Lichterfelde West Journal - April/Mai 2021

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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April / Mai Nr. 2/2021

Lichterfelde West

Jahre

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

150   BAM

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Von der Versuchsanstalt zur Bundesbehörde Die BAM wird 150 Jahre alt

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eue Technologien erfordern neue Maßnahmen zur Sicherheit: Das wurde spätestens nach einer Detonation von wasserstoffgefüllten Gasflaschen auf dem Tempelhofer Feld im Jahr 1894 deutlich. Doch das Preußische Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten hatte schon viel früher die Initiative ergriffen – es veranlasste im Jahr 1871 die Errichtung der Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt (MTV). Sie war mit der Technischen Hochschule

zu Berlin verbunden. Ein weiteres war die Chemisch-Technische Versuchsanstalt, die der Bergakademie zu Berlin angehörte. Sie sollte im Auftrag von Privatleuten und Behörden chemische Prüfungen durchführen. Außerdem gab es noch die Prüfungsstation suchsanstalt auf dem Gelände für Baumaterialien, die von der der Technischen Hochschule Bauakademie gegründet wurde. in Charlottenburg. Dort wurde es bald zu eng. Adolf Martens Neubau in Lichterfelde (1850-1914), Vorsteher der Versuchsanstalt, setzte sich Seit 1884 befand sich die für einen Neubau ein. Er war Mechanisch-Technische Ver- erfolgreich. Auf den früheren

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Lichterfelde West Journal Impressum

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8. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

Grafik: BAM

Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de

Äckern der Domäne Dahlem im Ort Lichterfelde wurde ein Neubau geschaffen. 1903 zogen sowohl die MTV als auch die Chemisch-Technische Versuchsanstalt dort hin. Kurz darauf fusionierten die beiden Institute und die Prüfungs station für Baumaterialien zum Königlichen Materialprüfungsamt. Leiter des Amtes war wiederum Adolf Martens. Der Standort an der Potsdamer Chaussee, heute „Unter den Eichen“, ist nach wie vor Hauptsitz des Instituts.

Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: Erscheinung:

Juni/Juli Nr. 3/2021 06.05.2021 01.06.2021

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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Zusammenlegung mit anderen Versuchsanstalten

Reichsministerium des Innern die Chemisch-Technische Reichsanstalt (CTR), die eine Nachfolgeeinrichtung des 1899 gegründeten Nach dem Ersten Weltkrieg, im Militärversuchsamts war. Sie wurJahr 1919, wurde das Königliche de als Zentralversuchsstelle für Materialprüfungsamt in Staatli- Explosivstoffe geschaffen. 1945 ches Materialprüfungsamt (MPA) führte der Berliner Magistrat das umbenannt. 1920 errichtete das MPA und die CTR zusammen.

Übernahme durch die Bundesrepublik 1954 übernahm die Bundesrepublik Deutschland MPA/CTR unter der Bezeichnung Bundesanstalt für mechanische und chemische Materialprüfung (BAM). Dieser Name wurde bereits zwei Jahre später in Bundesanstalt für Materialprüfung geändert. Ein zusätzlicher Auftrag war die Durchführung der amtlichen Materialprüfungen für das Land Berlin.

Zusätzliche Aufgaben Seit 1969 ist die BAM Bundesoberbehörde. Anlass war das Gesetz über explosionsgefährliche Stoffe (Sprengstoffgesetz). Weitere Aufgaben im Bereich der öffentlichen technischen Sicherheit kamen durch das Gesetz über die Beförderung gefährlicher Güter im Jahr 1975 auf die

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Lichterfelde West Journal Behörde zu. 1977 übernahm die BAM das ehemalige Gelände des Stubenrauch-Krankenhauses an der Fabeckstraße. Für den Umbau bewilligte die Bundesregierung 50 Mio. DM. Der Name ändert sich im Jahr 1987 erneut: Die BAM heißt jetzt Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung. Mit der Wiedervereinigung kam Personal des aufgelösten Amtes für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung sowie von der ebenfalls aufgelösten Akademie der Wissenschaften der DDR in die BAM. Nach und nach wurden die amtlichen Materialprüfungen für das Land Berlin aufgegeben. 1992 bezog die BAM ein Zweiggelände in Adlershof. Außerdem verfügt sie nahe Baruth über ein 12 Quadratkilometer großes Gelände, auf dem unter anderem

Explosionsversuche mit hoher Sprengwirkung durchgeführt werden. Für die Bevölkerung ist die BAM vor allem vor Silvester präsent, wenn sie die Feuerwerkskörper prüft und zulässt. Denn „ohne BAM kein Bumm“.

Digitale Auftaktveranstaltung zum Jubiläum „Vertrauen in Zukunftstechnologien“ Am 4. März feierte die BAM ihr 150-jähriges Jubiläum mit einem digitalen Symposium zum Thema „Vertrauen in Zukunftstechnologien“. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Veranstaltungen und Vorträge zum Thema „Wissenschaft mit Wirkung“ das ganze Jahr über geplant.

„Zukunftstechnologien und Innovationen sind wichtige Treiber für die Entwicklung der Gesellschaft und für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen unerlässlich“, so Prof. Dr. Ulrich Panne, Präsident der BAM. „Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle, um diese Technologien zu testen und Vertrauen in sie zu schaffen. Das erfordert von uns auch das Selbstverständnis, mit unserer Arbeit nicht nur Fakten zu schaffen, sondern Wissenschaft auch für die Gesellschaft erklärbar zu machen.“ Spannende Geschichten rund um die BAM und alle wichtigen Events im Jubiläumsjahr können Besucherinnen und Besucher unter www.150.bam.de und im neuen BAM Report 2020/21 entdecken.� ◾

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Noch stehen die drei Türme des Heizkraftwerks, die zur vertrauten Silhouette von Lichterfelde gehören.

