Lichterfelde West Journal - August/September 2023

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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August/September Nr. 4/2023

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

Vom Straßengrün zum Schmuckstück Engagement für den Pestalozziplatz

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Vom Straßengrün zum Schmuckstück Engagement für den Pestalozziplatz

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in Kleinod an der Ringstraße: Der Pestalozziplatz ist mit seiner gepflegten Bepflanzung mit vielen bunten Stauden, sorgfältig beschnittenen Büschen und der grünen Rasenfläche eine Augenweide. Der dreieckige Platz ist von der Ring-, Lotze- und Weißwasserstraße eingerahmt. Ein großer Stein erinnert an den Namensgeber. Der gute Zustand des Platzes ist den Anwohnerinnen und Anwohnern zu verdanken, die ihn – unterstützt

Impressum

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10. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe

Oktober/November Nr. 5/2023

Anzeigen-/Redaktionsschluss: Erscheinung:

04.09.2023 01.10.2023

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de.

Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827).

Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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von der Stiftung Kleine Plätze – liebevoll pflegen. Vor 2018 bestand er aus der Rasenfläche mit Bäumen und Gehölzen. Seitdem hat sich viel getan – das Rosenbeet wurde angelegt, Stauden gepflanzt, der Wachholder und weitere Gehölze wurden beschnitten. Von unauffälligem begrüntem Straßenland wurde der kleine Platz zu einer gepflegten Anlage.

Jahren sollte der kleine Jakob Zahlen und Buchstaben lernen. Sein Vater scheiterte – mit elf Jahren konnte Jakob immer noch nicht lesen. Das Ehepaar Pestalozzi begann ab dem Jahr 1773 Kinder auf seinem Landgut aufzunehmen. Ca. 40 Kindern wurde

neben schulischer Bildung Spinnen, Weben und in kleinem Rahmen Landwirtschaft beigebracht. Doch das Projekt lief nicht, wie erhofft. Die Familie verschuldete sich immer stärker. Der Versuch, es mit dem Verkauf von Textilien zu finanzieren schlug fehl und so

Johann Heinrich Pestalozzi Der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi wurde 1746 in Zürich geboren. Schon früh interessierte er sich für die aufklärerische Pädagogik Jean Jaques Rosseaus. Nachdem er selbst Vater wurde, versuchte er, seinen Sohn nach diesen Prinzipien zu erziehen. Bereits mit dreieinhalb

Ein Schild ruft zu Spenden für die Pflege des Platzes auf.

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Ein Gedenkstein für den Namensgeber des Platzes.

Über den Weißwasserweg versorgen Anwohner den Pestalozziplatz mit Wasser.

schloss die Schule bereits sechs Jahre später.

Erziehungsmethode entwickelte. Er verfeinerte sie mit Hilfe seiner Mitarbeiter weiter. Die wesentlichen Züge waren eine Erziehungsinstitut natürliche Erziehung und BilIn der Folge widmete sich Pes- dung, bei der sich die Anlagen talozzi der Schriftstellerei. 1799 des Kopfes, der Hände und des übernahm er die Leitung eines Herzens harmonisch entfalteten. Waisen- und Armenhauses. Ein Interne Streitigkeiten ruinierten Jahr später gründete Pestaloz- das Institut schließlich, so dass zi sein berühmt gewordenes es im Jahr 1827 schließen mussErziehungsinstitut, in dem er te. Pestalozzi zog sich auf sein seine eigene Unterrichts- und Landgut zurück und starb zwei

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Jahre später. Er gilt bis heute als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus entstandenen Reformpädagogik. Sein Ziel war die Volksbildung, die schon im Elternhaus beginnen sollte. Hierfür entwickelte er Lernmaterialien. Außerdem begründete er die moderne Sozialpädagogik. Von seinen anfänglichen Ideen im Geiste Rosseaus distanzierte er sich später aufgrund seiner eigenen Erfahrungen.� ◾

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Von der Kita-Bühne auf die Bühne des Lebens 1. „Bewegte Kita“ im Bezirk setzt bei den Jüngsten auf Bewegung und Kreativität

Mit großem Herzen für die Kleinsten dabei: (v.l.n.r.) Alexandra, Sarah und Tanja.

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ie Fahrenheitstraße in der Thermometersiedlung ist bekannt für ihre Mehrfamilienhäuser und hohen Plattenbauten, in denen zahlreiche Familien mit Kindern

leben. Zu Füßen der Hochhäuser und extra Sportraum den Grundliegt inmitten von viel Grün ein stock für ihr gesundes und erfülWohlfühlort, der für Kita-Kinder lendes Leben legen will: unterschiedlichster kultureller Die Kinder & Wir-Kita (KiWi-Kita) Herkunft ein wahres Paradies ist in Lichterfelde Süd ist die erste und mit eigener Theaterbühne zertifizierte „Bewegte Kita“ im

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Bezirk Steglitz-Zehlendorf, in der Bewegung und kreative TheaterArbeit die Schwerpunkte der konzeptionellen Ausrichtung sind. Im März 2023 nahm die Trägerleitung Tanja Amelitschkin dieses mit Unterstützung des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf sowie der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin verliehene Zertifikat entgegen. Die seit September 2016 sehr aktive

