Lichterfelde Ost Journal - Februar/März 2023

Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

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Lichterfelde Ost Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

Februar / März · Nr. 1/2023

Sanatorium Lichterfelde Informationsstele erinnert an bewegte Geschichte

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Das „Sanatorium Lichterfelde“

Impressum

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Informationsstele für die Familie Goldstein und ihr Sanatorium

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eit Dezember steht am Jungfernstieg Ecke BrunoWalterstraße in Lichterfelde eine regionalhistorische Informationstele, die an die Geschichte des Sanatoriums Lichterfelde am Jungfernstieg 14 und an das Schicksal der Familie Goldstein erinnert. Die Stele wurde nach einem Entwurf von Karin Rosenberg gefertigt.

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12. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2023 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 02.03.2023 Erscheinung: 01.04.2023 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Goldstein am Jungfernstieg 18.

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Stele vor dem Grundstück Jungfernstieg 14, heute mit Wohnhäusern bebaut.

Text der Informationsstele „Am Jungfernstieg 14 standen bis 1962 Reste des 1889 von den jüdischen Ärzten Dr. Max Goldstein und Dr. Albert Lilienfeld gegründeten Sanatoriums für Nervenkranke, innere Kranke, Suchtkranke und Erholungsbedürftige (später Sanatorium Lichterfelde

Darstellung des Sanatoriums Lichterfelde am Jungfernstieg 14.

genannt). Behandelt wurde auf der Basis neuer wissenschaftlicher Therapien, was den Ruf des Sanatoriums als moderne medizinische Einrichtung begründete. Wilhelm von Carstenn ließ 1870/71 nach Plänen des Architekten Johannes Otzen am Jungfernstieg ein repräsentatives Gesellschaftshaus erbauen. Gedacht war es für gesellige Zusam Nina Haeberlin von der Stolpersteininitiative der Markusgemeinde Steglitz, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport Cerstin Richter-Kotowski bei der Einweihung der Stele. � Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

menkünfte und Veranstaltungen nahe des damals einzigen Bahnhofs in Lichterfelde. 1889 ging das Haus in das Eigentum von Dr. Max Goldstein und Dr. Albert Lilienfeld über, die es zum Sanatorium umbauen ließen.

Sanatorium für Nervenkranke (1889-1940) Im Privat-Sanatorium fanden sich Patientinnen und Patienten des gehobenen, nicht ausschließlich jüdischen Bürgertums aus dem gesamten Deutschen Reich ein. Bis 1939 blieb die Leitung der Einrichtung in der Hand der Familie Goldstein, seit 1935 unter Führung der Tochter von Max Goldstein, Charlotte Goldstein. Mit zunehmender Verfolgung, die 1938 auch zum Entzug der Approbation für jüdische Ärztinnen und Ärzte führte, entschloss sich Charlotte Goldstein zu emigrieren. Sie sah sich gezwungen, das Sanatorium nebst Inventar und verbliebenem Personal in einem Pachtvertrag der 1939 gegründeten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zu unterstellen. Längst diente das Sanatorium als »Dauerwohnheim« für Bewohnerinnen und Bewohner, die infolge

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5 antijüdischer Politik Erwerb und Wohnung verloren hatten.

Siechenheim der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (1940-1941) Nach Ausschluss der jüdischen Bevölkerung aus der staatlichen Fürsorge wurden die Grundstücke Jungfernstieg 14 und 18, mit dem Wohnhaus der Familie Goldstein, zu Zwecken der allein der Reichsvereinigung obliegenden jüdischen Wohlfahrtsfürsorge als Siechenheim genutzt. Die nationalsozialistischen Machthaber strebten in der Heimfürsorge die isolierte Unterbringung jüdischer Hilfsbedürftiger an. Im Siechenheim wurden jüdische Menschen nach Selbstmordversuchen sowie alte, alleinstehende pflegebedürf tige Jüdinnen und Juden untergebracht, darunter auch solche, die 1940 nach der sogenannten „Entjudung“ von Teilen des Deutschen Reiches – etwa aus dem Raum Leer oder Schneidemühl –

Reichsvereinigung unter, bis sie deportiert wurden. Auf dem Areal von Nr. 14 wurden nunmehr SS-Mannschaften stationiert. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fliegerbomben Teile des Gebäudekomplexes.

Nachkriegszeit

Am Jungfernstieg 18, wo früher das Wohnhaus der Goldsteins stand, befindet sich ein Seniorenpflegeheim.

mit Hilfe der Reichsvereinigung in das Heim gebracht wurden. Das Reichssicherheitshauptamt befahl die Räumung des Heims zum Dezember 1941. Die Bewohnerinnen und Bewohner kamen in anderen Einrichtungen der

Die Alliierte Kommandantur ließ das Grundstück Jungfernstieg 14 treuhänderisch verwalten, zuletzt nutzte es das Bezirksamt Steglitz. 1962 wurden die Gebäudeüberreste abgeräumt und das Gelände neu bebaut. Vor dem im Krieg zerstörten Haus Jungfernstieg 18 erinnern Stolpersteine an Charlotte Goldstein und ihre Söhne Helmut, Max und Joachim.“ Text: Barbara Wittkopf � ◾

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Entwicklungen im Kranoldkiez

Standortentwicklungsstrategie wurde veröffentlicht

Die Standortentwicklungsstrategie für den Kranoldplatz liegt jetzt vor.

