Lichterfelde West Journal - Oktober/November 2022

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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Oktober / November Nr. 5/2022

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

150 Jahre Bahnhof Lichterfelde West

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Ein Bahnhof wie eine Villa Bahnhof Lichterfelde West kann auf sein 150-jähriges Bestehen zurückblicken

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in Hauch von Toskana im Südwesten Berlins – das Bahnhofsgebäude in Lichterfelde West erinnert an eine italienische Villa. Am 15. Dezember 1872 fuhren hier die ersten Züge. Das Gebäude diente nicht nur als Zugang zum Bahnsteig, sondern bot auch Platz für die

Bahnhofsvorsteher, die oberhalb der Eingangshalle mit ihrer Familie wohnten. Der Bahnhof, der auf Veranlassung des Immobilienunternehmers Johann

Anton Wilhelm von Carstenn gebaut wurde, war eine der unverzichtbaren Lebensadern der Villenkolonie. Eine andere war die nahe Hauptkadettenanstalt,

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Lichterfelde West Journal geschenkt hatte. Gleichzeitig hatte Carstenn sich verpflichtet, für die Erschließung und den Verkehrsanschluss zu sorgen. Noch heute erinnert der Kadettenweg, der unweit vom Bahnhof beginnt, an die Strecke, die die jungen Männer vom Bahnhof zur Kadettenanstalt, dem heutigen Bundesarchiv, zurücklegen mussten.

Impressum

Lichterfelde West Journal

9. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Jacqueline Lorenz Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH

Mit der Bahn nach Berlin

Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.

Carstenns Plan ging auf. Nicht nur die Kadetten, die zu der damaligen Zeit überwiegend für die 1873 der Grundstein aus adligen Familien stammgelegt wurde. Kaiser Wilhelm I. ten, sondern auch ihre Eltern adelte Carstenn, der dem kamen nach Groß-Lichterfelde. preußischen Staat das Grund- Letztere erwarben dort Grundstück für die Kadettenanstalt stücke und ließen Häuser bau Nächste Ausgabe

Dezember/Januar Nr. 6/2022

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.11.2022 Erscheinung: 01.12.2022 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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en. Da die Arbeitsplätze jedoch in Berlin waren, konnten die Familien zwar im grünen Lichterfelde wohnen, aber zu den Arbeitsplätzen musste nach Berlin gefahren werden. Das ging anfangs mit der Potsdamer Bahn – als erste Eisenbahnlinie Preußens als Stammbahn bezeichnet. Sie hielt in Berlin am Potsdamer Bahnhof, unweit des Potsdamer Platzes. Der Bahnhof hieß anfangs „Lichterfelde (Potsdamer Bahn)“. Der Name änderte sich 1884

West und dem Gewerbegebiet in Schönow. Seit 1933 hält die SBahn in Lichterfelde West. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs benutzten die amerikanischen Alliierten den nahen Güterbahnhof auch für Militärzwecke.

tenweg in das Havelland. Die Strecke verläuft über Wannsee, Potsdam, Golm, Wustermark, Spandau, Wannsee, Michendorf, Seddin, Caputh, Geltow, Potsdam Hauptbahnhof und Wannsee zurück nach Lichterfelde West. Vom 4. Oktober bis 18. NovemAusstellung und ber wird unter dem Motto „Mit Dampflokfahrt Volldampf in die nächste DeAuch wenn der Bahnhof heute kade“ eine Ausstellung rund nicht mehr den Stellenwert für um den Bahnhof Lichterfelde Lichterfelde West hat, den er in West und seine Geschichte den Anfangszeiten innehatte, gezeigt. Durch Anregungen, Ideen und mit Beiträgen oder mitgebrachten Gegenständen aus der Eisenbahnwelt konnte der Förderverein diese Idee verwirklichen. Viele Lichterfelderinnen und Lichterfelder steuerten hierzu Ausstellungsstücke und Erinnerungen bei. Der Bürgertreffpunkt ist montags bis freitags von 10.30 bis 17.30  Uhr geöffnet.

Erfolgreiches Repair-Café Postkarte um 1890.�

in „Groß Lichterfelde (Potsdamer Bahn)“. Später entfiel die Bezeichnung Potsdamer Bahn und wurde durch die Bezeichnung B. M. – die Anfangsbuchstaben der Endhaltepunkte der Bahn in Berlin und Magdeburg – ersetzt. Seit 1925 steht Berlin – Lichterfelde West an dem Zugangsgebäude. Ab 1891 gab es einen eigenen Bahnsteig für die Wannseebahn, ab 1915 verkehrte die sogenannte Goerzbahn zwischen dem südlich vom Personenbahnhof gelegenen Güterbahnhof Lichterfelde

