Lankwitz & Lichterfelde Ost Journal - Oktober/November 2023

Journal für Lankwitz und Lichterfelde Ost

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Lankwitz & Lichterfelde Ost

Oktober/November · Nr. 5/2023

Journal für Lankwitz

und Lichterfelde Ost

70 Jahre THALIA Beliebtes Lankwitzer Kino für Groß und Klein

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70 Jahre Thalia

Impressum

Lankwitz & Lichterfelde Ost Journal 12. Jahrgang

Beliebtes Lankwitzer Kino für Groß und Klein

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70

N

eugierige Blicke auf bunte Filmplakate und ein Wunsch: Mal wieder ins Kino gehen! Trotz diverser Streamingdienste und zahlreicher Fernsehprogramme bleibt das Kino etwas Besonderes. Neben den großen Cineplex-Kinos haben sich in Berlin noch einige kleine Kiezkinos erhalten. Beispielsweise die Eva-Lichtspiele in Wilmersdorf, das Cosima in Friedenau, das Bali-Kino in Zehlendorf und das Thalia in Lankwitz, das ges Bestehen zurückblicken im Oktober auf sein 70-jähri- kann.

Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lankwitz & Lichterfelde Ost Journal erscheint alle zwei Monate am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Dezember/Januar Nr. 6/2023 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 02.11.2023 Erscheinung: 01.12.2023 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lankwitz & Lichterfelde Ost Journals

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Capitol in Lankwitz Dabei war es nicht das erste Kino in Lankwitz. Vorgänger war – wenn auch nicht an der gleichen Stelle – das Capitol. Seit 1933 stand es an der Kaiser-Wilhelm-Straße im Bereich zwischen Leonoren- und Bruchwitzstraße. Das Kino mit 950 Plätzen hatte eine Bühne, sodass es zusätzlich als Theater genutzt werden konnte. Das Capitol bestand nur zehn Jahre,

denn beim Bombenangriff auf räumt und auf den GrundstüLankwitz im Jahr 1943 blieb nur cken entstanden neue, moderne Wohnungen. Und auch das Kino noch Schutt übrig. kam wieder. Am 24.  Oktober Das Kino kehrt zurück 1953 wurde das Thalia Kino an seinem heutigen Standort feierNach den Kriegswirren und in lich eröffnet. den Jahren der Blockade hatten die Lankwitzer sicher ande- Vom Besuchermagnet re Probleme, als sich über ein zum Kinosterben fehlendes Kino zu ärgern. Doch zur Zeit des Wiederaufbaus war Das Kino war der Publikumses so weit. Die Trümmer der magnet in Lankwitz. Nach den zerbombten Häuser waren ge- vielen Jahren mit Entbehrungen und Krieg war der Wunsch nach Unterhaltung groß. Die Menschen tauchten in neue Welten ein und konnten den Alltag vergessen. Nach den goldenen Zeiten in den 50er- und auch noch beginnenden 60erJahren begann der Siegeszug des Fernsehers, der in immer mehr Wohnzimmer einzog. Die Spielfilme konnten nun auch bequem vor dem heimischen Bildschirm gesehen werden und die Kino-Besuche wurden weniger.

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Seit 5 Generationen und über 100 Jahren der Platzhirsch in dieser Region

Willkommen in unserem Revier Das große Kinosterben begann, bei dem oft nur die ganz großen Häuser überlebten. Auch das Thalia wäre 1979 beinahe geschlossen worden.

Aus zwei mach vier Doch ein Umbau war die Rettung für das gemütliche Kiez-Kino. 1980 ließ der damalige Betreiber das Kino komplett umbauen. Aus vorher zwei Kinosälen wurden vier, dazu kam ein kleiner Laden für den Bedarf der Anwohner. Den Laden gibt es nicht mehr, aber der Umbau rettete das Kino. Der größte Saal hat 238 Plätze, im Kleinsten sind 20 Kinosessel. Der kleine Saal wird gern für Kinderfilme genutzt, besonders für Kinder, die zum ersten Mal ins Kino gehen. An diesen Tagen – jeder 2. Sonntag im Monat steht unter dem Motto „Mein erster Kinobesuch“ werden kurze Filme ab 0 Jahren gezeigt. Es gibt keine Werbung, die Lautstärke ist reduziert und die Saalbeleuchtung wird gedimmt. Der erste Kinobesuch wird für Kinder ab drei Jahren empfohlen. Das Programm des Kinos ist vielseitig. Die aktuellsten Hollywood-Blockbuster, aber auch Kinderfilme und 3-D-Filme, Klassiker und Kultfilme gehören dazu. Jeden Montag und Donnerstag ist Kino-Tag, an dem die Eintrittskarte nur 6,50 Euro kostet.� ◾

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Bahnhofsvorplatz Bahnhof Lichterfelde Ost

Kranoldplatz Ferdinandmarkt 1. Elektrische Straßenbahn Palast Lichtspiele

Oberhofer Weg

Petruskirche

Map data © OpenStreetMap contributors

Bäcker Walf

Die neun Stationen des Audiowalk.

