Zehlendorf Mitte Journal - Februar/März 2021

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

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Zehlendorf Mitte Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung

Vor 70 Jahren wurde die Clayallee als Hauptverkehrsstraße ausgebaut Heute steht die Sicherheit der Radfahrer im Fokus

Februar / März · Nr. 1/2021

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Von der Hauptstraße zur Clayallee Vor 70 Jahren erfolgte der Ausbau zur Hauptverkehrsstraße

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9. Jahrgang

Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Archiv Heimatverein Zehlendorf Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Zehlendorf Mitte Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2021 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.03.2021 Erscheinung: 01.04.2021

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Zehlendorf Mitte Journals

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now und Zehlendorf, um zu ihren nördlichen Ländereien auf dem Barnim zu gelangen. Die Straße war auch ein wichtiger Weg nach Dahlem und zum Grunewald. Der erste bekannte Name der heutigen Clayallee war Hauptstraße. Abschnittsweise wurde sie seit 1912 Cecilienstraße und Kronprinzenallee genannt. Seit dem 1. Juni 1949 heißt sie Clayallee, benannt nach dem

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ie Clayallee – die wichtigste Nord-Süd-Verbindung von Zehlendorf in Richtung City West. Schon früh gehörten Teile der Straße, die in nördlicher Richtung aus Zehlendorf herausführt, zu dem Weg, den die Lehniner Mönche nutzten, wenn sie ihre Besitztümer besuchten. Wenn die Mönche nun aus Lehnin kamen, nahmen sie den Weg über Saarmund, Kleinmach Impressum

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Auf 2,30 Meter verbreiterter Radweg.

damaligen Militärgouverneur und „Vater“ der Luftbrücke. Sie ist eine der wenigen Straßen, die noch zu Lebzeiten der geehrten Person dessen Namen bekam. Im Rahmen der Notstandsprogramme wurde die Clayallee vor 70 Jahren zweispurig ausgebaut. Vor dem Heimatverein wies damals ein Schild auf die Aktion hin. Unter dem Motto: „Wer an die Zukunft denkt, baut Straßen“ wurde die Clayallee innerhalb von sechs Jahren verbreitert. Täglich waren 120 Mann auf der Baustelle beschäftigt, hierauf wurde auf dem Schild hingewiesen.

Neuer Fokus Radverkehr Die Mobilität hat sich geändert. Heute nutzen gerade in der Stadt viele Menschen das Fahrrad – und hierfür werden Umbauten nötig. Auf einem Teilabschnitt der Clayallee wurde Ende Dezember ein Schritt zu mehr Komfort und Sicherheit für den Fahrradverkehr unternommen. Auf 450 Metern zwischen der Finken- und Pücklerstraße wurde der Radweg auf der östlichen Seite

auf 2,30 Meter verbreitert und saniert. Durch die Sanierung des vorhandenen Radwegs wird die Fahrqualität für den Radverkehr erhöht und die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden verbessert. Der Radweg entspricht nun den Anforderungen des Berliner Mobilitätsgesetzes. Dieses gibt vor, dass ein Sicherheitsabstand zwischen den Radfahrenden und der Fahrbahn – in diesem Fall Parkstreifen – von 0,75 Metern einzuhalten ist, um die Radfahrenden vor öffnenden Autotüren zu schützen. Eine Fahrbahnmarkierung auf dem angrenzenden Parkstreifen macht den erforderlichen Sicherheitsabstand kenntlich. Bezirksstadträtin Schellenberg: „Der Anfang ist gemacht! Ich bin sehr froh, dass es uns noch in 2020 gelungen ist, den Fahrkomfort für Radfahrerinnen und Radfahrer auf dieser vielbefahrenen Strecke zu erhöhen.“ Anfang 2021 werden Bodenschwellen auf der Fahrbahn angebracht, um eine zusätzliche physische Barriere zur Abgrenzung des Sicherheitsstreifens zu schaffen und den Schutz der Radfahrenden weiter zu erhöhen.

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General Lucius D. Clay, Ehrenbürger Berlins

beinhaltet. Stattdessen setzte er darauf, die deutsche Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und Er widmete sein Leben dem Mi- setzte sich für eine liberale und litär: Der 1898 in Georgia, USA, geborene Lucius Dubignon Clay absolvierte seine Ausbildung in der Militärakademie in West Point, von der etwa 25 Prozent des Offiziersnachwuchses in den USA stammt. Er nahm am Zweiten Weltkrieg teil und wurde bereits kurz vor der deutschen Kapitulation stellvertretender Militärgouverneur und stellvertretender Oberbefehlshaber der amerikanischen Besatzungszone und des amerikanischen Sektors von Berlin. Clay riet schon früh marktwirtschaftliche Politik ein. von einer harten Bestrafung 1947 wurde Clay Militärgouder unterlegenen Kriegsgegner verneur der amerikanischen ab. Diese hätte u. a. eine stren- Besatzungszone und hatte den ge Einschränkung der Industrie Oberbefehl über die US-Land 5

streitkräfte in Europa. Als Berlin am 24. Juni 1948 durch die sowjetischen Streitkräfte abgeriegelt wurde, rief Clay die Luftbrücke ins Leben, die die Bewohner der Stadt mit dem Lebensnotwendigen versorgte. Nach dem Ende der Blockade reichte Clay seinen Rücktritt ein und verließ die Stadt. Doch ganz ließ Berlin ihn nicht los. 1950 begleitete er die Freiheitsglocke durch die USA und Westdeutschland, um sie am 21. Oktober 1950 am Rathaus Schöneberg an die Berliner zu übergeben. Anschließend war er in seiner Heimat in leitenden Positionen in der Wirtschaft tätig. 1961 holte Berlin ihn wieder ein – Präsident John F. Kennedy setzte ihn als seinen persönlichen Vertreter in der geteilten Stadt ein. 1962 wurde er – neben

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vielen anderen Ehrungen – zum de des Oskar-Helene-Heims ist das private Samurai Art Museum Ehrenbürger Berlins ernannt. untergebracht, in dem Peter Janssen seine umfangreiche SammMuseen und lung rund um die japanischen SaDenkmäler murai zeigt, darunter Rüstungen, Im Herzen Zehlendorfs an der Helme, Masken und Schwerter. Clayallee/Ecke Potsdamer Chaus- Weiter nördlich stehen das Alliiersee befindet sich das Heimatmu- tenMuseum im frühen Outpostseum. Hier wird die Geschichte Kino und der Nicholson-Gedenkdes Bezirks von den Anfängen bibliothek. In den Gebäuden und des Dorfes bis heute aufgezeich- auf dem Außengelände geht es net und bewahrt. Mit seinen um die Alliierten im Westen Berzahlreichen Exponaten und Son- lins, die von 1945 bis 1994 in der derausstellungen kann sich der Stadt lebten und hier eine zweiHeimatverein als Betreiber des te Heimat fanden. Passend dazu Museums über zahlreiche Besu- steht die bekannte Skulptur „The cher aus dem In- und Ausland Day The Wall Came Down“ (Der freuen. Auf dem früheren Gelän- Tag, an dem die Mauer fiel) an

der Clayallee vor dem Museum. Sie zeigt fünf Pferde, die über die Reste der gefallenen Mauer springen. Die Skulptur ist ein Geschenk der US-Amerikanischen Bevölkerung. Das ca. sieben Tonnen schwere Kunstwerk wurde von der US-Air Force angeliefert und vom damaligen amerikanischen Präsidenten George Bush im Jahr 1998 enthüllt. Nicht weit davon steht ein weiteres Denkmal, das den deutschen Baron Friedrich Wilhelm von Steuben zeigt. Er war Generalinspekteur in Amerika und trug zum Erfolg im Unabhängigkeitskrieg bei. Bis heute wird er mit der Steuben-Parade in New York geehrt.� ◾

