Lichterfelde West Journal - April/Mai 2022

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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April / Mai Nr. 2/2022

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

Abriss der Moltkebrücke Arbeiten für Ersatzneubau gestartet

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Abriss der Moltkebrücke

Arbeiten für Ersatzneubau gestartet

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s ist unübersehbar: Die Arbeiten an der Moltkebrücke sind in eine neue Phase getreten. Nachdem sie zuletzt Einbahnstraße für Autos war, sind jetzt Fußgänger und Radfahrer die einzigen Nutzer der Behelfsbrücken. Die Vorbereitungsarbeiten laufen schon seit einigen Monaten, jetzt haben die Arbeiten für den Ersatzneubau der Moltkebrücke begonnen: Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch gab am 19. Februar das offizielle Startsignal für die Installation einer Behelfsbrückenkonstruktion am S-Bahnhof Botanischer Garten, die den barrierefreien Zu Zwei Fußgängerbehelfsbrücken sind im Bau.

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Lichterfelde West Journal Impressum

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9. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck Rainbowprint · 97225 Zellingen-Retzbach © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe

Diese Brücke führt zum S-Bahnhof.

gang zum Bahnsteig während der Bauzeit sichert. Die 1909 erbaute Brücke wurde als flachgegründete, dreifeldrige Balkenbrücke aus genietetem Flussstahl errichtet.

Juni/Juli Nr. 3/2022

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.05.2022 Erscheinung: 01.06.2022

An ihr nagte der Zahn der Zeit und auch der zunehmende Straßenverkehr machte dem Bauwerk zu schaffen. In den kommenden zwei Jahren wird sie zunächst komplett abge Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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In zwei Jahren sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

rissen und dann neu aufgebaut. Auf der neuen Brücke werden zur optimalen Anbindung an den S-Bahnhof breite Fußwege sowie ein Fahrstreifen pro Richtung für den Rad- und Kfz-Verkehr zur Verfügung stehen. Zudem werden neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder installiert, um den Wechsel vom Rad zur S-Bahn und umgekehrt zu erleichtern. Für den Ersatzneubau sind Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro veranschlagt. Die

Natursteinverkleidung der alten Moltkebrücke soll auch an dem Neubau wieder aufgegriffen werden. So bleibt die Einheit zwischen der Brücke und dem historischen Bahnhofsgebäude gewahrt. Senatorin Bettina Jarasch: „Wir investieren in die Infrastruktur, besonders in die vielen Brücken unserer Stadt. Ich habe einige dieser Vorhaben in das 100-Tage-Programm meines Hauses aufgenommen, um die Bedeutung der Projekte zu unterstreichen. Wir bauen Stück für Stück den Investitionsstau ab und sichern wichtige Verbindungen in der Stadt. Und es ist klar: Wenn wir neue Brücken bauen, dann bauen wir zukunftsfeste Verkehrswendebrücken – mit mehr Platz und Komfort für den klimafreundlichen Umweltverbund aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr.“ Während der Bauzeit ist die Enzianstraße/Moltkestraße von der Hortensienstraße bis zum Gardeschützenweg für den Kfz-Verkehr vollständig gesperrt. Zwei Behelfsbrücken sorgen für die Aufrechterhaltung der Wegeverbindung für Fußgänger. Die westliche Behelfsbrücke dient der bauzeitlichen Querung des Fußverkehrs der Bahnanlagen und kann durch die Versorgungsunternehmen für die Verlegung der bauzeitlichen Provisorien mit genutzt werden. Die östliche Behelfsbrücke stellt die Anbindung des S-Bahnhofes „Botanischer Garten“ für Fußgänger sicher. Ein barrierefreier Zugang zum S-Bahnsteig wird über die Behelfsbrücke und einen Umbau des bestehenden Aufzuges sichergestellt. Die Bauarbeiten sollen bis 2024 abgeschlossen sein.� ◾

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Mitarbeitende des Bürgeramtes im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern. Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Bürgerämter verlängern Öffnungszeiten

Pro Woche drei Stunden länger geöffnet

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eit Februar haben die Bürgerämter in Steglitz-Zehlendorf eine um drei Stunden längere Öffnungszeit, um mehr Bürgerinnen und Bürger kurzfristig bedienen zu können. „Das ist sehr gut für die Bürgerinnen und Bürger bei uns hier im Bezirk“, sagt Tim Richter, Bezirksstadtrat für Bürgerdienste und Soziales in Steglitz-Zehlendorf. „Es geht mir darum, dass wir als bürgerfreundliche und bürgernahe Ämter wahrgenommen

werden. Damit schnelle Termine möglich werden, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bürgerämter sehr kräftig ins Zeug gelegt. Und über dieses großartige Engagement bin ich sehr froh, denn ohne ihren Einsatz wäre dieser Kraftakt nicht denkbar“, zeigt sich Tim Richter dankbar. Die drei Standorte im Rathaus Steglitz, im Rathaus Zehlendorf und in Lankwitz in der Gallwitzallee  87 öffnen dann wie

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folgt für Terminkunden, für die Abholung fertig gestellter Dokumente und für die Beratung am Informationstresen: Montag 8 – 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag 10 – 18 Uhr, Mittwoch 7.30 – 14.30 Uhr und Freitag 8 – 13 Uhr. Für eilige Notfall-Kunden besteht zudem auch die Möglichkeit, einen zügigen Termin direkt vor Ort zu vereinbaren. Auch da helfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Info-Tresen gerne weiter. ◾

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Kiosk Bahnhof Lichterfelde-West

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert

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er Kiosk am Bahnhof Lichterfelde-West wird seit Jahrzehnten von der Bevölkerung als Ort zum Erwerb von Zeitungen, aber auch als „Kiez-Treffpunkt“ wahrgenommen. Ende 2021 kündigte das Bezirksamt unerwartet die Nutzungserlaubnis und forderte den derzeitigen Betreiber auf, den Kiosk abzureißen, da dieser angeblich einem barrierefreien und fußgängerfreundlichen Umbau des Platzes im Wege stünde. Diese Pläne des Amtes lösten massive Proteste aus der Bürgerschaft aus. Im Folgenden nehmen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf zum Thema Stellung.

