Nikolassee& Schlachtensee extra Journal für Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke Juni / Juli Nr. 3/2014
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Rehwiese
Erholungsgebiet und Wasserreservoir
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Hilfe für Jugendliche Betreute Wohngruppen im Lindenhof
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Anschauliches Mittelalter Sommerveranstaltungen im Museumsdorf Düppel
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Nikolassee & Schlachtensee extra 3
Verbindung zwischen zwei Seen
Impressum
Nikolassee/Schlachtensee extra 3. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0
Erholungsgebiet Rehwiese
Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Nikolassee & Schlachtensee extra erscheint alle zwei Monate in Nikolassee, Schlachtensee und Krumme Lanke am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.
Die Weiterentwicklung einer glazialen Rinne aus der Weichsel-Eiszeit ist heute ein Ort der Erholung. Auf den Wegen über und entlang der Rehwiese kann man bei einem geruhsamen
Spaziergang die Seele baumeln lassen und den weiten Blick genießen. Nur die Lage erinnert noch daran, dass ihr Wasserlauf Nikolassee und Schlachtensee miteinander verband. Das letz Nächste Ausgabe August/September Nr. 4/2014 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.07.2014 Erscheinung: 01.08.2014 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.
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iese lädt zur Erholung ein.
Schöne Aussicht: Die Rehw
te Wässerchen ist seit langem verlandet und dort, wo einst Fische schwammen, toben heute Kinder und Hunde. Noch früher nutzte die Bevölkerung die Wiese als Rinderweide. Damals wurde sie als „Kuhfenn“ oder „Franzosenwiesen“ bezeichnet.
Die Rehwiese von oben.
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Spazierwege durch die Natur
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Foto: Archiv HVZ
Anfang des 20. Jahrhunderts gingen die Rinder und die Menschen kamen. Nikolassee wurde bebaut und nun entstanden rund um die grüne Niederung Villen. Die Rehwiese wurde am 25. August 1960 zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und blieb von jeglicher Wohnbebauung verschont.
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Fundgrube für MuthesiusBewunderer Nicht nur die Wiese selbst, auch die Umgebung der Rehwiese ist eine Augenweide, nicht nur ausgesprochene Architekturfans kommen hier auf ihre Kosten. Ein großes Grundstück mit aufwändig gestaltetem Garten, darin ein großzügiges Wohnhaus, in dem die ganze Familie ihr Leben nach Wunsch gestalten konnte: In der neuen Kolonie Nikolassee wurde beim Hausbau nicht gespart. Schließlich zogen Menschen hierher, die in ihrem Leben bereits einiges erreicht hatten und einen repräsentativen Lebensstil führten. Das spiegelte sich in den Villen wi Das Landhaus Freudenberg wurde 1906-1907 nach den Plänen des Architekten Hermann Muthesius erbaut.
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der, die hier neu entstanden. Die Handschrift eines bekannten Architekten begegnet uns in Nikolassee immer wieder: Hermann Muthesius entwarf nicht nur Häuser für Auftraggeber, er baute auch sein eigenes Haus in die idyllische Villenkolonie. Dass die von ihm entworfenen Gebäude zu einem Großteil erhalten blieben, ist einem weiteren Architekten zu verdanken. Julius Posener setzte sich für den Erhalt der Muthesius-Villen ein und kämpfte erfolgreich gegen jegliche Abrisspläne. Ihm zu Ehren wurde der Julius-PosenerPlatz an der Rehwiese benannt, in dessen naher Umgebung sich mehrere Muthesius-Häuser befinden.
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Der Julius-Posener-Platz wurde am 4. November 2004, dem 100. Geburtstag des Architekten, eingeweiht.
