Lichterfelde Ost Journal - April/Mai 2018

Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

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Lichterfelde Ost Journal für Lichterfelde Ost und Umgebung

50 Jahre

Thermometersiedlung

April / Mai · Nr. 2/2018

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50 Jahre Thermometersiedlung Jubiläum in Lichterfelder Großsiedlung

Die Thermometersiedlung wurde von 1968 bis 1974 gebaut.

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teglitz-Zehlendorf besteht aus vielen Mosaiksteinen. Der Wannsee, die Villen und viele Parks, die Schloßstraße und der Bierpinsel sind einige davon. Aber auch die Thermometersiedlung gehört dazu. Sie ist eine der typischen Stadtrandsiedlungen der 1970er-Jahre im Westen Berlins. Baubeginn war 1968, sechs Jahre später konnten die ersten Mieter in die Häuser einziehen, die rund 4500 Wohnungen beherbergen. Mit der Zeit entwickelte sich die Siedlung zu einem sozialen Brennpunkt, in dem Gewalt und Drogenprobleme, insbesondere bei

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Lichterfelde Ost Journal Impressum

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7. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 407 555 47 Redaktion Karl-Heinz Christ journal@gazette-berlin.de Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe Juni/Juli Nr. 3/2018 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.05.2018 Erscheinung: 01.06.2018

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie in unserem OnlineArchiv, unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lichterfelde Ost Journals

Ein Wandbild für die Namenspaten der Siedlung in der Celsiusstraße.

Jugendlichen eine Rolle spielten. Freizeitangebote hingegen fehlten. Mit Sozialarbeit wird gegen die Probleme angekämpft, dabei arbeiten soziale Träger, die Polizei, Jobcenter, Kirche, Justiz und das Bezirksamt zusammen. Seit 2017 gibt es als zusätzlichen Treffpunkt für die Bewohner das Café ANDERS Celsius, in dem Spielenachmittage, Yoga und viele weitere Aktivitäten auf dem sung genutzt. Sie löste damit die Programm stehen. bis dato gebräuchliche RéamurSkala, die um 1730 eingeführt Wer waren Celsius, wurde und die 1714 entwickelte Fahrenheit-Skala ab. In den USA Fahrenheit, Réaumur wird die Temperatur weiterhin und Mercator? in Fahrenheit gemessen, dies Zehn Grad Celsius sind 50 Grad wurde in den 1860er-Jahren Fahrenheit oder 8 Grad Réaumur. gesetzlich eingeführt. Wer hatDie heutige in Europa gebräuch- te die unterschiedlichen Arten liche Celsius-Skala wird seit 1901 der Temperaturmessung entwifür die amtliche Temperaturmes- ckelt? In der Lichterfelder „Ther mometersiedlung“ erinnern die Straßennamen an die gelehrten Männer, deren Wissen und Forschungen zu Temperaturmessung und Fortschritt beitrugen.

Das schwedische Thermometer Weitgereist und sehr gelehrt: Der im Jahr 1701 geborene Schwede Anders Celsius wurde schon im zarten Alter von 29 Jahren Professor für Astronomie. Der Naturwissenschaftler entstammte einer Adelsfamilie und trat in die Fußstapfen seiner Vorfahren: Sein Vater Nils war Professor für Astronomie, seine beiden Großväter – Magnus Celsius für Mathematik und Anders Spole ebenfalls für Astronomie – waren auch Professoren. Bis 1732

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Anders Celsius wurde schon in jungen Jahren Professor.

reiste er durch Europa und besuchte alle namhaften Planetarien. Er arbeitete mit zahlreichen führenden Astronomen dieser Tage zusammen. 1734 gehörte er als auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften an. 1736 nahm er an einer Expedition nach Lappland teil, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Abflachung der Pole zu belegen. Dabei hatten die Teilnehmer verschiedene Thermometer im Gepäck, jedoch keins war zuverlässig. Zurück in Uppsala entwickelte Celsius innerhalb von zwei Jahren ein Thermometer, das die Temperatur mittels Quecksilber zuverlässig anzeigt. Als Schwedisches

Réaumur nutzte Alkohol zur Temperaturmessung.

Mercator – vom Sohn eines Schuhmachers zum Gelehrten.

Thermometer 1742 veröffentlicht, trat es seinen Siegeszug in Europa an. Anders Celsius erlebte den Ruhm seiner Erfindung nicht mehr mit. Er starb 1744 im Alter von nur 42  Jahren an Tuberkulose.

Schalentieren. Die Académie des sciences machte ihn im Alter von 24 Jahren zu ihrem Mitglied und in den folgenden 50 Jahren gab es fast jährlich einen Beitrag von Réaumur in ihren Mémoires. Anhand eines Alkoholthermometers entwickelte er seine Skala zur Wärmemessung. Sie verbreiAlkohol als tete sich in ganz Europa und wird Wärmemesser heute noch von Pâtissiers beim René-Antoine Ferchault de Kochen von Zuckerlösungen Réaumur war ein Zeitgenosse verwendet. von Anders Celsius. Der 1683 in La Rochelle geborene Forscher Berühmt bis in die war vielseitig interessiert, die islamische Welt Herstellung von Glas, Stahl und Papier beschäftigte ihn genauso Der gebürtige Belgier Gerard wie die Temperaturmessung und de Kremer – bekannt gewordie Entstehung der Schalen von den als Gerhard Mercator – er Innungsbetrieb | Uhrmachermeister | Juwelier Kranoldplatz 3 ∙ 12209 Berlin Tel. 030 77 44 595 ∙ www.zeit-schmuck.com

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Lichterfelde Ost Journal blickte 1512 das Licht der Welt. Der Sohn eines Schuhmachers wurde nach dem Tod seines Vaters bei den „Brüdern vom gemeinsamen Leben“ erzogen und ausgebildet. Der begabte Schüler studierte ab 1530 und beschäftigte sich mit Theologie, Philosophie und Mathematik. Als Mitarbeiter des Professors Gemma Frisius war er an der Erstellung von Erd- und Himmelsgloben beteiligt. Sein erster eigener Globus wurde 1541 herausgebracht. 1544 wurde Mercator monatelang eingekerkert, da er Anhänger der Reformation Martin Luthers war. 1551 erschien sein Himmelsglobus. Meistens verkaufte er einen Himmels- und einen Erdglobus gemeinsam. Heute gibt es noch 22 Stück von ihnen. 1551 zog er

auf Einladung von Wilhelm dem Reichen nach Duisburg, um dort am akademischen Gymnasium Professor für Kosmografie zu werden. Mit seinen Kosmografien und Weltkarten wurde er berühmt. Sein Hauptwerk vollendete er kurz vor seinem Tod im Jahr 1594.

