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Dezember / Januar
Nr. 5/2014
Lichterfelde West extra Journal für Lichterfelde West und Umgebung
◾ Eine runde Kirche für Lichterfelde Johanneskirche wurde vor 100 Jahren eingeweiht
◾ Dorfanger Lichterfelde
Ein Schalthaus wie eine Kapelle
◾ Am Pfarracker
Siedlung steht heute unter Denkmalschutz
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Eine runde Kirche für Lichterfelde
Johanneskirche wurde vor 100 Jahren eingeweiht
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in Jahr voller Feierlichkeiten: Vor 100 Jahren, im Kriegsjahr 1914 erfolgte die Einweihung der Johanneskirche. Das 100-jährige Jubiläum wird mit vielen großen und kleineren Aktionen begangen und für alle, die mehr über die Kirche, ihre Geschichte und die Aktivitäten der Gemeinde wissen möchten, gibt es ein umfassendes Buch. Mitten im Verlauf der Lichterfelder Ringstraße steht die Jo Impressum
Lichterfelde West extra
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 844 933-0 Redaktion Karl-Heinz Christ extra@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Titelbild: Johanneskirche an der Ringstraße © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Lichterfelde West extra erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.
hanneskirche. Sie wurde auf einem dreieckigen Grundstück als Rotunde errichtet und vereint barocke sowie klassische Elemente. Das Got Nächste Ausgabe Februar/März Nr. 1/2015 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.01.2015 Erscheinung: 01.02.2015 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.
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Die Reformer Martin Luther und Philipp Melanchton zieren die Säulen.
teshaus befindet sich in der von Johann Anton Wilhelm von Carstenn gegründeten Kolonie Groß-Lichterfelde. Sie war die dritte neu gebaute Kirche in
Lichterfelde. Bereits 1898 wurde die Petruskirche auf dem Oberhofer Platz – damals Wilhelmplatz – eingeweiht. 1900 folgte die Pauluskirche neben
der Dorfkirche auf dem Dorfanger. Die alte Lichterfelder Dorfkirche steht bereits seit dem 14. Jahrhundert im Ortskern. Die Johanneskirche konnte ihrer Gemeinde am 2. November 1914 übergeben werden.
Laterne mit Glocken Der kleine Bauplatz erforderte eine andere Architektur als die der anderen beiden großen Lichterfelder Kirchen. So entschloss man sich unter Leitung des Architekten Professor Otto Kuhlmann zu einer Rotunde, die von einem Kuppeldach gedeckt ist. Auf dem Dach befindet sich eine offene
Lichterfelde West extra 5 Laterne, in der die vier Bronzeglocken der Kirche hängen. Sie wurden 1949 gegossen. Ihre drei Vorgänger, die von 1914 an in der Laterne hingen, ereilte das Schicksal vieler Kirchenglocken jener Zeit. Man ließ sie in den Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs als Rohstoff für die Rüstungsindustrie einschmelzen. Der Portikus wird von zwei Halbsäulen eingerahmt, auf denen die Reformer Martin Luther und Philipp Das Altarbild stammt aus Santiago de Chile. Melanchthon als steinerne Denkmale stehen. Das Kir- Der Innenraum chengebäude mit seinen warmen Farben wirkt einladend, Zur Kirche geht es in den ersein Eindruck, der sich auch im ten Stock. Ein Umstand, der in der Bauzeit für Unmut sorgte. Inneren fortsetzt.
Als erstes fallen die drei Fresken im Eingangsbereich auf. Sie stammen von der Künstlerin Ursula Kükenthal. Das Innere wirkt größer, als es der Betrachter der Kirche von außen vermuten würde. Kirchenbänke gibt es hier nicht, dafür eine Bestuhlung, durch die der Innenraum flexibler ausgenutzt werden kann. Über dem Altar hängt ein großes Bild. Das Gemälde mit Jesus-Geschichten stammt von einer Gemeinde aus Santiago de Chile und wurde im Jahr 1981 erworben. Auf der Empore, die den gesamten Kirchenraum umläuft, steht gegenüber vom Altar eine Schuke-Orgel.
