgroß steht George Bush (1924 – 2018), von 1989 bis 1993 der 41. Präsident der USA, vor deren Konsulat. Der Politiker gilt als einer der

Architekten der deutschen Einheit. Für ihn als Ehrenbürger von Berlin galt die Stadt immer als das Zentrum einer friedlichen Wiedervereinigung, die nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa betraf. Die Wiedervereinigung sah er als eine der größten Leistungen seiner Präsidentschaft an. Dabei ging George Bush behutsam vor und hielt sich im Hintergrund, denn er wollte jegliche Provokation der Sowjetunion vermeiden. Es war ein Zeitfenster der Geschichte, das die Möglichkeit der Wiedervereinigung eröffnete. Dieser entscheidende Moment wurde

von den Akteuren, zu denen auch der US-Präsident zählte, geschickt genutzt. Bei der Enthüllung der Statue waren unter anderem US-Botschafterin Amy Gutmann und Pierce Bush, Enkel des frühe ren Präsidenten zugegen, der eine bewegende Rede über die Leistungen seines Großvaters hielt. Alle, die das Konsulat besuchen, werden hierbei nun die 2,40 Meter hohe Bronzestatue erblicken.� ◾

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Vor 140 Jahren geadelt

Universalgelehrter Hermann von Helmholtz der „Reichskanzler der Physik“

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entwickelte er ein großes Interesse an der Physik. Diese galt damals allerdings als brotlose Kunst. So studierte er in Berlin Medizin und arbeitete nach erfolgreichem Abschluss und Promotion für ein Jahr an der Charité.

iner der einflussreichsten Naturwissenschaftler seiner Zeit war Hermann Helmholtz (1821 – 1894), der wichtige Beiträge zur Forschung leistete. Er wurde so geschätzt, dass er sich ab 1883 „von Helmholtz“ nennen durfte. Heute tragen Forschungszentren und -institute seinen Namen.

Medizin statt Physik

Von Berlin nach Heidelberg Hermann Helmholtz um 1881.

Das Studium verpflichtete ihn Helmholtz kam in Potsdam zur schule“ wurde er schon früh in zu einem achtjährigen Dienst Welt. Von seinem Vater, Direktor Philosophie, alten und neuen als Militärarzt. Allerdings wurdes Gymnasiums „Große Stadt- Sprachen unterrichtet. Mit 17 de er auf Empfehlung des Fo

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Der Lise-Meitner Campus in Wannsee ist seit 2009 Teil vom Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie.

schungsreisenden Alexander von Humboldt frühzeitig entlassen und unterrichtete an der Berliner Kunstakademie Anato mie. 1848 nahm er eine Professur für Physiologie in Berlin an. Ein Jahr später wurde er nach Königsberg berufen. Da seine an

Tuberkulose erkrankte Frau das dortige Klima nicht vertrug, ging die Familie 1855 nach Bonn und anschließend nach Heidelberg.

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Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de

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Ein geadelter Wissenschaftler 1870 zog Helmholtz mit seiner zweiten Frau – die erste Frau war mittlerweile verstorben – und den Kindern zurück nach Berlin, wo er das Ordinariat an der Friedrich-Wilhelms-Universität übernahm. Heidelberg ließ ihn ungern ziehen, da der Wissenschaftler mittlerweile als einer der größten und vielseitigsten Denker und Forscher galt. Helmholtz wurde zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen ernannt. Scherzhaft nannte man ihn in Anlehnung an Otto von Bismarck den „Reichskanzler der Physik“. 1883 wurde aus Hermann Helmholtz, der für seine

Verdienste um die Wissenschaft geadelt wurde, Hermann von Helmholtz. Von nun an durfte die Familie ein Wappen führen. Es zeigt neben mittelalterlichen Turnierhelmen und einem silbernen Löwen drei Eidechsen, die auch auf dem Wappen der Familie seiner Ehefrau, einer geborenen von Mohl, zu sehen sind.

