Lichterfelde Ost Journal - Juni/Juli 2020

Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

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Lichterfelde Ost Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

Juni / Juli · Nr. 3/2020

Die unbekannten Seiten des Otto Lilienthal

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Die unbekannten Seiten des Otto Lilienthal Theatermäzen, Autor und Spieleentwickler

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eine Leidenschaft für das Fliegen und seine Pionierarbeit auf diesem Gebiet – die ihn letztendlich das Leben kostete – sind bekannt. Weit weniger bekannt sind seine Maschinenfabrik in Mitte, Otto Lili Lichterfelde Ost Journal

9. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Lilienthal-Denkmal um 1930

enthal als Mäzen eines Theaters und als Autor eines Theaterstücks, in dem er auch Teile seiner Biografie verarbeitet.

Erste Patente Otto Lilienthal – vielseitiger Erfinder, Mäzen und Flugpionier.

Impressum

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Der Flugpionier arbeitete ab 1872 als Konstruktions Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. August/September Nr. 4/2020 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.07.2020 Erscheinung: 01.08.2020 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde Ost Journals

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Der Anker-Steinbaukasten, ursprünglich eine Erfindung der Brüder Lilienthal.

ingenieur in der Maschinenfabrik Hoppe in Berlin. Aus dieser Zeit stammt sein erstes Patent. Obwohl das Patent von seinem Bruder Gustav angemeldet wurde, gilt Otto Lilienthal als der maßgebliche Erfinder. Er entwarf die erste Handschrämmaschine für den Bergbau. An der Ausfüh Otto Lilienthal 1894 mit dem kleinen Schlagflügelapparat.

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rung war auch Heinrich Seidel beteiligt, der später Schriftsteller wurde. Eine Weiterentwicklung in Richtung Kettensäge endete bereits im Versuchsstadium. Weitere Patente der Brüder folgten. Von der gefahrlosen Dampfmaschine über Kinderspielzeug bis zu Tragflächen und Flugzeugen reichten sie fast 50 Erfindungen beim Patentamt ein.

Weltbekanntes Spielzeug Auch der Vorfahre der beliebten Baukästen geht auf das Konto von Gustav und Otto Lilienthal. Sie entwickelten den „AnkerBaukasten“. Exemplare davon sind noch im Heimatmuseum Zehlendorf und im Steglitz Museum zu sehen. Der Baukas Zahnarztpraxis Ulrich C. Degner • Implantatprothetik • Kinderzahnheilkunde • Chirurgie • Parodontologie • Intraorale Kamera • Vollkeramiken

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ten wurde ein Verkaufsschlager – allerdings nicht mehr für die Brüder Lilienthal. Sie waren keine Marketingstrategen. Das vermeintlich erfolglose Konzept wurde an den Unternehmer Friedrich Adolf Richter verkauft, der daraus eine Erfolgsgeschichte machte.

Gewinnbeteiligung für Arbeiter Im Jahr 1883 gründete Otto Lilienthal in Berlin-Mitte seine eigene Maschinenfabrik für Dampfkessel und Dampfmaschinen. Im gleichen Jahr reichte er sein Patent für die „gefahrlose Dampfmaschine“ ein. Als Arbeitgeber zeigte er sich fortschrittlich. Bereits 1890 führte er eine Gewinnbeteiligung für die Arbeiter in der Fabrik ein. An der Köpenicker Straße 111 – 113 erinnerte bis 2017 eine Stele an

Am Fliegeberg in Lichterfelde testete Otto Lilienthal seine Gleitflieger.

die Maschinenfabrik. Sie musste einem Neubauprojekt weichen.

Theater-Mäzen und Schauspieler 1892 engagierte sich Otto Lilienthal im Ostend-Theater, das von Max Samst geleitet wurde. Samst schuldete Lilienthal die Bezahlung einer Dampfmaschine für die Theaterheizung. Es gelang dem Theaterleiter, Lilienthal als Mäzen zu gewinnen. Otto Lilienthal vertrat die Ansicht, jeder Arbeiter müsse sich einen Theaterbesuch leisten können. So kostete ein Besuch in dem nun „Nationaltheater“ genannten Haus nur zehn Pfennige. Auch Otto Lilienthal selbst trat hier als Schauspieler auf. Und schrieb das Stück „Moderne Raubritter – Bilder aus dem Berliner Leben“. Nach dem Tod Lilien­thals musste das Projekt aus Geldnot aufgegeben werden.

Wohnort Lichterfelde Bereits 1887 war Otto Lilienthal mit seiner Frau Agnes und den Kindern in die Kolonie Groß-Lichterfelde gezogen. Das Haus, das heute nicht mehr steht, wurde von seinem Bruder Gustav entworfen. In der Umgebung seines Hauses fand er mehrere Orte, an denen er seine Flugversuche startete. Der bekannteste ist wohl der Fliegeberg im heutigen Lilienthalpark in Lichterfelde Ost. Nachdem der Fliegerpionier auf dem Gollenberg im Havelland tödlich verunglückte, wurde er auf dem Friedhof Lankwitz begraben, heute ist seine Grabstätte ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Auf seinem Grabstein sind die Worte „Opfer müssen gebracht werden“ verewigt. 1914 wurde das Denkmal nahe der Bäkestraße als erstes Lilienthal-Denkmal errichtet. � ◾

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Abgehoben

Buch über die Geschichte des Fliegens in Berlin

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s begann in Lichterfelde – dort ließ sich der Flugpionier Otto Lilienthal einen Hügel aufschütten, von dem aus er seine ersten Flugversuche startete. Das Buch „Abgehoben. Eine kleine Geschichte des Fliegens in historischen Fotos“ schlägt von den Gleitern Otto Lilienthals einen Bogen über die Flughäfen Tempelhof und Johannistal bis zum BER. Freunde alter Flugzeuge kommen bei Doppeldeckern, RumplerTauben und anderen auf ihre Kosten. Auch Bilder von Zeppelinen fehlen nicht. Die historischen Aufnahmen begleitet von einem

einführenden Text nehmen die Leser/innen mit auf eine Reise durch die historische Luftfahrt in Berlin. Der Rückblich auf die ereignisreiche Vergangenheit voller Rekorde, Skandale und Triumpfe zeigt viele Facetten der Berliner Fluggeschichte. Autor Boris von Brauchitsch studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zur Kunst und Fotografie. Das Buch mit 132 Seiten und 190 Abbildungen ist in der Edition Braus, Berlin, erschienen. Es ist für 24,95 Euro im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-86228-179-4� ◾

