Lichterfelde Ost Journal - Oktober/November 2022

Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

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Lichterfelde Ost Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

Lebenswerter Kranoldplatz Initiative setzt sich für nachhaltige Umgestaltung ein

Oktober / November · Nr. 5/2022

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Initiative Lebenswerter Kranoldplatz will erhalten und gestalten Im Einsatz für eine zukunftsweisende Umgestaltung

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ie Bürger in Lichterfelde Ost sind dafür bekannt, dass sie sich für ihren Kiez und ihr Wohnumfeld einsetzten und dafür stets einen großen Rucksack voller Ideen parat halten. So auch die parteiunabhängige Initiative Lebenswerter Kranoldplatz, die sich Anfang Juni 2022 neu

Impressum

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11. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Oliver Marraffa Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH

gegründet hat. An ihrer Spitze steht der bereits von der Initiative Bürger*innenbeteiligung

Das Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Dezember/Januar Nr. 6/2022 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.11.2022 Erscheinung: 01.12.2022 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.

Lichterfelde Ost her bekannte und erfahrene Stephan Voß (die Gazette berichtete) sowie

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Andrea Kuner, Sabine Moser, Oliver Marraffa und Gabriele Lang, die sich für eine nachhaltige Entwicklung ihres Kiezes starkmachen bzw. sich für die Entwicklung eines integrierten Gesamtkonzeptes für die nachhaltige Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung einsetzen – und das immer mit dem notwendigen Bewusstsein für Klima, Umwelt und Ökologie und mit Blick auf die Bedürfnisse aller Beteiligten. Auf einer ersten von ihnen vorgeschlagenen und vom Standortmanagement umgesetzten Veranstaltung „Kranoldplatziertsichneu“ präsentierten sich Ende Juni die Initiatoren mit ihren Ideen für eine lebenswerte Zukunft des Platzes der Öffentlichkeit vor Ort und rannten damit offene Türen ein. Die Illustrationen wurden von Oliver Marraffa entworfen als Beispiele, wie es werden könnte.

Markt, Mobilität und Machbares So brennt nicht nur diesen engagierten Bürgern das Thema „Parkplatzsituation im Zentrum von Lichterfelde Ost“ unter den Nägeln, messen sie doch einer sinnvollen Umgestaltung besondere zentrale Bedeutung zu und wollen ihren beliebten Marktplatz vergrößert erhalten sehen. Soll es künftig auf dem Kranoldplatz überhaupt noch Parkplätze geben? Das fragt die Initiative den verantwortungsbewussten Bürger, hat im Vorfeld dazu wichtige Vorbereitungsarbeit geleistet und Fakten gesammelt: An allen Wochentagen, an Markt- und Nicht-MarktTagen zählten – sogar mehrmals

– die Mitglieder der Initiative zu verschiedenen Uhrzeiten die

freien Parkplätze in den umliegenden, bei längerer Nutzung

Die fünf „Macherinnen und Macher“ der Initiative Lebenswerter Kranoldplatz. � Foto: Heiko Stietenroth

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5 Markttage müsste entwickelt werden, das diese Menschen und die Markthändler besonders berücksichtigt“, so Voß. – Dazu kommt die immer wieder (nicht nur) für Radfahrer und Fußgänger hochbrisante Straßenführung am Platz, die geändert werden müsste. Nur unter Berücksichtigung dieser Punkte kann eine zukunftsfähige Umgestaltung des Kranoldplatz gelingen. Überlegungen der neuen Initiative finden Leser auf deren Webseite, im Flyer bei den Visionen und in ihren Forderungen sowie ihrer Grafik „Was wir wollen“.

Gemeinsam für ein lebenswertes Zentrum

Ideen zur Weiterentwicklung der Vision erwünscht!�

kostenpflichtigen Parkhäusern am Ferdinandmarkt und LIO. Zu dem eindeutigen Ergebnis wurden Grafiken zur Parkplatzsituation erstellt, die zeigen, dass selbst an Markttagen, an denen etwa 85  Kfz-Plätze wegfallen, die Auslastung der Parkhäuser nur gering bis mäßig war. Stephan Voß erklärt, mit Blick auf die zurzeit kostenfreien, gut genutzten Parkplatze auf dem Kranoldplatz: „Wer öffentliches Gut nutzt, sollte diese Nutzung auch bezahlen.“ Dabei verlieren er und die Initiative keineswegs die Problematik aus den Augen, die für Menschen mit Mobilitätseinschränkung, Markthändler, Anlieger und Angestellte bei einer Abschaffung der Parkplätze auf dem Kranoldplatz ent stehen könnte, öffnen die Parkhäuser doch erst später am Tag. Dass auch diesen Zielgruppen geeignete Parkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, ist ebenso Aufgabe des Bezirks wie die Entwicklung eines sinnvollen Parkraumkonzeptes überhaupt. Lösungsideen hat die Initiative einige, und durchaus Realisierbares vor: Da könnten Poller, die bei Bedarf mit einer Berechtigungskarte versenkt werden und ein „vor-der-TürAussteigen“ ermöglichen, nach holländischem Vorbild installiert werden. In ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen müssten in den Parkhäusern ausreichend darauf abgestimmte Parkplätze geboten werden. „Und ein spezielles Parkraumkonzept für

