Nikolassee & Schlachtensee Journal - August/September 2025

Journal für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

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Nikolassee & Schlachtensee Journal

August/September Nr. 4/2025

für Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz

Rückzugsort eines Prinzen Eine Erinnerung an das Jagdschloss Dreilinden

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Rückzugsort eines Prinzen Eine Erinnerung an das Jagdschloss Dreilinden

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n der Nähe des Stahnsdorfer Damms erstreckt sich die Revierförsterei Wannsee, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Dennoch lässt sie sich vom benachbarten Spazierweg gut erkennen. Hier, wo heute die Försterei steht, befand sich einst das Jagdschloss des Prinzen Friedrich Karl. Tatsächlich war das Anwesen eher eine großzügige villaähnliche Residenz als ein reguläres Schloss.

Vom Schnapsfabrikanten an den Hochadel Das Gelände wurde zunächst von Heinrich Bensch, dem Direktor der Salz- und Holzschifffahrt, bebaut. Er errichtete ein Herrenhaus mit einem Wohnflügel und Wirtschaftsgebäude. Heinrich Bensch hatte eine besondere Bindung zu diesem Land und ließ sich im

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Impressum

Nikolassee & Schlachtensee Journal 14 Jahrgang Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Nikolassee & Schlachtensee Journal erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee, Krumme Lanke und Mexikoplatz am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Oktober/November Nr. 5/2025 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.09.2025 Erscheinung: 01.10.2025 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Nikolassee & Schlachtensee Journals

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Revierförsterei Wannsee

stattliche Gebäude mit Vorplatz und Rondell wurde zu einem beliebten Rückzugsort für den Prinzen, der hier bis zu fünf Monate im Jahr verbrachte. Im Mittelpunkt des Rondells stand ein Runenstein – Kriegsbeute aus der Schlacht am dänischen Ort Dybbøl – dieser wurde 1951 an Dänemark zurückgegeben. Auch sein nahegelegenes Gut

Jagdschloss Dreilinden um 1880.

Kaufvertrag eine Grabstelle am Gilka, bekannt durch „Gilkas Jagdschloss zusichern. Als er Kümmel“, das Anwesen, verkauf1858 starb, fand er seine letzte te es jedoch bald darauf an Prinz Ruhestätte im Wald; sein Grab ist Friedrich Karl. Dieser beauftragbis heute erhalten. te den Baumeister Nabbath mit Nach ihm übernahm der dem Bau seines zukünftigen Schnapsfabrikant Carl Joseph Jagdschlosses Dreilinden. Das

Friedrich Karl von Preußen (1828–1885).

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dem Gut Düppel richtete er ein Gestüt ein.

Ein Dichter im Jagdschloss Der Dichter Theodor Fontane stattete dem Jagdschloss mehrfache Besuche ab. Er hatte beinahe familiäre Verbindungen zu diesem Ort: Bensch hatte das Grundstück einst von einem Leutnant Mumme erworben, einem Großonkel Der über 1000 Jahre alte Runenstein stand als Kriegsbeute vor dem Jagdschloss von Fontanes Mutter. In seinem Dreilinden. 1951 ist er an Dänemark Werk „Wanderungen durch die zurückgegeben worden. Foto: A. Förster Mark Brandenburg“ beschreibt durfte der siegreiche Prinz auf Fontane den Alltag des Prinden eingedeutschten Namen zen in Dreilinden. Zwischen „Düppel“ taufen. Seine große drei und vier Uhr morgens, als Leidenschaft galt der Forstwirt- Frühaufsteher mit wenig Schlaf, schaft, nachdem er in der Land- begab sich Prinz Friedrich Karl wirtschaft gescheitert war. Auf auf die Jagd im wildreichen

Friedrich Wilhelm Heinrich Bensch (17801858). Archiv HVZ

Revier, das Rehe, Hirsche, Fasane und Kaninchen beherbergte. Die erlegten Tiere wurden verkauft. Nach der Jagd folgte das Frühstück im Forsthaus, danach stand die Kontrolle

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2012 war das Benschgrab (Foto: A. Förster) noch eingezäunt. Davon ist fast nur noch der Grabstein geblieben.