Wasser für die Seen Zur einen Seite der Schlachtensee, zur anderen Seite der Nikolassee – das 26 km² große Landschaftsschutzgebiet führt von Gewässer zu Gewässer. Während der Schlachtensee ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel ist – ob zum Spazieren gehen, Joggen oder in der warmen Jahreszeit Boot fahren und Schwimmen, ist es am deutlich kleineren Nikolassee ruhig. Die
Wohnbebauung reicht bis dicht an den See heran und der Lärm der nahen Avus trägt nicht zur Erholung bei. Fast hätte das Gewässer das Schicksal der Rehwiese geteilt, denn 1910 war er ausgetrocknet. Grund war die steigende Grundwasserentnahme durch das Wasserwerk Beelitzhof, das auch auf der Rehwiese Brunnen unterhält. Durch umfangreiche Maßnahmen – so wurde die Sohle ausgebaggert und mit
hochgepumptem Grundwasser wieder aufgefüllt – wurde der Nikolassee tatsächlich wieder zum See. Das Wasserwerk erkannte aber ausdrücklich keinerlei Verpflichtung zur Bewässerung der Seefläche an, sondern führte die Aktion um der guten Nachbarschaft willen durch. Auch der Schlachtensee hatte zwei Meter weniger Wassertiefe als heute. Beide Seen wurden mit Wannseewasser wieder aufgefüllt.
▲ Wasserbrunnen auf der Rehwiese. ◀ Das Wasserwerk Beelitzhof unterhält Brunnen auf der Rehwiese.
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Sägewerk am Nikolassee An dem Ufer des Nikolassees, der heute so verträumt da liegt, war einst das Handwerk zu Hause. So gab es um 1860 ein Sägewerk an seinen Ufern. Die Baumstämme für die Sägemühle wurden über eine künstliche Verbindung in den Wannsee geflößt. Als die Pläne für die Wetzlarer Bahn Gestalt annahmen, sah der Betreiber der Sägemühle seine Existenz gefährdet und setzte sich erfolgreich zur Wehr. Der Wasserzulauf wurde überbrückt. Da die Baumstämme jedoch schon bald auf der Schiene transportiert und nicht mehr geflößt wurden, kam das Ende der Sägemühle am Nikolassee. � ◾
Um 1860 stand ein Sägewerk am Ufer des Nikolassees.
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Ein Sommerhaus am Wannsee Liebermann Villa ist heute Museum 1909 bekam die Villa Alsen einen neuen prominenten Bewohner: Der Maler Max Liebermann kaufte eines der letzten Wassergrundstücke und ließ eine Villa als Sommerhaus darauf errichten.
Leben und Werk Der Wohlstand der Liebermanns war von Max Großvater Josef Liebermann begründet worden. Der Textilfabrikant hatte als erster Preuße Maschinen zur Verarbeitung von Kattunstoffen gebaut und so das englische Monopol durchbrochen. Max
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12 Nikolassee & Schlachtensee extra der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten begannen auch gegen den Juden Max Liebermann Repressalien. Er, der mit Orden und Auszeichnungen überhäufte Ehrenbürger Berlins musste auf politischen Druck sein Ehrenpräsidium der Akademie der Künste niederlegen. Verbittert zog er sich ins Privatleben zurück und starb 1935 in seinem Haus am Pariser Platz.
Das „Schloss am See“ Schöne Aussicht: Café Max mit Wannseeblick.