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Einweihung und finstere Zeiten Die Einweihung der Kirche am 2. November 1914 fiel in die Anfänge des Ersten Weltkriegs. Dementsprechend hielt die Gemeinde die Feierlichkeiten in einem einfachen, bescheidenen Rahmen. Im Nationalsozialismus ging der „Kirchenkampf“ auch an der Johanneskirche nicht spurlos vorbei. Schon vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hatten sich viele Pfarrer und Gemeinden der evangelischen Kirche in dem Bund der Deutschen Christen (DC) zusammengeschlossen, um die Nationalsozialisten zu unterstützen. Bei kurzfristig angesetzten Kirchenwahlen gewann der DC einen Großteil der
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Lichterfelde West extra 7 Gemeinden. In Lichterfelde hingegen stellten sich die Pfarrer gegen den DC und hielten zur Bekennenden Kirche (BK), die im Mai 1934 gegründet wurde. Das war den Nationalsozialisten natürlich ein Dorn im Auge. Will Praetorius, Pfarrer der Johannesgemeinde von 1930 bis 1940 gab Gemeindebriefe heraus, die ausschließlich für Mitglieder der Johannesgemeinde bestimmt waren. Sie enthielten Predigten und die ausdrückliche Mahnung daran, dass der protestantische Glaube gerade in den Zeiten des Nationalsozialismus gelebt werden sollte. Der Pfarrer verteilte auch Flugblätter. Die Johanneskirche geriet unter die Beobachtung des Regimes und so kam es, dass sich auch Mitglieder der
Gestapo unter die Kirchenbesucher mischten. Will Praetorius erhielt 1940 Redeverbot und wurde aus Berlin ausgewiesen. Der Pfarrer kam für sieben Monate in Untersuchungshaft, sein Prozess endete jedoch mit einem Freispruch. Während der Kriegszeiten kam es zu Schäden an der Kirche. Das Dach wurde durch Bomben zerstört.
Aktive Gemeinde In den Nachkriegsjahren wurde das Gemeindeleben wieder aufgenommen, das nach wie vor lebendig gestaltet wird. Die engagierte Gemeinde unterhält Partnerschaften zur katholischen Nachbargemeinde Heilige Familie, zur Kirche Zur frohen Botschaft in Karlshorst,
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Noch bis Juni 2015 ist die Ausstellung zur Geschichte der Kirche zu sehen.
zur Church of Hope in Ramallah und zur Gemeinde Cristo Vive in Santiago de Chile. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wird noch bis zum 28. Juni 2015 in der
ten, Vorträgen, einer Revue der Clemens-Brentano Schule und Gottesdiensten wird das Jubiläumsjahr begangen. Das Festjahr endet am 28. Juni 2015 mit einem großen Sommerfest. Anlässlich des Jubiläums veröffentlichte die Kirchengemeinde das Buch „Hundert Jahre Nachbarschaft. Die Johanneskirche in Berlin-Lichterfelde“, herausgegeben von Gottfried Brezger, Hildegard Frisius und Rolf Lüpke. Der 224 Seiten starke Band mit vielen Abbildungen ist zum Preis von 10 Euro im Hundert Jahre Nachbarschaft - das Buch Gemeindebüro erhältlich oder zum Jubiläum. für 19,90 Euro im Buchhandel, Kirche auf informativen, chrono- ISBN 978-3944836133.� ◾ logisch geordneten Tafeln eine Evangelische Johanneskirche Ausstellung zu ihrer GeschichJohanneskirchplatz te gezeigt. Mit vielen weiteren 12205 Berlin Veranstaltungen wie Konzer- www.ev-johannes.de
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33. Grundschule bezugsfertig
Renovierung der ehemaligen Paul-Braune-Schule abgeschlossen Gute Nachricht für Lichterfelder Grundschüler – die Sanierungsarbeiten zur Neugründung der 33. Grundschule in der Drakestraße 80 in Lichterfelde wurden in den Herbstferien 2014 abgeschlossen und die Schule kann jetzt für den Unterricht genutzt werden. Auf zwei Etagen im Seitenflügel des Gebäudes stehen nun fünf Unterrichtsräume, ein Computerraum sowie pro Etage eine Toilettenanlage frisch saniert und umgebaut zur Verfügung. Die Räume mussten zunächst komplett entkernt werden. Eine Erneuerung der maroden Fenster und der gesamten technischen Anlagen stand auf dem Programm. Auch die Anforderungen des Brandschutzes wurden umgesetzt. Die Restarbeiten an den Außenanlagen sowie das Errichten einer neuen Außenbeleuchtung sind mittlerweile fertiggestellt. Der künftige Haupteingang der Schule von der Finckensteinallee aus wird ebenfalls neu gebaut. Die bisherigen Kosten betrugen ca. 960.000 Euro. Die Maßnahme wird aus dem Schul und Schulsportsanierungsprogramm finanziert. Für das Jahr 2015 sind weitere Baumaßnahmen an diesem neuen Grundschulstandort geplant. �◾
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Das Schalthaus auf dem Dorfanger in Lichterfelde wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.
Ein Schalthaus wie eine Kapelle Besonderheit auf dem Dorfanger in Lichterfelde
W
er einen näheren Blick auf den alten Dorfanger inmitten des Hindenburgdamms wirft, wundert sich ein wenig. Neben der alten Dorfkirche und der erheblich größeren Pauluskirche steht ein weiteres Backsteingebäude – es erinnert an eine Kapelle. Doch nur die äußere Architektur ist dem geistlichen Leben angepasst. Das Innenleben diente sehr weltlichen Zwecken. Die Bauzeit des Hauses liegt am Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Elektrizität hielt Einzug in die Lichterfelder Haushalte. Deshalb bekam der Architekt Fritz Gottlob den Auftrag, ein Schalthaus zu entwerfen. Er gab später das Buch „Formenlehre der norddeutschen Backsteingotik“ he raus und gilt als einer der wichtigsten Vertreter dieser Bauform. Die Pauluskirche und ihr Gemeindezentrum wurden ebenfalls von ihm entworfen. Dieses Ensemble steht durch die ähnliche Bauwei Erbaut wurde es durch die Berliner VorortsElectricitäts-Werke (B.V.E.W.).