Kraftwerkstürme sollen abgebaut werden Arbeiten werden europaweit ausgeschrieben

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rgendwann in nicht allzu ferner Zukunft müssen sich die Lichterfelder vermutlich an eine neue Silhouette ihres Ortes gewöhnen – die drei markanten Türme des Heizkraftwerks werden dann fehlen. Ihr Abbau ist schon lange geplant, denn 2019 ging das modernisierte, umweltfreundlichere Kraftwerk ans Netz. Seitdem hat es seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt und die Türme des „alten“ Heizkraftwerks werden nicht mehr benötigt. Bis es soweit ist, geht aber noch einige Zeit ins Land. Zunächst erfolgt eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten, anschließend werden die Angebote geprüft. Bis die Türme dann tatsächlich abgerissen werden,

könnte es noch einige Jahre dauern. Allein schon pandemiebedingt haben sich Verschiebungen ergeben. Einen genauen Zeitplan für den Rückbau der Kraftwerkstürme gibt es noch nicht. Dieser kann erst nach der Vergabe des Auftrags erarbeitet werden. Das Heizkraftwerk Lichterfelde wurde erstmals 1972 in Betrieb genommen. Das zunächst mit Schweröl betriebene Heizkraftwerk war der Versorgungsschwerpunkt für den Berliner Süden. Anfang der 1980er-Jahre erfolgte der Einbau einer Rauchgasentschweflungsanlage in die Blöcke 1 und 3. Block 2 wurde ab 1988 mit emissionsarmer Erdgasfeuerung betrieben.

Nach langem Umbau wurde vor fast zwei Jahren die neue, moderne Anlage in Betrieb genommen. Sie hat eine Leistung von 230  Megawatt thermisch und 300 Megawatt elektrisch. Dabei nutzt sie die umweltfreundliche Gas- und Dampfturbinen-Technik, um in einem gekoppelten Prozess (Kraft-Wärme-Kopplung) gleichzeitig Strom und Fernwärme zu produzieren. Insgesamt spart die neue Anlage, im Vergleich zum alten Kraftwerk am selben Standort, jährlich rund 100 000 Tonnen CO₂. Der Neubau ist ein Teil der Klimaschutzvereinbarung und kann sich flexibel an das schwankende Angebot regenerativer Energien anpassen. � ◾

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Nistkästen am Dahlemer Weg

Bürgerinitiative und BUND setzen sich für den Erhalt der Grünanlage ein

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ie geschützte Grünanlage am Dahlemer Weg 247, die sich zu einem kleinen Wäldchen entwickelt, soll bebaut werden. Gegen die Entwidmung und den Erhalt des kleinen Stücks Natur setzen sich die Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde e. V. gemeinsam mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) ein. Interessant ist, eine Waldumwandlung kann man gerade auf dieser urbanen Waldfläche studieren. Der ehemalige Ahornpionierwald besteht aus verschiedenen Ahornbäumen, darunter Spitzahorn, Bergahorn, Feldahorn und Eschen-Ahorn. Gemeinsam mit Robinien, die mehr und mehr durch diese natürliche Waldverjüngung verdrängt werden, entwickelt sich hier selbstständig ein klimaresistenter Mischwald. Auch Hasel, Stieleiche, Esche, Winterlinde und Flatterulme siedeln sich hier an. Der BUND hat gegen die Entwidmung, die zu einer Bebauung der Fläche mit Flüchtlingsunterkünften führen soll, bereits Klage am Verwaltungsgericht eingereicht. Bis zu den Wahlen im September soll versucht werden, eine politische Lösung zu erwirken. Um ein weiteres Zeichen für die erhaltenswerte Natur zu setzen, wurden am 7. März symbolisch sechs Nistkästen und ein Fledermauskasten im

Rainer Mahrol von der Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde bringt einen der Nistkästen im Wäldchen an. � Fotos: Bürgerinitiative Lebenswertes Lichterfelde e. V.

Wäldchen am Dahlemer Weg  247 angebracht. Drei Nistkästen hat die BUND Bezirksgruppe Südwest gespendet. Drei weitere Nistkästen und einen Fledermauskasten spendete die BI Lebenswertes Lichterfelde e. V. Die Kinder der Bürgerinitiative suchten die Bäume aus, an denen sich nun die Nistkästen befinden. Die jungen Naturfreunde wollen in den nächsten Wochen beobachten, ob die Tiere die Nistkästen für sich entdecken. Tipps für die fachgerechte Anbringung gab es von Dr.  Achim Förster, Sprecher der Bezirksgruppe BUND Südwest. � ◾

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In Pandemie-Zeiten nicht möglich; aber für die Zukunft wünschenswert: Ungezwungener Austausch der Teilnehmenden vor Ort. Foto: wortlaut

Elternclub trotz Pandemie erfolgreich gestartet Es geht vorerst digital weiter

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nfang des Jahres startete der erste Durchlauf des Projektes „Elternclub – gemeinsam aktiv“ in Steglitz-Zehlendorf unter etwas anderen Bedingungen

als ursprünglich geplant. Unter Trägerschaft der „wortlaut Sprachwerkstatt UG“ und gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration,

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Digital kommunizieren Drei Teilnehmerinnen – in Elternzeit und mit dem Ziel einer beruflichen Umorientierung – sind im ersten Durchlauf gestartet, der Anteil der Männer bleibt dahinter noch zurück, doch das dürfte sich mit der Zeit ändern. Da derzeit die Kinderbetreuung überwiegend in Elternhand liegt, wirkt sich das auch auf das Projekt aus: Die digitalen Workshops sind daher erst einmal auf 1 1/2 Stunden begrenzt, um größeren Betreuungsproblemen entgegenzuwirken. Bei den ersten digitalen Treffen standen noch das Kennenlernen, der Umgang mit der Plattform Zoom, ein erster Austausch und die Wünsche an das Projekt im Mittelpunkt der Gespräche. Außerdem berichteten zwei Mütter den Teilnehmenden von ihren Erfahrungen, die sie, nach unterschiedlich langer „Babypause“ wieder in den Berufsalltag zurückgekehrt, gemacht hatten.

von der Agentur für Arbeit und Frau Kitzing vom Jobcenter Stegltz-Zehlendorf Einblicke in Angebote geben, die in den jeweiligen Institutionen gemacht werden. Auch sollen Eltern-Skills (Fähigkeiten, Kompetenzen) wie „meine Stärken, meine Ziele“ erarbeitet werden.

Foto: wortlaut

erwerbsfähige Eltern, die sich mit anderen Eltern austauschen und beraten lassen möchten, coronabedingt weiterhin digital statt. Das bietet sowohl Vor- als auch Nachteile, wie Projektreferentin Alexandra Hermann, Erzieherin und studierte Not- und Katastrophenhelferin, in einem ersten Feedback erklärt: „Zwar können sich an den Video-Gesprächen die Teilnehmenden flexibler beteiligen als es für den eigentlich geplanten Fix-Standort Villa mima möglich wäre. Es fallen so längere Fahrwege weg, sodass sich Interessierte auch von anderen Standorten außerhalb Berlins aus beteiligen können. Doch nicht jeder potentielle Teilnehmende verfügt über einen Computer mit leistungsstarker Technik und kann dadurch lediglich über Handy oder Smartphone erreicht werden.“ So habe man die Methodik der Workshops ändern und daran anpassen müssen. Das noch persönlichere Gegenüber im Gespräch vor Ort falle zwar weg, aber dafür könnten sich so auch mehr unterschiedliche Dozenten zuschalten und an den Workshops teilnehmen.

