Lichterfelde Ost Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung
April / Mai · Nr. 2/2021
Türme des Heizkraftwerks werden abgebaut
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Kraftwerkstürme sollen abgebaut werden Arbeiten werden europaweit ausgeschrieben
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rgendwann in nicht allzu ferner Zukunft müssen sich die Lichterfelder vermutlich an eine neue Silhouette ihres Ortes gewöhnen – die drei markanten Türme des Heizkraftwerks werden dann fehlen. Ihr Abbau ist schon lange geplant, denn 2019 ging das modernisierte, umweltfreundlichere Kraftwerk ans Netz. Seitdem hat es seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt und die Türme des „alten“ Heizkraftwerks werden nicht mehr benötigt. Bis es soweit ist, geht aber noch
einige Zeit ins Land. Zunächst erfolgt eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten, anschließend werden die Angebote geprüft. Bis die Türme dann tatsächlich abgerissen werden, könnte es noch einige Jahre dauern. Allein schon pandemiebedingt haben sich Verschiebungen ergeben. Einen genauen Zeitplan für den Rückbau der Kraftwerkstürme gibt es noch nicht. Dieser kann erst nach der Vergabe des Auftrags erarbeitet werden.
Das Heizkraftwerk Lichterfelde wurde erstmals 1972 in Betrieb genommen. Das zunächst mit Schweröl betriebene Heizkraftwerk war der Versorgungsschwerpunkt für den Berliner Süden. Anfang der 1980er-Jahre erfolgte der Einbau einer Rauchgasentschweflungsanlage in die Blöcke 1 und 3. Block 2 wurde ab 1988 mit emissionsarmer Erdgasfeuerung betrieben. Nach langem Umbau wurde vor fast zwei Jahren die neue, moderne Anlage in Betrieb geno
Lichterfelde Ost Journal Impressum
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10. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin
Noch stehen die drei Türme des Heizkraftwerks, die zur vertrauten Silhouette von Lichterfelde gehören.
men. Sie hat eine Leistung von 230 Megawatt thermisch und 300 Megawatt elektrisch. Dabei nutzt sie die umweltfreundliche Gas- und Dampfturbinen-Technik, um in einem gekoppelten Prozess (Kraft-Wärme-Kopplung) gleichzeitig Strom und Fernwärme zu produzieren.
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© Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Juni/Juli Nr. 3/2021 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 06.05.2021 Erscheinung: 01.06.2021 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde Ost Journals
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Grafik: Groth Gruppe
Ab 2022 entsteht „Neulichterfelde“
Wohnungen und Reihenhäuser in Lichterfelde Süd
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as lange diskutiert wurde, soll 2022 beginnen: Der Bau von 2000 Wohnungen und 420 Reihenhäuser auf dem früheren Park-Range-Gelände. Im Januar wurde noch am Städtebaulichen Vertrag mit dem Bezirk SteglitzZehlendorf gearbeitet. Nach Fertigstellung des Vertragswerks erfolgt die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans. Aufgrund der Corona-Krise sollen Teile des Plans online gestellt werden. Andere Teile hingegen können nur
im Rathaus Zehlendorf eingesehen werden. Baubeginn soll voraussichtlich im September 2022 sein. Neulichterfelde soll mehr werden als ein Neubaugebiet – geplant wird ein neuer Stadtteil samt Schule, Sportmöglichkeiten und Geschäften. Das neue Quartier soll sich mit klimaneutraler Energieversorgung und emissionsarmer Mobilität umweltfreundlich präsentieren. Neulichterfelde wird auf dem Areal der früheren Park-Range
gebaut, einem ehemaligen Truppenübungsplatz der US-Army. Während der NS-Zeit befand sich auf einem Teil des Geländes ein Kriegsgefangenenlager. Nach der Wiedervereinigung und dem Abzug der amerikanischen Truppen eroberte sich die Natur das Areal zurück. Die „Lichterfelder Weidelandschaften“ werden von extensiv gehaltenen Pferden gepflegt. Die Groth-Gruppe bebaut etwa 39 Hektar des 96 Hektar großen Geländes. � ◾
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Von der Versuchsanstalt zur Bundesbehörde Die BAM wird 150 Jahre alt
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eue Technologien erfordern neue Maßnahmen zur Sicherheit: Das wurde spätestens nach einer Detonation von wasserstoffgefüllten Gasflaschen auf dem Tempelhofer Feld im Jahr 1894 deutlich. Doch das Preußische Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten hatte schon viel früher die Initiative ergriffen – es veranlasste im Jahr 1871 die Errichtung der Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt (MTV). Sie war mit der Technischen Hochschule zu Berlin verbunden. Ein weiteres war die ChemischTechnische Versuchsanstalt, die der Bergakademie zu Berlin an Prüfungsstation für Baumaterialien, die von der Bauakademie gegründet wurde.
Neubau in Lichterfelde Seit 1884 befand sich die Mechanisch-Technische Versuchsanstalt auf dem Gelände der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Dort wurde es bald zu eng. Adolf Martens (1850-1914), Vorsteher der Versuchsanstalt, setzte sich für einen Neubau ein. Er war erfolggehörte. Sie sollte im Auftrag reich. Auf den früheren Äckern von Privatleuten und Behörden der Domäne Dahlem im Ort chemische Prüfungen durchfüh- Lichterfelde wurde ein Neubau ren. Außerdem gab es noch die geschaffen. 1903 zogen sowohl
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Grafik: BAM
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die MTV als auch die ChemischTechnische Versuchsanstalt dort hin. Kurz darauf fusionierten die beiden Institute und die Prüfungsstation für Baumaterialien zum Königlichen Materialprüfungsamt. Leiter des Amtes war wiederum Adolf Martens. Der Standort an der Potsdamer Chaussee, heute „Unter den Eichen“, ist nach wie vor Hauptsitz des Instituts.