Um aber ein stimmiges Konzept entwickeln, die Einkaufs- und Aufenthaltsqualität nachhaltig verbessern und den Einzelhandel stärken zu können, müssen alle Beteiligten an einen Tisch geholt werden, weiß Stephan Voß. Dabei sind Bürgerinnen und Bürger ebenso hinzuzuziehen wie Investoren, Bezirksvertreter, Geschäftsleute und Nutzer der Infrastruktur. Von zahlreichen Interessierten sind bereits an die Initiative Lebenswerter Kranoldplatz viele gute Ideen herangetragen worden und weitere stets willkommen: Fantasieanregend dabei die von Oliver Marraffa wimmelbildartig für Erwachsene erstellten BildVisionen, wie es am Kranoldplatz zukünftig aussehen könnte. Dazu Stephan Voß: „Wir wissen, dass Veränderungen oft erst einmal abgelehnt werden bzw. a

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Kranoldplatz gestern, heute und morgen bei der Juni-Veranstaltung „Kranoldplatziertsichneu“.�

schrecken. Aber mit diesen Bildern wollten wir dazu anregen, sich Gedanken zu machen, was an Veränderungen für den Einzelnen positiv und wünschenswert scheint.“ Vorbereitete Bilder zum Fertigstellen durch die Besucher fanden bei der ersten großen Veranstaltung viel Anklang: Da konnten Interessierte „ihren“ Kranoldplatz selbst gestalten und den Ausdruck davon mit nach Hause nehmen oder ausstellen. Daneben warb die neue Initiative mit Schautafeln und Postern für den bestehenden so dringenden Handlungsbedarf. In einer Postkartenaktion gingen Anfang Juli die ersten 500  Postkarten bei Bezirksbürgermeisterin Maren Schellen berg und ihren Stadträten Urban Aykal und Michael Karnetzki ein. Die Karten unterstützen die Umgestaltungsideen der Initiative Lebenswerter Kranoldplatz, weitere folgen in diesen Tagen und Wochen. Außerdem fordert die Initiative Lebenswerter Kranoldplatz die Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf auf, diese Ideen zeitnah umzusetzen. Ein entsprechender Beschluss zur Umgestaltung des Platzes im Rahmen eines integrierten Gesamtkonzeptes soll noch in diesem Jahr gefasst werden. Dabei bezieht die Initiative sich auch darauf, dass die aus GRÜNEN, SPD und FDP bestehende Zählgemeinschaft in ihrer Zählgemeinschaftsver Foto: Heiko Stietenroth

einbarung eine Umgestaltung des Kranoldplatzes bereits vorgemerkt hat. In einem Antrag regt sie nun an, einen Runden Tisch Lichterfelde Ost ins Leben zu rufen, der die Interessengruppen zusammenbringen soll, die sich mit der Entwicklung des Zentrums von Lichterfelde Ost befassen: Dabeisein sollen Gewerbetreibende, Bürger, Politiker sowie Vertreter der Bezirks- und Senatsverwaltungen, die zur Umgestaltung des Kiezes rund um den Kranoldplatz aktiv werden. Weitere Informationen und Kontakt zur Initiative Lebenswerter Kranoldplatz unter www. lebenswerterkranoldplatz.de� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Kunst von Kindern im KinderKulturMonat.�

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Foto: Van-Lam Trinh – Klax Kreativwerkstatt, 2021

KinderKulturMonat im Oktober

Steglitz-Zehlendorf mit buntem Programm

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m 1. Oktober startet der 11. Kinderkulturmonat. Mit vielen Workshops, Vorstellungen, Führungen und künstlerischen Abenteuern werden Kinder von 4 bis 12 Jahren angesprochen. Kinos, Tanzschulen, Museen und viele andere Institutionen öffnen ihre Türen. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt ist der Monat Oktober als KinderKulturMonat eine feste Größe im Programm der Stadt. In allen Bezirken gibt es Kulturorte, an denen Veranstaltungen für Kinder angeboten werden.

In Steglitz-Zehlendorf gestalten das AlliiertenMuseum, die Liebermann-Villa und das Museumsdorf Düppel den KinderKulturmonat. Im AlliiertenMuseum an der Clayallee können Kinder von 10 bis 12 Jahren Mauerbilder sprühen, Kinder von 5 bis 7  Jahren erfahren, warum sich die kleine Mercedes über donnernde Flugzeuge freute und alle von 8 bis 12 Jahren lernen den „Schokoladenpiloten“ kennen und erfahren, welche Geschichte hinter diesem Namen steckt. In der LiebermannVilla geht es um Martha und Max

Liebermann, die von ihrer Enkelin Maria besucht wurden. Kinder von 6 bis 12 Jahren begeben sich auf die Spuren von Maria und können selbst Kunst gestalten. Im Museumsdorf Düppel bekommen Kinder von 6 bis 12 Jahren einen Einblick in die Welt der Archäologie. Sie können mit Ausgrabungswerkzeug spannende Funde freilegen und herausfinden, was diese über das Leben der Menschen im Mittelalter erzählen. Das gesamte Programm gibt es unter www.kinderkulturmonat. de� ◾

