Zehlendorf Mitte Journal - Oktober/November 2022

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

Oktober / November · Nr. 5/2022

Rathaus Zehlendorf

Nach langer Planung wurde es 1929 fertiggestellt

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Immobilienverrentung Gesichertes Wohnrecht und Zusatzrente aus Ihrer Immobilie. Ich sage Ihnen, wie das geht und lade Sie herzlich zu unserem Vortrag ein: Donnerstag, 13.10.2022 um 15:00 Uhr Veranstaltungsort: Informationszentrum für Immobilienverrentung Fasanenstraße 46, 10719 Berlin Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 030 / 54 80 11 47 oder rill@wohnhausimmobilien.de Ich freue mich auf Ihren Besuch!

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Rathausbau mit Hindernissen Nach vielen Querelen wurde das Rathaus 1929 fertig

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Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Dezember/Januar Nr. 6/2022 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.11.2022 Erscheinung: 01.12.2022

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals

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Doch erst der Weltkrieg, dann die Inflation… Durch die schwierigen Zeiten dauerte es lange, bis die Planungen konkreter wurden. 1923 war zumindest schon festgelegt, wo das künftige Rathaus seinen Platz haben sollte. An der Kirchstraße/Ecke Hauptstraße – dem heutigen Teltower Damm – sollte das Gebäude entstehen. Im Januar 1925 wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben,

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achdem Zehlendorf im Jahr 1920 mit Nikolassee und Wannsee als Bezirk nach Groß-Berlin eingemeindet wurde, gab es ein – nicht gerade kleines – Problem. Im Gegensatz zu den Ortsteilen, die beide ein Rathaus hatten, hatte Zehlendorf keins. Dabei wurde mit den ersten Planungen zum Bau des eigenen Verwaltungsgebäudes schon während des Ersten Weltkriegs begonnen.

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Blick über den Dorfanger aufs Rathaus Zehlendorf um 1930.�

die Entwürfe konnten bis Ende März eingereicht werden. Vier der eingereichten Entwürfe fanden Gnade vor den Augen der Jury. Sie wurden gekauft und im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. In Absprache mit dem Berliner Magistrat wurde schließlich der Architekt Eduard Jobst Siedler damit beauftragt, seinen Entwurf „Am Anger“ zu verwirklichen.

immerhin die bis dato vorhandene Bebauung – Resthöfe, deren Ländereien längst verkauft waren – abgerissen werden und die Ausschachtungsarbeiten für den Neubau begannen. Damit hatte

Archiv HVZ

es sich allerdings auch für längere Zeit. Für die Presse der damaligen Zeit war der „Nichtbau“ des Zehlendorfer Rathauses ein gefundenes Fressen, mit Spott wurde nicht gespart.

Gesperrte Gelder Aus der für das Jahr 1926 geplanten Fertigstellung wurde so schnell jedoch nichts. Dem Magistrat von Berlin war das Projekt zu teuer und so kam es zu langwierigen Verhandlungen, die den Zeitplan zunichtemachten. Im Oktober 1925 ging es sogar soweit, dass die bereits bewilligten Mittel gesperrt wurden. Das Geld wurde für den Bau des Hindenburg-Lazaretts benötigt. Es dauerte ein halbes Jahr, bis wieder Geld für die Bauarbeiten zur Verfügung stand. Dann konnte

Modell des Zehlendorfer Bogens, Entwurf von MLA+ mit Lohrengel Landschaft. �

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Mit einem städtebaulichen Wettbewerb werden neue Konzepte für Neubauten und Freiflächen am Rathaus Zehlendorf entwickelt.