CDU-Fraktion Der Kiosk am Bahnhof Lichterfelde-West ist ein beliebter Treffpunkt für die Einwohner unseres Bezirks und stört – bis auf einen Nachbarn – niemanden. Der Betreiber hat sich mit viel Engagement dort seine Exis tenz aufgebaut und erfreut seine Kunden. Die grüne Bürgermeisterin meint nun mit ihrer Verwaltung, dass der Kiosk den Fußgängerverkehr im Bereich Baseler Straße/Hans-Sachs-Straße stört. Wir haben nachgemessen, die Durchlaufbreite beträgt 4 Meter, bisher hat das gereicht. Dieser

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Meinung sind auch 4000 Bürger, die für den Erhalt des Kiosks unterschrieben. Wie die BZ bereits am 15.11. berichtete, hat die grüne Bürgermeisterin bereits am 9.11., um den politischen Druck loszuwerden, für ein Jahr nachgegeben. Am 1.12. (!) beantragten GRÜNE, SPD und FDP in der

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B‘90/Grünen-Fraktion Der Kiosk nahe dem Eingang zum Bahnhof Lichterfelde besteht seit rund 60 Jahren an diesem Standort und ist fester Bestandteil dieses Kiezes. Im Laufe der Zeit wurde er auch zu einem von den Bürger*innen gerne angenommenen sozialen Treffpunkt zum Austausch miteinander. Die Möglichkeit zum Erwerb von BVG-Karten und die weiteren kleinen Dinge des täglichen Bedarfs sichern und versorgen auch eine größere Laufkundschaft. Darüber hinaus bedeutet der 24-stündige Betrieb für Frauen ein zusätzliches Maß an Sicherheit an dieser besonders abends recht dunklen und dann nicht mehr so belebten Ecke. Daher haben wir uns in der BVV bereits im Dezember 2021

initiativ für eine barrierearme Querungsmöglichkeit des hinter dem Kiosk liegenden Straßenlandes eingesetzt, damit dieser nicht der Bürokratie in Form eines Abrisses zugunsten der Querung des Straßenlandes zum Opfer fällt. Auch wenn die Räume auf Gehwegen häufig eng bemessen sind, ist es uns ein Herzensanliegen, die weiteren Entwicklungen an diesem Standort zu begleiten und den Erhalt des Kioskes auch für weitere Generationen von Passant*innen und Bewohner*innen des Kiezes sicher zu stellen. Mariella Perna

der Gehwege und Querungen. Daher setzen wir uns als SPD für einen umfassenden Umbau des Gebiets ein. Die drohende Kioskschließung zeigt auch, wie wichtig die rechtzeitige Beteiligung von Anwohnenden und Gewerbetreibenden bei Planungsverfahren ist, damit etwaige Nutzungskonflikte entweder gar nicht erst entstehen oder schnell und solidarisch aufgelöst werden können. Die SPD wird sich weiter dafür einsetzen, dass im Zuge von Umbauplanungen alle Interessen transparent eingebunden und berücksichtigt werden, sodass Nahversorgung, Gewerbe und Barrierefreiheit gemeinsam sichergestellt Berlin SPD-Fraktion sind. Wir sind uns sicher, dass so alle Die drohende Schließung des Ki- Menschen im Kiez profitieren und osks am S-Bahnhof Lichterfelde- sich wohlfühlen können. West hat viele Anwohner*innen Annika Klesse und Alexander Niessen zu Recht besorgt. Deshalb begrüßt FDP-Fraktion die SPD die Entscheidung des Bezirksamtes, die Sondernutzungser- Der Kiosk in Lichterfelde-West am laubnis für ein Jahr zu verlängern Ausgang zur Baseler- bzw. Hansund dankt den vielen aktiven Sachs-Straße ist an diesem Standort Bürger*innen für ihr Engagement. seit rund 60 Jahren fester BestandGleichzeitig ist uns auch klar, dass teil des Kiezes. Die vielen Mails, Ander Bahnhofsvorplatz dringend bar- rufe und persönlichen Gespräche rierefrei im Sinne des Mobilitätsge- zum Erhalt dieser Institution im Nosetzes werden muss, denn Fußge- vember 2021 haben gezeigt, welch hende, Menschen mit Rollstühlen, beeindruckende Wirkung bürgerliRollatoren oder Kinderwagen lei- ches Engagement entfalten kann. den unter dem baulichen Zustand Wir Freie Demokraten werden mit

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Bezirksverordnetenversammlung genau dieses, was am 9.11. schon getan war, zu tun und beschlossen dies am 10.2., alberner geht es nicht. Gleichfalls am 10. Februar lehnten GRÜNE, SPD und FDP den Antrag der CDU ab, den Kiosk auf Dauer zu erhalten. Man darf gespannt sein, wie diese sich im hier Folgenden herauszureden versuchen, wir wollen jedenfalls, dass der Kiosk bleibt! Torsten Hippe

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der Zählgemeinschaft um eine praktikable Lösung zum Erhalt des Kiosks über 2022 hinaus ringen, ohne andere Interessen am Standort aus dem Blick zu verlieren. Es ist ein von den Bürgern gern angenommener sozialer Treffpunkt. Die Möglichkeit zum Erwerb von BVGKarten, exklusiven ausländischen Zeitungen und weiteren kleinen Dingen des täglichen Bedarfs machen diese relativ kleine Verkaufsstelle zu einer großen Bereicherung des Kiezes. Auch bedeutet der 24hBetrieb insbesondere für Frauen ein Plus an Sicherheit an dieser abends und nachts recht dunklen Ecke. Der Kiosk steht so für die Bereitschaft eines lokalen Unternehmers, für die Bürgerschaft rund um den Bahnhof nicht nur Dienstleistungen zu erbringen und für sein Auskommen zu sorgen, sondern auch Verantwortung. � Mathia Specht-Habbel Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Tabak, Zeitungen, Bücher, Süßigkeiten! Den Fahrschein gibt es auch und einen netten Plausch dazu – dies alles und noch mehr bietet der beliebte Kiosk am S-Bahnhof Lichterfelde seit gut 60  Jahren. „Wie bitte, der Kiosk soll weg? Wer kommt denn auf so eine Idee?“

Fassungslos reagierten Passanten auf unsere spontane Umfrage am Ende des vergangenen Jahres. Die Aktion überraschte wirklich jeden! Das Bezirksamt unter der neuen grünen Bürgermeisterin und die Zählgemeinschaft der Grünen mit SPD und FDP – sie alle wollten den Kiosk dort nicht mehr haben. Begründung: Der Abriss sei nötig, denn der gesamte Bereich vor dem Bahnhof soll für Fußgänger und Rollstuhlfahrer barrierefrei umgebaut werden. Aber da hatten die Grünen, Roten und Gelben nicht mit den Bürgern gerechnet! In kürzester Zeit wurden mehr als 4.000 Unterschriften gesammelt, die sich für den Erhalt des Kiosks aussprachen. Das Bezirksamt lenkte vorerst ein. Ein großer Erfolg für die Bürger. Ob es um Straßenumbenennungen, Bausonderrechte, Gender-Sprache oder Vollpfosten-Radwege geht: Wir bleiben dran – für die Bürger, für Steglitz und Zehlendorf! � Peer Lars Döhnert