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ie Standortstrategie für das Geschäftsviertel rund um den Kranoldplatz ist veröffentlicht. Das Standortmanagement hat ein Konzept erarbeitet, das aktuelle Entwicklungen, Bedürfnisse und Herausforderungen im Kranoldkiez beleuchtet und Empfehlungen formuliert. Kern ist eine Analyse des Gewerbestandes im Gebiet des Standortmanagements. Dieses umfasst das Ortsteilzentrum und einige direkt angrenzende Straßen. Von den im Januar 2022 erhobenen insgesamt 259 gewerblichen Nutzungen sind 79 dem Einzelhandel und 180 den Dienstleistungen zuzuordnen. Darunter befindet sich ein Großteil von Einrichtungen der medizinischen Versorgung, woraus ein Potential als Ge sundheitszentrum abgeleitet öffentlichen Raum. Hier werden werden kann. Die gewerbliche Ideen zur Erhöhung der AufentStruktur deckt sich mit den haltsqualität gebündelt dargeOrientierungswerten eines stellt. Ortsteilzentrums. Im Bereich Als Maßnahmen zur Umsetzung der Nahversorgung wird eine werden die Herstellung eines wichtige Ergänzungsfunktion ausgewogenen Branchenmixes, des Wochenmarktes auf dem die Ansiedlung von Gastronomie Kranoldplatz konstatiert. als zentrenstärkende Funktionen, ein Leerstandsmanagement und Standortmarketing, die ErEmpfehlungen zu höhung der Aufenthaltsqualität Sortimenten sowie Konzepte für den Markt, Das Standortentwicklungskon- die Nutzung des Kranoldplatzes zept gibt Empfehlungen zu und den Verkehr empfohlen. einzelnen Sortimenten im Ein- Das Dokument ist ein informelles zelhandels- und Dienstleistungs- Beratungsinstrument, das den bereich, zur Ansiedlung oder rät Fachämtern übergeben wird. Es von einer Ausweitung des An- ist auf der Website des Standgebots ab. Besondere Themen- ortmanagements veröffentlicht schwerpunkte als Qualitätskri- und steht als Download unter terien eines Geschäftszentrums www.standortmanagementbilden die Begegnungs- und lichterfelde-ost.de/service/ Aufenthaltsmöglichkeiten im downloads/ zur Verfügung. � ◾

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Foto: Omar-Lopez / unsplash.com

Großes Glück kann ganz klein sein

Studium der Hebammenwissenschaft im Angebot der Ev. Hochschule Berlin

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ebammen üben einen der ältesten Frauenberufe aus. Sie betreuen Schwangere und Gebärende, beruhigen frisch gebackene Mütter und Väter und sind aus den Bereichen rund um Schwangerschaft und

Geburt nicht wegzudenken. Inzwischen wählen auch Männer diesen verantwortungsvollen Berufszweig. Unter den im Oktober 2022 an der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) neu gestarteten 50  Studierenden der

Hebammenwissenschaft befindet sich zwar erst ein männlicher Absolvent, doch die Tendenz ist steigend. Wie groß das Interesse am Hebammenstudium ist, zeigen die 360  Bewerbungen, welche die EHB am Teltower

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Gesundheit Ost Journal Lichterfelde

Damm 118-122 auf ihre 50 Studienplätze des Studienganges der Hebammemwissenschaft in diesem Jahr erhalten hat. Nach der Novellierung des Hebammengesetzes gilt seit dem 1. Januar 2020: Wer Hebamme werden möchte, muss ein Bachelorstudium absolvieren. Bis zum 31. Dezember 2022 gab es für die bisherige Hebammenaus serungsbedürftig sind, – wenn auch am Ende einer Schwangeren-Betreuung dann großes Glück auf kleinen Händen und Füßen für manches entschädigt.

angebot löste den seit 2013 an der Evangelischen Hochschule Berlin etablierten Modellstudiengang Hebammenkunde B. Sc. ab. Als Studiengangsleiterin und Lernbegleiterin weiß die Diplom-Pflegepädagogin und HebAus Erfahrung amme aus eigener jahrelanger nachhaltig lehren Praxiserfahrung, was unbedingProf. Dr. rer. medic. Melita Grie- tes Ziel dieses dualen Vollzeitstushop, Professorin für Hebam- dium sein muss, und vermittelt

