Lichterfelde West Journal - Dezember/Januar 2019

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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Dezember / Januar Nr. 6/2019

Lichterfelde West Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

„The Knast“ im Soeht 7 Statt Knackis Kultur im Kuppelsaal

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„The Knast“ im Soeht 7 – statt Knackis Kultur im Kuppelsaal Die Investoren haben Großes vor

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o einst böse Mädchen auf harten Gefängnispritschen über Schuld und Sühne grübelten, soll in Lichterfelde bis Ende 2020 hinter sanierten Gefängnismauern eine außergewöhnliche Location entstehen. Die beiden Visionäre Dr. Joachim Köhrich, Unternehmer und Geschäftsführer der Places Prime GmbH, und seine Partnerin Janina Atmadi, Location Concierge und Geschäftsführerin der „The Knast“ GmbH & Co. KG,

sind mitten in der Umsetzung ihrer großen Pläne: Wo derzeit noch Baulärm dröhnt, Dachdecker in schwindelerregender Höhe Dachschindel für Dachschindel platzieren, und wo in Säcken original Bernburger Pflastersteine auf das Verlegen von fachkundiger Hand warten, soll ein gehobener Treffpunkt für Kunst und Kultur, ein Wohlfühlort für Leib und Seele entstehen. Im verträumten Lichterfelder Villenviertel wird sich dann die Gefängnistür weit für

Fine Dining-Angebote, ein edles Boutique-Hotel mit 10 Zimmern und – nach Abstimmung mit Denkmalschutz und Bauaufsicht – für weitere vier Suiten öffnen.

Visionäre und Macher Dr. Köhrich und seine Partnerin, die seit Juli 2017 Eigentümer der reizvollen Immobilie sind, stehen fest auf dem Boden der Tatsachen. Der Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik mit Schwerpunkt Umwelttechnik

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Lichterfelde West Journal Impressum

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6. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Claudia Warneke Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde West Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe

Gestern Gefängnis, morgen ausgesuchte Location.

blickt bereits heute auf eine steile Unternehmerkarriere zurück. Als Investor unterwegs im Eventbereich hat er wertvolle Erfahrungen gesammelt, die er nun in die Verwirklichung von

Foto Maike Raack.

„The Knast“ einfließen lässt. Während Köhrich lieber hinter den Kulissen agiert, zeigt ebenso charmante wie engagierte Partnerin Janina Atmadi mit ihren gemeinsamen Projekten

Februar/März Nr. 1/2020

Anzeigen-/Redaktionsschluss: Erscheinung:

02.01.2020 01.02.2020

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie in unserem OnlineArchiv, unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde West Journals

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Lichterfelde West Journal lebung der Heckmann-Höfe als Kreativquartier in Berlin-Mitte unter ihrer Regie. Als zweite außergewöhnliche Berliner EventLocation soll nun „The Knast“ in Lichterfelde folgen. – Eine Herzensangelegenheit für beide Eigentümer, die sich wünschen, dass jeder, der „The Knast“ einmal betreten hat, sich dort Zuhause fühlen und gerne wieder „einsitzen“ wird.

„The Knast“ entsteht Bei der Sanierung in erster Reihe dabei: Janina Atmadi, Geschäftsführerin von “The Knast”.

nach außen Präsenz: Für Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Marketing, Vertrieb und Kundenpflege ist sie zuständig. Als Location Concierge bringt sie zusätzlich getreu ihrem Motto „ich kenne

was, was Du nicht kennst“ Kunst, Künstler, Event-Location und Location-Suchende zusammen. Dass beide Visionäre in der Realität durchaus fest im Sattel sitzen, zeigt die erfolgreiche Wiederbe Das Gefängnis wurde als mehrflügeliger Gebäudekomplex in historisierenden Neorenaissance-Stilformen von 1902 bis 1906 auf rund 3.500  Quadratmeter großem Gelände in direkter Nachbarschaft zum Amtsgericht Lichterfelde erbaut. Wo

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Lichterfelde West Journal anfangs Männer und Frauen in unterschiedlichen Gebäudeteilen Haftstrafen verbüßten, zog nach dem Zweiten Weltkrieg das amerikanische Militärgericht ein. Nach kurzzeitiger Stilllegung im Jahr 1954 dienten die Räume als Nebenanstalt des Frauengefängnisses Tiergarten. 1985 erweiterte man die Justizvollzugsanstalt Düppel durch die Räume an der Söhtstraße. Das Gefängnis wurde damit zur Justizvollzugsanstalt des Offenen Vollzuges mit Freigang. – Bis zum Jahr 2010, dann dienten Gebäude und Zellen überwiegend als Kulisse für Filmaufnahmen und Kreative. U.a. wurde hier „Babylon Berlin“ gedreht, namhafte Schauspieler wie George Clooney und Moritz Bleibtreu schritten nun lässig durch die nicht mehr ganz so

Die Zellentüren stehen heute offen.�

Foto: Horst K. Berghäuser

streng bewachte Gefängnispforte. Seit April 2016 lagen die denkmalgeschützte Anlage und das beeindruckende Gefängnisschlüsselbund in der Hand von Jochen Hahn. Unter dem Namen „Soeht 7“ entstand ein spannender Ort für Lesungen und Aus stellungen, an den „The Knast“ mit seinen neuen Besitzern nun anknüpfen will –deutlich außergewöhnlicher und exklusiver, mit Bar, großzügigem Gastro-, Hotel- und Konferenzbereich, alles nach ausgewogenem Farbkonzept gestaltet.

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Mit der „Umnutzung des ehemaligen Frauengefängnisses zum Atelierhaus“ wird nun noch mehr mietbarer Platz für Kunst & Kultur, für Events und kreative Veranstaltungen geschaffen,

und nachhaltig, aber auch vor- die dem Original am nächsten ausschauend sanieren. Janina kommende Putzart bestimmen Atmadi betont: „Er kauft, um das zu können. Vorhandene nach seinen Visionen weiter zu entwickeln. Dabei Vorhandenes mit erhält er so viel wie möglich.“ Neuem nachhaltig

weiterentwickeln

Wendeltreppe. �

ohne dabei die wichtigen denkmalschützerischen Aspekte außer Acht zu lassen. Besitzer und Bauleiter Dr. Köhrich steht dabei in ständigem Austausch mit der Denkmalpflege. Selbst engagiert im Umweltschutz, will er seine Projekte behutsam

Foto: Horst K. Berghäuser.

Doch das ist nicht immer leicht: So sind allein an der Gebäudeaußenwand des in den 50er-Jahren zuletzt sanierten Gefängnisses derzeit neun in Körnung und Farbe unterschiedliche Putzproben aufgetragen, um daraus gemeinsam mit der Denkmalpflege

Um „The Knast“ barrierefrei zu entwickeln, wird ein Fahrstuhl eingebaut, und im ersten Stock entsteht ein behindertengerechtes WC. Dabei wird als Herzstück der Gefängnisanlage der seinem Namen gerecht werdende Lichthof mit einem Teil der vorhandenen Zellen authentisch erhalten und erhält durch zuschaltbare Lichttechnik eine noch bessere Sichtbarkeit. Längst sind die Kellerräume entkernt, in neuen Kabelschächten hält sichere Technik Einzug, Brandmelder sind installiert, Rundbögen neu gestaltet, und die zuvor mit dem Amtsgericht gemeinschaftlich genutzte Heizung ist modernster eigenständiger Heiztechnik gewichen. Fußbodenheizung soll den Wohlfühlfaktor im Haus erhöhen, in dem einst kalte Füße in schlecht geheizten Zellen an der Tagesordnung gewesen sein dürften.