Neues Institut in Charlottenburg 1888 war er der erste Präsident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg. 1894 starb er nach einem Schlaganfall und wurde in Wannsee auf dem Friedhof an der Lindenstraße beerdigt. Das Grab ist ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Seine Leistungen blieben – er verfass KUNSTGEWERBEHAUS Teltower Damm 34 ∙ 14169 Berlin S-Bhf. Zehlendorf ∙ Tel. 030 / 802 65 00 Di. - Fr. 10 - 18 Uhr Sa 10 - 16 Uhr Kunsthandwerk, Geschenke, Accessoires, Wolle, Stoffe, Kunstkarten, Dänisches Wohndesign www.kunstgewerbehaus-berlin.de

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te viele Schriften, erfand und konstruierte das Ophtthalmometer, mit dem die Oberflächenkrümmung des Auges gemessen werden kann, entwickelte eine mathematische Theorie zur Erklärung der Klangfarbe durch Obertöne, erfand die HelmholtzSpule, den Helmholtz-Resonator und vieles mehr. In Charlottenburg erinnert eine Gedenktafel an der früheren Physikalisch-Technischen Reichsanstalt an den Wissenschaftler. Mehrere Straßen, ein Mondkrater, ein Marskrater und ein Asteroid wurden nach ihm benannt. In Wannsee ist das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie, mit dem Lise-Meitner-Campus, früher Hahn-Meitner-Institut, vertreten.� ◾

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Bruno Pélassy and the Order of the Starfish Ausstellung im Haus am Waldsee

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as Haus am Waldsee zeigt die erste institutionelle Ausstellung des französischen Künstlers Bruno Pélassy (*1966 in Vientiane, Laos, †2002 in Nizza, Frankreich) in Deutschland. Pélassy war zeit seines Lebens eine schillernde und facettenreiche Figur und seine Kunst lässt sich nur bedingt kategorisieren. Er malte, zeichnete, performte, schuf Skulpturen, Filme, Couture und Schmuck. Formale und spielerische Materialexzesse lassen disziplinäre Grenzen bisweilen verschwimmen, sodass seine künstlerische Arbeit kaum von seinem Herangehen an das tägliche Leben zu separieren ist. Die Ausstellung untersucht seine Praxis als persönliche und politische Auseinandersetzung mit den Konventionen des Begehrens, von Gender, gesellschaftlichen Werten und Gesundheit, sowie als Appell für die Auflösung festgefahrener Binaritäten.

Faszination Meer Eine Fotografie zeigt Bruno Pélassy, gerade aufgetaucht aus den blauen Tiefen von Nizzas Coco Beach, einen Seestern wie eine lebendige Brosche an der Brust tragend, als gehöre er einem geheimen maritimen Orden an. Laura Cottingham, Kuratorin und enge Vertraute von Pélassy, erinnert sich an seine Faszination für „die verschwommene Unterscheidung zwischen Pflanze und Tier, die so offensichtlich im Meer existiert, als sei sie eine perfekte Metapher für die philosophischen Grenzen aller binären Unterscheidungen: Gut und Böse, Männlich und Weiblich, Tag und Nacht, Schwarz und Weiß“. Quelle: Laura Cottingham, „Remembering Bruno Pélassy“, in: „Bruno Pélassy“, Nizza: Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain, 2003, S.32 (Übersetzung).