Zusammenlegung mit anderen Versuchsanstalten Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1919, wurde das Königliche Materialprüfungsamt in Staatliches Materialprüfungsamt (MPA) umbenannt. 1920 errichtete das Reichsministerium des Innern die Chemisch-Technische
Reichsanstalt (CTR), die eine Nachfolgeeinrichtung des 1899 gegründeten Militärversuchsamts war. Sie wurde als Zentralversuchsstelle für Explosivstoffe geschaffen. 1945 führte der Berliner Magistrat das MPA und die CTR zusammen.
Übernahme durch die Bundesrepublik 1954 übernahm die Bundesrepublik Deutschland MPA/CTR unter der Bezeichnung Bundesanstalt für mechanische und chemische Materialprüfung (BAM). Dieser Name wurde bereits zwei Jahre später in Bundesanstalt für Materialprüfung geändert. Ein zusätzlicher Auftrag war die Durchführung der amtlichen Materialprüfungen für das Land Berlin.
Zusätzliche Aufgaben Seit 1969 ist die BAM Bundesoberbehörde. Anlass war das Gesetz über explosionsgefährliche Stoffe (Sprengstoffgesetz). Weitere Aufgaben im Bereich der öffentlichen technischen Sicherheit kamen durch das Gesetz über die Beförderung gefährlicher Güter im Jahr 1975 auf die Behörde zu. 1977 übernahm die BAM das ehemalige Gelände des Stubenrauch-Krankenhauses an der Fabeckstraße. Für den Umbau bewilligte die Bundesregierung 50 Mio. DM. Der Name ändert sich im Jahr 1987 erneut: Die BAM heißt jetzt Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung. Mit der Wiedervereinigung kam Personal des aufgelösten Amtes für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung
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Lichterfelde Ost Journal Explosionsversuche mit hoher Sprengwirkung durchgeführt werden. Für die Bevölkerung ist die BAM vor allem vor Silvester präsent, wenn sie die Feuerwerkskörper prüft und zulässt. Denn „ohne BAM kein Bumm“.
sowie von der ebenfalls aufgelösten Akademie der Wissenschaften der DDR in die BAM. Nach und nach wurden die amtlichen Materialprüfungen für das Land Berlin aufgegeben. 1992 bezog die BAM ein Zweiggelände in Adlershof. Außerdem verfügt sie nahe Baruth über ein 12 Quadratkilometer großes Gelände, auf dem unter anderem
Digitale Auftaktveranstaltung zum Jubiläum „Vertrauen in Zukunftstechnologien“ Am 4. März feierte die BAM ihr 150-jähriges Jubiläum mit einem digitalen Symposium zum Thema „Vertrauen in Zukunftstechnologien“. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Veranstaltungen und Vorträge zum Thema „Wissenschaft mit Wirkung“ das ganze Jahr über geplant.
„Zukunftstechnologien und Innovationen sind wichtige Treiber für die Entwicklung der Gesellschaft und für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen unerlässlich“, so Prof. Dr. Ulrich Panne, Präsident der BAM. „Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle, um diese Technologien zu testen und Vertrauen in sie zu schaffen. Das erfordert von uns auch das Selbstverständnis, mit unserer Arbeit nicht nur Fakten zu schaffen, sondern Wissenschaft auch für die Gesellschaft erklärbar zu machen.“ Spannende Geschichten rund um die BAM und alle wichtigen Events im Jubiläumsjahr können Besucherinnen und Besucher unter www.150.bam.de und im neuen BAM Report 2020/21 entdecken.� ◾
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Neue Partnerschaftsbeauftragte Jasmin Merkel betreut nun 21 Partnerstädte von Steglitz-Zehlendorf
Foto: BA ST-Z
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onneby, Sderot, Szilvásvárad-Eger, aber auch Lüchow-Dannenberg, Bremerhaven und viele andere – 21 Partnerstädte verbinden Steglitz-Zehlendorf mit Gemeinden, Städten und Stadtteilen in der ganzen Welt. Die langjährige Partnerschaftsbeauftragte des Bezirksamtes, Petra Milz-Höhne, hat die Städtepartnerschaften von Steglitz-Zehlendorf voller
Herzblut und Enthusiasmus koordiniert. Sie hat sie mit aufgebaut und durch den Mauerfall, die Bezirksfusion und viele weitere spannende Entwicklungen begleitet. Zum 1. März verabschiedete sich Frau Milz-Höhne nach über 30 Jahren im Bezirksamt in den wohlverdienten Ruhestand. Jasmin Merkel ist als ihre Nachfolgerin die neue Partnerschaftsbeauftragte von Steglitz-Zehlendorf.
Zur aktuellen Situation erklärt Jasmin Merkel: „Derzeit wirkt sich die Pandemie auch auf unsere partnerschaftlichen Aktivitäten aus. Dennoch laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen für viele gemeinsame Begegnungen in der Zukunft. Und bis dahin wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit durch zahlreiche digitale Projekte gestärkt.“ ◾
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Das Warten auf „Manege frei!“
Familienzirkus Rogall hofft, bald wieder vor Publikum auftreten zu dürfen
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hre Tiere sind ihr Kapital und ihre Zukunft: Zirkusleute gehen mit ihren Gefährten – egal ob zwei- oder vierbeinig – durch dick und dünn. Und so gilt im Lockdown die Sorge der Familie Rogalli vom „Zirkus Rogall“ in erster Linie ihren Tieren. Sie satt zu bekommen, fit und einsatzbereit zu halten, daran setzen sie gemeinsam mit ihren zwei Mitarbeitern viel tägliche Energie im Lankwitzer Winterquartier an der Birkbuschstraße 54, das sie bereits im vierten Jahr vom Bezirk SteglitzZehlendorf für die Winterzeit zur Verfügung gestellt bekommen haben. Auch im zweiten Shutdown ist der Optimismus der Familie, die keine Corona-Hilfe bekommt, auf eine harte Probe gestellt worden. Die dringende Frage, die sie sich immer wieder stellt, lautet: „Wann dürfen wir wieder vor Publikum auftreten, und wann heißt
Wann geht´s endlich wieder los?