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Fahrradstraße Havelchaussee? Sperrung für Kraftfahrzeuge im Verkehrsausschuss Charlottenburg-Wilmersdorf beschlossen

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ie etwas über 10 Kilometer lange Havelchaussee soll für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Wieder einmal – denn bereits zwischen 1925 und 1945 sowie für eine kurze Zeit um 1989 war der Autoverkehr hier verboten. Nun soll der beinahe acht Kilometer lange Abschnitt zwischen Postfenn und Kronprinzessinnenweg erneut dem Fahrradverkehr vorbehalten werden. Ende vergangenen Jahres stimmte der Verkehrsausschuss in Charlot tenburg-Wilmersdorf einer Umwandlung in eine Fahrradstraße zu. Lediglich Busse dürfen über die gesamte Havelchaussee fahren. Für Fußgänger sollen zusätzliche Querungsmöglichkeiten geschaffen werden, damit sie sicher über die Straße kommen. Die Restaurants und Badestellen sollen weiterhin mit dem Pkw erreicht werden können. Allerdings liegen Teile der Havelchaussee in Steglitz-Zehlendorf. Und auch der Senat hat noch mitzureden, denn die Straße muss aus dem

Hauptverkehrsnetz gestrichen werden, damit sie zur Fahrrad­ straße werden kann. Die Havelchaussee wurde 1876 und 1885 angelegt. Sie diente als Verbindung zwischen Zehlendorf und Spandau. 1925 erhielt sie den Namen Havelchaussee. Die landschaftlich reizvoll gelegene Straße zwischen Wasser und Wald wird besonders an den Sommerwochenenden stark frequentiert. Mehrere Badestellen und Restaurants machen sie zu einem gefragten Ausflugsziel. �◾

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„KlubHaus14“ im Studentendorf Schlachtensee Genossenschaftsprojekt bringt Berlin und Brandenburg einander näher

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eit rund fünf Jahren und noch voraussichtlich bis 2023 wird das als bedeutsames Kulturdenkmal anerkannte und genossenschaftlich von der Berliner Studentendorf Schlachtensee eG geführte Studentendorf Schlachtensee aus Mitteln des Bundes und des Landes Berlin saniert. Ende der 50er-Jahre errichtet, besitzt das Dorf am Wasgensteig 75 alle Elemente für ein lebens- und lernenswertes Studentenleben. Dazu gehört unbedingt auch ein zeitgemäßer Treff mit Klubcharakter, Livemusik, Speisen und Getränken zu moderaten Preisen. Dies auf den Weg zu bringen und ein spannendes und urba Foto: KlubHaus14

nes Kulturprojekt zu entwickeln, hat sich die Brandenburger Kulturgenossenschaft Kammerspiele Kleinmachnow eG vorgenommen, die mit der Wiederbelebung der Kammerspiele in Kleinmachnow bereits ein

geschicktes Händchen bewiesen hat. Nun könnte sie mit ihrem neuen Projekt dem gemeinsam Ziel des Berliner Südwestens und Brandenburgs, beide dichter zusammenrücken zu lassen, Vorschub leisten.

Die extra für dieses Projekt „KlubHaus14“ gegründete Genossenschaft Haus14 eG bewirtschaftet seit Anfang Oktober 2020 nach aktuellen Corona-Richtlinien den Club im dreigeschossigen Gemeinschaftshaus 14, einst ein Geschenk der Amerikaner an die Berliner. Dabei soll der Club nicht nur für die über 900 internationalen Bewohner des Studentendorfs zum favorisierten Club-Treffpunkt werden, sondern auch Besuchern aus den umliegenden Berliner Regionen Steglitz-Zehlendorfs und den benachbarten Brandenburger Gemeinden Kleinmachnow und Stahnsdorf offenstehen

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und deren Kulturangebot bereichern. In den 60er-Jahren als Mensa geplant, hatte der rund 220 Quadratmeter große Clubraum, Herzstück von Haus 14, mit voll eingerichteter Großküche und Bar schon viele Aufgaben und wurde in den letzten Jahrzehnten u. a. als Studentenclub und Eventlokation „ClubA 18“ betrieben.

Bewährtes Genossenschaftsteam mit neuem „Baby“ Nun gibt es bei den aktuellen Betreibern einen deutlichen Kurswechsel hin zu verbessertem Kulturangebot mit großstadtgerechtem Charakter. An der Spitze dieses genossenschaftlichen Pächter-Teams, das bereits den Kleinmachnower Kammerspielen mit durchdachtem Genossenschafts-Konzept zu erstaunlichem Erfolg verhelfen konnte und nun mit dem Club bei akzeptabler Pacht ein neues „Baby“ aufziehen will, stehen Christopher Stein, Stefan Mitreiter und Carolin Huber. Während Christopher wichtige Erfahrung aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit im internationalen Marketing und Projektmanagement mitbringt, ist Stefan als versierter Veranstaltungstechniker ebenso wenig aus dem Clubmanagement wegzudenken wie die im Genossenschafts- und Verwaltungs-Bereich routinierte Carolin. Das booking der LiveActs sowie die Technik liegen in professioneller Hand.