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des Baumbestandes auf dem Programm, insbesondere der Neuanpflanzungen. Ein zweites Frühstück und das Mittagessen schlossen sich an, bevor der Prinz am Nachmittag erneut in den Wald zog. Abends wurden oft Dinnergesellschaften ausgerichtet, zu denen sorgfältig ausgewählte Gäste eingeladen wurden. Ein besonderes Highlight war die „Tafelrunde“, bei der hochrangige Militärangehörige und prominente Zeitgenossen zusammenkamen, unter ihnen auch Fontane. Hier herrschte eine strenge Sitzordnung, die den Rang der Gäste berücksichtigte, und es gab eigens für den Anlass eine gedruckte Menükarte. Gemeinsames Tafeln, Champagner und lebhafte Gespräche prägten

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diese legendäre Runde, die nie mehr als zwölf Gäste umfasste und über Jahre hinweg zelebriert wurde. Nach dem Tod des Prinzen im Jahr 1885 wurde diese Tradition nicht wieder aufgenommen.

Ausbildung in Wien genossen hatte, die ihm anvertrauten Pferde bis zur hohen Schule ausbildete. In einem der Trakte des Schlosses war zudem bereits die Revierförsterei untergebracht.

Das Schloss wird zur Reitschule

Abriss wegen Baufälligkeit

In den 1930er-Jahren verwandelte sich das Jagdschloss Dreilinden in eine Reitschule. Hier konnten Reiter auf den schuleigenen Pferden das Reiten erlernen. Die Leitung dieser Einrichtung hatte Hauptmann a. D. Kurt Rose, ein gebürtiger Österreicher, übernommen. Zu dieser Zeit verfügte Dreilinden auch über eine Reithalle, in der Hauptmann Rose, der seine

Mit der Zeit begann der Zahn der Jahre seinen Tribut an dem Jagdschloss und seinen Nebengebäuden zu fordern. Im Jahr 1954 erreichte der Verfall einen Punkt, an dem ein Abriss unvermeidlich wurde. Heute erinnert eine Gedenktafel in der Nähe der Revierförsterei an die glanzvollen Zeiten, in denen ein Prinz in Dreilinden residierte. ◾

Am Wegrand südlich vom Bensch-Grab steht ein kleiner Stein. Eine seiner geheimnisvollen Inschriften lautet: „Sta viator heroem calcas“ Bleib stehen Besucher, du betritts das Gebiet eines Helden. Major Gustav Graf von Waldersee (1826-1861) war ein Freund von Prinz Friedrich Karl. Foto: A. Förster

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Mein Schlachtensee – Geschichte und Geschichten Neue Publikation beleuchtet Geschichte des Ortsteils

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m April erschien mit „Mein Schlachtensee – Geschichte und Geschichten“ ein neues Buch von Dirk Jordan, das sich der Historie von Schlachtensee widmet. Die 162-seitige Publikation im Taschenbuchformat (ISBN: 978-3-98885745-3) stellt einen Teil der Recherchen des Autors zur lokalen Vergangenheit vor. Dirk Jordan, der mit Unterbrechungen seit 1947 in Schlachtensee ansässig ist, war bereits in seiner Jugend in der dortigen Kirchengemeinde aktiv und engagierte sich seit seiner Rückkehr im Jahr 2000 kommunalpolitisch. Dieses Engagement trug zur Wiederanerkennung Schlachtensees als offizieller Ortsteil Berlins am 11. Dezember 2020 bei. Der Autor dokumentiert seine Forschungen zur Geschichte des Ortes auch auf seiner Webseite http://www.meinschlachtensee.de. Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Buches liegt auf der Periode der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945. Dabei werden sowohl die

„dunklen und grauenhaften“ Aspekte dieser Zeit als auch die „hellen Seiten der ‚Stillen Heldinnen‘“ thematisiert. Darüber hinaus behandelt das Werk die jüngere Vergangenheit, unter anderem mit einem Porträt der Familie Brandt in Schlachtensee, das auf persönlichen Erlebnissen Jordans basiert. Im Vorwort erläutert der Autor, dass der Titel „Mein Schlachtensee“ nicht anmaßend gemeint sei, sondern die persönliche Verbindung widerspiegele, die durch die intensive Forschungsarbeit zum Ort entstanden ist. Jordan bezieht sich dabei auf den von Volker Ulrich geprägten Begriff des „Barfußhistorikers“, der „Erinnerungsarbeit“ und „Spurensicherung vor Ort“ betreibt, um Geschichte für ein breites Publikum zugänglich zu machen und zur Auseinandersetzung mit kultureller und politischer Identität anzuregen. Das Buch ist zum Preis von 8,95 Euro im Buchhandel erhältlich. ◾