Im Übungsraum werden realistische Voraussetzungen simuliert für eine möglichst praxisnahe Ausbildung.�

bildung nach dem Hebammengesetz (HebG) von 1985 jedoch eine Übergangsfrist. Bis dahin konnten Hebammenschulen noch neue Kurse starten. Bis 2027 müssen alle Schülerinnen und Schüler diese Ausbildung jedoch abgeschlossen haben. Die Hebammenschulabsolventen erhalten wie bisher ihre Berufsurkunde und dürfen als Hebamme in Deutschland arbeiten. Doch man muss wissen, dass in diesem Beruf die Arbeitslast sehr hoch ist und die Arbeitsbedingungen aktuell stark verbes menwissenschaft und Hebamme, hat bereits im Jahr 2013 den damaligen ausbildungsintegrierten Modellstudiengang Hebammenkunde an der EHB mit aufgebaut und war federführend an der Antragsstellung und Umsetzung des neuen geburtshilflichen Fertigkeiten-Labors beteiligt. Im Wintersemester 2021/2022 startete dann der erste Jahrgang mit Studierenden im dualen Studiengang Hebammenwissenschaft B. Sc. an der EHB in Zehlendorf. Dieses neue 7-semestrige Studien Foto: EHB

anschaulich ihr umfangreiches Wissen den Studierenden. Mit diesem Ziel vor Augen müssen Hebammen in der Lage sein, sich während ihrer Berufsjahre in einem kontinuierlichen Bildungsprozess weiterzuentwickeln. Eigenständig Problemlösungen zu finden und Entscheidungen zu fällen, sind darüber hinaus die täglichen Herausforderungen ihres Berufs. Dabei steht bei den Hebammen die Verantwortung für Mutter und Kind ganz vorne, und es ist eine ihrer wichtigen Aufgaben, optimale

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ßerklinisch und klinisch umfangreich ausgebildete Hebamme wertvolle Hilfestellung leistet. Problemorientiertes Lernen spielt beim Studiengang an der EHB daher auch eine wichtige Rolle, um nach 3 ½ Jahren umfassend auf Bachelor-Niveau ausgebildete Menschen in den Arbeitsmarkt entlassen zu können.

Praxisbezogenes Hebammenstudium in Zehlendorf Lehrende und Studierende im Übungs-Kreißsaal: Prof. Dr. Melita Grieshop (l.) und Antonia Racky.

Umgebungsbedingungen und Rahmenbedingungen mitzugestalten. „Gesundheitsfördernde Geburtshilfe“ ist das Schlüsselwort, an der die Hebamme durch ihre Begleitung und Unterstützung der werdenden Eltern beim

komplexen Geburtsgeschehen maßgeblich mitwirkt. Was ist der richtige Geburtsort? Wer soll dabeisein? Welche Atmosphäre wünschen wir uns? – Fragen der werdenden Eltern, bei deren Beantwortung die au Seit Mai 2022 bietet das neue, für eine halbe Million und zum Hauptteil vom Land Berlin finanzierte SkillsLab an der EHB als geburtshilfliche Trainingsstation für das Hebammenstudium optimale Ausbildungsmöglichkeiten: Im neuen

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Lichterfelde Ost Journal der Studierenden optimal zu fördern. Dieses problemorientierte Lernen ermöglicht ihnen, über gestellte lebensechte Situationen Wissenszusammenhänge zu vertiefen und die eigene Problemlösungsfähigkeit zu entwickeln.

Motiviert in den Studiengang Antonia Racky ist eine der seit Oktober 2022 an der EHB Studierenden der Hebammenwissenschaft. Derzeit stehen die Übungskreißsaal 2 an der EHB mit Geburtsbadewanne. Foto: EHB theoretischen GrundlagenSkillsLab können Studierenden Geburtsräume, von denen einer Lernblöcke im Vordergrund die Lerninhalte aus den Lern- mit Geburtsbadewanne ausge- ihrer Studienausbildung, späveranstaltungen an der EHB in stattet ist, sowie ein häusliches ter dann kommen praktische Übungsszenarien anwenden und ein klinisches Zimmer zur und trainieren. Die Übungen Betreuung von Schwangeren sollen dazu beitragen, dass die oder Familien nach der Geburt. angehenden Hebammen be- Über ein komplexes Audioreits mit ersten Anwendungs- Video-System sind die Räume erfahrungen in die praktischen mit einem Regieraum verbunStudienphasen in der klinischen den, aus dem die Studierenden und außerklinischen Geburts- Übungsanleitungen erhalten. hilfe gehen. Dabei werden sie Mithilfe einer Simulationspupvon den Lehrenden der EHB pe können diese praxisnah begleitet und unterstützt. Das umgesetzt, über Kameras und SkillsLab befindet sich damit Mikrophone die aufgezeichnean der Schnittstelle von The- ten Abläufe gemeinsam reflekorie und Praxis. Als hochmo- tiert werden; – mit dem Ziel, derner Lernort besitzt es zwei die Kompetenzentwicklung Foto: Kelly Sikkema/unsplash.com

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Lichterfelde Ost Journal Studienphasen vor Ort bei kooperierenden klinischen und außerklinischen Praxispartnern dazu. Bereits zu Studienbeginn haben die Studierenden einen Vertrag mit einem dieser Partner bzw. Geburtskliniken für den praktischen Teil vorzulegen. Die 28-jährige Antonia fand aus eigener Erfahrung zum Studiengang der Hebammenwissenschaft: Sie hatte zuvor Kommunikationswissenschaften studiert. Als sie über eine ihr sehr nahe Person mit Schwangerschaft und Geburt in Berührung kam, wusste sie, dass Hebamme DER Beruf für sie ist. Nach Abschluss des ersten Studiums absolvierte sie also erst einmal ein Vorpraktikum im Geburtshaus und bewarb sich schließlich an der EHB für das Studium der Hebammenwissenschaft. Ihr späterer Praxis-Partner wird das St. Joseph Krankenhaus sein, der Vertrag steht. Man spürt deutlich ihre Vorfreude darauf und die Begeisterung dieser empathischen jungen Frau an der Ausbildung. Sie ist froh, dass sie für dieses Studium Dank ihres Lebensalters schon etwas Lebenserfahrung mitbringt.