Christopher Stein (l.) und Stefan Mitreiter vom KlubHaus14- Vorstandsteam.� Foto: KlubHaus14

Visionen wahrwerden lassen „Durch die vorsichtige, denkmalgerechte Renovierung und Aufarbeitung des Klubraumes ist die futuristische Architektur des Raumes wieder komplett sichtbar geworden, die OriginalBestuhlung aus den 60er-Jahren hat viel Charme, und das zeitgemäße Lichtkonzept sowie moderne Bühnentechnik schaffen attraktive Club-Atmosphäre“, freut sich der Kleinmachnower Christopher Stein. Ein KlubHaus für Kultur, mit Live-Musik, deutschen und internationalen Tapas und Getränken solle entstehen. – Dabei dürfen in gastronomischer

Zusammenarbeit mit den Kleinmachnower Kammerspielen auch die so beliebten Schnitzel nicht fehlen. Dazu gesellt sich ein spannendes Bühnenprogramm auf der vollwertigen Bühne des KlubHaus14 mit LiveBands, DJs und Stand-Up Comedy. Mittwoch und Donnerstag ab 18 Uhr ist Musik vom DJ geplant, Freitag und Samstag ab 21 Uhr sind für das Bühnenprogramm mit LiveBands, Live-Shows und musikalischen Gästen reserviert. „Die Musik soll aber nicht Gespräche unmöglich machen“, betont Christopher, dem Kommunikation zwischen den Besuchern ebenso wichtig ist wie ein abwechslungsreiches und

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Club-Atmosphäre in coronafreien Zeiten.�

international attraktives Unterhaltungsangebot. Mit den optimalen Zu- und Abluftschächten sowie der zu öffnenden Fensterfront besitzt der Club auch für Pandemie-Zeiten beste Voraussetzungen. Mitgepachtet hat die Genossenschaft, deren Ziele man mit dem Kauf von GenossenschaftsAnteilen als „Sozialspende“ unterstützen kann, den über dem Club liegenden großen „Saal“ des Hauses. – Mit Projektorraum, Leinwand und Bühne der perfekte „Mehrzweckraum“ mit separatem Eingang, Garderobe und Platz für bis zu 250  Personen. Noch fehlt die Bestuhlung – aber schon heute klingt leise Zukunftsmusik durch den Saal und entwickeln sich stets neue Visionen in den Köpfen

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Zehlendorf Mitte Journal der Betreiber. So, wie auch für ein Café im Erdgeschoss oder den Biergarten davor, um laue Abende nutzen und attraktive Außenveranstaltungen kreieren zu können. In den vor dem zweiten Lockdown geöffneten Wochen im Oktober war das Echo auf die neue Lokation überaus positiv: Interessierte Studenten, unter denen es schon einige Stammgäste gibt, aber auch neugierige Kleinmachnower waren vorbeigekommen. Ein erfolgreicher Anfang ist gemacht, an den das engagierte und ideenreiche Team hoffentlich bald mit einem spannenden Programm anknüpfen darf. Weitere Informationen und ggf. aktuelle Termine unter www. haus14.com � ◾ � Jacqueline Lorenz

Bühnenprogramm – hoffentlich bald wieder möglich.�

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Fotos: KlubHaus14

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Etwas Wärme von 7 bis 7

Notübernachtung in Wannsee bietet Wohnungslosen Nachtasyl

Türöffner für wohnungslose Menschen: Die DRK Berlin als Betreiber der im Auftrag des Bezirk Steglitz-Zehlendorf eröffneten Kältehilfe-Notübernachtung in Berlin-Wannsee, Bergstraße 4.

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und 2.000 wohnungslose Menschen wurden vor einem Jahr in Berlin gezählt. Doch die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Um diese Menschen vor dem Kältetod zu bewahren, bieten die Bezirke in Kooperation mit sozialkompetenten Hilfsinstitutionen im Rahmen der Kältehilfe für die kalte Jahreszeit unterschiedliche Notübernachtungs-Einrich tungen und Nachtcafés. Wie dringend notwendig derartige Angebote auch in privilegierten Wohnlagen sind, zeigt die Kältehilfe in Berlin-Wannsee. Die Wahl dieses Standortes, der anfangs von Kritikern als zu abgelegen angesehen wurde, erfolgte, da sich Obdachlose vermehrt unter den Wannseebrücken, den umliegenden Grünanlagen und im Grunewald aufhalten.

In der Bergstraße 4 in dem Jugendamt zugehörigen, vom Hochbauamt zügig instandgesetzten Räumlichkeiten des Bezirks, konnte daher auch in diesem Jahr wieder – nicht zuletzt durch den engagierten Einsatz der Sozialamt-Mitarbeiter – die Notübernachtung für die Wintersaison 2020/21 fristgerecht eingerichtet werden und ist von den Bedürftigen inzwischen sehr gut angenommen. Im Durchschnitt zu 70 Prozent sind die Betten jede Nacht belegt, je nach Außen-Temperatur. Eine solide Basis für den in diesem Jahr fortgeführten Entwicklungsprozess dieser Kältehilfe hatte in der vergangenen Saison als damaliger Verantwortlicher der Internationale Bund gelegt. Von den ursprünglich 30 angebotenen Schlafplätzen für Männer und Frauen können jedoch aktuell coronabedingt in der Zeit zwischen November 2020 und März 2021 nur 18 Plätze – 14 für Männer, 4 für Frauen – genutzt werden. Mietfreier Betreiber

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Schlafen in Sicherheit statt drohender Kältetod.

und Zuwendungsempfänger in dieser Saison ist im Auftrag des Bereichs Soziale Wohnhilfe des Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf die Deutsche Rote Kreuz Berlin Südwest gGmbH. Pro Schlafplatz und Person zahlt das Bezirksamt 34,85 Euro.

Bett statt Brücke Punkt 19 Uhr klingelt es an der Tür der rund 400 Quadratmeter großen Notunterkunft, vor der in der neuen Sitzecke bereits sehnsüchtig auf Einlass gewartet wur de. Marco öffnet. Er ist einer von acht Vollkräften des DRK, die täglich zu zweit in zwei Schichten arbeiten: Von 17.30 – 23 Uhr und von 22.45 – 7.45 Uhr. Während der eine den Vorderbereich mit Empfang und Gemeinschaftsraum betreut, ist der andere im Schlaf-, Sanitär- und Küchenbereich tätig. Wer in welchem Zimmer schläft, bestimmen die Mitarbeiter aus der Erfahrung heraus, welche Zimmergenossen zueinander passen könnten. Die beiden ersten Gäste dieses Abends sind verheiratet. Nach

Fiebermessen und Händedesinfektion geht’s mit Maske in eines der Gästezimmer. Alkohol, Drogen, Waffen, Tiere, aber auch Diskriminierung und Gewalt müssen draußen bleiben, das verrät die Hausordnung. „Da wir ja durch die verschärfte Regelung derzeit 18 anstatt der sonst 30 Gäste pro Nacht aufnehmen dürfen, ist mehr Platz“, erklärt Marco. So haben die Beiden in dieser Nacht ein Zimmer mit zwei Einzelbetten für sich, während in „normalen“ Zeiten auch Doppelstockbetten zum

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Distance-Dance für die Kamera.