Vom Kaufmann zum Wissenschaftler Der 1686 geborene Danziger Daniel Gabriel Fahrenheit wurde schon früh Waise. Von den fünf Kindern, die seine Mutter Concordia Fahrenheit geboren hatte, war er das einzige, das überlebte. Er verlor seine Eltern in früher Jugend. Es wird vermutet, dass sie an einer Pilzvergiftung starben. Der Junge trat

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eine Lehrstelle als Kaufmann in Amsterdam an. Doch schon früh faszinierten ihn wissenschaftliche Instrumente und physikalische Untersuchungen. Seine Reisen führten ihn in die nordischen Länder und quer durch Deutschland. Daei nahm er Kontakt zu nahmhaften Gelehrten auf. Seine wahre Berufung fand er, als er sich 1717 als Feinmechaniker in Amsterdam niederließ. Er baute Thermometer, Barometer und Aräometer. Zusätzlich hielt er wissenschaftliche Vorträge. 1724 nahm die Royal Society in London als Mitglied auf. Seine Quecksilberthermometer die über eine Drei-Punkte-Eichung verfügten, waren die ersten, die übereinstimmten. Fahrenheit starb 1736 in Den Haag. � ◾

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Bummeln unter Blüten

Kirschblütenfest am Berliner Mauerweg am 29. April

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chlendern, informieren, genießen und schauen – das gelingt auf dem Kirschblütenfest Hanami auf dem Mauerweg in Teltow vermutlich am schönsten. Direkt an der Grenze zu Lichterfelde befindet sich dieses rosa Blütenmeer, an dem das Kirschblütenfest nun schon zum 17. Mal stattfindet. Die 1000 Kirschbäume mit ihrer Blütenpracht entführen den Besucher fast in eine andere Welt. Einen großen Teil tragen auch die jungen Besucherinnen und Besucher dazu bei, die sich wie Fabelwesen aus der Welt der japanischen Mangas verkleidet und geschminkt haben. Die Stände bieten eine bunte Mischung aus Kunsthandwerk, Informationen und Kultur. Regionale und japanische Spezialitäten sorgen dafür, dass niemand hungrig nach Hause geht. Natürlich kann auch jeder seinen eigenen Pick nick-Korb mitbringen und sich ein Plätzchen unter den Bäumen suchen. Ein Highlight sind die Bühnenshows. Die Japan-Bühne befindet sich auf dem Marktplatz Seehof, die Familienbühne und das Cosplay-Village, in dem die Mangakünstler ihr Können zeigen, sind am anderen Ende auf dem Marktplatz Sigridshorst aufgebaut.

Der Mauerweg befindet sich am südlichen Ende des Ostpreußendamms/Lichterfelder Allee, direkt an der Grenze zwischen Lichterfelde und Teltow. Da Parkplätze rar sind, wird eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad empfohlen! Weitere Informationen unter www.hanamifest.org. � ◾

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Radroute statt Partymeile

1. Tourismusforum Berlin Südwest setzt auf Kultur, Grün und Seeblick

„W

ir wollen kein Außenbezirk mit Partymeile sein, sondern beliebtes Tourismusziel mit Kultur- und Naturerlebnis jenseits von Mitte“, erklärte die Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf Cerstin Richter-Kotowski anlässlich der „Premiere“ des Tourismusforum Berlin Südwest im Steglitzer Rathaus, das Branchenkundige und -interessierte Anfang März im Vortrag und Gespräch zusammenbrachte. Zu der ebenso informativen wie visionsreichen Veranstaltung

Pedale statt Partymeile wünscht sich Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski für ihren Bezirk.

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Lichterfelde Ost Journal hatte – auch im Namen der Wirtschaftsförderung SteglitzZehlendorf und des Regionalmanagement Berlin Südwest – die EBC Hochschule Berlin eingeladen, welche die gemeinsamen Bemühungen im Berliner Südwesten um nachhaltige Fitness hin zum angesagten Tourismusziel am Rande der Stadt unterstützt. Damit geht auch das 2016 ebenfalls gemeinsam entwickelte Tourismuskonzept an den Start und erfährt nun seine schrittweise Umsetzung. SteglitzZehlendorf setzt dabei auf seine natürlichen Vorteile wie Wasser und Natur, aber auch auf sein vielfältiges Kulturangebot, das von AlliiertenMuseum über Museumsdorf Düppel bis Schlosspark Theater reicht.

Außenbezirk hat´s Diese durchaus zugkräftigen Lockmittel – tiefgrüner Wald, begeisternde Seen- und Wasser landschaft und ein spannendes Kulturangebot – sollten gerade dem zum wiederholten Male

unsere Stadt besuchenden Touristen Appetit auf den Bezirk jenseits der überfüllten Innenstadt machen. Doch schaut man sich die Übernachtungszahlen des vergangenen Jahres an, sagen die anderes: Lediglich 200.000  Gäste und 480.000  Übernachtungen konnte Steglitz-Zehlendorf da zählen, während in Berlin-Mitte rund 13  Millionen Übernachtungen bei 5,5 Millionen Gästen gebucht wurden. Damit liegt der Bezirk im Tourismusbereich gerade noch vor Marzahn-Hellersdorf auf vorletztem Platz. Sind daran die nur 3.000 Betten schuld, die Steglitz-Zehlendorf bietet? Entschieden „nein“ sagt dazu Alexander Stolle, Marketingchef des an der Schloßstraße gelegenen „Hotel International

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Machen sich gemeinsam für den Tourismus im Bezirk stark: Vertreter aus Wirtschaftsförderung, Regionalmanagement, VisitBerlin, EBC Hochschule Berlin und Senatsverwaltung.