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Ein Forscherleben zwischen Afrika und Dahlem Zum 100. Todestag von Georg Schweinfurth

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m 19.  September 2025 jährt sich der Todestag des bedeutenden Afrikaforschers, Botanikers und Universalgelehrten Georg Schweinfurth zum 100. Mal. Während seine Expeditionen ihn in die entlegensten Winkel Afrikas führten, fand er seine letzte Ruhestätte und eine wissenschaftliche Heimat in Berlin, genauer gesagt in Dahlem. Geboren am 29.  Dezember 1836 in Riga, entwickelte Georg Schweinfurth schon früh eine Leidenschaft für die Naturwissenschaften. Nach seinem Studium der Botanik und Paläontologie unter anderem in Berlin (1856–1862) machte er sich schnell einen Namen durch die Bearbeitung von Pflanzensammlungen aus dem Sudan.

Im Herzen von Afrika Schweinfurths Ruhm gründet

der Dinka, Bongo und Mangbetu. Ein geografischer Meilenstein gelang ihm am 19.  März 1870 mit der Entdeckung des Flusses Uelle, womit er nachwies, dass dieser nicht zum Nilsystem gehört. Seine detaillierten Aufzeichnungen über Flora, Fauna und die Kulturen Zentralafrikas, einschließlich der ersten verlässlichen Berichte über das Volk der Aka, machten ihn international bekannt. Sein 1874 veröffentlichtes Hauptwerk „Im Herzen von Afrika“ gilt bis heute als ein vor allem auf seinen bahnbre- Klassiker der Reiseliteratur und chenden Expeditionen. Ab 1863 Ethnografie. bereiste er Ägypten und den Sudan. Seine berühmteste Reise Schweinfurths Wirken führte ihn von 1869 bis 1871 von in Berlin und Dahlem Khartum aus in die damals auf europäischen Karten noch weit- Nach vielen Jahren in Kairo, gehend unbekannte Region des wo er 1875 die Geographische Bahr-el-Ghazal im Südsudan. In Gesellschaft gründete, zog Begleitung von Elfenbeinhänd- Schweinfurth 1889 endgültig lern durchquerte er die Gebiete nach Berlin. Diese Entscheidung

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sollte für die Berliner Museumslandschaft von unschätzbarem Wert sein. Er überließ seine gewaltigen botanischen Sammlungen dem Botanischen Museum gegen eine lebenslange Rente. Dort richtete er seine Herbarien in 100  Schränken ein und betreute sie persönlich. Sein Herbar umfasste die für seine Zeit außergewöhnlich hohe Zahl von über 18.000 eigenen Sammelnummern. Schweinfurth war jedoch mehr als nur ein Botaniker. Mit seiner Expertise half er entscheidend, die junge Disziplin der Ägyptologie auf eine naturwissenschaftliche Grundlage zu stellen. Er erkannte früh die Bedeutung von Pflanzenresten aus Gräbern und setzte sich für deren systematische Sammlung ein. Berühmt ist

sein Beitrag zur Untersuchung der Blumengirlanden, die 1881 in einem Versteck mit über 50 königlichen Mumien, darunter Ramses  II., in Deir el-Bahri gefunden wurden. Viele dieser Funde schenkte er später dem Botanischen Museum und dem Ägyptischen Museum in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand Georg Schweinfurth auf dem Gelände des Botanischen Gartens, wo ihm ein Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet wurde. Damit ist sein Andenken fest im Herzen von Steglitz-Zehlendorf verankert.

kolonialen Kontext seiner Epoche eingebunden. Er war Mitglied der Deutschen Kolonialgesellschaft und befürwortete die Errichtung deutscher Kolonien. Seine Berichte über angeblichen Kannibalismus bei Völkern wie den Azande (von ihm „NiamNiam“ genannt) werden heute kritisch gesehen und als Teil eines kolonialen Blickwinkels interpretiert, der fremde Kulturen missverstand oder verzerrt darstellte. Dennoch bleibt sein wissenschaftlicher Beitrag unbestritten. Er war ein brillanter Beobachter und ein hervorragender Zeichner, der seine Erkenntnisse in Kritisches Erbe detaillierten Texten und anspreund Würdigung chenden Illustrationen festhielt. Wie viele Forscher seiner Zeit Hunderte seiner botanischen war Schweinfurth auch in den Zeichnungen werden heute im

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Das Ägyptische Museum zeigt die Sonderausstellung „Auf unbetretenen Wegen – Georg Schweinfurth und die Ägyptologie“ bis Februar 2026: 1888 sitzt Georg Schweinfurth am Ufer (links) eines Seitenarms des Nils bei einer Reise mit Heinrich Schliemann und Rudolf Virchow. Foto: privat (mit freundlicher Genehmigung), Rudolf Virchow.

