Lichterfelde Ost Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung
Trinkbrunnen in Lichterfelde Fast 100 Wasserspender in der Stadt
Oktober / November · Nr. 5/2019
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Lichterfelde Ost Journal
Trinkbrunnen in Lichterfelde Fast 100 Wasserspender in der Stadt
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egen den Durst: In Steglitz stehen mehrere Wasserspender im öffentlichen Raum. Darunter an Plätzen wie dem LudwigBeck-Platz in Lichterfelde und dem Franz-Amrehn-Platz an der Schloßstraße. Auch im Stadtpark Steglitz und an der Bäkestraße, in der Bogenstraße sowie an der Eduard-SprangerPromenade sind Trinkbrunnen aufgestellt. Neu und zentral ist der Trinkbrunnen auf dem Hermann-Ehlers-Platz. Es gibt zwei unterschiedliche Modelle: Der „Kaiserbrunnen“ fällt durch seine blaue Farbe auf. Das Mo Lankwitzer Straße 8 | 12209 Berlin Te l . 0 3 0 / 7 6 8 8 4 5 1 5 www.SteffenPiech.de
Lichterfelde Ost Journal dell „Berliner Trinkbrunnen“ präsentiert sich in dezentem Silbergrau. Die Wasserspender sprudeln von Mai bis Oktober. Während der Wintermonate werden sie abgestellt, da die Frostgefahr ist zu groß ist. Zuständig sind die Berliner Wasserbetriebe, die unter Trinkbrunnen@bwb. de auch weitere Vorschläge für Standorte entgegennehmen. Voraussetzung ist, dass Wasser- und Abwasserleitungen vorhanden sind. Der Senat hat eine Million Euro für Trinkbrunnen zur Verfügung gestellt. Stadtweit sind es mittlerweile 96 Brunnen, an denen sich die Passanten erfrischen können. Bis zum Ziel von 100 Trinkwasserspendern ist es also nicht mehr weit. � ◾
Impressum
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8. Jahrgang
Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Dezember/Januar Nr. 6/2019 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.10.2019 Erscheinung: 01.12.2019 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie in unserem OnlineArchiv, unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde Ost Journals
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Kunst im Kiez
Ausstellung rund um den Kranoldplatz
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om 11. bis 20. Oktober zeigen Künstlerinnen und Künstler aus dem Kiez zum 5. Mal in den Geschäften rund um den Kranoldplatz gemalte Bilder, Grafiken, Drucke, Glaskunst und Fotos. „In 24 Geschäften und Einrichtungen zeigen 27 Künstler ihre Arbeiten. Es tut sich ja einiges im Kiez, darum möchte ich besonders auf Foto Faible hinweisen, das in seinem neuen Geschäft in der Morgensternstraße 29 mit Malerei von Barbara Brose wieder teilnimmt „ sagt Gesine Wenzel, die Organisatorin dieser Kiez- und Kunstaktion. „Viele Geschäfte sind bereits „alte Bekannte“ bei der Kiez-KunstWoche, aber es gibt auch einige neue Teilnehmer.“ Eröffnet wird die Kunstwoche am 11. Oktober um 19 Uhr in der Villa Folke Bernadotte am Jungfernstieg, wo sich alle Künstler und Künstlerin nen mit einem Werk vorstellen und mit Getränken, Häppchen und guter Livemusik zu einem geselligen Abend einladen. Neu dabei ist das Seniorenzentrum Bethel in der Promenadenstraße. Da es weiter weg vom Kranoldplatz liegt, gibt es mit Musik der Mellow Tones eine Extra-Vernissage der drei dort ausstellenden Künstler am Dienstag, dem 15. Oktober um 16 Uhr.
Langer Freitag
Tuschezeichnung von Sayyora Muin.
Am Freitag, den 18. Oktober, werden die anderen teilnehmenden Geschäfte wieder länger geöffnet haben und freuen sich ab 18 Uhr zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern auf Ihren Besuch und Ihr Interesse. Bei einem Begrüßungsschluck kann man sich in Ruhe die ausgestellten Werke ansehen, sich in den Geschäften umsehen, Neues
und vielleicht Unerwartetes entdecken. „Auch Familie Lebek mit ihrem Japanischen Garten beteiligt sich in diesem Jahr wieder und hat neben Karin Flora Hirsch auch eine japanische Trommelgruppe zu Gast. Genaueres erfahren Sie in den roten Flyern, die im Kiez und in der Umgebung ausliegen“, so Gesine Wenzel.
Ein Abschied Nach fünf Jahren hört Gesine Wenzel jetzt mit der Organisation von Kunst im Kiez auf, ob es eine Nachfolge gibt, ist leider noch nicht bekannt. „Was war am Schönsten? …dass viele Geschäfte so spontan und gerne mitgemacht haben, der Kontakt mit vielen Künstlern und Menschen in meinem Kiez. Herzlichen Dank an alle, die fünf Jahre Kunst im Kiez mitgetragen haben!“� ◾
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Angehörige jederzeit willkommen Intensivstation des St. Marien-Krankenhauses als besonders besucherfreundlich zertifiziert
Zertifizierung angehörigenfreundliche Intensivstation des St. Marien-Krankenhaus.�
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nfang August erhielt die Interdisziplinäre Intensivstation des Lankwitzer St. Marien-Krankenhauses das Zertifikat „Angehörige jederzeit willkommen“ – ein erster Schritt zur angehörigenfreundlichen Intensivstation. Verliehen wurde dieses von der Stiftung Pflege, die die Vermittlung und Erarbeitung neuer pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse fördert und für die
Vermittlung der gewonnenen Erkenntnisse an Angehörige und beruflich Pflegende sorgt. „Mit dem Zertifikat können wir über die Stationsgrenzen hinaus zeigen, dass bei uns Angehörige ein wichtiger Teil des therapeutischen Konzeptes sind“ sagt Timo Bechtel, Pflegedirektor im St. Marien-Krankenhaus. „Denn neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung sind sie
Foto: Marien-Gruppe
eine große Unterstützung bei der Genesung unserer Patientinnen und Patienten.“ Auf der Intensivstation im St. Marien-Krankenhaus gibt es keine festen Besuchszeiten. Angehörige können nach Absprache jederzeit besucht werden. Im St. MarienKrankenhaus versorgen 450 Mitarbeiter in sieben medizinischen Fachabteilungen jährlich mehr als 25.000 Patienten. � ◾
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Wenn Fotos sprechen und Worte Bilder schaffen Peter Hahn fängt ungewöhnliche Augenblicke mit Kamera und Stift ein
Peter Hahn – Fotokünstler und Autor.