und unter Androhung von Strafe den vollständigen Rückbau forderte. Massiver Protest von 8000 Menschen, die in kurzer Zeit für den Erhalt des Kiosk, Betreiberfamilie und 7 Angestellte unterschrieben haben, hat zum Einlenken des Amtes geführt. Der Kiosk ist ein zentraler Ort der Nahversorgung und hat eine wichtige soziale Funktion in Lichterfelde West. Wir wollen, dass er dauerhaft am Ort bleibt und die ausgesprochene Genehmigungsverlängerung von einem Jahr dementsprechend angepasst wird. Die Linksfraktion wird sich zudem für einen Umbau des Bahnhofvorplatzes unter Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Bezirksverordnetenversammlung einsetzen. Wir fordern ein Gesamtkonzept für den ganzen Bahnhofsvorplatz im Sinne des Möbilitätsgesetzes, die Reduzierung des Autoverkehrs/ der Autoparkplätze, hochwertige Fahrradstellplätze, Begrünung und insgesamt mehr Aufenthaltsqualität. Der Platz hat großes Potenzial Linksfraktion wenn er nicht nur für Autos da ist! Berechtigterweise war die Auf- � Dennis Egginger-Gonzalez regung im Kiez groß, als bekannt Weitere Informationen zur BVV und wurde, dass das Bezirksamt zum den Sitzungsterminen finden Sie 31.12.2021 die Sondernutzungser- unter www.berlin.de/ba-steglitzlaubnis für den Kiosk am Bahnhof zehlendorf/­p olitik-und-verwaltung/­ Lichterfelde West entzogen hatte bezirksverordnetenversammlung/

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„Der König stirbt“ im Schlossparktheater Dieter Hallervorden und der absurde Humor

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m König Dieter (den Ersten!) ist es schlecht bestellt: Sein Reich schrumpft, sein Palast zerfällt, die Natur schlägt zurück und verwüstet das Land, und gleich zu Beginn des Theaterabends erhält der König die unschöne Mitteilung, dass er an dessen Ende stirbt... Zwei streitende Königinnen, ein pessimistischer Arzt, der zugleich Scharfrichter und Sterndeuter ist, ein allzu bemühter, letzter Wächter und eine Dienstmagd mit Berliner Schnauze machen das Chaos perfekt: Dieses exakt 60 Jahre alte Schauspiel aus der Feder des preisgekrönten Erfolgsautors Eugène Ionesco erscheint so heutig und zeitlos, dass seine Aufführung eine Feier des Theaters, der Schauspielerinnen und Schauspieler ist – und das in der 101. Spielzeit des traditionsreichen Schlosspark Theaters. Absurder Humor vom Feinsten! Eugène Ionesco (1912-1994) gilt als einer der wichtigsten Vertreter des absurden Theaters der

Die erste Königin Dagmar Biener, König Dieter I. und Annika Martens als zweite Königin in dem Stück „Der König stirbt“. Foto: DERDEHMEL/Urbschat

1950er- und 60er-Jahre. Während seine frühen Stücke noch als Skandalerfolge auf die Bühnen kleiner Avantgarde- und Studententheater kamen, wurden seine Werke später in das Repertoire der wichtigsten französischen und internationalen Theater aufgenommen. Das Schauspiel mit Dieter Hallervorden in der Hauptrolle feierte bereits im März Premiere. In der Regie von Philip Tiedemann spielen neben Hallervorden Dagmar

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Biener und Annika Martens als seine erste und zweite Königin sowie Christiane Zander, Mario Ramos und Georgios Tsivanoglou mit. Die neue Stückfassung für das Schlosspark Theater stammt vom Regisseur selbst. „Der König stirbt“ Schauspiel von Eugène Ionesco – Fassung für das Schlosspark Theater von Philip Tiedemann ist noch bis zum 1.  Mai zu sehen. Weitere Informationen unter www. schlossparktheater.de ◾

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Auf dem Parkfriedhof Lichterfelde Dorfkirche Giesensdorf

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Villa mit Ausblick für von Altersarmut bedrohte Frauen Die Ruth-und-Karlheinz-Pempelfort-Stiftung und ihr Lankwitzer Wohn-Projekt

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ie haben – wenn überhaupt – nur eine kleine Rente, sind nach dem Tod ihres Partners oder nach Trennung nahezu mittellos und können ihre Wohnung nicht mehr halten: Älteren Frauen, die von Altersarmut bedroht sind, öffnet die Villa Pempelfort im Lankwitzer gutbürgerlichen Musikerviertel weit ihre Tür. Dahinter steht die gemeinnützige Ruth-und-Karlheinz-PempelfortStiftung, die das Vermögen des kinderlosen Ehepaares damit sinnvoll einsetzt. Mit Innenpool,

Foto Pempelfort-Stiftung

drei Bädern und zwei Küchen sowie parkähnlichem Garten und Außenpool bietet die Villa heute mit fünf Wohneinheiten für fünf Frauen viel Bewegungsspielraum und ein paradiesisches Lebensumfeld. Die Fäden des Projektes hält dabei Michael Maaser, Rechtsanwalt für Mietrecht und Vorstandsvorsitzender der Stiftung, gemeinsam mit seinem Verwaltungsteam sensibel in der Hand. Im Team engagieren sich auch seine Frau und Tochter sowie die langjährige Betreuerin

von Ruth Pempelfort, dank derer die Mäzenin bis zu ihrem Tod im vergangenen Dezember in ihrer Villa hatte bleiben können. 20  Jahre zuvor war bereits ihr Mann Karlheinz verstorben. Den beiden Wohltätern und ihren glücklichen Jahren in ihrer Villa ist in der Bibliothek eine Wand mit liebevoll in Szene gesetzten Privat-Fotos und dem beeindruckenden Pempelfort-Wappen gewidmet, das an die berühmten Düsseldorfer Ritter von Pempelfort erinnert.