Archiv Jörg Becker

ist er immer noch ein Mittelpunkt für den Ortsteil. Das Gebäude ist ein Blickfang wie in Anfangszeiten. Im Bahnhof befindet sich der Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West mit vielen Angeboten. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens hat der Förderverein des Hauses zwei besondere Aktionen ins Leben gerufen. Am 9.  Oktober wird die Dampflok Else zur Attraktion in Lichterfelde West. Der bereits fährt mit zahlreichen Jubiläumsfahrgästen vom Perron am Kadet Das seit sechs Jahren bestehende Repair-Café ist längst zu einer Institution im Kiez geworden. Jeden zweiten Montag im Monat werden im großen Saal im Bahnhof gemeinsam mit ehrenamtlichen Experten mitgebrachte, defekte Haushaltgeräte repariert. So werden Müll vermieden und Ressourcen eingespart. Der Erfolg spricht für sich – Mitte Oktober freut sich das Team darauf, den 10.000. Gast im Repair-Café zu begrüßen. Weitere Informationen und Termine unter www.bastler-beutel. de/RC.htm� ◾

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Fischer Olaf Zahl in seinem Element.

Foto: O.Zahl

Olaf, der Fischer aus Leidenschaft

Vom Spreewald auf den Goerzwerk-Hofmarkt Die Fische in der Hofmarkt-Auslage von Fischer Olaf können das Wasser förmlich riechen. – Denn gleich hinter dem GoerzwerkAreal erstreckt sich als nördliche Abzweigung vom Teltowkanal der Zehlendorfer Stichkanal. Doch die Fische von Olaf Zahl haben ihre Zeit in reinem Seewasser hinter sich, schwimmen nun stattdessen in zerlassener

Butter. Oder sie warten appetitlich geräuchert zwischen zwei Brötchenhälften auf einen hungrigen Käufer. Ihre Heimat war der große oder der kleine Kossenblatter See, nachhaltig und ökologisch von Fischfachwirt Olaf gepachtete und bewirtschaftete Naturgewässer im Unterspreewald. Dort sind ihm, der von seinen Kunden auch als

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„Lieblingsfischer“ bezeichnet wird, u. a. Aal, Hecht, Karpfen, Schlei, Barsch, Wels und Zander in „stiller“ Fischerei im Eigenfang ins Netz gegangen, wurden dann in überlieferter Handarbeit gesäubert, zerlegt und im traditionellen Räucherofen geräuchert. Nun präsentieren sie sich ansprechend im hochmodernen Verkaufsanhänger. Hochsee Tel.: 030 - 8 33 19 00 www.alfred-osche.de info@alfred-osche.de

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fisch, Hummer und Salmoniden, die es nicht in der Region gibt, hat der Fischer zugekauft und frisch oder geräuchert ebenfalls im Angebot. Sie alle – nicht zu vergessen die köstlich-krossen Fischbouletten – versprechen reuelosen Genuss pur, den sich viele der Kunden an jedem letzten Freitag im Monat auf dem so beliebten luftigen Hofmarkt des Goerzwerk gönnen.

nung vom harten Job findet. „Schon als kleiner Junge, als ich Vater beim Fischen an unserem Wassergrundstück half, faszinierten mich das Wasser, Element unseres Lebens, und die Fische als diesem natürlichen Lebensraum gegebene Geschöpfe“, erinnert er sich. Dabei begeistert

Der Fischer un sin Fru Kommt man mit dem Fischer und Chef des Familienunternehmens ins Gespräch, merkt man sofort: Der Mann l(i)ebt Fisch und alles, was dazugehört. Was er zu erzählen hat, könnte ein Buch füllen. Lebendig gestikulierend füllt Olaf jeden Satz mit ansteckender Begeisterung und versprüht wohltuenden Optimismus. „Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied“ hat ihm sein Lehrherr einst mit auf den Weg gegeben. Olaf hat sich die Worte zu Herzen genommen und ist dabei doch immer ein „Hansdampf in allen Gassen“ geblieben, der nach seiner Arbeit beim Sporttauchen oder mit einem Fallschirmsprung Entspan ihn bis heute der Artenreichtum der heimischen brandenburgischen Seen und Flüsse. 1985 machte er die Ausbildung zum Facharbeiter für Binnenfischerei, arbeitete bis 1991 als Binnenfischer in Brandenburg und als Küstenfischer in GreifswaldWieck. Mit der Wende brachen für die Fischerei wenig rosige Zeiten an, weshalb Olaf Zahl in andere Berufe und Bundes Blumensträuße zu jedem Anlass Pflanzschalen und Körbe nach Ihren Wünschen bepflanzt

länder wechseln musste („Was man macht, muss man immer mit ganzem Herzen tun“). Dennoch schlug sein Herz besonders laut für die Fischerei. 2010 dann die Chance, wieder in der heimischen Binnenfischerei arbeiten zu können. Der Fischer aus Leidenschaft ergriff diese Chance. Vier Jahre später wurden ihm einstimmig durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Tauche die Pachtrechte für den großen und kleinen Kossenblatter See übergeben. Die Gründe, sich in die Selbstständigkeit zu begeben, beschreibt Olaf so: „Durch viel Inspiration und Interesse an meiner Tätigkeit als Fischwirt und dem Thema Fisch und von lokalen und regionalen Kunden angeregt, entstand der Weg in die Selbständigkeit als Fischer.“ Bereut hat er das bis heute nicht. Denn an seiner Seite des Familienbetriebes startete in die neue Selbstständigkeit im Jahr 2014 mit ihm seine Alexandra durch, die er 2011 kennengelernt hatte, und die er heute liebevoll als „Fischers Herz“ bezeichnet. Das Jahr 2014 hatte es für die Beiden dann in sich: Hauskauf, Schritt in die Selbstständigkeit und Teilnahme am VOX-Fernseh Gärtnerei · Blumenfachgeschäft & Sohn

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Eingespieltes Team: Alexandra und Olaf Zahl.