Kita arbeitet seit 2017 in erfolgreicher Tandemarbeit von Erziehern und Sportlehrern mit dem Verein SPORTKINDER ­BERLIN zusammen. Mehrmals wöchentlich werden die Kita-Kinder in Bewegung gebracht. Rund 30  Leute umfasst das Team, das von Montag bis Freitag in der Zeit von 7.3016.30 Uhr für 133 Kinder da ist. Eigenes männliches und weibliches Personal sowie externe Fachkräfte mit Erziehern, Theaterpädagogen, Entspannungstherapeuten und Sportlehrern bieten umfassende Betreuung der kleinen Leute. Regelmäßige Weiterbildung der Kitafachkräfte im Bereich Bewegungsförderung ist dabei selbstverständlich, Eltern werden in die Sportaktivitäten und in Erziehungsfragen

der Kita eingebunden, z. B. über Kitafeste und Elternabende. Zu benachbarten Schulen wie der Mercator-Grundschule besteht guter Kontakt, sodass die Kita deren Turnhalle nutzen darf. Trägerin Tanja Amelitschkin setzt zugunsten der Jüngsten auf ein zeitgemäßes Kita-Konzept sowie auf intensive Vernetzung mit dem Quartiersmanagement und auf instruktive Trägertreffen.

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An diesem Mittag sind die „KiWis“ gerade mit dem Essen fertig, nun sitzen sie mit winzigen Zahnbürsten in den Händchen im Kreis, mit sauberen Zähnchen geht´s dann in den Mittagsschlaf. Im Schlafsaal erwarten die müden Kleinen wahre Zwergen-Liegen. Die leicht wechselbaren Auflagen hat Kita-Leiterin Tanja Amelitschkin passgenau anfertigen lassen, wie sie erklärt. Die Diplom-Kauffrau und Mutter zweier Kinder – technisch in der Kita von ihrem Mann unterstützt – weiß nur zu gut, worauf es für eine ebenso sichere wie kindgerechte Betreuung ankommt: U.a. hat sie die Türfalzen mit Stoffbahnen sichern lassen, damit übereifrige Kinderhändchen sich nicht darin klemmen. Noch bis vor Kurzem konnten bis zu 121 Kinder in der Kita untergebracht werden, nach der Erweiterung im vergangenen Jahr können nun in den hellen freundlichen Räumen 133 KiWis im Alter zwischen 10 Monaten und drei Jahren im U3Krippenbereich und zwischen drei und sechs Jahren im Ü3-Elementarbereich betreut werden.

Zum Nutzen kindlicher Individualität

Der „Abräum-Express“ in Fahrt.

Arbeits- und Schlafräume, Gruppenräume, Erzieherraum, Büro, Aktionsraum mit verstellbarer Trennwand. Und dann ist da der große Sportraum: Mit Matten, Kletterwand und Spielgeräten für die Jüngsten.

Bewegungsmöglichkeiten gibt es in der KiWi-Kita reichlich.

Kita-Leitung Tanja und ihre Kolleginnen Alexandra und Sarah haben sich in die Ruhe des Sport­ raumes zurückgezogen, Vieles gibt es zu besprechen, ihr Aufgabengebiet ist groß. Da gilt es Elterngespräche vorzubereiten, zu vermitteln, zu telefonieren, zu dokumentieren. Während Sarah den Krippenbereich leitet, ist Alexandra für den Elementarbereich zuständig. Die Drei sind sich einig: „Bewegung bildet die Grundlage, um gut zu lernen.“ Und so wird nicht nur in den Räumen Bewegung großgeschrieben. Draußen wartet ein Naturspielplatz, und der nahe wilde Grünstreifen-Wald bietet reichlich Möglichkeiten, um auf Bäume zu klettern, durch Büsche zu streifen und Naturerfahrungen zu sammeln. Wöchentlich bietet der Verein SPORTKINDER BERLIN zusätzliche Fortbildungsmöglichkeit für die vorhandenen Sportlehrer. „Da lernen die Pädagogen in Sachen Sport noch einiges

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ten“, ist das gemeinsame Ziel der Kita-Mitarbeitenden. Alexandra betont, dass sie die Elterngeneration im Wandel befinde: So ist seit etwa einem Jahr ein größeres Engagement der Eltern spürbar, besteht ein größeres Interesse an Elternabenden. Die Eltern finden sich nach Corona und Kriegsnachrichten neu. – Gute Voraussetzungen für eine gelungenen Erziehungspartnerschaft zum Nutzen kindlicher Individualitäts-Entfaltung.