Botanischen Museum aufbewahrt, nachdem sie die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs mit schweren Wasserschäden überstanden. Anlässlich seines 100.  Todestages würdigt das Ägyptische Mu seum und Papyrussammlung im Neuen Museum Schweinfurth mit der großen Sonderausstellung „Auf unbetretenen Wegen. Georg Schweinfurth und die Ägyptologie“ (23. Mai 2025 bis 8.  Februar 2026). Die Ausstel HEIZUNG SANITÄR

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Irma Stern im Brücke-Museum

Zwischen Berlin und Kapstadt

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ine Wiederentdeckung verspricht das BrückeMuseum mit seiner neuen Ausstellung: Bis 2.  November 2025 widmet sich das Haus der deutschsüdafrikanischen Künstlerin Irma Stern (1894 – 1966). Während Stern in ihrer Wahlheimat Südafrika als eine der wichtigsten Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts gilt, ist sie in Deutschland, ihrer früheren Heimat, nahezu vergessen. Die Schau mit dem Titel „Irma Stern: Eine Künstlerin der Moderne zwischen Berlin und Kapstadt“ ist die erste Einzelausstellung Sterns in Berlin und beleuchtet

ein Werk, das bis heute relevant und zugleich von komplexer Ambivalenz geprägt ist. Irma Stern, in Südafrika geboren, studierte in Weimar und Berlin Malerei. Sie war Gründungsmitglied der Novembergruppe, pflegte eine enge Freundschaft zu Max Pechstein und präsentierte ihre Arbeiten in den 1920er-Jahren erfolgreich in Berliner Galerien. Ihr Stil, tief vom deutschen Expressionismus beeinflusst, fand Anerkennung für seine ausdrucksstarken, farbintensiven Porträts der Bevölkerung und Landschaften Südafrikas.

Doch für die jüdische Künstlerin endete dieser Erfolg in Deutschland abrupt mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933. Ihr Leben verlagerte sich endgültig nach Kapstadt. Dort schuf Stern bis zu ihrem Tod 1966 ein beeindruckendes Œuvre. „Die bestechenden, farbenprächtigen Porträts, Landschaften und Stillleben Sterns fußen auf einem Leben, das so unkonventionell war wie abenteuerlich“, erklärt Lisa Marei Schmidt, Direktorin und Kuratorin der Ausstellung. Die Ambivalenz prägt Sterns Werk und Biografie maßgeblich. Kuratorin Lisa Hörstmann führt

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Nikolassee & Schlachtensee Journal aus: „Stern konnte sich als Frau vor allem dadurch im männerdominierten Kunstbetrieb durchsetzen, dass sie sich geschickt als ‚Expertin‘ Schwarzer Kulturen positionierte. In Südafrika konnte sie so, ihre Erfolge in Berlin im Rücken, zur Nationalkünstlerin des Apartheid-Regimes avancieren. Gleichzeitig war sie als Jüdin auch dort immer wieder von Antisemitismus bedroht.“ Ihr Werk oszilliert zwischen weiblicher Emanzipation und kultureller Aneignung. Die Ausstellung im Brücke-Museum bietet die seltene Gelegenheit, über 40 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen Sterns aus internationalen, vor allem südafrikanischen Sammlungen zu sehen. Diese treten in Dialog mit Werken der Brücke-Künstler.