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in Greis vor einem Frauenplakat, ein weißhaariger Kopf vor winterlichen Birkenstämmen, die geheimnisvoll leuchten, oder eine Wolke in Drachengestalt über dem Heizkraftwerk. Wenn der Künstler Peter Hahn aus Lichterfelde seine handliche Sony-Kamera zückt, geschieht dies ohne viel Aufhebens. Abstrakte Momente in der Alltäglichkeit, der sich unbeobachtet fühlende Mensch sind die bevorzugten Motive seiner Streetfotografie. Der ausgebildete Fotograf und Repro-Fotograf weiß:
„Das künstlerisch fotografische Auge, um Motiv und Umgebung im richtigen Moment mit dem Auslöser festzuhalten, kann einem keiner beibringen.“ Dass Peter Hahn diese Gabe besitzt, davon zeugen die zahlreichen Auszeichnungen seiner Fotoar „Versuchte Kontaktaufnahme“ von Peter Hahn
beiten, die er jährlich auf fünf bis zehn bundesweiten Ausstellungen präsentiert. Nicht von ungefähr kommt, dass seine lebendigen Fotos Geschichten erzählen, den Betrachter mitunter animieren, selbst eine Handlung daraus abzuleiten. Doch nicht nur mit dem Auslöser geht Peter Hahn geschickt um. Auch die richtigen Worte findet er, wenn er für Lokalzeitungen schreibt oder an seinem aktuellen, heiteren Buchentwurf sitzt. „Das macht mehr Arbeit als ich dachte“, schmunzelt er, doch man merkt ihm an,
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wie viel Freude ihm diese Aufgabe bereitet.
Momentaufnahmen aus dem Barockdorf Eichtersheim, dem Heimatdorf Peter Hahns, wird das Buch in Wort und Bild zeigen, in klarer Sprache das Wesentliche auf den Punkt bringend, wie es auch seine Fotos tun. Frühere Bewohner des Ortes werden darin ihre Geschichte wiederfinden, denn gerade die Menschen in ihrer Verschiedenheit sind es, die dem Künstler so wichtig sind. Sie lassen ihn ihre Geschichte mit der Kamera oder dem Stift erzählen – in Eichtersheim ebenso wie in Berlin. Bevor Peter Hahn in Berlin ankam, ist er viel herumgekommen. Dank seines Vaters, der als
Peter Hahn mit seiner Mutter und als Schuljunge.�
Immobilienverwalter arbeitete, zog man häufig um. So verschlug es den in Heidelberg Geborenen u. a. nach Stuttgart, Hannover und Braunschweig sowie ins Baden-Württembergische Eichtersheim (heutiges Angelbachtal). Dort wohnte er mit seinen
Archiv Peter Hahn
Eltern bis zu seinem 12. Lebensjahr im Amtshaus, dem einstigen Geburtshaus des radikaldemokratischen Revolutionärs Friedrich Karl Franz Hecker (* 1811) und in direkter Nähe zum vom Vater verwalteten Wasserschloss. Die Kamera war bereits dort sein
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ständiger Begleiter. Mit ihr hielt er fest, was ihm durch die häufigen Umzüge verloren schien. Eine kleine Textkostprobe mir Erinnerungen an seine Kindheit, die Hahn mit Tafeln alter Fotografien aus dieser Zeit anlässlich einer Ausstellung in Angelbachtal präsentierte, kam so gut an, dass daraus sein Buchprojekt entstand. „Die Anerkennung und Wärme, die mir dort entgegengebracht wurde, weckte heimelige Gefühle“, gesteht Peter Hahn, der seit über 45 Jahren in Berlin lebt.
Von Datenbank bis Hippie-Memoiren Mit dem Schreiben hatte der gelernte Fotograf noch nie Schwierigkeiten. „Ich habe häufig Arbeit und Hobby verbunden“, betont er, der in Berlin auch als Fotograf bei namhaften Unternehmen gearbeitet hat. Diese Doppelbegabung machte wohl auch seinen beruflichen Erfolg aus, den er nach seinem Studium der Landschaftsplanung, in dem er auch seine
Frau, ebenfalls Landschaftsplanerin, kennengelernt hatte, als Diplom-Ingenieur erlangte. Er arbeitete an einer TU-Schriftreihe, war viele Jahre im Berliner Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik und später beim Landessportbund Berlin in der Abteilung Sportstätten und Umwelt tätig. Berichte und landesübergreifende Gutachten verfasste er und erarbeitete für den Landessportbund Berlin die erste Datenbank, in der über 2.000 kommunale und vereinseigene Sportstandorte mit Sportarten und –anlagen vorstellt wurden; in Wort und Bild, wozu er in seiner Freizeit mit der Kamera zu allen Sportstätten unterwegs war. Auch die Broschüre mit „Tips für umweltverträgliches Freizeitverhalten“ Anfang der 90er-Jahre ging auf seine Initiative zurück. Und sein „Freizeit-Knigge“ – Ratgeber für umweltfreundliche Freizeitgestaltung – wäre als aktualisierte Neuauflage in unseren Tagen durchaus empfehlenswert… Heute ist das Schreiben für Peter Hahn eines seiner Hobbys. So hat er kürzlich seine Erinnerungen an seine kurze, aber intensive Hippiezeit als Zeitungsbeitrag zu Papier gebracht und dürfte mit einer eventuell ausgebauten Buchversion durchaus so manchem Blumenkind von damals aus der Seele schreiben.