Steglitz Berlin“ und Mitbegründer des „Wirtschaftsstammtisch Berlin Südwest“. Übernachtungsangebote gebe es genügend, vielmehr seien dies die Früchte einer falsch betriebenen Berliner Tourismuspolitik, die sich jahrelang auf innerstädtische Angebote konzentrierte und für den Touristen die Stadt Berlin – nicht

nur auf den angebotenen Stadtplänen – am Bundesplatz enden ließ. Reichlich spät falle den Verantwortlichen nun ein, die Vermarktung der Außenbezirke ins Visier zu nehmen. Dabei gebe es genügend Highlights im Bezirk, angefangen an der Schloßstraße, die Shoppingqueens ein mindestens ebenso attraktives

Angebot wie in der Innenstadt präsentiert. Burkhard Kieker, Geschäftsführer von VisitBerlin, schlägt da eine andere Problemlösung vor: „Es fehlen Übernachtungsmöglichkeiten. Die Lösung wäre hier der Bau eines Kongresszentrums, woran berlinweit ein Riesenbedarf besteht.“ Damit würden auch neue Hotels entstehen.

Im Berliner Südwesten kräftig in die Pedale treten Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf hat sich für 2018 drei tourismusfördernde Ziele gesetzt: So wird die Schiffsanlegestelle an der Wannseer RonnebyPromenade einer umfassenden Schönheitskur unterzogen,

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Lichterfelde Ost Journal außerdem wird im Sommer die 13  Kilometer umfassende und etwa 1 ½  Stunden dauernde Dahlem-Radroute als Teil eines umfangreichen Radnetzes an der Podbielskiallee an den Start gehen, an deren Route viele Museen und kulturelle Kleinode liegen, wie die Domäne Dahlem oder die Taut-Siedlung. Umgekehrt führt die Route über den Mexikoplatz vorbei am Haus am Waldsee, an der FU  Berlin und am Botanischen Garten vorbei. Als Fortsetzung in Planung steht bereits die Wannsee-Radroute, die dann den Bereich Wasser und Seen verstärkt in seine Stationen mit einbezieht. Eine wichtige Aufgabe sehen Bezirk und Fachberater auch darin, „intelligente“ Stelen und Guides entlang dieser Routen entstehen

Am Glienicker Schloss im TourismusBesucher-Zentrum erhalten Berlin-Gäste bald wertvolle Tipps.

zu lassen sowie ein ebenso werbeträchtiges wie zeitgemäßes Logo für den Berliner Südwesten zu entwickeln. Überwiegend hoffnungsvoll blickt man im Bezirk auch auf die Umsetzung des geplanten Tourismus-Besucher-Zentrums unweit der Glienicker Brücke, das am Schloss Glienicke Besucher auf das attraktive Angebot für den Rad- und Wassertourismus

Lankwitz Lichterfelde Marienfelde

im Berliner Südwesten aufmerksam machen will. – Auch wenn kritische Stimmen den Standort am Ende der Stadt nicht für den günstigsten halten. Derzeit wird außerdem ein neuer, von der EBC-Hochschule Berlin entwickelter Bezirks-Führer zu Berlin Südwest in Magazin-Form zur Druckreife überarbeitet. Indessen wünscht sich nicht nur die Bezirksbürgermeisterin, dass bald der neugierige Besucher Steglitz-Zehlendorf mit dem Leihrad erkundet, nach dem Motto: Am Vormittag Rendezvous mit dem Kunsthaus Dahlem und dem Brücke Museum, nachmittags Ahoi Ronneby-Promenade und abends im Schlosspark Theater Brecht oder Hallervorden pur.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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„Glatt und rein soll Wäsche sein“

Lichterfelderin stellt ihre Rolltuchsammlung in Ludwigsfelde aus

In der Ausstellung sind 60 verschiedene Rolltücher zu sehen. Moderne Medien ergänzen das Informationsangebot.

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chuld“ war eine Jüterbog‘sche. Als Gemeindeschwester Gisela Meyer der alten Dame half, ihre viel zu volle Wohnung von dem Angesammelten der letzten Jahrzehnte zu befreien, fielen ihr zwei große Tücher in die Hand. Als Motiv befanden sich Heinzelmännchen und Szenen aus der Waschküche auf dem Stoff. Zum Wegwerfen fand die Gemeindeschwester sie zu schade und so schenkte die betagte Dame ihr die Tücher. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Seniorin trotz eines deutlichen Berliner Mundwerks gebürtige Jüterbogerin war – daher die „Jüterbogsche“.

Bei längerem Betrachten lassen sich immer mehr Details auf den Rolltüchern entdecken.

Der Grundstein für eine umfangreiche Sammlung wurde nun gelegt. Gisela Meyer begann, sich für die Tücher, die sie als Rolltücher identifizierte, zu interessieren. Vor allem die gemusterten Rolltücher hatten es ihr angetan. Diese wurden ausschließlich im früheren Schlesien hergestellt. Familie Meyer suchte in ganz Mitteleuropa, wurde jedoch nur im Bereich des früheren Schlesiens fündig. Je aufwändiger das Rolltuch – drei davon gehörten in jede Aussteuerkiste – desto wohlhabender die Braut. Gemusterte Rolltücher wurden nach der Erfindung des automatischen Musterwebstuhls durch JosephMarie Jacquard (1752 – 1834)

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Der Stolz der Hausfrau in alter Zeit – ordentlich glattgemangelt liegt die Wäsche im Schrank.

erschwinglich. Die Motive sind sowohl der Gründerzeit als auch dem Jugendstil und – sehr selten – dem Art déco zuzuordnen. Die gemusterten Rolltücher wurden bis 1939 gefertigt. Nach und nach füllte sich die Sammlung von Gisela Meyer, bis heute besitzt sie 555 unterschiedliche Rolltücher. Die 60 schönsten sind bis zum 24. Juni im Museum Ludwigsfelde zu sehen, nur wenige Bahnstationen von Lichterfelde Ost entfernt.