es endlich wieder „Manege frei“? Das 1977 von den Berlinern Hans-Jürgen und Sonja Rogalli gegründete Familienunternehmen wird heute in zweiter Generation von Roman Rogalli und seiner Frau Angela geführt. Ihre drei Kinder Celine-Michelle, Filano und Giorgio vertreten in der
Manege mit artistischem Können und Fingerspitzengefühl für ihre tierischen Kollegen die bereits dritte Generation. Damit das Kindern und Erwachsenen so viel Freude spendende Lebenswerk ihrer Großeltern und Eltern auch weiter bestehen kann, benötigt das Zirkusunte
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nehmen dringende Unterstützung aus der Bevölkerung, sei es durch Futterspenden oder finanzielle Zuwendung. Jeder Apfel, jede Möhre und jeder Euro zählt in dieser harten PandemieZeit und kann vor Ort abgegeben werden.
Ein ZirkusSamstagvormittag im Shutdown Helle Wintersonne fällt durch die Fenster in das geräumige Stallzelt des Zirkus Rogall. Maskottchen Wutzi, eine gemütliche „Hängebauch-Schweinerolle“, lässt sich das zweite Frühstück aus dem Trog schmecken, und nebenan raspeln eifrig die Kaninchen im Auslauf Möhren. Lamas, zwei Esel und Ponys teilen sich im gemeinsamen Laufstall das von Filano frisch aufgeschichtete Heu. Er und seine erwachsene Schwester CelineMichelle sind gerade mit dem Tränken der Tiere fertig, es ist frisch eingestreut – auch bei den rund 15 Großpferden, darunter elegante Friesen und der 41-jährige Schimmel-Senior „Gordon“, der noch von den Großeltern an geschafft und ausgebildet worden ist, und über dessen toppen Zustand der Haustierarzt immer wieder nur anerkennende Worte findet. Michelle betont: „Als Einhorn hat er noch immer seinen altersgerechten und erfüllenden Auftritt in der Manege.“ – Wie es sich für ein altes Zirkuspferd wohl gehört.
Auch den bellenden Fellnasen fehlen die Vorstellungen mit ihrem Applaus.
Irgendwo kräht ein Hahn, die Hühner und Tauben, die ebenfalls „manegentauglich“ sind, gackern und gurren im Extrastall. Fröhliches Bellen kommt aus dem Hundeareal. Fuchs oder Spitzbuben können sich hier nicht unbemerkt aufs Gelände schleichen, die vierbeinige Security funktioniert. Rund 15 Hunde
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gehören zum Tierbestand der Rogallis. Heute ist etwa die Hälfte der Fellnasen im Auslauf, auch der Nachwuchs, während die anderen übers Gelände durch den Schnee toben. Im Auslauf gemütliche Körbchen, es wird gerauft, gebellt, gespielt und in den auf verschiedenen Ebenen platzierten Hundekörben, -höhlen und -bettchen gekuschelt. Ein 17-jähriger Hundesenior hat sein abgeteiltes eigenes Areal, wo er seine altersbedingte Ruhe findet. Als Michelle zu ihren Schützlingen in den Auslauf tritt, ist sie sofort Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Doch die Streicheleinheiten wollen gut verteilt sein: Die beiden Schottischen Hochlandrinder Max & Moritz haben schließlich ebenfalls Kuschelbedarf. Verzückt stemmt sich Max gegen die streichelnde Hand. Draußen im Stallauslauf pflegen zwei Haflinger intensiven Sozialkontakt. Die unterschiedlichen Stalltiere kommen am Tag, in mehrere Gruppen aufgeteilt, in den Auslauf. – Ein Luxus, von dem manch Privat-Reitpferd in enger Stadtbox nur träumen kann.
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Ab 15 Uhr geht´s dann in die Manege. „Durch die fehlenden Vorstellungen während der Pandemie würde der Rhythmus sonst zu sehr durcheinander geraten“; weiß Michelle. Das regelmäßige, vorstellungsähnliche Training in der Manege wirkt dem entgegen, auch wenn die Tiere, sobald Publikum dabei ist, einfach konzentrierter und emsiger arbeiten, wie sie erklärt. Vater Roman und Mutter Angela führen u. a. die Großpferde vor und begeistern mit Hoher Schule und Taubennummer, Celine-Michelles Bereiche sind die Hundenummer, Ringtrapez, Strapaden mit Tüchern hoch über dem Boden sowie Hula-Hoop. Und die jüngeren Brüder sind für Ponynummern und die Hand-auf-Hand-Artistik zuständig.
Auf Augenhöhe: Celine-Michelle und Max.