Funktioneller Verwaltungsbau

konnte schließlich am 20. April 1929 eingeweiht werden. Für die Finanzierung der InnenErst im Mai 1927 ging es wei- einrichtung hatten die Zehlenter. Der Bau – ohne Turm und dorfer sogar Benefizkonzerte auffälligen Fassadenschmuck – organisiert. Der Entwurf von Eduard Jobst Siedler sah ursprünglich einen von vier Seiten umbauten, geschlossenen Hof vor. Das wurde jedoch nicht verwirklicht. Der funktionale Verwaltungsbau gegenüber vom ehemaligen Dorfteich überstand den Zweiten Weltkrieg ohne große Schäden. Nach Kriegsende folgten Erweiterungsbauten für das Rathaus. Zunächst provisorische Baracken, die im Jahr 1946 bezogen wurden. 1954 ging es weiter. Ein viergeschossiger Stahlskelettbau, typischer Vertreter von Verwaltungsbauten in der Nachkriegszeit, bot Raum für Rathausmitarbeiter, aber auch Werkstätten für Tischler und Schlosser. Zusätzliche Erweiterungen folgten zwischen 1965 und 1971. Während das Grafik: H.- J. Wuthenow denkmalgeschützte Rathaus gebäude von 1929 nicht zur Disposition steht, wurden bei einem städtebaulichen Wettbewerb im August 2021 Ideen gesammelt, wie das Areal, auf dem jetzt noch die Erweiterungsbauten stehen, künftig gestaltet wird.

Zukunftsaussichten Am 22. September 2021 konnte der Entwurf des Architektenbüros MLA+ mit Lohrengel Landschaft die Jury überzeugen. Der Altbau des Rathauses bleibt erhalten und gegenüber der Paulus-Kirche wird neu gebaut. Anstelle der Erweiterungsbauten aus den 1960er-Jahren entsteht mit dem „Zehlendorfer Bogen“ ein Gebäudeensemble, in dem öffentliche Bereiche mit moderner Verwaltung kombiniert werden. Auch Bürgeramt, Musikschule, Gastronomie sowie die Gottfried-Benn-Bibliothek werden dort einziehen. Der derzeitige Bibliotheks-Standort wird dann für Büros genutzt.�◾

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Schneller Zeichner mit spitzer Feder Ausstellung im Heimatmuseum erinnert an „OSKAR“ Hans Bierbrauer

„Oskar“ bei Dalli-Dalli. Mit Hans Rosenthal verband ihn eine besondere Freundschaft.�

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ein zeichnerischer Humor war eine feste Größe in der Stadt. Die Kunst wurde Hans Bierbrauer, 1922 im Wedding geboren, allerdings nicht in die Wiege gelegt. Da seine Eltern das Schulgeld fürs Gymnasium nicht aufbringen konnten, besuchte er lediglich die Volksschule. Seinen Berufswunsch „Maler“ konnte Hans zunächst nicht verwirklichen, er wurde an einer Kreuzberger Druckerei zum Lithografen aus Bilder und Karikaturen: Privatbesitz Familie Fuls

gebildet. Anschließend fing er doch noch an Malerei zu studieren, nachdem er die für das Studium geforderte Mittlere Reife nachgeholt hatte.

Große Liebe Fußball

Selbstporträt des Karikaturisten.

Seine Leidenschaft gehörte neben dem Malen auch dem Fußball, sein Platz war im Tor. Er spielte in der ersten Mannschaft seines Vereins und in der Berliner Stadtauswahl. Selbst im Zweiten

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er nach Möglichkeit jeden Morgen den Berliner Anzeiger aufschlug um zu sehen, ob eine neue treffende Karikatur von Oskar abgedruckt war.

Prominent durch „Dalli-Dalli“

„Vertrauen“ – Oskar fing die Stimmung im Kalten Krieg ein.