Fotoblues mit Auszeichnung Oben: „Gleichklang“ und „Heizkraftwerk Lichterfelde“ von Peter Hahn.
Doch Peter Hahns Freizeit- Schwerpunkt bleibt das Fotografieren. Bei seinen Bus- und
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„Sturmtief Xavier“ von Peter Hahn.
Bahnfahrten ist es immer wieder die Naivität und Unbekümmertheit von Menschen, denen er begegnet. Damit sie sich möglichst unbeobachtet fühlen, nutzt er nur eine kleine Kamera. Hahn erklärt: „Denn die Menschen sind heute viel empfindsamer geworden und fühlen sich leicht bedrängt, wenn sich ein großes Fotoobjektiv auf sie richtet.“ Eine unauffällige Kamera ist da weitaus weniger distanzlos. So wirken seine Fotos eher zufällig, ungestellt und natürlich, voller Widerspruch und Überraschung, doch immer beeindruckend und zum Nachdenken anregend. Die Geschichten und Aussagen, die sie vermitteln, können fröhlich, beruhigend, aber auch beklemmend und gespenstisch sein. Auf den Busfahrten oder eher ziellosen Spaziergängen durch die Straßen sind es die fast unbemerkten Momente und Gegebenheiten des Alltags, die Peter
Hahn berühren: Im Focus dann der vom Sturm entwurzelte Baum, an dem eine Kopftuchträgerin vorbeiweht oder der gebeugte alte Mann vor einem Abrisshaus. Viele seiner bundesweit ausgezeichneten Motive findet der Künstler auf Reisen – und im Berliner Südwesten. Rund um den Kranoldplatz, für dessen Zukunft er sich einsetzt, trifft man ihn ebenso wie in der Schloßstraße oder am LIO. „Unwahrscheinlich interessant“ findet der Künstler eigentlich alles. So engagiert er sich im anerkannten Kunst.Raum.Steglitz e. V. ebenso wie im Deutschen Verband der Fotografie e. V. und in der Free-Mitglied fotocommunity. So abwechslungsreich wie seine Fotos sind auch die Ausstellungsorte, an denen er seine Werke präsentiert: Hahn hat im ehemaligen Frauengefängnis
Soeht 7 ausgestellt, aber auch im Shoppingcenter „Schloss“, bundesweit in Schlössern und Gutshäusern, gehobenen Lokalen und Sportclubs. Seine Foto-Ausstellung „Der Südwesten en Vogue“ kann noch bis zum 15. Oktober 2019 täglich von 10-22 Uhr in der „Gathof Gastronomie“ im Tennisclub Blau-Gold Steglitz in der Leonorenstraße 37-39 in 12257 Berlin-Lankwitz besucht werden. Und gemeinsam mit dem Club „VHS Fotofreunde Zehlendorf“ stellt auch er seine Fotos noch bis zum 8. Oktober 2019 im Restaurant „AMARCORD“ in der Handjerystraße 55 in 12161 Berlin-Friedenau aus: Montag- Freitag 12-22 Uhr und Samstag ab 16 Uhr. Weitere Informationen, Anfragen und Kontakt zum Künstler unter www.fotoblues.net und kontakt@fotoblues.net� ◾ � Jacqueline Lorenz
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Visualisierung des Neubauvorhabens „Wohnen am Turm“.�
Grafik: IBT.PAN.
Generationsübergreifendes „Wohnen am Turm“ Neubauprojekt in Lichterfelde
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nde August feierte die Berliner Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle Richtfest für ihr Neubauvorhaben „Wohnen am Turm“ in der Gartenstadt Lichterfelde Süd, kurz vor der Berliner Stadtgrenze zu Teltow. Das Motto des Neubaus: „Rundum genossenschaftlich. L(i)ebenswert für alle Generationen“. Der namensgebende „Turm“, eine viergeschossige Rotunde, wird umrahmt von sechs Baukörpern.
Generationengerecht und Grün Gebaut werden insgesamt 146 barrierearme Wohnungen. Mit 1,5 bis 4 Zimmern und ca. 39 bis ca. 109 Quadratmetern wird sowohl der Bedarf von kleinen als auch von großen Haushalten abgedeckt. Die Durchschnittsmieten sollen laut Wohnungsgenossenschaft zwischen 10 und 12 Euro nettokalt liegen. Der Entwurf stammt aus der Feder der Architektin Caroline Thiel vom Berliner Büro IBT.PAN, das Investitionsvolumen beträgt ca. 35 Millionen Euro. 2021 soll das gesamte Bauvorhaben fertiggestellt sein. Hinzu kommt eine Tief garage mit 75 Stellplätzen, in den „Turm“ ziehen das neue Vor-Ort-Büro der Märkischen Scholle sowie ein moderner Nachbarschaftstreff für soziokulturelle Veranstaltungen. Für Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf werden im benachbarten Gebäude sowohl eine rund um die Uhr betreute Wohngemeinschaft mit 12 Plätzen für Menschen mit Demenz integriert als auch eine Tagespflegeeinrichtung. Vor dem Neubau stand der Abriss von insgesamt 122 Wohnungen. Die Häuser aus den 1930erJahren waren laut einem Gutachten unter wirtschaftlichen Aspekten nicht mehr sanierbar. Alle betroffenen Mieter seien mit neuem Wohnraum versorgt worden, sagte Jochen Icken, technischer Vorstand der Märkischen Scholle.
