Lankwitz Journal - April/Mai 2023

Journal für Lankwitz und Umgebung

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Lankwitz Journal für Lankwitz und Umgebung

April / Mai · Nr. 2/2023

Maerckerweg umbenannt Benennung nach Maria Rimkus „Gerechte unter den Völkern“ GRATIS ZUM MITNEHMEN

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Maerckerweg umbenannt

Benennung nach Maria Rimkus „Gerechte unter den Völkern“

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er vormalige Maerckerweg im Ortsteil Lankwitz heißt seit Februar „MariaRimkus-Weg“. Mit Maria Rimkus (1910-2001) ehrt der Bezirk eine Frau, die in der NS-Zeit Zivilcourage und Menschlichkeit gezeigt hat. Als ihr eine verzweifelte jüdische Zwangsarbeiterin begegnete, die auch noch hochschwanger war, zögerte Maria Rimkus nicht und bot ihr ihre Hilfe an. Von da an versorgte sie die kleine Familie mit Lebensmitteln. Als die Deportationen immer näher rückten, besorgte Maria Rimkus

gefälschte Papiere und verhalf der Familie zur Flucht. Familienvater Walter Abraham gelangte so als vorgeblich „kriegswichtiger Lkw-Fahrer“ mit Frau Ruth

Maria Rimkus (1910-2001).

und der mittlerweile geborenen Tochter Reha nach Küstrin. Dort tauchten sie unter. 1943 wurden sie entdeckt und mussten erneut fliehen. Das Paar ging zur Sicherheit getrennte Wege. Walter blieb bei einer Familie außerhalb Berlins, Ruth und Reha wurden mit Hilfe einer Mitarbeiterin aus der Niederländischen Botschaft versteckt. Maria Rimkus wurde aufgrund ihrer Hilfe für die Familie bei der Gestapo vorgeladen. Sie stellte sich als sehr naiv da und ihre Aktionen blieben folgenlos. Als Reha erkrankte, gab Maria Rimkus

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Lankwitz Journal Impressum Lankwitz Journal

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13. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de

Im Maria-Rimkus-Haus an der Gallwitzallee 53 finden viele Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren statt.

(auch Maria Nickel genannt) sie als ihre eigene Tochter aus, damit das Kind ärztlich behandelt werden konnte. Walter, Ruth und Reha Abraham überlebten den Zweiten Weltkrieg und emigrierten 1948 in die USA. Maria Rimkus wurde in der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Nach ihr ist das Maria-Rimkus-Haus an der Gallwitzallee benannt.

Wer war Georg Maercker? Die Umbenennung der Straße erfolgte aufgrund von Beschlüssen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Sie hieß bis 1935 Mackensenstraße und wurde 1936 von den Nationalsozialisten nach dem Generalmajor und Freikorpsführer Georg Maercker (1865 – 1924) benannt. Er war bei der

Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de.

Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika, bei Vermessungsarbeiten im deutschen Kolonialgebiet in China und bei der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) eingesetzt. Dort nahm er an den Feldzügen gegen die Herero teil. � ◾

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SQUARE UP´S BERLIN all the way around Lankwitzer Square Dance Club bringt Schwung ins Maria-Rimkus-Haus

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chwungvolle Klänge hallen durchs abendliche Maria-Rimkus-Haus an der Gallwitzallee, übertönt von Club-Caller Michael, der mit lauter Stimme im Rhythmus der Musik die Tanzbefehle auf die Tanzfläche ruft oder sogar singt. Auch wenn die Tanzform des Square Dance auf die Be SQUARE UP‘S BERLIN siedlung Amerikas vor über 200  Jahren zurückzuführen ist, hat sie doch bis heute nichts von ihrem Reiz verloren und findet stets neue Liebhaber. So auch beim Lankwitzer Square Dance Club „SQUARE UP´S BERLIN“, der auf ein jahrzehntelanges Bestehen zurückblicken kann. Gerade startete wieder eine neue Class nach zweimaligem Schnupperkurs, während derer 30-wöchigen Laufzeit die rund 10 neu Dazugekommenen als „Students“ den Square Dance Level „Mainstream“ erreichen können, d.h. die 69 Basis-Grundfiguren lernen und üben. An ihrer Seite weisen ihnen anfangs die „Angels“ – tanzerfahrene Clubmit glieder – den rechten Weg. Am Ende dieser kostenpflichtigen Ausbildungsrunde „Class“ steht dann im Oktober eine ebenso spannende wie heitere Graduierung, mit der man schließlich Mitglied im gemeinnützigen Verein der SQUARE UP´S werden kann. Zwar hat die aktuelle Class bereits begonnen, interessierte Einzeltänzer oder Paare mit etwas Vorkenntnis vom Square Dance können aber auf Anfrage evtl. auch jetzt noch dazukommen.