Weltkrieg, in dem er an der Westfront eingesetzt wurde, soll er Fußball gespielt haben. Die ganz große Karriere im Fußball blieb ihm verwehrt. Er nutzte zwar in den Nachkriegsjahren die Gelegenheit, an einem Probetraining unter den strengen Blicken des damaligen Bundestrainers Sepp Herberger teilzunehmen, aber dieser entschied sich für andere Bewerber. Als Hans Bierbrauer sich den rechten Zeigefinger brach, war seine Zeit im Fußball zu Ende. Die andere große Liebe gehörte Annemie. Das Paar wollte eigentlich im Mai 1944 vor den Altar treten. Ein Reiseverbot verhinderte die Hochzeit zum geplanten Termin jedoch. Erst im Februar 1945 konnte geheiratet werden – Tochter Angelika war bereits seit Weihnachten unterwegs und kam im August 1945 zur Welt.

Ein Wettbewerb für Karikaturisten Er geriet in Kriegsgefangenschaft und konnte am Ende des Jahres 1945 zurück zu Frau und Kind. 1949 beteiligte sich Hans Bierbrauer an einem Karikaturisten-Wettbewerb, der im Tagesspiegel ausgeschrieben war. Seine Teilnahme führte zu einer Empfehlung an die Redaktion des Berliner Anzeigers. Die provozierenden politischen Karikaturen fanden großen Anklang bei den Leserinnen und Lesern. „Frech wie Oskar“ seien sie, so das Fazit. So kam Hans Bierbrauer zu seinem Künstlernamen „Oskar“ unter dem er fortan veröffentlichte. Selbst der Regierende Bürgermeister Ernst Reuter bedankte sich bei dem Künstler und schrieb, dass

Eine ganz besondere Freundschaft verband ihn mit Hans Rosenthal. In der Show „Dalli-Dalli“ fertigte Bierbrauer blitzschnell Zeichnungen von prominenten Gästen an, die ihn deutschlandweit bekannt machten. Rosenthal und er wurden langjährige Weggefährten, die trotz der unterschiedlichen Lebenswege gegenseitige Wertschätzung und eine tiefe Freundschaft verband. Doch er war weit mehr als ein Karikaturist – er zeichnete nach Zeugenaussagen 1950 ein Phantombild, mit dem der Mörder von Ella Herrlich nach einer Großfahndung vor Gericht gestellt werden konnte. Die Zeichnung sah dem Täter verblüffend ähnlich. Daraufhin lud das Fernsehen den Zeichner zu einem Test ein. Er sollte wiederum ein Porträt nach Zeugenaussagen zeichnen. Hans Bierbrauer löste die Aufgabe mit Bravour und fertigte ein Bild von Hannes Borckmann, des leitenden Redakteurs des NWDR, der von den „Zeugen“ beschrieben wurde.

Letzte Ruhestätte Waldfriedhof Wie kommt es, dass der Heimatverein eine Ausstellung über „Oskar“ ins Leben ruft? Sein Lebensweg führte ihn von der Weddinger Plumpe über Tempelhof und Wilmersdorf nach Zehlendorf, wo er in der Niklasstraße wohnte. Auch seine letzte Ruhestätte hat er im Bezirk gefunden – auf dem Waldfriedhof Zehlendorf, nicht weit von Willy Brandt entfernt. Die Sonderausstellung wird durch Lesungen von Hans Bierbrauers Tochter Angelika Fuls ergänzt. Die Ausstellung „Frech wie O ­ SKAR“ – Hans Bierbrauer (1922-2006), ein bewegtes Leben als Karikaturist, Schnellzeichner, Kunstmaler und Menschenfreund ist von Sonntag, 16.  Oktober bis Mittwoch, 1. Februar 2023 im Heimatmuseum Zehlendorf, Clayallee 355 zu sehen. Geöffnet ist Sonntag und Mittwoch von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.� ◾

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Das AlliiertenMuseum – bis auf weiteres noch an seinem Standort in der Clayallee.