Warten auf kleine Schläfer…

dazu – und umgekehrt“, betont Tanja. Zusätzliche Sportangebote des Vereins können Kinder, die das möchten, nach Anmeldung durch ihre Eltern nutzen. Viel Wert gelegt wird auch auf den Coaching-Bereich, der durch die versierte Coachin Anne Er 9

ziehende und Eltern gleichermaßen erreicht: Beispielsweise über die noch junge Spielgruppe, die auch neu Zugezogenen anspricht. In deren ungezwungener Atmosphäre fällt es leichter, sich zu öffnen. „Wir wollen mit den Eltern zusammenarbei Kinder machen für Kinder Theater Um ihre Kreativität, ihren Ideenreichtum noch vor Eintritt ins Schulalter zu fördern, bietet die bewegte KiWi-Kita bereits den Allerjüngsten die Möglichkeit,

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Auch draußen gibt es für die KiWi-Kinder viel zu entdecken. � Foto: KiWi-Kita

sich mit der Darstellenden Kunst vertraut zu machen – auf eigener Bühne mit Vorhang, Bühnenbild und Mitmachmöglichkeit. Spielen, Lernen, Träumen stehen dabei im Mittelpunkt. Als Kita-Trägerin Tanja Amelitschkin das TUKI-Konzept „Theater & Kita“ kennenlernte, war sie fasziniert von dem Gedanken, dieses Konzept auch in ihrer Kita anzuwenden; mit dem Ziel, den Kindern Theaterpädagogik als ästhetische Bildung im Kita-Alltag fest zu verankern und dafür verbindliche Strukturen zu schaffen. Doch aus eigenen Reihen war die Realisierung dieser Idee schwierig, wie Tanja erklärt: „Das Bewusstsein dafür musste erst entwickelt werden.“ TUKI mit seinem reichen Erfahrungsschatz für Figurentheater, musikalisch, rhythmisches Theater und für vielfältige Theater wurde also beratend hinzugeholt. Nachmittägliche TheaterAGs wurden angeboten und von allen Kita-Mitarbeitenden gut angenommen. Die Kinder

wuchsen unter den Theaterpädagogen schnell in das Format hinein. Sogar die Krippen-Küken von Sarah lernen schon mit den ersten Schritten Tanzpädagogik kennen. Aus der Kreativität der Kinder werden nun auf der Kitaeigenen Bühne Stücke geschaffen und zur Verabschiedung der Vorschüler aufgeführt. Sogar ein KiWi-Kita-Song ist entstanden, und in Planung ist ein großes Kulturprogramm mit von außerhalb eingeladenen Künstlern und verschiedenen Stücken. Als engagierte Netzwerkerin ist Tanja da ganz in ihrem Element, „Bewegte Kita“ gilt inzwischen auch für den Theaterbereich: Kinder von anderen Kitas werden eingeladen, Kontakte zwischen Schulen, Theatern und Kitas geknüpft. An einer Kooperation interessierte Schulen können sich gerne bei Kita-Geschäftsführerin Tanja Amelitschkin melden.

Kita-Bühne für kleine Leute.� Foto: KiWi-Kita

führten war das begeisternd und berührend zugleich“, verrät Tanja am Ende unseres Gesprächs. Sie, die mit elf Jahren aus Osteuropa nach Deutschland kam, und schon als Kind den Wunsch hatte, für einsame Kinder ein Kinderheim zu eröffnen, hat in Lichterfelde Süd mit ihrer barrierefreien, für jegliche Inklusion offenen KiWi-Kita ihren Traum verwirklicht. Doch der scheint noch längst nicht ausgeträumt: „Ich möchte neue Wege gehen, bin für pädagogische Entwicklung stets offen“, betont die Kita-Trägerin, die sich die Eröffnung weiterer, mit ausreichend passender AußenKinder & Wir fläche versehener Kitas durch„Als die Kiwi-Kinder spontan für aus vorstellen kann.� ◾ einen Erzieher ein Stück auf- � Jacqueline Lorenz

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Unterwegs für nachhaltige Entwicklung BNE-Zentrum begleitet Schulprojekte

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007 als Fortbildungszentrum für nachhaltige Entwicklung gegründet, arbeitet das Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung (BNEZentrum) heute auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Botanischen Schule der Senatsverwaltung für Bildung sowie mit dem Botanischen Garten und Botanischen Museum als Teil der Freien Universität Berlin. Es konzentriert sich auf BNE-Beratung in Berlin und internationale Kontakte, speziell mit Griechenland. Träger des BNE-Zentrums ist seit vorigem Jahr der gemeinnützige Verein Bildungswege e. V.. Doch wie kann das BNE-Zentrum Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung an Schulen verwirklichen? Dazu haben es sich die überwiegend ehrenamtlich Engagierten des Zentrums zur regionalen Aufgabe gemacht, Lehrkräfte, Erzieher und Anbieter außerschulischer Bildung zu

beraten; – nicht ohne dabei offen für Schüler und Schulprojekte, alle Bildungsakteure, die Berliner Verwaltung sowie die engagierte Berliner Öffentlichkeit und für internationale Begegnungen – insbesondere deutsch-griechische – zu bleiben. Leiter des BNE-Zentrums ist Dipl. Physiker Wolfgang Schwarz, StR. i.R. Gemeinsam mit

nie für alle Themen ein, die zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beitragen. Fachliche Schwerpunkte im Kontext von Klimaschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind dabei Entwicklung und Gebäude sowie Biodiversität. Kooperationen des BNE-Zentrums bestehen u.a zur Gartenarbeitsschule Ilse-Demme in Charlottenburg-Wilmersdorf, zur Koordinationsstelle Natur-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung SteglitzZehlendorf und zum „Respekt für Griechenland e. V.“, der Klimaschulen in Athen und Bildung für Klimaschutz an griechischen Schulen berät. Hauptpartner ist weiteren für das Zentrum ehren- die Botanikschule im Botanischen amtlich tätigen Fachleuten sorgt Garten, Sitz des BNE-Zentrums. er dafür, dass zu Beratende weiterführenden Anschluss an das Schulprojekt Berliner, nationale und interna- vermittelt künstlerisch tionale Netzwerk des Zentrums Klimaschutz für Kinder erhalten. Dieses umfangreiche Netzwerk setzt sich in erster Li- Veranstaltet vom in Zehlendorf