räumen hinterher auch wieder zusammen auf. Man kann sich eben aufeinander verlassen. Wir sind aber auch zu externen Veranstaltungen in anderen Berliner Square Dance Clubs unterwegs, pflegen gerne unsere Tanz-Kontakte.“ Dabei werden Tanz und Bewegung nie außer Acht gelassen. Dass man dabei viele nette Menschen trifft, ist das Sahnehäubchen obenauf. Wettbewerbe gibt es bei den SQUARE UP´S keine, dafür steht der Spaß an der Sache bei ihnen ganz vorne. Getanzt wird meist in Freizeitkleidung, schwingenJust for fun de Röcke und Vereinsshirts komDerzeit zählt der Verein 23 akti- men hier im Club eher bei Veranve Mitglieder. Die Tänzer sind im staltungen oder Präsentationen Alter zwischen 39 und 87 Jahren, zum Einsatz. wobei der Altersdurchschnitt bei 66 liegt. Wie in den meisten Was ist Square Dance? Vereinen hofft man auch hier auf jüngeren Nachwuchs, der Elemente aus den unterschiedaus den Schnupperkursen und lichen Tänzen der Einwanderer Classes hervorgehen könnte. Amerikas wurden einst mit NaClub-Präsident Günther Löscher men versehen und dann als Fiund Vize-Präsidentin Gabriele guren durch den Caller (Rufer) Joelsohn sind seit 12 Jahren im angesagt. Bis heute gilt dieses Club dabei. Wie alt der genau Prinzip. Ein guter Caller hat viel ist, weiß eigentlich keiner so Erfahrung im Square Dance und richtig, aber über 40 Jahre gibt muss fähig sein, die Tanzbefehle es ihn wohl schon. Wichtig ist rhythmisch und passgenau zur für alle das Beisammensein, wie Musik den Tanzenden zu verin einer Familie gehe es hier ei- mitteln. Dabei dürfen die auf gentlich zu, meint Vizepräsiden- Englisch erteilten Befehle wetin Gabriele und betont: „Square der zu schnell noch zu langsam Dancer feiern gerne. Alle fassen erfolgen, da ansonsten Stocken dann gemeinsam mit an und des Tanzflusses oder heilloses

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Square Dance geht auf die Besiedlung Amerikas vor über 200 Jahren zurück.

Durcheinander der Paare die Folge sind. Zusätzlicher Einfallsreichtum in der Figurenkombination machen einen sehr guten Caller aus. Mindestens vier Paare und ein Caller sind zum Square Dance notwendig, wobei die Anzahl von Männern und Frauen egal ist. Frauen können auch an Männerstelle tanzen und umgekehrt. Da aber meist die Frauen in der Überzahl sind, werden sie bei SQUARE UP´S mit einer rotweißen Kordel gekennzeichnet,

sobald sie in der Männerposition tanzen. Paarweise stellen sich die Tanzenden an der Seite eines gedachten Quadrates (square) auf, tanzen die vom Caller in bunter Choreographie-Mischung angesagten Figuren. Dabei ist es das Ziel, die durch die verschiedenen Figuren durcheinandergewirbelten Tänzer zum Tanzende wieder an ihre Ausgangsposition zu bringen. Die Musik ist vielfältig, Westernsongs, Rock und Pop, aber auch