Ein Museum im Zeichen der Freiheit

Sonderausstellung zum neuen AlliiertenMuseum

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chon lange wird darüber gesprochen und geschrieben – wann der Umzug stattfindet, steht hingegen noch nicht fest. Die Neugründung des AlliiertenMuseums im Hangar 7 ist in Planung – in einer Zeit, in der der Konflikt zwischen Ost und West erneut aufflammt. Am neuen Standort sollen große Objekte wie der Rosinenbomber oder ein amerikanischer

Helikopter in Kombination mit modernen Medien und dramaturgischer Gestaltung für ein einzigartiges Besuchserlebnis sorgen. Dieses außergewöhnliche Museumsprojekt mit dem Namen „Ein Museum im Zeichen der Freiheit“ soll der Öffentlichkeit voraussichtlich im Rahmen einer Sonderausstellung vom 21. September bis 30. April 2023 vorge stellt werden. Um sowohl mit Besucherinnen und Besuchern, aber auch mit der Fachwelt in einen Dialog zu treten, wird die Präsentation von verschiedenen Veranstaltungen begleitet. Das AlliiertenMuseum in der Clayallee  135 ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www. alliiertenmuseum.de. ◾

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zertifizierter Fachbetrieb

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Kunst von Kindern im KinderKulturMonat.�

Foto: Van-Lam Trinh – Klax Kreativwerkstatt, 2021

KinderKulturMonat im Oktober

Steglitz-Zehlendorf mit buntem Programm

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m 1. Oktober startet der 11. Kinderkulturmonat. Mit vielen Workshops, Vorstellungen, Führungen und künstlerischen Abenteuern werden Kinder von 4 bis 12 Jahren angesprochen. Kinos, Tanzschulen, Museen und viele andere Institutionen öffnen ihre Türen. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt ist der Monat Oktober als KinderKulturMonat eine feste Größe im Programm der Stadt. In allen Bezirken gibt es Kulturorte, an denen Veranstaltungen für Kinder angeboten werden.

In Steglitz-Zehlendorf gestalten das AlliiertenMuseum, die Liebermann-Villa und das Museumsdorf Düppel den KinderKulturmonat. Im AlliiertenMuseum an der Clayallee können Kinder von 10 bis 12 Jahren Mauerbilder sprühen, Kinder von 5 bis 7  Jahren erfahren, warum sich die kleine Mercedes über donnernde Flugzeuge freute und alle von 8 bis 12 Jahren lernen den „Schokoladenpiloten“ kennen und erfahren, welche Geschichte hinter diesem Namen steckt. In der LiebermannVilla geht es um Martha und Max

Liebermann, die von ihrer Enkelin Maria besucht wurden. Kinder von 6 bis 12 Jahren begeben sich auf die Spuren von Maria und können selbst Kunst gestalten. Im Museumsdorf Düppel bekommen Kinder von 6 bis 12 Jahren einen Einblick in die Welt der Archäologie. Sie können mit Ausgrabungswerkzeug spannende Funde freilegen und herausfinden, was diese über das Leben der Menschen im Mittelalter erzählen. Das gesamte Programm gibt es unter www.kinderkulturmonat. de� ◾

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Im Herbst wird gefeiert

Domäne Dahlem mit beliebten Markfesten

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ach dem Fest ist vor dem Fest – kaum hatten die Besucher alle Kartoffeln beim Kartoffelfest im September aus der Erde geholt, ging es auf dem historischen Rittergut in Dahlem schon weiter. Als nächster Publikumsmagnet steht das Erntefest am 1. und 2. Oktober auf dem Programm, das mit Hochdruck vorbereitet wurde. Eine Verschnaufpause kann sich das Team der Domäne aber auch nach dem Erntefest nicht erlauben: Der Herbstmarkt mit Textilien und Kunsthandwerk am 29. und 30. Oktober mit ausgewählten Ständen, ökologischer Gastronomie, Musik, Kinderprogramm und Vorführungen ist als nächstes zu Gast. Das im Jahr 1450 erstmals erwähnte Rittergut ist ein historischer Lern- und Erlebnisort für Klein und Groß. Mit historischem Kaufmannsladen, Fleischerei, Lebensmittellabor und einem Zimmer, in dem die Kulturgeschichte der Imkerei erzählt wird, entführen Ausstel Die Erntekrone darf beim Erntefest nicht fehlen.