Wochenbett-Situation im Ausbildungskontext. �

Arbeitsverhältnisse für Hebammen müssen sich verbessern Doch bei aller Begeisterung für ihre zukünftige Arbeit als Hebamme weiß auch sie um die erschwerenden Verhältnisse, die dieser Berufsgruppe immer mehr zu schaffen machen. Hat sich diese auf die Fahne geschrieben, einer Schwangeren 1:1  Betreuungskontinuität bieten zu können, lassen das die bestehenden Verhältnisse inzwischen kaum noch zu: Vielmehr betreut eine Hebamme heute mindestens

Foto: EHB

vier Frauen. Dabei steht ihre Vergütung in keinerlei Verhältnis zur geleisteten Arbeit und hohen Verantwortung. Wirtschaftlichkeit der Geburtskliniken steht vor dem Wohl von Mutter und Kind, der Kampf ums Geld wird auf deren Rücken ausgetragen. Hebammen, die ihrem eigenen Anspruch nicht mehr gerecht werden können, ziehen sich reihenweise resigniert aus ihrem einstigen Traumberuf zurück. Wurden für das Jahr 2020 statistisch in Deutschland noch 27.000  Hebammen gezählt, ist längst eine Mangelsituation entstanden, die es schnells Foto: Minerva Studio / Fotolia

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tens zu beheben gilt, will man Schwangeren auch zukünftig noch vertrauensaufbauende Geburtslösungen bieten. – Hören sollte man dabei unbedingt auf diejenigen, die aus Erfahrung sprechen: Hebammen, Lehrende und Studierende der Hebammenwissenschaft, die sich für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Geburtshilfe starkmachen und dahingehend gemeinsam sinnvolle Wege entwickeln wollen. Voraussetzung dafür aber ist die Schaffung starFoto: EHB ker ressourcenreicher Standorte Evangelische Hochschule Berlin Campus Zehlendorf.� für eine umfangreiche Forschung für soziale Versorgungsberufe steht sich als kompetenter Partauf diesem hochsensiblen Gebiet. Deutschlands blickt die EHB ner für praxisorientierte Lehre auf eine seit dem Jahr 1904 und anwendungsorientierte Lernen – Lehren bestehende Ausbildungstradi- Forschung. – Forschen an der tion zurück. Rund 1.600 Studie- Bewerbungsvoraussetzung für rende und mehr als 60 haupt- das Studium der HebammenEvangelischen amtliche Professor*innen und wissenschaft an der EHB ist ein Hochschule Berlin Dozent*innen sowie rund Schulabschluss, der in Berlin Als leistungsorientierte Bil- 200  Lehrbeauftragte arbeiten zum Hochschulstudium berechdungs- und Forschungsein- an der Hochschule, die Kon- tigt oder eine abgeschlossene richtung für zukunftsweisende takte zu Trägern und Institutio- dreijährige Ausbildung in der und gemeinschaftsfördernde nen der Gesundheitswirtschaft Gesundheits- und KrankenpfleBerufsfelder konzentriert sich ebenso pflegt wie zu Einrich- ge.� ◾ die Evangelische Hochschule tungen der Diakonie und Evan- � Jacqueline Lorenz Berlin mit ihrem Lehrangebot gelischen Kirche. Außerdem Evangelische Hochschule Berlin (EHB) auf Soziale Arbeit, Gesundheit/ bestehen Kooperationen und Teltower Damm 118-122 Pflege, Erziehung/Bildung und Projektpartnerschaften mit 14167 Berlin auf die Gemeinde. Als eine der Hochschulen und Universitäten Weitere Informationen unter ältesten Ausbildungsstätten im In- und Ausland. Die EHB ver- www.eh-berlin.de

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Planungen für Stammbahn können starten Finanzierung für Vorplanung durch Berlin und Brandenburg abgesichert

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ie Reaktivierung der Stammbahn ist schon seit längerer Zeit immer wieder ein Thema, an dem sich die Geister scheiden. Nun soll die Wiederbelebung der Strecke vorangetrieben werden: Die Untersuchungen der Vorplanung durch die Deutsche Bahn laufen bis 2026. Sie beinhalten den Streckenbereich der historischen Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee und Potsdamer Platz. Die seit Jahren in wesentlichen Teilen stillgelegte Potsdamer Stammbahn ist eine der letzten freien Schienenachsen, die eine zusätzliche Direktverbindung zwischen Berlin und Brandenburg ermöglicht. Zusätzliche Halte in Berlin und die Anbindung der wachsenden Region um Kleinmachnow sollen für schnelle und umsteigefreie

Überwucherte Gleisanlagen auf der alten Stammbahnstrecke in Düppel.