Lichterfelde Ost im Ohr

Audiowalk rund um den Kranoldplatz

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er etwas andere Spaziergang: Ein Audiowalk in Lichterfelde Ost informiert über Geschichte und Aktuelles in dem Ortsteil. Vergangen, aber nicht vergessen sind beispielsweise die PalastLichtspiele. Das frühere Kino, an dessen Stelle sich heute ein EinEuro-Shop befindet, begann in der Stummfilm-Ära und wurde im Jahr 1983 geschlossen. Die Anfänge von Lichterfelde Ost als Teil der Villenkolonie GroßLichterfelde sind genauso Thema wie der Name des Oberhofer Wegs, die Petruskirche und die erste Elektrische Straßenbahn. Es geht zum Rosenbeet

auf dem Bahnhofsvorplatz, in die Bäckerei Walf und auf den Markt. Auch die Ereignisse um den Ferdinandmarkt werden

beleuchtet. Gesprochen wird der Audiowalk von Gerlinde Jänicke – die vielen Hörerinnen und Hörern aus dem Radio bestens bekannt ist. Der Audiowalk kann auf viele bekannte Podcast-Apps geladen werden und bei einem Rundgang an den verschiedenen Stationen – oder auch einfach zu Hause – gehört werden. Nicht nur für Besucher ist der Audiowalk interessant – auch Anwohnerinnen und Anwohner können so noch einmal völlig neue Seiten an ihrem Kiez entdecken. Den kostenlosen Audiowalk gibt es unter www.linktr.ee/ audiowalklio� ◾

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Gericht in der Villenkolonie

Das Amtsgericht Lichterfelde verlor 1973 seine Funktion Söhtstraße passte gut in die umgebende Villenkolonie. Das Zentralblatt der Bauverwaltung, Ausgabe 1911, Nr. 17 veröffentlichte hierzu einen Artikel von Otto Sarrazin und Friedrich Schultze:

Das Amtsgericht Lichterfelde

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ericht und Gefängnis im Villenvorort – schon die Anforderungen an den geplanten Bau waren hoch. Doch den Architekten Rudolf

Mönnich und Walter Sakur gelang das anspruchsvolle Projekt. Der 1905 fertiggestellte Gebäudekomplex mit Amtsgericht und Gefängnis an der Ringstraße 9/

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„Die Errichtung eines öffentlichen Gebäudes in einem reinen Villenvorort, als welcher sich Lichterfelde allen Anfechtungen gegenüber behauptet hat, bot dem Architekten eine eigenartige Aufgabe. Bei aller Vielachsigkeit und der damit

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verbundenen grundrißlichen Geschlossenheit einer öffentlichen Bauanlage mußte dem ländlichen Gepräge der Umgebung gebührende Rechnung getragen, anderseits aber sollte der Forderung genügt werden, die Bestimmung des Bauwerks augenfällig und eindringlich genug auszuprägen. Aus ersterem Anlaß ist dem Geschäftsgebäude des Amtsgerichts durch die Wahl einer nur zweigeschossigen Anlage eine mäßige, die Umgebung nicht schädigende Höhe zugemessen. Dem steilen Dach und den dasselbe unterbrechenden massiven Aufbauten, dem hohen Eckbau mit beherrschenden Giebeln und einem Dachreiter auf den sich kreuzenden Satteldächern, die die umgebenden Baumreihen überragen, fällt die Aufgabe zu, deutlich für die Ferne

Postkarte um 1910.

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Lankwitz &Lichterfelde Ost Journal zu wirken, ohne durch allzu reichliche Anhäufung von Baumassen auf der Umgebung drückend zu lasten. Die Formen der deutschen Renaissance dürften dem Bestreben glücklich zu Hilfe gekommen sein. Auch bei der Durchbildung der Einzelheiten, die an den beiden Portalen zu erkennen ist, war die Umgebung von bestimmendem Einfluß, ohne den Eindruck des öffentlichen Gebäudes zu verwischen. Das Innere mit den lichten Gängen und Hallen, die mit Ziegeln, an bedeutsamen Stellen unter Anwendung von Werksteinrippen, eingewölbt sind, bringt die Zweckbestimmung des Hauses auch an dem selten auftretenden bildnerischen Schmuck angemessen zur Geltung. Eine beson 9

dere Beachtung sei auch der am Schlusse des Seitenflügels liegenden runden Treppe zugedacht, die, bei eintretender Erweiterung von gesteigerter Bedeutung, als Wen delstein ausgebildet ist. Da der aus dem Kylltal stammende Werkstein des Inneren einer harmonischen Einfügung in die einfache Farbengebung trotzte, hat er meist eine vollständige farbige Behandlung

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Das Frauengefängnis an der Söhtstraße ist heute Kunst- und Event-Ort.

erfahren. Eine besondere Sorgfalt mußte in dem bevorzugten Landhausort der Anordnung der zugehörigen Gefängnisanlage gewidmet werden. Durch Vorlagerung eines Flügels für die Beamtenwohnungen und den Beisaal ist das eigentliche Gefängnis zurückgedrängt und spricht für das Gesamtbild nur noch nebensächlich mit. Bei der Ausstattung des Betsaales sind die malerischen Innenräume märkischer Dorfkirchen vorbildlich gewesen.“

Wendeltreppe im ehemaligen Amtsgericht.

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Damit das Gefängnis etwas verdeckt werden konnte, ließen die Lichterfelder das Gerichtsgebäude 1913 verlängern. Seine Funktion hatte es bis auf eine Unterbrechung nach dem Zweiten Weltkrieg, als das USMilitärgericht die Räume nutzte. 1973 endete die Zeit als Amtsgericht und die Funktion wurde vom Amtsgericht Schöneberg übernommen. Im Gebäude in Lichterfelde befindet sich seitdem das Grundbuchamt.� ◾

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Zweites Leben für den Werkstoff Plastik NBH Wannseebahn e. V. macht mit Upcycling Schule

Tonne“ setzt sich der Verein füreinander und miteinander gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Schulen und Jugendeinrichtungen in SteglitzZehlendorf für ein zweites Leben ausrangierten Plastikmülls ein. Dabei spielt kreative Zweckentfremdung eine wichtige Rolle, die das zuerst gesammelte, dann geschredderte und schließlich in neue Form geschmolzene Plastik fantasievoll wiederbelebt.