Liebermann wurde am 20. Juli 1847 in Berlin geboren. Bereits als Schüler entdeckte er seine Liebe zur Kunst. Er nahm Zeichenunterricht und besuchte ab 1868 die Kunstakademie in Weimar. Er fühlte sich von der neuen französischen und altniederländischen Kunst angezogen. Das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich war um 1874 schlecht und die französischen Künstler mieden den Kontakt zu dem Deutschen. Daher verbrachte Liebermann nur eine kurze Zeit in Paris und Barbizon. Holland wurde zu seinem festen Ziel, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs verbrachte
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er dort jeden Sommer mehrere Monate. Am Anfang seiner Laufbahn zeigten Liebermanns Bilder überwiegend die Arbeit und Lebensumstände von Handwerkern und Bauern, wie die „Näherin“ oder „Kartoffelernte in Barbizon“. Er bekam dadurch den Ruf eines Armeleutemalers. Später änderte sich sein Malstil – jetzt war das gehobene Bürgertum sein Motiv. So malte er Reiter am Strand in Noordwijk und wurde ein gefragter Porträtmaler. Über 200 Bilder entstanden in seinem Garten in Wannsee, seine Villa nannte er stolz sein „Schloss am See“. Mit
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Eine Zuflucht, Erholung von der Großstadt – so etwas wird sich Max Liebermann gewünscht haben, als er 1909 das Grundstück Seestraße 42 (heute Colomierstraße 3) erwarb. Mit dem Bau des großzügigen Sommerhauses beauftragte er den Architekten Paul Otto Baumgarten, der bereits für das benachbarte Haus Hamspohn – heute Villa Tiede - verantwortlich war und später die Villa Marlier, das heutige Haus der Wannseekonferenz entwarf. In den Zeiten des Nationalsozialismus gehörte Baumgarten zu den Lieblingsarchitekten Hitlers. Als Vorbild für die Vorderfront der Villa Liebermann gilt der Mitteltrakt des Godeffroyschen
Nikolassee & Schlachtensee extra 13 Landhauses an der Elbchaussee in Hamburg. Im Obergeschoss des Gebäudes lag das Atelier des Malers. Auf der Seeseite der Villa gelangt man von allen Räumen im Erdgeschoss auf die großzügige Terrasse und in den Garten. Das Haus steht in der Mitte des ca. 7.260 qm großen Grundstücks. Der Garten wurde zum häufigen Motiv auf Liebermanns Gemälden. Der Maler ließ ihn von Albert Brodersen, dem späteren Stadtgartendirektor Berlins anlegen und verließ Blick auf die Liebermann-Villa von der Wannseeseite. sich auch auf den Rat von Alfred Lichtwark, dem damaligen wurde Martha Liebermann nicht die sie als Schulungsheim nutzDirektor der Hamburger Kunst- ausgehändigt. Die Witwe beging te. Später war ein Lazarett hier 1943 mit einer Überdosis Vero- untergebracht. halle. Ab 1945 diente das frühere Atelier des Malers als Operationssaal Nationalsozialismus – die Villa von Max Liebermann und Nachkriegszeit war nun gemeinsam mit der Bis zu seinem Tod verbrachte benachbarten Villa Hamspohn Max Liebermann hier den Somzu einer Zweigstelle des Kranmer, im Winter zog er sich in kenhauses Wannsee geworden. sein Stadthaus am Pariser Platz 1951 ging die Villa zurück in den zurück. Seine Familie hatte in Besitz der Familie Liebermann der Zeit des Nationalsozialis– Max Liebermanns Tochter mus keine Chance, ihr Eigentum Käthe Riezler, die in den USA zu behalten. Nach Liebermanns Max Liebermann, Selbstporträt von 1934. lebte, erhielt das Haus zurück. Tod zwang das Regime seine nal Selbstmord, um der Depor- Käthe Riezler vermietete das Witwe, das Haus am Wannsee tation nach Theresienstadt zu Haus an das Krankenhaus. 1958 weit unter Wert zu verkaufen. entgehen. Die Villa ging 1940 in verkaufte Maria White, die EnSelbst der geringe Verkaufspreis den Besitz der Reichspost über, kelin Max Liebermanns, die Villa
14 Nikolassee & Schlachtensee extra an das Land Berlin. 1971 zogen Tauchsportler in das Haus, der Deutsche Unterwasser Club hatte jetzt hier sein Domizil. Die Max-Liebermann-Gesellschaft erwirkte 1995, dass das Haus unter Denkmalschutz gestellt wurde und erreichte zwei Jahre später einen Senatsbeschluss, nach dem die Villa als Museum genutzt werden sollte.
Nutzung als Museum 2002 zog der Deutsche Unterwasser Club auf ein Ersatzgrundstück und die Max-Liebermann-Gesellschaft begann mit der Restaurierung des Hauses. Diese wurde mit privaten Mitteln finanziert. Im April 2006 wurde die Villa wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Als
Die Birken im Garten wurden nach altem Vorbild neu angepflanzt.