Gisela Meyer demonstriert die Handhabung der Kaltmangel. Als zusätzliches Gewicht wurden öfter Kinder draufgesetzt, die auf diese Weise auch gleich beaufsichtigt waren.

Hier darf nicht nur angesehen, sondern auch angefasst werden. Die Rolltücher aus unterschiedlichen Materialien hängen in zwei Räumen. Ein informativer Kurzfilm informiert über das Mangeln mit Rolltüchern. Eine Mangel ist ebenfalls zu sehen. Die Mangeln waren mit Steinen beschwert und als zusätzliches Gewicht wurden oft Kinder mit draufgesetzt. Das hielt Kinder auch davon ab, mit den Händen

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in die Mangel zu greifen und sie waren auf diese Weise unter Aufsicht. Ein wichtiger Aspekt für die Hausfrau und Mutter in Zeiten, in denen Kindergärten noch nicht üblich waren. Das Kaltmangeln, das der Wäsche einen besonderen Glanz verleiht, ist ideal für Materialien, die keine Hitze vertragen. Es ist immer noch an einigen Orten in Brandenburg, Sachsen und Thüringen möglich. Allerdings werden die vorhandenen Mangeln nicht genügend frequentiert, so dass diese Art des Glättens der Wäsche vermutlich bald in Vergessenheit gerät. Die erste bekannte Kaltmangel stand übrigens um 1400 in Augsburg und wurde mit einem Pferdegöpel betrieben. Vermutlich wurde dort die Wäsche des Adels geglättet. Die Ausstellung ist bis zum 24. Juni im Museum Ludwigsfelde, Am Bahnhof 2, 14974 Ludwigsfelde zu sehen. Öffnungszeiten sind Mo – Fr 10 – 15 Uhr, Sa und So 13 – 17 Uhr. An den Feiertagen ist das Museum geschlossen. www.museum-ludwigsfelde. de. Jeden Donnerstag ab 11 Uhr ist Gisela Meyer persönlich vor Ort und führt gern durch die Ausstellung. � ◾

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Fairtrade bis in die Kaffeetasse

Bezirk sensibilisiert Schüler in Workshops für fair gehandelte Ware

Plakat aus der Kaffee-Ausstellung des Botanischen Gartens (2013).

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it seinem vermehrten Engagement für fairen Handel ist der Bezirk Steglitz-Zehlendorf auf gutem Weg, im Rahmen der deutschlandweit zu diesem Thema laufenden Kampagne „Fairtrade Town“ zum „Fairtrade-Bezirk“ ernannt zu werden (siehe Beitrag Juni/2017). Dazu ist es wichtig, auch die jüngeren Generationen zu sensibilisieren und mit einzubeziehen sowie Schulen und Bildungseinrichtungen im Bezirk das Thema fairer Handel verstärkt in ihren Lehrplan einbauen zu lassen. In von Mitarbeiter, Lehrern und Studenten der Botanikschule erstellten Workshops lernen Bezirks-Schülerinnen und -Schüler nun, was

„Kaffeepflückerinnen“ im Workshop.

unser täglicher Kaffeekonsum für die in kaffeeanbauenden Ländern lebenden Menschen bedeutet. Vom Kaffeeanbau über Ernte, Handel bis hin zu Weiterverarbeitung und Transport wird dabei der Weg des „schwarzen Goldes“ vom Samen bis in unsere Tasse aufgezeigt und die Notwendigkeit des fairen Handels verdeutlicht.

Am Kaffeeparkour alle Hürden nehmen Workshop-Teilnehmer im Haus der Botanikschule im Botanischen Garten waren auch 24 Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Lankwitzer Bröndby-Schule mit ihrer Klassen- und einer Erdkunde-Lehrerin: Was ist eigentlich fairer Handel? – Mit dieser Eröffnungsfrage des „Kaffeeparkour“ wendet sich Elke Anders, die als Lehrerin im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie an der Botanikschule arbeitet, an die jungen Besucher. Die Antwort kommt schnell aus deren Reihen – bezogen auf Kaffeeplantagen-Arbeiter: „Fa

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Lichterfelde Ost Journal rer Handel ist, wenn Leute fair behandelt werden und wenn ihre Leistung gerecht bezahlt wird.“ Auch, dass fair gehandelte Ware – in diesem Fall Kaffee aus Anbaugebieten Afrikas, Asiens oder Südamerikas, in denen auf diese Gerechtigkeit geachtet wird – in vielen Verkaufsstellen im Bezirk zu kaufen und am Fairtrade-Siegel zu erkennen ist, ist bereits vielen der Schüler klar. Sven* lässt überzeugt verlauten: „Um´s Einkaufen kümmere ich mich nicht, meine Mutter kauft ein und nimmt bestimmt das Richtige und Qualität.“ Dennoch hört er genau zu, als im anschließenden Einführungsfilm der Begriff „Fairtraide“ am Beispiel „Kaffee“ verdeutlicht wird. Ein Begriff, der aber u. a. auch auf die Produkte Bananen, Honig,

Kaffeerösten mit Heike.

Kakao, Schnittblumen, Reis und Wein zutrifft. Im vorgeführten Film ist dann die Rede von nur geringer Bezahlung der Plantagenbesitzer, von Spekulationen am Finanzmarkt, Kinderarmut und Ernteausfall. Aber auch davon, dass dank der

Unterstützung und Kontrolle durch Fairtrade-Organisationen diesen Missstände entgegengewirkt werden kann. Siegelzertifizierte Kaffees stehen so für bessere Arbeitsumstände, keine Kinderarbeit, für die Beteiligung kleiner Plantagenbauer am Gewinn, für geringeren Wasserverbrauch und besseres Mitspracherecht beim Aushandeln eines kostendeckenden Ankaufpreises im Herkunftsland. Dabei wird der Rohkaffee erst vor Ort im Ankunftsland ge­röstet und verpackt. Viel Praxis-Wissen auf Augenhöhe zum Thema Kaffeeanbauund Ernte bringt Heike Kammer mit. Die Referentin für Globales Lernen und Friedensarbeit hat in Südamerika gelebt und gearbeitet. „Ich habe selbst Kaffee ge Moda Preferenza Foto: Minerva Studio / Fotolia