Corona als Ideengeber für die fünf großen „S“ Karl Maurer, Sozialpädagogischer Leiter Jugendarbeit vom NBH Wannseebahn e. V., erklärt, An der Plastiksammelstation Berliner Straße 82: Jessica Iff und Karl Maurer vom NBH Wannseebahn e. V. – im Einsatz für Jugendliche und Umwelt. wie es zum Projekt kam: „Gelastik, in unserer Wegwerf- len) auf den Weg zu bringen meinsam mit Jan Ehlen von der gesellschaft längst zum und junge Menschen für einen Botanikschule im Botanischer Problem für die Natur überlegten Umgang mit Plas- Garten fragten wir uns 2020 geworden, lässt sich nicht so tik zu sensibilisieren, hat sich während der Corona-Hochphaeinfach aus der Welt schaffen. das Nachbarschaftshaus (NBH) se, was man gemeinsam mit Durch Upcycling eine sinnvolle Wannseebahn e. V. auf die Fahne den Jugendlichen eigentlich Nachnutzung von Kunststof- geschrieben: Mit seinem Projekt machen könne. Wir kamen zu fen wie Polypropylen (PP) oder frei nach dem Motto „Her mit dem Entschluss: Sammeln und HDPE (High-Density-Polyethy- dem Rohstoff aus der gelben Produzieren!“ Seine Kollegin,

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Projektleiterin Jessica Iff, fährt fort: „Wir hatten in dieser Pandemie-Phase viel Zeit für die Prozessentwicklung dieser Idee, haben ein halbes Jahr zum Thema Plastik-Upcycling vieles ausprobiert und mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher aus der JFE Schottenburg experimen Mit Kreativität aus altem Plastik Neues schaffen. � Fotos: NBH Wannseebahn

tiert. Die Maske hatte man ja zu dieser Zeit sowieso auf – günstig für den Produktionsgang.“ Kurz zuvor hatte der NBH Wannseebahn e. V. die Trägerschaft über diese Jugendfreizeiteinrichtung am Brittendorfer Weg übernom Inh.: Michaela Thiel Tel.: 030 / 772 14 01

men. Das Projektziel erklärt Karl Maurer so: „Wir wollen Jugendlichen vermitteln, dass Kunststoff eine tolle Sache sein kann, aber dass man auch bedacht damit umgehen muss.“ Und was die Industrie in bereits größeren Upcycling-Verfahren umsetzt – beispielsweise die Herstellung von Flip-Flops aus alten Autoreifen – geht der im Bezirk gut vernetzte Verein nun mit Jugendlichen in passendem Rahmen an. Dabei stehen die fünf großen „S“ für das Nachnutzungsprojekt der Kunststoffe PP und HDPE: Sammeln, Säubern, Sortieren, Schreddern und Spritzgussverfahren zeigen den Produktionsweg von der Plastikflasche zum Schlüsselanhänger oder Klemmbrett verständlich auf. Dass dieses Projekt nach relativ kurzer Zeit schon je eine Schreddermaschine und eine Maschine für das Spritzgussverfahren vorweisen kann, geht nicht zuletzt auf den engagierten gemeinsamen Einsatz von NBH-Trägerteam und Jugendlichen der Freizeiteinrichtungen zurück, der Sponsoren, Bezirksamt und Fachleute mit ins Projektboot holte und damit sowohl finanzielle Unterstützung als auch wichtige

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Lankwitz &Lichterfelde Gesundheit Ost Journal fachliche Beratung sicherte. Karl Maurer dazu: „Zahlreiche wichtige Akteure unterstützen uns bei unserem Projekt im Hintergrund.“ So auch der Verein „Open Source Economy“, der als Plattform für im Nachhaltigkeitsbereich arbeitende und derartige Upcycling-Maschinen herstellende Techniker und Ingenieure steht: Mit der Bauplanveröffentlichung zu den vom NBH Wannseebahn e. V. angeschafften Schredderund Gussmaschinen ermöglicht er dem Verein, seine Maschinen schonend und regelmäßig selbst zu warten.

liche Bildungseinrichtungen und Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk wie die Mühlenau-Grundschule, die Conrad-Schule, der Campus Albert Schweitzer und die Nord-Grundschule – nicht zuletzt dank aktiver Sozialar Eine Projektidee macht Schule Längst hat der Gedanke der Nachhaltigkeit in die Schulfächer Einzug gehalten und ist immer stärker in den Köpfen von Lehrenden wie Lernenden verankert. Bedingt durch den Schwund der natürlichen Ressourcen und durch gesellschaftlichen Wandel gewinnt Upcycling zunehmend an Bedeutung. Wichtige Projekt-Kooperationspartner zum Thema Upcycling sind für den NBH Wannseebahn e. V. mit ihren Projektwochen et Aus Alt mach Neu.� Foto: NBH Wannseebahn

beiter. Auch mit dem Mittelhof besteht reger Austausch. In der JFE Schottenburg wird das Thema Upcycling vertieft, der NBH Wannseebahn e. V. bietet wertvolle Theorie-Workshops zum Thema, auch in den Ferien, und ist regelmäßig mit seinem Team primär im Bezirk aufklärend unterwegs, so auch anläss 13 13