Künstlerhaus und Museum zieht sie jährlich 80.000 Besucher an. Ein besonderer Anziehungspunkt ist natürlich der Garten. Im Laufe der Jahre wurde er originalgetreu wieder angelegt. Max Liebermann hatte drei unterschiedliche Gartenräume
gestalten lassen: einen Bauerngarten mit üppigen Stauden, einen Nutzgarten, eine Blumenterrasse, drei Heckengärten sowie eine große Rasenfläche zum Wannsee hin. Durch die unterschiedlichen Nutzungen in den Nachkriegsjahren war viel von
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Nikolassee & Schlachtensee extra 15 der einstigen Pracht verloren gegangen. Die Heckengärten fielen der Anlage eines Löschwasserwegs durch die Deutsche Reichspost zum Opfer. Der abgetrennte Weg blieb lange bestehen – erst 2012 konnte die Max-Liebermann-Gesellschaft wieder über dieses Areal verfügen. Doch heute ist der Garten wieder als Gesamtkunstwerk zu betrachten – die Heckengärten wurden am 11. Mai wieder eingeweiht. Passend dazu wird noch bis zum 31. August eine Ausstellung von Gemälden des Künstlers gezeigt, die die Heckengärten aus verschiedenen Perspektiven zum Thema haben. � ◾
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16 Nikolassee & Schlachtensee extra
Max Liebermann – Die Heckengärten Sonderausstellung bis 31. August 2014
A
m 11. Mai 2014 wurden die Heckengärten von Max Liebermann wiedereröffnet. Anlässlich dieses Ereignisses zeigt die Liebermann-Villa die Ausstellung „Max Liebermann - Die Heckengärten“ mit den schönsten Gemälden, Pastellen und Zeichnungen zum Thema. Die Heckengärten waren eine Idee von Alfred Lichtwark, dem Direktor der Hamburger Kunsthalle, der Liebermann bei der Planung seines Gartens unterstützte. Enthusiastisch griff Liebermann diese Idee auf und ließ sich mit dem Lindenkarree, dem ovalen Garten und dem Rosengarten drei sogenannte „Laubkammern“ anlegen. Die durch Hainbuchenhecken eingefriedeten Kammern sind bis heute Orte der Ruhe und laden zum Verweilen und Lustwandeln ein. Heckentore eröffnen Ausblicke auf die große Wiese, zum Wannsee und zur weißen Gartenbank am Ende des Weges. Die Ausstellung macht anschaulich, welche Rolle die Heckengärten in Liebermanns Gartenkonzeption einnahmen und wie er sich künstlerisch mit ihnen auseinandersetzte. ◾
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18 Nikolassee & Schlachtensee extra
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as Museumsdorf Düppel ist um zwei vierbeinige Bewohner reicher! Mit Max und Moritz zogen zwei Hinterwälder-Ochsen aus dem Schwarzwald nach Zehlendorf. Die kleinrahmigen Rinder entsprechen in ihrem Exterieur in etwa den Rassen aus dem Hochmittelalter. Sie gehören zu den wenigen überlebenden kleinrahmigen Rinderrassen in Deutschland und sind vom Aussterben bedroht. Die beiden ein Jahr alten Tiere sollen nach einiger Zeit im Museumsdorf lernen, wie man einen Wagen zieht. Sie sollen später – ganz nach mittelalterlichem Vorbild – als Arbeitstiere eingesetzt werden.