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Zum fünften Mal „Kunst im Kleingarten“ Freiluft-Galerie hinterm Gartenzaun

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as Event „Kunst im Kleingarten“ hat in den zurückliegenden Jahren bei den teilnehmenden Künstlern und Besuchern großen Anklang gefunden. In diesem Jahr wird die beliebte Freiluftgalerie zum fünften Mal ihre Gartentore für große und kleine Kunstfreunde öffnen. In Absprache mit dem Bezirksverband der Kleingärtner Steglitz e. V. laden Künstler und Kleingärtner am 31.  Mai 2020 (Pfingstsonntag) von 11 bis 17  Uhr zu der eintrittsfreien Veranstaltung auf die Kleingartenanlage „Am Stichkanal“ in Berlin-Lichterfelde ein. 16 Künstler unterschiedlichen Genres aus Berlin, Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow beteiligen sich daran.

Malerei, Kleinkunst und mehr… Wie in der Vergangenheit werden Fotografie und Kleinkunst geschützt vor etwaigen Wetterkapriolen unter Pavillons auf dem Vereinshausgelände und die Malerei in den umliegenden Gärten ausgestellt. Dabei wird ein breites Spektrum an Zeichnungen, Fotografie und Malerei präsentiert, das sich von gegenständlicher bis abstrakter Darstellung bewegt, immer in Berührung mit der Natur und dem sozialen Umfeld des Gartenvereins.

Aus der Kunstwerkstatt AltSchönow werden auch einige behinderte Künstler ihre Kunstwerke vorstellen. Darüber hinaus erklärt eine Gartenfachberaterin an ihrem Stand viel Interessantes über das Kleingartenwesen und über die

Kunstfertigkeiten von Bienen & Co. Im Vereinshaus gibt es am Veranstaltungstag Kaffee, Kuchen und Grillwürste zu kleinem Preis, damit neben der Kunstseele auch der Magen nicht zu kurz kommt. � Zoppa/Lo

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Not-OPs für Toaster & Co in Lichterfelde-West Ehrenamtliche Tüftler retten im RepairCafé so manches Lieblingsstück

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eweils am zweiten Montag im Monat öffnet im Obergeschoss des Kultur-Bahnhofs das RepairCafé von 18 – 21 Uhr seine Türen für Menschen mit defekten Haushaltsgeräten, Spielzeug oder Lampen. Dafür zeigen ehrenamtliche Experten nach Feierabend vollen Einsatz und verlängern mit Lötkolben, Know-how und oft einfachen Mitteln so manch Geräteleben. Ihnen voran stehen Rüdiger K. Büttner, Entwicklungs-Ingenieur, und seine Frau Carola, NotarFachangestellte, die das in Berlin erste und bis heute einzige eigenständig geführte Repair­Café im Jahr 2016 gegründet haben. Was in Berlin-Schöneweide und mit einem Team von vier Leuten begonnen hat und im Heimatmuseum Steglitz größer wurde, zog vor über drei Jahren ins geräumige Obergeschoss des Bahnhof Lichterfelde-West und zählt inzwischen 13 ehrenamtliche Tüftler. Als Mitglied im Dach RepairCafé Lichterfelde-West.

verband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen kann das RepairCafé für eine geringe jährliche Gebühr ans Bezirksamt die Räume mietfrei nutzen. Viele Stammklienten des RepairCafés – überwiegend Senioren, aber auch zunehmend jüngere Bezirksbewohner – wollen längst nicht mehr auf diese ebenso fachkundige wie herzliche Hilfe

bei Problemen mit ihren Lieblingsstücken verzichten, liegt die Erfolgsquote dieses kostenfreien Reparatur-Service im Schnitt doch bei 70 Prozent.

Wegwerfen war gestern In ganz Berlin gibt es weitere 25  RepairCafés, überwiegend

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Lichterfelde Ost Journal von Trägern und Organisationen betrieben, wie Rüdiger Büttner erklärt. Das erste europäische Repair­ Café initiierte Martine Postma 2009 in Amsterdam, woraus sich die Stiftung RepairCafé entwickelte. Ziel dieser Café-Art ist es, über gemeinsames Reparieren von Alltagsgegenständen in gemütlicher Atmosphäre auf lokaler Ebene verstärkt Nachhaltigkeit zu etablieren sowie Gemeinschaft und Wertschätzung zu fördern. Der Erfolg der ersten Einrichtung brachte europaweit weitere RepairCafés hervor. Potentiellen ehrenamtlichen RepairCafé-Gründern bietet die Repair-Café-Community der Stiftung inzwischen Unterstützung und Austauschmöglichkeit, indem sie ihren Mitgliedern Leit Carola Büttner und Team, bei Organisation und Klienten-Betreuung ganz vorn.

faden und Tipps zur Organisation und Realisierung eines nicht kommerziell betriebenen RepairCafés an die Hand gibt. Da MALER- UND TAPEZIERARBEITEN

rauf berufen sich als Mitglieder auch die Büttners, beispielsweise wenn es um die Hausordnung oder das C ­ afé-Logo geht.

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Bei Kaffee gemütlich ankommen, bevor´s losgeht.