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Dacharbeiten.

Wie geschmackvoll es einmal im „The Knast“ zugehen wird, lassen schon heute Einblicke in die Sanitären Anlagen erkennen: Kupferglänzende Wischtechnik für die Wände, Waschtische in Walnussholz, Granit-Handwaschbecken. Im ganzen Haus werden alte Wandbemalungen freigelegt und charmante Überbleibsel aus dem einstigen Gefängnisalltag geschickt in Szene gesetzt. – Eine „Böse-Mädchen-Zelle“ gehört ebenso dazu wie das JVAHinweisschild am Eingang. Janina Atmadi strahlt, als sie den Kuppelsaal präsentiert, der ihr und ihrem Partner ganz besonders am Herzen zu liegen scheint: Bei den Stemmarbeiten für den Fahrstuhl entdeckte man eine alte Tür, die einmal das besondere Prunkstück des Kuppel 7 7

Putzproben für ein originalgetreues Fassadenbild.

Original Fenstergitter werden aufgearbeitet und erhalten.

saales werden soll. Seinen Boden decken ehemalige Opernhausdielen. Darunter hat, unsichtbar für den Besucher, moderne Veranstaltungstechnik ihren Platz gefunden. Mystik strahlt der Saal aus, welche Janina Atmadi und ihr Partner für die Gäste bewahren wollen. Dass Sicherheit für die neuen Besitzer einen hohen Stellenwert hat, erkennt man vielerorts im Haus: Beispielsweise wird, um sichere Fluchtwege garantieren zu können und dem Brandschutz gerecht zu werden, der Dachboden neu ausgebaut und eine zusätzliche Treppe geschaffen. Geschäftsführerin Janina Atmadi merkt man die Begeisterung an, wenn sie erklärt: „Ich habe während des Umbaus schon so viel Neues und Spannendes zu Bauthemen gelernt.“

Ebenso spannend wie im Haus wird es dann im großzügigen, ebenfalls denkmalgeschützten Gartenbereich und der noch vermieteten Kapelle weitergehen, für die beide Visionäre schon heute viele gute Ideen haben, um sie in die Nutzung behutsam mit einzubeziehen. Doch davon später mehr. Übrigens: Auch während der Bauphase finden regelmäßig Events und Veranstaltungen statt, vom exklusiven Dinner auf dem Gefängnisflur bis zum anspruchsvollen Konzert. Die Zellen stehen für Dreharbeiten und Filmproduktionen ebenfalls weiterhin zur Verfügung.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Weihnachtsvorfreude im Lichtermeer Christmas Garden im Botanischen Garten

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in Rundweg durch märchenhafte Lichterwelten. Auch in diesem Jahr wartet der Christmas Garden Berlin mit einem neuen, ca. zwei Kilometer langen Rundweg auf. Mehr als dreißig funkelnde, die Nacht erhellende Illuminationen verbreiten ab Mitte November ihre magische Stimmung. Die Besucher können sich dabei auf eine Reise durch die Elemente der Natur freuen und sich vom mystischen „Lasergarten“ verzaubern lassen. Im See wartet ein geheimnisvolles Wesen auf die Gäste und natürlich wird die legendäre, über 100-jährige Hängebuche, die beleuchtet zur „Märchenbuche“ wird, auch in diesem Winter wieder zu den beliebtesten Fotomotiven zählen. Eine „Kathedrale des Lichts“ sorgt für erhellende Momente im wahrsten Sinne des Wortes und eine Formation beeindruckender Bäume wird eine illuminierte „Feuerwerk“-Performance darbieten. Außerdem ganz neu: Komponist und Sounddesigner

Großes Tropenhaus im Lichterglanz.�

Burkhard Fincke arrangierte erstmals für die kommende Saison die musikalische Untermalung zahlreicher aufwendiger Illuminationen, so dass Lichtspektakel und Hörerlebnis perfekt harmonieren. Bisher unbekannte Blickwinkel und atemberaubende Lichtarrangements werden die Besucher zum Staunen bringen, denn „mit der Dämmerung beginnt die magische Reise…“

Sport und Einkehr Wer sich nach dem Rundweg noch sportlich betätigen möchte, kann dies auf der 300 qm großen Eisbahn am Großen Tropenhaus tun. Schlittschuhe können vor Ort gemietet werden oder selbst mitgebracht werden, die Nutzung der Eisbahn ist kostenlos. Zur Stärkung nach dem Win Ich freue mich auf Ihr Lächeln! Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching Hypnose - Implantate - Prophylaxe Veneers - Kindersprechstunde Mo., Do., Fr. 9 – 13 Uhr Mo., Do. 14 – 18 Uhr Di. 12 – 18 Uhr, Mi. 8 – 13 Uhr Sa nach Vereinbarung

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Ein Lichtermeer.�

Fotos: Christmas Garden Deutschland

terspaß bietet sich eine Einkehr in die Santa Clause an: In dem beheizten urigen AlmhüttenRestaurant gibt es eine große Auswahl herzhafter Speisen wie z. B. Käsefondue, deftige Eintöpfe und heiße Getränke für Groß und Klein. Um einen Gegenpol zum Trubel in der hektischen (Vor-)Weihnachtszeit zu setzen, ist der Einlass zum Christmas Garden Berlin bewusst so organisiert, dass durch stündlich vorgegebene Einlasszeiten mit limitierter Gästezahl jeder Besucher den Rundgang nach eigenem Belieben im gewünschten Tempo ohne Gedränge genießen kann.

Der Christmas Garden Berlin ist noch bis zum 5.  Januar 2020 täglich von 16.30 bis 22.00 Uhr geöffnet (außer am 18., 19., 25., 26.  November, 2., 3. sowie 24. und 31. Dezember 2019). Tickets sind ab sofort erhältlich, weitere Informationen unter www. christmas-garden.de.