Veranstaltungen im Juni und Juli Sommer im Museumsdorf! Die engagierten Vereinsmitglieder zeigen, wie die Bewohner des Dorfes im Mittelalter gelebt haben und bieten Geschichte zum Anfassen. Auch in diesem Jahr macht das Museumsdorf mit zahlreichen Ver Die einjährigen Hinterwälder-Ochsen Max und Moritz sollen lernen, wie man einen Wagen zieht. � Foto Museumsdorf Düppel
anstaltungen auf sich aufmerksam – ein Besuch lohnt sich! Mittelalterlicher Handwerkermarkt Handwerker/innen Gärtner, Weber, Schnitzer, Töpfer, Schmiede, Teerschweler verstärkt durch auswärtige Handwerker, u.a. Bierbrauer und
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ollte Zehlendorf seinen Namen den Bienen verdanken? Woher der Ortsname stammt, ist nicht abschließend geklärt. Eine Theorie besagt, dass der Name vom Zeideln (auch Zeidelen) stammt – einer im Mittelalter erstmals erwähnten Art, Honig zu gewinnen. Bienenzucht hat eine lange Tradition in der Zehlendorfer Umgebung. Bereits 1492 wurde die Zeidlerei im Grunewald nachgewiesen. Sie wurde im 17. Jahrhundert durch die sogenannte Korbimkerei abgelöst. Heute gibt es mehr und mehr Imker,
die sich die Bienenhaltung und tung der Stadtimkerei und die Honiggewinnung zum Hobby vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Bienenprodukte erkoren haben. werden aufgezeigt. Bildtafeln, Gebrauchsgegenstände und ein Imkervereine in lebender Bienenstock im Freien Zehlendorf veranschaulichen das Leben der Mit Hilfe von Imkervereinen fleißigen Sammler, deren Honig aus Zehlendorf und der Um- als Lebens- und Arzneimittel gegebung spürt der Heimatver- fragt ist. ein der Waldbienenhaltung im Die Ausstellung ist noch bis zum Mittelalter und der Gründung 30. Juni im Heimatmuseum Zehdes ersten hiesigen „Imkerver- lendorf, Clayallee 355 zu sehen. ein Teltow und Umgebung“ Öffnungszeiten: im Jahr 1878 durch den Lehrer Mo und Do 10 – 18 Uhr, und Hobbyimker Karl Schrock Di und Fr 10 – 14 Uhr. nach. Auch die heutige Bedeu- Der Eintritt ist frei. � ◾
Die fleißige Sammlerin sichert die Honigernte (links oben). Foto: Marianne Laschinsky/HVZ Vielfältige Produktpalette rund um Honig und Pollen (links unten). Lehrreich: Der Imker erläutert zur Ausstellungseröffung den Aufbau einer Bienenwabe (rechts).
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s begann Anfang der 80-er Jahre in Hamburg, als Sozialarbeiter mit Jugendlichen im Rahmen der Erlebnispädagogik Hochseesegeln gingen. Aus dem Hochseesegeln wurde im Laufe der Zeit Segeln in der Freizeit, der Name blieb jedoch. Seit 1999 ist „Sozialarbeit und Segeln“ auch in Berlin aktiv. „Sozialarbeit und Segeln“ mit der Geschäftsstelle in der Berlepschstraße bietet im Lindenhof in Nikolassee Wohngruppen für Jugendliche, Hilfe für Familien und mehr. Gesegelt wird auf dem Stößensee. Dafür steht die O-Jolle „Clara“ zur Verfügung. Das Segelboot wurde früher für die ZDF-Serie Löwenzahn genutzt. Als sie dort nicht mehr gebraucht wurde, bekam „Sozialarbeit und Segeln“ das Boot geschenkt. Zur Zeit bereiten sich vier Jugendliche aus den Wohngruppen von „Sozialarbeit und Segeln“ unter Anleitung eines Segeltrainers auf den Segelschein vor.
Betreuung rund um die Uhr In den zwei Wohngruppen im Lindenhof werden jeweils acht Jugendliche ab 12 Jahren, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihren Familien leben können, betreut. Eine Gruppe ist eine reine Mädchenwohngruppe. Die Bewohner/ innen verfügen jeweils über ein eigenes Zimmer. Rund um die Uhr ist mindestens ein Sozialarbeiter/Erzieher als ständiger Ansprechpartner für die Jugendlichen vor Ort. Ziele sind, den Alltag strukturiert zu leben, das Selbstwertgefühl zu stärken und sich mit Normen auseinanderzusetzen. Auch selbständig zu werden, sich auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten sowie Zukunfts- und Berufsperspektiven zu erarbeiten gehört dazu. Das Angebot bietet neben dem Segeln viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung auf dem Gelände des Lindenhofs. So sind ein Fußballfeld, Tischten Fantasievolle Dekoration zum Lindenblütenfest 2013
nisplatten, ein Bouleplatz sowie ein Werkstattkeller für Fahrradreparaturen und das Aufpolieren eigener Möbel vorhanden. Zusätzlich gibt es eine temporäre Lerngruppe für regulär nicht beschulbare Kinder, die zu Hause leben. Diese Lerngruppe kooperiert mit dem Pestalozzi-Förderzentrum sowie den Herkunftsschulen und hat das Ziel, die teilnehmenden Grundschüler wieder in die Regelschule zu integrieren.