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Gutshaus Steglitz

Maria Lassnig – Sammlung Klewan

Werke der bedeutenden Künstlerin im Gutshaus Steglitz

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aria Lassnig (1919–2014), gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. Ihr Werk besteht vor allem aus Selbstporträts. Diese generieren sich mehrheitlich gerade nicht aus einem sorgfältigen Beobachten des Spiegelbildes oder aus Selbstbildern in der Imagination und aus dem Gedächtnis, sondern – und eben daraus gewinnen sie ihre Singularität – aus dem Körperempfinden. Maria Lassnig spürt ihrem körperlichen Erleben nach und übersetzt das Bewusstsein des eigenen Körpers in Bilder. „Bei diesen Köpergefühlsbildern muss ich von Anfang an gegen Erinnerungsbilder kämpfen. Ich lösche – vom Spiegel gar nicht zu reden – das Erinnerungsbild als Hindernis aus. Damit man ein ganz reines Körpergefühl wahrnimmt, muss man die Erinnerung ausschalten“ (Maria Lassnig). Der Empfindungsrealität folgt auch die Palette – es sind Bedeutungsfarben: „Die Entscheidung für die Farbe fällt ebenso wie die für die Form: willkürlich. Das heißt aber nicht ‚egal‘, sondern es ist mein Wille, ich kämpfe darum. Es ist nicht von etwas abhängig, was schon vorhanden ist. Es ist

Maria Lassnig Selbstporträt mit Ordenskette. � Bild: Maria Lassnig Stiftung/Foundation / VG Bild-Kunst Bonn 2022

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Seit 5 Generationen und über 100 Jahren der Platzhirsch in dieser Region

Willkommen in unserem Revier meine Entscheidung. (…) Die Stirne bekommt eine Gedankenfarbe, die Nase eine Geruchsfarbe, Arme und Beine Fleischdeckenfarbe; es gibt Schmerzfarben und Qualfarben, Druck- und Völlefarben, Streck- und Pressfarben, Höhlungs- und Wölbungsfarben, Quetsch- und Brandfarben, Todes- und Verwesungsfarben, Krebsangstfarben – das alles sind Wirklichkeitsfarben“ (Maria Lassnig). Die Malereien in der Ausstellung, die Sesselselbstporträts und die von ihr selbst so bezeichneten Monster-Bilder, aus den für ihre Entwicklung so entscheidenden 1960er-Jahren machen dies unmittelbar anschaulich. Die Exponate stammen der Sammlung Klewan. 1981 zeigte der Kunstsammler Helmut Klewan die erste Lassnig-Ausstellung in seiner damaligen Münchener Galerie. „Dreißig Jahre Freundschaft mit Maria Lassnig waren wie ein Kampf. Man musste ihr jedes Bild abschwatzen. Ölbilder hat sie mir lieber in Kommission gegeben, als dass sie sie verkauft hätte. Das Bewusstsein, ein Bild nicht mehr zurückzubekommen, war für sie unerträglich. Zum Glück ist sie fast 95 geworden und hat ihren Weltruhm noch erlebt“ (Helmut Klewan). Die Ausstellung ist bis zum 26. Februar 2023 im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48 zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.� ◾

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Wo Familie von Siemens musizierte Das vornehme Lankwitz residierte im Komponistenviertel

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ankwitz sollte Villenkolonie werden! Das war das Ziel des Kaufmanns Felix Rosenthal, als er 1869 begann, Äcker von den Lankwitzer Bauern Mertens und Zietemann zu kaufen. Er ließ die 240 Morgen, die zwischen Siemenstraße und S-Bahn liegen, erschließen und sogar einen Park anlegen. Bei der Bebauung legte Rosenthal fest, dass die Straßenfronten schmal gehalten werden sollten, die Grundstück dafür sehr tief waren, damit große Gärten angelegt werden konnten. Gebaut werden durfte nur im Landhausstil, die Dächer mussten mit „Zink oder Asphalt oder Schiefer“ gedeckt sein. Die Straßen wurden links und rechts von neu gepflanzten Bäumen gesäumt

und Blumen auf den Grundstücken sollten wohlhabende Käufer von der Schönheit der neuen Villenkolonie überzeugen.

Villen in Lankwitz Er hatte Erfolg und die ersten Häuser wurden gebaut. Nachdem Rosenthal alle Grundstücke verkauft hatte, verlor er das Interesse an der Villenkolonie und die Bauherren fühlten sich nicht mehr an die von ihm ausgegebenen Vorschriften gebunden. Auch der anfangs angelegte Park wurde verkauft und parzelliert. Um zu verhindern, dass große Miethäuser auf den Grundstücken

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Das Herrenhaus Correns an der Calandrellistraße gehörte von 1925 bis 1943 der Familie von Siemens.

entstanden, erließ die Gemeinde eine neue Bauvorschrift. In ihr war festgeschrieben, dass auf den Grundstücken des sogenannten Rosenthalschen Viertels nur Anlagen errichtet werden durften, die den Charakter des Gebiets, das aus vornehmen Landhäusern besteht, nicht beeinträchtigen. Durch die Straßennamen, die u. a. an Mozart, Beethoven und Bruckner erinnern, wird das frühere Rosenthalsche Viertel heute als Komponistenviertel bezeichnet.