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Villa mit glücklicher Vergangenheit Ruth Pempelfort, geb. Marten, übernahm die zweigeschossige 20er-Jahre-Villa von ihren Eltern. Die hatten es in den Vorkriegs- und Kriegsjahren mit dem Handel von Ölen und Fetten zu beträchtlichem Vermögen gebracht. Ruth, Diplom-Kauffrau, verwaltete und vermehrte es mit Ehemann und Steuerberater Karlheinz Pempelfort an ihrer Seite über die Jahre umsichtig. Die Beiden lebten eher zurückgezogen in Ruths Elternhaus. Auf allen Fotos fällt das strahlende Lachen von Ruth auf, die meist fröhlich war. „In guten Zeiten schaffte sie es, wöchentlich zwei bis drei Bücher zu lesen, und noch mit über 90 verschlang sie regelrecht Science-FictionRomane. Es standen hier etwa viereinhalbtausend Bücher in den Regalen“, bemerkt Michael Maaser schmunzelnd, der die Stifterin und ihren Mann vor mehr als drei Jahrzehnten über seine Rechtsanwaltstätigkeit kennengelernt hatte. Ursprünglich wollten sie das Vermögen testamentarisch einer deutschen Rettungsorganisation vermachen, doch wäre da ihr Besitz verkauft und in bare Münze umgewandelt worden. Dies gefiel Ruth Pempelfort nicht, die ihr Elternhaus und ihre u. a. in Friedrichshain, Charlottenburg, Lankwitz und Steglitz vorhandenen Mietshäuser erhalten sehen wollte. So entschied sie sich für die Stiftungsgründung. Bei der Wahl der Begünstigten war es Maasers Tochter, die den

entscheidenden Tipp gab: Sie arbeitete in Vorbereitung zu ihrem Medizinstudium auf einer Sozialstation und hatte dort auch das traurige Schicksal einer älteren Dame mitbekommen: Die hatte, nachdem ihr Mann verstorben war, aus finanziellen Gründen ihre geliebte Dreizimmerwohnung aufgeben müssen. Ruth Pempelfort gefiel der Gedanke, dass ihre Villa einmal älteren, in

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ins Grüne, spendete das Ehepaar Maaser den Einbau eines zweiten Pools, der nun im Außenbereich zwischen Villa und dem nachträglich errichteten Verwaltungsgebäude für die Stiftung liegt und den älteren Damen das Schwimmen im Freien erlaubt. Das Hausmeisterehepaar lebt im Dachgeschoss und ist für die kleinen und größeren Hausund Gartenanliegen zuständig.

Vorstandsvorsitzender Michael Maaser engagiert sich für den notlindernden Einsatz des Stiftungsvermögens von Ruth und Karlheinz Pempelfort.

Not geratenen Frauen eine neue Heimat fern von Vereinsamung geben würde – das soziale Stiftungsziel war gefunden.

„Weil Gemeinschaft besser ist“ Für über 400.000 Euro wurde die Villa, die mit Fahrstuhl und Gartenrampe barrierefrei ist, umfassend renoviert und ihrer neuen Aufgabe angepasst, mit neuen Fenstern, Fußböden und sanitären Anlagen. Als Ergänzung zum vorhandenen großen Schwimmbecken im Erdgeschoss mit Blick

Die anfallenden Kosten werden von der Stiftung u. a. aus Mieteinnahmen bestritten. Nach dem Motto „Weil Gemeinschaft besser ist“ wurde die Raumaufteilung konzipiert: Fünf Wohneinheiten, teilweise mit Edelholz-Einbauten, bieten private Rückzugsmöglichkeit. Jedes der großen Zimmer hat Gartenblick, einzelne haben Balkon oder große Terrasse. Jede Wohneinheit verfügt über eine eigene Gegensprechanlage. An den Zimmertüren prangen anstelle der BewohnerinnenNamen die Namen von Baum­

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Wohneinheiten zum Wohlfühlen.

arten wie „Eiche“ oder „Buche“. Die Zimmer sind leer. „Denn so können die Frauen ihre ganz persönlichen Möbel und Lieblingsstücke mitbringen und sich ihr ganz persönliches kleines Reich einrichten“, erklärt Michael Maaser. „Brunnen“ und „Quelle“ steht an den Türen der drei geräumigen Gemeinschaftsbäder, die mit bodengleicher Dusche keinerlei Stolperfallen bieten. Voll und neu eingerichtet mit Töpfen, Geschirr und elektrischen Geräten auch die beiden Küchen, in denen sofort der Kochlöffel geschwungen werden kann. Das Essen kann dann am runden Tisch des Gemeinschaftsraumes in der Bibliothek gemeinsam eingenommen werden. Der große Tisch lädt aber auch zu gemeinsamen

Eines der drei Gemeinschaftsbäder.

Spiel-, Handarbeits-, Klön- oder Lesestunden der Damen. In den Regalen findet sich einiges Lesenswertes, vom Charlotte Link-Roman bis zu Meyers Lexikonreihe, die noch von Ruths Eltern stammt. Für die Sauberkeit von Bad, Küche und Wohnraum sorgen die Frauen selbst, um die Gemeinschaftsräume und Flure kümmert sich das Hausmeisterpaar. In der warmen Jahreszeit wird der parkähnliche fast 4.000 Quadratmeter große Garten zum großen grünen Wohnzimmer. Der ehemalige, längst umgebaute Hühnerstall mit Vorterrasse bietet lauschige Rückzugsmöglichkeit oder Platz zum gemeinsamen Grillen. – Gut bewacht von zwei steinernen Hunden, welche die Pempelforts einst zur Erinnerung an ihre vierbeinigen Hausgenossen gesetzt haben.

zielle Not geratene Frauen aufnehmen zu können, – eine Wohneinheit war bereits auf Vermittlung der Kirche belegt – an verschiedene Bezirksämter wandte, war das Echo eher

Das Schwimmbad erwartet die ersten Frauen.

dürftig. Zwar kam es vereinzelt zu Besuchen von zuständigen Bezirksamts-Mitarbeitern, ein engagierter Einsatz von Seiten der Behörden, um passende Frauen zu finden, die soziale Leistungen beziehen, blieb jedoch aus. Die Begründung Soziales Wohn-Projekt dieser eher dürftigen Unterstützung war meist, dass das mit anfänglichen Bezirksamt schließlich NeutraHindernissen lität zu wahren habe. Außerdem Das hätte Michael Maaser nicht handele es sich um ein reines gedacht: Als er sich mit dem Wohnprojekt für ältere Frauen Angebot, vier ältere, in finan- ohne Beratungsangebot. Der

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Auswahl zu treffen, nun keine einfache Aufgabe für Maaser und sein Stiftungsteam. „Denn schließlich sollen die Frauen ja auch zueinander passen“, weiß der Rechtsanwalt und macht sich die Wahl nicht leicht. Auch weiterhin wird er verantwortungsvoll daran arbeiten, den letzten Willen der Pempelforts nachhaltig zu erfüllen, und ihre Villa zum kleinen Paradies zu machen, in dem ältere Frauen in eine sorglose Zukunft schauen dürfen.� ◾ � Jacqueline Lorenz Stiftung wurde geraten, in Bezirksblättern Werbung für ihr soziales Projekt zu machen, mehr erfolgte nicht. Auch die Aussage „bei uns im Bezirk gibt es solche Frauen nicht“, musste

sich Maaser von einem Bezirk anhören und war enttäuscht. Erst als sich die Presse einschaltete, nahm das Projekt Fahrt auf, und schon bald meldeten sich über 100 Frauen. Die richtige

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Mobile Stadtteilarbeit in Lankwitz startet durch Vorbereitungsphase abgeschlossen