Ankommen mit Kaffee und Kuchen Der Montagabend im März ist regnerisch, Corona macht von sich reden. Dennoch – zu Büttners RepairCafé nach Lichterfelde-West kommen an diesem Abend alle bereits Wochen vorher telefonisch angemeldeten Besucher mit ihren elektrischen „Sorgenkindern“ aus Haushalt und Alltag, von der Lampe bis

zur Retro-Kaffeemühle. Rüdiger Büttner kommt aus der Industrie und organisiert ehrenamtlich, aber straff Voranmeldung, Aufbau, Einteilung der Experten und Abbau, packt wie seine Frau kräftig mit an. „Denn ein RepairCafé ist nur so gut wie seine Leute“, betont er. Der Café-Termin ist extra um 18 Uhr angesetzt, damit ihn neben Senioren auch Berufstätige nutzen können, rund 25 Klienten

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pro Abend. An Büttners Seite ein verlässliches Team, man kennt sich seit Jahren: Experten für die Reparaturen – Techniker, Elektriker, Mechaniker – sitzen am Arbeitstisch, dahinter Frauen wie Carola, die ihre Augen überall haben und dafür sorgen, dass sich die Besucher wohl fühlen. Die Wartezeit, bis man zum Experten beordert ist, wird im Vorraum überbrückt, auf ausgedienten, aber urigen S-Bahn-Bänken

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Öffungszeiten: Mo - Sa 10-13 Uhr Mo - Do 15-18 Uhr

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Lichterfelde Ost Journal bei Kaffee und Kuchen, selbstgebacken von Teammitgliedern. Donauwelle und ButtercremeMuffin bekommen Anerkennung, man findet ins Gespräch. Gastfreundschaft wird großgeschrieben. Für Eilige heißt es, ankommen und entschleunigen.

Kaputt isset schon, kaputter jeht nich… Dieser Spruch ist mit einem Augenzwinkern Motto für Büttner &Co. Umso besser, wenn dann doch noch was zu machen ist. Viele Klienten sind öfter da: So auch Frau Doktor, genau vor einem Jahr war sie 500. Besucherin im RepairCafé, mit Primel und kleinem Geschenk vom Team bedacht. Heute ist es eine Lampe, an der der Schwenkarm gebrochen ist. „Bei den Lampen meiner Eltern, die ich sonst hergebracht habe, konnte immer geholfen werden“, erklärt sie. Heute klappt es nicht, Schweden lässt grüßen. Doch sie will mit einem anderen Stück bald wiederkommen. Und dann ist da Patrik von Keller, Mitbegründer des Lichterfelder RepairCafés, mit einem Lautsprecher seiner Haushaltshilfe. Alleine das Öffnen des Gerätes, um

Rettung von Sibylle´s Lieblingsstück.

an die Schrauben zu gelangen, erfordert Geschick und Erfahrung, beides hat Rüdiger Büttner reichlich, Patrik assistiert. Die Membrane ist ausgeschlagen, da kann auch der Experte nichts mehr machen. „Selbst, wenn hier nichts mehr geht: Dann weiß der Besitzer wenigstens, dass er

das Teil nun mit gutem Gewissen entsorgen kann“, erklärt er und hat beim nächsten Klienten ein echtes Erfolgserlebnis: Der Toaster war runtergefallen, nichts ging mehr. – Von Rüdiger auseinandergebaut und Fehler erkannt: Die Toasthalterung war nur ausgehakt, – morgen früh gibt´s wieder knusprigen Toast, Daumen hoch! Es wird gescherzt und gefachsimpelt, Werkzeug weitergereicht. Ehrensache, jeder Experte hat sein eigenes Handwerkszeug dabei, doch im Wandschrank verwahrt Rüdiger einen wertvollen „Not-Fundus“ mit Netzadapter und Lötkolben. Er erzählt: „Manches bekommen wir aus Betriebs- oder privaten Haushaltsauflösungen. Neben dem passenden Werkzeug aber besonders wichtig: Unsere Experten trauen sich was, haben keine Angst. Dadurch entdecken sie manchen Fehler, der bei zu zaghafter Herangehensweise verborgen geblieben wäre.“ So konnte vor kurzem auch ein uralter Puppenherd wieder zum Kochen gebracht werden. Während in Lichterfelde-West eher defekte Haushaltsgeräte und Lampen vorgestellt wer WERBUNG FÜR BERLIN Reklame-Werkstätten Konrad Moritz GmbH Lichtreklame Firmenschilder Autobeschriftungen Bauschilder

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den, sei der Bedarf in den weiteren RepairCafés Berlins ganz anders, wie Büttner erzählt. So würden in typischen StudentenWohnbezirken eher Näharbeiten verlangt, da dort der Euro nicht so locker sitzt. Und in Bezirken mit jungen Familien boome das Spielzeug-Reparatur-Angebot. In Steglitz-Zehlendorf ist eher älteres, weibliches Klientel unterwegs. Männern sei es peinlicher, technische Hilfe zu suchen. Nach und nach nutzten das RepairAngebot auch Jüngere, da sie im Einsatz gegen die Ressourcenkrise immer stärker auf Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung setzen.

Café der Erfolgserlebnisse Sibylle hat Glück: Ihr KassettenRadio hat über 30 Jahre auf dem Gehäuse. „Es passt genau auf mein Regal und ist so herrlich einfach zu bedienen. Moderne Geräte sind mir technisch viel zu aufwendig“, verrät sie. Jetzt leiert am Gerät der Ton. Kein Problem für Gerhard, er weiß: „Hier lernt man selbst immer noch dazu.“ Bald ist der Fehler gefunden. Die Tonköpfe sind´s. Mit Alkohol

In Arbeit: Gertrauds Retro-Kaffeemühle aus den 50ern.

werden sie gereinigt, Kontakte werden befestigt; den letzten Schliff gibt Kontaktspray. Sibylle strahlt, als klare Töne zu hören sind, und auch Gerhard ist zufrieden. 20 Minuten hat der Eingriff am „offenen Geräteherzen“ gedauert, Pfusch bekommt in Büttners RepairCafé keine Chance.