Lichterglanz auch in Dresden Und wer den Lichterglanz mit einer Kurzreise verbinden will, für den empfiehlt sich ein Ausflug zum Christmas Garden Dresden in Schloss & Park Pillnitz. Bereits zum zweiten Mal verbreitet die Dr. Petra Richter Tierärztin

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ser Christmas Garden in Schloss und Park Pillnitz, der bedeutendsten chinoisen Schlossanlage Europas, weihnachtlichen Lichterglanz. Auf einem komplett neuen, im Vergleich zum Vorjahr etwas längeren Rundweg werden über 25 Lichtinstallationen die geschichtsträchtige Architektur in traumhaftes Licht tauchen. Sei es die Winterbehausung der berühmten Kamelie oder das englische Teehaus inmitten des weitläufigen Parks – sämtliche Highlights warten mit weihnachtlich funkelndem Lichtergewand auf. Es gibt eine 200 qm große Eisbahn und ein breites kulinarisches Angebot. ◾ �

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Mit dem Mittelhof e. V. füreinander nah Nachbarschaftsladen in Steglitz bringt Menschen zusammen

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IE sind schon älter und gesundheitlich angeschlagen, alleinerziehend oder einfach „nur“ einsam: Menschen im Berliner Südwesten, wo der demographische Wandel besonders spürbar wird. ER ist bekannt dafür, geeignete Lösungen zur Deckung der vielfältigen Bedarfe zu liefern, die in unserer Gesellschaft bestehen: Der traditionsreiche Mittelhof e. V. engagiert sich seit über 70 Jahren als einer der größten Träger des Berliner Südwestens mit inzwischen über 500 Mitarbeitern und 350 Ehrenamtlichen an über 30 Standorten für Bildung, Kultur und Betreuung, aber auch für

bürgerschaftliches Engagement, Selbsthilfe und Ehrenamt. Mit seinem Projekt Nachbarschaftshilfe Steglitz-Zehlendorf will er sich nun für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Bezirk

stark machen und bringt behutsam Unterstützende und Suchende zueinander. Neue Kontaktadresse seit dem Sommer ist der Nachbarschaftsladen mit Büro in der Berlinickestraße 9 in Steglitz, verkehrsgünstig nahe S-Bahnhof Steglitz gelegen und somit auch für Zehlendorfer gut erreichbar. Bezirksstadtrat Frank Mückisch und Markus Schönbauer eröffneten im September offiziell die Anlaufstelle, an ihrer Seite die Ansprechpartnerinnen Nina Karbe, Sozialpädagogin, und Nora Buncsak, Sozialarbeiterin. Seit April ist Sozialpädagoge Schönbauer neuer Geschäftsführer des

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Mittelhof e. V. und damit Nachfolger von Ingrid Alberding.

Ein Glücksfall Initiator des Projektes „Nachbarschaftshilfe füreinander nah“ ist Gerald Saathoff, Leiter des Stadtteilzentrum Villa Mittelhof. Er folgte einer Ausschreibung der Unternehmerin Susanne Klatten, in der 100  Millionen Euro der Scala-Initiative besondere Projekte suchten. 900  Projekte bewarben sich, 95 Projekte bekamen die Förderung, darunter das Nachbarschaftshilfe-Modell des Mittelhof e. V., das nun für die kommenden drei Jahre dafür eine Fördersumme in Höhe von 450.000 Euro erhält. „Ein Glücksfall“, freute sich nicht nur Gerald Saathoff am Eröffnungstag. Markus Schönbauer erklärt dazu: „Mit Hilfe der ScalaInitiative wollen wir eine lebendige Nachbarschaft gestalten, den Menschen eine Plattform geben, sich für andere einzusetzen.“ Es sei wichtig, dass das während der drei kommenden Jahre fest geknüpftes Netzwerk sich danach nicht wieder auflöse. Vielmehr müsse man schon jetzt als Träger an der Sicherung einer Anschlussförderung arbeiten, um die Projektzukunft zu sichern. Bezirksstadtrat Mückisch hob in seinem Grußwort hervor, wie sehr er in Zeiten der Digitalisierung dieses Projekt schätze, da der Nachbarschaftsladen „analoge“ Angebote vorlege – für eine lebendige Nachbarschaft. Die anwesenden Gäste, darunter Senioren- und BVV-Vertreter sowie Anwohner und Nachbarn,

Markus Schönbauer (l.), Geschäftsführer des Mittelhof e. V., und Bezirksstadtrat Frank Mückisch gaben den Weg frei Richtung „füreinander nah“.

aber auch Magaly Schmuck von der DRK-Kiezoase gleich um die Ecke, waren sich einig: Klar ist, dass der demographische Wandel die Gesellschaft ändert, – aber auch wir müssen uns ändern.

Der Nachbarschaftsladen Von der Straße barrierearm über eine Rampe erreichbar, können Unterstützung Suchende und Anbietende in zwei hellen freundlichen Räumen zueinander finden. Es gibt eine Küche, eine Diele und eine Toilette, und am runden Tisch lässt es sich gut reden. Ziel der Einrichtung ist es, Angebot und Nachfrage im Bezirk zu ermitteln, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen, sich in sicherem Umfeld kennenzulernen und Vertrauen zueinander aufzubauen. Da ist die alleinerziehende Mutter ohne Familie, die hier eine „NennOma“ für ihr Töchterchen sucht, oder die ältere Dame, die unsicher läuft, sobald die Einkaufsta sche etwas schwerer geworden ist. Und da ist die Rentnerin, deren Enkel im Ausland leben und die zu gerne in ihrer direkten Umgebung etwas Oma-Feeling verbreiten würde, oder der ältere Witwer, der zwar sicher auf den Beinen, aber unsicher beim Einkauf von Lebensmitteln ist und dafür gerne eine kundige Begleitung an seiner Seite wüsste. Deren Einkauftasche würde selbstverständlich dann er tragen. – Sie alle können hier im Laden unter sozialkompetenter Begleitung und Vorbereitung ihren Weg zueinander finden, um Unterstützung fragen oder ihr Engagement anbieten.

Mit kleinen Dingen Gutes bewirken Auf 30  Unterstützende und 35 zu Unterstützende, die sich in den vergangenen Tagen gemeldet hatten, konnte die Nachbarschaftshilfe bereits vor dem Eröffnungstag zurückgreifen, wie Nina Karbe erklärt.

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sen möchte er weitergeben, außerdem kennt er sich mit den heimischen Ärzten gut aus und bietet daher seine Begleitung zu Arztbesuchen. Zugführer war Stüwe, aber auch Referent für Umwelt und Natur, und überhaupt hat er viel zu erzählen, was nur eines passenden Zuhörers bedarf. Und den dürfte er hier bei der Nachbarschaftshilfe SteglitzZehlendorf schon bald gefunden Hartmut Stüwe, einer der Ersten, der im Nachbarschaftsladen Kontakte knüpfte. haben. � ◾ Dazu zählt auch Hartmut Stüwe fang an zu den Unterstützen- � Jacqueline Lorenz von nebenan. Am Eröffnungstag den. „Ich will mit kleinen Sachen Nachbarschaftsladen trinkt er zufrieden seinen Kaffee Gutes tun. Das hier ist ein ganz Berlinickestraße 9 im Nachbarschaftsbüro, während tolles Projekt“, erklärt er, der sich 12165 Berlin-Steglitz seine Gesprächspartnerin fröh- selbst als extrem optimistischer Telefon: 030 – 27 97 97 27 lich am Sekt nippt. „Das Leben ist Menschenfreund bezeichnet. Er nachbarschaftshilfe@mittelhof.org kurz, doch die Kunst ist lang“, ist ist belesen, nicht nur mit Goe- www.mittelhof.org nicht nur Goethes, sondern auch the, sondern auch mit Stiftung Sprechzeiten: Mo, Mi 10-12 Uhr und Do 15-18 Uhr Warentest-Berichten, textsicher In den Schulferien bitte Termin sein Motto. Hartmut Stüwe gehört von An- und kunstinteressiert. Sein Wis- vereinbaren

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Anderen Zeit schenken Freiwillig für seine Mitbürger da sein