Eine Intervention des südafrikanischen Künstlers Athi-Patra Ruga (*1984) erweitert die Schau um eine kritische Kommentierung aus queerer Schwarzer Perspektive. Begleitet wird die Ausstellung von dem umfangreichen Diskurs 13

programm„Nicht einfach“, das zur kritischen Reflexion über Sterns Biografie voller Ambivalenzen, Privilegien und Ausschlüsse einlädt. Daniela Bystron, Kuratorin für Outreach, beschreibt das Programm als multidirektionale Auseinandersetzung mit den Verschränkungen von Kolonialismus und Antisemitismus im Kontext der deutschen Geschichte. Das Projekt wird gefördert durch den Projektfonds Zeitgeschichte und Erinnerungskultur der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Landes Berlin. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Hirmer Verlag. Die Ausstellung ist im Brücke-Museum, Bussardsteig 9, 14195 Berlin, zu sehen. Weitere Informationen: www.bruecke-museum.de� ◾

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Die Aufnahmen von Fritz Traugott und weiteren Soldaten zeigen, wie die US-Armee Haus und Garten im Sommer 1945 in Besitz nimmt. � Foto: Fritz J. Traugott Archive

1945: US-Soldaten im Haus der Wannseekonferenz

Ausstellung über kaum bekannte Geschichte des Hauses

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in kürzlich zugänglich gemachter Brief wirft Licht auf die Ankunft der ersten US-amerikanischen Einheiten in Berlin im Juli 1945. Der USSoldat Fritz Traugott beschreibt darin, wie er und seine Einheit ein Quartier fanden: das ehema lige Gästehaus der SS – heute die Gedenk- und Bildungsstätte am Wannsee. Aus dem Nachlass von Fritz Traugott entstand die aktuelle Gartenausstellung „On the Roof of Himmler‘s Guesthouse – Die U.S. Army 1945 am Wannsee“

Palastartiges Anwesen In einem Brief vom 3. Juli 1945 an seine Frau Lucia spricht Traugott, Teil eines Vorauskommandos zur Sicherung von Unterkünften, von einem „wunderschönen palastartigen Anwesen“. O

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wohl die US-Soldaten zu diesem Zeitpunkt nichts von der hier am 20. Januar 1942 abgehaltenen Wannsee-Konferenz wussten, war ihnen sehr wohl bewusst, welche Art von Personen dieses Haus frequentiert hatte. Dass es sich um „Himmler‘s Guesthouse“ handelte, ein Gästehaus des SSFührers Heinrich Himmler, mag sie darin bestärkt haben, das Anwesen in Besitz zu nehmen und die US-Flagge zu hissen.

Einheit „Ritchie Boys“ Die Einheit Traugotts kam 1945 nach Deutschland, um NS-Verbrecher aufzuspüren. Ein wichtiger Aspekt der Geschichte ist, dass viele Soldaten in Traugotts Einheit sogenannte „Ritchie Boys“ waren. Diese Spezialeinheit des US-Geheimdienstes, oft selbst Flüchtlinge vor dem NS-Regime, wurde in Gegenspionage ausgebildet und nutzte ihre Kenntnisse der deutschen Kultur zur Informationsbeschaffung über das NS-Regime. Diesen Bemühungen der Alliierten ist es zu verdanken, dass das heute einzige erhaltene Exemplar des Protokolls der WannseeKonferenz gefunden wurde und

zur Aufklärung über die Bedeutung des Ortes beitrug. Den Amerikanern war damals auch die Herausforderung bewusst, in Deutschland eine Demokratie aufzubauen, angesichts verbreiteter antidemokratischer Einstellungen.

Junger, heimwehgeplagter Soldat Die Verbindung zur Familie Traugott entstand erst im März 2022 über eine E-Mail an die Gedenkstätte am Wannsee. Sie enthielt ein Foto der US-Flagge über der Villa von 1945 und das Angebot weiterer Quellen aus dem Nachlass. Die Briefe aus

dem Sommer 1945 zeigen Fritz Traugott als jungen, von Heimweh geplagten Soldaten. Seine Kinder beschrieben ihn später als liebevollen Vater. Nach dem Krieg kehrte er nicht mehr nach Berlin zurück, besuchte aber in den 70er-Jahren seine Geburtsstadt Hamburg. Sein Wunsch, Hamburg noch einmal zu sehen, dokumentiert in einem Brief von 1994, blieb vor seinem Tod 1995 unerfüllt. Die Ausstellung mit Audio Walk im Garten der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der WannseeKonferenz ist bis zum 30.  Juni 2026 täglich 10 bis 18  Uhr zu sehen. Der Eintritt frei. Weitere Informationen unter www.ghwk. de/de� ◾

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Beratungsstelle für mehr Artenvielfalt