Gertraud ist mit ihrer elektrischen Retro-Kaffeemühle aus den 50ern, die keinen Piep mehr sagt, vorbeigekommen. TechnikExperte Lutz-Michael erklärt: „Da ist noch richtig Technik drin.“ Einen neuen Kondensator hat Gertraud schon besorgt. Der Lötkolben dampft, doch auch nach dem Einbau will das gute Stück noch nicht so richtig. – Das Schneidemesser muss raus, um an alle Kontakte gelangen zu können. Doch das passende Werkzeug, um den komplizierten Haltemechanismus zu knacken, hat Lutz-Michael zu Hause. Sein Ehrgeiz ist geweckt. Gertraud vertraut ihm ihr Lieblingsstück bis zum nächsten RepairCafé-Termin an. Und dann ist da das Lichtblüten-Bäumchen, das nicht mehr leuchten will. Kurzerhand wird ein neues Netzteil aus Rüdigers Ersatzteillager angebaut, das den defekten Stecker überbrückt, und Bäumchen und Besitzerin strahlen wieder. Nebenan laufen die Forschungsarbeiten an einer Nähmaschine, Fachgebiet des Repair-Cafés in Lichterfelde-West, das mehrere Nähmaschinenfachleute wie Eveline an der Hand hat. Die Di Vermittlung von: Versicherungen der Versicherungsunternehmen der Allianz (Fachagentur für Tierversicherungen) Investmentfonds der Allianz Global Investors

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Tüftler Rüdiger K. Büttner (r.) und Patrik von Keller.

agnose, weshalb sich der Unterfaden nicht mehr aufspulen lässt, sagt: Das Gerät ist verzogen, die Experten sind an ihre Grenzen gekommen. Pro Repair-Montag kann immer nur eine Nähmaschine wegen der komplizierten Technik vorgestellt werden, Interessenten sollten sich daher auf längere Wartezeiten einstellen. Carola Büttner erklärt: „Wir wünschen uns, mehr Menschen in unserem Kiez zu erreichen und dazu zu bewegen, sich mit Hilfe unseres RC-Expertenteams an der Abfallvermeidung zu beteiligen und gleichzeitig ihre liebgewonnenen Spielzeuge, Elektro- und Haushaltsgeräte, Lampen, Radios usw. wieder funktionsfähig, also repariert, zu erhalten. Oft gelingt uns das mit einfachsten Mitteln. Und ohne, dass unseren Mitbürgern dadurch Kosten entstehen, denn wir arbeiten alle ehrenamtlich und somit unentgeltlich. Wobei wir uns über Spenden natürlich freuen, damit wir Werkzeuge ersetzen und neue Materialien kaufen können.“ Übrigens: Rüdiger Büttner bietet in Kooperation mit der Volkshochschule im Bürgertreff Lichterfelde-West Lötkurse für Anfänger*innen, Kursentgelt: 9,89 €/Person + 5 € Bausatz-Kosten. Nächster Termin (unter Vorbehalt): 28. Mai 2020 von 18 – 21  Uhr. Rechtzeitige Anmeldung unter Telefon 030 – 90299 5020. Anmeldungen zum RepairCafé unter Telefon 0157 / 816 946 34. – kein AB, es wird zurückgerufen oder über E-Mail: repaircafe@bastler-beutel.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Leseglück aus dem Lankwitzer Büchertausch-Häusle Tanja Huttner bietet gelesenen Büchern neue Chancen

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ücher haben es ihr von jeher angetan. Bereits zur Kommunion waren sie ihr Hauptwunsch, während ihre Schwester Hörspiel-Kassetten bevorzugte. Und so ist es kaum verwunderlich, dass diese ge für Groß und Klein von amüsant bis spannend. Und auch im Internet ist sie aktiv unterwegs und tauscht sich mit BookCrossern über Buch-Rückmeldungen aus: Im Online-Forum BookCrossing, einer weltweit offenen großen

Mitnehmen, lesen, weitergeben – So ist das Konzept, mit dem Tanja Huttner nachhaltigen Bücherkonsum unterstützt. Denn in vielen häuslichen Rega Tanja Huttner und Leseglück-Lankwitz halten Bücher in Bewegung.

haltvollen Papierkunstwerke Tanja Huttner auch ausgelesen weiter am Herzen liegen. In ihrem Lankwitzer Vorgarten an der Blankenhainer Straße 4 bietet sie im selbstgebauten „Leseglück Büchertausch-Häusle“ Lesestoff

Bibliothek, kann so auch manches von Lankwitz aus auf Reisen gegangene Buch über sich und seine Stationen erzählen, an dem es schon Leseglück verbreitet und Langeweile vertrieben hat.

len stapeln sich und verstauben Bücher, die, wenn überhaupt einmal gelesen, uninteressant geworden sind. Zum Wegwerfen zu schade, bietet ihnen da Tanjas rund um die Uhr geöffnetes Büchertausch-Häusle DIE Lösung:

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Lichterfelde Ost Journal Türchen öffnen, das mitgebrachte Buch einstellen und dafür ein neues ganz nach eigenem Geschmack mitnehmen. Das kann dann frei nach BookCrossing an einen anderen Bücherwurm weitergegeben oder in Tanjas Fundus wieder zurückgetauscht werden – nachhaltiger kann Lesen kaum sein. Konrad Kutt machte den nachhaltigen Büchertausch mit seinen zu BücherboXXen umfunktionierten ausrangierten Telefonzellen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und weit darüber hinaus populär. „Doch in unserem Lankwitzer Kiez suchen wir die BoXXen vergebens“, erzählt Tanja Huttner. Die für sie nächstgelegensten BücherboXXen im Bezirk stehen ein gutes Stück entfernt – am Teltower Damm in Zehlendorf vor dem Mehrgenerationenhaus Phoenix und auf dem Markusplatz in Steglitz. So entwickelte Tanja die Idee vom Bücherhäuschen vor der eigenen Haustür. Während ihr Ehemann der Bauherr war, übernahm die Tochter die Fassadenmalerei, und der Sohn vervollständigte das Gemeinschafts-Bauwerk mit einer letzten, aber wichtigen Schraube. Vor 1 ½ Jahren zogen die ersten Bücher ein. Über 700 haben inzwischen die Leser gewechselt, schätzt die Buchfreundin, die akribisch darauf achtet, dass das Bücherangebot abwechslungsreich bleibt und keine Exemplare ungelesen im Tauschhäusle verstauben. Das Angebot ist überschaubar, ordentlich und ansprechend, das ist der Initiatorin wichtig. Vorurteilsfrei gibt sie jedem Buch eine Chance. Unter 17 17