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Der zweite Durchlauf startet im April 2021, Einstieg in das Projekt ist jederzeit möglich. Die nächsten Digital-Termine dieses Jahres: Jeweils um 10 Uhr am 30. März, am 13. und 27. April, am 11. und 25. Mai, am 8. und 22. Juni und am 6. Juli 2021. Für Interessenten gibt es jeden zweiten Dienstag um 10  Uhr eine digitale Informationsveranstaltung unter dem Link: https://us02web.zoom. us/j/81337053613 Einstiegsmöglichkeit Weitere Informationen auch jederzeit auf der Webseite unter www. In den weiteren geplanten Work- wortlaut.de/elternclubs/� ◾ shops werden u. a. Frau Krüger � Jacqueline Lorenz

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Christoph 31 und die fliegenden Gelben Engel Auch in Corona-Zeiten ist die Flugrettung alles andere als eine Luftnummer

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ie bringen Notärzte in kürzester Zeit an entfernte Einsatzorte, transportieren Intensivpatienten in Spezialkliniken und sind täglich im Einsatz, um Leben zu retten. Die Crews der ADAC Flugrettung gGmbH (eine Tochtergesellschaft der gemeinnützigen ADAC-Stiftung) sind in Zeiten erhöhter Corona-Sicherheitsmaßnahmen einmal mehr zu logistischer Höchstleistung aufgelaufen und sichern aktuell uneingeschränkt mit ihren 37  ADAC-Stationen den Rettungsdienst und die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft. Für ihr ausgefeiltes Sicherheitsund Hygienekonzept, das ein speziell zum Schutz von Patienten und Crew gebildetes Krisenteam entwickelt hat, wurde die ADAC-Flugrettung nun als erste Rettungsorganisation in

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Das ADAC-Flugrettungsteam von Christoph 31 in Pandemie-Zeiten: Hygienemaßnahmen werden großgeschrieben.� Foto: ADAC-Flugrettung

Deutschland vom TÜV Hessen mit dem bundesweiten Qualitätssiegel „Sicher gegen Corona“ ausgezeichnet. Das Zertifikat ist auf allen ADAC-Rettungshubschraubern angebracht. An verschiedenen Stationen der

Di - Fr 9 - 18 Uhr Sa 9 - 13 Uhr

Flugrettung – darunter auch in Berlin – hatte der TÜV zuvor intensive Stichproben gemacht. Im Jubiläumsjahr 2020, dem 50. Jahr ihres Wirkens, war die Luftrettung gefordert wie noch nie: Sie flog insgesamt rund

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Christoph 31 – im Einsatz für Menschenleben.

52.000 Einsätze und damit um die 141  Noteinsätze pro Tag. Rund 800  Einsätze standen dabei im Zusammenhang mit Corona. Den Großteil dieser Einsätze hatte der erste bundesweit alarmierbare Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber Christoph  112 übernommen, der seit April 2020 zusätzlich im Rheinland-Pfälzischen Ludwigshafen stationiert ist und

Das TÜV-Siegel bestätigt: „Sicher gegen Corona“. Foto: ADAC-Flugrettung

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Foto: ADAC-Flugrettung

grenzüberfliegende CoronaKrisenunterstützung in Italien und Frankreich geleistet hat. In Berlin rückte sein gelber Bruder Christoph 31 im Jubiläumsjahr zu insgesamt 2.936 Notfällen aus.

Sicherheit in jeder Hinsicht „Wir sind genauestens darauf bedacht, am Boden und in der Luft die besonderen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten“, versichert Nico Hellmann, Pilot und Stationsleiter der Luftrettungsstation CharitéCampus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang hebt hier Rettungshub Grabpflege Dauergrabpflege Individuelle Grabgestaltung

schrauber Christoph 31 – neuestes Modell Typ H135 von Airbus – von seiner im vergangenen Jahr umfangreich modernisierten Steglitzer Heimatstation ab, um Menschenleben zu retten. Im August 2020 hatte er den Platz seines Vorgängers gleichen Namens eingenommen, von dem er auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden ist. Leiser und umweltfreundlicher fliegt er, bietet in der neuesten Version mehr Platz für Patienten, Arzt, Notfallsanitäter und medizinische Versorgungsgeräte. Darüber hinaus verfügt er mit seinen Digitalfunkgeräten als fliegender „Internethotspot“ über eines der modernsten Kommunikationssysteme Deutschlands. Außerdem ist er

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2020 erneuerter Landeplatz auf dem Charité-Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz.�

mit seinem Vier-Achsen-Autopiloten, dem Gelände- und Hinderniswarnsystem und den zwei Kollisions-Warnsystemen in Sachen Sicherheit auf neuestem Stand und über eine Reichweite von ca. 600 Kilometern mit rund 220 km/h in und um Berlin unterwegs. Die Teamverantwortung in Steglitz trägt Nico Hellmann, er betont: „Mit dem optimierten Landeplatz sind bequemere und noch sicherere Landungen möglich geworden, die Charité hat das gemeinsam mit der Bauabteilung super hinbekommen. Wir sind hochzufrieden.“ Zwar gebe es nach dem Umbau auch mehr Platz im erweiterten Stations-­ Innenbereich, dennoch verlangt das Hygienekonzept für die einzelnen Schichtdienste strenge Abstand-Maßnahmen, um Infektionen auszuschließen und für die Patienten einsatzbereit zu bleiben.

Oberste Priorität: Aufrechterhaltung der Luftrettung Um die ADAC-Luftrettung auch weiterhin zu sichern, sind die Mitarbeiter gegen Covid-19 ge Foto: ADAC-Flugrettung

impft, die FFP2-Masken werden auch während der Flüge im Hubschrauber nicht abgesetzt. Derzeit arbeitet die Rettungsflug-Crew an der Station in Berlin-Steglitz täglich ab 6.30 Uhr in zwei Tagesschichten, so dass genügend Abstand zwischen den Teammitgliedern gewährleistet ist und damit die Personal-Kapazitäten geschont werden können. Vier Stammpiloten, Notfallsanitäter, 12 Notärzte und neuerdings zusätzlich ein im Dienst der Berliner Feuerwehr stehender Notarzt gehören zum Steglitzer Flugrettungsteam. Dem direkten Draht und guten Kontakt zur Berliner Feuerwehr, die von ihrer Leitstelle aus die Flugeinsätze koordiniert, sei es auch in diesen Krisen-Tagen mit zu verdanken, dass die Rettungseinsätze logistisch reibungslos ablaufen, erklärt Stationsleiter Hellmann.