lich der diesjährigen Nachhaltigkeitswoche am 14. und 15. Juni im Boulevard Berlin. Jessica Iff betont: „Wir lehren einführend zum Projekt die Theorie passend zur jeweiligen Altersstufe, schaffen so das Bewusstsein für einen überlegten Umgang mit Plastik.“ So werden aktiv Brücken zwischen den jungen Menschen im Bezirk hin zur Nachhaltigkeit geschlagen, spielerisch und spannend zugleich. Werden in der 1. Klasse aus aufgebügelten Plastiktaschen noch Wimpelketten gebastelt, können die Schülerinnen und Schüler ab der dritten Klasse bereits an den mobilen Maschinen erste Erfahrungen sammeln. „Mobile Maschinen und Geräte sind für uns wichtig, um damit den Jugendlichen entgegenzukommen. Flexibilität ist heute wichtig, um sie besser erreichen zu können“, betont Karl Maurer.

Gestern Limoflasche, morgen Schlüssel­ anhänger Die Schottenburg, die mit etlichen Projekten wie Fahrradwerkstatt und Werkzeugverleih, Foodsharing oder Modeupcyc Ich freue mich auf Ihr Lächeln! Ästhetische Zahnmedizin Bleaching - Hypnose - Implantate Prophylaxe - Veneers Mo., Do., Fr. 9 – 13 Uhr Mo., Do. 14 – 18 Uhr Di. 12 – 18 Uhr, Mi. 8 – 13 Uhr Sa nach Vereinbarung

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ling das Thema aufgreift, schenkt Gegenständen aus Kunststoff ein zweites Leben, anstatt sie achtlos in den Müll zu werfen. Wie diese Wiederbelebung aussehen kann, lernen Kinder und Jugendliche in der Jugendfreizeiteinrichtung und in den Lerngruppen, in denen alle gleichermaßen willkommen sind und kostenlos mitmachen

Zweites Leben der Flaschendeckel.

können. In den kooperierenden Schulen stellen sie selbstgebaute Sammelstationen auf, in denen der Kunststoff erst einmal gesammelt wird. Anschließend wird er gewaschen, sortiert und geschreddert, um danach aufgeschmolzen und neu verarbeitet zu werden. So erhält Altes eine komplett neue Form. Schlüsselanhänger, Türstopper, HandyHalterungen, Buchstaben und Schneidebretter sind nur einige der daraus neu und sortenrein hergestellten Gegenstände.

Spritzgussmaschine.�

Und aus 100 Flaschendeckeln entsteht ein Klemmbrett. Im Schulhort erhalten die Erstklässler Seepferdchen-Schlüsselanhänger aus dem 3D-Drucker, auf denen steht „Ich war mal ein Plastikdeckel“. Plastikflaschen etc. zum Upcycling können in

Foto: NBH Wannseebahn

der Freizeiteinrichtung Schottenburg, in den kooperierenden Schulen und im NBH Wannseebahn e. V. in der Berliner Str. 82 in Zehlendorf abgegeben werden. Wie gut dieses Angebot genutzt wird, zeigen dort Taschen voller Plastikmüll, der auf seine Meta Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

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Lankwitz &Lichterfelde Ost Journal morphose wartet. „Eine große Tasche voller Plastik kommt monatlich allein schon von mir zusammen“, verrät Projektleiterin Jessica Iff.

gegründet. Schulstation in der Mühlenau-Grundschule und Übernahme der Trägerschaft für den Schulhort dieser Schule folgten. Wichtige Schulsozialar Fast 30 Jahre NBH Wannseebahn e. V. „Jugendliche brauchen Räume. Wenn wir welche frei haben, können sie von anderen genutzt werden“, erklärt Maurer. So stehen unter der Trägerschaft des NBH Wannseebahn e. V. ggf. freie Räume in der Schottenburg für Workshops und für Treffen anderer Einrichtungen offen, auch hier wieder ganz nach dem Vereins-Motto „FüreinanderMiteinander“. Als ein Forum für Menschen, die, unabhängig von Alter und politischer oder konfessioneller Zugehörigkeit, das Leben in ihrem Stadtteil und Bezirk mit kulturellen und sozialen Angeboten sowie mit gezielten Initiativen gestalten möchten, versteht sich der Verein, der 1994 gegründet wurde und im nächsten Jahr 30 Jahre Bestehen feiern kann. Ein Jahr später, 1995, wurde das Nachbarschaftshaus mit dem Schülerclub für Kinder

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dem Verband für sozial-kulturelle Arbeit angeschlossen und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Gut besucht ist seit 2008 das „Mobile Wohnzimmer“, für Jugendliche unterwegs und jeden Dienstag in der Zeit von 16 – 18 Uhr als buntes „MoWo“ für Jugendliche Anlaufstelle am Hermann-Ehlers-Platz, die hier bei Snacks, Musik, Powerbanks, Spiel und Spaß finden und ihre Meinung sagen können. Auch über dieses Projekt kommt das Jugendarbeitsteam den Problemen, Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen näher. „Dadurch können wir mit unseren Projekten stärker auf ihre Potentiale und Bedürfnisse eingehen“, erklärt Karl Maurer, der sich auch zukünftig viele Multiplikatoren wünscht, die die

Foto: NBH Wannseebahn

beit leistet der Verein u. a. auch am Paulsen Gymnasium, am Arndt Gymnasium und der Gail S. Halvorsen Schule. Anfang 2016 übernahm der NBH Wannseebahn e. V. die Trägerschaft des Kinder- und Jugendbüros im Bezirk und seit 2020 gestaltet er auch die Angebote der JFE Schottenburg. Der Verein ist

Arbeit des Nachbarschaftshaus Wannseebahn e. V. unterstützen. Weitere Informationen unter www.wsba.de Jacqueline Lorenz

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Noch ist es eine Baustelle – das FUBIC soll 2025 fertiggestellt werden.