Botanischer Garten Berlin schafft Wissen

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ie städtische Grünanlage nebenan, die KleingartenParzelle um die Ecke und der Vorgarten am Haus – sie alle können von der neuen Botanischen Bürgerberatungsstelle am Botanischen Garten profitieren und die Hauptstadt ein gutes Stück reicher an naturnaher Begrünung mit gebietseigenen Pflanzen machen, die aus regionalem Saatgut sprießen. Gefördert von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU), verbindet die neue bezirksübergreifende kostenlose Beratung am Botanischen Garten Berlin

gärtnerische Expertise der Institution mit neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft. Sie ist Teil der Umsetzung der 2012 ins Leben gerufenen Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt. Leiterin der neuen Botanischen Beratungsstelle für Berlin„Urbane Biodiversität, Stadtökologie und botanischer Artenschutz“ ist Philine Zieschang.

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Nikolassee & Schlachtensee Journal um, Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen, wichtige Erfahrungen in den Bereichen Systematik, Biodiversität und Evolution der Pflanzen. Nach ihrer Masterarbeit war Philine Zieschang am Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Forsten, Landschaftsräume und Naturschutz Hannover an der Entwicklung des Konzeptes zum Management von invasiven Neophyten, Baumschutz beteiligt. Seit Februar 2025 hat sie nun die Leitung der Berliner Beratungsstelle. Mit Spannung, aber auch viel Freude sieht sie ihrer neuen Aufgabe entgegen: „Es wird allerhöchste Zeit, dass wir uns verstärkt und gemeinsam gegen das Artensterben und damit gegen den Verlust der Biodiversität in

unserer Stadt stemmen. Und das ganz konkret beispielsweise mit der Verwendung von geeignetem Saatgut. Denn Saatgut ist nicht gleich Saatgut. Nicht alle Wildblumen-Samen – wenn sie auch ‚Bienenfreunde‘ heißen – sollten bedenkenlos irgendwo ausgestreut werden. Viele Menschen möchten helfen, einige richten damit jedoch unbewusst eher Schaden damit an. Wir wollen daher die vielen Hobbygärtner*innen unterstützen, die sich mit Fragen an uns wenden.“

Pflanzenerhalt für eine gesunde Vielfalt – Dringend nötig, denn obwohl Berlin zu den grünsten Hauptstädten Europas zählt, leiden die Berliner und Brandenburger

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Pflanzen unter deutlichem Defizit: Von den 1.500 heimischen Farn- und Blütenpflanzen gilt immerhin ein Sechstel bereits als ausgestorben oder verschollen, ein Drittel der restlichen Arten als gefährdet. Es ist höchste Zeit zu handeln. Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Garten Berlin in Steglitz, bringt es auf den Punkt:„Wenn wir auf unseren Städtischen Flächen keine austauschbare ‚Blühkultur aus dem Baumarkt‘ haben wollen, dann müssen wir jetzt gemeinsam handeln. Dafür brauchen wir in der Breite der Berliner Stadtbevölkerung mehr Wissen über botanischen Artenschutz. Mit unserer neuen Beratungsstelle setzen wir genau da an. Wir freuen uns auf den Austausch mit den Berlinerinnen und Berlinern ebenso wie

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Nikolassee & Schlachtensee Journal zu dürfen, knüpft an Alexander Humboldts „Fähigkeit des Zusammendenkens“ an, die eine traditionell starke Verknüpfung zum Naturgut mit ihrer 300-jährigen Geschichte in der Forschung darstellt. So verfolgt auch Borsch mit seinem Team im 43 Hektar großen Botanischen Garten nachhaltige Ziele der Erforschung, Dokumentation, Präsentation, Erklärung und Erhaltung der Pflanzenvielfalt, befasst sich außerdem aber auch besonders mit der Erforschung gefährdeter Pflanzenarten in Berlin/Brandenburg.

Botanischer Artenschutz im Blick der Wissenschaft

Prof. Dr.Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Garten Berlin � Foto: bo.berlin

auf den Dialog mit den Bezirken der Stadt – und wir verstehen unser Engagement als einen Baustein der aktiven Umsetzung der Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt.“ Prof. Dr. Thomas Borsch‘s Erkenntnis, neben den Kulturpflanzen keinesfalls ihre wilden Verwandten und Organismen zugunsten der allgemeinen Pflanzenvielfalt für die Zukunft außer acht lassen

Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis widmet sich die neue Beratungsstelle der urbanen Biodiversität und Stadtökologie sowie dem Artenschutz der Pflanzenwelt. Erkenntnisse der Wissenschaft fließen dabei in die praktischen Empfehlungen ein. Borsch erklärt: „Unser wissenschaftliches Kompetenz-Team hinter der Beratungsstelle gibt sein geballtes Know-how weiter – von der Dahlemer Saatgutbank bis hin zur aktuellen genetischen Forschung. In Kombination mit dem gärtnerischen Wissen unserer nahezu 350-jährigen Institution und unserer Erfahrungen im praktischen Artenschutz durch Projekte wie das bundesweite Wildpflanzen-Schutzprojekt ‚WIPs-De‘ können wir einen echten und einzigartigen Mehrwert für den botanischen Artenschutz im Land Berlin leisten.“ Schließlich laute die Botschaft, dass die Menschheit sich mithilfe der Wissenschaft in die Natur einmischen dürfe, um künftig besser mit ihr leben zu können – und zwar in den Nischen, die

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verschrieben haben. Beide Institutionen haben im vergangenen Jahr ein Memorandum of Understanding mit dem Ziel gemeinsamer Berliner Projekte unterzeichnet. Der Botanische Garten Berlin ist mit seinen nahezu 20.000 Pflanzenarten der größte Deutschlands und weltweit einer der bedeutendsten. Als Internationales Wissenszentrum der Botanik macht er Botanik in allen Facetten erlebbar. Als Knotenpunkt der internationalen Biodiversitätsforschung sowie als Ort der Wissensgenerierung und -vermittlung beschäftigt er über 200 Mitarbeitende. Er verfügt mit seinem Botanischen Museum über Deutschlands einzigartige museale Einrichtung, die sich der Vielfalt der Pflanzenwelt, ihrer Bedeutung und der Darstellung ihrer Kultur- und Naturgeschichte widmet. Die Einrichtung gehört seit 1995 zur Freien Universität Berlin. Weitere Informationen unter www.bo.berlin/ botanische-beratungsstelle Kontakt: Di. – Do. 9 – 12 Uhr unter Tel. 030 – 838 70 588 oder E-Mail beratung@bo.berlin� ◾ � Jacqueline Lorenz

Duftscabiose, eine der seltensten Pflanzen Berlins.� Foto: Elke Zippel / bo.berlin

sie für uns bereithält. Dementsprechend sollten wir unser Handeln anpassen und ausrichten, anstatt uns die Natur untertan zu machen.

Pilotprojekt an prominentem Knotenpunkt Die Förderung von Wissen rund um „regionales Saatgut und gebietseigene Pflanzen“ ist ein erstes Pilotprojekt der Beratungsstelle. Darüber soll das Bewusstsein der Stadtgesellschaft für naturnahe Lebensräume im urbanen Bereich gestärkt werden. Begleitend zur Beratung sind für Sommer und Herbst 2025 mehrere Workshops für unterschiedliche Zielgruppen geplant. Die Beratungsstelle am Botanischen Garten ist neben der Beratungsstelle der Stiftung Naturschutz Berlin eine von zwei neuen Beratungsstellen, die sich dem Erhalt der Biologischen Vielfalt in Berlin

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100 Jahre Fischtalpark

Erholungsort mit eisiger Vergangenheit

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Die eiszeitliche Rinne eignete sich nicht zur Bebauung mit Wohnhäusern. So wurde sie als Erholungsanlage und Park vorge nach dem Ersten Weltkrieg – im Jahr 1925 – unter der Federführung von Gartenamtsleiter Max Dietrich realisiert werden. Sanft geschwungene Wiesen, alte Bäume und das Relief der eiszeitlichen Rinne verleihen dem Tal einen idyllischen Charakter. Der Teich ist ebenfalls ein Überbleibsel der Eiszeit – wie viele ähnliche Pfuhle und Teiche in den Parks der weiteren Umgebung. Er ist einer der Hauptanziehungspunkte im Fischtalpark, dort lassen sich wunderbar Insektung ver- ten und Vögel beobachten oder größert. Die man lässt die Seele beim Blick auf Pläne konnten erst das Wasser baumeln. me

Frühe Pläne für einen Park

sehen. Schon der Zehlendorfer Gartendirektor Emil Schubert (1868 – 1925) plante sie mit ihren geschwungenen Wegen. Auch die Bäume – helle und dunkle Blätter, mal Laub-, mal Nadelbäume – sollten Akzente setzen. Der Teich wurde im Zuge der UmgestalR ie

istorisch hat das Fischtal eine interessante Entwicklung durchlaufen. Einst wurde das Gebiet landwirtschaftlich genutzt. Die Bauern weideten in der Senke ihr Vieh und nutzten den Teich als Tränke. Daher soll der alte Name „Viechtal“ stammen, der mit der Zeit zu „Fischtal“ wurde.