haltungsliteratur ist bei den Le- Tanja Huttner über ihr eigenes seratten am Häusle gefragter als geändertes Leseverhalten: „Sonst lese ich regelmäßig und überwieFachbücher, weiß sie. gend in der S-Bahn auf meinem Lesen gegen die Krise fast einstündigen Arbeitsweg.“ Doch durch die geänderten Besonderer Bedarf besteht aktu- Lebensverhältnisse greift sie in ell an gut erhaltenen Kinderbü- diesen Tagen zuhause wieder chern, für die eine extra Tausche- häufiger zum Buch und geht cke reserviert ist, in der aktuell die dafür auch mal gerne früher zu „zauberhafte Hexe Lilli“ und Cor- Bett. Ihr aktueller Begleiter: „Ein nelia Funkes „Anna-Geschichten“ deutsches Klassenzimmer“ von Jan Kammann. Der Autor ist Lehrer von 30 Schülern aus 22 Nationen. Kammann bereiste diese Nationen, um mehr Verständnis für seine Schüler zu bekommen und schrieb darüber ein Buch. – Vielleicht demnächst der neue „Bestseller“ im Leseglück-Häusle?

Ein Buch kommt rum

Mit BookCrossing ein Buch auf Reisen schicken.

auf kleine Leser warten. „Über weitere Kinderbücher freut sich das Häusle“, betont Tanja Huttner und nennt gleich noch ein weiteres Anliegen: Für ihre ehrenamtliche Schutzmasken-Herstellung für Arztpraxen bittet sie an der Tür des Lesehäuschens um Gummilitze-Gummibandspenden, die im Briefkasten abgelegt werden können. Die derzeit rege BüchertauschAktivität am Häusle macht eine positive Nebenwirkung der Corona-Krise deutlich: Die Menschen lesen in diesen Zeiten wieder mehr.

Übrigens: Aktuell im Leseglück-Lankwitz-Bücherhäusle eingestellte Bücher sind unter www.bookcrossing.com/ hunt/28/284/140663/838106 aufgelistet. Um sein gewähltes und nach dem Lesen weitergegebenes Leseglück-Buch auf eine nachvollziehbare Reise um die Welt via BookCrossing schicken zu können, hat jedes Exemplar ein Etikett mit eigener BCID-IdentNr., die zusammen mit seinem Fundort und -datum unter www. bookcrossing.com angegeben werden kann. – So ist Spannung auch nach der Lektüre garantiert. Denn wer weiß, vielleicht entsteht daraus ein lebhafter Kontakt zu einer Leseratte gleichen Lesegeschmacks am anderen Ende der Welt?� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Dem Originalklang auf der Spur

Camesina Quartett präsentiert musikalische Ausgrabungen auf Augenhöhe

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m 2007 gegründeten Camesina Quartett kommen namhafte Musik-Experten der historischen Aufführungspraxis zusammen. Die Musiker demonstrieren authentisch Alte Musik, indem sie sich mit ihrer Kammermusik dem einstigen Originalklang durch umfangreiche Quellenkenntnis und historisch korrekte Anwendung meisterhaft annähern. So konnte sich das Camesina Quartett in Berlin zur festen Größe der „his Foto: Olga Vasilkova / AdobeStock

torisierenden“ Streichquartette entwickeln. Dr.  Johannes Gebauer, Musikwissenschaftler, Barock-Violinist und Gründer des Ensembles, pendelt voller Pioniergeist regelmäßig zwischen Berlin-Zehlendorf und Bern, um aus seinen umfangreichen Forschungen weitere musikalische „Ausgrabungen“ in ihrer Originalgestalt dem Publikum von heute verständlich zu machen und über Konzerte des von ihm ge gründeten Camesina Quartetts näherzubringen. Seinen Namen erhielt das Quartett nach dem Wiener CamesinaHaus (heutiges „Mozart-Haus“), das W. A. Mozart von 1784 – 1787 bewohnte. Benannt ist das Haus nach dem berühmten Stuckateur Alberto Camesina, der die barocke Stuckdecke verzierte, unter der Mozart sein Arbeitszimmer eingerichtet haben soll. Hier spielte Mozart seine Joseph Haydn gewidmeten Streic

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Lichterfelde Ost Journal quartette dem Musikerfreund erstmals vor und sollen sich Joseph Haydn (1. Violine), Carl Ditters von Dittersdorf (2. Violine) W. A. Mozart (Viola) und Joseph Baptist Vanhal (Violoncello) zum gemeinsamen Musizieren im Quartett getroffen haben. „Wie klang eigentlich diese Musik damals? Welche Instrumente nutzte man, oder wie war die Sitzordnung der Musizierenden? Und wie interpretierte der Komponist das von ihm geschriebene Stück auf dem Instrument damaliger Zeit?“ fragt sich so manch Musikinteressierter unserer Tage. Akustische Antwort darauf will das Camesina Quartett mit ausgewählten Streichquartetten alter Meister von Beethoven bis Reissiger geben, mit historischen Streich-Instrumenten und Bögen, auf Darmsaiten gespielt. Dabei orientiert sich das Quartett an Forschungserkenntnissen, welche Aussagen über Interpretationspraktiken von damals geben und dem Hörenden die vorgetragenen Stücke so originalgetreu wie möglich vermittelbar machen, ohne Schnörkel unserer Tage. Sich an die historischen Vorbilder zu halten, ist dabei Gebot.

