Lichterfelde West Journal - April/Mai 2023

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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April / Mai Nr. 2/2023

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

10 Jahre Wunderkammer Achim Freyer und sein KUNSTHAUS

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10 Jahre Wunderkammer des Meisters Achim Freyer und sein KUNSTHAUS der sprechenden Bilder

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Impressum

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10. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Kunsthaus A.F. Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de

ass Kunst viel zu sagen hat, dürfte wohl keinem Kunstfreund unbekannt

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH

sein. Doch Maler und Theatermacher Achim Freyer ist ihnen weit voraus, besitzt der Meister doch die besondere Gabe, die Sprache der Bildern und Gemälde nahezu perfekt zu Bilder und Kunst auf vier Etagen treffen sprechen und ihre Anliegen zu mitten ins Herz. verstehen. Im Dezember 2012 kum die Tür zu seiner „Wunderöffnete er für das breite Publi- kammer der Kunst“ in Lichter Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe

Juni/Juli Nr. 3/2023

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.05.2023 Erscheinung: 01.06.2023 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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Das KUNSTHAUS ist Tag und Nacht ein Wunder. �

felde West, die nach über zehn Jahren rund 2.300 bildnerische Werke der Moderne von mehr als 300 Künstlern birgt. Da hängen im KUNSTHAUS der ACHIM FREYER STIFTUNG weltbekannte Künstler eng neben unbekannten Meistern, Durchgesetztes trifft in dieser Welt des Visuellen auf Unbekanntes. Das Haus wird auch als Forschungsstätte für Kunstwissenschaftler, Künstler, Studierende und die Öffentlichkeit genutzt. Im Souterrain des Hauses ist ein Bilderarchiv eingerichtet. „Kunst ist alles und trifft ins Herz“, weiß der Künstler nur zu gut und will auch anderen Menschen mit seiner Privatsammlung diese Erfahrung in Führungen durch ehrenamtlich Engagierte näherbringen. In der zur Kunst in reizvollem Kontrast stehenden denkmalgeschützten vierge Nachtfoto Kunsthaus A.F.

schossigen Gründerzeitvilla mit den zum Schutz vor Tageslicht verhängten Fenstern kann man sich gut vorstellen, wie nachts die Bilder miteinander diskutieren, sich unterhalten und Einblicke in ihr Innerstes geben. Dann leuch ten die Fenster wundersam in verschiedenen Farben ins Dunkel, – außer der in Lettern auf der Fensterscheibe angegebenen Farbe. Dahinter vermag der Sehende das schelmische Augenzwinkern Achim Freyers zu entdecken, das

hinter so vielen seiner Werke steckt. Kunst ist glücklicherweise nie todernst, ist wahrhaftig, aber ist sie auch wahr?

Die Kunst hat das Wort Mit seinem weißem Wuschelkopf scheint der Künstler ein großer Junge geblieben zu sein, der weiter entdecken will, sich seine Neugier und seinen Humor bewahrt hat und stete Entwicklung in seine Arbeiten einfließen lässt. Wohl dosiert, gekonnt ins Bild gesetzt mit einer guten Portion Toleranz. Zum KUNSTHAUS erklärt er: „Es ist mein Anliegen, das Haus zu einem besonderen Kunstort zu machen, einer Forschungsstätte für Kunstwissenschaftler, Künstler, Studierende und eine interessierte Öffentlichkeit; vor allem aber – durch die Diversität

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Lichterfelde West Journal der angesammelten Werke – zu einer „Schule des Sehens“ sowie einem Ort der Integration und Toleranz und jenseits von kulturellen, ethnischen, religiösen oder anderen Aspekten.“ Großer Freiheitsdrang spricht daraus, der ihn – von seinen Werken Einschränkungen und Zwänge fernhaltend – 1972 aus der DDR fliehen ließ, und sie heute frei und kraftvoll atmen lässt. Wenn auch nicht von Anfang an, aber inzwischen doch deutlich hört der bis heute lernwillige Kunstprofessor auf die Befindlichkeiten der Bilder, hängt sie so, dass sie anstatt sich in ihrem Wesen zu behindern, sich ergänzen und ihre Aussage klar vermitteln können. – Sowohl in seiner Privatsammlung als auch in der angebauten Galerie, in deren Untergeschoss der Meister sein Atelier hat. Sichtlich mit Freude erfüllt den Künstler, gerade zum KUNSTHAUS-Jubiläum in der Galerie wieder einmal in der Einzelausstellung „im Bilde Sein“ seine eigenen Werke präsentieren und Einblicke in 70 Jahre Malerei geben zu können. Dort, wo sonst häufig andere namhafte Künstler, seine erfolgreichen Meisterschüler und Gruppenausstellungen Arbeiten präsentieren. Der Titel „im Bilde Sein“ der Ausstellung, die noch bis zum 2. April 2023 zu sehen ist und etliche Rahmenveranstaltungen bietet, kommt nicht von ungefähr, kann das kleine Wörtchen„Sein“ laut Duden doch so vieles bedeuten: sich in einem bestimmten Zustand, in einer bestimmten Lage befinden; sich bestimmten Umständen ausgesetzt sehen; eine bestimmte Eigenschaft, Art haben oder jemandes Besitz, Eigentum darstellen; jemandem gehören. – Lassen wir also die Bilder, die Werke Freyers erzählen, hören wir ihnen zu und entscheiden wir, welches „Sein“ jeweils auf sie zutrifft! Ein Gemälde dieser Ausstellung musste Achim Freyer schon bald umhängen, da es von seinen älteren Werken abgelehnt wurde. Der Meister erklärt verständnisvoll: „Diese Bilder haben ihre Reife und haben sich ihre Nachbarschaft und ihre Wände genommen. Das von mir so heiß geliebte jüngere Werk haben sie abgelehnt, müssen es erst kennenlernen, um es anzunehmen.“ Wieder einmal hat der Meister hier bei der Kunst sehr genau hingehört und jeglichen Zwang vermieden. Seine Bilder danken es ihm.