Unterstützung willkommen Dies alles ganz coronakonform vor Publikum in Berlin vorführen zu können, hatten die Rogallis, die mit ihrer Tournee in vergangenen Jahren u. a. Polen, Tschechien und Österreich bereisten,
viel Geld in Trennwände und Hygienekonzept gesteckt. Doch es kam eben anders. An diesem Samstag fährt Roman Rogalli nun bis nach Polen, um die nötige Heuladung für die Tiere etwas preiswerter bekommen zu können, in eisiger Kälte stehen die zwei Mitarbeiter vor
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Lichterfelde Ost Journal Rewe und Edeka, bitten um Spenden. – Dabei unterscheiden sie sich von unseriösen Trittbrettfahrern, die in falschem Namen des Zirkus Rogall mit gleichem Anliegen unterwegs sind: Sie als „echte“ Mitarbeiter tragen deutlich die Zirkus Rogall-Telefonnummer auf ihren Westen, unter der potentielle Spender sich rückversichern können. Täglich zwischen 11 und 15 Uhr ist das Zirkus-Gelände an der Birkbuschstraße für Besucher offen, die sich ein Bild von den Tieren machen oder etwas abgeben möchten. Auch an diesem Sonnabend wird das genutzt: Sabine und Gerd H. wohnen in der Siemensstraße. Mit ihrem Labrador „Bubi“ nutzen sie heute den Hundespaziergang, um Möhren abzuliefern. Sie er Habt Ihr was für mich?
zählen: „Wir kennen den Zirkus schon von den Jahren zuvor im Bezirk. Die Artistenfamilie geht so einfühlsam mit den Tieren um und stellt gerade auch für Kinder ein so lustiges und liebevolles Programm auf die Füße, sodass wir da in diesen Tagen wenigstens etwas Hilfe leisten möchten. Denn es wäre jammerschade, wenn dies alles hier Corona zunichtemachen würde.“ Menschen wie ihnen und dem Bezirk für die Möglichkeit, hier
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auf dem Areal bis Mai ausharren zu dürfen, sind Roman Rogalli und seine Familie von Herzen dankbar und hoffen, sich bald wieder öffentlich mit einem seeleerfrischenden Programm dafür in gut besuchtem Zirkuszelt bedanken zu dürfen. -Natürlich zuerst vor Ort in Lankwitz, wo sie mindestens noch bis Mai ihr Zelt aufgebaut haben werden. „Denn für uns ist es doch das Wichtigste, die kleinen und großen Menschen zu erfreuen, zum Lachen zu bringen und mit unserem Programm einen Gegenpol zum grauen Alltag zu schaffen“, erklärt Celine-Michelle und spricht damit für ihr kleines Zirkus-Team, aber auch für die vielen anderen Zirkusunternehmen. � Jacqueline Lorenz
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Institut für Hygiene und Umweltmedizin unter Denkmalschutz Gebäude am Hindenburgdamm zählt zur brutalistischen Architektur
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er Forschungs- und Bildungsbau an der Krahmerstraße 1/Ecke Hindenburgdamm 27 entstand von 1969 bis 1974 im Auftrag der Freien Universität Berlin. Der Entwurf stammt von den bekannten Architekten Hermann Fehling und Daniel Gogel. Die außen und innen sehr gut erhaltene Gesamtanlage ist denkmalwert aus künstlerischen, historischen und städtebaulichen Gründen. Zusammen mit dem nahe gelegenen Klinikum Steglitz (heute das Hauptgebäude des Charité Campus Benjamin Franklin, gebaut 1961-1968, Baudenkmal seit 2012) und den mittlerweile außer Betrieb genommenen Zentralen Tierlaboratorien gegenüber (sogenannter Mäusebunker, gebaut 1971-1981) bil det es eine einzigartige Gruppe von jüngeren Forschungs- und Gesundheitsbauten am Teltowkanal. Hermann Fehling und Daniel Gogel zählen zu den bedeutendsten Exponenten der Berliner „Scharounschule“. Durch die Verwendung ausdrucksstarker Formen schufen sie skulpturhaft wirkende Figuren, die dabei doch die Nutzung im Inneren abbilden und unterstützen. Von gleichfalls hohen Qualitätsansprüchen zeugt der Umgang mit dem bewusst in Szene gesetzten Beton. Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut äußerte sich begeistert: „Dieses Institut ist ein Gesamtkunstwerk, ein Bau von internationalem Rang und ein bedeutender Beitrag zur ‚organischen‘ und ‚brutalistischen‘
Architektur der Nachkriegsmoderne!“ Auch die Charité als heutige Nutzerin trägt die Unterschutzstellung mit: „Das Berliner HygieneInstitut, 1885 von Robert Koch gegründet, ist Teil der Berliner Geschichte. Ohne die hier geleistete Forschungsarbeit wäre Berlin nie Millionenstadt geworden. Der nun ausgesprochene Denkmalschutz ehrt neben dem modernen Institutsbau auch die lange und segensreiche Arbeit der Berliner Hygiene-Wissenschaft“, sagte Prof. Dr. Axel Radlach Pries, Dekan der Charité, und freut sich, hier gemeinsam mit Partnern wie der Freien Universität Berlin einen Life Science Campus zu entwickeln. Die Würdigung des Denkmals geht auch mit dem Bekenntnis der Charité zum Standort im Sü
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westen Berlins einher. So wurde im Dezember 2020 ein wettbewerbliches Dialogverfahren zur städtebaulichen Entwicklungsplanung des gesamten Campus Benjamin Franklin mit den Liegenschaften Institut für Hygiene und Umweltmedizin und dem sogenannten Mäusebunker gestartet. „Die Charité möchte in einem mehrstufigen Verfahren mit international renommierten, interdisziplinären Planerteams eine Vision für die Neue Charité in
Steglitz-Zehlendorf entwickeln – als Universitätsklinikum, das in gesellschaftlicher Verantwortung Zeichen für die Medizin der Zukunft setzt“, sagte Astrid Lurati, Vorstand für Finanzen und Infrastruktur der Charité. Wegbereitende architektonische Ansätze sollen das internationale Spitzenniveau der Charité in Forschung und Behandlung widerspiegeln und sich zugleich mit dem historischen Erbe, das von hoher baukultureller Bedeutung ist, konstruktiv auseinanderset 15 15
zen. An dem mehrstufigen, wettbewerblichen Dialogverfahren sind die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung sowie das Landesdenkmalamt Berlin und das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf beteiligt. Mögliche Nutzungsperspektiven für den „Mäusebunker“ sollen begleitend zu diesem Verfahren im Rahmen eines in Vorbereitung befindlichen integrierten Modellprojektes geprüft werden. ◾
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Martin Sebesta hat sein Hobby zum Beruf gemacht.�
Foto: Antstore
Die Ameisen aus dem Selerweg Das große Krabbeln als erfolgreiche Geschäftsidee
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icht jeder liebt sie auf dem Honigbrot oder im Küchenbereich. Doch wer sich einmal näher mit Ameisen beschäftigt, wird bald ihrer Faszination erliegen. Ameisenhaltung als Hobby wird bei Terrarienfreunden immer beliebter. Weltweit gibt es rund 15.000 Ameisenarten, allein in Deutschland leben um die 100 Arten. Um diesen kleinen wirbellosen Alleskönnern die jeweils passende Umgebung zum Wohlfühlen bieten zu können, gibt es Ameisen-Profi Martin Sebesta, der bereits seit 21 Jahren mit seinem Geschäftsmodell „Antstore“ Anlaufstelle für Einsteiger und Fortgeschrittene ist. Sein Fachhandel im Steglitzer Selerweg 41 gilt als weltweit einziges Ladengeschäft und erstes am Markt, das umfangreiche Beratung, individuell angepasstes Zubehör und im Shop rund 300 Ameisenarten für Privatund Fachleute bietet.