FUBIC eröffnet voraussichtlich 2025

Innovationscampus mit grünem Strom

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och zwei Jahre, dann kann sich Berlin über einen neuen, hochmodernen Ort für die Forschung freuen. Seit 2006 waren die Gebäude des früheren Militärkrankenhauses der US-Alliierten an der Fabeckstraße in Lichterfelde ungenutzt. Seit einiger Zeit kann eine rege Bautätigkeit beobachtet werden. Die Pläne sind vielversprechend – künftig beherbergt Lichterfelde den „Business and Innovation Center next to Freie Universität Campus“, kurz FUBIC.

Moderne Forschung Auf insgesamt rund 30.000 Quadratmetern können sich technologieorientierte Start-ups, Life -Science -Unternehmen und Ausgründungen der Freien Universität niederlassen. Die modernen Räumlichkeiten, darunter biologische und chemische Labore, sollen jungen und

etablierten Unternehmen beste Bedingungen liefern. Fertigstellung des Hauptgebäudes des FUBIC ist voraussichtlich 2025.

Strom und Wärme klimaneutral In puncto Stromversorgung werden beim FUBIC neue Wege gegangen. Klimaneutral ist das Stichwort, unter dem die Gebäude CO2-neutral mit Wärme und Energie versorgt werden sollen. Dazu ist geplant, „grünen“ Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen, aber auch eine Photovoltaikanlage zu betreiben. Dafür werden 720 Solarmodule auf dem Dach des Hauptgebäudes installiert, um einen Teil des Bedarfs im FUBIC zu decken. Nicht benötigte Energie kann in einer Batterie gespeichert werden. Auch die Heizung soll durch Strom aus erneuerbaren Energien abge deckt werden. Bei Simulationen wurde bereits deutlich, dass mit dem Projekt des FUBIC etwa 997 Tonnen CO2 im Vergleich zur Fernwärme eingespart werden können. Insgesamt finden auf dem parkähnlichen Gelände künftig bis zu sieben Gebäude Platz. Sie werden durch eine Ringstraße verbunden. Der Name der künftigen Straße, die sich komplett auf dem Gelände des FUBIC befinden wird, wurde im Rahmen eines Wettbewerbs gefunden. Sieger wurde der Vorschlag, die Straße nach Lydia Rabinowitsch-Kempner (1871 – 1935) zu benennen. Die Wissenschaftlerin, übrigens die erste Frau, die in Berlin einen Professorentitel erhielt, hatte sich insbesondere beim Kampf gegen die damals sehr verbreitete Tuberkulose einen Namen gemacht. So führt künftig der „Rabinowitsch-Kempner-Ring“ über das Gelände. ◾

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Freiwilligenagentur Steglitz-Zehlendorf

Anlaufstelle für am Ehrenamt Interessierte

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ort, wo die öffentliche Hand nicht hinreicht, ist Ehrenamts- und Freiwilligenarbeit unverzichtbar. Denn sie zeigt Wege auf, wie Menschen jeden Alters das Zusammenleben in unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten können. Um daran Interessierten in ihrem Bezirk fachkundige Beratungsund Anlaufstellen bieten zu können, hat Berlin seit dem Jahr 2020 eine Ehrenamtsstrategie entwickelt, aus der 12  Freiwilligenagenturen – pro Bezirk eine – hervorgegangen sind. Gefördert werden diese für eine starke Zivilgesellschaft systemrelevanten Einrichtungen von der Berliner Senatskanzlei und den jeweiligen Bezirksämtern. Die Freiwilligenagentur SteglitzZehlendorf – bereits seit 2002 im Bezirk unter etwas anderer Konstellation erfolgreich vermittelnde Einrichtung – ist eine dieser berlinweit neu aufgestellten professionellen Anlauf- und Beratungsstellen, die zum Thema freiwilliges Ehrenamt zahlreiche Organisationen, Engagierte und Akteure zu vernetzen hilft und denjenigen, die dazugehören möchten, wichtige Informationen liefert. Sie steht als Bezirks-Projekt seit Oktober 2022 unter der Trägerschaft des Diakonische Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf e. V. Umgesetzt wird ihre Arbeit in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Berlin SüdWest gGmbH und dem Mittelhof

e. V. Wichtige und fachkundige Kooperationspartnerin und Unterstützerin der Arbeit der Freiwilligenagentur ist die Ehrenamtsbeauftragte des Bezirks, Nina Scholz.