Ambulante Angebote für Familien in Steglitz-Zehlendorf Weitere ambulante Angebote sind z.B. der Familienrat, der dabei helfen kann, selbständig in der Familie Lösungen für Konflikte zu erarbeiten.
24 Nikolassee & Schlachtensee extra Dabei sollen die familiären Beziehungen und die Eigenverantwortung der Familie gestärkt werden. Des Weiteren bietet der Jugendhilfeträger „Sozialarbeit und Segeln“ sozialpädagogische Hilfen für Familien und Minderjährige sowie familientherapeutische Angebote. Um Pflegekinder zu begleiten, gibt es innerhalb von Kooperationen mit anderen Jugendhilfeträgern, Mitarbeiter/innen, welche in Steglitz-Zehlendorf und in MarzahnHellersdorf, u.a. als Berater/innen für die Familien tätig sind. Aktuell engagiert sich der Träger auch in der Initiative „Children far from home“, die unbegleitete Flüchtlingskinder und –jugendliche in geeignete Familien vermittelt. Informationen hierzu gibt es unter www.pflegekinderhilfe-sz.de.
Hilfe in der Krise Für Inobhutnahme und Krisenintervention betreibt „Sozialarbeit und Segeln“ eine Einrichtung in der Innenstadt. In einer großzügigen Altbauwohnung finden 8 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, die sich in akuten Krisensituationen
Im Lindenhof sind die Jugendlichen in betreuten Gruppen untergebracht.� Fotos: „Soziales und Segeln“
befinden, für einen begrenzten Zeitraum rund um die Uhr Schutz und Platz. Ein erfahrenes Team steht den Jugendlichen mit Unterstützung und Beratung zur Seite. Ziel ist nach Möglichkeit die Rückführung in die Familie. Ist das nicht möglich, wird eine geeignete Nachfolgeeinrichtung gesucht. � ◾ Sozialarbeit und Segeln Geschäftsstelle Berlepschstraße 42 · 14165 Berlin ☎ 030/80 19 78-0 · www.sozialarbeit-segeln.de
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Nikolassee & Schlachtensee extra 25
Sommerfest der Musikschule
Leo-Borchard-Musikschule feiert am 28. Juni im Garten
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in fester Termin im Zehlendorfer Sommerkalender: Die Leo-Borchard-Musikschule veranstaltet am Samstag, den 28. Juni ihr Sommerfest. Im Garten der Musikschule
in der Martin-Buber-Straße 21 wird ab 11 Uhr ein buntes Programm angeboten. Dabei wird ein Streifzug durch die verschiedenen Fachbereiche der Musikschule gezeigt, angefangen von
der musikalischen Früherziehung über Chor, Streichorchester bis hin zu Jugendbands. Ein vielseitiges Rahmenprogramm rundet das Fest ab. Der Eintritt ist frei! � ◾
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26 Nikolassee & Schlachtensee extra
Jugendfreizeiteinrichtung Wannsee veranstaltet Stadtteilfest
Die Jugendfreizeiteinrichtung Wannsee hat im ihr Domizil im ehemaligen Rathaus.