Vom Hobby zum Beruf Bereits im Alter von fünf Jahren buddelte Martin im elterlichen Garten, um Ameisengänge freizulegen und die Nester der emsigen Tierchen genauer in Augenschein nehmen zu können. Wenig später rüstet er ein altes Aquarium um. Eine schwarmgesammelte Königin legte den Grundstock für sein Wissen über Ameisen, fachlich begleitet wurde er dabei von versierten Biologen. Nach und nach kamen auch exotische Ameisenarten dazu. Als der junge Ameisenfreund in den 90er-Jahren im Internet nach Informationsseiten über Ameisen suchte, entdeckte er eine Nische. Selbst entwickelte er in Steglitz mit noch einfachen technischen Mitteln eine erste Info-Seite mit Bildern und Beschreibungen von Haltungsb
Lichterfelde Ost Journal hältern, die vom Fachpublikum über Erwarten gut angenommen wurde. Die Zahl der Anfragen zum Thema Ameisenhaltung und Beschaffenheit der Behältnisse an ihn stieg derartig, dass Martin Sebesta am 2. Februar 2000 schließlich seine Gewerbeanmeldung in den Händen hielt. Mit Materialien aus Baumärkten und Zoofachgeschäften fertigte er von nun an in seiner Privatwohnung artgerechte Haltungsbehälter für einheimische und exotische Arten, wie es sie im Handel nicht gab, und baute damit einen Online-Vertrieb auf. Nach schwerer Erkrankung, die ihn erst einmal ausbremste, brach Sebesta schließlich zu neuen Ufern auf und bereiste die Welt: U.a. Australien, Afrika und Asien eröffneten ihm ihre Ameisenarten-Vielfalt und vermittelten ihm vor Ort Nützliches über Nestbau und Habitate für seinen zukünftigen Formicarien (Haltungsbehälter)-Bau. Zurück in der Heimat ergänzte Sebesta seinen Online-Shop im Jahr 2003 mit der Eröffnung seines ersten Ladengeschäfts in einem Mietshaus in der Klingsorstraße in Steglitz. Doch bald platzte der kleine Laden aus allen Nähten und der junge Geschäftsmann musste weitere Wohnungen im Haus auf unterschiedlichen Etagen anmieten, um Platz für sein Sortiment zu schaffen. „Eine logistische Herausforderung“, erinnert sich Martin Sebesta. Lieferanten mussten auf der Straße ausladen, ein Treppenmarathon in die jeweiligen Wohnungs-Lagerräume folgte. Abhilfe schaffte 2009 der Umzug in die Fabriketage am Selerweg, die nun Antstore und seinem inzwischen 24-köpfigen Team auf den in mehrere Räume unterteilten 1000 Quadratmetern unkompliziert Platz für Ladengeschäft, Planung, Online-Versand in die ganze Welt und für die Produktion bietet. Zu den Antstore-Kunden, die EU-weit das beruhigende Beobachten der emsigen Ameisenkolonien für sich entdeckt haben, zählen überwiegend männliche Privatkunden aller Altersgruppen, aber auch wissenschaftliche Einrichtungen, Museen, Praxen und Anwaltskanzleien. Es krabbelt bei „Globetrotter“ und ebenso in der Biosphäre Potsdam. Einer Expansion ins weitere Ausland steht nichts im Wege.