Einsatz kommen. Sie sprechen und verstehen kein Deutsch, immer wieder verneigt sich die Frau, flüstert auf Russisch „Spasibo – danke“. Zuerst ist ihr Mann nach Berlin gekommen, dann, zwei Monate später, hat er seine Frau aus Russland nachgeholt, erfahre ich. Die meisten Nachtgäste sind durchgefroren, haben den Tag auf der Straße verbracht. Im Gemeinschaftsraum warten in Thermoskannen warme Getränke. Aus hygienischen PandemieGründen ist aktuell nur eine Dusche geöffnet. Bevor der nächste Gast sich unter der heißen Dusche aufwärmen kann, wird sie

desinfiziert. Hygieneartikel wie Rasierer, Duschgel, Deo, Zahnbürste und Zahnpasta erhalten die Gäste von den Mitarbeitern, außerdem mindestens alle zwei Tage frische Handtücher. Frische Bettwäsche gibt es zweimal wöchentlich. Nachtruhe ist ab 22 Uhr. Auf Tischen am Rand des Gemeinschaftsraumes liegen Bekleidungsstücke aus der Kleiderkammer des DRK bereit, Schlafanzüge, Pullis und Handschuhe. Alles muss warm sein, der Winter ist lang, kann hart sein und kennt kein Mitleid mit Obdachlosigkeit. Immer wieder Mangelware: Schlafsäcke und

warme Unterwäsche. – Finanzielle Spenden an das DRK für die Anschaffung dieser stark benötigten und in den Kleiderkammern kaum vorhandenen Unterbekleidung sind willkommen. In den Räumen der Nachtunterkunft besteht Masken- und Abstandpflicht, alle halten sich daran, nur hier und da muss Marco erinnern. Zwei osteuropäische Männer, die für diese Nacht dazugekommen sind, nehmen es mit Humor und legen für meine Kamera einen bühnenreifen „Distance-Dance“ aufs Parkett. Wo sie den Tag verbracht haben, wissen die DRK-Mitarbeiter nur von wenigen Gästen, die überwiegend männlich sind: Da sind die zwei Obdachlosen, die in Zehlendorf-Mitte Zeitungen verkaufen, oder der Wohnungslose, der in der Innenstadt die oft so lang werdenden Tage verbringt. – Und dann sind da die zwei Frauen, die hier regelmäßig schlafen. Frauen von der Platte suchen sich sonst häufig eine reine Frauenunterkunft zum Übernachten, wie sie in der Lützowstraße in Berlin-Mitte eingerichtet ist, fühlen sich da sicherer, höre ich.

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Wärme von innen und außen Die Notunterkunft Wannsee steht in regelmäßigem Kontakt mit den ebenfalls vom DRK betriebenen Wärmebussen, die bekannte Schlafplätze sowie Sund U-Bahnhöfe anfahren, dort Tee, Schafsäcke, Isomatten und warme Kleidung verteilen und nach telefonischer Rücksprache mit der Notunterkunft Wannsee, wenn dort Plätze frei sind, Nachtgäste von Fall zu Fall mit dem Bus vorbeibringen. Überhaupt klappen Koordination und Austausch im Projekt Kältehilfe gut. Jeder, der dort arbeitet – egal ob ehrenamtlich oder angestellt – weiß nur zu gut, dass frierende Menschen schnelle und unkomplizierte Hilfe benötigen. Nach dem Duschen in der Wannsee-Nachtunterkunft nimmt das Essen einen wichtigen Stellenwert bei den Menschen ein, denen die regelmäßige Mahlzeit zum seltenen Luxus geworden ist. Ab 20 Uhr ist die Suppe oder der Eintopf warm. Besonders beliebt: Chili con Carne. „Bis 21.30 Uhr ist Essensausgabe, aber wenn mit

Warme Unterwäsche für kalte Tage aus der Kleiderkammer.

dem DRK-Wärmebus jemand erst später eintrifft, bekommt er natürlich auch noch einen Teller Warmes und Brot“, betont der DRK-Mitarbeiter. In den Küchenregalen stehen Großpackungen mit Ravioli, Nudeln, Kaffee und Tee. Ehrenamtliche Helfer, die in der Küche und beim Servieren helfen, fehlen immer, sind hier herzlich willkommen. Beim Putzen der Zimmer helfen immer wieder auch Gäste freiwillig, betont Marco.

Einzelschicksale Es ist kurz vor 20  Uhr. An einem Tisch sitzt Frederik*. Auch er, höchstens 30 Jahre alt, wird die Nacht hier verbringen. Dass er morgen bereits um 7  Uhr

die Nachtunterkunft verlassen muss, gefällt ihm wenig. „12 Uhr würde auch reichen. Wo soll ich denn den ganzen Tag hin?“ fragt er und erzählt, wie er vor Kurzem nach Berlin kam. Seine gewählte Ausdrucksweise fällt auf, höflich und gepflegt wirkt er, aber auch psychisch labil und fast ein wenig zerbrechlich. In Bielefeld hatte der Krankenund Altenpfleger eine Wohnung und einen Job. Irgendwann gab es Ärger mit dem Vermieter, Frederik ließ alles zurück und fuhr mit dem Zug nach Berlin. Nun irrt er am Tag durch die Straßen. Beim Sozialamt war er, aber als er mit 20 Leuten in einer Schlange warten sollte war sie wieder da, seine Angst, die ihn so oft ganz plötzlich überfällt. Also ging er

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Das Mitarbeiter-Team des DRK vermittelt auch menschliche Wärme.

einfach wieder. In der Nachtunterkunft hofft er auch, jemanden zu finden, der ihm weiterhilft. So erhält er hier die Adresse der bezirklichen sozialen Wohnhilfe

und weitere Adressen von Tages­ cafés, Wärmestuben und Suppenküchen. Er hat seine Würde noch nicht verloren, kämpft mit Worten darum, sie zu bewahren.

– Doch ohne Hilfe könnte auch er bald zu denen gehören, die Hilfseinrichtungen aus eigener Kraft nicht mehr aufsuchen können, unter Brücken im Schlafsack von der Welt abgeschottet, dahinvegetieren. Hier in der Kältehilfe-Unterkunft kann man ihnen den Weg weisen, ihnen zuhören. Sich ihrer intensiver anzunehmen, dazu bedarf es jedoch professioneller sozialer Begleitung, die an anderer Stelle geboten wird. – Doch die Wärme, die Menschen mit unterschiedlichen Einzelschicksalen hier von 19 bis 7 Uhr des nächsten Tages in der Nachtunterkunft Wannsee erfahren, kann ein kleiner Anfang auf dem Weg zurück in ein lebenswertes und selbstbestimmtes Leben sein. Den sozialen Standort in Berlin Wannsee hilfsbedürftigen Menschen mit weiteren Angeboten auszubauen, kann sich das Deutsche Rote Kreuz Berlin als Betreiber gut vorstellen. Übrigens: Weitere KältehilfeAngebote sind auf der KältehilfeApp und im Kältehilfe-Wegweiser zusammengefasst: von der Notübernachtung, über Nachtcafés bis hin zu Tagescafés und Kleiderkammern. Weitere Informationen unter www.drk-sz.de � ◾ � Jacqueline Lorenz Spendenkonto Kontoinhaber: DRK-Kreisverband Berlin Steglitz-Zehlendorf e. V. BIC: COBADEFFXXX IBAN: DE83 1004 0000 0812 0701 00 Verwendungszweck: (Bitte angeben z. B.: Kältehilfe Notübernachtung Wannsee, warme Unterwäsche)

Auch Küchenarbeit gehört zur Aufgabe des DRK-Teams.