lungen im Herrenhaus in frühere Zeiten. Außerdem gibt es immer wieder Sonderausstellungen zu sehen, wie aktuell über das überlebenswichtige Element Wasser. Das Culinarium, das in dem ehemaligen Pferdestall aus dem 20.  Jahrhundert untergebracht ist, ist ein Museum zum Anfassen. Die Dauerausstellung „Vom Acker bis zum Teller“ veranschaulicht, wo unsere Lebens mittel herkommen. So kann eine (künstliche) Kuh gemolken werden, das Leben eines Mastschweins regt zum Nachdenken an und die Besucher und Besucherinnen erfahren viel über Ernährungsgewohnheiten und die Kultur des Essens in vergangenen Zeiten. Informationen über alle Angebote der Domäne unter www.domaene-dahlem. de� ◾

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Vom Rittergut zur Gartenstadt Neue Informationsstele im Yehudi-Menuhin-Park

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eit Juli erinnert eine regionalhistorische Informationstele an die bewegte Geschichte des Gebietes um den heutigen ­Yehudi-Menuhin-Park. Die Stele wurde nach einem Entwurf von Karin Rosenberg gefertigt. Rittergut, Lagerstandort, Gartenstadt – mit seiner bewegten Geschichte der vergangenen 100 Jahre spiegelt das Gebiet um den heutigen Yehudi-Menuhin-Park die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Ursprünglich gehörte das Areal zum Rittergut Düppel. 1928 wurde es in die 1920 gebildete Stadtgemeinde Berlin eingegliedert.

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Enthüllung der Stele im Yehudi-Menuhin-Park – v.l.n.r.: Autor Dr. W. Ellerbrock, Künstlerin K. Rosenberg und stellv. Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin C. Richter-Kotowski. � Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Wehrmachtsquartier und Kriegsgefangenenlager Die erste flächendeckende Bebauung des Gebietes erfolgte im Zweiten Weltkrieg. Ab 1941 entstand ein großer Barackenkomplex, der angesichts der zunehmenden Bombardierung deutscher Innenstädte als Ausweichquartier für das Oberkommando des Heeres (OKH) gedacht war. Die Bürobaracken wurden auch vom Allgemeinen Heeresamt (AHA) genutzt. Offiziere des AHA wie General Olbricht (Chef des AHA) und Graf von Stauffenberg (Stabschef ) gehörten zum Kreis des Widerstands des 20. Juli 1944. Im Vorfeld des Attentats auf Hitler fanden auch in Düppel konspirative Treffen statt. In direkter Nachbarschaft wurden 18 Baracken für das Kriegsgefangenenlager Wiesengrund gebaut.

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Auch in der kalten Jahreszeit ist der Yehudi-Menuhin-Park ein gefragter Ort zur Naherholung.

Der Name des Lagers ging auf ein Ausflugslokal am Königsweg zurück. Interniert waren in erster Linie Kriegsgefangene aus Westeuropa, die unter anderem zur Beseitigung von Bombenschäden eingesetzt wurden. Es war Teil des Stammlagers III D in Lichterfelde.

DP-Lager für jüdische Überlebende des Holocausts Nach dem Krieg übernahm die US-Armee den bei einem Bombenangriff schwer beschädigten Barackenkomplex des OKH und richtete in den verbliebenen Ge bäuden ein Durchgangslager für jüdische Überlebende des Holocausts ein, die, im Wesentlichen bedingt durch antisemitische Ausschreitungen in Osteuropa, in Berlin Zuflucht suchten. Das „Düppel Center“ war mit zeitweise mehr als 5000 Geflüchteten das größte von drei DP-Lagern

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Zehlendorf Mitte Journal besuchte der weltberühmte Geiger Yehudi Menuhin das Camp, der zuvor mehrere Konzerte in Berlin gegeben hatte. Der Name des Parks erinnert heute an diesen Besuch und das Bemühen Menuhins, den demokratischen Neuanfang in Deutschland zu unterstützen. Unter dem Druck der sowjetischen Blockade Berlins lösten die Amerikaner das Camp 1948 auf. Die Bewohner wurden nach Westdeutschland ausgeflogen. Danach bezogen geflüchtete Bürger aus der DDR die Gebäude.