se und die Verwendung der gleichen Materialien in engem Bezug zueinander. Die tatsächliche Nutzung konnte man dem Gebäude nicht ansehen – in den Anfängen der Industrialisierung stand die Schönheit der Architektur noch im Vordergrund. Das Schalthaus mit seinen vier Türmchen rund um das spitze Dach und den kleinen Fensterluken sieht fast wehrhaft aus. Der Schriftzug BVEW erinnert an den einstigen Bauherrn – die Berliner Vororts-Elektricitäts-Werke. Im Jahr 1927 wurde das Schalthaus zu einer Netzstation ausgebaut. Seitdem wird hier der aus den Kraftwerken über Abspannwerke ankommende Strom auf haushaltsübliche Werte von 400/230 Volt umgewandelt. � ◾
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Neue Pläne für den Kranoldplatz
Bürgerinitiative setzt sich für mehr Aufenthaltsqualität ein
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iele bunte Stände und ein Angebot, das zahlreiche Käufer und Käuferinnen aus der weiteren und näheren Umgebung anlockt – es ist Markttag am Kranoldplatz. Umweltbewusst mit Körben und Mehrwegtaschen ausgerüstet wählen die Kunden aus dem frischen Gemüseangebot der Brandenburger Bauern, kaufen Wurst und Käse oder lassen es sich bei einem Imbiss gut gehen. Der Markt hat Tradition – der Kranoldplatz wurde schon in seinen Anfängen als Marktplatz konzipiert. Nach wie vor
Der Kranoldplatz früher...� Foto aus der Sammlung Jörg Becker.
erfreuen sich der Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz und der benachbarte private Ferdinandmarkt großer Beliebtheit. Auch die zahlreichen Fachgeschäfte gehören zu den Pluspunkten, die die Gegend rund um den Kranoldplatz zu bieten hat. Regelmäßige Veranstaltungen – wie der Weihnachts- und der Ostermarkt sind weitere Bereicherungen der Gegend. In diesem Jahr findet der Weihnachtsmarkt am ersten Adventsonntag, den 30. November von 11 – 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Engagement im Kiez Engagement wird in Lichterfelde Ost groß geschrieben. So kümmern sich mit der Kiezinitiative „Marienplatz und umliegende Straßen“ sowie der Bürgerinitiative Kranoldplatz gleich zwei Bürgerbündnisse um das Wohlfühlflair der Gegend. Geschäftsleute aus Lichterfelde und Lankwitz haben sich in der Initiative „Mein LiLa“ zusammengeschlossen und setzen sich für die Vielfalt im Kiez und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Kunden und Geschäftsleuten ein.
und heute.
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Der Kranoldplatz soll schöner werden Der über 100 Jahre alte Kranoldplatz änderte sein Gesicht. Seit langem wird er an Nicht-Markttagen als Parkplatz genutzt. Einen besonders schönen Anblick bietet der schmucklose Platz nicht. Das passt kaum zum Ambiente der Gründerzeithäuser und modernen Gebäude rundherum. Den Kranoldplatz attraktiver gestalten, dabei die Angebote erhalten – das ist das Ziel der Bürgerinitiative Kranoldplatz. Sie möchte einen grüneren Platz durch Neuanpflanzungen von Bäumen, außerdem soll er mit der Ferdinand- und der Kranoldstraße auf ein Niveau gebracht werden. Auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sol Vorschlag von Frau Thielen, Mitglied der Bürgerinitiative (BI)Kranoldplatz. Die BI hat mehrere Vorschläge zur Umgestaltung des Platzes erarbeitet.