Am 15. Juni wir an der Alten Feuerwache gefeiert
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in beliebtes Familienfest, das bereits einen festen Platz im Kalender hat: Am 15 Juni wird von 15 bis 19 Uhr das sommerliche Stadtteilfest Wannsee gefeiert. Die Veranstaltung an der Alten Feuerwache ist mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden. Mit einem vielseitigen Bühnenprogramm, Spiel, Spaß und Abwechslung hat die Jugendfreizeiteinrichtung Wannsee ein Fest für jeden Geschmack auf die Beine gestellt. Wie in den vergangenen Jahren sind nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern Besucher jeden Alters angesprochen. Auf dem Flohmarkt kann nach Herzenslust gestöbert und gekauft werden, eine Schmuckwerkstatt lädt zum Schauen und Kaufen ein, der Ehrenamtspool Infostand und das Polizeimobil bieten Informationen. Außerdem können Sie bei der Tombola gewinnen. Auch der Sport kommt mit Beachvolleyball sowie Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen auf dem Tennisplatz nicht zu kurz. Die Beach-Bar, der Kuchen- und Kaffee-Stand sowie Leckeres vom Grill decken den kulinarischen Teil des Festes ab. Auch auf der Bühne wird ein buntes Programm geboten, das überwiegend Bands und Akteure aus dem Jugendfreizeitheim Wannsee bestreiten:
Bühnenprogramm ▪ 15.15-15.40 Uhr: „Young Addicts“, Brit-Pop ▪ 15.45-16.05 Uhr:
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„Seeking for Sam“, Pop-Rock 16.10 -16.50 Uhr: Platypus-Theater präsentiert Kinderunterhaltung: „Der Clown, der seinen Zirkus verlor“ 17.00 -17.35 Uhr: „Elja & Companion“, Songwriter Pop 17.40 -18.05 Uhr: „Metron“, Rock 18.10 -18.30 Uhr: „The Scumbags“, Rock 18.35 -19 Uhr: Christian Piontek, Saxophon - Smooth Jazz Improvisations-Event: Zauberkünstler „JoTa“ ◾
Stadtteilfest Wannsee An der Alten Feuerwache, Chausseestraße 27, 14109 Berlin 15. Juni 2014, 15 – 19 Uhr
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28 Gesundheit
Sommerliche Allergenschleudern Die Sporen der Schimmelpilze gehören zu den wichtigsten Allergenen
B
Beispiel für den saisonalen Verlauf des Alternaria-Sporenflugs.
ei Allergiebeschwerden im Sommer denken die meisten Betroffenen an Pollen als Ursache ihrer Beschwerden. Allerdings gibt es noch weitere Allergene, die gerade im Hochsommer massenhaft in der Atemluft vorkommen, nämlich Schimmelpilzsporen. Nicht selten sind diese Auslöser für sommerliche Niesattacken, Fließschnupfen oder asthmatische Beschwerden mit Atemnot, pfeifenden Atemgeräuschen und Husten.
Quelle: www.pollenflug-nord.de
Schimmelpilze sind fast überall Die Sporen der Schimmelpilze gehören nach Pollen, Hausstaub und Tierhaaren zu den wichtigsten Allergenen. Die Pilze selbst bestehen aus einem Flechtwerk feinster Fäden und sind praktisch überall in unserer täglichen Umgebung anzutreffen. Weit über 100.000 Arten gibt es weltweit, etwa 100 von ihnen sind bisher als Allergene dingfest gemacht worden. Eine große Bedeu Gemeinschaftspraxis
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30 Gesundheit tung als Allergieauslöser haben die Sporen des „Schwärzepilzes“ Alternaria alternata und von Cladosporium herbarum. Diese Pilze wachsen auf verrottenden Pflanzenteilen, besonders viele finden sich daher beispielsweise im Rasen, in Kompost- und Laubhaufen, in landwirtschaftlich genutzten Gegenden und feuchten Wäldern. Beide Arten kommen ganzjährig vor, allergierelevante Sporenkonzentrationen treten von Mai bis Oktober auf. Ebenso wie Pollen fliegen die winzigen Fortpflanzungseinheiten kilometerweit.