Professionelle Beratung im Bezirk der Möglichkeiten Menschen, die sich gerne im Bezirk freiwillig engagieren möchten und auf der Suche nach einer passenden Einsatzstelle sind, finden aktuell im Bezirk drei Beratungsstellen: Hauptberatungsstelle mit Standort Steglitz ist das Diakonische Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf e. V. in der Johanna-StegenStraße 8 in 12167 Berlin, Telefon 224 45 96 79 oder E-Mail steglitz@ freiwilligenagentur.info. Am Standort Südwest im Infocenter der DRK in der Düppelstraße  36 in 12163  Berlin erhalten Interessierte unter Telefon 790 11 30 oder E-Mail suedwest@ freiwilligenagentur.info ebenfalls Information oder Gesprächstermin. Und auch am Zehlendorfer Standort in der Villa Mittelhof des Mittelhof e. V. in der Königstraße 42-43 finden Interessierte unter Telefon 80 19 75 33 oder e-Mail zehlendorf@freiwilligenagentur. info Beratung und Unterstützung. Birgit Dörr arbeitet als Projektkoordinatorin in der Freiwilligenagentur am Standort Steglitz. Sie erklärt: „Wir versuchen das

ehrenamtliche Engagement in allen Bereichen des Bezirks und in den Kirchengemeinden zu unterstützen. Wir beraten Interessierte zu Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren und unterstützen gleichzeitig Organisationen, die Angebote für Freiwillige haben. Wir bieten übrigens auch regelmäßig mobile Beratung „Rund ums Ehrenamt“ im Café Sammeltasse des Diakonievereins Lankwitz.“ Die Projektkoordinatorin setzt sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Annika Brink mit ihrer Arbeit für die Stärkung des freiwilligen Ehrenamtes ein. Die Kolleginnen teilen sich in Steglitz eine Stelle. – Eine gelungene Konstellation, die beiden Engagierten Handlungsraum für ihr jeweiliges Schwerpunktgebiet lässt: Annika Brink, die zusammen mit Birgit Dörr die Projektkoordination der Freiwilligenagentur inne hat, ist Ansprechpartnerin für alle zentralen Fragen rund um die Freiwilligenagentur. Sie ist verantwortlich für die Beratung von Einsatzstellen, für die Koordination der Engagement-Angebote im Bezirk und arbeitet an der Vernetzung der Berliner Freiwilligenagenturen. Zur Freiwilligenagentur ist sie durch ihr soziologisches Studium und dem wissenschaftlichen und politischen Interesse an Teilhabe und Solidarität gekommen. Birgit Dörr an ihrer Projektseite bringt jahrelange Erfahrung im Coaching und in der Leitung von Workshops für Organisationen

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Lankwitz &Lichterfelde Ost Journal mit. Sie ist außerdem Projektbetreuerin von „Känguru hilft und begleitet“ – dieses Projekt unterstützt Eltern rund um die Geburt mittels ehrenamtlicher Familienpaten, die diese für ein paar Stunden in der Woche entlasten – und kümmert sich um nachbarschaftliche Unterstützung von jungen Familien. Dass die beiden Kolleginnen altersmäßig rund 25  Jahre auseinanderliegen, wirke sich ausgesprochen erfolgreich auf ihre Tätigkeit aus, wie Birgit Dörr betont. So sind mit ihnen zwei passende Ansprechpartnerinnen für Fragen und Belange aller Altersgruppen vertreten, die sich bestens ergänzen. Unterstützt werden sie in der Freiwilligenagentur von Steglitz-Zehlendorf an den zwei weiteren Beratungsstellen von nicht weniger engagierten Mitarbeitenden des Mittelhof e. V. und des DRK.

Angebot und Nachfrage Birgit Dörr verrät, welchen Satz sie und ihre Kollegen häufig von Interessierten zu hören bekommen: „Ich will freiwillig etwas tun, weiß aber nicht was.“ – Also

gilt es erst einmal zu erkunden, welche Interessen, Begabungen oder beruflichen Vorkenntnisse diese Menschen mitbringen. Meist sind sie über 55 Jahre, im Vorruhestand oder Ruhestand, etwa 1/3 der Interessierten sind jünger, meist Studierende. Doch auch Menschen, die noch voll im Berufsleben stehen, etwa um die 40 sind, Familie haben und auf der Karriereleiter treppauf gehen, wollen daneben freiwillig etwas tun. „Das geht durchaus“, erklärt Birgit Dörr, „denn es müssen ja keine acht Stunden hintereinander sein. Regelmäßiges 2-3-Stunden-Engagement wäre da schon ganz toll.“ So vermittelt die Freiwilligenagentur im Bezirk an sie gerne Patenschaften, da die jungen und alten „Patenkinder“ oft terminflexibel sind. Auch die Vermittlung von Ehrenamtlichen im Bezirk in andere Einrichtungen wie Hospize und Krankenhäuser, an den „Wendekreis“ für Patenschaften oder zur Unterstützung im Gesundheitsbereich sowie zu Übersetzertätigkeiten im Migrantenbereich ist Aufgabe der Freiwilligenagentur. Immerhin liegen aus 117 Einrichtungen mehr als 200  Angebote für Interessierte vor. Gesucht im Bezirk werden

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Lese- ebenso wie Nachhilfepaten und Ehrenamtliche für die Besuchsdienste, bei denen stets großer Bedarf besteht. „Doch wir schauen immer genau, was passt“, so Birgit Dörr. Da möchte ein Rentner beispielsweise freiwillige Gartenarbeit leisten: Doch viel lieber in einer Kita in Kinderbegleitung als alleine in einem Privatgarten. – Aber es kann auch umgekehrt sein. So gilt es für die Beratenden, immer genau zuzuhören und nachzufragen, um Missverständnisse zu vermeiden und um am Ende gleichermaßen zufriedene Unterstützer wie Unterstützte vorweisen zu können. Bei so vielen Projekten und Einrichtungen aus unterschiedlichsten Bereichen in SteglitzZehlendorf gibt es also reichlich verschiedene Möglichkeiten, sich im freiwilligen Ehrenamt für das Gemeinwohl einzusetzen. Die Freiwilligenagentur freut sich auf Interessenten und unterstützt deren Hilfsbereitschaft gerne. Bei Fragen hilft die Freiwilligenagentur Steglitz-Zehlendorf gerne weiter und steht mit Rat und Tat zu Verfügung. Kontakt und Informationen unter www. freiwilligenagentur.info� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Vergessene Friedhöfe und Kirchen