Gehobene Gesellschaft Viele Häuser in Lankwitz gehen auf den Baumeister Fritz Freymüller zurück. Darunter das Herrenhaus Correns, bekannter als Siemensvilla in der Calandrellistraße. Das Haus wurde um 1913 für Friedrich Christian Correns gebaut, den Direktor des Unternehmens, aus dem später VARTA und

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BAE wurden. Nach dessen Tod kaufte Werner Ferdinand von Siemens, der Enkel von Werner von Siemens, der Witwe von Correns im Jahr 1925 das große Haus ab. Er ließ einen zusätzlichen Musiksaal anbauen, da er neben seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG ein leidenschaftlicher Musiker war und auch selbst dirigierte. 1937 starb Werner Ferdinand von Siemens und sechs Jahre später verkaufte die Familie das Haus an das Deutsche Reich. Die Villa, in der heute die Business School Berlin und die Medical School Berlin ihren Sitz haben, steht unter Denkmalschutz. Weitere denkmalgeschützte Gebäude im Komponistenviertel sind unter anderem die Häuser Mozartstraße 32 – 36, die alle um 1910 gebaut wurden, Humperdinckstraße  1 sowie Mozartstraße 25/27. Bis heute ist das Viertel zum großen Teil mit Landhäusern bebaut und gehört zu den hochpreisigen Wohnlagen. ◾

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Mit der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek den richtigen Ton treffen Spannendes Angebot im Musikbereich macht Lust auf Musizieren

Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek: Viel Raum für Bildung, Entspannung und Musik.

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ücherwürmer und Musikfreaks sind in der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek in Berlin-Steglitz genau richtig: Im dritten Stock des Einkaufscenters „Das Schloss“ liegen mehr als 215.000 Medien vom Buch bis zum Konsolenspiel zur Ausleihe bereit. Aufgeteilt in allgemeinen, Kinder-, Jugend- und Musik-Bereich bietet die Bibliothek für jeden Medien- und Themengeschmack etwas. Als eine von fünf Berliner Musikbibliotheken richtet sich die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek mit ihrer bemerkenswerten Aus wahl an alle großen und kleinen Menschen, die sich aktiv oder passiv mit Musik beschäftigen möchten. Bibliothekare und Fachangestellte für Medienwesen sind dabei qualifizierte Ansprechpartner für Fragen und Wünsche. Etwa 75.000 Medien können von Kunden mit einem Bibliotheksausweis des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins ausgeliehen werden, darunter CDs, DVDs und Blu-rays, Noten, Bücher, Musik-Nachschlagewerke und -Zeitungen sowie 132 Musikinstrumente. Kostenfrei nutzbarer

Übungsraum und viele Leseund Arbeitsplätze laden in der Bücherei zum Lesen, Hören und zum Ausprobieren und Spielen der Instrumente ein. Und wer seine Lieblings-Langspielplatte oder die Single seines Lieblingssängers aus den 70ern auf USB-Stick digitalisieren und so „unsterblich“ werden lassen will, kann dies an der bibliothekseigenen Vinyl-Bar nach Voranmeldung vor Ort kostenlos tun (zwei Platten pro Besucher und Tag): Schallplatte und USBStick mitbringen, digitalisieren – ­fertig!

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Musikmedien für jeden Geschmack In jedem Satz merkt man der Musik-Bibliothekarin Cortina Wuthe die tiefe Begeisterung für ihre Arbeit an und für alles, was sich um Musik dreht. Stets hat sie dabei ein Auge auf eine nutzerfreundliche Medien-Katalogisierung und Systematik, damit der Besucher das gewünschte Musikbuch, die CD oder Partitur möglichst unkompliziert finden kann. 28.000 Noten für beinahe vierauszüge warten im Musik- werden, wobei der Schwerpunkt alle Instrumente und Besetzun- bereich darauf, von Berufs- und auf klassischer Kammer- und gen, Studienpartituren und Kla- Hobbymusikern entdeckt zu Klaviermusik liegt, es jedoch auch ein umfangreiches Angebot an Musical-, Rock- und PopSongbooks in der Bibliothek gibt. Hoch angesehen ist der Musikbereich der Bibliothek weit über den Bezirk hinaus nicht zuletzt wegen seiner immer wieder frischen strategischen Ausrichtung auf gefragte Angebote. Die sind es, welche die Menschen in die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek kommen lassen; allein im Jahr 2019 machte das rund 590.000 Besucher aus, die beiden Folgejahre sind aufgrund der Pandemie damit nicht vergleichbar. Cortina Wuthe erzählt: „Nicht Musikübungsraum der Musikbibliothek. Foto: Ing.-Der.-Bibl. nur Chöre leihen hier regelmä Grabpflege Dauergrabpflege Individuelle Grabgestaltung

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Musik-Bibliothekarin Cortina Wuthe und die Mitarbeitenden sorgen für einen reibungslosen Verleih und für gepflegte Medien.