Zugverbindungen sorgen. Das Gesamtkonzept des i2030-Korridors Potsdamer Stammbahn+ beinhaltet über die Reaktivierung der Stammbahn hinaus die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings in Richtung Ostkreuz, um die Führung von Zügen der Stammbahn

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auch über diese Strecke zu ermöglichen. Die Planung dieses Streckenbereichs wird in einer separaten Finanzierungsvereinbarung verankert. Die Untersuchungen der Vorplanung sollen bis zum Jahr 2026 laufen, die Finanzierungsvereinbarung, die die Länder Berlin und Brandenburg unterzeichneten, beläuft sich auf rund 26 Millionen Euro. Die Wiederinbetriebnahme der Strecke könnte 2038 erfolgen. Folgende Stationen werden erweitert bzw. neu errichtet: Potsdam Griebnitzsee (Verlängerung der Bahnsteige), Europarc Dreilinden (Neuerrichtung), Düppel-Kleinmachnow (Reaktivierung), Berlin-Zehlendorf: (Reaktivierung Regionalbahnsteig), Berlin Rathaus Steglitz (Erweiterung um Regionalbahnsteig), Berlin-Schöneberg (Erweiterung um Regionalbahnsteig). ◾

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Gespenstisch schön – der Mäusebunker.

Die Transformation einer Ikone

Nachnutzung des „Mäusebunker“-Betonbaus noch nicht entschieden

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ie Fertigstellung des Zentralen Tierlabora- vator und LDA-Direktor Dr. Christoph Rauhut sagt toriums der Freien Universität Berlin – nicht – „hochspannenden Bau mit viel Potential“ wären nur in Wissenschaftskreisen als „Mäusebun- in der Zukunft als Nachnutzung Archive, Wissenker“ bekannt – verlief einst nicht hürdenlos und schaft, Kultur, Kreative, Start-ups, die IT-Branche konnte erst nach Baustopp im Jahr 1981 fertigge- oder auch Depots durchaus denkbar, wie die ersstellt werden. Nun, über 40 Jahre später, stellt sich ten fachöffentlichen Veranstaltungen der vier stradas Landesdenkmalamt Berlin (LDA) gemeinsam tegischen Werkstattdiskussionen ergeben haben. mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und Initiator des Mäusebunker-Modellverfahrens ist der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bau- das Landesdenkmalamt Berlin, das den Betonbau en und Wohnen im Rahmen einer Kooperations- als Ikone einer besonderen Zeit erhalten und ihm vereinbarung der großen Herausforderung, über eine lebendige Zukunft geben will. verschiedene Entwicklungsszenarien des Modellverfahrens „Mäusebunker“ für den Betonkoloss Abreißen oder Erhalten? eine sinnvolle Nachnutzung zu finden, die ihn zum lebendigen Zukunftsort im Berliner Südwes- Eine Frage, die heute noch nicht hundertprozenten werden lässt. Für diesen – wie Landeskonser- tig zu beantworten ist, und bei der letztendlich

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der Architekturrichtung des „Brutalismus“ (franz. „béton brut“ = roher Beton) in der Nähe des Teltowkanals an der Krahmerstraße 6 in Lichterfelde, um nahe der Universität einen Ort in Berlin zur Züchtung von Versuchstieren zu schaffen und sie nicht länger aus Westdeutschland holen zu müssen. Fast 40 Jahre lang wurden in dem 122 Meter langen, mit energiefressender mechanischer Unterdrucklüftung und Kühltürmen ausgestatteten Betonbau hermetisch von Tageslicht und Keimen abgeschottete Versuchstiere gezüchtet und steril gehalten. 60 Prozent der Fläche brauchte allein die Technik. Rund 50 Mitarbeiter arbeiteten hier, bis zu 45.000  Ratten und Mäuse fanden Platz, daneben aber auch Hunde, Katzen, Nager und Großtiere. Dabei wurden die Platzkapazitäten nie ganz ausgereizt, längst galten für die Versuchstierhaltung andere Regularien, galt das Tierlaboratorium als überholt. Hatte die Firma Schering vor Jahren die Übernahme des Baus erwogen, konnte dies nicht verwirklicht werden, weil in diesem Fall nutzungsgebundene Fördergelder von der Freien Universität Berlin hätten zurückgezahlt werden die Politik das letzte Wort haben wird. Ergebnisse aus den vier Werkstattdiskussionen, die Optionen für Umbau und Nutzung des Komplexes genauer benennen, sind erst für Frühjahr 2023 zu erwarten. Fakt ist schon jetzt, dass der Mäusebunker reichlich Asbest, Schadstoffe und veraltete Technik birgt. Laut Charité würde nur allein der Rückbau mit Schadstoffsanierung geschätzte 50 Millionen Euro kosten. Fakt nach genauerer Untersuchung durch Statiker ist aber auch, dass der ursprünglich aus fünf separaten Bauteilen zusammengefügte Betonbau, der eigentlich noch größer geplant war, in fünf separaten Komplexen betrieben und innerbaulich verändert werden könnte. Vertikal angelegte Schächte für Haustechnik könnten so entkernt, die Unterdrucklüftung durch eine moderne Lüftungsanlage getauscht werden, und auch eine Teilbewirtschaftung wäre denkbar.