Raffinierte Technik Genau diese Aufweichung von Binaritäten stehen im Zentrum von Pélassys künstlerischer Praxis. Hier finden sich reich verzierte Medusen, so genannte Créatures, die sich sanft – sowohl als scheinbare Lebewesen als auch Objekte – in mit Wasser gefüllten Aquarien wiegen. Seine Bestioles, kleine exzentrisch kostümierte, animatronische Figuren, welche die Ausstellungsräume wie Haustiere beleben, zeugen sowohl von einer raffinierten Technik als auch einer Faszination mit Trash. Das Interesse an einer Verbindung von High- und Low-Verfahren zeigt sich in hochwertigen Produktionsweisen, die oft mit der Verwendung günstiger und alltäglicher Materialien kombiniert werden. Einfache Bleistiftzeichnungen waren ebenso Teil von Pélassys Praxis wie die akribische Bearbeitung von Glas und Kristall

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Bruno Pélassy with Starfish, Coco Beach, Nizza, 1997. �

sowie das Design von Schmuck oder reliquienartigen Objekten. Die Anmut, die diese eklektischen, mitunter barockartigen Verschönerungen umgibt, ist nie weit entfernt von einer Form existentieller Bedrohung, ja sogar von einem unausweichlichen Verfall, der beispielsweise die Porträts in Wachs oder Bleistift verfolgt, die Personen darstellen, die sich im Prozess der Zersetzung oder des Verschwindens befinden.

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Foto: Laura Cottingham

Früher Tod Maßgeblich beeinflusst durch eine frühe HIV-Diagnose reflektiert Pélassy in seinem Werk die ambivalente Dynamik von Krankheit und Tod sowie das Verständnis des Körpers als poröse, sich dem Tod entgegenbewegende, unwägbare Entität. In der Ausstellung tritt Pélassys künstlerischer Ansatz mit ausgewählten Kunstwerken und Ephemera seiner Zeitgenossen sowie heu te arbeitender Künstlern in den Austausch. Die Gruppenausstellung wird unter anderem Beiträge von Marc Camille Chaimowicz, Beth Collar, Jesse Darling, Brice Dellsperger, Leonor Fini, James Richards und Soshiro Matsubara enthalten, der auch die Ausstellungsarchitektur entwickeln wird. Die Ausstellung ist vom 20.10.2023 bis 14.1.2024 im Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30, 14163 Berlin zu sehen. www. hausamwaldsee.de� ◾

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Kohlhas-Eiche auf früherem Grenzstreifen Bü rg e

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Neuer Baum gefunden

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Neuer Standord der Kohlhas-Eiche Steinstücken

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ummer drei gefunden: Die erste Kohlhas-Eiche am Königsweg in Kohlhasenbrück wurde 1870 vom Blitz getroffen. Drei Jahre später pflanzte man feierlich die Nachfolgerin an der gleichen Stelle. Ihr bekam der zunehmende Verkehr und der Standort nicht gut. Im Jahr 2018 musste sie gefällt werden, nachdem sich bei einer Überprüfung herausstellte, dass sie faulige Stellen aufwies. Nach der Fällung gab es für fünf Jahre keine Kohlhas-Eiche, doch sowohl die Suche nach einem Baum als auch nach einem neuen Standort gingen weiter. Jetzt gibt es Ersatz: Kohlhas-Eiche Nummer drei keimte 1992 auf dem früheren Grenzstreifen und ist nun über 30 Jahre alt. Sie bekommt eine Informationstafel und kann in ihrem natürlichen

Map data © OpenStreetMap contributors

Refugium, dem Wald, besucht werden.

Erinnerung an Hans Kohlhase Kohlhasenbrück und die Kohlhas-Eiche erinnern an den Kaufmann Hans Kohlhase, dem bei einer Reise von einem sächsischen Junker unberechtigt zwei Pferde abgenommen wurden. Kohlhase fühlte sich von der brandenburgischen Obrigkeit im Stich gelassen und begann eine persönliche Fehde gegen die Sachsen zu führen. Dabei erpresste er Lösegelder, plünderte und legte Brände. Später weitete er seine „Tätigkeit“ nach Brandenburg aus. Aus der Feindschaft zwischen einem sächsischem Junker und dem Cöllner Kaufmann war mittlerweile eine ganze Bewegung ge worden. Mehr als 300 Mitstreiter, darunter Gastwirte, Gesellen, Müller, Pfarrer, niedrige Adlige, Richter und Tagelöhner, schlossen sich Kohlhase an, der mittlerweile in den Untergrund gegangen war. Schließlich überfielen er und einige seiner Mitstreiter einen Silbertransport des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. Kohlhase versteckte sich bei Verwandten in Berlin, wurde jedoch entdeckt und gefangen genommen. 1540 verhängen die Richter das Todesurteil gegen Kohlhase, das durch Rädern vollstreckt wurde. Die Beute aus dem Silbertransport soll er