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Der Künstler – immer Teil seiner Werke.

Ein Phänomen, dass er auch gerne bei Kuratoren sähe, die ein Thema vorgeben und die Kunst dort hineinzwingen, sie mundtot machen, den wichtigen Austausch der Kunstwerke verhindern. „Denn Kunst muss sprechen dürfen“, macht Freyer sich für sie stark.

KUNSTHAUS mit großer Aufgabe Um diese Sprache verständlich zu vermitteln, unterstützt den Meister die von ihm 2012/13 gegründete ACHIM FREYER STIFTUNG, welche die Bildenden Künste mit Ausstellungen und Veranstaltungen bedeutender zeitgenössischer Kunst fördert

Mitglieder des Freundeskreises erhalten freien Eintritt in die Sammlung, zu den Ausstellungen und Veranstaltungen. Zu exklusiven Führungen, Festen oder Exkursionen, bei denen oftmals auch Achim Freyer anwesend ist, werden sie ebenso eingeladen, wie sie Sonderkonditionen für die Publikationen des Hauses erhalten. Bereits Kindern ungezwungenen Zugang zur Kunst zu vermitteln, ist Achim Freyer und seiner Stiftung sehr wichtig. Schließlich fand auch er in jungen Jahren dazu, saß stundenlang am Küchentisch und malte. Wohl vom Vater das Zeichentalent geerbt, zeichnete er viel und schuf mit seinen Händen schon damals kleine „Kunstwerke“. „Junge, geh´ spielen, sitz´ nicht so krumm“, der gutgemeinte Rat seiner Mutter, wenn er wieder einmal konzentriert malend mit der Nasenspitze und sich der Dokumentation das Papier berührte. In seinem und Erforschung der Sammlung, KUNSTHAUS gibt er heute nun des malerischen Werkes von kleinen Meistern von morgen Achim Freyer und des Gesamtwerkes seiner früh verstorbenen Frau, der Malerin und Bühnenbildnerin Ilona Freyer-Denecke, widmet. Der 2016 gegründete Freundeskreis der Achim-Freyer-Stiftung ermöglicht die Führungen durch das KUNSTHAUS sowie Ausstellungen zur Förderung junger, noch unbekannter oder in Vergessenheit geratener Künstler zeitgenössischer Kunst. Via Lewandowski, Nanne Meyer, Timm Ulrichs und Ruth WolfRehfeldt sind nur einige von Achim Freyers Meisterschülern, die heute ausgezeichnete Künst- Freyer Kunstwerk: Teppichkehrmaschine aus DDR-Beständen bekennt Farbe. ler sind.

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Lichterfelde West Journal die Möglichkeit, sich vor Bildern aus seiner Sammlung Skizzen zu machen und danach später ein eigenes Bild zu malen. Schulkooperation besteht mit der Rudolf-Steiner-Schule in Dahlem: Da lassen 11-Klässler zwei Stunden lang das Smartphone aus, um in Freyers KUNSTHAUS ganz ungestört Kunst auf sich wirken zu lassen. – Ein ganz besonderes Erlebnis, zur Nachahmung empfohlen.

Immer wieder ist er weltweit in Kunstmetropolen wie Los Angeles, Seoul, Venedig, Paris, Wien, Paris und Berlin in nationalen und internationalen Ausstellungen vertreten. 1976 erhielt Freyer eine ordentliche Professur an

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ehrt Achim Freyer seinen Malerfreund im KUNSTHAUS mit der vom 16. April bis 2. Juli 2023 laufenden Ausstellung „Walter Weiße Werke“. Dazu schon heute ein Satz aus seiner bevorstehenden Eröffnungsrede: „Walter Weiße

Künstler und Herr der Wunderkammer 1934 wurde der Maler, Theatermacher und Stifter Achim Freyer in Berlin geboren. Er studierte Grafik und Malerei, war Meisterschüler von Bertolt Brecht. Wegen künstlerischer Repressalien floh er 1972 nach West-Berlin, wo er als Regisseur arbeitete. Heute inszeniert er weltweit an führenden Theatern. Für sein Bühnenschaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt für sein Lebenswerk den deutschen Theaterpreis „DER FAUST 2022“. Zweifacher documentaTeilnehmer war er als Bildender Künstler und stellte auf der „Deutsche Kunst heute“ aus.