Stationen – von Zehlendorf über Cambridge nach Bern Ohne Violinist Dr.  Johannes Gebauer und seine Berner Forschungsergebnisse zum Thema Interpretationspraxis des 19.  Jahrhunderts gäbe es das Camesina Quartett in seiner historisierenden Exaktheit wohl kaum.

CAMESINA QUAR T E T T

Schon früh interessierte Johannes Gebauer sich für Kammermusik. In Berlin-Zehlendorf aufgewachsen, erhielt er im Alter von fünf Jahren seinen ersten Violinen-Unterricht bei Irene Wilhelmi. Er war mehrfacher Preisträger bei Musikwettbewerben wie „Jugend musiziert“ und „Kammerwettbewerb der Berliner Schulen“.

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Johannes besuchte das für sein hohes musikalisches Bildungsniveau bekannte Droste-HülshoffGymnasium und spielte bereits dort im Schüler-Quartett. Nach dem Abitur studierte er Musikwissenschaft am King´s College Cambridge. Neben einem Stipendium für Instrumental- und Kammermusik-Unterricht erhielt er dort einen Sonderpreis des Provost des Colleges für seine musikalischen Verdienste. Noch während des Studiums gründete Johannes Gebauer mehrere Ensembles wie das Cambridge Baroque Sinfonia und die Camerata Berolinensis. Er wurde musikwissenschaftlicher Publikations-Mitarbeiter von Christopher Hogwood, war jüngstes Mitglied der Academy of Ancient Music und des Collegium Musicum 90. Im Rahmen seines Aufbaustudiums an der Schola Cantorum Basiliensis konzentrierte sich Gebauer auf Kammermusikstudien. Danach kehrte er nach Berlin zurück. Er spielt als Geiger ein Repertoire von Barockmusik bis Romantik und bevorzugt dabei historische Instrumente. In unterschiedlichen Funktionen – vom Solisten bis zum Gastkon Ich freue mich auf Ihr Lächeln! Ästhetische Zahnmedizin - Bleaching Hypnose - Implantate - Prophylaxe Veneers - Kindersprechstunde Mo., Do., Fr. 9 – 13 Uhr Mo., Do. 14 – 18 Uhr Di. 12 – 18 Uhr, Mi. 8 – 13 Uhr Sa nach Vereinbarung

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zertmeister der Detmolder Barockakademie – wurde Gebauer Mitglied deutscher und internationaler Ensembles für Alte Musik, darunter das Bach Ensemble New York und das L´Orfeo Barockorchester Linz. 2007schließlich gründete er als Primarius das Camesina Quartett, mit dem er inzwischen drei nicht nur in Fachkreisen hochangesehene CDs mit Streichquartetten von Carl Gottlieb Reissiger, Jan Ladislav Dussek und Johann Baptist Vanhal auf historischen Instrumenten eingespielt hat. Immer wieder ist Camesina auch gerngesehener Gast hochkarätiger Festivals und Konzertserien.

Von der Forschung zur Praxis Dr. Johannes Gebauer forscht zur Interpretationspraxis seit 2012 an der Hochschule der Künste in Bern: „Dort lassen sich Forschung und Interpretationspraxis optimal verbinden, kann in der Praxis ausprobiert werden, was an Erkenntnissen aus der Forschung hervorgegangen ist“, beschreibt Dr. Gebauer seine Arbeit an der Berner Hochschule.

2017 promovierte er summa cum laude mit seiner Dissertation zu dem Musiker und Geigen-Virtuosen Joseph Joachim (1831 –1907), Zeitgenosse von Robert Schumann und Johannes Brahms, von dem noch bemerkenswerte Tondokumente erhalten sind. Um den Originalklang der von Joachim gespielten Stücke von damals originalgetreu herausarbeiten zu können, wurden im Rahmen der Forschungsarbeit komplizierte Nachbauten erster früher Aufnahmegeräte notwendig. Mit ihnen nahm man dann die von Gebauer nachgespielten Klänge auf, um ein ungefähres Gefühl für die durch die Aufnahmetechnik damaliger Tage bedingte Tonveränderungen bekommen zu können. Das Nachspielen der in überlieferten Tonaufnahmen festgehaltenen Joachim-Interpretationen auf einem möglichst originalgetreuen, komplizierten Geigen-Nachbau nach altem Vorbild folgte: Wurden zu Joachims Zeit Darmsaiten noch überwiegend aus Schafdarm hergestellt – für eine Saite werden etliche Därme benötigt – sind die heutigen Saiten meist aus Metall oder Kunststoff

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gefertigt, auf historischen Instrumenten eher aus Rinderdarm, was jedoch Unterschiede für Klang und Belastbarkeit bedeutet. Werden heute auf speziellen Wunsch noch Schafdarmsaiten gefertigt, erfolgt die Reinigung des Darmes vorab chemisch anstatt manuell wie einst. Der gereinigte Darm besitzt so andere Eigenschaften als sein historisches Vorbild, d.h. die aus ihm gefertigten Saiten sind ebenfalls anders belast- und spielbar als früher. – Nur EINE „Wissenschaft für sich“ auf dem mühsamen Weg zum Originalklang. Übrigens: Gebauers Arbeit erscheint in diesem Jahr als Monographie im Verlag BeethovenHaus Bonn. Ab März forscht der Musikwissenschaftler in einem vom Schweizer Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt an „annotierten Stimmenmaterialien des 19. Jahrhunderts“, d.h. zu „Randbemerkungen überlieferter Notendokumente“.