ßig aus. Unser differenzierter Notenbestand versorgt Musikinteressierte und aktive Musiker mit Notenmaterial für alle gängigen Instrumente und in allen Schwierigkeitsgraden.“ Immer wieder wird von den Musikern jedoch in die entliehenen Noten hineingeschrieben. Deren einwandfreien Zustand dann wiederherzustellen, eine für die Bücherei-Mitarbeiter wohl nie endende Aufgabe. Unterstützt werden sie darin von ihrer Buchbinde-Meisterin, die nicht nur die Bibliotheks-Bücher, sondern auch die Noten aufbindet und repariert. Ungestörtes Musikhörerlebnis versprechen vier Hörplätze mit CD-Playern, Leih-Kopfhörer und die zwei gelben Sonic-Chairs, in

denen es sich zur Wunschmusik vom integrierten Tablet wunderbar Chillen lässt. – Sich davon überzeugt hat Max, Auszubildender zum Fachangestellten für Medien und Informationsdienste im dritten Lehrjahr, der seine berufliche Zukunft im Erwachsenenbereich oder in der Werbung sieht. Auch die Schulpraktikanten faszinieren diese Musik-Chairs meist besonders. Stehen sie doch für die hohe Aufenthaltsqualität dieser zeitgemäßen Bibliothek mit ihren vielfältigen Möglichkeiten für sozialen Austausch, Entspannung, Bildung und Freizeitgestaltung in angenehmer Atmosphäre, aber auch der Möglichkeit zum Mitmachen und Ausprobieren.

Instrumente verbinden Im Musikübungsraum der Bibliothek kann kostenlos nach Voranmeldung maximal zwei Stunden täglich das zur Verfügung gestellte e-Piano sowie ein Schlagzeug (Instrument des Jahres) zum Üben genutzt werden. Gleich nebenan in Regalen warten 60 Instrumentenarten auf Musikinteressierte, vom Akkordeon und der Ukulele über Cello und Gitarre bis hin zum handlichen Roll-up-Piano, zum Keyboard und zu verschiedenen Cajón-Typen. Mandolinen – das Instrument des kommenden Jahres – und Violinen sind ebenfalls vorhanden. Insgesamt 132 Instrumente stehen im ve

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Lichterfelde Ost Journal längerbaren 28-Tage-Verleih, können daheim, in der Kita oder Musikschule oder vor Ort ausprobiert werden. Veranstaltungen rund um die Musik und kleine Konzerte, die Corona-bedingt in den letzten beiden Jahren etwas warten mussten, werden in der Steglitzer Bibliothek nun wieder häufiger stattfinden. Dabei sind u. a. Konzerte mit der bezirklichen Leo-Borchard-Musikschule geplant. Wer tvolle Kooperationen pflegt die Musikbibliothek auch zum Musikalienhandel, zum Kulturamt des Bezirks, zur Schwartzschen Villa und Volkshochschule, zum Julius-SternInstitut und zur Hanns-EislerSchule. Der Freundeskreis der Stadtteilbibliothek Steglitz-Zehlendorf ist wichtiger Unterstüt Mit dem Sonic-Chair sitzt nicht nur Auszubildender Max in der ersten Reihe…

zer, besonders wenn es um die Anschaffung neuer Instrumente geht. Spannend auch das musikpädagogische Format, Mu siker unterschiedlichen Levels in Sachen Können und Alter an den Instrumenten in der Musikbibliothek zum Ausprobieren

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zusammenkommen zu lassen. Cortina Wuthe sieht es als besonders spannende Herausforderung, ganz verschiedene musikinteressierte Menschen miteinander in Kontakt zu bringen über die Frage „Welches Instrument passt eigentlich zu mir?“

Musikfrüherziehung: Anfassen, Ausprobieren, Erfahren Ursula Czerlinski, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, erklärt: „Wir haben auch eine Silikontrommel für die Kleinsten im Angebot.“ Schon im Alter von einem Jahr würden Kleinkinder daran ein deutliches Rhythmusgefühl zeigen. Besonders beliebt bei den jüngeren Generationen sind im Verleih Xylophone, Klangscha Spielen macht Spaß. – Auch für Cortina Wuthe, Max und Ursula Czerlinski (v.l.n.r.).

len und Boomwhackers. In der Bibliothek punktet bei Kindern besonders der Dato Duo, ein einfach zu bedienender monophoner Desktop-Synthesizer, der als „einfaches“ Mischpult speziell für junge Klangkünstler entwickelt wurde. Mit ihm kön Die Agentur mit Herz und Kompetenz für Alltagsbetreuung und Pflege ✔ Geschulte passgenaue Betreuungskräfte für die 24-Stunden-Alltagsbegleitung

nen Kinder eigene Musik produzieren und aufnehmen nach dem Motto „Komponieren leicht gemacht“. Der musikalischen Früherziehung misst die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek überhaupt eine hohe Bedeutung zu und will