Im Bilde Sein und im Dialog mit der Kunst.

der UdK Berlin und gründete – mein Malerfreund: Das Leben 1988 das Freyer-Ensemble. 2012 im Bilde. Dem Bilde selbst für das Gegenüber sich offenbaren. öffnete er sein KUNSTHAUS. Immer und immer.“ Auch das Museum Schloss NeuSeelenverwandte enburg in Freyburg (Unstrut), der Kunst wo Weiße lebte und arbeitete, Anlässlich des 100. Geburtstages gedenkt des Malers und Kunstseines Weggefährten Walter Wei- erziehers mit der Ausstellung ße, der vor zwei Jahren verstarb, „Chiffre W.W.“.

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Zwei Malerfreunde, ein Motiv: Walter Weißes Gemälde „Freyburg an der Neuenburg“, 1983, 24 x 32 cm, Aquarell und Achim Freyers malerische Interpretation desselben Motivs.

Das Museum erhielt 2020 in einer Schenkung einen großen, künstlerischen Werkkomplex Walter Weißes mit über 4.000 Arbeiten unterschiedlicher Techniken. Achim Freyer betont: „Auch in der Kunst kann es Verwandtschaft geben“, und denkt dabei an die ihm so ähnliche sensible Auseinandersetzung mit der Kunst, der Philosophie und Literatur, die den Bildern des Freundes zugrunde liegt, und die den Betrachter zum Eintauchen, Nachdenken und Interpretieren des Gesehenen animiert. Oft hatten sich die Kunst-Seelenverwandten in Freyburg getroffen.

„Aus Königsberg und Freyburg ist Walter selten herausgekommen“, erklärt Freyer mit Wehmut in der Stimme. Ein typisches Gemälde ihn in einem eigenen Gemälde verewigt. Ein Bild Walter Weißes aber will er als Zeichen seiner Verbundenheit an einen besonderen Ehrenplatz im KUNSTHAUS hängen. Einen Platz, an dem es mit andern Bildern ins Gespräch kommen, seine Geschichte erzählen und „Immer und Immer sich dem Gegenüber offenbaren“ kann. Weitere Informationen unter www.achimfreyer.com ◾ Jacqueline Lorenz

Motiv seines Freundes – Wein- ACHIM FREYER STIFTUNG berg und Schloss Neuenburg KUNSTHAUS | SAMMLUNG | mit „Dicker Wilhelm“ (Bergfried, GALERIE Freyburgs Wahrzeichen) – hat Kadettenweg 53 Achim Freyer als Würdigung an 12205 Berlin

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Queeres Beisammensein

Gruppenangebot im Maria-Rimkus-Haus

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esbische Frauen und schwule Männer waren in der Vergangenheit sowohl öffentlichen Anfeindungen als auch staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Heutzutage ist es einfacher, die eigene Homosexualität zu leben. Doch ältere Homosexuelle kennen immer noch das Gefühl der Illegalität. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf möchte deshalb einen geschützten Rahmen bieten, der ihnen Begegnung und Austausch untereinander ermöglicht. Zwar gibt es viele Angebote in der

Berliner Innenstadt, die diesem Bedarf entgegenkommen; am Stadtrand jedoch sind sie selten oder existieren gar nicht. Besonders älteren Homosexuellen fällt es mit zunehmendem Alter schwerer, diese Angebote in der Innenstadt zu erreichen.

Der Bezirk hat daher eine Initiative gestartet, die diesem Bedarf auch hier begegnet. So finden in der Freizeitstätte Maria-Rimkus-Haus in der Gallwitzallee 53, 12249 Berlin, jeden 1. Donnerstag im Monat von 15 bis 17  Uhr kostenloses regelmäßige Treffen für LSBTI Menschen ab 60 Jahren statt. Interessierte Personen werden gebeten, sich bei der Leitung, Frau Reinfeld, zu melden oder einfach vorbeizukommen. Frau Reinfeld ist am Standort werktags von 10 bis 17 Uhr persönlich anwesend.� ◾

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Visualisierung des Neubaus. �

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Von der Veterinärmedizin zum Umweltschutz Neubau trifft Kaiserzeit – Bundesumweltamt soll 2026 umziehen

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in prachtvoller Bau aus der Kaiserzeit: An der Straße Unter den Eichen 82 steht das ehemalige Gebäude des Kaiserlichen Gesundheitsamts, in dem die Bakteriologische Abteilung und Veterinär-Abteilung untergebracht, aber in dem es auch große Laboratorien gab. Das Gelände im vier Hektar großen sogenannten Dahlemer Dreieck wurde zwischen 1903 und 1908 bebaut. Neben dem großen Verwaltungsgebäude standen dort mehrere Häuser und Ställe. In den Häusern befanden sich kleinere Labore, es gab aber auch fünf Wohnhäuser für Beamte. Um die Verbreitung

Die Stele erinnert an das Leid der Sinti und Roma.

von Infektionen zu verhindern, waren die Häusergruppen räumlich getrennt angeordnet. An der Straßenfront Unter den Eichen erhebt sich das Hauptgebäude mit hohen Schweifgiebeln, von denen einer von einem Zwiebeltürmchen gekrönt wird. In der Grundstücksmitte standen die Ställe mit den Versuchstieren. Die Beamtenwohnhäuser wurden an der Boetticher Straße erbaut. Auch die gärtnerischen Anlagen dienten der Abgrenzung und dem Infektionsschutz. Mit dem Ende der Kaiserzeit erfolgte im Jahr 1919 die Umbenennung des Instituts in „Reichsgesundheitsamt“.