Schlager gehören zum Repertoire, schwungvoll und lebendig sollte es sein. Komplizierte Tanzschritte kommen nicht vor, vielmehr macht auch hier die Übung den Meister. Eine überregionale Zusammenarbeit der Caller sorgt dafür, dass Square Dance weltweit standardisiert ist, sodass man in jedem anderen Club mittanzen kann, sobald man graduiert ist, d.h. den entsprechenden Level – meist das Mainstream-Programm – beherrscht. In Berlin gibt es derzeit 16, in ganz Deutschland 350 Clubs. In der Berlin Square Dance Association (BSDA) sind die Clubs unserer Region lose und freiwillig mit ihren Richtlinien und jeweiligen liebenswerten Besonderheiten zusammengeschlossen, wobei immer das Miteinander oberstes Gebot ist. Auf der Webseite der Lankwitzer SQUARE UP´S BERLIN www. square-ups-berlin.de werden die Termine für neue Classes angegeben, stehen Kontaktadressen und weitere Informationen. Tanzort ist die Freizeitstätte Maria-Rimkus-Haus in der Gallwitzallee 53 in 12249 Berlin� ◾ � Jacqueline Lorenz

Dr. Roman Blühdorn Kaulbachstraße 67 a 12247 Berlin-Lankwitz Fon 030 - 852 52 19 Fax 030 - 850 738 67 info@zahnarztpraxis-lankwitz.de www.zahnarztpraxis-lankwitz.de

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Bei Parkinson am Ball bleiben

Jetzt auch in Lichterfelde die Krankheit mit Tischtennis austricksen

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aut Krankenkassendaten sind in Deutschland aktuell etwa 400.000 Personen an Parkinson erkrankt. Der 11. April ist zum Welt-Parkinson-Tag erklärt worden mit dem Ziel, global ein besseres Bewusstsein für diese Krankheit und ihre Auswirkungen auf Betroffene und deren Angehörige zu schaffen. Bekannt ist, dass regelmäßige Bewegung Menschen mit Parkinson gut tut. Lokal im Berliner Südwesten leistet da der Verein für Gesundheitspflege ab sofort einen wichtigen Beitrag, indem er Menschen mit Parkinson ermöglicht, sich in die bestehende Tischtennis-Hobbygruppe zu integrieren. Der Verein hat nun in Lichterfelde – in Zusammenarbeit mit dem vor drei Jahren gegründeten gemeinnützigen PingPongParkinson Deutschland e. V. – den jüngsten von sechs PingPongParkinson Stützpunkten in Berlin eingerichtet

und lädt alle Betroffenen zum Schnuppertraining ein.

PingPongParkinsonStützpunkte verbinden Die 2. Vereinsvorsitzende Heiderose Wilborn-Schiel (E-Mail: wilbornschiel@gmail.com), selbst Physiotherapeutin, bestätigt, dass Tischtennis das Fortschreiten vieler Parkinson Symptome besonders wirksam verlangsamt, da es gleichzeitig Schnelligkeit, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Reaktionsvermögen, Koordination und Konzentration trainiert. An den schon länger bestehenden Stützpunkten hat sich schnell gezeigt, dass für viele Teilnehmende – neben dem Tischtennis – auch der freundschaftliche und ungezwungene Austausch über ihre Parkinson Erkrankung und über persönliche Erfahrungen (z. B. mit unterschiedlichen Therapien oder Medizinern) wichtig ist. Vorurteile und soziale Isolation machen es Betroffenen oft nicht leicht. Mit Hilfe des Vereins soll über das gemeinsame Tischtennisspiel schnell das Eis gebrochen und der Abbau von Berührungsängsten beschleunigt werden. Der PingPongParkinson(PPP) Deutschland e. V. arbeitet bundesweit und auf ehrenamtlicher Selbsthilfebasis darauf hin,

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Gemeinsam Tischtennis spielen lindert die Symptome der Parkinson-Erkrankung und macht Spaß .

Menschen mit Parkinson das Tischtennisspiel und den inklusiven Austausch mit anderen zu ermöglichen. Außerdem organisiert der PPPDeutschland e. V., der bereits über 1.000 Mitglieder zählt, Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige ebenso wie Onlinevorträge mit anerkannten, die Gruppen unterstützenden Neurologen.