Moderne Spielplätze und Urban Gardening Neben Mietergärten wird die Genossenschaft ihren Mitgliedern Möglichkeiten zum Urban Gardening bieten, Kinder dürfen sich auf moderne
Lichterfelde Ost Journal Spielplätze freuen. Die Märkische Scholle hatte alle Anwohnerinnen und Anwohner nach ihren Wünschen befragt und im Rahmen einer Arbeitsgruppe in die Planung einbezogen. Margit Piatyszek-Lössl, kaufmännischer Vorstand: „Unser Ziel ist, den Mitgliedern ein lebenslanges Wohnen bei der Märkischen Scholle zu ermöglichen. Wir wünschen uns deshalb, dass ‚Wohnen am Turm‘ die Gartenstadt Lichterfelde Süd weiter zu einem grünen, lebens- und liebenswerten Quartier für alle Generationen entwickelt. Vor diesem Hintergrund versteht sich die Breite unseres Angebots von kleinen bis familiengerechten Wohnungen.“ Die Gartenstadt Lichterfelde Süd umfasst insgesamt über 900 Wohnungen aus den 30er- und 60er-Jahren. Von 2014 bis Ende 2018 hat die Märkische Scholle eine umfangreiche energetische und sozialverträgliche Sanierungsmaßnahme, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, realisiert. Außerdem hat die Genossenschaft im Rahmen von Dachaufstockungen und Verdichtungsmaßnahmen weitere 100 Wohnungen gebaut.� ◾
Am 30. August wurde das Richtfest gefeiert.�
Foto: Dirk Lausch
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Graffitiwände in Lankwitz und Nikolassee
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ür viele ist es Schmiererei andere möchten ihren „Tag“ an wenn sein Eigentum „verziert“ und Sachbeschädigung, möglichst vielen Orten sehen. Al- wurde und er es für viel Geld für andere Kunst. Wieder lerdings freut sich kaum jemand, wieder reinigen lassen muss. Wer Spaß an Graffiti hat, aber seiner Leidenschaft auf legalem Weg nachgehen möchte, kann das in Lankwitz und Düppel machen. An der früheren Rollschuhbahn im Gemeindepark Lankwitz steht seit dem Jahr 2018 eine legale Wand zur Verfügung. Auch an der Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) Düppel an der Lissabonallee 6 sind Sprayer willkommen, die sich an der frei zugänglichen Wand „austoben“ können. Ein Highlight war das öffentliche Graffiti-Event im August in Lankwitz. Dabei waren erfahrene Graffiti-Künstlerinnen und
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Künstler anwesend. Unter deren Anleitung konnten Kinder und Jugendliche sprayen. Damit möglichst viele junge Menschen den Umgang mit der Spraydose ausprobieren konnten, standen zusätzliche Wände zur Verfü gung. Die jungen Sprayerinnen und Sprayer nutzten die Gelegenheit und brachten ausdrucksvolle Bilder zustande, in denen sich Graffiti von seiner schönsten Seite präsentiert. Bereits im Jahr 2014 begannen
Graffitikünstler in Steglitz-Zehlendorf nach geeigneten Wänden zu suchen. 2016 konnte dann die erste Wand bei der Jugendfreizeiteinrichtung Düppel freigegeben werden. 2018 folgte die Wand in Lankwitz. � ◾
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Achim Freyer, Kunstversteher, Künstler und Philosoph durch und durch.
ACHIM FREYER und seine Stiftung Zur Förderung zeitgenössischer Künste und Künstler
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em Bild hilft nicht das zu lassen, um ein Etwas zum KlinWort. Natur schafft sich gen und Leuchten zu bringen mit selbst aus dem Sein der den Geheimnissen des GeschafWelt. fenen Kunst ist Schaffen, um durch Er- sagt Achim Freyer, Professor, kenntnis am Entstandenen das Maler, Grafiker, Bühnenbildner; Dasein im Sein erlebbarer werden Film- und Theatermacher und
dabei auch stets liebenswerter Philosoph und Stifter. Auch nach 85 Lebensjahren sucht der junggebliebene Künstler immer noch neue Herausforderungen und stellt sich ihnen mit seiner Arbeit; neugierig auf das, was das
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Ergebnis ihm sagen und woraus er neue Kraft schöpfen wird. Das von ihm geschaffene KUNSTHAUS im Lichterfelder Kadettenweg 53 birgt auf drei Stockwerken einen Großteil seiner außergewöhnlichen Sammlung internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, aber auch Arbeiten namhafter deutscher und ausländischer Maler in bunter Nachbarschaft zu Fundstücken von Trödel- und anderen Märkten. Ohne Namen sind die Bilder gehängt, vielmehr hat Freyer ihre Aussage in den Mittelpunkt gestellt. Dabei verliert er nie den Künstler-Nachwuchs aus den Augen. Aus seiner Schule sind weltweit viele namhafte Künstler hervorgegangen, darunter Malerin Kerstin Drechsel, Bühnenbildnerin Etienne Pluss und Klangkünstler und Kurator Georg Weckwerth.
Wilde Kunst, die erdet Als ganz besonderer Kunstort unterschiedlichster Weltsichten lädt die Fachwerk-Villa aus dem Jahr 1893 mit ihren Schatzkammern und ihrer unverwechselbaren Art brut, Street Art und Outsider Kunst zu Begegnungen und Toleranz. So schafft es die eher „wilde“ Kunst hier immer wieder, ihre Betrachter in die einzigartige Atmosphäre dieses Hauses und die Aussagen ihrer Exponate und Bilder einzubeziehen und auf ganz persönliche Art zu erden. Dabei ist Achim Freyer der wohltuende, doch vor Schaffenskraft sprühende Ruhepol. Ohne ihn atmet dieser Kunstort zwar,
Weidenäste über Gemälde – Kunst à la Achim Freyer.