Sicher retten In Corona-Zeiten sind die Herausforderungen an die Rettungskräfte und Piloten besonders hoch: Täglich mit im Einsatz sind neben den Schutzmasken die Schutzanzüge und Desinfektionsmittel.

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Lichterfelde West Journal Nach jedem Flug wird zusätzliche Aufbereitungszeit zum intensiven Desinfizieren des Helikopters benötigt. Der Dienst in Schutzkleidung ist anstrengend, die Crew stark gefordert, da die Schutzmasken nur während der Pausen abgesetzt werden. Zu den Stationen hat derzeit nur sie Zutritt, Konferenzen und Gespräche finden auch im Flugrettungsbereich per Video statt, außer vor Ort das unverzichtbare Training am Flugsimulator. Die Steglitzer Station war Teststation für Raumlüftungsgeräte. Im Corona-Verdachtsfall fällt der zu transportierende Erkrankte nach den eigenen Standards für einen Lufttransport in die Schutzkategorie drei, d.h. er darf nur im beatmeten Zustand geflogen werden, um mithilfe des geschlossenen Atemkreislaufs die von ihm ausgehende Ansteckungsgefahr im Helikopter auf ein Minimum zu reduzieren. Dies gilt auch für andere schwere Atemweginfektionen. Nur lediglich etwa drei Prozent der Berliner Flugrettungs-Einsätze bedingen jedoch einen Patiententransport. Meist startet der Helikopter, um Rettungskräfte zeitsparend zum Erkrankten zu fliegen. Bei Einsätzen von der Steglitzer Station aus zum Patienten war in Corona-Hochzeiten jeder fünfte Einsatz mit Corona-Verdachtshintergrund: Husten, Schnupfen, Fieber–Symptomatik begegnen die herbeigeflogenen Notärzte grundsätzlich in voller Schutzmontur. 2020 ging die Einsatzzahl bei Herz-und Kreislaufbeschwerden zurück, die Angst, sich mit Covid-19 zu infizieren, hielt so manchen Patienten zurück, dringend benötigte Hilfe zu holen. Bedenken, die unbegründet sind, hat man sich mit dem umfassenden Sicherheitskonzept der Luft- sowie Bodenrettung einmal näher befasst. Pilot Nico Hellmann zeigt sich zufrieden, dass aufgrund der umfassenden Sicherheitsmaßnehmen niemand in seinem Flugrettungsteam infiziert wurde und erklärt mit Blick auf sein Team: „Trotz der Pandemie haben wir einen vorbildlichen Ablauf bei unseren Einsätzen und bieten uneingeschränkte Flugrettung. Dennoch werden wir alle froh sein, wenn es die Coronazahlen erlauben, die belastenden Maßnahmen wieder etwas zurückzufahren.“� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Institut für Hygiene und Umweltmedizin unter Denkmalschutz Gebäude am Hindenburgdamm zählt zur brutalistischen Architektur

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er Forschungs- und Bildungsbau an der Krahmerstraße 1/Ecke Hindenburgdamm 27 entstand von 1969 bis 1974 im Auftrag der Freien Universität Berlin. Der Entwurf stammt von den bekannten Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel. Die außen und innen sehr gut erhaltene Gesamtanlage ist denkmalwert aus künstlerischen, historischen und städtebaulichen Gründen. Zusammen mit dem nahe gelegenen Klinikum Steglitz (heute das Hauptgebäude des Charité Campus Benjamin Franklin, gebaut 1961-1968, Baudenkmal seit 2012) und den mittlerweile außer Betrieb genommenen Zentralen Tierlaboratorien gegenüber (sogenannter Mäusebunker, gebaut 1971-1981) bil det es eine einzigartige Gruppe von jüngeren Forschungs- und Gesundheitsbauten am Teltowkanal. Hermann Fehling und Daniel Gogel zählen zu den bedeutendsten Exponenten der Berliner „Scharounschule“. Durch die Verwendung ausdrucksstarker Formen schufen sie skulpturhaft wirkende Figuren, die dabei doch die Nutzung im Inneren abbilden und unterstützen. Von gleichfalls hohen Qualitätsansprüchen zeugt der Umgang mit dem bewusst in Szene gesetzten Beton. Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut äußerte sich begeistert: „Dieses Institut ist ein Gesamtkunstwerk, ein Bau von internationalem Rang und ein bedeutender Beitrag zur ‚organischen‘ und ‚brutalistischen‘

Architektur der Nachkriegsmoderne!“ Auch die Charité als heutige Nutzerin trägt die Unterschutzstellung mit: „Das Berliner HygieneInstitut, 1885 von Robert Koch gegründet, ist Teil der Berliner Geschichte. Ohne die hier geleistete Forschungsarbeit wäre Berlin nie Millionenstadt geworden. Der nun ausgesprochene Denkmalschutz ehrt neben dem modernen Institutsbau auch die lange und segensreiche Arbeit der Berliner Hygiene-Wissenschaft“, sagte Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité, und freut sich, hier gemeinsam mit Partnern wie der Freien Universität Berlin einen Life Science Campus zu entwickeln. Die Würdigung des Denkmals geht auch mit dem Bekenntnis der Charité zum Standort im Sü

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westen Berlins einher. So wurde im Dezember 2020 ein wettbewerbliches Dialogverfahren zur städtebaulichen Entwicklungsplanung des gesamten Campus Benjamin Franklin mit den Liegenschaften Institut für Hygiene und Umweltmedizin und dem sogenannten Mäusebunker gestartet. „Die Charité möchte in einem mehrstufigen Verfahren mit international renommierten, interdisziplinären Planerteams eine Vision für die Neue Charité in

Steglitz-Zehlendorf entwickeln – als Universitätsklinikum, das in gesellschaftlicher Verantwortung Zeichen für die Medizin der Zukunft setzt“, sagte Astrid Lurati, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur der Charité. Wegbereitende architektonische Ansätze sollen das internationale Spitzenniveau der Charité in Forschung und Behandlung widerspiegeln und sich zugleich mit dem historischen Erbe, das von hoher baukultureller Bedeutung ist, konstruktiv auseinanderset 15 15

zen. An dem mehrstufigen, wettbewerblichen Dialogverfahren sind die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung sowie das Landesdenkmalamt Berlin und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf beteiligt. Mögliche Nutzungsperspektiven für den „Mäusebunker“ sollen begleitend zu diesem Verfahren im Rahmen eines in Vorbereitung befindlichen integrierten Modellprojektes geprüft werden. ◾