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ansässigen gemeinnützigen Verein „Respekt für Griechenland“ als Gastgeber und in Kooperation mit dem BNE-Zentrum und der Athene-Europa-Schule in Lichterfelde-West fand Ende Mai an der Schule eine Programmwoche für Kinder statt. Als Versuch, fachliches Wissen zur Energieeinsparung als Beitrag zum Klimaschutz mit Theatermethoden erlebbar zu machen. Unter dem Titel „Was macht das Licht, wenn der Kühlschrank geschlossen ist?“ wurde das Programm von den drei griechischen Künstlerinnen Maya Andreou (Künstlerin und Elektroingenieurin aus Athen), Artemis Dourou (wissenschaftliche Beraterin und Künstlerin aus Athen) und Anna Vafiadou (Musikpädagogin aus Athen) sowie dem Athener Lichtkünstler Michalis Simopoulos durchgeführt. Maya Andreou engagiert sich seit 2017 für das Netzwerk der Athener Klimaschulen „Schools4Climate” in Partnerschaft mit dem Berliner Verein. Für die fachliche Durchführung war Wolfgang Schwarz vom BNE-Zentrum verantwortlich, der auch die Programmidee für die Projekttage hatte. Parallel zu den sechs Workshops für

die Athene-Europa-Schüler der Klassen 1/2 und drei griechischdeutschen Kindergärten „Unter den Kastanien“, „Filia“ und „Faros“ wurde auf der anschließenden Konferenz diskutiert, wie Kinder und Jugendliche sich in dieser unübersichtlichen Zeit mit Klimawandel und Energiekrise orientieren können. Das Besondere dabei: die Zusammenführung von wissenschaftlicher und künstlerischer Kompetenz, die ebenso spielerisch wie eingängig Wissen zu vermitteln vermag.

Mitmachen und Wissenschaft verstehen Das Konzept des Programms: Kinder bewegen sich zu Musik auf Leuchtbändern wie Elektronen in einem Stromkreis, um Licht in einem Kühlschrank zu ermöglichen. Träumen die Elektronen eigentlich davon, sich frei bewegen zu können? Oder würden sie sich lieber ausruhen? Ideengeber Wolfgang Schwarz hat diese WorkshopIdee mit dem Hintergrund der Sprachbildung und -förderung und dem Ziel entwickelt, damit auch Kinder anzusprechen und

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einzubeziehen, an die im Unterricht sonst nur schwer heranzukommen ist. Finanziert wurde diese erste Berliner ProgrammWoche vom BNE-Zentrum. Zum in griechischer Sprache veranstalteten Programm erklärt Schwarz: „Als die Kinder in den mit schwarzer Pappe verdunkelten und dann mit Schwarzlicht beleuchteten Musik raum der Athene-Europa-Schule kamen, waren sie davon sehr beeindruckt.“ Aufregend für die sechs Gruppen kleiner Leute war schon vorab die Vorfreude auf einen Ausflug in dieses ganz besondere „Theater“. In Form eines Märchens bekamen die jungen Gäste dann auch „Wissenschaft zum Mitmachen“ präsentiert: „Es waren einmal viele Elektronen, die auf einer Leitung laufen mussten und träumten, frei zu sein.“ Im Anschluss durften die jungen Zuschauer nun selbst die Elektronen sein: Erst nur auf den Leuchtbändern laufen wie Elektronen in einem Stromkreis, um das Licht im Kühlschrank zu ermöglichen, dann sich frei im Raum bewegen und schließlich zum Ausruhen – Licht aus im Kühlschrank! – still verharrend.

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Menschliche Elektronen auf ihrem Weg.�

Bei manch kleinem „menschlichen“ Elektron kam da echtes Mitgefühl auf. So erklärte ein sechsjähriger Workshop-Teilnehmer am Ende: „Wenn das Licht die ganze Nacht brennt, können sich die Elektronen gar nicht ausruhen. – Wir können ausschlafen! Das ist doch ungerecht!“ Und so achtet er nun daheim immer darauf, dass das Licht ausgemacht wird, – damit die Elektronen sich ausruhen können.