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Alles aus einer Hand Für seine individuelle Formicarien-Fertigung hat Sebesta vor Ort eine spezielle Glas- und Kunststoffwerkstatt eingerichtet. „So sind wir von Zulieferern nahezu unabhängig und können auf Sonderwünsche schneller reagieren“, erklärt er, der als Betriebswirtschaftler und Industriemechaniker wichtiges zusätzliches Know-how mitbringt. Und dann ist da das Wichtigste, die Lebendware: Ameisen, die möglichst komfortabel und unversehrt in ihre neue Heimat transportiert werden: Antstore mit Martin Sebesta an der Spitze hat dazu ein über die ganze Welt aufgebautes Netzwerk aus zuverlässigen Fachleuten an seiner Seite, die in den jeweili Inh.: Michaela Thiel Tel.: 030 / 772 14 01
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gen Ländern und Erdteilen, aus denen die bestellten Ameisen kommen, ansässig sind. Sie arbeiten in Mittel- und Südeuropa ebenso wie in Afrika, Amerika, Asien und Australien. Da es sich bei den Ameisen um Wirbellose handelt, ist die Transport-Bürokratie unkomplizierter als beim Transport von Wirbeltieren. Auf der übersichtlichen Webseite des Unternehmens, aber auch in zahlreichen You-Tube –Beiträgen von Martin Sebesta findet der ameisenaffine Mensch neben dem Online-Angebot ein umfangreiches Beratungsspektrum mit Auktionsplattform. Und längst ist Martin Sebesta immer wieder gern geladener TV-Gast,
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wenn es um das Thema Ameisen geht. Jetzt in Corona-Zeiten sei die Nachfrage nach krabbelnden Hausgenossen noch gestiegen, erklärt Sebesta: „Die Menschen holen sich damit die Natur nach Hause.“
Jedem Tierchen sein Pläsierchen Zwischen 10.000 und 30.000 Ameisenkolonien krabbeln in den Haltungsbehältnissen im Selerweg. Erhältlich ist mindestens eine begattete Königin, bei Bedarf werden einige Arbeiterinnen mit abgegeben. Die Bedürfnisse der äußerst reinlichen Ameisen sind je nach Art ganz unterschiedlich und benötigen so auch zum Nisten verschi
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denste Bodenbeschaffenheiten wie beispielsweise Stein, Sand, Erde oder Holz. Einsteiger unter den Ameisenfreunden sind gut beraten, wenn sie sich zu Beginn eine eher unkomplizierte Ameisenart wie beispielsweise die Schwarze Wegameise zulegen. Beliebt bei Kunden sind auch die Körnersammlerameisen, Weberameisen und Blattschneiderameisen sowie Knotenameisen. Arten, die unter Naturschutz stehen wie die Rote Waldameise oder zu den gefährdeten Arten zählen, werden selbstverständlich nicht gehandelt. Exotische Arten müssen meist vorbestellt werden. Ob für 30 Euro oder 1000 Euro – Ameisen gibt es in jeder Preisklasse. Für den Anfang aber ist ein erschwingliches Starterset empfehlenswert. Die Ameisen werden je nach Robustheit und
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Empfindlichkeit in die Haltungsklassen HK 1-HK 3 eingeteilt. Für Anfänger ist HK 1 geeignet. Die anderen Haltungsklassen gelten als empfindlicher gegen Klima und Stress, bzw. sind für sehr erfahrene Ameisenhalter geeignet. Und dann gibt es da noch die Risikoklassen RK, die auf ein Gefahrenrisiko hinweisen wie beispielsweise mögliche Stiche oder Gebäudeschäden. – Für Einsteiger wohl kaum empfehlenswert. „Eigentlich sind Ameisen leicht zu halten“, erklärt Martin Sebesta, dem in jedem Satz die Leidenschaft für diese Tierchen anzumerken ist. Daher achtet er genau darauf, dass die Formicarien bestens auf die jeweiligen Bedürfnisse seiner krabbeligen Schützlinge zugeschnitten sind: So gibt es in seinem Ladengeschäft für die jeweils pflanzenfressenden, fleischfressenden oder allesfressenden Arten die passenden und beliebig anfügbaren Röhren, Arenen, Nester und Futterbehälter. – Auch da gibt es einfachere Ausführungen bis hin zur Luxusvariante. Und damit den kleinen Krabblern im neuen Zuhause nicht der Appetit vergeht, gibt es ein umfangreiches Futter- und Zufütterangebot. Vom Wüstenhonig über Mehlkäferlarven und Brombeerblätter bis hin zum Jelly Food Banane oder Ananas und zum Proteinfutter ist für jede noch so verwöhnte Ameisenzunge etwas dabei. Denn an erster Stelle steht das Wohlbefinden der Ameisen, Lebewesen, von denen wir Menschen viel lernen können und die nicht aus einer Laune heraus, sondern erst nach reiflicher Überlegung angeschafft werden sollten. Dies fern von Corona direkt vor Ort endlich wieder Ameisenfreunden, Kitas und Schulklassen vermitteln zu können, darauf hoffen auch Martin Sebesta und sein Team. Weitere Informationen, aktuelle Öffnungszeiten und Kontakt unter www.antstore.net� ◾ � Jacqueline Lorenz
Lichterfelde Ost Journal
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Temporäre Lerngruppen Plus
Unterstützung für Schulen, Kinder und Familien im Bezirk
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n sechs Schulstandorten startet der Bezirk SteglitzZehlendorf in diesem Frühjahr mit einem neuen sozialpädagogischen Angebot. Dazu die Jugendstadträtin Carolina Böhm: Im Schulalltag wird von Jahr zu Jahr deutlicher, dass mehr Kinder eine individuellere Betreuung brauchen, diese Situation wird sich eher verstärken, wenn die Kinder nun aus den Phasen der langen Abwesenheit zurückkehren in den schulischen Alltag. In einer engen Kooperation zwischen Jugendamt und Schulaufsicht, unterstützt durch das
Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend und Gesundheit. � Foto: Uwe Steinert
„Bündnis für Bildung“ werden nun an sechs Schulstandorten temporäre Lerngruppen installiert. Dort werden Kinder für einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten in Kleingruppen (Temporäre Lern gruppen Plus) unterrichtet, ihre Verhaltenskompetenzen werden gestärkt. Das Angebot geschieht in enger Kooperation mit den Eltern, die zur Unterstützung ihrer Erziehungskompetenz in das Programm eingebunden sind. Unser Ziel ist dabei, die Kinder nicht ganz von der Schule abzusondern, sondern vielmehr eine gute Eingliederung in die Regelklassen immer im Blick zu behalten. Nicht zuletzt bin ich davon überzeugt, dass wir mit diesem neuen Angebot die Schulen, die Kinder und die Familien zusätzlich auf dem schwierigen Weg nach der Pandemie unterstützen können.� ◾