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massiver Proteste gegen die Errichtung einer großangelegten Wohnstadt wurde in den 1980er-Jahren die urbane Siedlung „Gartenstadt Düppel“ gebaut. Nördlich der Potsdamer Chaussee, wo sich im Zweiten Weltkrieg mit dem Lager der Organisation Todt in der Wasgenstraße und dem Lager der Generalbauinspektion in der Tewsstraße zwei weitere Zwangsarbeiterlager befanden, steht seit 1957 das Studentendorf Schlachtensee. Der erste deutsche Studentencampus wurde aus Mitteln des ReDie Entwicklung Yehudi Menuhin 1943. Education-Programms der USnach 1970 (Camps for Displaced Persons) in Regierung finanziert, das die Berlin und entwickelte sich rasch Nach dem Abriss der Baracken Vermittlung demokratischer zu einer selbstverwalteten „jüdi- war eine Siedlung für 2.500 Grundwerte im Nachkriegsschen Stadt“. Im Oktober 1947 Wohnungen geplant. Aufgrund deutschland förderte. ◾

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Die Terrasse mit Aussichtsplattform ist beliebt bei Pärchen.

Borussia mit Aussicht

Preußens Symbol wacht über den Wannsee

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eitgereist ist sie nicht – Lampenfabrikant und Villenbewohner Emil Wild entdeckte die überlebensgroße Dame auf der Berliner Gewerbeausstellung 1879. Er

kaufte die Borussia – das bildhafte, weibliche Symbol des alten Preußen und ließ sie auf das Grundstück seiner Villa Wild am Ufer des Wannsees bringen. Dort erhebt sie sich seitdem als

Zierde einer Terrassenanlage mit Aussichtsplattform. Die Villa Wild war eines der ersten Gebäude der Villenkolonie Wannsee und ihr Garten war deutlich größer als heute.

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Zehlendorf Mitte Journal Die Pläne für die Terrassenanlage mit Aussichtsplattform und steinerner Bank stammen von dem Architekten Ernst Sputh. Die Borussia entwarfen die Bildhauer Andreas und Eduard Lürssen. Die königlichen Steinmetze Paul Wimmel und Paul Rasche verwirklichten den Entwurf der Bildhauer und die Borussia, die ursprünglich aus Sandstein war, entstand. Doch im Laufe der Jahre wurde sie durch Witterung und – nachdem ein Teil des Gartens 1975 in eine öffentlichen Grünanlage verwandelt wurde – Vandalismus beschädigt. Seit 2009 thront eine Kopie aus widerstandsfähigem Thüster Kalkstein über dem Wannsee, da das Original sich nicht mehr zur Aufstellung im Freien eignete. Auch die Terrassenanlage mit der Aussichtsplattform wurde zu dieser Zeit restauriert und alte Sichtachsen über den Wannsee wieder angelegt. Gemeinsam mit dem BismarckDenkmal, das um 1900 von Reinhold Begas gefertigt,1945 eingelagert wurde und 2009 erneut aufgestellt wurde, verleiht die Borussia der kleinen Grünanlage das Flair des beginnenden 20.  Jahrhunderts. Eine Zeit, in der die Colonie Alsen und die Villenkolonie Wannsee noch jung waren. Mit Blick zu den Säulen der Tuilerien auf Schwanenwerder und zum Flensburger Löwen schaffen die Sichtachsen eine Verbindung zwischen den historischen Monumenten am Wannsee. Eine Hinweistafel am Fuß der Aussichtsplattform informiert über die Villa Wild, die Borussia, das Bismarckdenkmal