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Lichterfelde Ost Journal erntet, und irgendwann wurde ich auch Kaffeetrinkerin“, verrät sie den Schülern, von denen sich erst wenige als Kaffeefreunde bezeichnen. Auf Plakaten studieren sie Informationen über die kaffeeanbauenden Länder, über Fairtrade-Produkte, -Marken und Siegel, aber auch über fairen Handel in Deutschland und ein deutliches NEIN zur Kinderarbeit. Um selbst ein Gefühl für die Materie Kaffee zu bekommen, dürfen die jungen Gäste der Botanikschule nun selbst aus einem Korb mit Erbsen den Rohkaffee mühsam „herauspflücken“, als Kaffeepflücker ihre Ernte an den Händler verkaufen, als Röster vom Händler kaufen und schließlich die Bohnen auf einem Kocher im Topf rösten, mahlen und für den Handel verpacken. Bald durchzieht frischer Kaffeeduft die Botanikschule und allen ist klar geworden, wie viel Arbeit aufgebracht werden muss, bis der Kaffee in der Tasse dampft. Spielerisch und im Quiz lernen die Schüler an diesem Vormittag außerdem Ernterisiken, drohende Ausbeutung und Preisschwankungen kennen, erfahren sie, wie Angebot und Nachfrage den Einkaufspreis beeinflussen,

Im Regenwald schwitzen, lernen und verstehen.

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Jakob(r.) und Voigt haben das Geweihfarn entdeckt.

sinkende Weltmarktpreise sich existenz- und lebensbedrohend auswirken. Im anschließenden Quiz wird dieses Verständnis vertieft und – je nach Erfolg – mit Fairtrade gehandelten Schokoladentäfelchen belohnt, denn Kopfarbeit macht Appetit. Den Schülern gefällt´s. „Die einzelnen Stationen machen Spaß, und außerdem wusste ich schon vieles“, freut sich Ronja*, die einiges Vorwissen über Fairtrade aus dem Schulunterricht mitbringt. Die den Workshop vor Ort begleitenden Nachhaltigkeitsund QualitätsmanagementStudierenden der Hochschule

für Wirtschaft und Recht Berlin, Campus Schöneberg haben den Parkour mit viel Einfühlungsvermögen mitentwickelt, man spürt ihre Begeisterung für die Materie sowie ihr Verständnis für die Jugendlichen. „Bildung kennt kein Alter“, betont Studentin Michelle. Und so kann sie sich gut vorstellen, einen ähnlichen Parkour auf Pflege- und Senioreneinrichtungen abgestimmt weiterzuentwickeln: „Um auch dort eine größere Sensibilisierung für Fairtrade und ein geändertes Konsumverhalten bewirken zu können.“ In diesem Bereich gäbe es reichlich Aufklä Blumensträuße zu jedem Anlass Pflanzschalen und Körbe nach Ihren Wünschen bepflanzt

rungspotential. Ihr Ziel sei, dazu Seniorengruppen und Vertreter der jeweiligen Einrichtungen anzusprechen. Guter Kontakt diesbezüglich bestehe bereits zu BVV und Seniorenvertretung.

Mit allen Sinnen den Regenwald erleben Doch in welchem Verhältnis stehen Regenwald und Kaffeeanbau eigentlich zueinander? Wie wichtig ist der Wald für die Menschen? Elke Anders gibt eine kurze Einführung. Die Schüler erfahren, dass die selbstversorgende

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Was ist was und warum ist es so? – Elke Anders schafft Klarheit.

Kleinbauern den Regenwald nutzen, dort Angeln, Jagen und ihn als Holzlieferant schätzen. Fairtrade-gesichertes Einkommen dieser Menschen vor Ort hilft, die tropischen Regenwälder zu schützen, die ihre eigentliche Lebensgrundlage sind. Um diesen schützenswerten Regenwald mit allen Sinnen besser verstehen zu lernen, geht es für Schülerinnen und Schüler an diesem Vormittag nun ins große Tropenhaus des Botanischen Gartens. – Für mache das erste Mal. Schwül-warme Luft schlägt den Jugendlichen entgegen, an die man sich aber erstaunlich schnell

gewöhnt – auch wenn die jahreszeitbedingte warme Kleidung das erschwert. Seltsame Laute und Riesenpflanzen schaffen Regenwald-Feeling pur. Sogar Wasser plätschert hier naturgetreu und China-Wachteln sind natürliche Schädlingsbekämpfer. Urwaldtypische Pflanzen heißt es zu entdecken, Hilfestellung geben beschriftete Fotovorlagen. Die Suche beginnt. Jakob und Voigt werden schnell fündig: Das bizzare Geweihfarn schmiegt sich erhöht an einen Stamm. Als typische „Aufsitzerpflanze“ großer Regenwaldbäume sucht sie die Sonne und meidet so den unteren dunklen

Bereich des Regenwaldes. Mit ihren dem Stamm aufsitzenden großen Außenblättern bildet sie ein Art Zisterne, in der sich lebenswichtiges Tau- und Regenwasser effizient speichern lässt, ohne dabei dem Wirtsbaum zu schaden. Jakob will noch Handyfotos machen, der Regenwald fasziniert nicht nur ihn. Andere Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) wie Orchideen mit ihren Luftwurzeln und das riesige, auf Baumwurzeln wuchernde Nestfarn mit seinem dicken Wurzelgeflecht müssen etwas länger warten, bis sie von den Schülern entdeckt worden sind. Da präsentiert sich der Kaffeestrauch mit lediglich drei roten Kaffeekirschen eher bescheiden zwischen den Riesenpflanzen des Regenwaldes. Abschließend beim Quiz zwischen Pflanzen und TropenhausBesuchern werden negative und

Kaffeestrauch im Botanischen Garten: Erste reife Kirsche.