Entwicklung und Zukunft des Workshop-Programms Das BNE-Zentrum ist bereits seit 2017 auf der Basis von Berliner Erfahrungen mit Energiesparprojekten in Athen engagiert. Schwerpunkt der Schulprojekte ist die aktive Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen in die energetische Analyse der Schulgebäude, Durchführung von Umweltmessungen und den Einsatz von Energiedetektiven für Schule und Zuhause. Da – so

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Foto: Wolfgang Schwarz / BNE-Zentrum

die Lehrkräfte – Schüler darüber besonders gut erreicht werden können, entstand die Idee dieses Workshops zu Klimaschutz mit Theatermethoden für Kindergarten und Schulanfangsphase in griechischer Sprache. Das 2022 in Athen entwickelte, erprobte und vom BNE-Zentrum finanzierte Workshop-Programm konnte nun im Mai so erstmals in Berlin präsentiert werden. Der große Erfolg des Programms, das auf der sich dem Workshop anschließenden Konferenz ebenso von Lehrkräften wie von Erziehern als besonders „anspruchsvoll und altersgemäß“ gelobt wurde, soll in seine Weiterentwicklung einfließen: So planen die Macher Schwarz & Co ein Angebot auch in deutscher Sprache sowie darüber hinaus für ältere Kinder und Jugendliche zu erstellen. „Vielleicht in Zusammenarbeit mit Theatern in Berlin und Athen“, wie sich Wolfgang Schwarz gut vorstellen kann. Der PartnerVerein „Respekt für Griechen land“ ist seit Jahren in seiner Bildungsarbeit aktiv und erfahren mit geflüchteten und einheimischen sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Athen, für die eine sprachlich vereinfachte Workshop-Version entwickelt werden könnte, die dann auch in Berlin zum Einsatz kommt. Übrigens, auch hier könnte sich ein Klimaschutznetzwerk entwickeln: In diesem Schuljahr finden in den Bezirken Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf Energieeinsparprojekte an 11 Schulen statt, mit Unterstützung durch die Energiewerkstatt in der Gartenarbeitsschule Ilse-Demme, das Unabhängige Institut für Umweltfragen und das BNE-Zentrum. Kontakt bei Interesse an der Entwicklung dieses Klimaschulnetzwerks unter E-Mail info@ BNE-Zentrum.de Weitere Informationen – auch zum Workshop-Programm – unter www.bne-zentrum.de� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Neue Stolpersteine verlegt

Erinnerung an Marianne Brach und Simon Braun

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ereits 2006 wurde vor dem Haus Hartmannstraße  35 in Lichterfelde Ost ein Stolperstein für Edith Braun, geborene Brach, verlegt. Am 23. Juni dieses Jahres folgten zwei weitere Stolpersteine für ihre Angehörigen: Mutter Marianne Brach und ihren Ehemann Simon Braun. Klaus-Peter Schaal vom Netzwerk Erinnerungskultur im Kirchenkreis Steglitz hat ihre Geschichte rekonstruiert. Edith Brach kam am 28. (nicht wie es auf dem Stein steht am 29.) Januar 1891 in Berlin als Tochter des Börsenmaklers Georg Felix Brach und seiner Frau Marianne

geborene Nathan zur Welt. Edith war das dritte von fünf Kindern. Laut Berliner Adressbuch lebten sie viele Jahre in der Annastraße 1 – später Hartmannstraße 35 – im Villenviertel Lichterfelde Ost. Man kann davon ausgehen, dass Edith und ihre Geschwister eine sorgenfreie Kindheit erlebten.

Sängerin und Mutter Edith wurde Sängerin. Bekannt ist dabei lediglich, dass sie beim Kabarett „Die Wespen“ aufgetreten ist. Am 5. Februar 1914 heiratete sie in Berlin den Kaufmann Simon Braun, der 1880 in Krakau

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geboren war. Sie bekamen vier Söhne: 1914 Joachim Werner, 1916 Harry Günther, 1918 Gustav und 1919 Wolf Helmut. Die Familie kaufte ein Haus in Lichterfelde, Herwarthstraße 12a und Edith Braun wurde als Eigentümerin im Grundbuch eingetragen.

Zwangsverkäufe Edith Braun war auch Eigentümerin von zwei Firmen: Fa. Louis Cohn  jr. und Fa.  Louis Cohn jr. Nachfolger GmbH, Damenkonfektion und Damenkleider, Tauentzienstraße  19a und Leipziger Straße 115. Ihr Mann

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Die Stolpersteine für Simon und Edith Braun sowie Marianne Brach vor dem Haus Hartmannstraße 35.

Simon führte das Geschäft in der Tauentzienstraße. Nach den Pogromen im November 1938 liefen die Geschäfte so schlecht, dass beide Modehäuser verkauft werden mussten. Natürlich zu einem Bruchteil des tatsächlichen Wertes. Auch das Haus in der Herwarthstraße musste 1939 zwangsweise verkauft werden.

Die Familie Braun zog daraufhin zu Ediths Mutter in die Hartmannstraße 35.