Familiengeschäft aus Tradition und Leidenschaft verschrieben, steht souverän hinter OnlineShop, Fischversand und Büro.

Traditionsfischerei mit Herz und Verstand Olaf Zahl steht jeden letzten Freitag im Monat auf dem Markt des Goerzwerks und präsentiert seine fangfrische Ware im Verkaufs wagen, der Olafs ganzer Stolz ist: Stolz auch die Summe in sechsstelliger Höhe, die er für den 3-Tonnen-Leergewicht-Hänger hingeblättert hat. Dafür hält nun neueste Technik die empfindliche Ware frisch und können vier Personen im Wagen gleichzeitig bequem bedienen. Derartige Investitionen sind goldrichtig, weiß er: „Ins Geschäft zu investieren, ist gut angelegtes Geld.“

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Auch wenn Corona manch unvorhergesehene Umsatzlücke brachte, blickt er optimistisch in die Zukunft. Derzeit wird Fischer Olaf für drei Wochen vom 14-jährigen Schulpraktikanten Lenny begleitet; ein eher seltenes Geschehen, denn Interessenten für den harten Beruf des Fischers sind rar. Lenny gefällt´s bei dem Fischer, er macht sich nach nur wenigen Tagen bereits sehr gut und hantiert an diesem Freitag schon erstaunlich routiniert zwischen Räucherfisch und Fischbrötchen. Dass „Kibbeling“ Kabeljau in Stücken gegart nach niederländischem Rezept ist, weiß er längst. Doch am besten gefällt es ihm, mit Olaf auf dem Wasser zu sein. – Mehrere Stunden benötigt oft das Fanggeschäft auf dem Wasser. Die Netze werden in der „stillen“ Fischerei ruhig auf dem Boden der Seen

Fischer Olaf und Praktikant Lenny.

ausgelegt, so dass im See und unter den Fischen keinerlei Unruhe entsteht, die Natur nahezu unberührt bleibt. Darauf folgen die Nachbereitung und das Räuchern der frischen Ware, traditionell im Räucherofen „wie bei Opa“. Mit Erlenholz und bei höheren Temperaturen als bei den heute eingesetzten Industrieöfen. Dadurch ist sein im Heißrauchvorgang geräucherter Fisch bekömmlicher, wie der Fischer verrät. Nachhaltigkeit und

Naturschutz stehen auch beim Besatz seiner Seen für ihn an vorderster Stelle. Kleine Fische und junge Aale werden im See belassen. Nur so erreicht er ein stimmiges Fischgleichgewicht und bewahrt die gesunde Natur der Gewässer. Ob er den Knochenjob schon manchmal bereut habe, gerade wenn es kalt ist? Olaf lacht und betont: „Ich bin rundum zufrieden, mit dem, was ich mache und habe. Solange es irgendwie geht, werde ich rausfahren und fischen.“ Und Kälte gibt es für ihn nicht. Schon sein alter Lehrherr hat ihm erklärt: „Wenn dir kalt ist, bewegst du dich zu langsam.“ Daran hält sich Olaf, der Fischer aus Leidenschaft, konsequent und hat auch Lenny schon davon überzeugt. Weitere Informationen unter www.olafderfischer.de� ◾ � Jacqueline Lorenz

Foto: O.Zahl

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Vorsitzende Mathilde Kannenberg: „Jetzt geht´s richtig los“ Neue Seniorenvertretung Steglitz-Zehlendorf geht in medias res

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eit April ist Mathilde Kannenberg Vorsit- der Seniorenvertretung finden daher auch in verzende der neu gewählten Seniorenvertre- schiedenen bezirklichen Senioreneinrichtungen tung von Steglitz-Zehlendorf, und die Er- und Bibliotheken statt, in denen Senioren von wartungshaltung an die in Nikolassee lebende Senioren beraten werden. Die Sprechstundentergebürtige Bayerin ist groß. Doch bevor sie mit mine und –orte der Seniorenvertretung Steglitzihrem Team nun voll durchstartet, gab es zuvor Zehlendorf sind aufgeführt unter www.berlin.de/ viel Organisatorisches anlässlich der Übergabe zu ba-steglitz-zehlendorf/artikel.111622.php . bewältigen: Eine nicht unwichtige Rolle spielte dabei die Raumsuche, um für die Senioren gut Überparteilich und ehrenamtlich erreichbare Sprechstunden bieten zu können. für die Nöte der Älteren unterwegs Denn das Büro der Seniorenvertretung befindet sich in den Räumen des bezirklichen Ordnungs- „Es ist eine sehr angenehme Zusammenarbeit amtes Unter den Eichen 1 in Steglitz, wohin der mit Bezirksstadtrat Tim Richter“ lobt Mathilde Weg für manch älteren Bürger zu weit ist. Die Kannenberg nach ersten Monaten im Amt der gerade wieder angelaufenen Sprechstunden Vorstandsvorsitzenden und freut sich auf eine