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In Pandemie-Zeiten nicht möglich; aber für die Zukunft wünschenswert: Ungezwungener Austausch der Teilnehmenden vor Ort. Foto: wortlaut
Elternclub trotz Pandemie erfolgreich gestartet Es geht vorerst digital weiter
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nfang des Jahres startete der erste Durchlauf des Projektes „Elternclub – gemeinsam aktiv“ in Steglitz-Zehlendorf unter etwas anderen Bedingungen als ursprünglich geplant. Unter Trägerschaft der „wortlaut Sprachwerkstatt UG“ und gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für
Wirtschaft und Arbeit, finden die kostenlosen Workshops für arbeitsuchende, in den Beruf wiedereinsteigende und nichterwerbsfähige Eltern, die sich mit anderen Eltern austauschen und beraten lassen möchten, coronabedingt weiterhin digital statt. Das bietet sowohl Vor- als auch Nachteile, wie Projektreferentin Alexandra Hermann, Erzieherin und studierte Not- und Katastrophenhelferin, in einem ersten
Feedback erklärt: „Zwar können sich an den Video-Gesprächen die Teilnehmenden flexibler beteiligen als es für den eigentlich geplanten Fix-Standort Villa mima möglich wäre. Es fallen so längere Fahrwege weg, sodass sich Interessierte auch von anderen Standorten außerhalb Berlins aus beteiligen können. Doch nicht jeder potentielle Teilnehmende verfügt über einen Computer mit leistungsstarker Technik und kann
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Digital kommunizieren Drei Teilnehmerinnen – in Elternzeit und mit dem Ziel einer beruflichen Umorientierung – sind im ersten Durchlauf gestartet, der Anteil der Männer bleibt dahinter noch zurück, doch das dürfte sich mit der Zeit ändern. Da derzeit die Kinderbetreuung überwiegend in Elternhand liegt, wirkt sich das auch auf das Projekt aus: Die digitalen Workshops sind daher erst einmal auf 1 1/2 Stunden begrenzt, um größeren Betreuungsproblemen entgegenzuwirken. Bei den ersten digitalen Treffen standen noch das Kennenlernen, der Umgang mit der Plattform Zoom, ein erster Austausch und die Wünsche an das Projekt im Mittelpunkt der Gespräche. Au Foto: wortlaut
dadurch lediglich über Handy oder Smartphone erreicht werden.“ So habe man die Methodik der Workshops ändern und daran anpassen müssen. Das noch persönlichere Gegenüber im Gespräch vor Ort falle zwar weg, aber dafür könnten sich so auch mehr unterschiedliche Dozenten zuschalten und an den Workshops teilnehmen.
ßerdem berichteten zwei Mütter den Teilnehmenden von ihren Erfahrungen, die sie, nach unterschiedlich langer „Babypause“ wieder in den Berufsalltag zurückgekehrt, gemacht hatten.
Einstiegsmöglichkeit jederzeit In den weiteren geplanten Workshops werden u. a. Frau Krüger von der Agentur für Arbeit und Frau Kitzing vom Jobcenter Stegltz-Zehlendorf Einblicke in Angebote geben, die in den jeweiligen Institutionen gemacht werden. Auch sollen Eltern-Skills (Fähigkeiten, Kompetenzen) wie „meine Stärken, meine Ziele“ er Grabpflege Dauergrabpflege Individuelle Grabgestaltung
arbeitet werden. Der zweite Durchlauf startet im April 2021, Einstieg in das Projekt ist jederzeit möglich. Die nächsten Digital-Termine dieses Jahres: Jeweils um 10 Uhr am 30. März, am 13. und 27. April, am 11. und 25. Mai, am 8. und 22. Juni und am 6. Juli 2021. Für Interessenten gibt es jeden zweiten Dienstag um 10 Uhr eine digitale Informationsveranstaltung unter dem Link: https://us02web.zoom. us/j/81337053613 Weitere Informationen auch auf der Webseite unter www. wortlaut.de/elternclubs/ ◾ Jacqueline Lorenz
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Teltowkanal und Buschgraben Derk Ehlert im wilden Südwesten
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eine Spuren sind schon aus der Ferne gut sichtbar. Und sie erzählen eine kleine Erfolgsgeschichte: In ganz Berlin hat sich in den letzten Jahren der Biber wieder angesiedelt. In der 10. Folge der Videoserie „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ macht sich der beliebte Wildtierexperte entlang des Teltowkanals auf Spurensuche. Typisch sind seine markanten Biss-Spuren an Baumstämmen. Denn der Biber ist reiner Vegetarier und ernährt sich im Winter mit Vorliebe von schmackhaften jungen Ästen. An die kommt er nur, wenn er den Baum fällt. „Das wird nicht von allen gern gesehen“, betont Ehlert. „Der Biber war allerdings zuerst da“ und gehört zur Berliner Stadtnatur.
Hier war der Biber aktiv. In der Videoserie „Wildes Berlin“ führt Derk Ehlert durch die Natur in der Hauptstadt.
Eine der letzten Flussauenlandschaften Berlins Auf 40 km Länge bildet der Teltowkanal eine wichtige Grünverbindung von der Dahme im Osten bis zur Havel im Westen.
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Ehlerts Wanderung führt von der Brücke an der Wismarer Straße in Lichterfelde zum Buschgraben in Zehlendorf-Süd. Auf dem 6 km langen Weg warten an jeder Ecke Naturbeobachtungen, denn der Teltowkanal hält eine ungeahnte biologische Vielfalt bereit. Ursprünglich um die Jahrhundertwende künstlich an Gärtnerei · Blumenfachgeschäft & Sohn
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Foto: Stiftung Naturschutz Berlin
gelegt, um Berlin wirtschaftlich zu erschließen, sieht man heute nur noch in Alt-Schönow den typischen Charakter der ehemals offenen Auenlandschaft. „Hier ist Mäusebussard-Land!“ ruft Derk Ehlert begeistert und kommt mit seinen Sichtungen auf den weitläufigen Wiesen gar nicht hinterher.