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Lichterfelde Ost Journal positive Wechselwirkungen zwischen Kaffeeanbau und Regenwald diskutiert, rückt wieder der Fairtrade-Gedanke in den Vordergrund. Auch wenn aus Zeitgründen das abschließende Rollenspiel zum Thema entfallen muss: Den jungen Botanikschul-Besuchern hat es gefallen, wie sie am Ende lauthals verkünden. Und Sven erklärt, zukünftig seiner Mutter beim Einkaufen doch genauer auf die Finger zu sehen: „Damit sie mehr Fairtrade kauft.“

tung Bildung, Jugend und Familie vermittelt die Schule Schülern Zusammenhänge der Pflanzenwelt und lässt nach Die Botanikschule Seit 1987 gibt es sie im Botanischen Garten als außerschulische Einrichtung, an der Berliner Schulen pädagogische Beratung, Materialien und Fortbildungen zum Thema Botanik, Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung finden. Vor 31 Jahren nahm die Botanikschule eine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet ein und gilt bis heute als erfolgreiches Modell, das für seine gemeinsame Bildungsarbeit UNESCO-ausgezeichnet ist. Als Kooperations-Einrichtung mit der Berliner Senatsverwal Duftender Kaffee fair gehandelt

haltige Kontakte zu ihr knüpfen. Das kooperierende Fortbildungszentrum für nachhaltige Entwicklung (BNE-Zentrum), das sich in den Räumlichkeiten der Botanikschule befindet, versteht sich als Ansprechpartner und Unterstützer für Lehrkräfte und Projekte sowie als Berater bei der Teilnahme an Wettbewerben für Gütesiegel.

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Jacqueline Lorenz

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Repair-Café in Lichterfelde

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as Repair-Café in Lichterfelde West ist umgezogen. Vorher am Steglitz Museum in der Drakestraße zu Hause, befindet es sich nun ganz zentral im Bürgertreffpunkt am Bahnhof. Manchmal sind nur Kleinigkeiten zu beheben, damit das elektrische Gerät wieder funktioniert. Aber auch Reparatur von Spielzeug und anderen liebgewonnen Gegenständen ist hier möglich. Unter Anleitung von Experten können Sie selbst Hand anlegen. In gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen werden kleinere

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Menschen, die man kennt

Axel Walter, Nachrichtenchef der rbb-Abendschau

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aum ein Berliner, der ihn nicht kennt: Häufig ist Axel Walter in den Wohnzimmern zu Gast und informiert unaufgeregt, mit klarer Stimme und deutlicher Aussprache in „rbb AKTUELL“ oder der „Abendschau“ über aktuelle Geschehnisse des Tages.

In diesem Jahr wird der Moderator 50, die Abendschau 60. Aus dem Berliner Medien-Milieu ist er – seit 21 Jahren zum festen Stamm der rbb-Nachrichtensendungen zählend – inzwischen ebenso wenig wegzudenken wie die Abendschau selbst.

Zur rechten Zeit am rechten Ort Aufgewachsen in Steglitz nahe Stadtpark, lebt Axel Walter heute nicht weit ab im Nachbarbezirk in Friedenau. Bereits früh faszinierte ihn alles rund um Funk und Fernsehen. Sein Vater arbeitete als Ton­ingenieur beim RIAS. Der Sohn durfte so manchen Blick hinter die Sende-Kulissen werfen. „Konzentriertes Arbeiten und gemeinsame Aktivitäten lagen dort dicht beieinander“, beschreibt Axel Walter die damalige Atmosphäre im Studio, in dem er manch freie Stunde verbrachte. „Doppeldecker“ und „Flick- Flack“ zählten zu den RIAS-Kultsendungen, die viele Jugendliche hinter´m Ofen hervorlockten. Und als einmal ein junger Reporter bei „Doppeldecker“ ausfiel, war es der 12-jährige Axel Walter, der einsprang.

Unverkrampft stellte er frisch von der Leber weg seine Fragen beim Jugend-Sportmagazin FlickFlack, „eben aus Zuhörerperspektive, weil ich als Nicht-Sportler von der Materie eigentlich gar nicht viel wusste“, wie er heute verrät. Vielmehr war er selbst neugierig auf die Sportarten, deren Regeln er so gar nicht kannte. In dieser Zeit lernte er dort auch den jungen Daniel Gäsche kennen, der heute sein Moderator-Kollege beim rbb ist. Axel Walters Jugend-Reportagen, deren Themen er weitgehend selbst bestimmen durfte, kamen gut an, und so wuchs er parallel zur Schule weiter in die Praxis der Medienwelt hinein. Seinen Lehrern am Hermann-Ehlers-Gymnasiums ist Axel Walter bis heute dankbar: „Holger Thomsen und Richard Faller haben bei mir den Spaß an der Sprache und am Formulieren geweckt“, betont Axel Walter, der in der Theater-AG und

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Axel Walter – im rbb angekommen und wie man ihn kennt.

im Deutsch-Leistungskurs diese Begeisterung ausbauen konnte und damit wichtiges Rüstzeug für seinen späteren Beruf erwarb. Mit Holger Thomsen und Richard Faller ist er bis heute freundschaftlich verbunden über den Freundeskreis Schlosspark Theater in Berlin e. V., deren Vorstand beide angehören. Auch Axel Walter engagiert sich immer wieder aktiv ehrenamtlich im Verein für das Steglitzer Traditionshaus. So produzierte und verantwortete er u. a. neunmal „Ullis Nachtcafé“, das musikalisch mitreißend begleitet und moderiert wurde von seinem Kollegen Ulli Zelle und der Profi-Band „Die Grauen Zellen“. Dass derzeit keine Fortsetzung dieser abendlichen Café-Stunde geplant ist, bedauert nicht nur das Publikum… Auch auf die Initiative Axel Walters und die des Freundeskreises zurückzuführen ist die jeweils vor einer bevorstehenden Premiere stattfindende sonntägliche Mati nee. Auf der Bühne des Schloss­ park Theaters wird da das neue Stück mit seinen Schauspielern, Rollen und Hintergrundinformationen im lockeren Gespräch vorgestellt. Moderator ist nach Axel Walter nun Holger Thomsen, dem sein ehemaliger Schüler vorab so manch hilfreichen Moderatoren-Tipp mit auf den Weg gab. „So konnte ich meinem ehemaligen Lehrer ein bisschen von dem zurückgeben, was ich ihm zu verdanken habe“, freut sich Axel.