Neue Kohlhas-Eiche.

Foto: Achim Förster

unter einer Brücke an der Bäke bei Kohlhasenbrück, versteckt haben. Das Silber wurde oft gesucht und nie gefunden. Die Bäke ging zum überwiegenden Teil im Teltowkanal auf. Heinrich von Kleist machte den Kaufmann mit seiner Novelle „Michael Kohlhaas“ unsterblich. ◾

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Keine Alternative zum Sprengplatz Grunewald Modernisierung und Erweiterung der Brandschutzmaßnahmen

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wei- bis dreimal am Tag sichern, entschär fen und transportieren Entschärferinnen und Entschärfer der Polizei Berlin Spreng- bzw. Kampfmittel ab. Das hat sich auch nach dem Großbrand auf dem Sprengplatz Grunewald am 4. August 2022 nicht geändert. Seitdem wird der Sprengplatz im Notbetrieb benutzt. Erste technische, organisatorische und bauliche Maßnahmen zur Wiederinstandsetzung und Ertüchtigung der auf dem Sprengplatz befindlichen Infrastruktur (Kampfmittelsuche und –räumung, Abriss von zerstörten Gebäuden, Abtransport und fachgerechte Entsorgung zerstörter Fahrzeuge, Beräumen von teilzerstörten Lagercontainern von Kampfmitteln etc.) dauern aber noch an. Der vollständige Wiederaufbau wird wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Der Sprengplatz Grunewald ist eine unverzichtbare Anlage zur Zwischenlagerung gefährlicher Stoffe und Gegenstände.

Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport: „Der Sprengplatz Grunewald wird bleiben. Er ist hier in Berlin das einzig zugelassene Lager für Spreng- und Zündmittel, für die Altlastenvernichtung, aber auch für die Asservatenhaltung, also die Beweismittelsicherung, für explosionsgefährliche Gegenstände und Substanzen. Vor allem die Lage, weit weg von der nächsten Wohnbebauung sowie kurze Anfahrtswege sind ein bedeutender Vorteil. Daher setze ich mich auch weiterhin für einen sicheren Betrieb des Sprengplatzes Grunewald zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger von Berlin ein.“

Explosive Stoffe reduziert Seit dem letzten Jahr wurde die Menge der auf dem Sprengplatz gelagerten Explosivstoffe deutlich reduziert. Es ist auch zukünftig geplant, die dort gelagerten Mengen auf ein notwendiges

Minimum zu beschränken. Vor dem Schadensereignis lagerten dort 12,9  Tonnen Nettoexplosivmasse (NEM; Masse der Explosivstoffe ohne Verpackung), darunter Fundmunition, pyrotechnische Gegenstände, dienstliche Spreng- und Zündmittel und sonstige Gegenstände und Stoffe. Aktuell sind auf dem Sprengplatz  4,4 Tonnen NEM gelagert. Es liegt ein von der Polizei Berlin mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) erarbeitetes Notbetriebskonzept vor. Gleichzeitig hat die SenMVKU einen Katastrophenschutzsonderplan für den Sprengplatz und die angrenzenden Waldflächen erstellt.