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m vergangenen Jahr öffnete in der Leonorenstraße 85 die neue Begegnungsstätte des Stadtteilzentrum SüdOst als Kooperationsprojekt zwischen dem Stadtteilzentrum Steglitz e. V. und dem Mittelhof e. V.. Sie dient nun auch der Projektgruppe Mobile Stadtteilarbeit in Lankwitz als Bürostandort. Zum Team der mobilen Stadtteilarbeiter, das überwiegend draußen „nah am Bürger“ zu finden ist, gehören seit November 2021 der Sozialpädagoge Wenzel Schreiber, der Anthropologe und Politwissenschaftler Jacob von Forstner und seit Februar 2022 die Anthropologin Nele Petzold. Unter dem Träger des Stadtteilzentrum Steglitz e. V. stehen sie in Lankwitz Anwohnerinnen und Anwohnern aller Altersgruppen als Ansprechpartner zur Verfügung. Indem sie mit ihnen in Kontakt treten und sich mit ihnen vernetzen, leisten sie Hilfestellung, wenn irgendwo im Kiez der Schuh drückt. Dabei nehmen sie alle an sie herangetragenen kleinen und großen Wünsche, Sorgen und Bedürfnisse ernst. Ziel ihres Projektes ist es, gemeinsam mit den Menschen aus Lankwitz Vorhaben umzusetzen, zu vermitteln und den aktiven Bürgern für Problemlösungen den Weg Richtung zuständige

Anlaufstelle zu weisen. Dachverband des voraussichtlich bis Mitte 2023 laufenden Projektes ist der Verband für sozial-kulturelle Arbeit (vska), die Finanzierung erfolgt durch den Europäischen

Sozialfonds (ESF). Die Idee zum Projekt entstand mit dem Ziel, in der postpandemischen Zeit der durch die erfolgten CoronaEinschränkungen voranschreitenden Vereinsamung von Menschen entgegenzuwirken. Das mobile Team bittet die Menschen, vertrauensvoll mit ihren Anliegen an sie heranzutreten – sei es auf der Straße, daheim oder am Bürostandort, telefonisch oder per E-Mail. – Dabei will es ihnen auch eine gutes Stück entgegengehen, sie bei ihren Problemen abholen und Sprachrohr sein.

Start der Befragungen

Lankwitz sehen: So wurden rund 20  Personen aus den Bereichen Einwohner, Ehrenamtliche, Schulsozialarbeiter und Kita-Angestellte Fragen gestellt wie „Was gefällt Ihnen in Lankwitz – Was nicht? – Was würden Sie gerne an Ihren Lebensumständen ändern?“. Aus diesem Querschnitt habe sich ableiten lassen, dass Themen wie Infrastruktur, Parksituation, Sauberkeit und kulturelles Angebot die Menschen in Lankwitz aktuell besonders bewegen, wie Nele Petzold, Gebietskoordinatorin der Mobilen Stadtteilarbeit Lankwitz, erklärt. Im Anschluss dieser Vorbereitungsphase folgt nun Anfang April die zweite und damit eigentliche intensivere Befragungsphase. Sie wird Menschen im Aktionsradius zwischen Gallwitzallee, Kaiser-Wilhelm-Straße, Dreifaltigkeitskirche und Dessauer Straße ansprechen und zur Lebenssituation in Lankwitz befragen. Mit dem Coffee-Bike unterwegs, will das Mobile Team Kontakte knüpfen und aktivierend mit den Menschen ins Gespräch kommen.

Hilfe zur Selbsthilfe

In einer ersten Vorbereitungsphase ging es dem Team Die daraus resultierenden Ervordergründig darum, zu er- gebnisse sollen in der dritten mitteln, wie die Menschen ihr Projektphase genutzt werden,

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Die Mobilen Stadtteilarbeiter (V.l.n.r.): Jacob von Forstner, Nele Petzold und Wenzel Schreiber.

gesellschaftliche Prozesse in Gang zu bringen. Sie wollen die Bürger motivieren, sich für Themen stark zu machen, um eine positive Veränderung in ihrem Ortsteil mit in Gang zu bringen. „Wir, das Team, stehen dabei gerne als soziale Ansprechpartner für die Gesamtbevölkerung zur Verfügung“, erklärt Wenzel Schreiber und fährt fort, „natürlich können uns die Bürger ansprechen, wenn es Probleme mit Rente, Rechnungen oder Gesundheit gibt. Unbürokratisch werden wir ihnen dann die richtigen Fachleute in Be zirksamt und Bezirk benennen, die kompetent weiterhelfen kann.“ Die Mobile Stadtteilarbeit unterhält regelmäßigen Kontakt und Austausch mit u. a. den verschiedenen Abteilungen und Ausschüssen des Bezirksamtes wie Grünflächenamt und Sozialamt, mit internen Trägern wie Mittelhof e. V. und Stadtteilzentrum Steglitz e. V., aber auch mit Senioreneinrichtungen in und um Lankwitz, Kirchengemeinden, Hausverwaltungen und Wohnungsbaugesellschaften. Termine für regelmäßige Bürgerversammlungen gibt die

Mobile Stadtteilarbeit durch Plakate im Kiez bekannt. Was sich das mobile Team wünscht? Die Drei sind sich einig: „Dass die Menschen im Kiez uns als Ansprechpersonen wahrnehmen, kennenlernen und bei Bedarf aktiv aufsuchen.“ � Jacqueline Lorenz Mobile Stadtteilarbeit Lankwitz Leonorenstraße 85 12247 Berlin Wenzel Schreiber Tel. 0174 24 24 520 schreiber@stadtteilzentrum-steglitz.org petzold@stadtteilzentrum-steglitz.org forstner@stadtteilzentrum-steglitz.org

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Neue Räume für mehr Schulkinder

Ergänzungsbau in der Grundschule am Königsgraben

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er dreigeschossige Ergänzungsbau für die Grundschule am Königsgraben – erheblich früher fertiggestellt als geplant – wurde Ende Januar feierlich übergeben. Es handelt sich um den ersten Modularen Ergänzungsbau in Holzmodulbauweise (Holz-MEB) in SteglitzZehlendorf. Im neuen Holz-MEB befinden sich sechzehn voll digital ausgestattete Klassenräume, acht Teilungsräume, ein Lehrerund Lehrerinnenzimmer, eine Essenausgabe und eine Mensa für 100 Kinder. Außerdem wurden mit den Sitznischen in den Flurbereichen entsprechend den Ideen des neuen Musterraumund Funktionsprogrammes zusätzliche Kommunikationsräume für die Schülerinnen und Schüler geschaffen. Durch die Fertigstellung der Holz-MEB an der Grundschule am Königsgraben können nun ca.  504  Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse betreut werden, vorher waren es 360 Schülerinnen und Schüler. Somit handelt es sich nun um eine dreieinhalbzügige Halbtagsgrundschule mit offenem Ganztagsbetrieb. Maren Schellenberg, Bezirksbürgermeisterin von SteglitzZehlendorf, betont: „Ich bedanke mich für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten auf Landes- und Bezirksebene. Dank der Rekordbauzeit – und dafür danke ich auch