Blaumeisen und Eisvögel Ein Stück weiter präsentiert sich der Teltowkanal schon wieder ganz anders. Im Dickicht der Bäume und Sträucher an der Brücke am Stichkanal tummeln sich Weidenmeisen, Kohlmeisen und Trupps von Schwanz meisen. Hier lüftet Derk Ehlert auch das Liebesgeheimnis von vagabundierenden Blaumeisen-Gigolos. Unter der Brücke zeigen sich mehrere Eisvögel in ihren schönsten Farben. Am Buschgraben durchkämmt eine Wildschweinfamilie das dichte Schilf der Niederung. „Stadtnatur, wohin man schaut. Und das während des gesamten Jahres“, resümiert Derk Ehlert. Schließlich endet die naturkundliche Tour durch den wilden Südwesten am Buschgrabensee. Wer dann noch nicht genug hat, kann von hieraus weiterwandern – über Kleinmachnow bis zum Düppeler Forst oder in den Grunewald. Im Grunewald wurde die zweite Folge der Serie mit Derk Ehlert gedreht. Dort ging es vergangenen Sommer bereits gegen vier Uhr auf den Drachenberg, den kleineren Nachbarn vom Teufelsberg. Die Videoreihe „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ ist eine Produktion der Stiftung Naturschutz Berlin und zeigt uns die grünen Hotspots Berlins. Auf der Seite des Umweltkalenders Berlin unter www.umweltkalenderberlin.de erscheint jeden Monat eine neue Folge. � ◾
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Gesundheit
Wenn das Herz streikt
Starke Zunahme bei Infarkt & Co. vor Corona – Prävention auch während der Pandemie wichtig
Zunahme bei häufigen Herzerkrankungen von 2009 auf 2019 ◾ Frauen und ◾ Männer im Vergleich
93%
68%
65% 58%
27%
Akuter Myokardinfakt / Herzinsuffizienz Rezidivierender Myokardinfarkt
24%
Koronare Herzkrankheit
Basis: Von diesen Herzkrankeiten rund 150.000 betroffene KKH-Versichterte in 2019 sowie rund 130.000 in 2009. Auswertung noch ICD-10 I21, I22, I25 und I50.
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ie zählen zur Hauptrisikogruppe für einen schweren Verlauf von Covid-19 und sind deshalb besonders gefährdet: Herzpatienten. Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, dass HerzKreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche, Herzinfarkt und Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit) auf dem Vormarsch sind: Vor der Corona-Krise verzeichnet die KKH teils einen erheblichen Anstieg – alarmierend, denn Herzkrankheiten sind nach wie vor
die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Das größte Plus von 2009 auf 2019 mit knapp 80 Prozent registriert die KKH beim Herzinfarkt, gefolgt von Herzschwäche mit plus 61 Prozent und der Koronaren Herzkrankheit mit plus 27 Prozent. Umso besorgniserregender ist es, dass seit der Pandemie viele Patienten mit Herzerkrankungen aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus wichtige Arztbesuche meiden. Dadurch gehen zwar aktuell die Diagnosen zurück, aber auch die Chance auf
eine rechtzeitige Prävention und Behandlung. Insgesamt hat mittlerweile rund jeder zwölfte KKH-Versicherte schon einmal einen oder mehrere Herzinfarkte erlitten, ist an einer Verengung der Herzkranzgefäße oder an Herzschwäche erkrankt oder hat gleich mehrere dieser Diagnosen erhalten. In der Generation 70 plus ist sogar knapp jeder Dritte betroffen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich insbesondere bei der Diagnose Herzinfarkt: Betroffen sind etwa doppelt so viele Männer wie Frauen, allerdings hat die Zahl der Fälle bei den Frauen deutlich stärker zugenommen: 2019 erlitten fast doppelt so viele KKH-versicherte Frauen einen Herzinfarkt als noch zehn Jahre zuvor. Bei den Männern sind es rund 65 Prozent mehr. Nicht selten führt ein Herzleiden zum anderen. So können etwa Verengungen der Herzkranzgefäße einen Herzinfarkt oder eine Herzschwäche auslösen. Ursachen für Herzkrankheiten sind neben Stress, Tabak- und Alkoholkonsum, erhöhten Blutfettwerten, mangelnder Bewegung, starkem Übergewicht sowie Bluthochdruck und Diabetes auch erbliche Faktoren. Bei Verdacht auf einen Herznotfall sollte auch in CoronaZeiten niemand zögern, den
Gesundheit
Bei Herzproblemen ist schnelle Hilfe lebenswichtig.
Notarzt zu rufen. „Herzinfarkt und andere Herznotfälle sind keine aufschiebbaren Krankheiten, sondern müssen sofort
Foto: Motortion / AdobeStock
behandelt werden“, betont Michael Gärtner von der KKH in Berlin-Charlottenburg. „Gegen Risikofaktoren wie das Alter
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und genetische Veranlagungen können wir natürlich nichts tun“, sagt Gärtner. Aber rechtzeitiges Handeln in akuten Fällen und eine gesunde Lebensweise könnten entscheidend dazu beitragen, Todesfälle zu verhindern. Dazu gehören neben viel Bewegung und möglichst wenig Stress auch eine ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus empfiehlt die KKH vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, auch während der Pandemie mit ihrem Arzt zu sprechen und eine individuelle Strategie zur Risikoreduktion zu entwickeln. Außerdem können kardiologische Vorsorgeuntersuchungen helfen, um Erkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck oder Gefäßverengungen möglichst frühzeitig zu erkennen. ◾
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