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ngelika Hartmann geht mit gutem Beispiel voran: Nachdem sie 25 Jahre Berlins ältestes Bayerisches Wirtshaus „Weißes Rössl“ in Berlin-Lichterfelde geführt hat, arbeitet sie seitdem im VivantesPflegeheim in der Leonorenstraße. Doch auch das reicht ihr noch nicht, um anderen Menschen Zuwendung und Glücksmomente zu schenken. Also meldete sie sich im Bezirksamt, um freiwillig und durch flexible Arbeitszeitgestaltung ermöglicht, in einer der bezirklichen Senioren-Freizeitstätten, dem Hans-Rosenthal-Haus, mitzuarbeiten – vom Kaffeekochen bis zur Kuchen- und Brötchenausgabe, mit dem einen oder anderen netten Wort für ihre älteren Mitmenschen. Und manchmal tut auch das bloße Zuhören gut – dem Zuhörer ebenso wie dem Erzähler. Dabei kommt viel zurück, und es gibt spannende und bereichernde Begegnungen, wie An Angelika Hartmann – das Ehrenamt bringt ihr und ihren Mitmenschen Freude. �

gelika Hartmann betont: „Die Leute denken an mich, backen zu Weihnachten Kekse für mich, und zum Geburtstag bekomme ich auch mal einen Blumenstrauß.“ Die Erfahrung zeigt: Freiwillig engagierte Menschen sind ausgeglichener, positiv gestimmt und leben damit gesünder als manch andere. – Das Ehrenamt also als besonderer Schatz und

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lebensverlängerndes Lebenselixier. Auf den Geschmack gekommen? Konkrete Vorschläge zu freiwilligem Einsatz und Tätigkeiten des bürgerschaftlichen Engagements bei Birgit Weidner vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf über Telefon: 030 – 90299-2843 oder E-Mail: birgit.weidner@basz.berlin.de� ◾ � PM/Jacqueline Lorenz

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Gut beschirmt durch jede Jahreszeit Einer der Letzten seiner Zunft mit Schirm-Fachgeschäft in Steglitz

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ls Fachgeschäft für den „Regenschutz mit Sti(e)I“ blickte „Schirm Schirmer“ in Steglitz auf eine langjährige Tradition zurück, die 1908 begann und seit 1927 in der Kieler Straße  6 geschrieben wurde. Doch der heutige Ladenbesitzer Rolf Lippke hat eine Unternehmensgeschichte seiner Familie vorzuweisen, die sogar 137 Jahre umfasst. Als gelernter Schirmmacher ist er einer der Letzten seiner Zunft, denn seit 1998 ist dieses Handwerk als Ausbildungsberuf gestrichen, wenige Kollegen hat er u. a. noch in Cottbus und Weimar. Wer einmal sein Nachfolger werden wird, weiß der 56-jährige Rolf Lippke noch nicht. In seinem Fachgeschäft, das den Namen und die Erinnerung an „Schirm Schirmer“ in Lettern an der Schaufensterscheibe bewahrt, ist „Der Schirmmacher Rolf Lippke“ seit fast drei Jahren Der Schirmmacher Rolf Lippke. fachkundiger Ansprechpartner, Anschaffung eines Regen- oder ben Beratung und Kundengewenn es um die Reparatur oder Sonnenschirms geht. Dabei ha- spräch einen hohen Stellenwert,

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Werbeplakat von Schirm Schirmer aus den 50er-Jahren – der Hochzeit eleganter Schirmträger.

was viel zu selten geworden ist. Minderwertige Schirme aus Massenproduktion und Billigware sucht man bei Rolf Lippke vergebens. Seine Schirme sind keine Wegwerfprodukte, sondern oft lebenslange Begleiter, die u. a. aus Frankreich, Italien oder eigener Herstellung kommen. Lippke kauft bevorzugt Schirme ein, zu denen es auch Ersatzteile gibt. Und wenn es dann doch einmal in ihren Gelenken knacken oder ihre Regenhaut rissig werden sollte, ist es Schirmdoktor Lippke, der ihnen mit passendem Ersatzteil, Nadel, Faden und wenn´s sein muss auch mit der Schirmstock-Feder-Einschneidmaschine zu frischer Spannung und dichtem Stoff verhilft.

hervorgegangene Schirmfabrik hochwertige Schirme bis nach Afrika. Nach der Ausweisung aus Böhmen fasste das Unternehmen 1947 in Ebersbach Fuß und lieferte Schirme an den VEB Dresden. Rolf Lippke erzählt: „Nach dem Krieg gab es keine Stoffe. Also nähte meine Mutter Christina einfallsreich Wachstuch in Kreisform zum Schirm, wobei der Stoff nur von den festen Rändern am Schirm gehalten wurde. 1988 übernahm sie die Firmenleitung. Ein Stockschirm kostete in der DDR rund 80 DDR-Mark, doch die Reparaturpreise waren günstig, man pflegte seinen Regenschutz, damit er möglichst lange hielt.“ Nach Mauerfall übernahm 1992 Rolf Lippke, der in Dresden das Schirmmacherhandwerk erlernt hatte, den Betrieb und eröffnete in Ebersbach ein Schirmfachgeschäft, das außerdem erzgebirgische Schnitzkunst und Lederwaren anbot. Hierhin zieht es ihn noch immer jedes Wochenende, in seine Werkstatt, wo auch seine 87-jährige Mutter mit ungebro chener Energie noch den einoder anderen Schirmbezug näht. 1998 übernahm Lippke zusätzlich seinen ehemaligen Ausbildungsbetrieb in Dresden und führte das Geschäft bis 2013. In Berlin war der Schirmmacher mit seinem Laden zuerst im Wedding anzutreffen, zog 2017 aber in das frei werdende Geschäft von Schirm Schirmer an der Kieler Straße. Voller Hochachtung zu den einstigen Geschäftsgründern bewahrt er ihren alten Mietvertrag aus dem Jahr 1927 noch immer auf.

Paradies der Schirme und mehr Dass die Seitenstraßen der Schloßstraße manch reizvolles Einzelhandels-Kleinod bereithalten, weiß inzwischen jedes Kind. Unweigerlich dazu gehört „Der Schirmmacher Rolf Lippke“ in den ehemaligen Räumen von Schirm Schirmer. Dienstag bis Freitag von 10 bis 18  Uhr und Samstag von 10 bis 14  Uhr ist der Laden für Kunden geöffnet.

Schirmmacher mit Familientradition Lippkes Familie begann 1882 mit der Schirmreparatur in Nordböhmen, nahe der sächsischen Grenze. Bald lieferte die daraus

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Zwischen Spazierstöcken erinnert ein Foto an Joseph Müller, der 1882 in Nordböhmen den Grundstein für Lippkes Schirm-Firma legte.

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Welcher Schirm darf´s sein?