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Mathilde Kannenberg, Vorsitzende der Seniorenvertretung.

weitere konstruktive Zusammenarbeit mit ihm. Sich den von Senioren an sie herangetragenen Problemen mit aller Kraft anzunehmen, ihnen Gehör zu schenken, dafür steht sie mit ganzem Herzen. – Auch wenn ihr als im Ehrenamt Tätige dabei in manchen Dingen die Hände gebunden sein könnten. „Ich muss eben immer bedenken: Was ist machbar? – Und danach handeln“, erklärt Mathilde Kannenberg optimistisch. Auch dabei weiß sie die 11 neuen Mitglieder der Seniorenvertretung sowie Tim Richter hinter sich, dem als Bezirksstadtrat für Bürgerdienste und Soziales ein enger und vertrauensvoller Austausch mit dem Gremium der Bürgerinnen und Bürgern 60+ besonders wichtig ist. Mathilde Kannenbergs Voraussetzung für ihre neue Aufgabe in der ehrenamtlich tätigen Interessenvertretung der Senioren: „Gesunde überparteiliche Zusammenarbeit unter Erhalt meines Urvertrauens in die Menschen. Denn es kommt immer etwas zurück.“ Sie hasst Unehrlichkeit, und dass Menschliches heute oft gänzlich in Vergessenheit gerät und vielen Menschen fremd geworden ist, belastet sie. Selbst ist sie von dieser Haltung weit ent fernt und hütet sich davor, zur „Paragrafenreiterin“ zu werden. „Denn ältere Menschen wollen und dürfen nicht von Paragrafen eingeengt werden“, erklärt die ehemalige ausgebildete Krankenschwester und Bürokauffrau, die viele Jahre im Universitätsklinikum München und in Berlin am Benjamin-Franklin-Klinikum gearbeitet hat. Nicht nur aus dieser Zeit bringt die empathische Vorsitzende reichlich Erfahrung mit älteren Menschen mit. Ausbauen konnte sie diese als Pflegedienstleitung eines Seniorenheims, wo sie tiefe Einblicke in die Schwierigkeiten des Älterwerdens und in den Erhalt der Selbstständigkeit erhielt. Darüber hinaus betreute sie ihre Tante, die 104 Jahre alt wurde, die letzten 10 Lebensjahre in ihrer eigenen Wohnung. Selbst hat Mathilde Kannenberg nicht nur glückliche Jahre mit Mann und Söhnen erleben dürfen. Schwere familiäre und gesundheitliche Schicksalsschläge mögen mit dazu beigetragen haben, dass sie heute so viel Verständnis und Mitgefühl für die Sorgen der Älteren aufzubringen vermag. Dabei strahlt sie ein hohes Maß an Optimismus und Kraft aus, die unweigerlich auch ihr Gegenüber ergreifen.

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Lichterfelde West Gesundheit Journal Soziales Engagement begleitet schon ihr ganzes Leben: Als Elternvertreterin, Nachbarschaftshilfe, in der Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe oder als Mitglied in der AWO und engagiert in der SPD: Die Interessen und Anliegen anderer macht sie zu ihren eigenen, ohne dabei ihre Objektivität zu verlieren.

Voller Einsatz für Senioren und ihre Anliegen „Wenn ich etwas mache, dann voll und ganz“, betont Mathilde Kannenberg. Und als ob dieses neue Amt in der Seniorenvertretung SteglitzZehlendorf nicht alleine schon ausreichen würde, mit dieser Arbeit wichtiges soziales Engagement zu beweisen, hat sie sich darüber hinaus auch noch in den Landesseniorenbeirat Berlin (LSBB) berufen lassen und stellt sich nun energiegeladen dieser doppelten Herausforderung, die andere eher als Doppelbelastung empfinden würden. Der LSBB berät auf der Grundlage des Berliner Seniorenmitwirkungsgesetzes das Abgeordnetenhaus von Berlin und den Senat von Berlin in seniorenpolitisch wichtigen Fragen und Themen. Themen, von denen nicht wenige Mathilde Kannenberg unter den Nägeln brennen, und mit denen sie und das Team nun durchstarten: Da ist der Mangel an genügend seniorengerecht gebauten Wohnungen, die älteren Menschen den Lebensabend im gewohnten häuslichen Umfeld ermöglichen, ist ein unzureichend aufgebauter öffentlicher Nahverkehr, der ihnen den Besuch von Veranstaltungen erschwert. Und da sind Fahrradwege, die kaum mit einem Dreirad befahren werden können. Und nicht zuletzt ist da das leidige Problem mit den Toiletten, das in der „Agenda“ der Seniorenvertretung ganz oben steht und auch im LSBB aktuell ist: Senioren müssen die Möglichkeit erhalten, öffentliche Toiletten in Restaurants, Gaststätten, Hotels und anderen Einrichtungen kostenfrei und möglichst barrierefrei zu nutzen – und nicht mit Geldkarte. Um diese und andere bestehende Missverhältnisse zu ändern, bedürfe es Reformen des Seniorenmitwirkungsgesetzes, sind sich nicht nur Mathilde Kannenberg und Tim Richter einig. „Es