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Welches Instrument passt zu mir?

diese auch über ein durchdachtes musikpädagogisches Angebot fördern. Dazu zählt neben den Instrumenten das Format der haptisch-optisch-akustisch wahrnehmbaren „Musikmedienkisten“, das Kinder über bekannte Märchen spielerisch an die Musik heranführen will. Die für 28 Tage (verlängerbar) ausleihbaren Kisten unterstützen die musikalische Arbeit an Schulen und Kitas sowie die von Tagesmüttern und –vätern. Voraussetzung ist ein Bibliotheks ausweis für Institutionen, der kostenfrei in jeder Bibliothek des Verbundes Öffentlicher Bibliotheken Berlins ausgestellt wird. Die themenbezogenen Kisten enthalten Bücher, CDs, DVDs, ein Kamishibai-Theaterkartenset und musikpädagogische Materialien. Sehr beliebt sind die Kisten mit der Thematik „Karneval der Tiere“, „Orff-Instrumente“, „Die Zauberflöte“ und „Peter und der Wolf“. Neu dazugekommen ist nun die Medienkiste „Bremer Stadtmusikanten“. Auch sie

enthält u. a. niedliche handgefertigte Handpuppen, die beim anschaulichen Erzählen des Märchens gerne behilflich sind und nicht nur den Kleinen Spaß machen.� ◾ � Jacqueline Lorenz Ingeborg-Drewitz-Bibliothek Grunewaldstraße 3 12165 Berlin Weitere Informationen, Verleih-Katalog und aktuelle Öffnungszeiten unter www.berlin.de/stadtbibliothek-steglitzzehlendorf/ Anmeldung, Musikinformation: Tel. (030) 90299 2408 während der Öffnungszeiten

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Vorsitzende Mathilde Kannenberg: „Jetzt geht´s richtig los“ Neue Seniorenvertretung Steglitz-Zehlendorf geht in medias res und Bibliotheken statt, in denen Senioren von Senioren beraten werden. Die Sprechstundentermine und –orte der Seniorenvertretung SteglitzZehlendorf sind aufgeführt unter www.berlin.de/ ba-steglitz-zehlendorf/artikel.111622.php .

Überparteilich und ehrenamtlich für die Nöte der Älteren unterwegs

Mathilde Kannenberg, Vorsitzende der Seniorenvertretung.

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eit April ist Mathilde Kannenberg Vorsitzende der neu gewählten Seniorenvertretung von Steglitz-Zehlendorf, und die Erwartungshaltung an die in Nikolassee lebende gebürtige Bayerin ist groß. Doch bevor sie mit ihrem Team nun voll durchstartet, gab es zuvor viel Organisatorisches anlässlich der Übergabe zu bewältigen: Eine nicht unwichtige Rolle spielte dabei die Raumsuche, um für die Senioren gut erreichbare Sprechstunden bieten zu können. Denn das Büro der Seniorenvertretung befindet sich in den Räumen des bezirklichen Ordnungsamtes Unter den Eichen 1 in Steglitz, wohin der Weg für manch älteren Bürger zu weit ist. Die gerade wieder angelaufenen Sprechstunden der Seniorenvertretung finden daher auch in verschiedenen bezirklichen Senioreneinrichtungen

„Es ist eine sehr angenehme Zusammenarbeit mit Bezirksstadtrat Tim Richter“ lobt Mathilde Kannenberg nach ersten Monaten im Amt der Vorstandsvorsitzenden und freut sich auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit ihm. Sich den von Senioren an sie herangetragenen Problemen mit aller Kraft anzunehmen, ihnen Gehör zu schenken, dafür steht sie mit ganzem Herzen. – Auch wenn ihr als im Ehrenamt Tätige dabei in manchen Dingen die Hände gebunden sein könnten. „Ich muss eben immer bedenken: Was ist machbar? – Und danach handeln“, erklärt Mathilde Kannenberg optimistisch. Auch dabei weiß sie die 11 neuen Mitglieder der Seniorenvertretung sowie Tim Richter hinter sich, dem als Bezirksstadtrat für Bürgerdienste und Soziales ein enger und vertrauensvoller Austausch mit dem Gremium der Bürgerinnen und Bürgern 60+ besonders wichtig ist. Mathilde Kannenbergs Voraussetzung für ihre neue Aufgabe in der ehrenamtlich tätigen Interessenvertretung der Senioren: „Gesunde überparteiliche Zusammenarbeit unter Erhalt meines Urvertrauens in die Menschen. Denn es kommt immer etwas zurück.“ Sie hasst Unehrlichkeit, und dass Menschliches heute oft gänzlich in Vergessenheit gerät und vielen Menschen fremd geworden ist, belastet sie. Selbst ist sie von dieser Haltung weit entfernt und hütet sich davor, zur „Paragrafenreiterin“ zu werden. „Denn ältere Me