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erfolgte 1994, etwas sperrig war es nun das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin. 2002 zog das zu dieser Zeit neu gegründete Institut für Risikobewertung ein, das die Immobilie 2011 wieder verließ. Langer Leerstand folgte.

Neubau für moderne Anforderungen

Da stand der Anbau aus den 1960er-Jahren noch.

Stele erinnert an finstere Zeiten

sundheitsamt zur Bundesbehörde. In den 1960er-Jahren bekam das große Verwaltungsgebäude Mit dem Nationalsozialismus einen Anbau der – ganz zweckzog die sogenannte „Rassenhy- mäßig im Stil jener Zeit – einen giene“ in die Gebäude ein. An architektonischen Gegensatz die Zeit als Rassenhygienische zum renaissanceartig gestalteund bevölkerungshygienische ten Ursprungsgebäude darstellForschungsstelle erinnert eine te. Eine erneute Umbenennung Stele an der Ecke Boetticherstraße. Die Hauptaufgabe des Instituts war das Erfassen und Erforschen von Sinti und Roma, wobei auch internierte Menschen in Zwangslagern untersucht und „vermessen“ wurden. Das Institut erarbeitete die Grundlagen, die zur Zwangssterilisation und Ermordung Tausender Sinti und Roma führten.

Seit November 2022 wird der Anbau aus den 1960er-Jahren wieder abgerissen. Das Bundesumweltamt soll laut Planung 2026 in das Institut einziehen – dafür wird voraussichtlich ab 2024 ein modernes Bürohaus gebaut. Den Wettbewerb für das neue Gebäude gewann das Büro rw+ Gesellschaft von Architekten mbH. Der Altbau wird saniert. Für die Arbeiten sollen Mittel in Höhe von 39,5  Millionen Euro eingeplant sein.� ◾

Anbau und viele neue Namen Nach Kriegsende bekam das Institut einen neuen Namen – jetzt war es das Zentralinstitut für Hygiene und Gesundheitsdienst. Ab 1952 wurde es als Bundesge Altbau aus der Kaiserzeit – der Anbau aus den 1960er-Jahren ist bereits abgerissen.

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Bei Parkinson am Ball bleiben

Jetzt auch in Lichterfelde die Krankheit mit Tischtennis austricksen

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aut Krankenkassendaten sind in Deutschland aktuell etwa 400.000 Personen an Parkinson erkrankt. Der 11. April ist zum Welt-Parkinson-Tag erklärt worden mit dem Ziel, global ein besseres Bewusstsein für diese Krankheit und ihre Auswirkungen auf Betroffene und deren Angehörige zu schaffen. Bekannt ist, dass regelmäßige Bewegung Menschen mit Parkinson gut tut. Lokal im Berliner Südwesten leistet da der Verein für Gesundheitspflege ab sofort einen wichtigen Beitrag, indem er Menschen mit Parkinson ermöglicht, sich in die bestehende Tischtennis-Hobbygruppe zu integrieren. Der Verein hat nun in Lichterfelde – in Zusammenarbeit mit dem vor drei Jahren gegründeten gemeinnützigen PingPongParkinson Deutschland e. V. – den jüngsten von sechs PingPongParkinson Stützpunkten in Berlin eingerichtet

und lädt alle Betroffenen zum Schnuppertraining ein.

PingPongParkinsonStützpunkte verbinden Die 2. Vereinsvorsitzende Heiderose Wilborn-Schiel (E-Mail: wilbornschiel@gmail.com), selbst Physiotherapeutin, bestätigt, dass Tischtennis das Fortschreiten vieler Parkinson Symptome besonders wirksam verlangsamt, da es gleichzeitig Schnelligkeit, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Reaktionsvermögen, Koordination und Konzentration trainiert. An den schon länger bestehenden Stützpunkten hat sich schnell gezeigt, dass für viele Teilnehmende – neben dem Tischtennis – auch der freundschaftliche und ungezwungene Austausch über ihre Parkinson Erkrankung und über persönliche Erfahrungen (z. B. mit unterschiedlichen Therapien oder Medizinern) wichtig ist. Vorurteile und soziale Isolation machen es Betroffenen oft nicht leicht. Mit Hilfe des Vereins soll über das gemeinsame Tischtennisspiel schnell das Eis gebrochen und der Abbau von Berührungsängsten beschleunigt werden. Der PingPongParkinson(PPP) Deutschland e. V. arbeitet bundesweit und auf ehrenamtlicher Selbsthilfebasis darauf hin,

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Gemeinsam Tischtennis spielen lindert die Symptome der Parkinson-Erkrankung und macht Spaß .�

Menschen mit Parkinson das Tischtennisspiel und den inklusiven Austausch mit anderen zu ermöglichen. Außerdem organisiert der PPPDeutschland e. V., der bereits über 1.000 Mitglieder zählt, Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige ebenso wie Onlinevorträge mit anerkannten, die Gruppen unterstützenden Neurologen.