Montag ist geschlossen, um in der Werkstatt konzentriert arbeiten zu können. Der kleine Laden mit viel 50erJahre-Charme ist das vorübergehende Zuhause für rund 700 Schirme, die auf einen Besitzer warten. Damen- und Herren-, Stock- und Taschen-, Lang- und Stützschirme füllen die Regale oder präsentieren sich im Schaufenster aufgespannt in ganzer Schönheit. Da ist der zart-berüschte Hochzeitsschirm, daneben ein derber Oktoberfest-Schirm, da sind die mit extra UV-undurchlässigem Stoff bezogenen Sonnenschirme und die mit Hunde- oder Entenkopf-Knauf verzierten Stockschirme, Umhängeschirme für Wanderer und Taschenschirme in unterschiedlichster Ausführung, sogar mit automatischem Mechanismus zum Öffnen und

Schließen. Es gibt faltbare Taschenknirpse von etwa 33  cm Länge für Herren. Für Damen aber können sie gar nicht zierlich genug sein, um zusammengeklappt auch in die kleinste

Stock- und Taschenschirme in reicher Auswahl.

Tasche zu passen. In der Regel sind sie um die 27 cm lang, doch Rolf Lippke erklärt schmunzelnd: „Kundinnen rate ich: Kaufen Sie doch erst den Taschenschirm und dann die passende Tasche dazu. Früher musste der ideale Schirm schwer und stabil sein, heute ist leicht und klein angesagt.“ Wurde einst schwerer, jedoch stabiler Federstahl verwendet, der bei Nässe leicht rostete, ist es heute Fiberglas, das weitaus elastischer und leichter ist, der Nässe dabei aber einiges verzeiht. Derzeit wieder in Mode sind die transparenten, mit Folie bespannten Glockenschirme, die es bereits in den 70er-Jahren reichlich gab, und die dank ihrer Rundumsicht den Träger vor Zusammenstößen bewahren. Die Schirme der Extraklasse von

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Lichterfelde West Journal Schirmmanufakturen, mit Pariser Pfiff und Chichi, passendem Täschchen und ausgesuchten Stoffen finden ihre Kunden, die sich den Blick für das Besondere bewahrt haben. In etwa zwischen 29 und 300 Euro liegen die Preise der ausgestellten Schirme. Für Sonderanfertigungen liegt eine Vielzahl an Stoffmustern in Rolf Lippkes Werkstatt hinter dem Laden bereit, und Schirmstöcke gibt es in jeder Ausführung und Belastbarkeit. Und auch der Luxus-Flanierstock mit Rundhaken oder der belastbare Stützstock mit seinem nach dem Alten Fritz benannten „FritzGriff“ hat zahlreiche Vertreter im Geschäft, kann angefertigt, umgearbeitet oder gekürzt werden.

„Ein guter Schirm hält ein Leben lang“ Davon ist der Schirmmacher überzeugt und setzt sich mit seinem ganzen handwerklichen Können dafür ein. Da ist der exzellente Taschenschirm, bei dem die Feder gebrochen war. Strahlend nimmt der ältere Herr seinen reparierten Wegbegleiter entgegen, der nun wieder für etliche Herbstregen-Spazier 17 17

In Lippkes Werkstatt stehen Reparatur und Neuanfertigung im Mittelpunkt.

gänge ertüchtigt ist. Bei einem in elegantem Paisley-Muster gehaltenen Stockschirm fehlt lediglich die Messingkappe. Nach gezieltem Suchen in einer der Schublädchen-Schränkchen der Werkstatt wird Schirmmacher und -doktor Lippke fündig, und wenig später verlässt eine strahlende Kundin, elegant ihren Lieblingsschirm schwingend den Laden. Etwas Geduld bei den Kunden für Sonderanfertigungen und Reparaturen ist besonders jetzt im Herbst und vor Weihnachten angesagt, denn Lippkes Auftragsbücher haben kaum noch freie Zeilen. Auch im Frühjahr ist es immer dasselbe: „Mit dem ersten Sonnenstrahl holen die Garten- und

Balkonbesitzer die defekten Sonnenschirme aus dem Keller und möchten sie möglichst am nächsten Tag repariert zurück“, erzählt Lippke und bittet auch da um etwas mehr Vorausschau und Geduld. Abschließend erzählt er noch eine Anekdote, über die nicht nur er immer wieder schmunzeln muss: So erschien ein Kunde mit einem schon recht gebrechlichen Stockschirm, an dem eine Strebe repariert werden sollte. Als der Schirmmacher ihn darauf hinwies, dass der Schirmstoff außerdem ein Loch habe, das geflickt werden müsse, antwortete der Kunde in echtem Berliner Dialekt: „Det is nich nötich, ick nehm´ ihm nur bei Rejen.“� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Albert schleppt Flaschen und holt die Kinder ab Erste Ausleihstation für Lastenfahrräder im Bezirk eröffnet

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lbert wohnt in der ersten bezirklichen Ausleihstation auf dem Gelände der Steglitzer Jugendeinrichtung Campus Albert Schweitzer, Am Eichgarten 14. Er kann 80 Kilo im Lastenkasten und noch einmal 50  Kilo auf dem Gepäckträger tragen. Albert ist eines von bisher 80 Berliner Lastenfahrrädern der „fLotte“, die auf 120  Räder erweitert werden soll. Er wird auf Initiative des Allgemeinden Deutschen Fahrradclub (ADFC) Berlin e. V. im Rahmen „flotte kommunal“ nun auch in SteglitzZehlendorf den Nachbarn kostenfrei gute Transportdienste leisten. Getränkekisten müssen geholt werden, die Kinder warten in der Kita, und die Blumenerde muss in den Kleingarten?

Mit Albert kein Problem! Am 8.  November 2019 wurde er von Freizeitstätten-Leiter Christian Gali feierlich getauft vor Umweltstadträtin Maren Schellenberg, Marion Reichardt und Dagmar Birkelbach von der Koordinationsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Michael Färber von der Senatsverwaltung, Referent für die Handlungsfelder Energie und Wirtschaft des Berliner Energie- und Klimaschutz Thomas Färber sieht das in Kooperation von ADFC, Senat und Bezirk an den Start gebrachte Projekt als „gute Möglichkeit, Umweltschutz den Menschen lokal näherzubringen.“ Es sei wichtig, dies kostenfreie Angebot noch bekannter zu machen. Finanzielle Unterstützung kommt aus Mitteln des Berliner Energieund Klimaschutzprogrammes BEK 2030 der Senatsverwaltung. Ab 2020 soll es auf Länder- und Bundesebene weitere Förderungen für gewerbliche Anbieter von Lastenfahrrädern geben. Thomas Büermann vom ADFC betonte, dass das kiezorientierte Mobilitätsangebot auch die Nachbarschaft und den Kiez stärke. Maren Schellenberg freuBezirksstadträtin Maren Schellenberg te sich, dass die Lastenräder im testete und rät, sich erst einmal ohne Lasten einzufahren. Bezirk einen wichtigen Beitrag programmes, sowie Mitgliedern zum Aufbau klimafreundlicher und Projektpaten des ADFC Mobilitätsangebote leisten und Berlin mit „fLotte“-Leiter Thomas wünschte Täufling Albert stets Büermann an der Spitze. „freie Fahrradwege, die nicht zugeparkt sind.“ Nutzer fahren durchschnittlich 11 Kilometer pro Buchungstag. Ein Nutzer, der am Tauftag dabei war, brachte es mit Alberts Bruder Benno aus Buckow sogar auf 80 Kilometer bei einer Fahrt nach Wünsdorf zu einem ModellbahnTreffen. Seit Oktober 2018 laufen 20 Lastenfahrräder in den Bezirken Für den Transport von Kindern mit Albert: Bänkchen aufklappen und anschnallen! Spandau und Lichtenberg, ab

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November kamen 40 weitere kommunale Lastenräder für vier Bezirke dazu.