* Name von der Red. geändert

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Eigener Strand und mehr – der Imagefilm stellt die Facetten von Steglitz-Zehlendorf vor.�

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Foto: lookzoom Filmproduktion

„Steglitz-Zehlendorf. Wo es uns gut geht.“ Neuer Imagefilm für den Bezirk

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atur oder Stadt, Glienicker Brücke, Schloßstraße oder der eigene Strand vor der Haustür – Steglitz-Zehlendorf ist facettenreich und genau das soll der brandneue Imagefilm „Steglitz-Zehlendorf. Wo es uns gut geht.“ zeigen. Der Bezirk ist Naherholungsgebiet, StartupSchmiede, Motor der Wirtschaft und Wissenschaftsstandort mit internationaler Strahl- und Anziehungskraft. Der Film visualisiert die besondere Mentalität des Bezirks, die Mischung von Tradition und neuen Wegen. Der Imagefilm kann auf der be zirklichen Internetseite und auf dem YouTube-Kanal des Bezirks angesehen werden. Das Bezirksamt stellt sich im Film als attraktiver Arbeitgeber vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung symbolisieren eine breitgefächerte Ausbildungs- und Berufsvielfalt. Der Film lädt Bewerberinnen und Bewerber ein, eine der gesellschaftlich relevanten, vielseitigen und interessanten Aufgaben im Bezirksamt zu übernehmen. Cerstin Richter-Kotowski, Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, erklärt:

„Dieser Film schafft es, eine eindrucksvolle Verbindung zwischen den Menschen, die für diesen Bezirk arbeiten und den Menschen, die im Bezirk leben oder Steglitz-Zehlendorfer im Herzen sind, zu kreieren. Als echte Zehlendorferin bekomme ich Gänsehaut, wenn ich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Glienicker Brücke joggen sehe. Einst Symbol der Teilung, ist die Brücke heute ein verbindendes Element zwischen Berlin und Potsdam, welches die Menschen vereint.“� ◾ https://youtu.be/C3BHoyWxQ8I

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Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf weiter aktiv Trotz Pandemie erfolgreiche Förderarbeit im Jahr 2020

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or einem Jahr hat sich der Vorstand der gemeinnützigen Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf neu konstituiert. Und obwohl Pandemie und notwendige Neustrukturierungen der Stiftung es dem Team in seinem ersten Jahr nicht leicht gemacht haben, kann es auf eine gelungene Förderarbeit zurückblicken. Darin unterstützt wurde die Bürgerstiftung von eifrigen Spendern und Förderern, die maßgeblich mit zu diesem Erfolg beigetra gen haben. – Ihnen beim schon traditionellen Neujahrsempfang der Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf persönlich „Danke“ zu sagen, bleibt dem Vorstands­ team in diesem Jahr coronabedingt versagt.

Projekt-Förderung 2020 Auch nach über 15  Jahren ist die Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf weiterhin uneigennütziger Ansprechpartner und

Vermittler für ausgewählte, dem Gemeinwohl dienende Projekte, für die öffentliche Gelder nicht ausreichen bzw. nicht verfügbar sind. Dabei stehen auch zukünftig die Bereiche Jugend, Sport, Kultur, aber auch Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung sowie der Umweltschutz im Mittelpunkt. Das Vorstandsteam wird übrigens seit Kurzem mit frischer Energie von Shorena Bresler verstärkt, die Shamim-Natalie Kunau abgelöst hat.

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Zehlendorf Mitte Journal Das Team der Bürgerstiftung blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2020 zurück, konnte die gemeinnützige Stiftung doch einige bemerkenswerte Projekte im Bezirk Steglitz-Zehlendorf fördernd und satzungsgemäß unterstützen: Einen wesentlichen Beitrag zum Gemeinwohl leistete dabei die Beschaffung eines weiteren Bücherbusses für den Bezirk. Bereits für den ersten neuen Bücherbus hatte es einen nennenswerten, der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf zu verdankenden Spendenerfolg gegeben. Nun konnte das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf anstatt des ursprünglich vorgesehenen zweiten, mit alternativer Energiezufuhr fahrenden Neu-Busses für ca. 14.000 Euro ein jedoch noch konventionell angetriebenes

Gebrauchtfahrzeug anschaffen. Mit den für einen zweiten Bus akquirierten Spenden in Höhe von 7.500 Euro steuerte die Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf mehr als die Hälfte des Anschaffungspreises bei.

In einem weiteren Projekt schaffte die Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf rechtzeitig zum Schulbeginn 2020 gemeinsam mit der Gerhard Jaeck Stiftung, der Berliner Sparkasse und der

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Zehlendorfer Firma Radio Herz für alle rund 3.250 Schulkinder des Bezirks Steglitz-Zehlendorf gelbe Warnwesten für insgesamt 7.000 Euro an und verteilte sie an die Schulen. Und auch die Pestalozzi-Schule in Zehlendorf – seit Längerem in Kontakt mit der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf – erhielt von ihr neue Gartengeräte für ihr Projekt der „GemüseAckerdemie“, das den Weg des Gemüses vom Acker auf den Teller wertzuschätzen lehrt. Weiter erhielt als Einrichtung des Mittelhof e. V. das Mehrgenerationenhaus Phoenix am Teltower Damm Förderung von der Bürgerstiftung für ihr inzwischen erfolgreich erreichtes Crowdfunding Projekt „Boxen für Mädchen und Jungen“ und kann die Box Machnower Straße   Berlin-Zehlendorf Tel.:  -    www.lauer-teppiche.de Mo-Fr .-. Uhr

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Mit den neuen „Sporks“ (Edelstahl-Gartenwerkzeugen) geht Gartenarbeit in der PestalozziSchule nochmal so gut. Foto: BüstiST.-Z.

handschuhe vom Nagel nehmen, sobald die Pandemie es zulässt. Außerdem wurde 2020 die Caritas für ein Musikprojekt zugunsten hilfsbedürftiger sozial benachteiligter Menschen unterstützt. Und die Mittelpromenade der Potsdamer Chaussee kommt durch die aus Spenden an die Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf vier neugepflanzten Eichen ihrem ursprünglichen Alleecharakter wieder näher. Noch weist die Chaussee etliche Lücken auf, die mit weiteren aus Spendengeldern gekauften Bäumen gefüllt werden könnten.