len den Platz ohne Probleme nutzen können. Der Markt soll erhalten bleiben. Für Radfahrer soll die Lankwitzer Straße mit je einer Busspur pro Richtung, die die Radler mitnutzen dürfen, sicherer gemacht werden. Mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, der Halt des Flugha Massivholz
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Barbarazweige und fleischfressende Pflanzen Buntes Dezemberprogramm im Botanischen Garten und Botanischen Museum Dämonen. Geschichten zu den Planzen und literarische Texte stimmen auf das Weihnachtsfest ein. Treffpunkt, Botanischer Garten, Eingang Königin-Luise-Platz. Kosten 5 Euro + erm. Eintritt 3 Euro. Kinderführung: Fressen die fleischfressenden Pflanzen auch Nikoläuse? 7. Dezember, 14 Uhr:
Weihnachtliche Gewürze – nicht ohne Grund (früher) in den Händen der Apotheker 7. Dezember um 10 Uhr und 10. Dezember um 14 Uhr: Führung in den Gewächshäusern mit Dipl.-Biologin Beate Senska. Treffpunkt: Botanischer Garten, Eingang Königin-LuisePlatz. Führung 5 Euro + erm. Garteneintritt 3 Euro. Barbarazweige, Luisenkranz und Druidenmistel – vorweihnachtliche Bräuche 7. Dezember um 13 Uhr: Unterwegs mit Evas Arche – Von Frauen für Frauen Mit Dipl.-Biol. Rosemarie Gebauer (Pflanzenkultouren, ☎ 399 086 24) Winterliche Dunkelheit flößte den Menschen schon immer Ängste ein. Es galt, mit Bräuchen die Dämonen abzuwehren, was mit immergrünen Gehölzen und deren spitzen Blättern, Dornen und Stacheln versucht wurde. Kirschzweige, gepflückt am Barbaratag, blühen zum Weihnachtsfest. Sie erinnern daran, dass das Leben auch in der dunklen Zeit weitergeht. Lichter an einem Baum, der mit symbolischen Zeichen wie Thorner Kathrinchen und Äpfeln, geschmückt wurde, vertreiben Finsternis und
Botanisches Malen und Zeichnen im Botanischen Garten 10. Dezember, 11 – 16 Uhr: „Die aquarellierte botanische Zeichnung“ im Gewächshaus. Genaue Beobachtung, exakte Ausführung und ein Gespür für verborgene Details sind wichtig, um Objekte aus der Natur zum Leben zu erwecken… Kursleitung und Anmeldung; Cordula Kerlikowski E-Mail: Kurse-Cordula.Kerlikowski@gmx.de. ☎ 0163-60 48 793. Kosten: Eintägiger Kurs 60 Euro plus Garteneintritt. Material inklusive, Eintritt in den Botanischen Garten ist nicht enthalten! Weihnachten ist auf das Schönste ausgefallen… 25. Dezember, 12 Uhr: Wie Prominente Weihnachten feiern. Botanischliterarischer Weihnachtsspaziergang mit Dipl.-Biol. Rosemarie Gebauer (Pflanzenkultouren, ☎ 399 086 24) Zu den Kindheitserinnerungen der Schriftsteller gehören auch die weihnachtlichen Vorbereitungen und Feste. Da wurde gebacken, der erste Weihnachtsbaum des Lebens wahrgenommen. Ein Hamburger kreierte den Adventskranz, ein anderer den Weihnachtsbaum mit Kerzen. Treffpunkt: Botanischer Garten, Eingang Königin-Luise-Platz. Kosten 7 Euro + erm. Garteneintritt 3 Euro.
Botanischer Garten und Botanisches Museum Königin-Luise-Straße 6 – 8 · 14195 Berlin ☎ 838-501 00 www.botanischer-garten-berlin.de
Fotos: Botanischer Garten
Warum durften weihnachtliche Gewürze früher nur von Apotheken verkauft werden? Was ist eine Druidenmistel und sind fleischfressende Pflanzen eine Gefahr für den Nikolaus? Auch in der kalten Jahreszeit lädt der Botanische Garten zu Entdeckungsreisen durch die Welt der Pflanzen ein. Diese finden jedoch überwiegend im Warmen statt, so dass niemand Angst vor großer Kälte haben muss.
Für Kinder ab 5 Jahren im Botanischen Garten mit Dipl.Biologin Beate Senska. Dauer: Ca. 60 Minuren. 3 Euro + erm. Garteneintritt 3 Euro. Begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung unter ☎ 3 44 41 57 erbeten. Treffpunkt: Botanischer Garten, Eingang Königin-Luise-Platz
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Engagement für Traditionstheater im Berliner Südwesten Der „Freundeskreis Schlosspark Theater Berlin e.V.“
Das Schlosspark Theater Berlin: Traditions-Haus im Berliner Südwesten.
M
it viel Fingerspitzengefühl und bunter Programmvielfalt führt Dieter Hallervorden seit 2008 das Steglitzer Schlosspark Theater, mit dem Namen wie Boleslaw Barlog, Hans Lietzau oder Boy Gobert verbunden sind. Hinter dem Intendanten und seinem Team steht der „Freundeskreis Schlosspark Theater Berlin e.V.“, dessen Hauptanliegen die Förderung dieses Traditions-Theaters im Berliner Südwesten ist. Seit fast einem Jahr begleitet ein neuer Vereins-Vorstand die
Arbeit der Theaterleitung mit dem gemeinnützigen Ziel, den Dialog zwischen Theater und Publikum vertiefen und den Namen dieser Steglitzer Kulturstätte noch fester und nachhaltiger mit dem Bezirk verankern zu helfen.