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Otto von Bismarck wurde 2009 wieder aufgestellt.

und die Kolonien an den Ufern des Wannsees. Und die Bank zu Füßen der Borussia ist beliebt bei Ausflüglern und Romanti kern. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick über den Großen Wannsee, zum Löwen und nach Schwanenwerder.� ◾

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Kleine Geheimnisse des Glienicker Parks Pferde- und Hundegräber der Hohenzollern

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n der Ausstellung im Schloss Glienicke ist das Bild eines Pferdes in seinem Stall zu sehen. Der dort gemalte Fuchs war wohl ein besonderer Liebling von Prinz Carl. Denn auch ein Huf des Pferdes ist Teil jener Ausstellung. Er bekam einen Deckel und wurde als Tintenfass genutzt. Nach dem Tod des Pferdes Agathon

Die Inschriften auf den Grabsteinen von Allamont und Pady sind kaum noch lesbar.

holte nicht etwa der Abdecker das Tier. Der Prinz ließ sein Jagdpferd, das er 1828 gekauft hatte, im Jahr 1854 im Glienicker Park begraben. Agathon ist nicht das einzige Pferd, das hier liegt. Verteilt durch den Park sind die Steine weiterer Tiergräber zu entdecken. Der Hund Pady wurde 1920 in St. Petersburg geboren. Dort lebte die Schwester des Prinzen,

die Zarin Alexandra Fjodorowna, geborene Charlotte von Preußen. Möglicherweise war Pady ein Geschenk an ihren Bruder? Das Tier lebte bis 1928 in Glienicke. Gleich daneben ein deutlich größerer Stein. Er wurde für den braunen Hengst Allamont angefertigt, der von 1812 bis 1839 lebte. Versteckt im Park liegt am Wegesrand noch eine weitere Platte, die „Brownhorse“ gewidmet ist.

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Zehlendorf Mitte Journal Am Jagdschloss Glienicke liegt eine weitere Grabplatte, die größte in Glienicke. Nahe an Schloss und Havel wurde Taurus begraben. Der Fuchswallach, der von Zeitzeugen als „prächtig“ beschrieben wurde, trug den Prinzen Friedrich Leopold im Jahr 1892 auf dem Distanzritt zwischen Berlin und Wien, den viele teilnehmende Pferde nicht überlebten.. Die Strapazen konnten Taurus anscheinend nichts anhaben. In dem Buch „Der große Distanz-Ritt Berlin-Wien von 1892“ von E. von Naundorff heißt es: „Nur das Pferd des Prinzen Friedrich Leopold von Preussen zeigte vorzügliche Haltung und machte einen sehr günstigen Eindruck.“ Der Prinz kam laut dem Buch auf den 29. Platz und war somit drittbester der deut schen Reiter. Andere Quellen sehen ihn auf Platz 31 oder 37. Das 1882 geborene Pferd starb 1909. Neben dem Grab des Pferdes wurde der Hund Quicksy begraben. Die Pferdegräber waren lange in Vergessenheit geraten. Der

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Buchautor und Stadtführer Carl Peter Steinmann erfuhr von ihnen und begab sich auf die Suche. Die Steine liegen heute allerdings nicht mehr an ihrem früheren Platz, einige von ihnen sind am Wegesrand zu entdecken.� ◾