Kontakt zu Albert & Co Potentielle Nutzer können über das Internet www.fLotte-berlin. de im Kalender Leihtage eintragen. Sie erhalten dann einen Code, mit dem sie das Rad am Campus Albert Schweitzer von 12 – 18 Uhr abholen können, mit Personalausweis und Formular. Zum Eingewöhnen sollte man das Rad erst einmal unbeladen fahren. Der Nutzer bzw. seine Haftpflichtversicherung haftet in der Regel während der Leihfrist. Auch wenn die Nutzung kostenlos ist, Spenden sind willkommen. Die Wartung der Leihräder

Alberts Taufe.

liegt beim überwiegend ehrenamtlichen „Ambulanzteam“ des ADFC. Für die Lastenfahrräder – darunter drei mit Elektroantrieb – sind weitere neun bezirkliche Standorte in Freizeitstätten von

Wannsee, Zehlendorf-Mitte, Zehlendorf-Süd, Lankwitz und Steglitz geplant. Weitere Informationen unter www.fLotte -berlin.de/ kommunal � ◾ � Jacqueline Lorenz

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Dachverband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen Gemeinsam aktiv statt einsam passiv

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ndlich ist sie da, die wohlverdiente Rente. Doch bei manchem stellt sich nach erster Begeisterung über den ersehnten Ruhestand schon bald lähmende Langeweile ein. Der Weg zu Passivität und drohender Vereinsamung ist dann nicht mehr weit. Doch das muss nicht sein: „Aktiv im Alter – Gemeinsam statt einsam“ hat sich der bereits im Jahr 1973 gegründete „Dachverband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen“ zum Motto gemacht und macht seitdem Einsamkeit und Passivität mit einem breiten und abwechslungsreichen Freizeitangebot einen Strich durch die Rechnung. Inzwischen zählt er über 50  Mitgliedsgruppen, in denen rund 1.500 Menschen über 50 bei unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten für Kopf und Körper zueinander finden. Der überparteilich und unabhängig agierende Verband wird vom Amt für Soziales des Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gefördert. Das Angebot an Freizeitaktivitäten hält für jeden etwas bereit. Von u. a. Bridge und Gymnastik über Fotografieren und Malen bis zu Skat, Sprachen lernen, Theaterspielen, Töpfern und Tanzen sind der Kreativität der akti ven Senioren keine Grenzen gesetzt. Orchester und Chor bitten zur Teilnahme, geschickte Hände sind im Repair-Café willkommen. Und auch reise- und wanderfreudige Mitglieder finden im Dachverband rüstige

jährlich Mitgliederversammlungen statt. So waren Ende Oktober 2019 neben 25  Gruppenleitern zur diesjährigen 3.  Mitgliederversammlung im Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West auch Bezirksstadtrat Frank Mückisch und Cathleen MendDACH VERBAND le -Annuschkewitz STEGLITZ- ZEHLENDORFER vom Amt für SoziaSENIOREN VEREINIGUNGEN les erschienen, um dem DachverbandG l e i c h g e - Vorstand unter dem Vorsitz von sinnte, um Michael Mielke und Heidrun gemeinsam weite Nicking sowie den AnwesenKreise um Berlin zu ziehen und den wichtige Neuigkeiten aus ihren Horizont festen Schrittes dem Bezirksamt zu übermitteln: zu erweitern. Vorübergehend wird es in der Doch wer lieber trödelt – auch Senioren-Freizeitstätte am Ostder wird fündig beim Gruppen- preußendamm – eine von sieben angebot des Dachverbandes. im Bezirk – noch lebendiger zuUnd Vorschläge für die Grün- gehen. Die Raumnot in der Giedung neuer Themengruppen sendorfer Grundschule verlangt werden immer gerne ange- nach einer Übergangslösung, da nommen. Um diese gemeinsam die Kosten für die vorgesehenen zu besprechen, finden regelmä- Ausweich-Container hoffnungsßige Treffen des Vorstandes mit los überzeichnet und nicht aufden Gruppenleitern der Mit- zubringen wären, wie Frank gliedsgruppen statt. Diese sind Mückisch erklärte. Nun werden ehrenamtlich tätig und stehen rund 60 Hortkinder der 3. und für Beratungsgespräche mit 4. Klasse von Montag bis Freitag Neueinsteigern bereit. zwischen 13.30 und 16 Uhr im Erdgeschoss der Freizeiteinrichtung untergebracht werden, bis 3. Mitglieder­ ein für alle befriedigendes Erversammlung 2019 gebnis gefunden ist. „LösungsUm alle Gruppen auf dem Lau- orientierte Gespräche zwischen fenden zu halten, finden dreimal Bezirksamt, Amt für Soziales,

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Bezirksamt, Vorstand und Gruppenleiter im Austausch.

Schul- und Hortleitung laufen dazu derzeit“, bestätigte der Bezirksstadtrat zuversichtlich. Seine Kollegin Mendle-Annuschkewitz stellte der Versammlung

den eigentlich in Moabit beheimateten „Kulturleben Berlin – Schlüssel zur Kultur e. V.“ vor, dessen ehrenamtliche Mitarbeiter nun auch im Berliner

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Südwesten und Bezirk SteglitzZehlendorf durchstarten wollen. Der Verein bietet kostenfreie Sponsoring-Karten für Veranstaltungen jeder Art. Jährlich sind rund 55.000 Karten im Angebot, die derzeitige Vermittlungsquote liegt bei 75  Prozent. „Eine schöne Sache“, weiß die Bezirksamts-Mitarbeiterin und nennt als zentrale Anmeldestellen im Bezirk die Freizeiteinrichtungen Maria-Rimkus-Haus in Lankwitz und Hertha-Müller-Haus in Zehlendorf. Die Mittelhof- Mitarbeiterinnen Nina Karbe und Nora Buncsak stellten den neu eröffneten Nachbarschaftshilfe-Laden in Steglitz vor, der Senioren mit Unterstützungs- und Ehrenamtsbedarf aus dem gesamten Bezirk offensteht.

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Senioren mit Power gefragt – „Nachwuchs“ willkommen Schließlich kam auch der Vorstand des Dachverbandes zu Wort. Der 1. Vorsitzende Michael Mielke brachte verbandsinterne Themen wie Versicherung, Satzungsänderung und Internetauftritt zur Abstimmung, und es wurde spürbar, wie viel Power und Kampfeslust doch in den Senioren steckt. Mielke betonte aber auch: „Um einer Überalterung in den Gruppen entgegenzuwirken, brauchen wir Senioren-Nachrücker, die mit neuen Ideen den Verband auffrischen.“ Auch sprach er sich für eine bessere Sichtbarmachung des Dachverbandes mit

Nina Karbe (l). und Nora Buncsak – Ansprechpartnerinnen „Füreinander nah“.

seinen Seniorenvereinigungen aus, wofür die Plattform des Bezirksamtes gute Möglichkeiten bietet. Auf Sommerfesten und der jährlichen Seniorenwoche bedürfe es der Unterstützung durch engagierte ehrenamtliche Verbandsmitglieder. Mit Exponaten aus

ihren Gruppenaktivitäten könnten so potentielle Mitstreiter auf die Qualität des Dachverbandes und dessen motivierende Gruppenerlebnisse verstärkt aufmerksam gemacht werden. – Unverzichtbar auch die kleinen und größeren Spenden, die den Dachverband erreichen.