Im Dialog für das Steglitzer Theater… Kein Unbekannter in der Kulturlandschaft ist der erste Vereinsvorsitzende Sven Bährens. In Steglitz aufgewachsen und an
der „Musikschule Steglitz-Zehlendorf“ groß geworden, ist er seit 25 Jahre mit Klarinette und Saxofon nicht mehr wegzudenken aus dem „Palast Orchester & Max Raabe“. „Ich möchte den Steglitz-Zehlendorfern etwas zurückgeben“, erklärt er seinen leidenschaftlichen Einsatz für das Theater an der Schloßstraße und den Freundeskreis, die beide von seiner künstlerischen und organisatorischen Erfahrung profitieren. Er moderiert seit diesem Jahr im Wechsel mit dem Vorstandsmitglied für Ö
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20 Lichterfelde West extra fentlichkeitsarbeit Axel Walter die Veranstaltungsreihe „Matinee – sonntags um 11“, in der vor einer Premiere Schauspieler, Regisseure und Beteiligte in das jeweilige Stück einführen. Axel Walter wuchs am Stadtpark Steglitz auf. Am Schlosspark Theater sah er sein erstes Theaterstück, an der Freien Universität Berlin studierte er Theaterwissenschaften. „Dem Berliner Südwesten bin ich immer verbunden geblieben“, betont der Nachrichtenchef der Berliner Abendschau. Als zweite Vorsitzende und seit der Gründung des Vereins Ende der 90er Jahre dabei, bringt Ursula Marschall den nötigen Überblick und ein umfangreiches Netzwerk aus der Medienlandschaft mit. Fast 40 Jahre lebt und arbeitet sie im Bezirk und ist überzeugt: „Das Schlosspark Theater soll DER kulturelle Mittelpunkt in Steglitz-Zehlendorf bleiben!“
Im Finanzvorstand fungiert als gebürtiger Steglitzer der Steuerfachberater Michael von Arps-Aubert. Er stand als Schüler in der Theater-AG der Hermann-Ehlers-Schule auf der Bühne und erklärt mit Blick auf die Kulturlandschaft: „Indem der Freundeskreis die Kooperation mit dem Schulbereich zu intensivieren hilft, kann er wichtige Akzente setzen.“ Unter dem neuen Vorstand verzeichnete der Freundeskreis bis August 2014 einen MitgliederZuwachs um 100 Prozent.
Dabei und mittendrin…. Sei es bei der Theater-Themenwoche im Shoppingcenter, beim Interkulturellen Fest auf dem Hermann-Ehlers-Platz oder beim Intersportlauf: Hand in Hand mit der Intendanz und den Mitarbeitern des Schlosspark Theaters brachte sich der Mitgliederkreis
in diesem Jahr u. a. als Moderator, Sponsor und musikalischer Leiter ein, lief und schwitzte mit zum Wohle des Theaters. Auf Sommerfesten repräsentierte er am Informations-Stand das Schlosspark Theater und den Verein mit Freikarten-Aktionen. Er veranstaltete außerdem zum ersten „Kulturtag im Süden“ historische Führungen durch das Theater und Gutshaus Steglitz, was sich als DER Renner erwies und daher 2015 zusammen mit der Matinee im Paket angeboten wird. Beim 100. Wirtschaftstammtisch Südwest schließlich ersteigerte der erste Vorsitzende privat eine Werbefläche im Mommsenstadion: Dort kann nun ein Jahr lang gemeinsam für Schlosspark Theater und Freundeskreis geworben werden. Dabei kommt für Vereinsmitglieder exklusiver Spaß nicht zu kurz: Sei es beim Sektfrühstück im Rahmen einer Matinee oder
Sonntägliche Matinee: Angeregte Gespräche zwischen Schauspielern und Freundeskreis im Champagnersaal.
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Vereins-Vorstand: (v.l.) Michael v. Arps-Aubert, Ursula Marschall, Axel Walter, Sven Bährens.
beim musikalischen Ausklang „und viele neue Mitglieder, die einer Premierenfeier. sich mit dem Schlosspark Theater genauso verbunden fühlen wie wir“, verrät Sven Bährens. Wünsche für 2015… Dabei setzt er weiterhin auf das Obwohl sich in diesem Jahr viel- Wohlwollen Dieter Hallervorfältige Kontakte ergeben haben, dens für die Ideen des Vereins: wünscht sich der Verein für das „Denn schließlich ziehen wir alle kommende Jahr Ausbau und an einem Strick, da wir einem Erweiterung auf diesem Gebiet Theater dieser Art und Qualität
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als Aushängeschild über den Bezirk hinaus eine sichere Zukunft geben wollen – und damit auch der Theaterkunst.“ Weitere Informationen zum Freundeskreis Schlosspark Theater e.V. unter www.freundeskreisschlossparktheater.de und www. schlosspark-theater.de. ◾ Jacqueline Lorenz
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22 Lichterfelde West extra
Weihnachtsmärkte in Steglitz und Zehlendorf Vorfreude in dunkler Jahreszeit
…es weihnachtet sehr! Die zahlreichen Weihnachtsmärkte in der Stadt sind ein wärmender Lichtblick in der dunklen Jahreszeit. Erleben Sie die Vorfreude auf das Weihnachtsfest – wir haben Ihnen eine Auswahl der Weihnachtsmärkte in Steglitz-Zehlendorf zusammengestellt.