Camesina QuartettMitglieder Aktuell spielt im Camesina Quartett neben Dr.  Gebauer (Violone 1) Mareike Beckmann

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Saitenherstellung aus Schafdarm im Jahr 1918 in einer der wohl damals größten Fabriken zur Saiten- und Catgutherstellung, der Firma E. Künzel & Co in Markneukirchen im Vogtland. Foto: Berliner Fotograf Waldemar Titzenthaler Quelle: Ausstellungsbeiheft zur Ausstellung „Saiten- und Catgutherstellung in und um Markneukirchen“ von Dr. Wilhelm Geipel

(Violine  2), studierte Geigerin/ Barockvioline mit Konzertdiplom und Musikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt historische Aufführungspraxis. Sie dissertierte über den Geiger August Wilhelj. In beratender Funktion ist sie bei Concerto Köln tätig, sieht ihre Arbeit als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und findet Gleichgesinnte im Camesina Quartett. Mit sieben Jahren begann sie das Violinspiel und erhielt eine Frühförderung in Frankfurt, wo

sie später auch studierte und sich auf historische Streichinstrumente spezialisierte. Zusätzlich studierte sie in Würzburg Barockvioline. Weiteres Quartett-Mitglied ist die in den USA geborene und in Deutschland aufgewachsene Cellistin Kathrin Sutor. Sie studierte historische Aufführungspraxis an der UdK Berlin und in den USA, spielte u. a. im Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin und war Solocellistin im European Union Baroque

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Orchestra. Sie ist Mitglied des Festspielorchesters Göttingen und Stimmführerin im Pariser Insula Orchestra. U.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin ist sie regelmäßig als Solocellistin in Konzerten und Musikproduktionen zu hören. Durch und durch Kammermusikerin, ist die an der Universität Potsdam als Dozentin für Violoncello tätige Kathrin Sutor in etlichen namhaften Quartetten Mitglied und engagiert sich bei den Friedenauer Kammerkonzerten.

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Viertes festes Standbein des Camesina Quartetts mit ihrer Viola ist seit Gründung die in Sibirien geborene Irina Alexandrowna, die am Glinka-Konservatorium in Novosibirsk studierte und 1993 mit dem Ensemble Debut den Grand Prix in Belgien gewann. Sie spielte beim staatlichen Sinfonieorchester Altaj im sibirischen Barnaul und unterrichtete dort Kammermusik, ist Mitgründerin des dortigen Lyceums zur Förderung musikalisch begabter Kinder. Zur Alten Musik und zu Johannes Gebauer fand sie mit ihrer Gambe als Mitglied des Spezialensembles Ars Longa sowie des Bach Ensemble New York und der Cappella Coloniensis. In Köln schloss sie ein Aufbaustudium im Fach Viola ab und hatte regelmäßige Engagements beim WDR-Sinfonieorchester. Sie war Mitglied mehrerer renommierter Kammermusik-Ensembles und -Orchester und wandte sich immer stärker der Alten Musik zu. Heute leitet sie die Abteilung für musikalische Früherziehung in der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf. Mit ihrem Mann Dr.  Johannes Gebauer und ihren drei Söhnen

o. Dr. Johannes Gebauer (Violine 1) und Irina Alexandrowna (Viola), l.u. Mareike Beckmann (Violine 2) und r.u. Kathrin Sutor (Violoncello).� Foto Silke Woweries

lebt sie in der Nähe vom Mexikoplatz im Berliner Südwesten. Konzerttermine und weitere Informationen unter www.

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Partner in Krisenzeiten: Das Robert Koch-Institut Nicht nur in Corona-Zeiten auf allen Ebenen im Einsatz für die Gesundheit

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ines der weltweit ältesten biomedizinischen Institute macht in Corona-Zeiten täglich von sich reden. Aber nicht nur in Krisenzeiten steht das Robert Koch-Institut (RKI) als Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten sowie als zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland hinter der Bevölkerung, um sie vor bedrohlichen Krankheiten zu schützen, den Gesundheitszustand zu verbessern und transparent aufzuklären. Dazu forschen am RKI rund 1.200 Menschen aus 90 verschiedenen Berufen, darunter ca. 450 Wissenschaftler und Doktoranden. Als zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention hat das Institut, das direkt dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellt ist, weitere wichtige Aufgaben als zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung und Beratung zu erfüllen. Das RKI ist im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung hochqualifizierter vorrangiger Ansprechpartner, wenn es um die wissenschaftliche Untersu Hauptsitz des Robert Koch-Instituts am Nordufer in Berlin-Wedding. � Foto: Manuel Frauendorf / RKI

chung und die Analyse sowie Bewertung hochgefährlicher, sich weitverbreitender Krankheiten von hoher öffentlicher und gesundheitspolitischer Bedeutung geht.

Frühwarnsystem mit „Antennenfunktion“

einschließlich Erkennung und Risiko-Bewertung, und ist für Berichterstattung und RisikoErfassung zuständig. In der Corona-Krise spielt das RKI eine wichtige Rolle zur kontinuierlichen Erfassung der aktuellen Lage der Virus-Ausbreitung – insbesondere in Deutschland – zur Bewertung der verfügbaren Informationen und zur Risikobewertung für die deutsche Bevölkerung sowie die Erteilung von Empfehlungen, die einer schnellen Virus-Ausbreitung entgegenwirken sollen.

Gemäß seinem Auftrag beobachtet das RKI das Auftreten von Krankheiten und relevanten Gesundheitsgefahren in der Bevölkerung, leitet aber auch wissenschaftlich begründete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ein. So wird das Dreimal in Berlin Institut tätig auf den Gebieten Erkennung, Verhütung und Be- Die Welt wandelt sich, und so kämpfung, führt epidemiolo- müssen sich auch Institutionen gische Untersuchungen durch, wandeln, um Schritt halten

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zu können. Das weltweit mit Public-Health-Akteuren, FachMedizinern, internationalen Institutionen, Gremien und Kommissionen vernetzte RKI hat sich nicht von ungefähr zum weltweit anerkannten Institut für die Gesundheit der Bevölkerung entwickelt, dabei immer wieder neue Herausforderungen angenommen, eigene Forschungsansätze kritisch hinterfragt und weiterentwickelt. 1891 gegründet, gilt es heute als eine der weltweit ältesten Forschungseinrichtungen im Bereich der Biomedizin, das eigenverantwortlich und unabhängig arbeitet. Dabei ist es dem Institut wichtig, Verantwortung auf globaler Ebene zu übernehmen, besonders wenn es um bedrohliche