Willkommen zum Schnuppertraining in Lichterfelde Luci Krippner, Leiterin des neuen Lichterfelde-Stützpunktes und selbst an Parkinson erkrankt, wünscht mit Blick auf den WeltParkinson-Tag, dass sich viele Menschen, die im Berliner Süd westen mit Parkinson leben, möglichst bald einen Ruck geben und zum Schnuppertraining nach Lichterfelde kommen. Alle Betroffenen und ihre Angehörigen sind herzlich willkommen – unabhängig von Vorkenntnissen, Alter oder Stadium der Erkrankung. Die Gruppe trifft sich jeden Mittwoch ab 17.30  Uhr (17.30 – 18.30  Uhr Gymnastik, 18.30 – 20.30 Uhr Tischtennis) in der Turnhalle des Willi-Graf-Gymnasiums, Ostpreußendamm 166, 12207  Berlin. Wer Interesse hat, meldet sich bei Luci (Tel. 030/89725098, E-Mail: luci. krippner@pingpongparkinson. de), die auch gerne für Fragen zur Verfügung steht. Der Pi n g Po n g Pa r k i n s o n Deutschland e. V. will in Ber Baseler Straße 9 S-Bahnhof Lichterfelde West 12205 Berlin

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Foto: Luci Krippner / Ping Pong Parkinson

lin zukünftig noch weitere PPP-Stützpunkte schaffen, um insbesondere Menschen mit fortgeschrittener Symptomatik Trainingsmöglichkeiten in deren näherer Umgebung bieten zu können. An jedem Stützpunkt wird ein- bis dreimal pro Woche trainiert. Eine Trainingseinheit dauert zwei bis drei Stunden, alle nehmen aber daran nur so lange teil, wie sie möchten. Berliner Tischtennis-Vereine, die an der Einrichtung eines weiteren PPP-Stützpunktes interessiert sind, melden sich bitte beim Berliner Landesleiter Wolfgang Hoelscher-Obermaier (E-Mail: berlin@pingpongparkinson.de). Weitere Informationen unter www.pingpongparkinson.de �◾ � JaLo

Tel.: 030 - 8 33 19 00 www.alfred-osche.de info@alfred-osche.de

Aktuelle Öffnungszeiten bitte der Homepage entnehmen

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Prachtvoll erhebt sich das Mittelmeergewächshaus mit seinen beiden Türmchen.�

Foto: Botanischer Garten Berlin

Wenn das Alpenveilchen auszieht

Mittelmeergewächshaus im Botanischen Garten wird saniert

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it seinen mehr als 1.100 Pflanzen gehört das Mittelmeerhaus zu einem der Publikumslieblinge im Botanischen Garten Berlin. Die beiden gläsernen Türmchen und die Jugendstilelemente haben es darüber hinaus längst zum Wahrzeichen der Einrichtung gemacht. Doch wer das mediterrane Gewächshaus besuchen möchte, muss sich beeilen. Denn der 1904 fertiggestellte Bau ist dringend sanierungsbedürftig. Im Spätsommer schließen sich hier für mindestens zwei Jahre die Türen.

Zeitgemäß und energieeffizient „Nach dem Großen Tropenhaus und dem Victoriahaus ist jetzt das Mittelmeerhaus mit der Grundsanierung an der Reihe. Natürlich bedauern wir, dass wir das Haus dafür so lange schließen müssen. Aber am Ende können wir den Besucherinnen und Besuchern nicht nur einen Ort präsentieren,

Frühling im Mittelmeergewächshaus – das macht Laune. � Foto: Botanischer Garten Berlin

an dem die Vielfalt der Pflanzenwelt des Mittelmeerraums zeitgemäß vermittelt wird, sondern auch ein Mittelmeerhaus, das in Sachen Energieeffizienz auf dem neuesten Stand ist“, sagt Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens Berlin.

Passende Lösung für den Umzug Die Vorbereitungen laufen längst auf Hochtouren. Die gerade drängendste Aufgabe lautet: Wohin

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Lichterfelde West Journal mit den vielen Pflanzen? Dabei muss für kleine Pflanzen wie Alpenveilchen (Cyclamen persicum) eine genauso passende Lösung gefunden werden wie für die große Schmalblättrige Steinlinde (Phillyrea angustifolia). „Jedes Mal, wenn wir eines unserer Gewächshäuser schließen müssen, tut es uns in der Seele weh“, sagt Maria Malolepsy, Gartenbereichsleiterin der Kalthäuser, zu denen auch das Mittelmeerhaus gehört. „Aber glücklicherweise haben wir ja inzwischen Erfahrung mit dem Umsetzen und Auslagern der Pflanzen.“

Im Spätsommer wird ausgeräumt Das große Ausräumen des Mittelmeerhauses beginnt im Spätsommer. Dabei werden einige der Großgehölze wie der etwa vier Meter hohe Kreta-Ahorn (Acer sempervirens) oder der Westliche Erdbeerbaum (Arbutus unedo) von einer Berliner Baumschule balliert und gekübelt. Das heißt, die Wurzelballen werden mit einem Spaten oder einer Ballenstechmaschine vorsichtig aus dem Boden gegraben und in einen Kübel verpflanzt. Dann kommen sie ins Überwinterungshaus. Andere, zum Beispiel die vier Meter große Steineiche (Quercus ilex), bekommen einen neuen Platz im Freiland des Gartens. Hilfreich bei dem Umzug ist, dass jede Pflanze im Botanischen Garten akribisch dokumentiert ist.