Sa und So von 11 bis 19 Uhr Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro. Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Wo: Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin
Weihnachtsmarkt am Kranoldplatz Wann: Sonntag, 30. November 2014, 11 – 19 Uhr. Eintritt frei. Wo: Kranoldplatz, 12209 Berlin
Adventszeit in der Königlichen Gartenakademie in Dahlem Wann: 14. November bis 23. Dezember 2014, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.00 bis 17.30 Uhr, Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr. Diesjähriges Motto: Operngala. Wo: Königliche Gartenakademie, Altensteinstraße 15a, 14195 Berlin
Weihnachtsmarkt Forum-Steglitz Wann: 24. November 2014 – 6. Januar 2015. So - Do 10.30-21 Uhr und Fr - Sa 10.30 - 22 Uhr Eintritt frei. Wo: Schlossstraße 1, 12163 Berlin Adventsmarkt Domäne Dahlem Wann: An allen vier Adventswochenenden jeweils Samstag und Sonntag vom 29.11.2014 bis zum 21.12.2014. Öffnungszeiten: 11 – 19 Uhr. Eintritt: 2 Euro/ermäßigt 1 Euro. Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Wo: Domäne Dahlem, Königin-Luise-Straße 49, 14195 Berlin. Zauberhafter Weihnachtsmarkt vor der historischen Kulisse des Jagdschlosses Grunewald Wann: 6. und 7. Dezember 2014 von 11 – 19 Uhr. Eintritt: 3 Euro/ermäßigt 2 Euro (inklusive Schlossbesichtigung); Kinder bis 6 Jahre frei Wo: Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, 14193 Berlin Markt der Kontinente im Museen Dahlem – Kunst und Kulturen der Welt Wann: 22.11. bis 14.12.2014;
Advent-Künstlerstation am Bahnhof Mexikoplatz Wann: An den Adventssonntagen: 30.11, 07.12., 14.12., 21.12.2014 jeweils von 11-19 Uhr. Eintritt frei. Wo: Mexikoplatz, 14163 Berlin Weihnachtshaus in der Villa Donnersmarck Wann: Sonntag, 14. Dezember 2014, 15 - 19 Uhr. Eintritt frei Wo: Schädestraße 9, 14165 Berlin Weihnachtsmarkt in Wannsee Wann: Sonntag, 30. November 2014, 14 – 19 Uhr Eintritt frei. Wo: Wilhelmplatz, 14109 Berlin 4. Zehlendorfer Weihnachtsmarkt Wann: 24.11. bis 30.12.2014, So bis Do 11-21 Uhr, Fr bis Sa 11-22 Uhr. Eintritt frei Wo: Teltower Damm in Zehlendorf Mitte, auf der Dorfaue
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Schulen für Klimafreundlichkeit ausgezeichnet Siegel für Klimaschutz im Schulalltag
Die Beethoven-Oberschule ist eine von vier Schulen aus Steglitz-Zehlendorf, die mit dem Siegel „Berliner Klima Schule 2014“ ausgezeichnet wurde. Berlinweit wurden 24 Schulen ausgezeichnet.
Maßnahmen bevorzugt behandelt werden. Auf diese Weise wurden seit 2009 in Berlin 85 Bauvorhaben für rund 1,82 Millionen Euro angestoßen. Der Wettbewerb „Berliner Klima Schule“ ist eine Initiative der
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Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem BUND, und der GASAG. Für das Schuljahr 2014/2015 wurden berlinweit 24 Schulen ausgezeichnet. � ◾
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Grund zur Freude bei vier Schulen im Berliner Südwesten: Die Beethoven-Oberschule in Lankwitz, die Goethe-Oberschule in Lichterfelde sowie die Droste-Hülshoff-Oberschule in Zehlendorf und die MühlenauGrundschule in Dahlem haben das Siegel „Berliner Klima Schule 2014“ erhalten. Das Siegel wird für die Dauer von einem Schuljahr an Schulen verliehen, in diesem Fall also für das Schuljahr 2014/2015. Die Auszeichnung bekommen Schulen, die das Thema Klimaschutz besonders im Unterricht behandeln und auch im Schulalltag durch Schonen der Ressourcen danach Handeln. Das Siegel hat ein Jahr lang Gültigkeit und kann danach erneut verliehen werden. Schulen, die diese Auszeichnung zum ersten Mal erhalten haben, können bei der Vergabe öffentlicher Mittel im Zusammenhang mit klimaschützenden
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Der Bunker rettete in den Kriegsjahren vielen Bürgern das Leben.