Gesundheitskrisen wie Corona geht. Diese Krisen gemeinsam mit den betroffenen Ländern zu bewältigen, ist gerade derzeit ein wichtiges Ziel des RKI. Es erfüllt damit Aufgaben für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und für das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC). An drei Berliner Standorten ist das RKI vertreten: Im 1897 errichteten denkmalgeschützten Gebäude am Nordufer in BerlinWedding liegt nahe Campus Virchow-Klinikum der Charité sein Hauptsitz. Das Gebäude wurde einst als Ergänzung zum 1891 gegründeten Königlich Preußischen Institut für Infektionskrankheiten errichtet. Heute sind hier Institutsleitung,

HIV-Forschung, Bioinformatik und Bibliothek untergebracht. Auch das Mausoleum für Robert Koch und das der Öffentlichkeit zugängliche Museum befinden sich in dem Bau. Am Standort Seestraße in Berlin-Moabit sind in saniertem Gebäudekomplex und Laborneubau Forschungslabore, Hochsicherheitslabor und ITAbteilung untergebracht. Der dritte Standort an der General-Pape-Straße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg beherbergt im ehemaligen1895 für die Landwehrinspektion Berlin erbauten denkmalgeschützten Kasernengebäude die Epidemiologie, Gesundheitsmonitoring und Institutsdruckerei. Außerhalb von Berlin, in Wernigerode in Harz, besitzt das

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Lichterfelde Ost Journal RKI eine Außenstelle mit den Hauptforschungsbereichen bakterielle Infektionen, Antibiotika-Resistenzen, Zoonosen, und angewandte Bioinformatik. Zusätzlich befindet sich dort das Nationale Referenzzentrum für Staphylokokken, Enterokokken, Salmonellen und Darmpathogene.

Tiermediziner und Mikrobiologe an der Spitze

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Mikrobiologe und Präsident des Robert Koch-Institut. � Foto von 2016: Andrea Schnartendorff / RKI

Derzeit in den Medien wohl bekanntestes Gesicht des RKI ist Prof. Dr. Lothar Heinz Wieler, Präsident und Fach-Veterinärmediziner für Mikrobiologie. Verständlich vermittelt er Fachleuten und der Öffentlichkeit den zur Coronavirus SARS-CoV 2-Pandemie aktuellen Wissensstand und die gegenwärtige Gesundheitslage. Der gebürtige Nordrhein-Westfale aus Königswinter studierte als Sohn eines Tierarztes und einer Landwirtin Anfang der 80er-Jahre an der FU Berlin Veterinärmedizin, arbeitete an der Pathologie der Universität Ulm und promovierte an der LudwigMaximilians-Universität München. Am Institut für Hygiene in Gießen habilitierte er für das Fach „Infektionskrankheiten und Hygiene der Tiere“. Ab 1998 war Wieler Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre am Fachbereich Veterinärmedizin der FU Berlin sowie geschäftsführender Direktor des Tierseuchen-Institut. Seit 2015 ist er Präsident des RKI. Prof. Dr. Wieler

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ist Mitglied zahlreicher namhafter Institutionen, darunter die Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern.

Robert Koch und das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten Vor 110 Jahren, am 27. Mai 1910 verstarb im Alter von 67 Jahren Robert Koch, Berliner Arzt und Begründer der Bakteriologie – und der Entdecker der Erreger von Tuberkulose und Cholera, Nobelpreisträger und Ehrenbürger Berlins. Seine Berliner Tätigkeit begann im Jahr 1880 bescheiden am Kaiserlichen Gesundheitsamt, wo er sich schon bald – assistiert von Georg Gaffky und Friedrich Loeffler – auf die Suche nach dem Tuberkulosebakterium machte, das er als Erreger der Lungenerkrankung bereits nach acht Monaten erstmals nachweisen konnte. Weitere Arbeitsjahre folgten am neu gegründeten Hygiene-Institut der Medizinischen Fakultät der Friedrich-WilhelmsUniversität (Vorläufer der Humboldt-Universität),

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Robert Koch, Begründer der Bakteriologie, Nobelpreisträger. � Archiv RKI

wo er 1883 zum Professor der Hygiene ernannt wurde und die Instituts-Leitung übernahm. Trotz vielfältiger Aufgaben vernachlässigte er seine Forschung nicht und konnte 1890 das Tuberkulin als mögliches Heilmittel gegen Tuberkulose vorstellen. Kultusminister Gustav von Goßler eröffnete daraufhin Robert Koch sein Vorhaben, ihn von seinen Aufgaben am Hygiene-Institut zu entbinden und stattdessen ein für ihn allein zu Forschungszwe Ihr Spezialist für Sonnenschutzund Sicherheitstechnik

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Lichterfelde Gesundheit Ost Journal cken bestimmtes Institut ins Leben zu rufen. – Ein Vorschlag, dem Robert Koch nur zu gern zustimmte: Am 1. Juli 1891 wurde das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten Ecke Charité-/ Schumannstraße erst einmal behelfsmäßig im sogenannten Triangel-Bau eröffnet. 1900 folgte das Dienstgebäude am Nordufer 20, das heute ein Standort des RKI ist. Bis 1904 blieb Robert Koch Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten. Während der kommenden Jahre begab sich Koch im Auftrag der Regierung auf Expeditionen nach u. a. Italien, Indien und Afrika, wo er Tropen-Krankheiten wie Malaria, Schlafkrankheit, Texasfieber und Rinderpest erforschte. 1912, zwei Jahre nach Kochs Tod, wurde das Institut in „Königlich Preußisches Institut für Infektionskrankheiten – Robert Koch –“ umbenannt. Der Satz, den Robert Koch 1890 in seinem Vortrag auf dem X. Internationalen medizinischen Kongress sagte, und der auch den Sockel seines Denkmals auf dem Robert-Koch-Platz in Berlin-Mitte ziert, ist heute aktueller und wünschenswerter denn je: „Ich wünsche, daß im Kriege gegen die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde des Menschengeschlechts eine Nation die andere immer wieder überflügeln möge.“ Jacqueline Lorenz

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