Asthma-Epidemie nach Gewittersturm Bei bestimmten Wetterlagen können sich die allergischen Symptome drastisch verschlechtern: In England wurden nach Gewitterstürmen regelrechte Asthma-Epidemien beobachtet und als Auslöser die Sporen des Schwärzepilzes identifiziert . Denn wie fast alle Pilze mögen es die Schimmelpilze feucht und warm. Hohe Sporen konzentrationen treten daher nach Gewittern und bei feuchtem oder schwülem Wetter auf. Besonders wechselhaftes Wetter mit heißen Temperaturen und Regengüssen treibt die Sporenbelastung der Luft in die Höhe.
Vorsicht bei der Gartenarbeit Wer weiß, dass er unter einer Schimmelpilz-Allergie leidet, sollte dies bei Tätigkeiten im Freien beachten. Bei typischen Gartenarbeiten, wie beispielsweise dem Rasenmähen oder Laubrechen, werden die Sporen der Pilze aufgewirbelt und eingeatmet. Vor allem hochgradig sensibilisierte Schimmelpilz-Allergiker sollten deshalb auf diese Tätigkeiten, ebenso wie auf Spaziergänge im Herbstwald, verzichten. Da auch Getreidepflanzen von Schimmelpilzen besiedelt werden, kann es während der Getreideernte zu Aufwirbelungen der Sporen kommen. Bei einer bekannten Sporenallergie sollten sich Betroffene zur Zeit der Getreideernte – wenn möglich – nicht in ländlichen Gebieten aufhalten. � ◾
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Gesundheit 31
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Gesundheit 33
Fliegen ohne Druck Tipps gegen Ohrenschmerzen bei Flugreisen
So schön kann Fliegen sein wenn die Ohren nicht durch Druckschwankungen schmerzen. � Foto: djd/EarPlanes
„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ – Reinhard Meys Ode an das Fliegen kennt wohl jeder. Doch statt ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer gibt es beim Abheben häufig kräftig was auf die Ohren. Denn nicht jeder verträgt die Druckschwankungen, die bei einer Flugreise auftreten. Vor allem bei Start und Landung, wenn das Flugzeug schnell die Höhe wechselt, kann in der Kabine ein Über- oder Unterdruck entstehen, durch den sich das Trommelfell schmerzhaft wölbt. Wer unter Schnupfen, Allergien oder angegriffenen Nasenschleimhäuten leidet, ist besonders gefährdet. Ganz schlimm trifft es oft Kinder, da ihre Eustachische Röhre, die das Mittelohr mit dem Rachenraum verbindet und für den Druckausgleich sorgt, noch sehr eng ist und leicht zuschwillt.
Hilfe für die Ohren Erste Hilfe für unter Druck stehende Ohren kann man durch Gähnen oder Schlucken leisten. Beides öffnet die Eustachische Röhre und verschafft Erleichterung. Auch Kaugummikauen bei Start oder Landung hat diesen Effekt. Nützen alle diese einfachen Tricks nichts oder verschaffen sie
nur kurzfristige Entlastung, können spezielle Ohrstöpsel aus der Apotheke für ein entspanntes Trommelfell sorgen. „EarPlanes“ etwa bestehen aus Silikon und dichten den Gehörgang luftdicht ab. Im Inneren der Stöpsel gleicht ein spezieller Keramikfilter starke Druckschwankungen zwischen Innenohr und Umgebungsluft aus, schützt so das Trommelfell und kann Ohrenschmerzen verhindern. Mehr Informationen auch unter www.cirrushealthcare.de im Internet. Wer unter Schnupfen leidet, sollte außerdem ein abschwellendes Nasenspray verwenden, weil dadurch die Belüftung des Innenohrs zusätzlich verbessert wird.
Unter Grund und auf dem Gipfel Ohrenschmerzen und Druckgefühle können aber nicht nur im Flugzeug, sondern auch bei anderen Gelegenheiten auftreten: etwa bei Auto- und Seilbahnfahrten in den Bergen und bei Zugfahrten, die durch viele Tunnel führen. Denn auch hier kommt es zu erheblichen Schwankungen im Luftdruck, die Stress für die Ohren bedeuten. Abhilfe schaffen dann die gleichen Maßnahmen wie beim Fliegen.� ◾
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