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gilt, gute Strukturen für eine Mitwirkung von Seniorinnen und Senioren zu schaffen“, fordern die Vorsitzende und der Bezirksstadtrat und nehmen dabei auch das Land in die Pflicht: Berlin müsse handeln und die Mitwirkung von Senioren auf vollkommen neue Füße stellen. Dazu müssten die bezirklichen Seniorenvertretungen sichtbarer werden und relevanten Einfluss nehmen können. Auch müsse für eine auskömmliche Finanzierung gesorgt werden und ehrenamtliche Arbeit der Vertretenden in den bezirklichen Gremien angemessen gewürdigt werden. Es gibt also viel zu tun, wofür Mathilde Kannenberg und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der Seniorenvertretung Steglitz-Zehlendorf dringend gebraucht werden. ◾ Jacqueline Lorenz Seniorenvertretung Steglitz-Zehlendorf Weitere Informationen zur Seniorenvertretung SteglitzZehlendorf, Termine, Sprechstunden und mehr unter www. steglitz-zehlendorf.de/seniorenvertretung/ Telefon: 030 – 902993040 E-Mail: seniorenvertretung@steglitz-zehlendorf.de

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Gesundheit West Journal Lichterfelde

Mit der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek den richtigen Ton treffen Spannendes Angebot im Musikbereich macht Lust auf Musizieren

Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek: Viel Raum für Bildung, Entspannung und Musik.

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ücherwürmer und Musikfreaks sind in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek in Berlin-Steglitz genau richtig: Im dritten Stock des Einkaufscenters „Das Schloss“ liegen mehr als 215.000 Medien vom Buch bis zum Konsolenspiel zur Ausleihe bereit. Aufgeteilt in allgemeinen, Kinder-, Jugend- und Musik-Bereich bietet die Bibliothek für jeden Medien- und Themengeschmack etwas. Als eine von fünf Berliner Musikbibliotheken richtet sich die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek mit ihrer bemerkenswerten Aus wahl an alle großen und kleinen Menschen, die sich aktiv oder passiv mit Musik beschäftigen möchten. Bibliothekare und Fachangestellte für Medienwesen sind dabei qualifizierte Ansprechpartner für Fragen und Wünsche. Etwa 75.000 Medien können von Kunden mit einem Bibliotheksausweis des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins ausgeliehen werden, darunter CDs, DVDs und Blu-rays, Noten, Bücher, Musik-Nachschlagewerke und -Zeitungen sowie 132 Musikinstrumente. Kostenfrei nutzbarer

Übungsraum und viele Leseund Arbeitsplätze laden in der Bücherei zum Lesen, Hören und zum Ausprobieren und Spielen der Instrumente ein. Und wer seine Lieblings-Langspielplatte oder die Single seines Lieblingssängers aus den 70ern auf USB-Stick digitalisieren und so „unsterblich“ werden lassen will, kann dies an der bibliothekseigenen Vinyl-Bar nach Voranmeldung vor Ort kostenlos tun (zwei Platten pro Besucher und Tag): Schallplatte und USBStick mitbringen, digitalisieren – ­fertig!

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Musikmedien für jeden Geschmack In jedem Satz merkt man der Musik-Bibliothekarin Cortina Wuthe die tiefe Begeisterung für ihre Arbeit an und für alles, was sich um Musik dreht. Stets hat sie dabei ein Auge auf eine nutzerfreundliche Medien-Katalogisierung und Systematik, damit der Besucher das gewünschte Musikbuch, die CD oder Partitur möglichst unkompliziert finden kann. 28.000 Noten für beinahe vierauszüge warten im Musik- werden, wobei der Schwerpunkt alle Instrumente und Besetzun- bereich darauf, von Berufs- und auf klassischer Kammer- und gen, Studienpartituren und Kla- Hobbymusikern entdeckt zu Klaviermusik liegt, es jedoch auch ein umfangreiches Angebot an Musical-, Rock- und PopSongbooks in der Bibliothek gibt. Hoch angesehen ist der Musikbereich der Bibliothek weit über den Bezirk hinaus nicht zuletzt wegen seiner immer wieder frischen strategischen Ausrichtung auf gefragte Angebote. Die sind es, welche die Menschen in die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek kommen lassen; allein im Jahr 2019 machte das rund 590.000 Besucher aus, die beiden Folgejahre sind aufgrund der Pandemie damit nicht vergleichbar. Cortina Wuthe erzählt: „Nicht Musikübungsraum der Musikbibliothek.� Foto: Ing.-Der.-Bibl. nur Chöre leihen hier regelmä Ich freue mich auf Ihr Lächeln! Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching Hypnose - Implantate - Prophylaxe Veneers - Kindersprechstunde Mo., Do., Fr. 9 – 13 Uhr Mo., Do. 14 – 18 Uhr Di. 12 – 18 Uhr, Mi. 8 – 13 Uhr Sa nach Vereinbarung