seine Lebendigkeit jedoch erhält er vom Künstler mit jedem Werk mehr übertragen. Wie gemacht für die Kunst sind die Räume der gleichzeitig als Kunst- und Privathaus genutzten Villa, deren Fenster zum Schutz der Gemälde verhängt sind, und in denen Achim Freyer gerade zusätzliche Wände für weitere 200 Werke hat einfügen lassen. Die gemeinnützige Stiftung rief Achim Freyer ins Leben, um da mit als langjähriger Förderer zeitgenössischer Kunst und Künstler ein Zeichen zu setzen. Inzwischen weiß er rund 80 Gleichgesinnte und acht Angestellte an seiner Seite. Die Mitglieder des im 2016 gegründeten FREUNDESKREIS DER ACHIM-FREYERSTIFTUNG unterstützen – vom Künstler bis zum Rechtsanwalt – seine wichtige Förderarbeit, profitieren aber auch selbst davon: Freien Eintritt in die Sam
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Ausstellungen und Veranstaltungen erhalten sie, Zugang zu den exklusiven Führungen, Festen und Exkursionen des Künstlers sowie zu Sonderkonditionen die für ihre hohe Qualität bekannten Publikationen des Hauses. Übergeordnetes Ziel der Stiftung bleibt es, über die Förderung jungen zeitgenössischen Künstlern und der Kunst eine Zukunft zu geben und Freyers Sammlung und seine inzwischen rund 50.000 Arbeiten allen Interessierten zugängig werden und bleiben zu lassen. Außerdem unterstützt die Stiftung die Kampagne „Erklärung der Vielen“ und tritt damit für eine offene und tolerante Gesellschaft
Lichterfelde Ost Journal ein, für Gleichberechtigung aller Menschen, Hautfarben und Geschlechtervariationen, sexuelle Orientierungen, Religion, Bedürfnisse und Fähigkeiten.
Wo kommt Kunst her, was ist sie, wo geht sie hin? Diese Frage stellt sich Achim Freyer immer wieder und will diese Fragen auch anhand seiner Bilder beantwortbar für den Betrachter machen. Betritt man durch das grüne schmiedeeiserne Tor den Garten des Künstlers, aus dessen Mitte sich das KUNSTHAUS verwunschen erhebt, taucht man in seine Welt der Kunst, Bilder und Skulpturen ein. „Ich hatte von Jugend an die
KUNSTHAUS.
Begeisterung und Kampflust, für gute zeitgemäße Kunst zu arbeiten“, erklärt er, der bereits während seines Lebens in der DDR für das Sammeln wertvoller Werke und Erstellen einer illegalen Sammlung viel riskierte und bei seinem Weggang nach dem
Westen unter weniger attraktiven Gemälden versteckt bedeutsame Bilder schmuggelte. Schon damals hatte er kunstliebende Mitstreiter in Prenzlauer Berg, die weitere ihm wichtige Werke bis zum Mauerfall für ihn verwahrten. Da gab es Arbeiten von Freyer, die seine in der DDR gebliebene Frau zerreißen sollte, um sie nicht in falsche Hände geraten zu lassen. Doch sie brachte es nicht übers Herz, die Arbeiten ihres Mannes zu vernichten, riss sie lediglich ein. „So habe ich heute einige angerissene Werke, die an diese Zeit erinnern“, erzählt Achim Freyer. Mit dem Strom zu schwimmen, war noch nie seine Art. Während 30 Jahre Mauerfall aktuell allerorts thematisiert wird, hat er sich dem Thema u. a. bereits mit
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„Mauer Fall“ im Jahr 2013 gestellt. Gerade war das KUNSTHAUS erstmalig beim „Offenen Denkmal“ vertreten, was Freyer wörtlich für seine Werke verstanden sehen möchte (Denk mal!). Im vom Bezirk initiierten KULTURKORSO, der 13 Museen im Grünen umfasst, fehlt die Villa noch. Unverständlich, denn gerade dieser Kunstort in Lichterfelde präsentiert sich nahezu vollkommen mit moderner Kunst, Natur, Zeit- und Kulturgeschichte. – Ein Versäumnis, das von den Kunstzuständigen im Bezirk nachzuholen ist. Ein Kleinod, das vom Bezirk zukünftig mehr Aufmerksamkeit erhalten sollte als bisher.
Die Schaffensphase geht weiter Die Kunst hat Achim Freyer auch weiter fest im Griff. So arbeitet er häufig in der Toskana, woher er im Lastwagen die Einzelteile für eine seiner jüngsten Skulpturen nach Berlin transportiert hat: Vom Feuer imprägnierte Äste und Teile einer verendeten Kastanie, die nun ineinander verschlungen als Skulptur vor dem Kunsthaus
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Lichterfelde Ost Journal von Hand des Künstlers eine Zukunft erhalten haben. – Keine leichte Arbeit, die Achim Freyer trotz seines Alters nicht scheut. So schafft der einstige Brecht-Meisterschüler noch immer faszinierende Bühnenbilder vom Modell bis zur Vollendung, entwirft Accessoires für die Fashion Week, inszeniert Opern oder lässt in Workshops mit Kinderhänden malen. Mit Kinderaugen sehen – diese Gabe hat sich Achim Freyer erhalten und lässt sie in seine Werke einfließen, die damit noch einmal eine ganz besondere Energie erhalten. Sie überträgt sich dann unweigerlich auf den Sehenden, sei es über Farbe, Gestaltung oder Hängung. Denn seine Bilder sind für ihn nie ganz beendet. „Ich nähere mich mehr und mehr dem Bild an“, verrät er. Dazu arrangiert er Bilder neu, verbindet mehrere Werke zu einem oder trennt sie; weiter neugierig, wissbegierig und mit wachem Geist, was ihm die Werke zu sagen, mitzuteilen oder gar zu fragen haben. Wie auch in seiner aktuellen, bis 19. Januar 2020 laufenden Ausstellung „BILDER“ im KUNSTHAUS, wo der Altmeister u. a. George Enescus