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Bauzeit zweieinhalb Jahre Bis Anfang kommenden Jahres muss das Mittelmeerhaus leergeräumt sein. Dann starten die Bauarbeiten und dauern voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Direktor Thomas Borsch blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich freue mich schon jetzt, wenn wir 2027 unser neues altes Mittelmeerhaus eröffnen und den Besucherinnen und Besuchern wieder ein eindrucksvolles Bild der mediterranen Vegetation vermitteln können. Bis dahin rate ich allen: Kommen Sie noch einmal hier vorbei! Gerade wenn es draußen grau und ungemütlich ist, ist es im Mittelmeerhaus am schönsten. Hier findet sich immer ein Platz zum Auftanken, und es macht einfach Vorfreude auf den Frühling.“ � ◾

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Lebendiges Energie-Museum Berlin

„Hinter“ die Steckdose blicken und Zusammenhänge verstehen

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erlin ist bekannt als dynamisches Zentrum der Elektroindustrie und als urbanes Labor für neue Techniken. So hat sich die Stadt im 19. und 20. Jahrhundert zur „Elektropolis“ entwickeln können, in der Forschung, Entwicklung und Produktion Hand in Hand gehen. Werner von Siemens – Erfinder des elektrodynamischen Prinzips

20.000-Watt-Glühlampe aus dem Jahr 1954.

– ebnete hier 1879 den Weg für die Gründung des Elektrotechnischen Vereins, und auch die Entwicklung der Anwendungstechnik und ihre Eroberung weltweiter Märkte gingen von Berlin aus. Zweiter Weltkrieg, Blockade und Mauerbau stellten

Ohne diese drei Entwickler wäre die Welt ärmer.

große Herausforderungen an die Berliner Stromversorgung, die nahezu ganz aufrechterhalten werden konnte. Kein Wunder also, dass es zur Geschichte der Energietechnik bis heute viel zu erzählen gibt. Auf ebenso anschauliche wie fachkundig begleitete Art und Weise tut dies seit 21 Jahren auf vier Etagen und 2.000  Quadratmetern das Energie-Museum Berlin (EMB), das in einer der weltweit

größten ehemaligen Batteriespeicheranlagen aus Zeiten der Westberliner Insellage auf dem Gelände des Umspannwerks Steglitz der Stromnetz GmbH seinen Sitz hat. Die Speicheranlage diente der Beherrschung plötzlich auftretender Kraftwerksausfälle. Jeder der 1.416  Blöcke, die einst auf dem Gelände des ehemaligen Steglitzer Umspannwerkes standen, wog rund 960 Kilogramm. Als Exponat ist ein Block im Museum verblieben. Gegliedert ist das EMB in die Fachbereiche Kraftwerkstechnik, Netztechnik/ Netzbetrieb, Neue Technologien, Messtechnik, Schutztechnik, Kommunikationstechnik, Arbeitssicherheit, Anwendungstechnik, Archiv, und mit über 5.000 Exponaten ist es durchaus als hochrangiger Bildungsort zu verstehen und nicht nur in Fac

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Energie-Museum Berlin in Lankwitz.

kreisen DER Geheimtipp. Seinen guten Namen verdankt das EMB nicht zuletzt seinen motivierten und professionellen Gründern und Begleitern, von denen viele aus der Praxis der Elektrotechnik kommen; meist Ruheständler, die bei der Bewag bzw. Vattenfall arbeiteten sowie Fachleute aus

den Reihen namhafter Elektro- sind die beiden Diplom-Ingekonzerne wie Siemens und ande- nieure Horst D. Kreye, 1. Vorsitrer technischer Bildungsstätten. zender und Maschinenbau-Ingenieur, und der 2. Vorsitzende Lebendiges Museum Hans-Heinrich Müller, Ingenieur für Thermodynamik und Verdank kompetenter fahrenstechnik sowie HauptFörderer kassierer Peter Dettmann und In erster Vorstands-Reihe dabei Schriftführer Reinhard Otto, der

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Die Vereinsvorsitzenden Horst D. Kreye (an der Ulbricht-Kugel) und Hans-Heinrich Müller (an verbogener Erregerwelle)

als Chemiker beruflich etwas Abwechslung in die Welt der Elektroingenieure bringt. Ihr Wissen über diesen alles andere als leichtverständlichen Bereich Energietechnik übermitteln sie den Besuchern gemeinsam mit ihren Mitstreitern – auf Voranmeldung – eingängig in kompetenten Führungen als Express- oder Long-Version. Hinter diesem auch den technischen Laien begeisterndem Museum steht als Gründer und Betreiber der gemeinnützige Förderkreis der Sammlung historischer Anlagenteile und Geräte aus der Strom- und Wärmeversorgung Berlins e. V. mit aktuell 125 Mitgliedern, bei denen Gemeinschaftsinn großgeschrieben