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Die „kessen Lolas“ suchen Begleitung. �

Und noch immer sucht der Verbandsvorstand dringend Ehrenamtler als Schriftführer und Kassenwart. – Und auch das Gesangsensemble von acht Frauen „Die kessen Lolas“ sucht Unterstützung: Nachdem ihr langjähriger Pianist die seit 15 Jahren aktive Lieder- und Chanson-Gruppe

Foto Dachverband St.-Z. Sen.

verlassen wird, sucht sie dringend eine Pianistin oder einen Pianisten, die oder der die Lolas immer donnerstags von 19.30 bis 21  Uhr im Bürgertreff Bahnhof Lichterfelde West sowie bei Auftritten begleiten kann. Kontakt unter ☎ 0177 268 47 10. Save The Date: Die nächste,

1.  Mitgliederversammlung des neuen Jahres findet am 28. Februar 2020 von 10 – 12 Uhr ebenfalls im Bürgertreff statt. Weitere Informationen unter www.seniorenmitpower.de Kontakt über Michael Mielke ☎ 0176 34 66 58 27 oder E-Mail michaelmielke1000@t-online.de Außerdem erhältlich beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf ist die Broschüre „Wir treffen uns – Gruppenangebote für ältere Bürgerinnen und Bürger“. Das Büro des Dachverbandes befindet sich im Ordnungsamt, Unter den Eichen 1 in 12203 Berlin-Steglitz, Raum 14 Interessenten können dort für freitags einen persönlichen Gesprächstermin vereinbaren unter ☎ 90299 – 3314 (AB).� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Social Day am 2. Dezember

Jugendliche engagieren sich für eine gute Sache

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inen Tag lang Gutes zu tun – das gehört in fortschrittlichen Unternehmen und Schulen inzwischen zum guten Ton. Das bilinguale Gymnasium Phorms Berlin Süd veranstaltet seit 2013 einen sogenannten Social Day und probiert nun ein neues Format dafür aus: mit der Organisation Schüler helfen Leben. Bisher verlief der Social Day bei der Lichterfelder Schule so, dass sich die verschiedenen Klassen Projekte aussuchten und dann einen Tag lang beispielsweise Stolpersteine putzten oder in einem Seniorenheim halfen. „Diesmal hingegen ist die Vorgehensweise zweiteilig“, erläutert Schulleiterin Valérie Hardt. „Jede Klasse sucht sich eine Organisation aus, die sie finanziell unterstützen möchte. Zugleich sind die Schülerinnen und Schüler gefordert, sich einen Unterstützer zu suchen. Dieser fungiert einen Tag lang als Arbeitgeber und zahlt den Jugendlichen für mehrere Stun Social Day 2018.

Foto: PHORMS

den Arbeit am Social Day beispielsweise pro Person 20 Euro. Dieses Geld spenden wir komplett der ausgewählten Organisation.“ Das klingt komplizierter als vorher, hat aber in den Augen von Schulleiterin Hardt den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Klassenlehreinnen und -lehrer neue Fähigkeiten entwickeln – bei der Sponsorensuche, bei

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der bezahlten Arbeit und bei der Auswahl der Spendenorganisation. Die Organisation „Schüler helfen Leben“ steht den Schülerinnen und Schülern zur Seite, indem sie Ideen und Kontakte für mögliche Aktionen vermittelt und auf die korrekte Abwicklung achtet. Jede Aktivität wird offiziell registriert. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Social Days werden die Teilnehmenden von „Schüler helfen Leben“ eine Teilnahmebescheinigung und eine Auszeichnung erhalten. Und was sagen die betroffenen Jugendlichen? „Ich finde die neue Art des Social Day gut, weil wir nicht nur helfen, sondern auch etwas organisieren müssen“, sagt Constantin aus der 9. Klasse, die bereits mit ihrem Klassenlehrer über den Social Day diskutiert hat. „Ich bin wirklich gespannt, ob es allen Klassen gelingen wird, einen Arbeitgeber zu finden.“ ◾ Elke Brumm, Elternvertreterin Phorms Campus Berlin Süd

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Wanderung

Wo einst die Mauer stand Wo einst 3,60  Meter hohe Betonelemente, Stacheldrahtbarrieren, Metallgitterzäune, Wachtürme, Signal- und Kontaktdrähte das Landschaftsbild prägten, findet man heute junge Laub- und Mischwälder. Diese Wanderung führt entlang der früheren „Mauer“ zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich Lichtenrade, Marienfelde und Lichterfelde. Die Tour ist sowohl bei trübem als auch bei schönem Wetter sehr interessant. Erst recht, wenn man bedenkt, dass bis 1989 dieses Gebiet für die Öffentlichkeit gesperrt war. Heute gehören die Flächen dieser Tour den Berliner Forsten. Gestartet wird am S-Bahnhof Lichtenrade in südlicher Richtung. Nach der Überquerung der Bahngleise biegt man an der nächste Straße wieder südlich (links) ein. Parallel zum SBahngleis folgt man nun erst der Hilbertstraße und später der Mozartstraße. Kurz vor der Stadtgrenze kreuzt der Löwenbrucher

Weg. In diesen wird nach Westen (rechts) abgebogen. Auf dem Weg gelangt man geradewegs hinein in die Nachtbucht ➊. So heißt das Waldstück des Lichtenrader Wäldchens. Auf dem breiten Waldweg geht es bis zur nächsten T-Kreuzung. Dort wird nach Süden (links) abgebogen und es geht weiter auf einem schmalen Pfad bis auf den Ber­ liner Mauerweg 2. Dieser Weg wurde von 2001-06 ausgebaut. Die geschlossene fast 160 km lange Wegeverbin Blumensträuße zu jedem Anlass Pflanzschalen und Körbe nach Ihren Wünschen bepflanzt

Start Länge Dauer Rückfahrt

S-Bhf. Lichtenrade ca. 13 km ca. 5 Stunden S-Bhf. Lichterfelde Süd

dung führt auf dem früheren Grenzstreifen der Berliner Mauer entlang. Von den insgesamt 155  Kilometern Mauer waren 106  Kilometer mit 3,60  Meter hohen Betonelementen versehen. 66  Kilometer Zaun aus massivem Metall schlossen die Lücken dazwischen und verstärkten zusätzlich die Bereiche, an denen eine Überwindung der Mauerelemente möglich gewesen wäre. Auf 127  Kilometern wurden zusätzlich so genannte Kontakt- und Signalzäune