Zusätzliche Bewässerung Die bereits vor dem Feuer am 4.  August 2022 bestehenden Brandschutzvorkehrungen trugen maßgeblich zur Eindämmung des damaligen Bran

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geschehens bei. Derzeit finden eine Evaluierung und Erweiterung der Brandschutzmaßnahmen statt. Angesichts der Hütt enwe jahreszeitbedingten möglichen g Hitzeeinwirkung werden Teile des Sprengplatzes zusätzlich Sprengplatz bewässert. Ein weiterer Löschbrunnen wird gebaut. Im Bereich der Grundstücksgrenze wird ein Grunewald zusätzliches Schlauchsystem für einen sogenannten Riegel, der eine „Wand“ aus Wassernebel bei Einschalten erzeugt, installiert. Dieser soll den Funkenflug und eine Brandausbreitung zwischen Sprengplatzgelände und Map data © OpenStreetMap contributors Umland in einem möglichen Brandfall verhindern. wird der Zaun regelmäßig be- Sprengplatzes Grunewald. Zurstreift. Die Waldflächen werden zeit wird ein neues und verWaldflächen gesperrt bis zum Abschluss der Kampf- bessertes Sicherheitskonzept mittelräumung gesperrt bleiben. für den Sprengplatz erarbeitet. Die umliegenden Waldflächen Über 50 Prozent der angrenzen- Das bedeutet unter anderem, wurden nach dem Brandereignis den Waldflächen sind beräumt. dass auf dem Sprengplatz ofauf dem Sprengplatz Grunewald Sobald die Beräumung abge- fene Sprengungen nur noch von der Polizei Berlin zusätzlich schlossen ist und keine Gefahr im Ausnahmefall durchgeführt mit einem Zaun gesperrt, denn mehr beim Betreten der Flächen werden, gefährliche Stoffe und es kann nicht ausgeschlossen besteht, werden die Waldflächen Gegenstände im Regelfall auf dem Sprengplatz nur zwischenwerden, dass sich auf dem wieder freigegeben. gelagert werden und die VerSprengplatz gelagerte Kampfnichtung in geeigneten anderen mittel dorthin verteilt haben. Ziel umwelt­ Am Zaun selbst sind alle 50 Me- schonender Betrieb Einrichtungen erfolgt. Hier soll ter Gefahrensicherheitsschilder die gute Zusammenarbeit mit angebracht, die vor unbefugtem Ziel ist der sichere und um- dem Land Brandenburg fortgeBetreten warnen. Zusätzlich weltschonende Betrieb des setzt werden. ◾

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Zehlendorfer Unternehmen erneut ausgezeichnet KNAUER Wissenschaftliche Geräte erhielt Auszeichnung der WirtschaftsWoche

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ie am Hegauer Weg 38 in Zehlendorf ansässige KNAUER Wissenschaftliche Geräte GmbH ist führender deutscher Anbieter von wissenschaftlichen Instrumenten und Lösungen im Bereich der Flüssigkeitschromatografie (LC). Das Unternehmen hat zum zweiten Mal in Folge den ersten Platz im renommierten Ranking der 100 innovativsten Mittelständler der WirtschaftsWoche (WiWo) erreicht. „Zum zweiten Mal in Folge diese besondere Auszeichnung zu erhalten, ist eine Bestätigung für den unermüdlichen Einsatz und die Innovationskraft unseres gesamten Teams.“, kommentiert Ale xandra Knauer, Inhaberin und Geschäftsführerin von KNAUER, die Auszeichnung. „Uns treibt das gemeinsame Ziel an, mit unseren innovativen Lösungen die Wissenschaft voranzubringen und praktische Probleme zu lösen.“ KNAUER setzt sich für Innovation ein, die über die Produktentwicklung hinausgeht und in alle Aspekte der Unternehmenskultur einfließt. Es motiviert die Mitarbeitenden, neuartige Ideen zu entwickeln und aktiv Konzepte zu verfolgen, die die Zukunft der analytischen Wissenschaft beeinflussen können. KNAUER produziert Laborgeräte für die Bereiche

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