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Gesundheit Ost Journal Lichterfelde Ebenfalls auf dem 28.000 Quadratmeter großen Gelände stand auch der „kleine Mäusebunker“, der schon früher abgerissen worden war. Dem großen Bruder stand gleiches Schicksal bevor. Doch durch die dreijährige Verzögerung des Neubaus in Buch, hatte die sich frisch gegründete Initiative „Rettet den Mäusebunker“ genügend Zeit, die Öffentlichkeit zu mobilisieren und 8.000 Unterschriften zu sammeln, was letztendlich den Abriss erst einmal verhindert hat und dem Betonkoloss wenigstens schon den Status der

müssen. Mit Fertigstellung des Nachfolge-Tierlaboratoriums in Berlin-Buch im Jahr 2018 wurde das durch den sumpfigen Untergrund bedingt auf 1.500  Bohrpfählen ruhende Gebäude in Lichterfelde, das mit blauen Lüftungsrohren majestätisch in die Landschaft ragt, für die Charité nahezu nutzlos und ist seit zwei Jahren stillgelegt. Jochen Brinkmann, Leiter des GB Bau der Charité Universitätsmedizin Berlin, erklärt die Gründe damit, dass allein eine Leerstandbewirtschaftung mit monatlich 480.000 Euro zu Buche schlagen würde.

Im Mäusebunker vor der Stilllegung.

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Denkmalwürdigkeit einbrachte. Für den Gelände-Eigentümer, die Charité, ist das Areal um den Mäusebunker inzwischen von geringerem Interesse: Sollte hier eigentlich der Campus für Medizin und Forschung mit Neubauten erweitert werden, wird dafür nun der zwischen

Klingsorstraße und Hindenburgdamm gelegene Campus ertüchtigt und bei laufendem Betrieb über Jahrzehnte zum Life Science Center ausgebaut; mit neuen Gebäuden und einem neuen Klinikkomplex. Auch Intensivbereich und Notaufnahme werden erweitert, laut Jochen

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Brinkmann für rund 500 Millionen Euro.

Rundgang im Nebel mit erhellenden Ideen Im Dezember hatte der Re­ gional­inkubator Berlin SÜDWEST mit seinem 4.  RegioTalk zum

über re h 50 Ja

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Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut gab Einblicke in die ersten Ergebnisse der Werkstattdiskussion.

Rundgang um den Mäusebunker gerufen und über 60 Interessierte waren gekommen an diesem Nebeltag, der den grauen Bau gespenstisch in den Mittelpunkt rückte: Anwohner, BVVMitglieder, Architekten, Künstler, ehemalige Mitarbeiter des Tierlaboratoriums, die alle vom anwesenden Landeskonservator Dr. Rauhut und Charité-Bauleiter Brinkmann wissen wollten, wie es mit dem Mäusebunker weitergeht und viel Interessantes und erste Ideen für eine lebendige Zukunft des Baus erfuhren. Hatten einige auf die Begehung des Mäusebunkers gehofft, wurden diese Erwartungen enttäuscht. Aufgrund der Stilllegung sei ein Betreten nicht möglich, wurde erklärt. Im anschließenden Gettogether hätte man sich gewünscht, dass dann wenigstens über Bildmaterial etwas mehr zum Innenraum erklärt würde.

Und auch die FinanzierungsFrage bleibt Thema für spätere Informationsveranstaltungen. Geteilter Meinung zum Thema Abriss oder Nachnutzung waren viele Gäste: Während die einen überhöhte Kosten fürchten und den „unschönen“ Koloss lieber heute als morgen zurückgebaut sähen, begeistert andere sein Potential als erhaltenswerte Kunstikone. So wie Manuel Schroeder, Mitgründer des Kunstverein Schlachtensee e. V., der mit seinem Projekt „Concrete Delusion“ seit 2013 in seinen medialen Recherchen die Ursprünge des Materials Beton und dessen Verfall, architektonische Hinterlassenschaften aus Beton im urbanen Raum und deren Möglichkeiten künstlerischer Transformationen in urbanen Zentren von Lettland, Belarus und Deutschland erforscht. Nach

dem Rundgang um den Mäusebunker erklärte er: „Die erstmalige Begehung des Mäusebunker-Geländes und auch die über lange Jahre geführten Diskurse und gestrigen Vorträge zeigen erneut die Ohnmacht der heutigen Generation mit der Architektur der Macht aus den Zeiten vorausgehender Generationen. „Das Experiment“ als Passion von Architekten, Medizinern, Stadtplanern und Politikern bestimmte die Handlungsspielräume der 60er bis 80er-Jahre, oft frei von Empathie, Verantwortung und Nachhaltigkeit. Das massive Gebäude verharrt als Hinterlassenschaft wie ein „schwarzer Block“, innen wie außen voller unbeantworteter Fragen. Für den Künstler bietet das riesige Bollwerk jedoch ein riesiges Potential an Inspiration zu positiven Transformationen.“� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Wieder mobil durch Hilfe im Alltag Wendepunkt gGmbH bietet kostenlose Begleitung