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Musik-Bibliothekarin Cortina Wuthe und die Mitarbeitenden sorgen für einen reibungslosen Verleih und für gepflegte Medien.

ßig aus. Unser differenzierter Notenbestand versorgt Musikinteressierte und aktive Musiker mit Notenmaterial für alle gängigen Instrumente und in allen Schwierigkeitsgraden.“ Immer wieder wird von den Musikern jedoch in die entliehenen Noten hineingeschrieben. Deren einwandfreien Zustand dann wiederherzustellen, eine für die Bücherei-Mitarbeiter wohl nie endende Aufgabe. Unterstützt werden sie darin von ihrer Buchbinde-Meisterin, die nicht nur die Bibliotheks-Bücher, sondern auch die Noten aufbindet und repariert. Ungestörtes Musikhörerlebnis versprechen vier Hörplätze mit CD-Playern, Leih-Kopfhörer und die zwei gelben Sonic-Chairs, in

denen es sich zur Wunschmusik vom integrierten Tablet wunderbar Chillen lässt. – Sich davon überzeugt hat Max, Auszubildender zum Fachangestellten für Medien und Informationsdienste im dritten Lehrjahr, der seine berufliche Zukunft im Erwachsenenbereich oder in der Werbung sieht. Auch die Schulpraktikanten faszinieren diese Musik-Chairs meist besonders. Stehen sie doch für die hohe Aufenthaltsqualität dieser zeitgemäßen Bibliothek mit ihren vielfältigen Möglichkeiten für sozialen Austausch, Entspannung, Bildung und Freizeitgestaltung in angenehmer Atmosphäre, aber auch der Möglichkeit zum Mitmachen und Ausprobieren.

Instrumente verbinden Im Musikübungsraum der Bibliothek kann kostenlos nach Voranmeldung maximal zwei Stunden täglich das zur Verfügung gestellte e-Piano sowie ein Schlagzeug (Instrument des Jahres) zum Üben genutzt werden. Gleich nebenan in Regalen warten 60 Instrumentenarten auf Musikinteressierte, vom Akkordeon und der Ukulele über Cello und Gitarre bis hin zum handlichen Roll-up-Piano, zum Keyboard und zu verschiedenen Cajón-Typen. Mandolinen – das Instrument des kommenden Jahres – und Violinen sind ebenfalls vorhanden. Insgesamt 132 Instrumente stehen im ve

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Lichterfelde West Journal längerbaren 28-Tage-Verleih, können daheim, in der Kita oder Musikschule oder vor Ort ausprobiert werden. Veranstaltungen rund um die Musik und kleine Konzerte, die Corona-bedingt in den letzten beiden Jahren etwas warten mussten, werden in der Steglitzer Bibliothek nun wieder häufiger stattfinden. Dabei sind u. a. Konzerte mit der bezirklichen Leo-Borchard-Musikschule geplant. Wer tvolle Kooperationen pflegt die Musikbibliothek auch zum Musikalienhandel, zum Kulturamt des Bezirks, zur Schwartzschen Villa und Volkshochschule, zum Julius-SternInstitut und zur Hanns-EislerSchule. Der Freundeskreis der Stadtteilbibliothek Steglitz-Zehlendorf ist wichtiger Unterstüt Mit dem Sonic-Chair sitzt nicht nur Auszubildender Max in der ersten Reihe…

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zusammenkommen zu lassen. Cortina Wuthe sieht es als besonders spannende Herausforderung, ganz verschiedene musikinteressierte Menschen miteinander in Kontakt zu bringen über die Frage „Welches Instrument passt eigentlich zu mir?“

Musikfrüherziehung: Anfassen, Ausprobieren, Erfahren Ursula Czerlinski, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, erklärt: „Wir haben auch eine Silikontrommel für die Kleinsten im Angebot.“ Schon im Alter von einem Jahr würden Kleinkinder daran ein deutliches Rhythmusgefühl zeigen. Besonders beliebt bei den jüngeren Generationen sind im Verleih Xylophone, Klangscha Spielen macht Spaß. – Auch für Cortina Wuthe, Max und Ursula Czerlinski (v.l.n.r.).