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg und Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski vor dem Holz-MEB. � Foto: BASZ

den ausführenden Baufirmen – haben die Kinder endlich den dringend benötigten Platz.“ Weitere zwei Modulare Ergänzungsbauten aus Holz sollen allein im Jahr 2023 in SteglitzZehlendorf fertiggestellt werden. Die Holz-MEB können flexibel als Ergänzung für Grundschulen, Sekundarschulen oder Gymnasien genutzt werden. Der Typenentwurf bietet Platz für bis zu 416 Schülerinnen und Schü ler und ist barrierefrei über einen Aufzug erschlossen. Die effiziente Konstruktion der Holz-MEB erlaubt einen sehr schnellen Aufbau des Rohbaus innerhalb von circa zwei Wochen. Bodentiefe Fenster, Sanitäranlagen, Haustechnik und Heizkörper werden bereits im Werk installiert, sodass die vorgefertigten Module auf der Baustelle lediglich zusammengefügt werden müssen.� ◾

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Auf Sonntagstour durch Dahlem

Rundgänge auf den Spuren der Wissenschaft

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uch in diesem Jahr bietet die Max-PlanckGesellschaft für Interessierte Rundgänge auf den Spuren der Wissenschaft in Dahlem. Der seit mehr als 100 Jahren bestehende Wissenschaftsstandort hat viele Innovationen und Nobelpreisträger hervorgebracht. Darüber wird auf den Touren umfassend informiert. Die Besucherinnen und Besucher erfahren viel über Meilensteine der Wissenschaft und über die klugen Köpfe hinter den Forschungsergebnissen. Die Thementour „Auf den Spuren der Nobelpreisträger“ ist für den 1.5., 5.6., 3.7., 7.8., 4.9. und 2.10. jeweils um 11 Uhr geplant. Die Überblickstour Fake & Fakten aus dem „deutschen Oxford“ findet am 15.5., 19.6., 17.7., 21.8., 18.9. und 16.10 jeweils um 11 Uhr statt. Dauer etwa 1,5 Stunden. Alle Termine aufgrund der Pandemielage unter Vorbehalt. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger

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Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek befindet sich im Rathaus Steglitz.

zum Ausleihen

Neue Musikmedienkiste in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek

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eit längerem erfreuen sich die ausleihbaren Themenkisten für Lehrer und Lehrerinnen, Kita-Erzieherinnen und -Erzieher oder Tagesmütter und Tagesväter großer Beliebtheit. In der neuen Themenkiste „“ finden sich neben zauberhaften Handpuppen zum anschaulichen Nacherzählen des bekannten Märchens, Büchern, CDs und DVDs auch ein Kamishibai-The aterkarten-Set sowie musikpädagogische Materialien. Den weiteren Medienkisten „Karneval der Tiere“, „Orff-Instrumente“, „Die Zauberflöte“ oder „Peter und der Wolf“ liegen ebenfalls unterschiedlichste Materialien wie Musikinstrumente und Handpuppen bei. Die Medien jeder Kiste können für vier Wochen ausgeliehen werden. Die Ausleihzeit ist verlängerbar. Vo raussetzung ist ein Bibliotheksausweis für Institutionen, der kostenfrei in jeder Bibliothek des Verbundes Öffentlicher Bibliotheken Berlins ausgestellt wird. Das Angebot kann während der Öffnungszeiten der IngeborgDrewitz-Bibliothek, Grunewaldstraße  3, nachgefragt werden: Mo – Fr 12 bis 19 Uhr, Sa 12 bis 16  Uhr. Weitere Informationen unter ☎ 90299-2410.� ◾

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HZB Technologietransfer-Preisträger und ihre Sonnenuhr Smartwatches mit transparenten Solarzellen auf dem Vormarsch

Überzeugt von der erfolgreichen Kooperation aus Forschung und Industrie: Forscher und Preisgewinner Bernd Stannowski (r.) und Tobias Henschel.� Foto: WISTA Management GmbH

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ine wissenschaftliche Fragestellung in ein Produkt zu verwandeln. – Das war die Anforderung, um den Technologietransfer-Preis der Forschungseinrichtung Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), die Standorte in Wannsee und Ad lershof besitzt, gewinnen zu können. Dieser Herausforderung stellte sich erfolgreich das Team um Tobias Henschel, Bernd Stannowski und Sebastian Neubert und gewann mit seinem Projekt diese Auszeichnung. Wesentliche Projektarbeiten wurden am

Kompetenzzentrum für Photovoltaik Berlin (PVcomB) des HZB durchgeführt. Dem Team ist es gelungen, transparente Solarzellen nahtlos in kleine elektronische Helfer wie Smartphone, Navigationsgerät oder Tablet zu integrieren, die

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tagtäglich mit herumgetragen werden. Das Display dieser Geräte fungiert dabei nicht nur als Anzeigeelement, sondern gleichzeitig als Energielieferant. Aktuell funktioniert dies bei Smartwatches so gut, dass der Industriepartner Garmin sie erfolgversprechend am Markt platziert hat.

Auf bestem Weg Ganz neu sei das Thema nicht, erklärt HZB-Forscher Prof.  Dr.  Bernd Stannowski, schließlich gebe es bereits Technologien, in denen einzelne Bereiche der Solarzelle weggelasert würden, um Transparenz zu erreichen, so beispielsweise

weggeätzt werden, so dass diese siebähnlich wird, mit vielen kleinen Löchern. Je nach flexiblem Ätzgrad entsteht eine höhere oder geringere Durchsichtigkeit. Eine clevere Kontaktierung, die vom Industriepartner entwickelt wurde, sorgt dann dafür, dass sich die Energie von der Solarzelle trotz der vielen Löcher abzapfen lässt. Aktuell entspricht mit 10 Mikrometern die Breite der einzelnen Solarzelleinheiten etwa einem Fünftel der Dicke eines menschlichen Haares, wobei ihre Leistung im Milliwattbereich liegt. Tobias Henschel erklärt dazu: „Für energiehungrige Smartphones reicht das zwar noch nicht aus, aber eine 10 bis 20 Prozent längere Akku Extra Power dank Solarenergie. �

in der Glas- und GlaskeramikHerstellung. „Das ist zwar für den Gebäudebereich gut einsetzbar, für unsere Zwecke aber etwas zu grobschlächtig“, erklärt der Physiker. So wählte das Team einen anderen Weg: In seinem Projekt nutzte es die Fotolithografie, wie sie auch zur Herstellung von Computerchips verwendet wird. Extrem kleine Bereiche in der Solarzelle konnten dadurch

zösischen Unternehmens an das Team, das dann realisierte, in welchem Kontext das Ganze steht.