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Temporäre Lerngruppen Plus

Unterstützung für Schulen, Kinder und Familien im Bezirk

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n sechs Schulstandorten startet der Bezirk SteglitzZehlendorf in diesem Frühjahr mit einem neuen sozialpädagogischen Angebot. Dazu die Jugendstadträtin Carolina Böhm: Im Schulalltag wird von Jahr zu Jahr deutlicher, dass mehr Kinder eine individuellere Betreuung brauchen, diese Situation wird sich eher verstärken, wenn die Kinder nun aus den Phasen der langen Abwesenheit zurückkehren in den schulischen Alltag. In einer engen Kooperation zwischen Jugendamt und Schulaufsicht, unterstützt durch das

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Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend und Gesundheit. � Foto: Uwe Steinert

„Bündnis für Bildung“ werden nun an sechs Schulstandorten temporäre Lerngruppen installiert. Dort werden Kinder für einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten in Kleingruppen (Temporäre Lern Wartung & Notdienst

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gruppen Plus) unterrichtet, ihre Verhaltenskompetenzen werden gestärkt. Das Angebot geschieht in enger Kooperation mit den Eltern, die zur Unterstützung ihrer Erziehungskompetenz in das Programm eingebunden sind. Unser Ziel ist dabei, die Kinder nicht ganz von der Schule abzusondern, sondern vielmehr eine gute Eingliederung in die Regelklassen immer im Blick zu behalten. Nicht zuletzt bin ich davon überzeugt, dass wir mit diesem neuen Angebot die Schulen, die Kinder und die Familien zusätzlich auf dem schwierigen Weg nach der Pandemie unterstützen können.� ◾

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Neue Partnerschafts­ beauftragte Jasmin Merkel betreut nun 21 Partnerstädte von Steglitz-Zehlendorf

Foto: BA ST-Z

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onneby, Sderot, Szilvásvárad-Eger, aber auch L ü­c h o w - D a n n e n b e r g , Bremerhaven und viele andere – 21 Partnerstädte verbinden Steglitz-Zehlendorf mit Gemeinden, Städten und Stadtteilen in der ganzen Welt. Die langjährige Partnerschaftsbeauftragte des Bezirksamtes, Petra Milz-Höhne, hat die Städtepartnerschaften von Steglitz-Zehlendorf voller

Herzblut und Enthusiasmus koordiniert. Sie hat sie mit aufgebaut und durch den Mauerfall, die Bezirksfusion und viele weitere spannende Entwicklungen begleitet. Zum 1. März verabschiedete sich Frau Milz-Höhne nach über 30 Jahren im Bezirksamt in den wohlverdienten Ruhestand. Jasmin Merkel ist als ihre Nachfolgerin die neue Partnerschaftsbeauftragte von Steglitz-Zehlendorf.

Zur aktuellen Situation erklärt Jasmin Merkel: „Derzeit wirkt sich die Pandemie auch auf unsere partnerschaftlichen Aktivitäten aus. Dennoch laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen für viele gemeinsame Begegnungen in der Zukunft. Und bis dahin wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit durch zahlreiche digitale Projekte gestärkt.“ � ◾

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Frauenspuren - Portraits fast vergessener Frauen aus Steglitz-Zehlendorf

Leonore Heinemann 1892 - 1942 Sozial engagierte Patriotin „Sie ist eine der vielen unbeschriebenen Menschen, die ihr Leben ganz normal verbringen wollten. Sie hat nichts Bedeutendes hinterlassen, deswegen besteht ihre Biografie nur aus Notizen. Aber sie soll nicht vergessen werden, weil sie Opfer einer mörderischen Maschinerie geworden ist.

Vor dem Haus in der Hortensienstraße 9 wurden am 10. Mai 2011 drei Stolpersteine für Leonore und die Silbermanns verlegt.

Leonore Heinemann wohnte von 1940-1942 in der Hortensienstraße 9 in Steglitz. Ihre Vermieterinnen waren Gertrud und Klara Silbermann, Jüdinnen, genau wie sie. Am 19. Januar 1942 holte die Gestapo alle drei aus dem Haus. Sie gingen auf einen Transport nach Riga. Leonore, geboren am 1. Mai 1892, entstammte der jüdi schen Familie Heinemann aus Mannheim, wo ihr Vater als Kaufmann und Bankdirektor arbeitete. Nach einer Handelsschulausbildung an der Handelslehranstalt Karlsruhe zog sie mit 21 Jahren nach Heidelberg. Die junge Frau meldete sich 1914 freiwillig zum Dienst beim Roten Kreuz in Heidelberg und arbeitete bis 1919 dort als Sekretärin. Während einer einjährigen Unterbrechung war sie als Volontärin bei der Heidelberger GelatineFabrik Stoess & Co. beschäftigt. Der Großherzog von Baden verlieh ihr 1916 das Kriegsverdienstkreuz. Das gestiftete Ehrenkreuz der Großherzogin von Baden erhielt Leonore 1918 für ihr soziales Engagement. Nach dem Ersten Weltkrieg war sie in Heidelberg bei Otto Schmeil, dem Pädagogen, Biologen sowie Lehr- und Schulbuchautor als Privatsekretärin beschäftigt.

Ihre berufliche Tätigkeit gab Leonore 1928 auf, um ihre schwer erkrankte Mutter zu pflegen. Nach deren Tode übte sie zwar keine neue Berufstätigkeit mehr aus, konnte aber dank einer Erbschaft „hochwertiger Devisen“ eine „arische“ Familie mit zwei Kindern bei sich aufnehmen und sich um die Erziehung der Kinder kümmern. Gemäß der Aufnahmeurkunde des Evangelischen Pfarramtes Heidelberg von 1933 trat sie aus der israelitischen Kultusgemeinde aus. Leonore wurde 1938 in der Christuskirche von Heidelberg getauft und die evangelische Landeskirche nahm sie offiziell auf. Als ihr Haushalt 1939 aufgelöst wurde, fand sie noch einmal kurzfristig Aufnahme bei Otto Schmeil, der zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankt war und den sie pflegte. Im Oktober 1940 meldete sie sich nach München um, zog dann aber im Dezember nach Berlin. Man vermutet, dass

Frauenspuren Portraits fast vergessener Frauen aus Steglitz-Zehlendorf Mit freundlicher Genehmigung aus der Broschüre „Frauenspuren“. „Frauenspuren“ ist das Werk einer Projektgruppe im Rahmen einer geförderten Maßnahme des Jobcenters Berlin Steglitz-Zehlendorf. Die Broschüre wurde vom Träger YOPIC e. V. herausgegeben. Sie ist online unter www.berlin.de/ ba-steglitz-zehlendorf/verwaltung/frauenbeauftragte/frauenspuren.php zu finden oder in Papierform im Büro der Frauenbeauftragten Hildegard Josten, ☎ 030/90 299 53 54, vorrätig.