Auch 2021 im Einsatz für einen lebenswerten Südwesten Dieter Walther, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf nennt die Hauptziele für 2021: „Wir als Bürgerstiftung werden uns auch in diesem Jahr mit dem Thema „Gelbe Warnwesten“ zur

ten“ leisten. Dazu aber müssen wir schon die Jüngsten mit einbeziehen, beispielsweise durch musikalische Früherziehung: Denn das aktive Musizieren wirkt sich nachweisbar positiv auf das Sozialverhalten und auf die schulischen Leistungen aus. Um jedoch die unterschiedlichen Projekte effektiv unterstützen zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Wie sagte doch schon J.F. Kennedy „Frage nicht, was die Gesellschaft für dich tut, sondern was du für die Gesellschaft tun kannst.“ Wie aber kann sich jeder Einzelne für die Zukunft unseres Bezirks einbringen? Ich meine, da gibt es viele Möglichkeiten: Beispielsweise Zustiftungen für unser Stiftungskapital, projektbezogene Spenden, oder auch eigene Ideen, die uns übermittelt werden.“ Und abschließend erklärt Waltraud Söhnel-Jaeck, Vorsitzende der Gerhard Jaeck Stiftung: „Die Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf war erfreulich unkompliziert. Wir können uns gut vorstellen, zukünftig weitere Kinder- und Jugend-Projekte der Bürgerstiftung satzungsgemäß zu unterstützen.“ Auf der neugestalteten, regelmäßig aktualisierten Webseite der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf finden Interessierte weitere Informationen. ◾ Jacqueline Lorenz

Sicherheit für die Schulanfänger 2021 befassen. Weiterhin planen wir Unterstützungsaktionen für die „Schottenkinder“ und deren Musikprojekte. Dazu werden wir außerdem Projekte des Mittelhofs auf mögliche Unterstützungen prüfen. Grundsätzlich liegt uns weiterhin wie bisher auch das soziale Engagement am Herzen. Die Projekte aus dem Vorjahr 2020 zeigen auf, dass wir uns trotz Corona in Zusammenarbeit mit der Gerhard Jaeck Stiftung, der Berliner Sparkasse und Radio Herz aus Zehlendorf über alle Maße für unsere Anliegen eingesetzt haben. Wir wollen diese Zusammenarbeit mit Partnern und Spendern intensivieren.“ Marion Berning, langjährige Ratsvorsitzende der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf, ergänzt: „Damit wollen wir Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf Steglitz-Zehlendorf stärken, das www.buergerstiftung-sz.de ehrenamtliche Engagement Spendenkonto: nachhaltig und dauerhaft un- Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf terstützen und einen Beitrag für Berliner Volksbank eG IBAN: DE 14 1009 0000 8845 6780 07 „einen lebenswerten Südwes- BIC: BEVODEBB

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Jetzt amtlich: Schlachtensee neuer Ortsteil Achter Ortsteil von Steglitz-Zehlendorf

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Mit „Prominente – Erinnerungen an Schlachtensee“ hat der ße Dahlem Schlachtenseer Königin-Lu is e-Stra Historiker Dirk Jordan erneut eine Broschüre über seinen Wohnort veröffentGa licht. In ihr sind Erinnerungen rys t ra ß e von hen Clara von Arnim, Gregor Eic den ter UnGysi, Yehudi Menuhin und weie traß rS line teren Prominenten rund um das Ber ße tra gs Thema Schlachtensee festgehalRin Finckenste ten. Die inallee über 60  Seiten starke Mühlenstraße Broschüre mit zahlreichen AbbilS eeh ofstra ße dungen ist zum Preis von 2 Euro im örtlichen Buchhandel erhältweg Oste lich. Weitere Informationen unter e alle oerz Gwww.wirinschlachtensee.home. blog ◾ Alt

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ße Ortsteil Schlachtensee hat Breisgauer Straße/Altvaterstra10.573 Einwohner. ße/Einfahrt NahversorgungszenBei einem Gespräch der Initiative trum gehörte zu den Themen. mit Vertretern der BVV-Fraktion von FDP, Grüne, Linke und SPD Neue Broschüre wurden das Thema Straßenverkehr erörtert. Hier kamen ein beidseitiges Parkverbot unter der S-Bahnbrücke, die Ausweisung einer Parkbucht auf der Seite des Einkaufscenters als Lieferzone und die Sicherung des Fußgängerüberwegs zwischen Drogeriemarkt und Sparkasse zur Sprache. Eine erneute Behandlung der Themen wurde m von den BVV-Mitgliedern zugeam Ha nd ge er ns oll tra nz ße e sagt. Auch die oft schwierige h Ho Situation für Fußgänger an der Bre

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m 11.12.2020 wurde Schlachtensee offiziell zum achten Ortsteil Steglitz-Zehlendorfs erklärt. An diesem Tag erfolgte die Bekanntmachung im Amtsblatt von Berlin. Schlachtensee wird u. a. durch folgende Straßenzüge begrenzt: Potsdamer Chaussee, Wasgenstraße, Spanische Allee, Straße am Schlachtensee, Waldrand oberhalb des Schlachtensees, Avus, Fischerhüttenweg, Elvirasteig, Limastraße, Urselweg, Bahndamm bis zur Potsdamer Chaussee. Der neue Ortsteil ist ein Erfolg der Initiative „Wir in Schlachtensee“ um Dirk Jordan. Der 4,05 Quadratkilometer gro Os

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Unterwegs mit Dr. Andreas Jüttemann Mit seinem neuen Büchlein geht´s rund um Schlachtensee und Krumme Lanke

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ereits mehrere Bücher im praktischen Taschenformat von Autor Andreas Jüttemann, die Lust aufs Spazierengehen machen, sind im Berliner Traditionsverlag Pharus-Plan erschienen.

und interessant die Bebauung und Entstehung des Gebietes wie Geschichtliches, Aktuelles sowie Wissenswertes über die Bewohner. Mit aufklappbarem Umschlag, auf dem auf aktuellem Karten Nach den bisherigen Ausflugstipps für Nikolassee, Westend, Schmargendorf, Düppel, Hermsdorf, Frohnau, Steglitz und Lichterfelde-West gesellen sich nun interessante Empfehlungen für Schlachtensee und Krumme Lanke dazu. Auf sie macht Jüttemann unter dem Titel „Spaziergänge und Entdeckungen rund um Schlachtensee und Krumme Lanke“ aufmerksam. Dabei führt der Autor zu den beliebten Seen im südwestlichen Teil Berlins und beschreibt ebenso kurzweilig

ausschnitt die beschriebene Region und gekennzeichnete Tour nachverfolgt werden kann, ist das Büchlein aus der Feder des Stadthistorikers Jüttemann ein weiterer nützlicher Begleiter mancher Wandertour.