Vom Bunker zum Hotel
Hochbunker Eiswaldtstraße gehörte zeitweilig zur Mitropa
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as ist ein M500? Diese Abkürzung bezeichnete im letzten Weltkrieg einen Bunker, in dem 500 Menschen Platz fanden. Der von 1940-1941 gebaute Hochbunker in der Eiswaldtstraße 17 in Lankwitz gehört dieser Bauart an. Er entstand als Zivilbunker und rettete vielen Lankwitzern während der Luftangriffe das Leben. Aus der Luft ist das Gebäude mit ziegelgedecktem Dach nicht als Bunker zu erkennen. Das stahlgestützte Walmdach lässt ihn wie ein
ziviles Haus wirken und täuschte so die alliierten Bomber. Der dreigeschossige Bunker hat eine Nutzfläche von ca. 1470 Quadratmetern und auf jeder Etage befanden sich 32 zwei mal drei Meter große – oder besser kleine – Kabinen. Zusätzlich gab es ein Dachgeschoss, das jedoch nicht ausgebaut war und nur schwer zugänglich gewesen sein soll. Nach Kriegsende 1945 feierten zunächst Soldaten der Siegermächte in dem Gebäude. Doch schon
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Heute gehört das Gebäude einem Investor.
bald stand es leer – bis ein findiger Lankwitzer hier ein Mitropa-Hotel für 160 Gäste eröffnete. 1949 schloss es wieder – ob die Nachfrage doch nicht so groß war? Einige Jahre danach blieb der Bunker ungenutzt, bis er zum Lagerraum für das Synchronstudio Wenzel Lüdecke diente. Ab 1987 wurde das Gebäude wiederum als Zivilschutzanlage vorgehalten. Diese Zivilschutzbindung wurde im April 2009 aufgehoben und der Bunker, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht, ging in das Eigentum eines Investors über. � ◾
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Idylle gegen Wohnungsnot
Siedlung Am Pfarracker steht unter Denkmalschutz
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angelnder Wohnraum ist in Berlin seit Jahrzehnten ein Thema. Auch in den 1920er-Jahren stand es auf der Tagesordnung und so wurde der Bau einer Gartenstadt mit kleinen Wohnungen in Lichterfelde Ost beschlossen. Initiatorin war die Deutsche Evangelische Heimstättengesellschaft. Sie beauftragte die Baugesellschaft des Deutschen Evangelischen Volks- Die Siedlung am Pfarracker linderte die Wohnungsnot während der Weimarer Republik. bundes mit der Erstellung von 58 Wohnhäusern 5,5-Zimmer großen Wohnungen erbaut. Die an die – darunter Reihenhäuser, Einzel- und Doppelhäu- Häuser anschließenden Gärten ermöglichten den ser. Auf einer früher landwirtschaftlich genutzten Familien, sich selbst in kleinerem Rahmen mit Obst Fläche wurden nun niedrige Häuser mit 2,5- bis und Gemüse zu versorgen. Die Gebäude waren einfach gehalten und schmucklos. Auffällig ist der schmale Gehsteig im Salzunger Pfad. Nicht einmal für die Straßenlaternen war Platz, so dass diese in den Vorgärten der Häuser stehen. Bis heute ist die Idylle in den Straßen, die Am Pfarracker, Hasselfelder Weg, Salzunger Weg, Wienroder Pfad und Am Pfuhl heißen, weitgehend erhalten geblieben. Bis auf den zweiten Bauabschnitt am Wienroder Pfad steht die Siedlung unter Denkmalschutz. � ◾
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Nebenwirkung: Fahruntüchtigkeit
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ass Drogen und Alkohol die Fahrtüchtigkeit negativ beeinflussen, ist hinreichend bekannt. Doch auch scheinbar harmlose Erkältungsmittel können das Fahrvermögen einschränken. Wer sich mit Medikamenten hinters Steuer setzt, sollte vorsichtig sein – ganz gleich, ob es sich um freiverkäufliche oder verschreibungspflichtige Präparate handelt. „Zahlreiche Erkältungsmittel können die Wahrnehmung und die Reizverarbeitung beeinträchtigen. Dies wirkt sich negativ auf die Teilhabe am Straßenverkehr aus“, erläutert Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und Bundesminister a.D. „Da gerade am Steuer eine hohe Konzentration, ein schnelles Reaktionsvermögen und eine ungetrübte Wahrnehmung erforderlich sind, raten wir allen Autofahrern, den Beipackzettel genau zu studieren
und den Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen.“ Da die Nebenwirkungen von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, ist eine kritische Selbstbetrachtung ratsam. Autofahrer sollten körperliche Anzeichen einer Beeinträchtigung ernstnehmen und bei Schwindelgefühl, Benommenheit oder Müdigkeitsschüben das Steuer anderen überlassen. Einige Medikamente enthalten stimulierende Substanzen wie Koffein, die zu einer Linderung der Erkältungssymptome führen. Die Betroffenen fühlen sich besser und meinen, uneingeschränkt fahrtüchtig zu sein. Das Koffein kann jedoch dazu führen, dass Autofahrer euphorisiert die Gefahren im Straßenverkehr unterschätzen – und gleichzeitig umso schneller ermüden, sobald die Wirkung des Präparats nachlässt. Ein ebenfalls häufiger Bestandteil ist Codein. Dieser Wirkstoff lindert Schmerzen und bekämpft Husten, gleichzeitig beeinträchtigt er die Fähigkeit der Augen, sich auf wechselnde Lichtverhältnisse einzustellen. Wer im Dunkeln unterwegs ist, fühlt sich möglicherweise durch Gegenverkehr oder Straßenbeleuchtung schnell geblendet. „Alle Autofahrer sollten sich der Risiken von Arzneimittel im Straßenverkehr bewusst sein und sich hinreichend informieren. Das gilt sowohl für die Medikamente an sich als auch für potentielle Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamente“, so Prof. Bodewig. � ◾