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ür den Weg zum Arzt, für dorf gibt. Kostenlose Begleikleine Besorgungen oder tung und Unterstützung bieeinfach nur den Besuch zu tet ihnen da die Wendepunkt einem guten Freund benötigen gGmbH, die an der Goerzalsie Unterstützung, sie sind im lee 311 ihr Service-Bezirksbüro hat. Die Zentrale hat ihren Sitz in Mitte. Seit vielen Jahren engagiert sich diese Institution als Träger in der sozialen Arbeit und leistet darüber hinaus mit ihren Schriftverkehr unsicher oder Jugend-Verkehrsschulen und mit dem Ausfüllen von Formu- -Fahrradtrainings-Angeboten laren überfordert: Bedürftige, einen wichtigen Beitrag zu eihilfesuchende oder mit Behin- ner sinnvollen Mobilitätswenderung lebende junge und alte de. Zahlreiche vom Land Berlin Menschen und Migranten, wie und dem Jobcenter geförderte es sie auch in Steglitz-Zehlen- Projekte hat die Wendepunkt

gGmbH inzwischen auch in Steglitz-Zehlendorf erfolgreich auf den Weg gebracht. Vor anderthalb Jahren an den Start ging das Projekt „Hilfe im Alltag“. Sein Angebot erfüllt gemeinnützige Zwecke und ist für alle Nutzer unentgeltlich; kleine Spenden sind als Projektunterstützung zwar hilfreich, werden aber nicht erwartet. Die Unterstützung durch Wendepunkt reicht von der fußläufigen oder ÖPNV-Begleitung zu Ärzten, Friseur, Ämtern und Fachberatungsstellen über Hilfestellung im Schriftverkehr bis zur Hilfe bei Einkäufen. Aber

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auch beim Spazierengehen und bei der Freizeitgestaltung können eine zusätzliche Hand oder ein starker Arm eine sichere Stütze und nette Begleitung sein. Und bei Spaß und Spiel, einem Museumsbesuch oder Kaffeehaus-Stündchen zu Zweit bekommt Einsamkeit keine Chance – wertvoller ProjektNebeneffekt. Rollstuhl, Rollator oder Sehbehinderung sind für die gut ausgebildeten Mitarbeiter kein Hindernis. Haushaltshilfe und Körperpflege sind nicht im Angebot. Das Team von Wendepunkt ist so vielfältig aufgestellt wie unsere Gesellschaft selbst. Dass die zum jeweiligen Menschen passendste Begleitung gefunden wird, dafür setzen sich die Mitarbeiter mit viel Menschenkenntnis, Herz und Einfühlungsvermögen ein. Das am Anfang stehende Kennlerngespräch bei einem neuen Auftraggeber ist wertvolle Voraussetzung.

Helfen – Fördern – Stärken Wie viel persönliches Engagement und Wärme diesen Unterstützung suchenden Menschen entgegengebracht wird, kann man an einem trüben Wintervormittag im Zehlendorfer Wendepunkt-Servicebüro erleben: Renate  A. (81) ist extra aus Steglitz gekommen. Zusammen mit ihrer WendepunktBegleiterin Monika und einem großen Kuchenpaket ist sie nun mit dem Fahrstuhl in die erste Etage der Bezirks-Zweigstelle an der Goerzallee gefahren, um

Harmonisches Team: Renate A. (Mitte) mit Projektleiterin Martina Antoni (l.) und Begleiterin Monika

sich dort für die regelmäßig geleistete Hilfe zu bedanken. – Auch wenn keinerlei Erwartungshaltung von Seiten des Teams besteht, freut es sich doch über diese nette Geste und bringt schnell Teller und Tassen, die das eh schon einladende Büro noch freundlicher machen. Renate, die kleine Seniorin mit den jungen Augen, erzählt, wie sie zu Wendepunkt fand: „Ich bin ja nach etlichen Knie-OPs stark gehbehindert. Als mein Lebensgefährte dann in eine Wohngemeinschaft nach Wilmersdorf ziehen musste, weil es zu Hause nicht mehr ging, wurde es schwierig und auch einsam für mich. Daheim sitzen ist nichts für mich, ich muss einfach immer raus. Als ich noch besser laufen konnte, bin ich viel verreist.“ Als ehemalige TextilFachverkäuferin und später bei der BfA tätig, war sie zeitlebens auf den Beinen. Renate erzählt weiter: „Ich bin schon 36 Mal hingefallen und traue mich trotz Rollator nur noch ungern alleine

auf die Straße, schon allein wegen des unebenen Pflasters. Von meinem Sohn erhalte ich viel Zuwendung, aber immer hat er ja auch nicht Zeit.“ Die Staatliche Betreuerin ihres Lebensgefährten empfahl ihr schließlich die Wendepunkt gGmbH. Längst ist Renate dort „Stammklientin“: An jeweils einem festen Tag in der Woche kommt Monika vom für die gesamte Projektlaufzeit angestellten Mitarbeiterteam zu ihr. „Mal fahren wir mit dem Bus in die Wohngemeinschaft zu meinem Lebensgefährten, mal Einkaufen – oder wir gehen nur eine Runde ums Haus. – Schließlich will ich mobil bleiben“, lacht Renate. Insgesamt vier Mitarbeiter sind für die SteglitzZehlendorfer Niederlassung im Einsatz. „Aber bei Bedarf können wir auch auf Mitarbeiter anderer Bereiche zurückgreifen“, erklärt Projektleiterin Martina Antoni. Sie ist sehr darauf bedacht, dass sich zu Begleitender und Begleiter sympathisch sind, – auch wenn organisatorisch w