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Eine Pause für Fernfahrer

Bis 1940 konnte bei „Mutter Mochow“ eingekehrt werden

Das Gasthaus um 1925 mit Derop-Groß-Tankstelle nebenan.�

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om Geldeintreiber für den preußischen Fiskus über eine fast schon legendäre Raststätte für Kutscher und – später – Lkw-Fahrer bis zu asiatischer Kampfkunst: Das Haus an der Potsdamer Chaussee 87 kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Nachdem die erste Chaussee in Preußen zwischen Potsdam und dem Berli Archiv HVZ

ner Stadtschloss gebaut wurde, war Maut für jeden Zwei- und Vierbeiner fällig, der die Straße nutzte. Auch dort, wo später das Haus von Mutter Mochow entstand, war am Ende des 18.  Jahrhunderts ein Chausseewärterhäuschen. Nach der Abschaffung der Nutzungsgebühren für die Straße im Jahr 1875 wurde es

überflüssig. Doch seit einigen Jahren war es nicht nur Chausseewärterhäuschen, sondern auch Gaststätte, in der auch Übernachtungen für Reisende möglich waren. Albert und Anna Mochow kauften den Betrieb 1877. Albert starb nur drei Jahre später und Anna stand mit ihrem Sohn – der ebenfalls Albert hieß – alleine da. Sie ließ den Kopf

Andreas Kerkmann Steuerberater

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Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de

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Zehlendorf Mitte Journal nicht hängen und beauftragte den Zehlendorfer Maurermeister Hermann Polkow 1886 mit einem Neubau. Dieser wurde 1897 fertig. Der alte, eingeschossige Gasthof wurde dafür abgerissen. Das Haus mit den RenaissanceElementen an der Fassade verfügte über ein Saalgebäude und ein Gartenrestaurant. Die Gaststätte „Mutter Mochow“ wurde eine Erfolgsgeschichte. Nicht nur an die Kutscher wurde gedacht – für den kräftezehrenden Weg

Dieses Haus gehörte von 1946 bis 1948 zum

DÜPPEL CENTER das die US-Armee hier für die Überlebenden der Shoa als Durchgangslager errichten ließ Für Zehntausende war dies ein Ort der Hoffnung und des Neubeginns bis das Lager 1948 unter dem Druck der Berlin-Blockade aufgelöst werden mußte

KPM

über die Berge bei Glienicke lieh Frau Mochow ihre Pferde öfter als Vorspann aus. Auch Ausflügler entdeckten das vor den Toren Zehlendorfs gelegene Lokal für sich. Ob „Lackierte Schrippe mit einer Bohne extra“, dem Brötchen mit Kaffee zum Frühstück oder die beliebte Erbsensuppe, Familie Mochows Angebote waren gefragt. Sohn Albert hatte

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Denkmalgeschütztes Haus, früher Gasthof Mutter Mochow.

mittlerweile selbst geheiratet – seine Frau hieß ebenfalls Anna. Sie wurde die zweite Mutter Mochow, als ihre Schwiegermutter sich aus dem Betrieb zurückzog. Genau wie diese war sie eine Wirtin mit Leib und Seele – herzlich, aber auch resolut. Die Zeiten änderten sich und die Fuhrwerke wurden durch Lkw ersetzt. Schon bald stand auch eine Tankstelle, „Derop Tank“, neben dem Gasthaus. Das Ende der Zehlendorfer Institution kam im Jahr 1940 als dort eine Kriegsakademie geplant wurde, wo Reisende übernachteten und Familien im Gartenlokal speisten konnten. Der Saal wurde abgerissen und der Hauseingang von der Straße aus verschlossen. Aus

den Akademie-Plänen wurde jedoch nichts. In den Nachkriegsjahren war in dem früheren Gasthaus die Verwaltung des „Düppel Center“, einem Durchgangs-Camp für Überlebende der Konzentrationslager, untergebracht. Nachdem das Lager aufgelöst wurde, nutzte man das Gebäude als Wohnhaus. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wurde 2010 in den Räumen das Zentrum für kulturelle Bildung und chinesische Kampfkunst eröffnet. Der „Mutter-MochowWeg“ zwischen Potsdamer Chaussee und Am Rohrgarten erinnert an das Gasthaus und seine beiden Wirtinnen. Das frühere Gasthaus steht heute unter Denkmalschutz.� ◾

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