Gesundheit 29
Endlich gut schlafen
So kann man Schlafstörungen in den Griff bekommen
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und fünf Millionen Bundesbürger klagen über schwerwiegende Schlafstörungen. Viele können nicht einschlafen, andere wachen nach wenigen Stunden mitten in der Nacht auf. Solche Störungen können nach den Worten von Professor Dr. Egon Stephan, Direktor der Schlafambulanz am Psychologischen Institut der Universität Köln, zu einer Schwächung der Immunabwehr und bei chronieke OHG scher Belastung auch zu Bluthochdruck und/oder Herzerkrankungen führen. Ein Arztbesuch sei notwendig bei ständiger Übermüdung und dann, wenn 8
eigene Schritte zur Besserung Der Dauerbrenner unter den Schlafproblemen ist das Schnarder Situation versagt hätten. chen des Partners. „Alkohol, schwere Mahlzeiten oder starkes Körperlich aktiv Rauchen können das Schnarchen werden verstärken“, erläutert der Kölner Eine häufige Ursache bei Ein- Arzt und Somnologe Dr. Lennart schlafproblemen sind Ärger und Knaack. Eine Gewichtsabnahme Stress, den man abends nicht ein- dagegen könne eine Linderung fach so abschütteln kann. Profes- bewirken. Mitunter sei aber eine sor Stephan rät in solchen Fällen Allergiediagnostik in Verbindung dazu, sich durch eine vernünfti- mit einer HNO-Untersuchung ge sportliche Anstrengung kör- sinnvoll. Schnarchen könne auch perlich abzureagieren. Dadurch auf ein obstruktives Schlafapnoewürden die Stresshormone Syndrom hindeuten. Dies sei eine wirkungsvoll abgebaut. Die kör- ernsthafte Erkrankung, die drinperliche Ermüdung helfe dann gend ärztlich diagnostiziert und besonders gut beim Einschlafen. behandelt werden müsse. � ◾
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30 Gesundheit
Gefahrgut im Mund? Amalgam bleibt als Füllmaterial in der Zahnversorgung umstritten
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uecksilber gehört zu den giftigsten Substanzen, welche die Menschheit kennt. Schon rund zwei Gramm können tödlich sein. Und doch haben dieses „Gefahrgut“ Millionen Bundesbürger im Mund: Amalgam-Füllungen bestehen Millionen Bundesbürger haben Quecksilber zu rund 50 Prozent aus dem im Mund: Amalgam-Füllungen bestehen rund 50 Prozent aus dem Schwermetall. Schwermetall. Über die mög- zu Über die gesundheitlichen Risiken ist sich lichen Gesundheitsrisiken des die Ärzteschaft bis heute uneinig.� Foto: djd/ Ergo Direkt Versicherungen langlebigen und preisgünstigen Materials ist sich die Ärzteschaft gen kann es medizinisch sinnvoll sein, einen Materialwechsel bis heute uneinig. vorzunehmen.“ Viele Menschen Entfernung von altem befürchten zudem, dass alte Amalgam-Füllungen die UrsaAmalgam generell che für ihre Allergien sein könnnicht nötig ten. Auch diesen Sorgen erteilt Sollte man altes Amalgam also Dr. Frahn eine klare Absage: „Alte sicherheitshalber aus den Zäh- Amalgam-Füllungen spielen als nen entfernen lassen? Dr. Gun- Ursache für eine Allergieproblenar Frahn, Zahnarzt und freier matik klinisch so gut wie keine Sachverständiger für Prothetik Rolle.“ Dieser Zusammenhang (DGPro) aus Berlin, spricht sich werde zwar immer wieder von dagegen aus: „Das ist generell ganzheitlich orientierten Zahnnicht nötig. Nur bei alten, porö- medizinern, Heilpraktikern oder sen und verschlissenen Füllun- Homöopathen behauptet, einen
konkreten wissenschaftlichen Beweis gebe es dafür aber nicht.
Höherwertige Lösungen zu überschaubaren Kosten Ganz unabhängig von den gesundheitlichen Risiken entscheiden sich immer mehr Bundesbürger heute aus ästhetischen Gründen gegen das dunkle Amalgam und für alternative Füllungsmaterialien wie Keramik, Kunststoff oder Goldfüllungen. Diese hochwertigen Lösungen sind für den Patienten allerdings mit Mehrkosten verbunden, von der Kasse gibt es lediglich einen Festzuschuss für die Regelversorgung. Mit dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung können gesetzlich Versicherte ihren Eigenanteil bei hochwertigen Füllungen bis auf null reduzieren. � ◾
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