Mit dem Taschenbuch vom Schlachtensee… Wer einen kurzen Steckbrief vom Schlachtensee wünscht, findet übersichtliche Daten auf Seite  7 des Büchleins: So weiß

wohl mancher bereits, dass der Rundweg um den See 5 ½ Kilometer misst, man ihn in etwa 30  Minuten mit dem Rad und in 40 Minuten als durchschnittlicher Jogger umrunden kann. Dass der See 8  Meter tief ist, wissen nur wenige, und das im Buch angesprochene Mythos eines Riesen-Wels‘ im See kennen nur einige. Woher der in seiner längsten Ausdehnung 2,2 Kilometer lange „goldene“ See vermutlich seinen Namen hat, beschreibt der Autor ebenso eingängig wie er Fontanes Begeisterung über den Schlachtensee zitiert: „Wem das Herz nur aufgeht bei Klang und Farbe, wer nur Sinn hat für die Linie des Schönen und ihr nachgeht, der wird waldeinwärts wandern, bis ihn sein Weg an den nah gelegenen SchlachtenSee führt, der sich schmal, aber in graziosen Wellenlinien am Ostrande des Grunewalds entlangzieht,…“ Jüttemann beginnt gemeinsam mit dem Leser seinen Rundweg am S-Bahnhof Schlachtensee, dessen Historie und Liegewiese er anschaulich schildert. Richtung Westen geht es weiter, wobei des ehemaligen Lokals „Auf dem Kynast“ gedacht wird und der Bogen anekdoten- und geschichtsreich zu weiteren ehemaligen und aktuellen Ausflugslokalen am Schlachtensee

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Zehlendorf Mitte Journal geschlagen wird. Natürlich dürfen dabei Bootsverleih und die „Neue Fischerhütte“ nicht fehlen. Doch auch oberhalb von ihr gibt es viel Interessantes zu entdecken: Etwa in der 1938-1943 errichteten Marinesiedlung, die gehobenen Marineoffizieren vorbehalten war. Im Marinesteig wohnte der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt in den 50er-Jahren, an den Jüttemann ebenso erinnert wie u. a. an den Korvettenkapitän Adolf Konrad Achilles Albrecht und die Bauten des Architekten und Industriedesigners Peter Behrens. Weiter geht’s am SchlachtenseeUfer, vorbei an der oberhalb des Sees gelegenen Villa Am Schlachtensee 130, die von Gregor Gysis Eltern 1939 bezogen worden war. – Deren Geschichte wird erzählt, und auch über die Bewohner der benachbarten Prachtvillen erfährt der Leser einiges. Da erscheint auf der Bildfläche der Maler Walter Leistikow, nach dem das Westufer des Sees bis heute „Leistikow-Ecke“ genannt wird. Man spaziert auf den Spuren des Mittelalterhistorikers Robert Holtzmann, liest von Regierungsrat Hahn und stößt auf die Spanische Allee

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…zur Krummen Lanke

Spaziergänge und Entdeckungen rund um Schlachtensee und Krumme Lanke, 48 Seiten mit 44 Abbildungen und 2 Karten, 10,5 x 19 cm, ISBN 978-3-86514-226-9 Preis: 7,50 Euro, im Buchhandel erhältlich.

und die Hoiruper Straße, ihre geschichtlichen Hintergründe und einstigen Bewohner, überwiegend hohe Beamte wie Reichsbahndirektor Meilicke, Regierungspräsident Elsgen und der liberale Regierungspräsident Ferdinand Friedensburg. Die kleinen und größeren Badestellen am Seeufer werden vorgestellt mit ihren früheren und aktuellen Bade- und Wassersport-Angeboten des Schlachtensees.

Hinter der Fischerhütte beginnt die sogenannte Wolfsschlucht, in der heute ein asphaltierter Weg zur Krummen Lanke führt. An ihrem Ende erinnert ein Imbisswagen an ein in den 60er-Jahren abgerissenes Ausflugslokal. Am Südostufer des Sees – früher „Seeschlag“ genannt – geht es vorbei an prachtvollen Villen, hinauf zur oberhalb des Sees verlaufende Terrassenstraße, in der Schauspieler wie Götz George, Friedrich Wilhelm Bauschulte und Ernst Stahl-Nachbaur lebten. Ein Abstecher in den Elvirasteig lässt Erinnerungen an den CDUPolitiker Peter Lorenz, aber auch an Hellerau-Fertighäuser aufkommen. Jüttemanns Büchlein führt Wanderfreudige zur Fischerhüttenstraße zurück, wo zwei Villen ihr besonderes Interesse wecken sollten: Die Hausnummer 106, ein Gropiusbau, den sich Verlagsdirektor Joseph Lewin hatte 1928 bauen lassen, und links davon in der Herrmannstraße das Haus Perls mit der Hausnummer 14 a, 1911 von Bauhausdirektor Ludwig Mies van der Rohe entworfen. Auch das benachbarte

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Haus Werner im Quermatenweg stammt von ihm. Ins Auge fallen ebenso die beiden hölzernen „Urban Tree Houses“ am Quermatenweg 23, die Kolja Stegemann direkt am Wald, nahe des Südufers der Krummen Lanke vom Baumhaus-Architekten Andreas Wenning errichten ließ. Über die Herrmannstraße geht es nun hinunter ans Krumme LankeUfer. Der Autor lässt auch zu dieser idyllischen Station Fontane und Fredy Sieg – Liedermacher des Krumme-Lanke-Liedes – zu Wort kommen. Während der Spaziergänger dieses 6 ½ Meter tiefe und 1,1 Kilometer lange Gewässer in etwa 35 Minuten umrunden kann, der Jogger 20 Minuten benötigt und der Radfahrer etwa15 Minuten in

die Pedale treten muss, steht sein Name „Lanke“ für Feuchtwiese und Sumpf. Und auch die Krumme Lanke hat ihr Mythos – allerdings soll statt des Riesen-Wels auf ihrem Grund ein Britischer Bomber liegen. Und ihre „Fischerhütte“ war die „Zwillingsburg“, die allerdings abgerissen ist. Unterhalb von ihr lag am Südufer der Krummen Lanke eine große Badeanstalt, und auf der großen Wiese am Südost-Ufer stand ein weiteres Ausflugslokal, das ebenfalls geschlossen wurde. Im Uhrzeigersinn führt Andreas Jüttemann um die Krumme Lanke, erinnert an das Wasserwerk Riemeisterfenn und erklärt die Wasserverbindung zwischen Schlachtensee und Krumme Lanke. Zum Baden empfiehlt er deren Ostufer, den „Großen Strand“.

Den Spazierenden leitet das Büchlein wieder hinauf zum Quermatenweg mit seiner berühmten Waldsiedlung Krumme Lanke und ihrer spannenden Geschichte. Wieder an der Fischerhüttenstraße angekommen, lenkt Jüttemann den Spaziergänger zum kleinen Teich „Vierling“ und zum von Prachtvillen und „Haus am Waldsee“ umbauten beschaulichen Waldsee, bevor er den ebenso entdeckungsreichen wie entspannenden Rundweg und sein Büchlein am U-Bahnhof Krumme Lanke enden lässt.