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dieser Umzug nach Berlin mit ihrer geplanten Emigration in die USA zusammenhing. Die Konsularabteilung der US-Botschaft informierte sie über die Eintragung auf die deutsche Warteliste unter der Nummer 56025. Mit Hilfe einer in Michigan lebenden Freundin und deren Ehemann bemühte sie sich weiterhin, ihre Ausreise in die USA zu beschleunigen. Das American Friends Service Committee, eine Organisation der Quäker, teilte schriftlich mit, dass ihre Freunde ein Affi davit - eine Bürgschaftserklärung zur Übernahme

des Unterhalts nach der Einwanderung in die USA - an die Konsularabteilung der USBotschaft in Berlin geschickt hätten. Im Oktober 1941 unterbreitet ein amerikanisches Büro Leonores Freundin Vorschläge für ihre Ausreise über einen neutralen europäischen Staat nach Argentinien oder Kuba und von dort in die USA. Diese Freundin teilt Leonore jedoch in einem ausführlichen Schreiben mit, dass sie sich vergeblich bemüht habe, bei Verwandten bzw. den Quäkern die nötige Geldsumme dafür aufzubringen.

MALER- UND TAPEZIERARBEITEN

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Nach mehrmonatiger Krankheit meldet sich Leonore im Dezember 1941 freiwillig zum Arbeitsdienst bei der Firma Zeiss Ikon in Zehlendorf. Aber auch das rettet sie nicht. Leonore Heinemann wird gemeinsam mit ihren Vermieterinnen Klara und Gertrud Silbermann am 19. Januar 1942 aus der Hortensienstraße 9 nach Riga deportiert. Es ist nicht bekannt, ob sie bei ihrer Ankunft in Riga umgebracht wurde oder ob sie bereits auf dem Transport umkam. Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf, Projekt Stolpersteine. ◾

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Teltowkanal und Buschgraben Derk Ehlert im wilden Südwesten

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eine Spuren sind schon aus der Ferne gut sichtbar. Und sie erzählen eine kleine Erfolgsgeschichte: In ganz Berlin hat sich in den letzten Jahren der Biber wieder angesiedelt. In der 10. Folge der Videoserie „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ macht sich der beliebte Wildtierexperte entlang des Teltowkanals auf Spurensuche. Typisch sind seine markanten Biss-Spuren an Baumstämmen. Denn der Biber ist reiner Vegetarier und ernährt sich im Winter mit Vorliebe von schmackhaften jungen Ästen. An die kommt er nur, wenn er den Baum fällt. „Das wird nicht von allen gern gesehen“, betont Ehlert. „Der Biber war allerdings zuerst da“ und gehört zur Berliner Stadtnatur.

Hier war der Biber aktiv. In der Videoserie „Wildes Berlin“ führt Derk Ehlert durch die Natur in der Hauptstadt.�

Eine der letzten Flussauenlandschaften Berlins Auf 40 km Länge bildet der Teltowkanal eine wichtige Grünverbindung von der Dahme im Osten bis zur Havel im Westen.

Ehlerts Wanderung führt von der Brücke an der Wismarer Straße in Lichterfelde zum Buschgraben in Zehlendorf-Süd. Auf dem 6 km langen Weg warten an jeder Ecke Naturbeobachtungen, denn der Teltowkanal hält eine ungeahnte biologische Vielfalt bereit. Ursprünglich um die Jahrhundertwende künstlich an Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

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Foto: Stiftung Naturschutz Berlin

gelegt, um Berlin wirtschaftlich zu erschließen, sieht man heute nur noch in Alt-Schönow den typischen Charakter der ehemals offenen Auenlandschaft. „Hier ist Mäusebussard-Land!“ ruft Derk Ehlert begeistert und kommt mit seinen Sichtungen auf den weitläufigen Wiesen gar nicht hinterher.

Blaumeisen und Eisvögel Ein Stück weiter präsentiert sich der Teltowkanal schon wieder ganz anders. Im Dickicht der Bäume und Sträucher an der Brücke am Stichkanal tummeln sich Weidenmeisen, Kohlmeisen und Trupps von Schwanz 21 21

meisen. Hier lüftet Derk Ehlert auch das Liebesgeheimnis von vagabundierenden Blaumeisen-Gigolos. Unter der Brücke zeigen sich mehrere Eisvögel in ihren schönsten Farben. Am Buschgraben durchkämmt eine Wildschweinfamilie das dichte Schilf der Niederung. „Stadtnatur, wohin man schaut. Und das während des gesamten Jahres“, resümiert Derk Ehlert. Schließlich endet die naturkundliche Tour durch den wilden Südwesten am Buschgrabensee. Wer dann noch nicht genug hat, kann von hieraus weiterwandern – über Kleinmachnow bis zum Düppeler Forst oder in den Grunewald. Im Grunewald wurde die zweite Folge der Serie mit Derk Ehlert gedreht. Dort ging es vergangenen Sommer bereits gegen vier Uhr auf den Drachenberg, den kleineren Nachbarn vom Teufelsberg. Die Videoreihe „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ ist eine Produktion der Stiftung Naturschutz Berlin und zeigt uns die grünen Hotspots Berlins. Auf der Seite des Umweltkalenders Berlin unter www.umweltkalenderberlin.de erscheint jeden Monat eine neue Folge. � ◾

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Martin Sebesta hat sein Hobby zum Beruf gemacht.�

Foto: Antstore

Die Ameisen aus dem Selerweg Das große Krabbeln als erfolgreiche Geschäftsidee

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icht jeder liebt sie auf dem Honigbrot oder im Küchenbereich. Doch wer sich einmal näher mit Ameisen beschäftigt, wird bald ihrer Faszination erliegen. Ameisenhaltung als Hobby wird bei Terrarienfreunden immer beliebter. Weltweit gibt es rund 15.000 Amei senarten, allein in Deutschland leben um die 100 Arten. Um diesen kleinen wirbellosen Alleskönnern die jeweils passende Umgebung zum Wohlfühlen bieten zu können, gibt es Ameisen-Profi Martin Sebesta, der bereits seit 21 Jahren mit seinem Geschäftsmodell „Antstore“ An laufstelle für Einsteiger und Fortgeschrittene ist. Sein Fachhandel im Steglitzer Selerweg  41 gilt als weltweit einziges Ladengeschäft und erstes am Markt, das umfangreiche Beratung, individuell angepasstes Zubehör und im Shop rund 300 Ameisenarten für Privat- und Fachleute bietet.