Willkommen zum Schnuppertraining in Lichterfelde Luci Krippner, Leiterin des neuen Lichterfelde-Stützpunktes und selbst an Parkinson erkrankt, wünscht mit Blick auf den WeltParkinson-Tag, dass sich viele Menschen, die im Berliner Süd westen mit Parkinson leben, möglichst bald einen Ruck geben und zum Schnuppertraining nach Lichterfelde kommen. Alle Betroffenen und ihre Angehörigen sind herzlich willkommen – unabhängig von Vorkenntnissen, Alter oder Stadium der Erkrankung. Die Gruppe trifft sich jeden Mittwoch ab 17.30  Uhr (17.30 – 18.30  Uhr Gymnastik, 18.30 – 20.30 Uhr Tischtennis) in der Turnhalle des Willi-Graf-Gymnasiums, Ostpreußendamm 166, 12207  Berlin. Wer Interesse hat, meldet sich bei Luci (Tel. 030/89725098, E-Mail: luci. krippner@pingpongparkinson. de), die auch gerne für Fragen zur Verfügung steht. Der Pi n g Po n g Pa r k i n s o n Deutschland e. V. will in Ber 7

Foto: Luci Krippner / Ping Pong Parkinson

lin zukünftig noch weitere PPP-Stützpunkte schaffen, um insbesondere Menschen mit fortgeschrittener Symptomatik Trainingsmöglichkeiten in deren näherer Umgebung bieten zu können. An jedem Stützpunkt wird ein- bis dreimal pro Woche trainiert. Eine Trainingseinheit dauert zwei bis drei Stunden, alle nehmen aber daran nur so lange teil, wie sie möchten. Berliner Tischtennis-Vereine, die an der Einrichtung eines weiteren PPP-Stützpunktes interessiert sind, melden sich bitte beim Berliner Landesleiter Wolfgang Hoelscher-Obermaier (E-Mail: berlin@pingpongparkinson.de). Weitere Informationen unter www.pingpongparkinson.de ◾ JaLo

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Creative Game Galerie, Albert Heisers gelebter Traum Kunst-Highlight erhellt die Kulturszene von Lichterfelde Ost der Leuchter seinen Ehrenplatz gefunden und dankt es mit warmem Schein. Vormieter des Eckensembles war eine Bausparkasse, und betagte Nachbarn erinnern sich sogar noch an längst vergangene Tage dieser nun in neuem Licht stehenden

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ie sanierte GründerzeitEckvilla in der Jägerstraße 12A / Ecke Ferdinandstraße ist im Kranoldkiez schon Hingucker an sich. Nach zuerst rosafarbenen Anstrich zeigt sie sich nun wieder in dem Ensembleschutz entsprechenden Originalfarben. Noch mehr Aufmerksamkeit aber erhält das umfangreich restaurierte Haus aus dem Jahr 1878 dank der im vergangenen Jahr neu eröffneten Creative Game Galerie von

Albert Heiser. Als Symbol frischer Strahlkraft im Kulturleben des Ortsteils spricht der aus 48 bunten Römergläsern gefertigte Kronleuchter im Eingangsbereich der Galerie da ganz für sich. Mit ihm hat Albert Heiser den edlen Trinkgefäßen aus dem Haushalt seiner Großmutter ein zweites Leben eingehaucht. Zwischen knorrigen Holzbalken an hoher stuckverzierten Decke des kontrastreich in Szene gesetzten Showrooms hat

Räumlichkeiten: Einen Kolonialwaren-Laden beherbergten sie; wo einst Reis abgewogen, Milch auf Flaschen gepumpt und Tee eingetütet wurde, ist nun unter dem Künstler und neuen Besitzer Albert Heiser AquarellKunst eingezogen und treffen Kunstfreunde ungezwungen auf Kunstschaffende. So befindet sich in dem Eckhaus an der Jägerstraße nun wieder ein den Kranoldkiez bereichernder lebendiger Treffpunkt und Ort des Austauschs, – wenn auch heute unter anderem Motto als früher.

Die Kunsträume Auf rund 90  Quadratmetern verführen Showroom, Atelier und Archiv zum Eintauchen in die aussage- und farbkräftigen Arbeiten von Albert Heiser. Und für einen bunten Ausstellung