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Charmant in jeder Jahreszeit Das Fischtal ist besonders bei Spaziergängern, Joggern und Familien beliebt, die hier Erholung und frische Luft suchen. Ein Netz gut ausgebauter Wege durchzieht das Areal, sodass Besucher das Tal bequem erkunden können. Die Wege füh ren vorbei an gepflegten Wiesen, kleinen Brücken, Spielplätzen und versteckten Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. Besonders im Frühling und Sommer entfaltet das Fischtal seinen ganzen Charme, wenn die Natur in voller Blüte steht und die Vogelwelt lebhaft wird. Durch das satte Grün der Bäume ist die umliegende Bebau ung dann kaum zu sehen – die Erholungssuchenden haben das Gefühl, mitten in der Natur zu stehen. Aber auch im Winter – wenn Schnee liegt – wird das Fischtal zu einer beliebten Anlaufstelle. Dann sind vor allem Kinder mit Schlitten dort unterwegs, die dank der Rinne ideale Hänge zum Rodelspaß vorfinden.� ◾

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Wanderung zwischen Havel und märkischer Idylle Auf Einsteins Spuren nach Caputh

Ufer des idyllischen Schwielowsees.

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er Heimatverein Zehlendorf lädt unter der Leitung von Achim Förster zu einer kulturhistorischen Wanderung ein, die von der malerischen Havel-Landschaft bis zu den Wirkungsstätten berühmter Persönlichkeiten führt. Am Samstag, den 9. August 2025, bietet Achim Förster eine reizvolle Sommerwanderung in der Reihe „Natur & Kultur“ an. Die etwa sechseinhalb bis sieben Kilometer lange Strecke führt durch die idyllische Umgebung von Caputh, einem Ort, der reich an Geschichte und landschaftlicher Schönheit ist.

Physiker verbrachte hier von 1929 bis 1932 die Sommermonate und fand in der Abgeschiedenheit des Ortes Inspiration für seine Arbeit. Einstein selbst nannte sein „Häusle“ ein Paradies, in dem man auf die Welt pfeifen könne. Über den malerischen Havelhöhenweg, der mit wunderbaren Ausblicken auf die Havellandschaft aufwartet, führt die Route weiter zur Braumanufaktur Forsthaus Templin. Das histo• 10.41 Uhr am Hauptbahnhof rische Gasthaus, das bereits im 19. Jahrhundert ein beliebtes Potsdam (RB 33) Ausflugslokal war, beherbergt • 10.55 Uhr am Bahnhof Caputh-Schwielowsee, wo die heute eine Bio-Brauerei, die für ihre regionalen Biersorten beWanderung offiziell beginnt. Eine Anmeldung ist nicht erfor- kannt ist. derlich, sodass auch Kurzentschlossene herzlich willkommen Gemütlicher Ausklang sind. und praktische

Route mit kulturellen und landschaftlichen Höhepunkten

Die Wanderung startet am Ufer der Havel und führt zunächst zum Schloss Caputh. Das Schloss ist das älteste erhaltene Lustschloss aus der Zeit des Großen Kurfürsten in der Potsdamer Treffpunkte und Start Kulturlandschaft und blickt auf der Wanderung eine über 350-jährige GeschichFür eine bequeme Anreise gibt te zurück. Anschließend geht es es mehrere Treffpunkte: weiter zum Sommerhaus von • 10.23 Uhr am Bhf. Wannsee (S1) Albert Einstein. Der berühmte

Hinweise

Die Wanderung, die insgesamt circa vier Stunden dauert, endet im gemütlichen Biergarten der Braumanufaktur Forsthaus Templin. Von dort aus besteht eine gute Anbindung mit dem Bus der Linie 607 zurück zum Potsdamer Hauptbahnhof. Die Teilnahme an der Wanderung ist flexibel gestaltet; ein individueller Abbruch der Tour ist jederzeit möglich. Aufgrund der Wegbeschaffenheit wird festes Schuhwerk empfohlen. ◾

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