Auf dem Weg Richtung Nachrichtenchef

Ohne Technik keine Sendung.

Nach dem Abitur wandte sich Axel, wie er selbst sagt, „dem praktischen Lernen“ zu und absolvierte eine zweijährige Ausbildung zum Industriekaufmann bei Mercedes Benz am Salzufer. Als man ihm danach die Stelle als Leiter des Ersatzteillagers anbot, lehnte er ab: „Kaufmännisch hatte ich mir mehr vorgestellt.“ Beim Sender lief es gut. Axel

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Lichterfelde Ost Journal lektorierte Hörspiele, war Aufnahmeleiter und schrieb eigene Radio-Beiträge. Doch die Faszination fürs Theater hatte den neugierigen jungen Mann nie los gelassen, und so studierte er zusätzlich Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Nachts arbeitete er beim RIAS, wo er Chef­sprecher Reinhard Bülow kennenlernte. „Er lud mich zum Tee in sein Büro und sagte irgendwann ‚Machen Sie was aus Ihrer Stimme‘“, erinnert sich Axel Walter. Immer wieder hakte Bülow nach, bis Walter – als einer der letzten Schüler von Rosemarie Grosse – eine Sprechausbildung machte. Schauspielerin Ruth Diehl, auch als SFB-Nachrichtensprecherin und spätere Moderatorin der „Berliner Abendschau“ bekannt,

Der junge Axel Walter 1997.

war es, die Axel schließlich zum SFB holte. Hier absolvierte Axel Walter sein Redaktionsvolontariat. „Eigentlich wollte ich ja Hörspieldramaturg werden“, erzählt er.

Seit 1991 arbeitete der Moderator beim SFB, der am 1.  Mai 2003 mit dem ORB zum rbb zusammengeführt wurde. Axel Walter moderierte bei radioBerlin88,8 und präsentierte das rbbGesundheitsmagazin QUIVIVE. Seit 1997 ist er Sprecher bei der Abendschau, deren Nachrichtenchef er 2002 wurde. „Ich habe viele technische Entwicklungen im Laufe der Jahre miterlebt“, schmunzelt Walter, dem etwa 350.000 Menschen pro Abendschau an den Lippen hängen. Und während er nicht ohne spürbaren Stolz im rbb-Fernsehzentrum am Theodor-Heuss-Platz durch die Studios und Räume der Abendschau führt, spürt man, dass er mit Recht ein Teil von ihr geworden ist: Er, der einstige Jung-Moderator, scheint nichts

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seiner Begeisterungsfähigkeit verloren zu haben. – Auch wenn ihm manchmal die direkte Reaktion des Publikums fehlt, wie er sie im Theater direkt und unverhüllt findet. So ist er – wenn es seine Zeit erlaubt – fachkundiger Zaungast im Schlosspark, Renaissance oder Deutschen Theater; nicht zuletzt, „um auf dem Laufenden zu bleiben.“ Als gern gesehener Dozent an der Berliner Journalistenschule gibt er indessen seine Moderatoren-Erfahrung an den Nachwuchs weiter. Im Fernsehzentrum trägt Axel Walter mit dazu bei, Behaglichkeit in die Gänge und Büros zu bringen. Da hängen in seinem und in Cathrin Böhmes Büro seine buntgemischten Urlaubsfotos von Ostsee, Asien und Afrika. Sie

Das rbb-Fernsehzentrum am TheodorHeuss-Platz in Berlin-Westend: Standort des Abendschaustudios. Fotos: rbb/Oliver Kröning/ Lorenz/Wikipedia

erinnern an eine seiner FreizeitLeidenschaften: das Reisen (am liebsten auf Kreuzfahrt-Schiffen). Und im Vorfeld des diesjährigen 60-jährigen Jubiläums der Abendschau präsentieren Axel Walter und rbb bereits jetzt eine

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sehenswerte Dauerausstellung zum Thema auf der Studio-Etage. Auf 60 Wandtafeln wird da an unvergessene Sprecher und Moderatoren – von Rosemarie Diehl und Harald Karas über Gerhard Lenz und Helga Bayertz bis HansWerner Kock und Evelyn Lazar – erinnert. Gleichzeitig führt Axel Walter damit weltbewegende Ereignisse vergangener Tage wie Mauerbau, Kennedybesuch und Mauerfall aus der Sicht alter Abendschau-Berichte dem Betrachter noch einmal vor Augen. Mit reichlich Vorfreude blickt schon heute nicht nur der Nachrichtenchef auf das runde Jubiläum der Abendschau, das am 1. September mit den Berlinern gefeiert werden wird. Doch davon später mehr…� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Erholung für die Seele im Kurhaus Lankwitz James Fraenkel und sein Berolinum

Im Jahr 2001 wurde die Gedenktafel für James Fraenkel enthüllt.

Privat-Heil- und Pflegeanstalt Berolinum von Fraenkel und Oliven in der Leonorenstraße 17-33 um 1907.�

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ngagiert für kranke Menschen, aber auch für den Ort, in dem er lebte: James Fraenkel (1859 – 1935) war mit der Heilanstalt Berolineum der größer Steuerzahler des Ortes Lankwitz und politisch im Gemeinderat tätig. Der gebürtige Oberschlesier studierte Medizin und zog anschließend nach Berlin. In Lankwitz eröffnete er gemeinsam mit Dr. Albert Oliven am 1. April 1890 das Berolinum. Die Heil- und Pflegeanstalt entwickelte sich im Laufe der Zeit zur größten Klinik für Nerven und Suchterkrankungen im Umland von Berlin. Hier wurden Drogensüchtige und psychisch Kranke ebenso aufgenommen wie Menschen mit Magenleiden, Darmerkrankungen oder Diabetes und Nierenerkrankungen. Zunächst wurde die private Heil- und Pflegeanstalt an der Leonorenstraße – damals Victoriastraße – erbaut. Der Architekt Max Fraenkel, Bruder des Mediziners, bekam den Auftrag zur Errichtung weiterer Gebäude. Diese ließ er links und rechts der Leonorenstraße bauen. Auf der