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Lankwitz Journal reigen wird die Eingangstür zukünftig auch anderen Künstlern einladend offenstehen, demnächst schon Klaus Bender und seinen Holz- und Linolschnitten. Hell und mit der Leichtigkeit eines kreativen Spiels präsentiert sich die Galerie dem Besucher und macht ihrem Namen alle Ehre. In harmonischem Miteinander korrespondieren zeitgenössische Kunst und geschichtsträchtige, doch behutsam restaurierte Innenarchitektur, die sich in rustikalen Holzbalken, akzentuiert platzierten Stuckelementen und in Originalzustand zurückversetzten Zimmertüren widerspiegelt. Vom sich nach oben weit öffnenden Showroom – Ausstellungs- und Empfangsbereich zugleich – führen nur wenige Stufen in den geringfügig tieferliegenden Atelierbereich. Auch hier reichlich Ausstellungspotential an den Wänden, mit ausladendem Tisch als zentraler Punkt des Raumes. Bei einer vollmundigen Tasse Tee oder einem frischen Glas Wasser aus nicht im Kronleuchter verbauten Römerglas lässt es sich hier herrlich künstlerisch fachsimpeln – oder aber arbeiten: Erst auf den zweiten Blick erkennt man den unter dem Tisch verborgenen Arbeitstrolli des Künstlers mit einer Vielfalt an Maluntensilien. So manches seiner Aquarelle hat hier auf der Tischplatte das Licht der Galeriewelt erblicken dürfen, sich von der Skizze bis zum fertigen Gemälde entwickelt. Nebenan im Archiv erwartet eine feine Auswahl der rund 2.000 HeiserArbeiten die Käufer und träumt

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Showroom mit Künstler und Kronleuchter.

davon, sich in der wärmeren Jahreszeit vielleicht einmal im charmanten Galerievorgarten dem Lichterfelder Publikum farbenfroh präsentieren zu dürfen. – Gut bewacht vom skelettierten Rinderschädel, der den Künstler seit seiner Jugend begleitet und auch in seiner neuen Galerie nicht fehlen darf.

schon früh seine Liebe zum Malen. Aus freier Hand zeichnete er so naturgetreu, dass nicht nur seine Lehrer sprachlos waren. Am Gymnasium war es dann Kunsterzieher Guido Ludes, der Alberts Talent förderte und vervollkommnete. Den Rinderschädel, der heute in seiner Galerie an seine künstlerischen Anfänge erinnert, zeichnete der junge Albert Heiser damals in Der Künstler allen Perspektiven ab. Doch der Anfang der 60er-Jahre in Lud- Blackout in der Aufnahmeprüwigshafen am Rhein geboren, fung verbaute dem ambitionierentdeckte der junge Pfälzer ten jungen Künstler den Weg

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Lankwitz Journal periment ist in vollem Gange“, erklärt er seine Art der Malerei, welche das Aquarell u. a. durch Motivwahl, Perspektiven und Ausschnitte ganz neu belebt und sie einfach „schön“ werden lässt. Er übermalt, verdeckt, um Neues zu schaffen. Besonders reizvoll der Werdegang einzelner Bilder: Indem er eigentlich „unfertige“ Bilder als sogenannte Zwischenbilder präsentiert, oftmals in mehreren Schritten, lässt er den Betrachter in einer Art Kopfkino sein ganz persönliches Verhältnis zum schließlich

Atelier der Galerie.

zum Kunststudium. Stattdessen studierte Albert Heiser Werbung an der Hochschule der Künste in Berlin. Schon bald überzeugte er mit seinen kreativen Leistungen in der Werbebranche, erhielt viele Auszeichnungen. Von der Auftragskunst in der Werbung fand Albert Heiser zur freien Kunst, die ihn auf Mal- und Fotoreisen nach New York, Japan, Italien und Peru führte. Die Aquarellmalerei fesselte ihn und ließen ihn nach neuen Techniken und Malvariationen suchen. Heute bricht Heiser dabei mit allen Konventionen, nähert sich der Öl- und Acrylmalerei an. Fachkundige und beste Kritikerin seiner Arbeiten ist seine Frau, Kunsterzieherin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin. Fast zufällig entdeckte Albert Heiser die Räume für seine neue Galerie. Unweit von ihr wohnt er und betreibt sein Creative Game Institut für Werbung und Marke ting. Beim wöchentlichen Gang zum Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz entdeckte Heiser das frisch sanierte Eckhaus an der Jägerstraße als genau DEN Ort, an dem er seinen Galerietraum verwirklichen und – wie er sagt – seinem Leben damit das i-Tüpfelchen aufzusetzen wollte. Gesagt, getan.