Der Autor Andreas Jüttemann wurde am 13. Oktober 1985 in Berlin-Westend geboren, wuchs aber in Ber Juwelier Uhren Weiss Teltower Damm 22 Batteriewechsel sofort Uhren- und SchmuckReparaturen in der eigenen Werkstatt Lieferservice für Großuhren Öffnungszeiten Di. - Fr. 9:00 - 18:00 Sa. 9:00 - 13:30

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Zehlendorf Mitte Journal lin-Zehlendorf am Mexikoplatz auf und lebt heute mit seiner Frau in Berlin-Steglitz. Im Elternhaus mit Psychologie und Technikhistorie früh in Berührung gekommen, sind es auch diese zwei Hauptgebiete, denen sein Interesse bis heute gilt. „Geografie und Geschichte waren meine Lieblings-Schulfächer, mit Schwerpunkt Stadtplanung “, erklärt der Autor. So studierte er an der FU Berlin und in Bremen Psychologie, an der Bauhaus-Universität Weimar Urbanistik. „Dabei war immer die Arbeit mit Menschen für mich wichtig“, betont Jüttemann, der Medizin und Technik für durchaus kompatibel hält. Der Diplom-Psychologe arbeitete nach mehreren Auslandsaufenthalten schließlich als Stadtführer

mit eigener Agentur, bis er 2015 mit einer Arbeit über die preußischen Tuberkuloseheilstätten am Institut für Geschichte der Medizin der Berliner Charité promovierte. Er ist dort sowie an der TU Berlin im Bereich Technikgeschichte Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Sein Habilitationsgesuch ist eingereicht.

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Dr.  Andreas Jüttemann hat für seine Arbeit nennenswerte Auszeichnungen erhalten, darunter der Preis für medizinische Ausbildung für studentische Lehre und der Nachwuchs-Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte. Der Schlachtensee und die Krumme Lanke begleiten ihn seit seiner frühesten Jugend, wie er verrät: „Der Schlachtensee ist für mich bis heute Erfrischung und Entspannung zugleich.“ Kein Wunder also, dass er dieses Büchlein auch diesen Seen gewidmet hat. – Doch kein Grund, um auszuruDr. Andreas Jüttemann, DiplomPsychologe, Autor und Stadthistoriker. hen: Der Autor hat bereits eine Zahlreiche Veröffentlichungen weitere Taschenbuch-Idee, die und Bücher medizin- und stadt- Teltow-Stahnsdorf zum Thema historischer Themen stammen haben soll. ◾ aus seiner Feder. Jacqueline Lorenz

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Umfrage von 1989 als Film

Zehlendorfer Theatergruppe Schattenlichter geht in Coronazeiten neue Wege

Vor dem Mauerfall: Eine private Umfrage zur Deutschen Frage wird Thema eines Schulreferats. Foto: Elke Brumm

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eit April 2020 probte die Theatergruppe Schattenlichter einen Agatha-Christie-Krimi, um ihn im Februar 2021 im Gemeindehaus der PaulusGemeinde am Teltower Damm 6 aufzuführen. Als sich Ende Oktober 2020 abzeichnete, dass die coronabedingten Vorsichtsmaßnahmen die wichtigen Proben der Wintermonate und schließlich auch die Aufführungen

stark beeinträchtigen würden, verschoben die Schattenlichter ihre Krimipremiere notgedrungen auf Februar 2022. Für Februar 2021 wurde eine völlig neue Art von coronagerechtem Theaterprojekt ersonnen: Die Schattenlichter verfilmten eine von einem Gruppenmitglied erstellte Textsammlung. Zu den meisten Proben war jeweils nur ein einziger Schauspieler vor der

Kamera erforderlich, so dass sich die Ansteckungsgefahr in Grenzen hielt. Durch den filmischen Zusammenschnitt von Gruppenmitglied Jean-Pierre Pactat kommen 45 aktuelle und ehemalige Schattenlichter auf der Leinwand nun wieder zusammen. Dem treuen Schattenlichter-Publikum, das zum Teil die Laienaufführungen schon seit 1985 regelmäßig besucht, kann so zum gewohnten Theatertermin Ende Februar 2021 eine nicht ansteckende SchattenlichterProduktion präsentiert werden. Da die Corona-Abstandsregeln nur wenige Zuschauer im Theatersaal zulassen, wird der Film statt an den üblichen drei Abenden an sechs Abenden zu sehen sein. Den Film drehten die Schattenlichter an unterschiedlichen Stellen des Gemeindehauses; Darsteller sind 45 aktuelle und ehemalige Schattenlichter. Das Filmthema ist eine echte Umfr

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Zehlendorf Mitte Journal ge zur Deutschen Frage, die im Mai und Juni 1989 von einem Mitglied der Paulus-Gemeinde in Zehlendorf-Mitte durchgeführt wurde. Der Titel: „Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen – Filmische Darstellung einer echten Umfrage zur Deutschen Frage, die im Mai/Juni 1989 in Zehlendorf-Mitte durchgeführt wurde“.

Spannende Zeitgeschichte Zum Inhalt: Es war gerade drei Monate her, dass DDR-Staatschef Erich Honecker gesagt hatte: „Die Mauer (…) wird auch noch in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt sind.“ Eine Wende war damals, im Frühjahr 1989, noch nicht zu erahnen. Da machte eine Zehlendorfer Abiturientin für ihren Grundkurs Geschichte eine private Umfrage. „Wie könnte es zu einer Wiedervereinigung kommen, und für wann ist sie wahrscheinlich?“, das fragte sie 45 Personen. Die Antworten präsentierte sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern in einem vierstündigen Referat im Juni 1989.

Das Thema interessierte die Schüler, Lehrer und Eltern; die Unterschiedlichkeit der Antworten verblüffte viele. Aber niemand, wirklich niemand ahnte, dass sich diese Frage nur fünf Monate später beantworten würde. Der Zeitpunkt für das Referat war rein zufällig gewählt worden, weil das Thema im Lehrplan vorgesehen war.

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Die Freude darüber wächst, wenn die Situation nicht als normal, sondern als erkämpft begriffen wird – als einen Zustand, von dem im Frühjahr 1989 die Menschen in Ost und West noch träumten oder den sie sich gar nicht vorstellen konnten. Mehr über den Inhalt der Befragung und über das Filmprojekt lesen Sie auf www.schattenlichter. info .

Termine und Kartenvorverkauf

Mila Waring als Francoise, französische Studentin der Tiermedizin. Fotos: Jean-Pierre Pactat

Diese ungewollte Aktualität macht die Textsammlung zu einem spannenden Dokument deutscher Zeitgeschichte. Heute, mehr als 30  Jahre später, erscheint die deutsche Einheit vielen als Normalität. Da ist es – so finden die Schattenlichter – spannend und auch nützlich, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass der deutsche Alltag noch gar nicht allzu lange so aussieht, wie er sich derzeit darstellt.

Vorführungstermine: Montag, 22.  Februar 2021 bis Freitag, 26.  Februar 2021, täglich um 19 Uhr und Samstag, 27. Februar 2021 um 18 Uhr. Eintritt/Karten: 5 Euro (erstmals mit Platzkarten, um Anstehen und Gedränge zu vermeiden) – keine Kartenreservierungen und keine Abendkasse. Im Saal hygienegerechte Abstände und Wegeführung. Persönlicher Kartenkauf jeden Montag zwischen 18.15 und 18.30 Uhr im Foyer des Gemeindehauses (Teltower Damm  6, 14169 Berlin) und Online-Kartenkauf unter www.schattenlichter. info , die Bezahlung erfolgt über PayPal. � ◾

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