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Lichterfelde Ost Journal gen Krankheit oder Urlaub ein Begleiter-Wechsel manchmal nicht zu verhindern ist. Die Berater-Teams von Wendepunkt sind wie „Global Village Berlin“ multikulturell aufgestellt. Dabei garantieren langjährig erfahrene Mitarbeiter den Auftraggebern eine verlässliche Partnerschaft. – Dass zwischen Renate und Monika die Chemie stimmt, spürt man schnell.

Dauerbedarf fordert Dauerangebot Mehr als 65 weibliche und männliche Klienten begleitet „Hilfe im Altag“ im dritten Projektjahr, darunter auch als jüngste Klientin eine 23-Jährige, die dauerhaft im Rollstuhl sitzt. Während der Corona-Hochzeit bewies die In itiative verstärkten Hilfseinsatz. „Der Erfolg des Projektes lebt von der Kontinuität“, betont Joachim Hampel, Jobcoach und Geschäftsführer der Wendepunkt gGmbH. Und so sollte sich das Erfolgsprojekt auch in den kommenden zwei ProjektJahren weiter etablieren. Gut vernetzt ist man inzwischen, hat verlässliche Partner im Bezirk wie u. a. den Mittelhof e. V., den Pflegestützpunkt mit dem Runden Tisch „gut älter werden in Steglitz-Zehlendorf“. Und auch das Sozialamt wendet sich an die Wendepunkt gGmbH, wenn es Unterstützungsbedarf gibt. Das auf fünf Jahre befristete Projekt ist mit seinen Angeboten also durchaus als erfolgversprechender „Dauerbrenner“ vorstellbar: Dürfte die Zahl hilfs 21 21

und unterstützungsbedürftiger Menschen, die solch schneller unbürokratischer Hilfe bedürfen, wie die Wendepunkt gGmbH sie bietet, in den kommenden Jahren doch deutlich steigen. Menschen, die in Steglitz-Zehlendorf kostenlose „Hilfe im Alltag“ von der Wendepunkt gGmbH wünschen, können sich unter Tel. 030 67 96 58 83 oder E-Mail hilfe-im-alltag@ team-wendepunkt.de in der Zweigstelle Steglitz-Zehlendorf melden. Bitte beachten, dass Freitags-Hilfstermine sehr begehrt sind. Möglichst frühzeitig (ein bis zwei Wochen vor einem gewünschten Termin) Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen unter www.team-wendepunkt.info ◾ Jacqueline Lorenz

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Ländliche Vergangenheit

1908 wurde die letzte Lankwitzer Mühle stillgelegt

Mühlsteine aus Lichterfelde – auch sie sind Zeugen einer dörflichen Vergangenheit.

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er durch Alt-Lankwitz streift, wird noch an die dörfliche Zeit erinnert. Doch daran, dass das Dorf Lankwitz einst Windmühlen hatte, erinnert nichts mehr. Auf alten Karten ist eine Mühle an dem Mariendorfer Weg verzeichnet. Heute gibt es diese Straßenbe zeichnung in Lankwitz nicht mehr, der frühere Weg gehört jetzt zur Straße Alt-Lankwitz. Hier wurde 1714 eine Mühle in Betrieb genommen, die im Jahr 1866 einem Brand zum Opfer fiel. Doch sie war nicht die erste Mühle im Ort. Bereits im Landreiterbericht aus dem Jahr 1652 wird eine Lankwit zer Mühle erwähnt. Der Standort ist allerdings nicht bekannt. Die letzte Windmühle in Lankwitz stand in der Mühlenstraße/ Ecke Kameradenweg. Sie war von 1900 bis 1908 in Betrieb. Die Konkurrenz durch maschinell betriebene Mühlen war zu groß, eine Windmühle rentierte sich nicht mehr. Möglicherweise bremste die immer mehr voranschreitende Bebauung den Lankwitzer Wind aus? Vermutlich war auch das Grundstück im wachsenden Lankwitz zu wertvoll, um eine nicht mehr genutzte Mühle darauf stehen zu lassen. Sie wurde im Jahr 1915 abgerissen. An der Gallwitzallee, unweit vom MariaRimkus-Haus liegen noch drei Mühlsteine. Sie sind allerdings keine Zeugen der Lankwitzer Vergangenheit, sondern hatten in der Mühle im benachbarten Lichterfelde das Korn zu Mehl gemahlen.� ◾

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