Buch erinnert an wenig beachteten Teil der Stadtgeschichte

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hristian Simon, Autor und Doktor der Geografie, widmet sich in seinem neuen Handbuch fast vergessenen Friedhöfen und Kirchen mit ihren Hilfseinrichtungen und staatlichen Institutionen im gesamten Berliner Stadtgebiet und präsentiert damit dem an Stadtgeschichte Interessierten ein anschauliches Nachschlagewerk mit überraschenden Aspekten. 160 Begräbnisplätze, Friedhöfe und Kirchhöfe sowie über 110  Kirchen und Kapellen der Stadt behandelt der geschichtskundige Autor darin, der seit 25  Jahren mit seinen Arbeiten Historie anschaulich macht und hier gut verständlich darstellt. 14 historische Karten und 25 Kartenskizzen sowie148 historische Abbildungen und zeitgenössische Fotos sind dem Buchtext angefügt, die einen wenig beachteten Teil der facettenreichen Stadtgeschichte vor Augen führen und Lust darauf machen, auf deren fast verschwundenen Spuren zu wandeln. Als ehemaliger Stadt „Vergessene Friedhöfe und Kirchen in Berlin“, 288 Seiten mit 189 Abbildungen, ISBN: 978-3-936242-17-1, Preis: 15 €, Christian Simon, Verlag Berlin Erhältlich im Buchhandel

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Lankwitz &Lichterfelde Ost Journal führer weiß Simon, worauf es bei einem hilfreichen Nachschlagewerk ankommt und erleichtert über genaue Adressenangaben die Orientierung beim Suchen. – Denn viele der im Buch aufgezeigten Friedhöfe und Kirchen sind längst verschwunden, von Straßen und Gebäuden überbaut. In doppelter Weise bereitet das Nachschlagewerk dem Neugierigen Freude: Beim vorbereitenden Lesen ebenso wie beim anschließenden Erkunden dieser erinnerungswürdigen Friedhöfe und Kirchen vergangener Tage, von denen allein 35 in den heutigen Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg Geschichte schrieben. Ausgewählt vom Autor wurden vor allem christliche, kommunale, aber auch jüdische Begräbnisstätten sowie eine muslimische. Vorzeitliche Gräber und nur teilweise geschlossene Friedhöfe wurden in das Buch nicht aufgenommen, dafür aber bei Redaktionsschluss 2023 geräumte noch vorhandene, sich in Auflösung befindende oder kurz vor der Schließung stehende Friedhöfe.

Kirch(hof)-Schicksale Wer weiß eigentlich, dass im 19. Jahrhundert in sogenannten abschließbaren Kirchparks Nachbarschaftstreffpunkte auf dem Gottesacker nichts Ungewöhnliches waren? – Mit Spielecken für die Jüngsten und mit eigenem Tisch, Bänkchen und Kommode, die angekettet am Baum in freundlicher Nachbarschaft mit den ruhenden Toten auf ihre Besitzer warteten. Im Schatten der efeuüberwucherten Grabstätte der Muhme wurde da manch Abendessen und Fläschchen Bier froh genossen – und dabei der Toten gedacht.

...in Charlottenburg Und wer kann sich noch daran erinnern, dass es auf dem Messegelände am Funkturm einen Friedhof gab? – 1945 auf Befehl der Sowjetischen Besatzungsmacht zur Beerdigung der vielen bekannten und unbekannten Kriegstoten südwestlich des Sommergartens eingerichtet, war der Friedhof bis 1950 voll belegt – und störte die vorgesehene Wiedernutzung des Messegeländes. 4.066 Verstor 21 21

bene wurden 1952 daher auf die neue, 1975 mit Krematorium ausgestattete Friedhofsanlage in Ruhleben umgebettet.

...Wilmersdorf Und dass die heutige Auenkirche an der Wilhelmsaue Wilmersdorf bereits der dritte Kirchbau an dieser Stelle ist, weiß auch kaum jemand: Wurde die erste Kirche 1765 durch einen Brand zerstört, ersetzte man das 1766 neu errichtete Gotteshaus bereits 125 Jahre später durch den Bau der heutigen Auenkirche. Schon damals äußerte man sich kritisch zum „unreinen“ und schlecht erhaltenen sowie kaum noch Raum für neue Gräber bietenden dortigen Kirchhof. 1898 wurde er geschlossen und dafür ein neuer Friedhof auf dem heutigen Habermannplatz angelegt.

...Steglitz Und auch in Steglitz gibt es Erinnerungsorte der Kirch(hof )kultur: Die 1966 errichteten Mehrfam