Forscher mit dem richtigen Background Bernd Stannowski bringt Erfahrung aus dem Technologiebereich Dünnschichtsilizium mit, promovierte in Utrecht und arbeitete bereits acht Jahre lang an dem Thema in der Industrie. Er brachte wertvolles Wissen mit zur effektiven Projekt-Lösungsfindung. Etwas später kam auch Sebastian Neubert mit seinen Erfahrungen dazu, den Bernd von seiner Industrietätigkeit her kannte. Sebastian verließ al Foto: Garmin

laufzeit oder Notfallenergie an Orten ohne Energieversorgung sind damit auf jeden Fall schon heute drin.“ Die Projektidee entstand 2015, als das französische Unternehmen Sunpartner an das Team herantrat. Nach Tests mit der Abscheidung verschiedener Schichten auf Glas, gab es noch keine konkrete Projektidee. Die kam erst mit den Monaten und mit weiteren Aufträgen des fran lerdings vor zweieinhalb Jahren das Institut und hat sein eigenes Technologieberatungsunternehmen gegründet. Tobias Henschel ist seit acht Jahren am HZB, wo er bereits als Student ein Praktikum machte. „Das führte erst zu meiner Bachelorarbeit und dann zur Masterarbeit. So lange arbeite ich auch schon mit Bernd zusammen und bin seit fünf Jahren als Prozessentwicklungsing

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Lichterfelde West Gesundheit Journal nieur in seiner Gruppe“, erzählt er. Hauptsächlich betreut er die Anlagen zur plasmaunterstützten Gasphasenabscheidung und ist inzwischen Projektleiter.

Sechs Jahre Projektarbeit Als „sehr fruchtbare Kooperation“ bezeichnet das Team die letzten sechs Jahre ihrer Arbeit, die ihm u. a. durch Forschungs-, Entwicklungs-, Lizenzverträge und durch die Pilotproduktion der Solarzellen hier am HZB stetig Einnahmen generiert. Mit dieser Kooperation hat das Helmholtz-Zentrum Berlin über 1,3 Millionen Euro eingenommen. Bernd Stannowski ergänzt. „Das Projekt ist ein wirklich gutes Beispiel dafür, wie eine Kooperation aus Forschung und Industrie aus einer Idee ein Projekt erschafft, das es heute weltweit zu kaufen gibt.“ Ähnlich sieht es Tobias Henschel. „Und über den Erfolg hinaus ist die Kooperation auch noch eine sehr interessante Erfahrung. Vor allem die komplett andere Herangehensweise an die Entwicklungsarbeit. Für uns Forscher geht es hauptsächlich darum,

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durch clevere Experimente Seite verständlich zu machen, zu verstehen, warum Dinge war eine Herausforderung, an funktionieren oder warum sie der ich wirklich gewachsen bin.“ eben nicht funktionieren. In der Industrie ist die Herange- Vorwärts mit hensweise eine andere. Denn Wissen und Elan da muss am Ende ein Produkt Da von ihrem Produkt bereits über 100  Millionen Stück verkauft worden waren, rechnete sich das Tüftler-Team gute Chancen für den HZB Technologietransfer-Preis aus. Der tatsächliche Gewinn dieses Preises verschaff t dem Team nun auch mehr Sichtbarkeit seiner weiteren Projekte. Inzwischen gibt der derzeitige Forschungsstand dem Forscherteam die Möglichkeit, dieses Prinzip auch auf größere Flächen zu übertragen, perspektivisch anwendbar auf jedes denkbare Display. herauskommen und auch die Dazu Tobias Henschel: „AllerDeadlines sind viel härter. Da dings muss man schauen, was ist man eben schnell mal dabei wirklich Sinn macht. Denn ein zu sagen: Dieser Ansatz funkti- Smartphone, das fast immer in oniert nicht, der wird verworfen. der Tasche steckt, wird eher weDann müssen wir als Forscher niger von einer transparenten wiederum einbremsen und sa- Solarzelle profitieren. Aber es gen: Ja, das funktioniert jetzt gibt ja noch andere Geräte und gerade nicht. Aber der Ansatz Anwendungsbereiche. Welche hat viel größeres Potenzial. Wir genau das sind, dürfen wir aber müssen weiter in diese Richtung aktuell noch nicht verraten.“ ◾ arbeiten. Und das der anderen Jacqueline Lorenz

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Raum ist in der kleinsten Hütte

Von Maik Stolze und seiner Berliner Knutschkugel kann man viel lernen

Dauercamper Maik Stolze und sein Mini-Wohnanhänger.

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as kleinste Zuhause Deutschlands ist ein Fahrradwohnwagen: Gesamtlänge mit Deichsel 308  Zentimeter, Breite 75 Zentimeter und Höhe der Schlafkabine 133 Zentimeter, ca. 41 Kilo Leergewicht. Entwickler, Mini-WohnwagenHersteller und Bewohner ist Maik Stolze, 54 Jahre, gelernter Schlosser, Flaschensammler – und irgendwie auch Optimist. Seine derzeitige Heimatadresse ist das Wäldchen am Truman Plaza. Hinter der Bushaltestelle an der Argentinischen Allee hat er seine in Klinker-Optik designte

„Berliner Knutschkugel“ zwischen den Bäumen an Haltekordeln festgezurrt, zu heftig blies der Wind oft in den vergangenen Wochen. Daneben lehnt sein Fahrrad, mit blumenumkränztem Korb, in dem die am Vormittag gesammelten Flaschen auf den Flaschenautomaten warten.

seiner „Haustür“ vor. Das ist dann ein guter Morgen. Das Pfand reicht für das Nötigste: Millimeter-Papier, Zirkel, Stift, Block. Die guten Ideen im Kopf sind kostenlos, Maiks Ansprüche nicht hoch, er weiß „Papier ist geduldig.“ Ein Gaskocher, Fernsehen vom Tablet, Radio, Licht, mehr braucht er nicht und erklärt: „Die Leute Lebenskünstler in der Gegend sind nett, helfen mir hier und da.“ So bekommt er mit Pfandflasche von ihnen mal einen Kaffee, mal und Zirkel belegte Brötchen, und auch in „Ich habe da so meine Tour“, verrät der kleinen Spendenbox an der Maik. Manchmal findet er auch Tür klappert es ab und zu verräTüten voller Pfandflaschen vor terisch. Alkohol findet man bei

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Bauphasen des Mini-Campers.�

Fotos: Maik Stolze

ihm nicht, nur Weihnachten hat er sich ein Glas Wein gegönnt. „Ich kenne viele, bei denen ich gesehen habe, was der Alkohol aus ihnen gemacht hat“, sagt er, der vielleicht dahin auch hätte abrutschen können: Gute Jobs, dann Firmenpleiten und rücksichtslose Arbeitgeber, Krank heit. Das Leben hat es nicht immer gut mit ihm gemeint. Doch in seinen Augen hat sich Maik ein ansteckend optimistisches Funkeln bewahrt, neugierig auf das, was noch kommt. Vielleicht will er auch deshalb für den Obdachlosen in Zehlendorf-Mitte, „der sich seinen Stolz bewahrt

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niedersächsischen Ortschaft Wipshausen Gem. Edemissen, Landkreis Peine, „da, wo der beste Spargel her kommt“, wie Maik erklärt. Hier ist mit 54 sein Vater mit Hirnschlag vom Rad gekippt. – Jetzt ist er im selben Alter. Ob er Familie hat? „Augenblicklich nicht, bin ein Eigenbrötler“, ist Maiks knappe Antwort. Schlosser hat er gelernt, immer gerne mit den Händen gearbeitet. Auch heute noch, trotz Rheuma. „Wenn ich die Hände morgens in kaltes Wasser halte, werden die Gelenke wieder schön geschmeidig“, weiß er. Dann kann es losgehen mit schrauben, sägen, feilen. – So wie an seiner Berliner Knutschkugel, die er im Grunewald per Hand ohne Maschineneinsatz in rund 960 Stunden aus Recy Besucher können sich vor Ort über die Geschichte der Berliner Knutschkugel und ihres Entwicklers inform

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Lichterfelde West Gesundheit Journal cling-Material – oft Zuschnittreste von Firmen – , Hart-PVC und Aluminium gefertigt hat, mit Isolierung und Fenstern, 12  1/2  Zoll Bereifung, vier höhenverstellbaren Kurbelstützen und viel Know-how. Die Preise von Baumaterialien aus dem Bauhaus hat er alle im Kopf. Demnächst will er sein Zuhause auf Rädern aufrüsten: Mit solarbetriebener Fußbodenheizung und Alarm­anlage. Die Winternächte waren kalt, und man weiß ja nie. Die handgeschriebenen Hinweistafeln an seiner Knutschkugel, auf denen er von sich, seinen Entwicklungen und Zukunftsprojekten erzählt, wie gedruckt: „Ich hab´ in meiner Ausbildung noch Normschrift gelernt. Alles auf Millimeterpapier gezeichnet.“

mieren.

Unterwegs und angekommen Man merkt ihm den Stolz darüber an, nichts hat er verlernt, in renommierter Caravan-Firma gearbeitet, bis die ihn nicht mehr bezahlen konnte. Vieles hat er über die Jahre dazugelernt. Auch in Köln: Da lebte Maik, nachdem er Job und Wohnung verloren hatte, in seinem ersten selbstgebauten Fahrradwohnwagen, dem Homer-S-2015. In Serie wollte er ihn bauen, fand schnell einen Möchtegern-Investor, der aber mehr an sich als an der Projekt-Idee interessiert war. Maik brach schnell seine Zelte in Köln ab. „Ich wollte alle Städte sehen, in denen über 50.000 Menschen wohnen, war viel unterwegs“, erzählt der vielsei Die Agentur mit Herz und Kompetenz für Alltagsbetreuung und Pflege ✔ Geschulte passgenaue Betreuungskräfte für die 24-Stunden-Alltagsbegleitung

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tige Tüftler, der auch schon auf Mallorca lebte und dort eine Bar wirtschaftlich sanierte, – bis der Besitzer sie schließlich vergeigte. Bonn, Augsburg, Nürnberg, München. Hier und da konnte er unterkommen: „Bei einem Unternehmer habe ich die Werkstatt aufgeräumt, konnte dafür vier

Nächte bleiben.“ Aber das Ziel war immer Berlin: „Die Kanzlerin ärgern. In der Hauptstadt fand ich mich schnell zurecht“, gesteht Maik, auch wenn es inzwischen ein Kanzler ist, den es zu ärgern gilt. Am Tag sammelte er Flaschen, nachts in seiner Fahrradkoje Ideen für die neue Knutsch Physiotherapie

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kugel, die er Skizze für Skizze bis zum Morgengrauen auf Millimeter-Papier übertrug. Dann, im Grunewald, ging es los mit der Realisierung seines Projektes. Kleine Spenden von lieben Menschen halfen bei der Umsetzung. Homer ist inzwischen bei einem Freund zwischengeparkt.

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Lichterfelde West Gesundheit Journal Und über der Tür seiner neuen Berliner Knutschkugel prangt „4711“ als Hausnummer und kleine Hommage an Köln.

Zukunftsmusik Der liebenswerte Dauercamper weiß, was er will: Stapelweise Skizzen unterm Kopfkissen warten auf Umsetzung. Möglichst mit recycelten Materialien – und gerne in Projekten mit Schülern, die von Maik lernen können: Das Geld liegt auf der Straße! „Ich fahre mit offenen Augen durch Berlin. Was mir auffällt: In den Kinderanhängern sitzen Kinder oft eingezwängt zwischen vollen Einkaufstüten. Einen Kinderanhänger mit Stauraum für die Einkäufe wäre da mein Lösungsvorschlag.“ Die Entwürfe

dazu hat er bereits fertig. Aber den Fahrradcamper für den Zehlendorfer Obdachlosen will er als erstes realisieren zu Kosten unter 150 Euro – Spenden willkommen!

Und dann weiterbauen, irgendwann in Serie gehen, mit Investoren, Firmen und Privatpersonen das Projekt verwirklichen. Maiks Wunsch für die nahe Zukunft: „Am liebsten eine zur Verfügung gestellte kleine Garage oder einen Schuppen zum Bauen. Da ich keine lauten Maschinen be 27 27

nutze, ist mein Werkeln leise und stört nicht. Ich kann mich dafür in Haus und Garten nützlich machen“, bietet er an. Ein FahrradAnhänger mit Werkzeug wartet schon auf seinen nächsten Einsatz. Und neben seiner Haustür steht in sauberen Buchstaben etwas, von dem wir, die manchmal viel zu Anspruchsvollen, viel lernen können: „Ich bin dankbar, dass ich es bis hierher geschafft habe.“ Wer Spenden oder Unterstützung für Maik Stolze und seine Projekte leisten oder eine kostenlosen Raum zum Basteln bieten kann, bitte bei ihm melden: Entweder direkt oder über die Postbox an der Berliner Knutschkugel oder über E-Mail stolzemaik@hotmail.de ◾ Jacqueline Lorenz

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