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Seite, an der das Gelände heute in Richtung Teltowkanal endet, entstand die Männerabteilung. Da zu Kaisers Zeiten strenge Geschlechtertrennung herrschte, wurden weibliche Patienten auf der anderen Straßenseite in der Frauenabteilung untergebracht. Für die Erholung der Patienten ließ James Fraenkel einen Park anlegen und ein Kurhaus mit Portal erbauen. Auch ein Kommunalkrankenhaus entstand, in dem sich die Bürger von Lankwitz und Umgebung behandeln ließen. Die Klinikleiter selbst li

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ßen sich zwischen Bruckner- und Bomben auf das nacht von Lankwitz“ im August Nicolaistraße Villen erbauen, so Berolinum 1943 wurden viele Gebäude der konnten sie in der Nähe ihres früheren Heilanstalt schwer beArbeitsplatzes wohnen. Nach dem Ende des Ersten schädigt. Die Damenabteilung Weltkriegs begannen James sowie die früheren Villen von Mediziner und Mäzen Fraenkel und Albert Oliven, sich Fraenkel und Oliven wurden langsam zurückzuziehen. Einen dem Erdboden gleichgemacht. Das Kurhaus, das mit veränder- Großteil des Sanatoriums verter Fassade heute noch steht, pachteten sie an den Verband Wechselnde war hochmodern eingerichtet. der Krankenkassen Groß Berlin. Nutzungen Schon damals gab es elektri- Dort entstand nun das jüdische sches Licht, fließendes Wasser Krankenhaus Lankwitz. Auf die Das Kurhaus, das Krankenund dank der Zentralheizung Verpachtung erfolgte der Ver- haus und die Männerabteilung war es in der kalten Jahreszeit kauf – 1921 erwarb der Verband wurden nach Beseitigung der mollig warm. In dem Gebäude der Krankenkassen die meisten Kriegsschäden wieder genutzt befanden sich die Verwaltungsräume der Klinik. Aber auch eine Art früher Fitnessraum, an dem die Patienten an Geräten ihre Beweglichkeit trainierten, Patientenzimmer mit Balkon und Gemeinschaftsräume sowie eine „Alkohol-Fürsorgestelle“ waren hier untergebracht. Eine Gedenktafel an der Hausfassade erinnert an James Fraenkel, der als Mitbegründer der modernen Psychotherapie gilt. Er verwahrte die Patienten nicht nur, sondern bemühte sich, die Das Kurhaus ist nach wie vor eine Einrichtung, in der psychisch Kranke betreut werden. Erkrankungen auch tatsächlich zu heilen. Der Sohn eines Rab- Gebäude. Die Damenabteilung und als Krankenhaus Lankwitz biners engagierte sich nicht wurde von James Fraenkel wei- – ab 1952 Städtisches Krankennur für seine Patienten und die terbetrieben, als verkleinertes haus Steglitz – weitergeführt. Medizin, sondern auch für sei- „Berolinum“. Sein Kollege Dr. Al- Der Betrieb lief noch bis 1978, ne Wahlheimat Lankwitz. 1910 bert Oliven verstarb im Jahr dann nutzte man das Haus für wählten die Bürger den Arzt 1921. 1934 erkrankte James Fra- chronisch kranke Menschen. in die Gemeindevertretung. Er enkel, im folgenden Jahr starb Das Krankenhaus wurde Ende stiftete das Ratssilber und auch er. Seine Frau und seine Kinder 2017 abgerissen. Auch der von den kürzlich erst restaurierten verließen Deutschland. Der Ver- James Fraenkel angelegte Park Vier-Winde-Brunnen vor dem band der Krankenkassen erhielt wurde dezimiert – 200 alte BäuRathaus. Während des Ersten den Klinikbetrieb noch bis 1940 me mussten fallen, damit WohnWeltkriegs stellte er einen Groß- aufrecht, danach stellte er den raum für Flüchtlinge entstehen teil des Sanatoriums als Lazarett Krankenhausbetrieb ein. Die konnte. Im Kurhaus sind heute zur Verfügung. Dort arbeiteten Räume wurden anschließend psychisch kranke Menschen aus auch seine Ehefrau Paula und vom Reichsarbeitsdienst ge- dem Maßregelvollzug untergeseine drei Töchter. nutzt. Während der „Bomben- bracht. � ◾

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Schlaganfall frühzeitig erkennen Ein typisches Anzeichen sind einseitige Lähmungen oder ein Taubheitsgefühl

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esteht der Verdacht eines Schlaganfalls, ist keine Zeit zu verlieren. Ein typisches Anzeichen sind einseitige Lähmungen beziehungsweise ein Taubheitsgefühl. Das äußert sich beispielsweise durch einen herabhängenden Mundwinkel, einen eingeschlafenen Fuß oder einen gelähmten Arm. Weiterhin können Betroffene sehr starke Kopfschmerzen haben. Dazu können Sehstörungen in Form von Doppelbildern vorkommen, manchmal sogar ein kompletter einseitiger Sehverlust. Die Patienten reden zudem abgehackt, verdrehen Buchstaben oder Silben und können in schweren Fällen überhaupt nicht mehr sprechen. Zu all dem kommen ein Schwindelgefühl sowie ein unsicherer Gang. Mit dem sogenannten FASTTest (Face, Arms, Speech, Time) können selbst Laien in Sekundenschnelle einen Schlaganfall erkennen: Die betroffene Person

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soll lächeln, gleichzeitig beide Hände hochheben und einen einfach Satz wie „Heute ist es schön“ sagen. Hat der- oder diejenige Probleme damit, ist unverzüglich der Notruf unter der Nummer 112 zu verständigen!

Wichtig ist es, am Telefon auf den Schlaganfall hinzuweisen. Je schneller der Patient die richtige Behandlung erhält, desto besser sind die Heilungschancen.� ◾ Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV

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