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Ein Highland-Rind

aufgestellt. Um auch eine Überwindung der Grenzanlagen mit dem Fahrzeug zu verhindern, wurden auf insgesamt 106 Kilometern zusätzlich Sperrgräben gezogen. An dieser Stelle des Mauerweges (2) wird er jedoch nur überquert und es geht weiter auf dem Sandweg am Waldrand in westliche Richtung. Der Weg endet nach einem langgezogenen Bogen direkt an der Feldkante. Wenige Meter bevor man das freie Feld erreicht, geht an einem kleinen Graben ein schmaler Weg nach Norden (rechts) 3 in den Wald ab. Da der Bauer sein Feld meist bis direkt an die Waldkante bestellt und so der Streifen zwischen Wald und Feld meist sehr unwegsam ist, geht die Wanderung auf dem schmalen Pfad durch den Wald weiter. Mitten im Wald stößt man auf eine Kreuzung, an der es nur in nördliche und in südliche Richtung weiter geht. Also nach Norden (links) abbiegen und diesem Waldweg bis zum asphaltierten Weg folgen. An dieser Stelle 4 kann man von der eigentlichen Route abweichen. Wer es bevorzugt, auch einmal ein Stück über die offenen Felder zu laufen, kann dort nach Westen (links) abbiegen. Wer jedoch lieber den windgeschützten Weg weiter laufen möchte, geht nach Osten (rechts). Beide Wege werden im weiteren Verlauf wieder zusammenführen. Auf der Hauptroute erreicht man schon bald wieder den Mauerweg, dem man nach Norden (links) folgt. Durch einen sehr schön begrünten Weg geht es nun bis zu der Stelle, an der die Nebenroute durch die Felder wieder auf den

Mauerweg stößt 5. Dort steht man in der Mari­ enfelder Feldmark. Am Rande des Weges findet man immer wieder Informationstafeln über Wissenswertes in den jeweiligen Bereichen. So auch zum Beispiel an dieser Stelle über die Feldmark oder die spätblühende Traubenkirsche. Weiter auf dem Mauerweg geht es durch die Feldmark bis zur Marienfelder Allee 6. Nach der Überquerung an der Ampel geht es ein kurzes Stück hinter der Lärmschutzwand nach Süden, bis der Mauerweg wieder nach Westen (rechts) abbiegt. Von dort kann man in der Ferne – bei schönem Wetter – die drei Türme des Kraftwerkes Lichterfelde sehen. Noch immer parallel zwischen den Bäumen und Sträuchern geht es entlang an der Feldkante, bis das Feld zu Ende ist. An dieser Stelle 7 geht ein Pfad nach links ab, dem gefolgt wird. Würde man weiter geradeaus laufen, erreicht man schon bald eine Linkskurve. Spätestens dort merkt man, dass man den Abzweig verpasst hat. Entweder zurück zum nächsten Abzweig oder direkt nach der Kurve den ersten Weg wieder nach Süden (links) abbiegen. Von dort stößt man auch wieder auf den hier beschriebenen Sandweg. Auf diesem geht es durch ein Birkenwäldchen bis zu einer vor Jahren mit Eichen, Linden und Hainbuchen aufgeforsteten Fläche. Südlich (links) davon sieht man einen ca. 50 jährigen Wald. Ein Abstecher hinein in diesen „Wildniswald“ lohnt sich und so biegt man nach Süden (links) ab und geht an der Wald- und Feldkante entlang des Weidezaunes. Nach Umrundung einer Ausbuchtung des Zaunes erreicht man die äußerste Waldecke, an der sich der Blick auf die Weidegründe 8 unterschiedlicher Tierarten öffnet. Dort sieht man Pferde, Schafe und besonders auffällig – Highland Rinder. Mit ihrem zotteligen Fell und den imposanten Hörnern fangen sie jeden bewundernden Blick ein. Vorausgesetzt die Tiere sind nicht im Stall! Nach einer ausreichenden Schau- und Verpflegungspause geht es ein kurzes Stück am Waldrand nach Westen (wenn man aus dem Wald kommt, rechts) weiter. Der Weg schwenkt schnell in den Wald hinein und leitet auf den Gutshof O

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Japanische Kirschbaumallee

dorf zu. An dessen Zaun geht ein Weg mit einer weiß-gelb-weißen Markierung nach Nordosten (rechts) ab. Auf diesem geht es bis zur nächsten Waldkreuzung, an der eine weitere Markierung an einer Eiche ➒ zu finden ist. Die Eiche wird umrundet und weiter geht es nach Westen an einem Graben in Richtung Osdorfer Straße. Jedoch kurz vor dem Erreichen der Straße schwenkt ein kleiner Weg nach Norden (rechts) ab. Auf diesem geht man parallel zur Straße bis zum Parkplatz und Ortseingangsschild „Berlin“. Nun hat einen der Mauerweg wieder. Jedoch nur kurze Zeit. Nach der Überquerung der Straße geht linker Hand die Japanische Kirschbaumal­ lee ❿ ab. Zur Blütezeit ist dieser Weg ein wahrer Blickfang. Auch die rot-bräunliche Färbung der Blätter im Spätherbst ist schön. Auf der „Allee“ zwischen den buschförmigen Kirschbäumen läuft man nun parallel zum Mauerweg, bis sich beide Wege wieder vereinen. Kurz danach betritt man einen gepflasterten Platz – das Japaneck ⓫. Auch hier befinden sich interessante Informationstafeln: wie es zum Beispiel zu dieser Kirschbaumallee gekommen ist, wo sich die „Park Range“ der amerikanischen Alliierten befand und vieles mehr. Weiter geht es nach Nordwesten (rechts) auf der „hochstämmigen Kirschbaumallee“. Was es damit auf sich hat, ist auch am Japaneck nachzulesen. Je weiter man sich vom Japaneck ent fernt, desto näher kommt man der Bahntrasse der „Anhalter Bahn“. Diese inzwischen bedeutende Trasse für den Regional- und Fernverkehr wird durch eine Unterführung unterquert. Direkt dahinter befindet sich die Trasse der S-Bahn nach Teltow. Nachdem man die beiden Bahntrassen hinter sich gelassen hat, ist auch schon fast das Ende der Wanderung erreicht. Folgt man dem asphaltierten Weg, schwenkt der Mauerweg nach Westen (links) ab. Hier jedoch ist der kleine Trampelpfad ⓬ zum S-Bahnhof Lichterfelde-Süd zu finden. Folgt man nicht dem Linksknick (wie es einem der auf den Asphalt gezeichnete weiße Pfeil vorgeben will), sondern geht das letzte Stück bis an den Zaun, so kann man plötzlich den Eingang des zugewachsenen Weges sehen. Auf diesem wilden Pfad gelangt man nun auf den Westfalenring und weiter in nördlicher Richtung (geradeaus/rechts) bis zum Zugang des S-Bahnhofes. Von dort kann man gemütlich mit der Bahn oder einem der Busse, die dort in direkter Umgebung des Bahnhofes zahlreich abfahren, zurückfahren.◾ Abdruck mit freundlicher Genehmigung des „via reise verlags“ aus „Auf Försters Wegen “ von Thorsten Wiehle, Berliner Forsten. Erhältlich im Buchhandel zum Preis von 10,90 € oder unter www.viareise.de.

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• Bestecke auch versilbert & Zinn