wird. Um dieser für ihr hohes Niveau bekannten Bildungsstätte eine sichere Zukunft zu geben und die Entwicklung der Elektrotechnik und Stromversorgung durch Exponate, Bilder und Texte auch kommenden Generationen zu präsentieren, arbeitet der Vorstand Hand in Hand mit rund 25 Aktiven kontinuierlich und erfolgreich am Ausbau dieses lebendigen Museums, dem Vattenfall die Räume zur kostenfreien Nutzung überlässt. Koordination, Organisation und Schriftverkehr nehmen für den Vorstand viel Zeit in Anspruch. Außerdem ist jeden Dienstag und Mittwoch für sie und ihre Mitstreiter „Arbeitstag“, an dem gewerkelt, repariert, getüftelt,

aber auch sortiert und geräumt wird. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des EMB im vergangenen Jahr erstellte der Förderverein eine Broschüre, die sich sehen lassen kann. Finanziert wird das EMB aus Vereinsbeiträgen und Spendengeldern. Potentielle neue Vereins-Mitglieder als engagierte Mitstreiter im Förderkreis (jährlicher Mitgliedsbeitrag 50 Euro) sowie Spenden sind herzlich willkommen.

Energieversorgung zum Anfassen „Schulklassen, Internationale Schulen, Studierende der TU, anderer Universitäten und Bildungseinrichtungen, der Nabu,

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Lichterfelde West Journal aber auch Bundeswehr, Eichamt, Unternehmen und Radwandergruppen melden sich bei uns zu den kostenlosen Führungen durch die Ausstellung an, die wir auch in französischer und englischer Sprache anbieten. Vor der Pandemie ist sogar ein Zwillingspaar extra aus San Franzisco eingeflogen, unser Museum zu besuchen“, erklärt

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vermittelt.“ An den eigenen Labortischen im Museumsgebäude von fachkundiger MitgliederHand entwickelt und gewartet, sind viele der Exponate, Modelle und Versuchsaufbauten „unter Strom“ erlebbar und erzählen anschaulich ihre Geschichte: So die verbogene Erregerwelle eines Generators aus dem vom Netz genommenen Wilmers liefern, die mindestens so interessant sind wie die MuseumsExponate selbst und manchmal nachdenklich machen. Da gibt es das Funktions-Modell einer Brennstoffzelle ebenso in Aktion zu erleben wie die Wärmepumpen-Anlage, das Modell einer Windkraftanlage, das zum Mitmachen animiert, und die Synchronisier-Einrichtung, die

dorfer Heizkraftwerk, dessen Geschichte 1911 begann und das nun für eine neue Generation der Energieerzeugung Platz macht. Dazu und zum Thema erneuerbare Energien, dem im Museum zeitgemäß besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, können die erfahrenen Fachleute des EMB beeindruckende Fakten

längst versackte Erinnerungen aus dem Physikunterricht zum Thema „Erzeugter Strom und Netz müssen hinsichtlich Spannung, Frequenz und Phasenlage übereinstimmen“ wieder ans Licht bringen. Eine funktionstüchtige Rohrpost begeistert die jüngeren Besucher besonders, ebenso der Siemens-Fernschreiber und die

Wärmepumpe und Windpark im Modell.

Horst D. Kreye nicht ohne Stolz. Und Hans-Heinrich Müller ergänzt: „Alleinstellungsmerkmal des Energie-Museum Berlin ist, dass es im Unterschied zu vielen herkömmlichen Museen individuell auf die jeweiligen Besucher zugeschnittene Erklärungen zu den Exponaten liefert und zusätzlich Erfahrungen aus dem elektrotechnischen Bereich

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Lichterfelde West Journal

unzähligen funktionstüchtigen Telefone verschiedener Epochen. Sammlerherzen schlagen höher angesichts der weltweit größten Kabelsammlung des EMB, das mit Kabelmustern verschiedener Spannungsebenen dieses Bereichs begeistert.

Exponate erzählen lassen Demonstrations-Modell Synchronisierung.

wir an solch besondere und geschichtsträchtige AusstellungsStücke“, freut sich Horst D. Kreye und denkt dabei auch an den berühmten schwarzen Drucktaster aus dem Umspannwerk Teufelsbruch, der ebenfalls zu den sehenswerten Museumsexponaten gehört: Am 7. Dezember 1994 wurde er

vom ehemaligen Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen gedrückt und damit der elektrische Anschluss West-Berlins an das westeuropäische Verbundnetz vollzogen.- Kreye war persönlich dabei. Auch wenn derzeit die Lagerkapazität etwas knapp ist, freuen er und der Verein sich, wenn Menschen ihnen

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Und auch einer der letzten „Museums-Neuzugänge“ kann hier betrachtet werden: Das Kabel, das bei Bauarbeiten in Köpenick am 19. Februar 2019 beschädigt worden war und es hatte zappenduster werden lassen, steht nun fast selbstbewusst auf hohem Sockel. „Aufgrund unseres über die Jahre umfangreich entwickelten Netzwerkes kommen

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Lichterfelde West Gesundheit Journal besondere themenbezogene Stücke übereignen, die es auszustellen lohnt. Bezahlen kann der Verein dafür nichts und auch als Leihgabe nimmt er aufgrund des umständlichen Verwaltungsaufwandes keine Exponate mehr an. Zu wissen, dass das Messgerät vom Opa hier im EMB einen wertschätzenden Platz gefunden hat, ist den meisten Spendern aber Lohn genug. Neu beschildert in diesem Jahr, lohnt sich auch ein Blick in die aussagekräftige Unterausstellung des Museums zum Thema „Elektrische Straßenbeleuchtung in Berlin“, in der die Geschichte der Straßenbeleuchtung vom Jahr 1679 bis in unsere Tage erzählt wird, angereichert mit vielen Dokumenten, Texten und Bildern.