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Vom Hobby zum Beruf Bereits im Alter von fünf Jahren buddelte Martin im elterlichen Garten, um Ameisengänge freizulegen und die Nester der emsigen Tierchen genauer in Augenschein nehmen zu können. Wenig später rüstet er ein altes Aquarium um. Eine schwarmgesammelte Königin legte den Grundstock für sein Wissen über Ameisen, fachlich begleitet wurde er dabei von versierten Biologen. Nach und nach kamen

auch exotische Ameisenarten dazu. Als der junge Ameisenfreund in den 90er-Jahren im Internet nach Informationsseiten über Ameisen suchte, entdeckte er eine Nische. Selbst entwickelte er in Steglitz mit noch einfachen technischen Mitteln eine erste Info-Seite mit Bildern und Beschreibungen von Haltungsbehältern, die vom Fachpublikum über Erwarten gut angenommen wurde. Die Zahl der Anfragen zum Thema Ameisenhaltung und Beschaffenheit der Behältnisse an ihn stieg derartig, dass Martin Sebesta am 2.  Februar 2000 schließlich seine Gewerbeanmeldung in den Händen hielt. Mit Materialien aus Baumärkten und Zoofachgeschäften fertigte er von nun an in seiner Privatwohnung artgerechte Haltungsbehälter für einheimische und exotische Arten, wie es sie im Handel nicht gab, und baute damit einen Online-Vertrieb auf. Nach schwerer Erkrankung, die ihn erst einmal ausbremste, brach Sebesta schließlich zu neuen Ufern auf und bereiste die Welt: U.a. Australien, Afrika und Asien eröffneten ihm ihre Ameisenarten-Vielfalt und vermittelten ihm vor Ort Nützliches über Nestbau und Habitate für seinen zukünftigen Formicarien (Haltungsbehälter)-Bau. Zurück in der Heimat ergänzte Sebesta seinen Online-Shop im Jahr 2003 mit der Eröffnung seines ersten Ladengeschäfts in einem Mietshaus in der Klingsorstraße in Steglitz. Doch bald platzte der kleine Laden aus allen Nähten und der junge

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Geschäftsmann musste weitere Wohnungen im Haus auf unterschiedlichen Etagen anmieten, um Platz für sein Sortiment zu schaffen. „Eine logistische Herausforderung“, erinnert sich Martin Sebesta. Lieferanten mussten auf der Straße ausladen, ein Treppenmarathon in die jeweiligen Wohnungs-Lagerräume folgte. Abhilfe schaffte 2009 der Umzug in die Fabriketage am Selerweg, die nun Antstore und seinem inzwischen 24-köpfigen Team auf den in mehrere Räume unterteilten 1000 Quadratmetern unkompliziert Platz für Ladengeschäft, Planung, Online-Versand in die ganze Welt und für die Produktion bietet. Zu den Antstore-Kunden, die EU-weit das beruhigende Beobachten der emsigen Ameisenkolonien für sich entdeckt haben, zählen überwiegend männliche Privatkunden aller Altersgruppen, aber auch wissenschaftliche Einrichtungen, Museen, Praxen und Anwaltskanzleien. Es krabbelt bei „Globetrotter“ und ebenso in der Biosphäre Potsdam. Einer Expansion ins weitere Ausland steht nichts im Wege.

Alles aus einer Hand Für seine individuelle Formicarien-Fertigung hat Sebesta vor Ort eine spezielle Glas- und Kunststoffwerkstatt eingerichtet. „So sind wir von Zulieferern nahezu unabhängig und können auf Sonderwünsche schneller reagieren“, erklärt er, der als Betriebswirtschaftler und Industriemechaniker wichtiges zusätzliches Know-how mitbringt.

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Weberameisen benötigen viel Platz.�

Und dann ist da das Wichtigste, die Lebendware: Ameisen, die möglichst komfortabel und unversehrt in ihre neue Heimat transportiert werden: Antstore mit Martin Sebesta an der Spitze hat dazu ein über die ganze Welt aufgebautes Netzwerk aus zuverlässigen Fachleuten an seiner Seite, die in den jeweiligen Ländern und Erdteilen, aus denen die bestellten Ameisen kommen, ansässig sind. Sie arbeiten in Mittel- und Südeuropa ebenso wie in Afrika, Amerika, Asien und Australien. Da es sich bei den Ameisen um Wirbellose handelt, ist die Transport-Bürokratie unkomplizierter als beim Transport von Wirbeltieren. Auf der übersichtlichen Webseite des Unternehmens, aber auch in zahlreichen You-Tube –Beiträgen von Martin Sebesta findet der ameisenaffine Mensch neben dem Online-Angebot ein umfangreiches Beratungsspekt Fotos: Antstore

rum mit Auktionsplattform. Und längst ist Martin Sebesta immer wieder gern geladener TV-Gast, wenn es um das Thema Ameisen geht. Jetzt in Corona-Zeiten sei die Nachfrage nach krabbelnden Hausgenossen noch gestiegen, erklärt Sebesta: „Die Menschen holen sich damit die Natur nach Hause.“

Jedem Tierchen sein Pläsierchen Zwischen 10.000 und 30.000 Ameisenkolonien krabbeln in den Haltungsbehältnissen im Selerweg. Erhältlich ist mindestens eine begattete Königin, bei Bedarf werden einige Arbeiterinnen mit abgegeben. Die Bedürfnisse der äußerst reinlichen Ameisen sind je nach Art ganz unterschiedlich und benötigen so auch zum Nisten verschiedenste Bodenbeschaffenheiten

wie beispielsweise Stein, Sand, Erde oder Holz. Einsteiger unter den Ameisenfreunden sind gut beraten, wenn sie sich zu Beginn eine eher unkomplizierte Ameisenart wie beispielsweise die Schwarze Wegameise zulegen. Beliebt bei Kunden sind auch die Körnersammlerameisen, Weberameisen und Blattschneiderameisen sowie Knotenameisen. Arten, die unter Naturschutz stehen wie die Rote Waldameise oder zu den gefährdeten Arten zählen, werden selbstverständlich nicht gehandelt. Exotische Arten müssen meist vorbestellt werden. Ob für 30  Euro oder 1000 Euro – Ameisen gibt es in jeder Preisklasse. Für den Anfang aber ist ein erschwingliches Starterset empfehlenswert. Die Ameisen werden je nach Robustheit und Empfindlichkeit in die Haltungsklassen HK 1-HK 3 eingeteilt. Für Anfänger ist HK 1