Flucht und Deportation Alle vier Söhne konnten emigrieren. Joachim Werner verließ Deutschland bereits 1936. Wolf

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Helmut glückte 1940 die Flucht, auch Harry Günther und Gustav entkamen den Nazis. Ihre Eltern blieben in Deutschland und bemühten sich vergeblich um die Ausreise. Simon Braun wurde am 27. Mai 1942 in einer Sonderaktion gegen Juden als Vergeltung für den Brandanschlag auf die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo er am 28. Mai 1942 erschossen wurde. Edith Braun wurde am 5.  Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 9.  September 1944 weiter in das KZ Auschwitz, wo sie vermutlich im November 1944 ermordet wurde. Marianne Brach wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie starb nur zehn Tage später.�◾

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Mit dem Bamberg-Refraktor kann man Himmelsobjekte in 700-facher Vergrößerung sehen.�

Foto: SPB Kristian Baumgarten

60 Jahre Wilhelm-Foerster-Sternwarte

Blick in ferne Galaxien mit dem Bamberg-Refraktor

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statt. Nur wenig später wurde das Institut in den Verein Wilhelm-Foerster-Sternwarte e. V. überführt. Standort war anfangs eine Ruine in der GeneralPape-Straße  2 in Schöneberg. Dort befand sich das Kasino des früheren Generalkommandos. Schon bald fanden erste Vorträge und Führungen statt. Anfangs wurde der Himmel mit selbstgebauten Fernrohren beobachtet. 1955 bekam der Verein ein großes Linsenfernrohr – den 12-Zoll-Bamberg-Refraktor – als Dauerleihgabe der ehemaAnfang in einer Ruine ligen Urania-Sternwarte, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört Der Start für das „Wilhelm-Foers- worden war. In den Folgejahren ter-Institut“ fand kurz nach dem zeigte sich, dass das RuinengeEnde des Zweiten Weltkriegs lände dem dauerhaften Betrieb odernste astronomische Erkenntnisse in einem geschichtsträchtigen Gebäude: Die WilhelmFoerster-Sternwarte zählt zu den traditionsreichsten Volkssternwarten Deutschlands und feierte am 30. Januar ihr 60-jähriges Bestehen. Mitten im geteilten Berlin eröffnet, blickt die Wilhelm-Foerster-Sternwarte auf sechs Jahrzehnte Himmelsbeobachtung und mehr als 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher zurück.

einer Sternwarte und vor allem dem Besucheransturm nicht gewachsen war. So wurde 1961 der Grundstein für eine neue Sternwarte auf dem Trümmerberg Insulaner in Schöneberg, an der Grenze zu Steglitz, gelegt und 1963 feierlich eröffnet.

Himmelskörper 700fach vergrößert Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte gehört seit 2016 ebenso wie das benachbarte Planetarium am Insulaner zur Stiftung Planetarium Berlin, die die astronomischen Einrichtungen der Hauptstadt vereint. Im Anschluss an zahlreiche Planetariumsveranstaltungen kann die

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Lichterfelde West Journal Wilhelm-Foerster-Sternwarte kostenfrei besucht werden. Die Vermittlung astronomischer Inhalte und das Angebot öffentlicher Führungen für alle Interessierten, insbesondere für Schulklassen, ist seit jeher eines der Hauptanliegen der Sternwarte. Der Refraktor ist bis heute das Hauptinstrument der Sternwarte. Mit ihm gelingt es, himmlische Objekte in bis zu 700-facher Vergrößerung zu bewundern. Besucher der Sternwarte können damit helle Planeten wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sowie die hellsten Galaxien entdecken oder auch Sonnen- und Mondbeobachtungen durchführen. Zudem befinden sich in der Wilhelm-Foerster-Sternwarte ein 6-Zoll-Doppelrefraktor und ein ZEISS RC-Spiegelteleskop. Letzteres wird in den kommenden Jahren nach einem umfangreichen Umbau auch wieder für Beobachtungen zur Verfügung stehen.

Luftaufnahme der Sternwarte auf dem Insulaner.�

zu haben, erfreut mich jeden Tag. Wenn unsere Besucherinnen und Besucher staunend in den Himmel blicken und zum ersten Mal z. B. die Saturnringe oder die Monde des Jupiters durch ein Fernrohr sehen können, sind das für mich die schönsten Momente!“, so Dr. Monika Staesche, Direktorin des Planetariums Programm für am Insulaner und der WilhelmKlein und Groß Foerster-Sternwarte. Die Veran„Einen so traditionsreichen und staltungen sprechen sowohl Faastronomisch relevanten Ort für milien mit Kindern ab vier Jahren Menschen jeden Alters in Berlin an, als auch Erwachsene. Es gibt

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Foto: SPB Volker Gehrmann

Workshops, Lesungen, Vorträge, Wissenschaftstheater, Kino, Konzerte und vieles mehr. Seit Sommer 2022 besteht zudem eine Kooperation mit der Shakespeare Company Berlin, die im benachbarten Theater am Insulaner ansässig ist. Auch für den kommenden Sommer sind hier wieder kostenfreie Beobachtungen im Anschluss an etliche Theatervorstellungen geplant. Weitere Informationen und das gesamte Programm unter www. planetarium.berlin� ◾

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Red Devils Berlin e. V.