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Wer das Energie-Museum Berlin mit seinen facettenreichen Präsentationen bahnbrechender Elektrotechnischer Entwicklungen bis hin zu Kraftwerksaufbau und Unterhaltungselektronik noch nicht kennengelernt hat, sollte dies bald nachholen. Doch sollte man sich dabei von einem der ebenso engagierten wie fachkundigen und begeisternden Förderern des Museums vor Ort begleiten lassen.� ◾ � Jacqueline Lorenz Energie-Museum Berlin e. V. Teltowkanalstraße 9 12247 Berlin Da das Museum keine festen Öffnungszeiten hat, ist rechtzeitige Voranmeldung erbeten unter Telefon 030 - 70 17 77 55/56

Beschädigtes Kabel aus Köpenick vom 19. Februar 2019.

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Gesundheit

Schmerzbehandlung durch Akupunktur

Wie die Methode funktioniert und wann sie helfen kann

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nie- oder Rückenschmerzen können Betroffene im Alltag stark einschränken. Neben der klassischen Behandlung mit Tabletten oder Spritzen gibt es auch alternative Methoden, die hier helfen können. Besonders beliebt ist die Akupunktur. Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV Deutsche Krankenversicherung, erklärt, was Akupunktur ist und wann sie eingesetzt werden kann.

die Haut, die sogenannten Akupunkturpunkte. Die Nadeln bleiben dann etwa 20 bis 30 Minuten im Körper. Währenddessen kann sich der Patient auf einer Liege entspannen. „Der stimulierende Reiz der Nadeln soll den Energiefluss anregen und dadurch Störungen und Blockaden lösen“, erläutert Solveig Haw. Viele Patienten bemerken schon nach der ersten Behandlung eine Besserung.

Was ist Akupunktur und wie funktioniert sie?

Anwendungsbereiche

Die Akupunktur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und kann bei verschiedenen Krankheiten und Schmerzzuständen als alternative Behandlungsmethode helfen. Abhängig von den Beschwerden sticht der Arzt feine Nadeln in

Akupunktur kann bei unterschiedlichen Beschwerden zum Einsatz kommen, bei einigen Diagnosen ist die Wirkung allerdings umstritten. Allgemein anerkannt ist die Anwendung bei Schmerzerkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates wie Bandscheibenvorfall, Knie-,

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Gesundheit Rücken- oder Hüftschmerzen. Wichtig zu wissen: „Die Nadelbehandlung kann zwar dazu beitragen, Schmerzen zu beseitigen, aber für die Schmerzen ursächliche Schädigungen an Gelenken, wie etwa einen Meniskusriss, kann sie nicht heilen“, so die Gesundheitsexpertin. „Patienten sollten sich daher von einem Arzt beraten lassen, ob bei ihrem Krankheitsbild eine Akupunkturbehandlung infrage kommt“, so Haw.

Gibt es Nebenwirkungen? Zu Beginn der „Reizbehandlung“ kann es vorkommen, dass sich die Symptome durch die sogenannte Erstreaktion zunächst verstärken. In manchen Fällen kommt es nach einer Sitzung zu Nebenwirkungen wie kleinen Blutergüssen, kurzfristigen Hautrötungen oder einem Wärmegefühl. Auch Kreislaufreaktionen können möglicherweise auftreten. Diese verschwinden allerdings meist nach kurzer Zeit von allein. „Infektionen durch die Nadeln sind nicht zu befürchten: Sterile EinmalAkupunkturnadeln sind Standard in den Arztpra 23

xen und Schmerzzentren. Sie werden nach festgelegten Normen hergestellt, sind TÜV-geprüft und werden nach jedem Gebrauch entsorgt“, erklärt die DKV Expertin.

Einen passenden Akupunkturarzt finden Damit ein Arzt im medizinischen Alltag eine Schmerzbehandlung durch Akupunktur anbieten darf, benötigt er eine zusätzliche Ausbildung. Patienten sollten sich nur von einem gut ausgebildeten, erfahrenen Arzt behandeln lassen. „Wichtig ist eine gründliche Untersuchung vorab sowie die Möglichkeit, die Behandlung – falls nötig – mit schulmedizinischen Verfahren zu kombinieren“, so Haw. „Dadurch ist sichergestellt, dass eventuell zugrundeliegende Erkrankungen nicht unentdeckt bleiben und sich positive Behandlungseffekte verstärken können.“ Interessierte finden zum Beispiel auf der Website der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur e. V. ausgebildete Ärzte in ihrer Nähe. ◾

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