len und Boomwhackers. In der Bibliothek punktet bei Kindern besonders der Dato Duo, ein einfach zu bedienender monophoner Desktop-Synthesizer, der als „einfaches“ Mischpult speziell für junge Klangkünstler entwickelt wurde. Mit ihm kön Roland Sieben Antiquitäten Seit mehr als 40 Jahren Gold- und Silberankauf

nen Kinder eigene Musik produzieren und aufnehmen nach dem Motto „Komponieren leicht gemacht“. Der musikalischen Früherziehung misst die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek überhaupt eine hohe Bedeutung zu und will

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Welches Instrument passt zu mir?

diese auch über ein durchdachtes musikpädagogisches Angebot fördern. Dazu zählt neben den Instrumenten das Format der haptisch-optisch-akustisch wahrnehmbaren „Musikmedienkisten“, das Kinder über bekannte Märchen spielerisch an die Musik heranführen will. Die für 28 Tage (verlängerbar) ausleihbaren Kisten unterstützen die musikalische Arbeit an Schulen und Kitas sowie die von Tagesmüttern und –vätern. Voraussetzung ist ein Bibliotheks ausweis für Institutionen, der kostenfrei in jeder Bibliothek des Verbundes Öffentlicher Bibliotheken Berlins ausgestellt wird. Die themenbezogenen Kisten enthalten Bücher, CDs, DVDs, ein Kamishibai-Theaterkartenset und musikpädagogische Materialien. Sehr beliebt sind die Kisten mit der Thematik „Karneval der Tiere“, „Orff-Instrumente“, „Die Zauberflöte“ und „Peter und der Wolf“. Neu dazugekommen ist nun die Medienkiste „Bremer Stadtmusikanten“. Auch sie

enthält u. a. niedliche handgefertigte Handpuppen, die beim anschaulichen Erzählen des Märchens gerne behilflich sind und nicht nur den Kleinen Spaß machen.� ◾ � Jacqueline Lorenz Ingeborg-Drewitz-Bibliothek Grunewaldstraße 3 12165 Berlin Weitere Informationen, Verleih-Katalog und aktuelle Öffnungszeiten unter www.berlin.de/stadtbibliothek-steglitzzehlendorf/ Anmeldung, Musikinformation: Tel. (030) 90299 2408 während der Öffnungszeiten

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Wo Familie von Siemens musizierte Das vornehme Lankwitz residierte im Komponistenviertel

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ankwitz sollte Villenkolonie werden! Das war das Ziel des Kaufmanns Felix Rosenthal, als er 1869 begann, Äcker von den Lankwitzer Bauern Mertens und Zietemann zu kaufen. Er ließ die 240 Morgen, die zwischen Siemenstraße und S-Bahn liegen, erschließen und sogar einen Park anlegen. Bei der Bebauung legte Rosenthal fest, dass die Straßenfronten schmal gehalten werden sollten, die Grundstück dafür sehr tief waren, damit große Gärten angelegt werden konnten. Gebaut werden durfte nur im Landhausstil, die Dächer mussten mit „Zink oder Asphalt oder Schiefer“ gedeckt sein. Die Straßen wurden links und rechts von neu gepflanzten Bäumen gesäumt

und Blumen auf den Grundstücken sollten wohlhabende Käufer von der Schönheit der neuen Villenkolonie überzeugen.

Villen in Lankwitz Er hatte Erfolg und die ersten Häuser wurden gebaut. Nachdem Rosenthal alle Grundstücke verkauft hatte, verlor er das Interesse an der Villenkolonie und die Bauherren fühlten sich nicht mehr an die von ihm ausgegebenen Vorschriften gebunden. Auch der anfangs angelegte Park wurde verkauft und parzelliert. Um zu verhindern, dass große Miethäuser auf den Grundstücken

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Das Herrenhaus Correns an der Calandrellistraße gehörte von 1925 bis 1943 der Familie von Siemens.

entstanden, erließ die Gemeinde eine neue Bauvorschrift. In ihr war festgeschrieben, dass auf den Grundstücken des sogenannten Rosenthalschen Viertels nur Anlagen errichtet werden durften, die den Charakter des Gebiets, das aus vornehmen Landhäusern besteht, nicht beeinträchtigen. Durch die Straßennamen, die u. a. an Mozart, Beethoven und Bruckner erinnern, wird das frühere Rosenthalsche Viertel heute als Komponistenviertel bezeichnet.

Gehobene Gesellschaft Viele Häuser in Lankwitz gehen auf den Baumeister Fritz Freymüller zurück. Darunter das Herrenhaus Correns, bekannter als Siemensvilla in der Calandrellistraße. Das Haus wurde um 1913 für Friedrich Christian Correns gebaut, den Direktor des Unternehmens, aus dem später VARTA und