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Oper „Œdipe“ zu Wort kommen lässt, die er für die Salzburger Festspiele neuinszeniert hat. Und so gilt auch für diese präsentierten Werke, die der Betrachter mit eigenem Blick erleben kann: Denn da wo das Wort aufhört, fängt das Bild an. ◾ Jacqueline Lorenz KUNSTHAUS / Sammlung und Galerie / Stiftung Kadettenweg 53 · 12205 Berlin-Lichterfelde ☎ 030-833 93 14 E-Mail team@achimfreyer.com www.achimfreyer.com Öffnungszeiten: Di., Do., So. 15-18 Uhr und nach tel. Vereinbarung, auch Führungen Rahmenveranstaltungen zur Ausstellung „BILDER“: • 27. Oktober 2019 um 17 Uhr Film „MET AMOR PH OSEN“ von Achim Freyer • 17. November 2019 um 17 Uhr Künstlergespräch Achim Freyer und Gast • 8. Dezember 2019 um 17 Uhr Film „Reise ins Blaue“ von Achim Freyer • 19. Januar 2020 um 17 Uhr Finissage mit Achim Freyer
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or 50 Jahren – im April 1969 – fanden junge und engagierte Gemeindemitglieder des Lichterfelder Pfarrbezirks Johannes-Süd gemeinsam mit dem zuständigen Pfarrer Dietrich Kleiner: Wir sollten eine eigenständige Gemeinde sein! Und sie haben dieses Vorhaben umgesetzt. Ganz bewusst benannten die musikbegeisterten Akteurinnen und Akteure ihre kleine Kirchengemeinde nach Johann Sebastian Bach – wissend, dass es vermutlich nie zu Aufführungen seiner großen Werke und Oratorien kommen würde. Zunächst trafen sich die Gläubigen im Wohnzimmer des Pfarrhauses in der Carstennstraße zum Gottesdienst. Bald gab es ein Gemeindehaus in der Seehofstraße, später wurde das inzwischen erworbene Grundstück am Thuner Platz zum Mittelpunkt der Gemeinde. Ein hölzernes Gemeindehaus war Kirchraum und Treffpunkt für alle Generationen in ihren jeweiligen Gruppen. Das erste Gemeindezentrum stammte von der Daniel-Gemeinde in Wilmersdorf. Diese benötigte das aus Fertigteilen bestehende Gebäude nicht mehr, so kam es nach Lichterfelde. Schnell füllte die Gemeinde es mit Leben. Verschiedene Gruppen nutzten
1981 konnte die Gemeinde ihre eigene Kirche einweihen. � Foto: Johann-Sebastian-Bach-Kirchengemeinde
das Holzgebäude, der Kindergottesdienst fand sonntags statt, es gab Tischtennisangebote, Tanz und Konfirmandengruppen. 1981 dann verwirklichte sich die Gemeinde den Traum von einer eigenen Kirche. Gegen den Trend und auch gegen das Votum der Landeskirche wurde sie gebaut und eingeweiht. Das Gotteshaus im Baustil der postmodernen Architektur steht am Thuner Platz. Ähnlich wie die Alte Dorfkirche in Zehlendorf handelt es sich um einen achteckigen Bau. Klar, dass es nun auch noch ein Gemeindehaus brauchte – ca. 20 Jahre später wurde schließlich dieses seiner Bestimmung übergeben. Den krönenden Abschluss aller Bautätigkeit bildete 2012 die Einweihung der Kindertagesstätte
in einem eigenen Gebäude. Seit dem 31. März 2019 – dem 334. Geburtstag Johann Sebastian Bachs – feiert die Gemeinde ihr Jubiläum mit Konzerten, mit einer Zeitzeugenbefragung durch Konfirmanden sowie mit einem Vortrag zu Johann Sebastian Bach. Auch in der Kita gingen die Kleinsten in einem Kunstprojekt auf die Suche nach dem berühmten Namensgeber. Übrigens hat ein junger Kirchenmusiker es vor einigen Jahren tatsächlich geschafft, Bachs Johannespassion mit einer Kleinstbesetzung von je zwei Personen pro Stimme aufzuführen. Die Podeste mussten sich die Aufführenden mit den Besucherinnen und Besuchern teilen, so groß war der Andrang. � ◾
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100 Jahre Bezirksverband der Kleingärtner Steglitz e. V. Vom Arbeitergarten zur ausgezeichneten Kleingartenanlage
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Jahre Bezirksverband der Steglitzer Kleingärtner bedeutet auch 100 Jahre Kleingarten-Geschichte: So gehen Steglitzer Kleingartenanlagen wie „Rütli“ und „Parkkolonie“ auf die bereits 1901 gegründeten Arbeitergärten des Roten Kreuzes zurück. Damals wachte eine gestrenge und nicht immer von den Arbeitern hochgeschätzte Patronin über Gärten und Nutzer. Heute sind der Ton und das Verhältnis zu Kolonie- und BezirksverbandVorsitzenden da deutlich kameradschaftlicher geworden, das Miteinander steht im Vordergrund. Darauf ist auch der 1. Vorsitzende des Bezirksverbandes der Kleingärtner Steglitz e. V. Ralf-Jürgen Krüger stolz. Durch seine über 20-jährige ehrenamtliche Verbandsarbeit hat er mitgeholfen, die Anzahl der Parzellen konstant auf 3.300 in
Steglitz zu halten und sie fest in die Kommunalstruktur zu verankern. – Auch wenn das nicht immer leicht war in Zeiten von politischem und Investoren-Druck im Kampf um Grundstücke für den Wohnungsbau. Der Verband verwaltet diese Parzellen,
die von 27 Kleingartenanlagen unterhalten werden. Und wenn – wie im vergangenen Jahr – dann eine dieser Steglitzer Kleingartenanlagen sogar von der Lenné-Akademie für Gartenkultur mit der Gartenplakette „Natur im Garten“ für ökolo Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband
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Sie stehen für den Erhalt der Kleingartenanlagen: (v.l.n.r.) Herbert Weber, Cerstin Richter-Kotowski, Ralf-Jürgen Krüger und Norbert Kopp. � Foto: Verlag W. Wächter/Klaus Pranger
gisches Gärtnern ausgezeichnet wird, dann ist das für den Bezirksverband eine ähnlich hohe Anerkennung wie für die prämierte Öko-Kolonie Wildkraut e. V. selbst.