Inline-Skaterhockey von Bambini bis Bundesliga

Bambini �

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Foto: H.Paul

rüher galt Inline-Skaten als „Parkplatzsport“. Doch das hat sich während der letzten 30 Jahre geändert. Auch wenn diese Sportart noch immer nicht zum Profisport zählt, ist sie inzwischen national und international organisiert und hat viele Liebhaber gefunden. Rund 140 Vereine existieren inzwischen deutschlandweit. Einer der ersten Vereine, der sich mit Stolz als Mitbegründer der Bundesliga bezeichnen darf, bei Meisterschaften regelmäßig erfolgreich als „Botschafter“ Berlins aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf mitmischt und mit den Red Devils Juniors mit großem bundesweitem Erfolg im Ligabetrieb in allen Altersklassen vertreten ist, ist der 1988 gegründete Red Devils Berlin e. V. mit fast 200 Mitgliedern: Kleine und große rote Teufel auf Inline-Skates lernen hier bei moderatem Vereinsbeitrag (20 Euro/Monat für Erwachsene, Kinder weniger), in schwerer Hockey-Montur auf den Rollen zu laufen und den speziellen hohle Hartkunststoff Landesliga �

ball mit dem Schläger treffsicher zu platzieren. Bis zum erfolgreichen Spiel in der Bundesliga hat der Nachwuchs auf Inline-Skates etliche Trainingsstunden hinter sich. – Dass dabei neben dem Erfolg auch der Spaß und die

Foto Red Devils Berlin

ferenzierten Altersklassen wird die Ausbildung altersgerecht fortgesetzt und mündet bestenfalls im Erwachsenenbereich dann in den Bundesligabetrieb der „großen roten Teufel“. Trainiert wird in der Carl Schuhmann Sporthalle, Osdorfer Straße 52 in Lichterfelde, Sportcamps und Wettkampf-Reisen bieten spannende Abwechslung.

Ausgleich zum Schulalltag und Förderung zugleich

Freude an Sport und Spiel nicht auf der Strecke bleiben und das Selbstbewusstsein gestärkt wird, dafür sorgt der Verein mit differenziertem Ausbildungskonzept und lizensierten Trainer und Trainerinnen, die mit großer Leidenschaft für Nachwuchs und Sport stehen. Im Bambini-Team können junge Teufelchen prüfen, ob ihnen diese lebendige Sportart Spaß macht. In weiteren dif Sportpädagogische Arbeit mit Jungen und Mädchen steht seit Jahren ganz oben im Verein, der die vielseitigen Entwicklungschancen dieser Randsportart für Kinder nutzen will. Dabei profitieren die jungen Menschen weit über diese Sportart hinaus für das ganze Leben von der hier trainierten Technik, Geschwindigkeit, Konzentration und Disziplin sowie von den klaren Regeln des Inline-Skaterhockeys. Inline-Skaten bedeutet Ausgleich zum Schulalltag und Förderung zugleich.

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Lichterfelde West Journal „Respekt, Wertschätzung, „Chancen für Alle“ und individuelle Förderung sind die Leitlinien des Vereins“, betont Vorstandsmitglied Stefan Friedrichs. Es bestehen Partnerschaften mit benachbarten Schulen, darunter die Giesendorfer Grundschule, die Grundschule am Karpfenteich und die Katholische Grundschule St. Ursula. Weitere an einer Partnerschaft interessierte Schulen können sich beim Verein melden. In speziellen Skater-Laufschul-AG´s, die teils in den Sporthallen der Schulen, teils in der Carl Schuhmann Sporthalle stattfinden, entdecken die jungen Menschen nicht selten die Freude an der Fortbewegung auf Rollen für sich. Die Red Devils Berlin bieten da für Einsteiger auf Inline-Skates eigene Angebote im Rahmen einer Laufschule für Interessierte aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf an und informieren jedes Jahr zur Sportart Inline-Skaterhockey auf dem Familiensportfest im Olympiapark des Landessportbundes Berlin. Dabei ist der Verein immer auf der Suche nach sportbegeisterten Mitgliedern zwischen 5 und 35 Jahren sowie nach lokalen Sponsoren im Berliner Südwesten – und

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Alexander und Jan: Young Red Devils wie die Alten... Fotos: Heiko Paul

Auswärtsspiel

nach FSJlern mit Skater-Hobby, die vormittags und am frühen Nachmittag Schul-AG´s, administrative Aufgaben und die Trainingsstunden der bis 12-Jährigen begleiten möchten. Inline-Skaterhockey wird in einer

dem Eishockey ähnlichen Ausrüstung mit Ellenbogen-Knie-Schulterschutz sowie Brustpanzer und Kopfschutz auf Inline-Skates gespielt. Dabei sind die Rollen dieser Skates deutlich härter als die

für den Outdoor-Bereich genutzten, um auf Hallenboden im Hockeysport schnelleres und wendigeres Fahren zu ermöglichen. Inline-Skaterhockey, die aus dem Eishockey abgeleitete Mannschaftssportart, verbindet

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Lichterfelde West Gesundheit Journal

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Teamgeist mit anspruchsvoller Fahr- und Stocktechnik und mit sportlichen Erfolgen.