Grabpflege Dauergrabpflege Individuelle Grabgestaltung

BAE wurden. Nach dessen Tod kaufte Werner Ferdinand von Siemens, der Enkel von Werner von Siemens, der Witwe von Correns im Jahr 1925 das große Haus ab. Er ließ einen zusätzlichen Musiksaal anbauen, da er neben seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG ein leidenschaftlicher Musiker war und auch selbst dirigierte. 1937 starb Werner Ferdinand von Siemens und sechs Jahre später verkaufte die Familie das Haus an das Deutsche Reich. Die Villa, in der heute die Business School Berlin und die Medical School Berlin ihren Sitz haben, steht unter Denkmalschutz. Weitere denkmalgeschützte Gebäude im Komponistenviertel sind unter anderem die Häuser Mozartstraße 32 – 36, die alle um 1910 gebaut wurden, Humperdinckstraße  1 sowie Mozartstraße 25/27. Bis heute ist das Viertel zum großen Teil mit Landhäusern bebaut und gehört zu den hochpreisigen Wohnlagen. ◾

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Gutshaus Steglitz

Maria Lassnig – Sammlung Klewan

Werke der bedeutenden Künstlerin im Gutshaus Steglitz

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aria Lassnig (1919–2014), gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. Ihr Werk besteht vor allem aus Selbstporträts. Diese generieren sich mehrheitlich gerade nicht aus einem sorgfältigen Beobachten des Spiegelbildes oder aus Selbstbildern in der Imagination und aus dem Gedächtnis, sondern – und eben daraus gewinnen sie ihre Singularität – aus dem Körperempfinden. Maria Lassnig spürt ihrem körperlichen Erleben nach und übersetzt das Bewusstsein des eigenen Körpers in Bilder. „Bei diesen Köpergefühlsbildern muss ich von Anfang an gegen Erinnerungsbilder kämpfen. Ich lösche – vom Spiegel gar nicht zu reden – das Erinnerungsbild als Hindernis aus. Damit man ein ganz reines Körpergefühl wahrnimmt, muss man die Erinnerung ausschalten“ (Maria Lassnig). Der Empfindungsrealität folgt auch die Palette – es sind Bedeutungsfarben: „Die Entscheidung für die Farbe fällt ebenso wie die für die Form: willkürlich. Das heißt aber nicht ‚egal‘, sondern es ist mein Wille, ich kämpfe darum. Es ist nicht von etwas abhängig, was schon vorhanden ist. Es ist

Maria Lassnig Selbstporträt mit Ordenskette. � Bild: Maria Lassnig Stiftung/Foundation / VG Bild-Kunst Bonn 2022

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meine Entscheidung. (…) Die Stirne bekommt eine Gedankenfarbe, die Nase eine Geruchsfarbe, Arme und Beine Fleischdeckenfarbe; es gibt Schmerzfarben und Qualfarben, Druck- und Völlefarben, Streck- und Pressfarben, Höhlungs- und Wölbungsfarben, Quetsch- und Brandfarben, Todes- und Verwesungsfarben, Krebsangstfarben – das alles sind Wirklichkeitsfarben“ (Maria Lassnig). Die Malereien in der Ausstellung, die Sesselselbstporträts und die von ihr selbst so bezeichneten Monster-Bilder, aus den für ihre Entwicklung so entscheidenden 1960er-Jahren machen dies unmittelbar anschaulich. Die Exponate stammen der Sammlung Klewan. 1981 zeigte der Kunstsammler Helmut Klewan die erste Lassnig-Ausstellung in seiner damaligen Münchener Galerie. „Dreißig Jahre Freundschaft mit Maria Lassnig waren wie ein Kampf. Man musste ihr jedes Bild abschwatzen. Ölbilder hat sie mir lieber in Kommission gegeben, als dass sie sie verkauft hätte. Das Bewusstsein, ein Bild nicht mehr zurückzubekommen, war für sie unerträglich. Zum Glück ist sie fast 95 geworden und hat ihren Weltruhm noch erlebt“ (Helmut Klewan). Die Ausstellung ist bis zum 26. Februar 2023 im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48 zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei. ◾

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KinderKulturMonat im Oktober Steglitz-Zehlendorf mit buntem Programm

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m 1. Oktober startet der 11. Kinderkulturmonat. Mit vielen Workshops, Vorstellungen, Führungen und künstlerischen Abenteuern werden Kinder von 4 bis 12 Jahren angesprochen. Kinos, Tanzschulen, Museen und viele andere Institutionen öffnen ihre Türen. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt ist der Monat Oktober als KinderKulturMonat eine feste Größe im Programm der Stadt. In allen Bezirken gibt es Kulturorte, an denen Veran staltungen für Kinder angeboten werden. In Steglitz-Zehlendorf gestalten das AlliiertenMuseum, die Liebermann-Villa und das Museumsdorf Düppel den KinderKulturmonat. Im AlliiertenMuseum an der Clayallee können Kinder von 10 bis 12 Jahren Mauerbilder sprühen, Kinder von 5 bis 7  Jahren erfahren, warum sich die kleine Mercedes über donnernde Flugzeuge freute und alle von 8 bis 12 Jahren lernen den „Schokoladenpiloten“ ken HANS KRUPPA TV • VIDEO • HIFI • COMPUTER

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und herausfinden, was diese über das Leben der Menschen im Mittelalter erzählen. Das gesamte Programm gibt es unter www.kinderkulturmonat.de ◾

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