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Lichterfelde Ost Journal schen wollen und dürfen nicht von Paragrafen eingeengt werden“, erklärt die ehemalige ausgebildete Krankenschwester und Bürokauffrau, die viele Jahre im Universitätsklinikum München und in Berlin am Benjamin-Franklin-Klinikum gearbeitet hat. Nicht nur aus dieser Zeit bringt die empathische Vorsitzende reichlich Erfahrung mit älteren Menschen mit. Ausbauen konnte sie diese als Pflegedienstleitung eines Seniorenheims, wo sie tiefe Einblicke in die Schwierigkeiten des Älterwerdens und in den Erhalt der Selbstständigkeit erhielt. Darüber hinaus betreute sie ihre Tante, die 104 Jahre alt wurde, die letzten 10 Lebensjahre in ihrer eigenen Wohnung. Selbst hat Mathilde Kannenberg nicht nur glückliche Jahre mit Mann und Söhnen erleben dürfen. Schwere familiäre und gesundheitliche Schicksalsschläge mögen mit dazu beigetragen haben, dass sie heute so viel Verständnis und Mitgefühl für die Sorgen der Älteren aufzubringen vermag. Dabei strahlt sie ein hohes Maß an Optimismus und Kraft aus, die unweigerlich auch ihr Gegenüber ergreifen. Soziales Engagement begleitet schon ihr ganzes Leben: Als Elternvertreterin, Nachbarschaftshilfe, in der Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe oder als Mitglied in der AWO und engagiert in der SPD: Die Interessen und Anliegen anderer macht sie zu ihren eigenen, ohne dabei ihre Objektivität zu verlieren.

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Voller Einsatz für Senioren und ihre Anliegen „Wenn ich etwas mache, dann voll und ganz“, betont Mathilde Kannenberg. Und als ob dieses neue Amt in der Seniorenvertretung SteglitzZehlendorf nicht alleine schon ausreichen würde, mit dieser Arbeit wichtiges soziales Engagement zu beweisen, hat sie sich darüber hinaus auch noch in den Landesseniorenbeirat Berlin (LSBB) berufen lassen und stellt sich nun energiegeladen dieser doppelten Herausforderung, die andere eher als Doppelbelastung empfinden würden. Der LSBB berät auf der Grundlage des Berliner Seniorenmitwirkungsgesetzes das Abgeordnetenhaus von Berlin und den Senat von Berlin in

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seniorenpolitisch wichtigen Fragen und Themen. Themen, von denen nicht wenige Mathilde Kannenberg unter den Nägeln brennen, und mit denen sie und das Team nun durchstarten: Da ist der Mangel an genügend seniorengerecht gebauten Wohnungen, die älteren Menschen den Lebensabend im gewohnten häuslichen Umfeld ermöglichen, ist ein unzureichend aufgebauter öffentlicher Nahverkehr, der ihnen den Besuch von Veranstaltungen erschwert. Und da sind Fahrradwege, die kaum mit einem Dreirad befahren werden können. Und nicht zuletzt ist da das leidige Problem mit den Toiletten, das in der „Agenda“ der Seniorenvertretung ganz oben steht und auch im LSBB aktuell ist: Senioren müssen die Möglichkeit erhalten, öffentliche Toiletten in Restaurants, Gaststätten, Hotels und anderen Einrichtungen kostenfrei und möglichst barrierefrei zu nutzen – und nicht mit Geldkarte. Um diese und andere bestehende Missverhältnisse zu ändern, bedürfe es Reformen des Seniorenmitwirkungsgesetzes, sind sich nicht nur Mathilde Kannenberg und Tim Richter einig. „Es

gilt, gute Strukturen für eine Mitwirkung von Seniorinnen und Senioren zu schaffen“, fordern die Vorsitzende und der Bezirksstadtrat und nehmen dabei auch das Land in die Pflicht: Berlin müsse handeln und die Mitwirkung von Senioren auf vollkommen neue Füße stellen. Dazu müssten die bezirklichen Seniorenvertretungen sichtbarer werden und relevanten Einfluss nehmen können. Auch müsse für eine auskömmliche Finanzierung gesorgt werden und ehrenamtliche Arbeit der Vertretenden in den bezirklichen Gremien angemessen gewürdigt werden. Es gibt also viel zu tun, wofür Mathilde Kannenberg und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der Seniorenvertretung Steglitz-Zehlendorf dringend gebraucht werden.� ◾ � Jacqueline Lorenz Seniorenvertretung Steglitz-Zehlendorf Weitere Informationen zur Seniorenvertretung SteglitzZehlendorf, Termine, Sprechstunden und mehr unter www. steglitz-zehlendorf.de/seniorenvertretung/ Telefon: 030 – 902993040 E-Mail: seniorenvertretung@steglitz-zehlendorf.de