Faszination auf Rollen An diesen Nachmittag trainieren in der Carl Schuhmann Sporthalle die Brüder Alexander(9) und Jan(8) in der U10-Gruppe des Vereins. Am Rand sitzt Vater Heiko, früherer Hobby-Skater. An der Giesendorfer Grundschule hatten die Geschwister bei Trainerin Vicky erstes Lauftraining, das den beiden viel Spaß gemacht hat. Seit März sind Heikos Söhne nun im Verein dabei. „Ein gutes Angebot “, lobt Heiko, „das neben dem Spaß, den sie dabei haben, auch den Teamgeist stärkt.“ Zweimal wöchentlich ist Training, in den Ferien einmal

Spielbereit�

wöchentlich. Dass es hier weniger zwanglos als in anderen Vereinen zugeht, kommt allgemein gut an. Die Grundausstattung kann anfangs geliehen werden, eine „Erstausstattung“ gibt es

Foto: Red Devils Berlin

schon für rund 150  Euro. „Die Kinder wachsen ja schnell, hier im Verein gibt es da von den Eltern oft günstige Angebote“, erklärt Vater Heiko. Die Söhne sind inzwischen am Ende der

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Trainingsstunde mit kleinem Hockeyspiel angelangt. Jede Übungsstunde wird hinterher durchgesprochen. Im Halbkreis sitzen die U10-Teufelchen vor der Trainerin: „Redet miteinander, wo wer steht. Hättet ihr mehr miteinander gesprochen, wärt ihr mehr zum Spielen gekommen!“ Vicky´s Kritik ist deutlich, Eingespieltes Team: Vicky und die U10. aber freundlich: Kommunikation wird bei den Red Devils großge- es hier keine Damenmannschaft gibt – in der 2. Herrenmannschrieben. schaft auf den Rollen. Als FSJlerin begleitete sie Schul-AGs und Vicky und der Laufschule und merkte schnell, Nachwuchs dass sie ein Händchen für junDie Trainerin, ist hier im Verein ge Menschen hat. Sie machte bei Kollegen und Mitgliedern – ihren Trainerschein, hat die U10 besonders bei den jungen – be- übernommen, begleitet die liebt. Als „rote Teufelin“ hat Vicky regelmäßigen Sommercamps in der Nationalmannschaft ge- – und studiert nun im zweiten spielt, steht jetzt im Verein – da Semester auf Grundschul-Lehr Foto: Red Devils Berlin

amt. Der Verein weiß, was er an ihr hat. Seit sie da ist, hat der Mädchenanteil im Verein zugenommen. Vicky erzählt: „In den Schul-AGs sind noch 85 Prozent Mädchen. Aber es ist schwierig, die Mädels langjährig im Sport zu halten.“ So sind beim Nachwuchs im Alter bis 13 Jahre nur noch 15  Prozent Mädchen, in den Klassen U16/U19 dann sogar nur noch 5 Prozent. Solange

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Lichterfelde West Gesundheit Journal ihr Studium es zulässt und es ihr Spaß macht, will Vicky für den Verein weiterhin ehrenamtlich da sein: „So, wie es ist, ist es gut. Es ist für mich einfach toll, die Entwicklung der Kinder zu sehen. Zu sehen, wie ein ehemals schüchternes Mädchen jetzt beim Skaterhockey richtig aus sich herausgeht.“

Teuflisch gut auch in Zukunft Wie Cheftrainer, Sportlicher Leiter und Vorstandsmitglied Tim Greifzu, würde auch Vicky eine Damenmannschaft bei den Red Devils begrüßen. Doch der Hallenplatz lässt weitere Trainingsklassen in Lichterfelde nicht zu. Greifzu hat 2010 zum jüngsten Bundesliga-Team gehört (Alters durchschnitt 21), alles Kinder der 1.  Stunde. Wie fast alle seiner Teamkollegen ist er erfolgreich den Weg durch alle Altersklassen von den Bambini bis Bundesliga gegangen. Heute spielt er bei den Herren 3, dem Team in der Landesliga, hat während Corona die ausgezeichnete Online-RedDevils-Akademy mit Life-Trainings ins Leben gerufen, die nun zum Trainer-Fortbildungsformt ausgebaut werden soll. Was er sich für eine teuflisch gute Zukunft der Red Devils Berlin wünscht? Tim Greifzu muss nicht lange nachdenken: „Dass wir Kindern und Jugendlichen weiterhin einen begeisternden Weg zum Sport weisen und ihnen darüber soziale Kompetenz mitgeben können. Und dass wir eine eigene Skaterhalle oder ein

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geeignetes Gelände dafür finden, um beispielsweise Hochtalentierte noch stärker in ihrer Weiterentwicklung unterstützen zu können. Der begrenzte Platz setzt uns da derzeit Grenzen.“ Und so blickt man positiv in die Zukunft des Vereins, den Vicky so beschreibt: „Hier geht es sehr angenehm familiär zu. Eltern des Nachwuchses sind immer ansprechbar und unterstützen den Verein, wo sie nur können – auch uns Trainer. Man kommt hier immer gerne her, weil man sich kennt. – Das ist einfach toll!“ Weitere Informationen und Kontakt für Interessierte unter www. red-devils-inlinehockey.berlin oder E-Mail kontakt@red-devilsinlinehockey.berlin ◾ Jacqueline Lorenz

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