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lienhäuser in der heutigen Lörracher Straße 5-6A Erde 14-Jährige neben Greisen, junge Mädchen lassen kaum erahnen, dass hier das 1890 durch neben Großmüttern – alle mehr als nur einen ErKarl Fürst zu Loewenstein gegründete und zuerst innerungsbesuch wert. vom Dominikanerinnen-Stift als „Reconvalescentenheim“ für ältere Menschen betriebene katho- ...Tempelhof lische St. Annastift mit angeschlossener Kapelle stand. Im August 1943 wurde das seit 1930 inzwi- Westlich vom Sportplatz der Schule Sankt Hildeschen als Säuglings- und Kinderheim genutzte gard in Marienfelde an der Malteserstraße 171A Stift vollständig zerstört, wobei die Priorin, zwölf stehen die Klostergebäude des 1903-1905 von Schwestern, neun Kinder und zwei Hausangestell- Katholischer Kongregation gegründeten Klosters te ums Leben kamen. „Vom Guten Hirten“. Wo einst der Nonnenorden das gefängnisähnlich von roter Backsteinmauer umgebene Mädchen-Erziehungsheim mit Bä...Zehlendorf ckerei, Wäscherei und Gärten leitete, wurde nach Vom lärmenden Teltower Damm 270 aus führt ein der 1967 erfolgten Schließung der Einrichtung kleines Tor den Ruhe- und Erinnerungsuchenden ein Seniorenheim und ab 1971 die St. Hildegardauf ein Friedhofs-Kleinod aus dem Jahr 1831: Die Schule für behinderte Kinder untergebracht. Die heute so verwunschen daliegende Grünanlage Klosterkirche dient heute der neu gegründeten mit vereinzelten Grabsteinen und Friedhofcha- Pfarrei „Vom Guten Hirten“. Die westlich des Schulrakter war als Ergänzungs-Friedhof zum eben- sportplatzes gelegene eingezäunte Grünfläche falls kirchlosen, 1819 auf der Dorfaue des kleinen ist der ehemalige Klosterfriedhof. Zeitpunkte der Sackgassendorfes Schönow angelegten Kirchhofs Entstehung und der Einebnung dieses Begräbniserrichtet und 1905 erweitert worden. Seit 1968 platzes sind unklar, jedoch sollen 1996 dort noch ist der Friedhof am Teltower Damm geschlossen. 12 gleichförmige Grabkreuze mit Christogramm Hier liegen unter alten Grabsteinen im Kindbett gestanden haben, und es gab 2019 noch einen gebliebene Mütter und der aus der Ferne nach Gedenkstein mit der Aufschrift „Ich bin der gute Schönow heimgekehrte Sohn, überwuchert Efeu Hirt! Ich gebe mein Leben für meine Schafe!“ die Kriegsgräberstätte von 89  Kriegstoten aus letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs. Nament- ...und Schöneberg lich genannt von Michel Bendig bis Max Wolff auf schlichter Grabplatte, kamen sie alle in den Im heutigen Regenbogen-Kiez von Schöneberg Tagen um den 24. April 1945 um, als die sowjeti- stand an der Motzstraße 4 (früher 6) von 1903sche Armee in Zehlendorf den Teltowkanal über- 1943 die Amerikanische Kirche. US-Amerikanische querte und die dort vom Volkssturm besetzten Gottesdienste für Studenten, Geschäftsleute und Stellungen überrannte. Nun liegen in Schönower Gesandtschaftspersonal fanden seit 1859 meist

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Lankwitz &Lichterfelde Ost Journal in Privatwohnungen statt. Nachdem die ökumenischen und überkonfessionellen Gottesdienste immer wieder auf unterschiedliche Kirchen ausweichen mussten, lief seit etwa 1892 eine Spendenaktion für den Bau einer eigenen Kirche. Es gründete sich die „Amerikanische Vereinshaus GmbH“ zum Kauf eines Kirchengrundstücks. 1898 konnte schließlich das Grundstück an der Motzstraße vom Nationalökonomen Prof. Dr. Richard von Kaufmann erworben werden, und pünktlich am Thanksgiving Day am 26. November 1903 wurde die 400.000 Mark teure, von Otto March entworfene Kirche mit 400 Plätzen, Orgel neben dem Altar und weithin sichtbarem viereckigen Turm feierlich eingeweiht. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche 1941 geschlossen, 1943 von Bomben zerstört und der Turm am 24. März 1958 gesprengt. Nach einem langwährenden Provisorium in der Dorfkirche Zehlendorf konnte die „Amerikan Church Berlin“ 2002 die Lutherkirche am Dennewitzplatz in Schöneberg anmieten und die ökumenische, internationale Gemeinde die Kirche 2007 schließlich für ihre englischsprachigen Gottesdienste kaufen. Heute beherbergt sie Mitglieder aus 17 christlichen Konfessionen und mehr als 30 Ländern.

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Foto: privat

cher oder Hefte zur Berliner Historie. Über 25 Jahre arbeitete der Autor, der im Ortsteil Südende in Steglitz lebt, als Stadtführer. Derzeit schreibt Simon für das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) an Band 4 der „Berliner Schriften zur Industriekultur Tempelhof-Schöneberg“, der sich u. a. mit dem Gaswerk Schöneberg, der Optischen Anstalt C.P.Goerz, der Malzfabrik, dem Teltowkanal mit Teltower Hafen, den Ufa-Filmstudios und den Askania-Werken beschäftigen wird. Der Autor Übrigens: Der Autor lädt am 8.  November um Christian Simon studierte an der FU Berlin Geo- 17.30 Uhr in die URANIA zum Vortrag mit Präsengrafie, Politologie und Grundschulpädagogik. Er tation über sein Buch „Vergessene Friedhöfe und promovierte 2000 an der TU Berlin mit einem Kirchen in Berlin“. Berlin-Thema und Unter gleichem Titel steht seine Lesung mit Prähat seit 1997 zahlreiche Publikationen zu Teilthe- sentation in der Stadtbibliothek Marienfelde am men der Berliner Geschichte vorgelegt. Seit 28. November um 18.30 Uhr. 22 Jahren betreibt er einen Klein-Verlag für BüJacqueline Lorenz

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