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Lichterfelde West Journal geeignet. Die anderen Haltungsklassen gelten als empfindlicher gegen Klima und Stress, bzw. sind für sehr erfahrene Ameisenhalter geeignet. Und dann gibt es da noch die Risikoklassen RK, die auf ein Gefahrenrisiko hinweisen wie beispielsweise mögliche Stiche oder Gebäudeschäden. – Für Einsteiger wohl kaum empfehlenswert. „Eigentlich sind Ameisen leicht zu halten“, erklärt Martin Sebesta, dem in jedem Satz die Leidenschaft für diese Tierchen anzumerken ist. Daher achtet er genau darauf, dass die Formicarien bestens auf die jeweiligen Bedürfnisse seiner krabbeligen Schützlinge zugeschnitten sind: So gibt es in seinem Ladengeschäft für die jeweils pflanzenfressenden, fleischfressenden oder allesfressenden Arten die passenden und beliebig anfügbaren Röhren, Arenen, Nester und Futterbehälter. – Auch da gibt es einfachere Ausführungen bis hin zur Luxusvariante. Und damit den kleinen Krabblern im neuen Zuhause nicht der Appetit vergeht, gibt es ein umfangreiches Futter- und Zufütterangebot. Vom Wüstenhonig über Mehlkäferlarven und Brombeerblätter bis hin zum Jelly Food Banane oder Ananas und zum Proteinfutter ist für jede noch so verwöhnte Ameisenzunge etwas dabei. Denn an erster Stelle steht das Wohlbefinden der Ameisen, Lebewesen, von denen wir Menschen viel lernen können und die nicht aus einer Laune heraus, sondern erst nach reiflicher Überlegung angeschafft werden sollten. Dies fern von Corona direkt vor Ort endlich wieder Ameisenfreunden, Kitas und Schulklassen vermitteln zu können, darauf hoffen auch Martin Sebesta und sein Team. Weitere Informationen, aktuelle Öffnungszeiten und Kontakt unter www.antstore.net� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Gesundheit

Wenn das Herz streikt

Starke Zunahme bei Infarkt & Co. vor Corona – Prävention auch während der Pandemie wichtig

Zunahme bei häufigen Herzerkrankungen von 2009 auf 2019 ◾ Frauen und ◾ Männer im Vergleich

93%

68%

65% 58%

27%

Akuter Myokardinfakt / Herzinsuffizienz Rezidivierender Myokardinfarkt

24%

Koronare Herzkrankheit

Basis: Von diesen Herzkrankeiten rund 150.000 betroffene KKH-Versichterte in 2019 sowie rund 130.000 in 2009. Auswertung noch ICD-10 I21, I22, I25 und I50.

S

ie zählen zur Hauptrisikogruppe für einen schweren Verlauf von Covid-19 und sind deshalb besonders gefährdet: Herzpatienten. Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, dass HerzKreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt und Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit) auf dem Vormarsch sind: Vor der Corona-Krise verzeichnet die KKH teils einen erheblichen Anstieg – alarmierend, denn Herzkrankheiten sind nach wie vor

die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Das größte Plus von 2009 auf 2019 mit knapp 80  Prozent registriert die KKH beim Herzinfarkt, gefolgt von Herzschwäche mit plus 61 Prozent und der Koronaren Herzkrankheit mit plus 27  Prozent. Umso besorgniserregender ist es, dass seit der Pandemie viele Patienten mit Herzerkrankungen aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus wichtige Arztbesuche meiden. Dadurch gehen zwar aktuell die Diagnosen zurück, aber auch die Chance auf

eine rechtzeitige Prävention und Behandlung. Insgesamt hat mittlerweile rund jeder zwölfte KKH-Versicherte schon einmal einen oder mehrere Herzinfarkte erlitten, ist an einer Verengung der Herzkranzgefäße oder an Herzschwäche erkrankt oder hat gleich mehrere dieser Diagnosen erhalten. In der Generation  70 plus ist sogar knapp jeder Dritte betroffen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich insbesondere bei der Diagnose Herzinfarkt: Betroffen sind etwa doppelt so viele Männer wie Frauen, allerdings hat die Zahl der Fälle bei den Frauen deutlich stärker zugenommen: 2019 erlitten fast doppelt so viele KKH-versicherte Frauen einen Herzinfarkt als noch zehn Jahre zuvor. Bei den Männern sind es rund 65 Prozent mehr. Nicht selten führt ein Herzleiden zum anderen. So können etwa Verengungen der Herzkranzgefäße einen Herzinfarkt oder eine Herzschwäche auslösen. Ursachen für Herzkrankheiten sind neben Stress, Tabak- und Alkoholkonsum, erhöhten Blutfettwerten, mangelnder Bewegung, starkem Übergewicht sowie Bluthochdruck und Diabetes auch erbliche Faktoren. Bei Verdacht auf einen Herznotfall sollte auch in CoronaZeiten niemand zögern, den

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Gesundheit

Bei Herzproblemen ist schnelle Hilfe lebenswichtig.�

Notarzt zu rufen. „Herzinfarkt und andere Herznotfälle sind keine aufschiebbaren Krankheiten, sondern müssen sofort

Foto: Motortion / AdobeStock

behandelt werden“, betont Michael Gärtner von der KKH in Berlin-Charlottenburg. „Gegen Risikofaktoren wie das Alter

und genetische Veranlagungen können wir natürlich nichts tun“, sagt Gärtner. Aber rechtzeitiges Handeln in akuten Fällen und eine gesunde Lebensweise könnten entscheidend dazu beitragen, Todesfälle zu verhindern. Dazu gehören neben viel Bewegung und möglichst wenig Stress auch eine ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus empfiehlt die KKH vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, auch während der Pandemie mit ihrem Arzt zu sprechen und eine individuelle Strategie zur Risikoreduktion zu entwickeln. Außerdem können kardiologische Vorsorgeuntersuchungen helfen, um Erkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck oder Gefäßverengungen möglichst frühzeitig zu erkennen.� ◾

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