Gefeiert wird das 100-jährige Jubiläum in zwei Etappen: Mit erlesenen Gästen aus Kommunalpolitik und Landesverband stieß der Bezirksverband bereits im Frühjahr „auf die Zukunft“ an,
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und beim geplanten „Oktoberfest“ für jedermann im Herbst dürften die Besucher nicht weniger hoffnungsfroh auf die Zukunft des Bezirksverbandes trinken.
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Vom belächelten Laubenpieper zum geachteten Kleingärtner Als einer der ersten Bezirksverbände Berlins war 1919 der „Bezirksverband der Kleingärtner XII Verwaltungsbezirk Steglitz im Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und bodennutzenden Grundbesitzer“ gegründet worden. 1950 wurde er in „Bezirksverband der Kleingärtner Steglitz e. V.“ umbenannt. Im Jahr 1900 hatten Berliner Laubenpieper einen ersten Zusammenschluss aller acht Kolonien beschlossen. Im Verein sollten ihre Rechte gesichert sein. 1911 erhielt dieser Verein den Namen „Verband der Laubenkolonisten
Berlins und Umgebung“. Endgültige Hoffähigkeit erlangten die bis dahin eher belächelten „Laubenpieper“ aber mit dem 1. Weltkrieg, auf dessen Kanonendonner bittere Hungersnot folgte. Die Erträge der Kleingärten wussten diese Not wenigstens etwas zu lindern. Mit dem ersten Kleingartengesetz wurden im Jahr 1919 nun auch die ersten offiziellen Bezirksverbände und Kolonien ins Leben gerufen. Das Gesetz beinhaltete den Kündigungsschutz für Kleingartenland ebenso wie soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Ziele. 1926 bestand der Provinzialverband Groß-Berlin der Kleingartenvereine bereits aus 16 Bezirksverbänden, die Zahl städtischer Kleingartenflächen
wuchs stetig. Aber auch Parzellen- und Lauben-Form änderten sich. So wurde bald ein Verbot für ganzjähriges Wohnen in den Lauben erlassen, das lediglich die Nutzung in den Sommermonaten zuließ. Erste Dauerkleingartenanlagen entstanden mit Pachtverträgen über 10 Jahre. Richtlinien bestimmten die Mindestgröße von Lauben (20 Quadratmeter), setzten Maßstäbe für Spielplätze und Brunnen. Die empfohlene Parzellengröße lag zwischen 300 und 400 Quadratmetern. Mit dem 2. Weltkrieg wurde in Hinsicht auf drohende Nahrungsengpässe auch die Tierhaltung neben Gemüse- und Obstanbau gestattet, ebenso das Dauerwohnen auf den Parzellen. Dazu wurde 1939 sogar
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eine Kündigungsschutzverordnung für Kleingartenland erlassen. Nach dem Krieg, dessen Bombenhagel auch an vielen Kleingartenanlagen reichlich Zerstörung verursacht hatte, wurden ab 1949 wieder erste Pachtverträge vergeben. – Aus den ehemaligen „VersorgungsLaubenpiepern“ wurden nun „Wochenenderholungs-Laubenpieper“.
Gärtnern mit der Natur und für die Umwelt Heute steht in den Kleingartenanlagen das Gärtnern unter sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Aspekten im Vordergrund. In den Kolonien sind Besucher gerne gesehen und profitieren ebenso wie die Kleingärtner vom Erholungswert der blühenden und sauerstoffspendenden Anlagen. „Der Bestand der Kleingartenparzellen hat sich in den letzten 25 Jahren nicht wesentlich verändert“, bestätigt der 1. Vorsitzende des Bezirksverbandes Ralf-Jürgen Krüger. Obwohl der Bezirk etliche Kleingartenanlagen abgeben musste, konnte
durch die Teilung übergroßer Parzellen die Gesamtzahl aufrecht erhalten werden. Aktuell gibt es für den Erhalt der Kleingartenanlage Am Fichtenberg in Steglitz wenig Hoffnung: Die Kleingärten, die auf Berliner „Schulerweiterungsland“ stehen, also keine Dauerkleingartenanlagen sind, müssen nun dem Bau einer Schulporthalle weichen. Krüger sieht es auch zukünftig als eine der Hauptaufgaben des Bezirksverbandes, die Erhaltung von Kleingärten über Dauerkleingartenanlagen zu sichern. Dabei erhielt der Verband in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreiche Unterstützung von Seiten des Bezirksamtes und der ehemaligen Bezirksbürgermeister Herbert Weber und Norbert Kopp. So sind derzeit von den 27 Steglitzer Anlagen immerhin 22 Kleingartenanlagen abgesichert. Die amtierende Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski erklärt: „Kleingärten haben bis heute nichts von ihrer Attraktivität und Beliebtheit verloren.“ Das beweisen die regelmäßigen Kleingarten-Aktivitäten in Steglitz wie Kunst im Kleingarten, Steglitzer
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Kleingartentage, Steglitzer Bienenfest, Fest der Nationen und Kinderprojekte, die schon die Kleinsten für die Natur zu begeistern suchen. Etwa 500 Kleingarten-Bewerber stehen aktuell auf der Steglitzer Warteliste. Nach der Wende ins Umland und nach Brandenburg abgewandert, kehren heute viele Gartenfreunde in die Berliner Kleingarten-Anlagen zurück – nicht zuletzt wegen der längeren Anfahrtswege nach Brandenburg. Familien mit Kindern, aber auch 40-50-Jährige entdecken die „grünen Lungen“ innerhalb der Stadt wieder vermehrt für sich. Dabei könne eine kleine herkömmliche Laube ohne Bad und Dusche ein mindestens ebenso reiz- und wertvolles Stück Kulturgut sein wie das luxuriös ausgestattete Kleingartenhäuschen, betont Ralf-Jürgen Krüger. Auch er, der gesellschaftspolitisch viel unterwegs ist, zählt seit 1985 zu den passionierten Kleingärtnern. Ins Schwärmen gerät er, wenn er von der ÖkoKleingartenanlage Wildkraut e. V. erzählt, die am Ostpreußendamm liegt: „Wo noch vor zehn Jahren magerer Boden
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Die Geschäftsstelle des Bezirksverbandes in der Goerzallee 106 J in Berlin-Lichterfelde – so idyllisch gelegen wie die Kleingärten selbst.