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Ein Bahnhof wie eine Villa

Bahnhof Lichterfelde West kann auf sein 150-jähriges Bestehen zurückblicken

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in Hauch von Toskana im Südwesten Berlins – das Bahnhofsgebäude in Lichterfelde West erinnert an eine italienische Villa. Am 15. Dezember 1872 fuhren hier die ersten Züge. Das Gebäude diente nicht nur als Zugang zum Bahnsteig, sondern bot auch Platz für die Bahnhofsvorsteher, die oberhalb der Eingangshalle mit ihrer Familie wohnten. Der Bahnhof, der auf Veranlassung des Immobilienunternehmers Johann Anton Wilhelm von Carstenn gebaut wurde, war eine der unverzichtbaren Lebensadern der Villenkolonie. Eine andere war die nahe Hauptkadettenanstalt, für die 1873 der Grundstein gelegt wurde. Kaiser Wilhelm I. adelte Carstenn, der dem preußischen Staat das Grundstück für die Kadettenanstalt geschenkt hatte. Gleichzeitig hatte Carstenn sich verpflichtet, für die Erschließung und den Verkehrsanschluss zu sorgen. Noch heute erinnert

Inh.: Michaela Thiel Tel.: 030 / 772 14 01

der Kadettenweg, der unweit Mit der Bahn vom Bahnhof beginnt, an die nach Berlin Strecke, die die jungen Männer vom Bahnhof zur Kadettenan- Carstenns Plan ging auf. Nicht stalt, dem heutigen Bundesar- nur die Kadetten, die zu der chiv, zurücklegen mussten. damaligen Zeit überwiegend

Morgensternstr. 27 12207 Berlin

Öffnungszeiten: Mo. geschlossen

Di.- Fr. 9.00 - 17.30 Uhr Sa. 8.00 - 13.00 Uhr

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Postkarte um 1890.�

Archiv Jörg Becker

aus adligen Familien stammten, sondern auch ihre Eltern kamen nach Groß-Lichterfelde. Letztere erwarben dort Grundstücke und ließen Häuser bauen. Da die Arbeitsplätze jedoch in Berlin waren, konnten die Familien zwar im grünen Lichterfelde wohnen, aber zu den Arbeitsplätzen musste nach Berlin gefahren werden. Das ging anfangs mit der Potsdamer Bahn – als erste Eisenbahnlinie Preußens als

Stammbahn bezeichnet. Sie hielt in Berlin am Potsdamer Bahnhof, unweit des Potsdamer Platzes. Der Bahnhof hieß anfangs „Lichterfelde (Potsdamer Bahn)“. Der Name änderte sich 1884 in „Groß Lichterfelde (Potsdamer Bahn)“. Später entfiel die Bezeichnung Potsdamer Bahn und wurde durch die Bezeichnung B.  M. – die Anfangsbuchstaben der Endhaltepunkte der Bahn in Berlin und Magdeburg – ersetzt. Seit

1925 steht Berlin – Lichterfelde West an dem Zugangsgebäude. Ab 1891 gab es einen eigenen Bahnsteig für die Wannseebahn, ab 1915 verkehrte die sogenannte Goerzbahn zwischen dem südlich vom Personenbahnhof gelegenen Güterbahnhof Lichterfelde West und dem Gewerbegebiet in Schönow. Seit 1933 hält die S-Bahn in Lichterfelde West. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs benutzten die ame Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

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Lichterfelde Ost Journal rikanischen Alliierten den nahen Güterbahnhof auch für Militärzwecke.

Ausstellung und Dampflokfahrt Auch wenn der Bahnhof heute nicht mehr den Stellenwert für Lichterfelde West hat, den er in den Anfangszeiten innehatte, ist er immer noch ein Mittelpunkt für den Ortsteil. Das Gebäude ist ein Blickfang wie in Anfangszeiten. Im Bahnhof befindet sich der Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West mit vielen Angeboten. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens hat der Förderverein des Hauses zwei besondere Aktionen ins Leben gerufen. Am 9. Oktober wird die Dampflok Else zur Attraktion in Lichterfelde West. Der bereits fährt mit zahlreichen Jubiläumsfahrgästen vom Perron am Kadettenweg in das Havelland. Die Strecke verläuft über Wannsee, Potsdam, Golm, Wustermark, Spandau, Wannsee, Michendorf, Seddin, Caputh, Geltow, Potsdam Hauptbahnhof und Wannsee zurück nach Lichterfelde West. Vom 4. Oktober bis 18. November wird unter dem Motto „Mit Volldampf in die nächste Dekade“ eine Ausstellung rund um den Bahnhof Lichterfelde West und seine Geschichte gezeigt. Durch Anregungen, Ideen und mit Beiträgen oder mitgebrachten Gegenständen aus der Eisenbahnwelt konnte der Förderverein diese Idee verwirklichen. Viele Lichterfelderinnen und Lichterfelder steuerten hierzu Ausstellungsstücke und Erinnerungen bei. Der Bürgertreffpunkt ist montags bis freitags von 10.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.

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Erfolgreiches Repair-Café Das seit sechs Jahren bestehende Repair-Café ist längst zu einer Institution im Kiez geworden. Jeden zweiten Montag im Monat werden im großen Saal im Bahnhof gemeinsam mit ehrenamtlichen Experten mitgebrachte, defekte Haushaltgeräte repariert. So werden Müll vermieden und Ressourcen eingespart. Der Erfolg spricht für sich – Mitte Oktober freut sich das Team darauf, den 10.000. Gast im Repair-Café zu begrüßen. Weitere Informationen und Termine unter www.bastlerbeutel.de/RC.htm ◾

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