und von Müll durchsetzte Erde das Bild bestimmten, wachsen heute auf humusreichem Boden wichtige Wildkräuter.“ Zu schätzen wissen das auch Umweltund Natur-Organisationen wie BUND und die Lenné-Stiftung,
die regelmäßig vorbeischauen. 2018 erhielt die Anlage dann auch die begehrte „Natur im Garten“-Gartenplakette. Dass in den nächsten 100 Jahren noch viele Kleingartenanlagen diesem Vorbild folgen, das
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möchte man dem Bezirksverband Steglitz, den Kleingärtnern von morgen und besonders unserer Umwelt wünschen. Weitere Informationen unter www.kleingaertner-sind.net ◾ Jacqueline Lorenz
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Der letzte Standort des Bauhaus: Alte Telefonfabrik in der Birkbuschstraße. �
Foto: Bauhaus Archiv Berlin
Ausstellung in der ehemaligen Siemens-Villa „100 Jahre Bauhaus – Der Standort Steglitz 1932-1933“
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nlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums 2019 erinnert eine kleine Ausstellung an den letzten Standort des Bauhauses in der Steglitzer Birkbuschstraße. Dabei werden sowohl die Personen und ihr Wirken, das heute nicht mehr existierende Bauhaus-Gebäude und die gesellschaftlichen Umbrüche 1933 gezeigt. Als das Bauhaus am 30.09.1932 in Dessau aufgelöst wurde, zogen Direktor Ludwig Mies van der Rohe und seine Schülerinnen und Schüler in eine leerstehende Telefonfabrik nach Berlin-Steglitz und arbeiteten dort weiter. Nach sieben Monaten, am 11. April 1933, wurde das Gebäude von
Polizei und SA geschlossen. Am 20. Juli löste sich das Bauhaus Berlin selbst auf. Viele Lehrende und Studierende emigrierten und trugen so zur weltweiten Verbreitung des Bauhauses bei. Initiator der Ausstellung ist Dr. Andreas Jüttemann, Dozent an der MSB Medical School Berlin. Er beschäftigt sich intensiv mit dem letzten Bauhaus-Jahr in Berlin und mit der Steglitzer Geschichte. Ihm ist es im Rahmen des 100-jährigen BauhausJubiläums 2019 wichtig, „dass der Standort Steglitz nicht vergessen wird“. Begleitend zur Ausstellung erscheint sein kleines Buch mit dem gleichnamigen Titel der
Ausstellung im Verlag Orte der Geschichte e. V. Berlin, das vor Ort und im Buchhandel für drei Euro verkauft wird. Die Ausstellung „100 Jahre Bauhaus – Der Standort Steglitz 1932-1933“ wird mit Sondermitteln der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf gefördert und vom Regionalmanagement Berlin SÜDWEST unterstützt. Die Siemens-Villa und der Park sind während der Ausstellung bis 20. Dezember 2019 öffentlich zugänglich. MSB Medical School Berlin, Calandrellistraße 1-9, 12247 Berlin. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr.� ◾
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Buch erinnert an die Mauer
„Spuren der Berliner Mauer“ mit vielen Abbildungen
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Jahre lang verlief die Mauer mitten durch Berlin; sie war das Symbol der deutschen Teilung, des Kalten Krieges und wurde zum Sinnbild für Freiheit. Nach dem Mauerfall am 9. November 1989 wurden die Grenzanlagen partiell zurückgebaut, bevor Ende Dezember die Entscheidung für den vollständigen Abriss fiel.
Wo die Mauer genau verlief, wissen heute noch die wenigsten. Die zentralen Gedenkstätten wie Checkpoint Charlie, die East-Side-Gallery, die Gedenkstätte Berliner Mauer sind bekannt, doch sonst, so glaubt man, sind ihre Spuren verwischt. Doch tatsächlich gibt es noch zahlreiche materielle Zeugen, die aber nicht für jeden als solche zu erken nen sind. Grenzmauer, Wachtürme, Kolonnenwege und Lichttrassen, Hinterlandsicherungsmauer, Vorfeldsicherung, Grenzübergangsstellen und Kasernen – Reste von ihnen sind noch zu finden, sie wurden nicht abgebaut oder haben heute gar eine neue Funktion erhalten. So beleuchten beispielsweise Lampen der Lichttrasse des früheren Kolonnenwegs der Grenztruppen heute Radwege und Straßen. Die oft noch erhaltenen Farbmarkierungen in Rot-Weiß-Grün-Weiß an den Lichtmasten signalisierten den Grenzern: Hier ist Stopp, sonst geraten sie in die Schusslinie. Auch Blumenschalensperren aus Beton, die den Grenzdurchbruch mit Fahrzeugen verhindern sollten, stehen teils noch an Ort und Stelle – und werden weiterhin als Blumenkübel genutzt. Das 144 Seiten starke Buch bietet mit ca. 130 Fotografien eine eindrucksvolle Bestandsaufnahme 30 Jahre nach dem Mauerfall. Die Autoren Leo Schmidt und Axel Klausmeier sowie Sophia Hörmannsdorfer, die die Fotografien beisteuerte, zeigen in dem Buch nicht nur die heutigen Relikte der Trennung Berlins, sondern liefern auch viele Hintergrundinformationen. Der Band lädt ein, sich auf die Suche nach Spuren der Mauer zu begeben. Durch sein handliches Format eignet sich das Buch auch als Begleiter bei einem Spaziergang durch die Stadt. Erschienen ist es in der Edition Braus und für 19,95 Euro im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-86228-189-3. � ◾
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