Die Kunstwerke Heisers großformatige Aquarelle wirken nie erdrückend, vielmehr ziehen sie den Betrachter sogartig in ihren Bann und lassen ihn in Farbe und Form eintauchen, Teil des Bildes werden. Weichheit des Papiers und Transparenz der Aquarellfarbe kommen bei diesem Künstler besonders zur Geltung, hat er doch seine ganz eigene Art der Verwendung von Pigmenten gefunden. „Ich kenne jedes Pigment persönlich. Das Ex Künstler, Galerist und Werbefachmann Albert Heiser.

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Die Darstellung der Zwischenbilder eines Gemäldes macht es besonders aussagekräftig.

„fertigen“ Gemälde aufbauen. Er gibt Raum zum narrativen Erleben, das Hektik und Oberflächlichkeit keine Chance lässt. Akkurat und geduldig vertieft sich der Maler in Einzelheiten, detailverliebt und niemals ungeduldig. Die Motive existieren als Fotovorlage: Pflanzen, blühende Landschaften, Tiere, aber auch Porträts, die so präzise aus geführt sind, dass man ihren Atem zu spüren vermag. Nicht weniger fesselnd ist der Katalog zur Galerie. Schneelandschaft, Wunschquell – die passenden Rahmung erhalten auch die großformatigen Bilder erst nach dem Verkauf. Heiser malt außerdem in kleineren Formaten wie 10x20 cm und 50x100 cm. Sich ihr eigenes Bild von der

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Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf und ihre Projekte Seit 18 Jahren für einen lebenswerten Südwesten aktiv

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s ist längst liebgewonnene Tradition: Und so hatte nach coronabedingter Zwangspause in diesem Januar die „volljährige“ gemeinnützige Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf endlich wieder zum Neujahrsempfang ins Gutshaus Steglitz geladen, um Fördernden und Unterstützenden danke zu sagen sowie die unterstützten Projekte aufzuführen und neue Ideen für interessante Projekte zu vertiefen. Menschen aus Politik und Wirtschaft, Bezirksamt und Institutionen waren gekommen, diesen sowohl informativen als auch entspannenden Abend zu genießen.

Für einen lebenswerten Südwesten

Besonderes Highlight war die Auszeichnung der langjährigen Ratsvorsitzenden Marion Berning mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, überreicht von Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg. Für die angenehme Musikunterma Herzliche Gratulation: Dieter Walther, Marion Berning und Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg.

lung des Abends sorgte Artour Pappas mit seiner Gitarre. Er ist Projekte aus dem Musiklehrer der Schottenburg, Bezirk für den Bezirk in der kleine Leute kostenlos verschiedene Instrumente ken- • Seit 2020 unterstützte die nenlernen und spielen dürfen. Stiftung das CrowdfundingNach der Begrüßung durch Projekt „Boxen für Mädchen den Vorstandsvorsitzenden der und Jungen“ des MehrgeneStiftung Dieter Walther und der rationenhaus Phoenix. Und Medaillen-Verleihung mit Gruß- so konnten die jungen Leichtund Dankesworten gab Justitiar und Mittelgewichte 2021 mit und Treuhänder der Bürgerstif- nagelneuen Boxhandschuhen tung Steglitz-Zehlendorf Rolf endlich in den Ring steigen. Breidenbach einen Rückblick • Gerade wichtig während der der während der Coronazeit von Coronazeit: Die Beschäftigung 2020 bis Ende 2022 geförderten von Kindern draußen an der Projekte. Sie richten sich an Jung frischen Luft. Schon seit mehund Alt im Bezirk, haben Bildung reren Jahren fördert die Bürund Lebensqualität, aber auch gerstiftung das Projekt „AckerNatur und Umwelt stets im Blick. schule“ der Pestalozzi-Schule,

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in der kleine Gärtner der „Ge- holkranke Menschen konnte den Imagefilms des DachvermüseAckerdemie“ ihr eigenes endlich im Herbst  21 in Zu- bandes zur MitgliedergewinGemüse an der Schule anbau- sammenarbeit mit der Deut- nung und -motivation. en, Blumenbeete pflegen und schen Orchestervereinigung • Seit 2017 gibt es in der Ev. Kirso guten Draht zur Natur fin- und dem Verein Kultur Leben chengemeinde für Senioren den. Auch in den Jahren 2020 Berlin stattfinden – gefördert das Rikscha-Projekt, wodurch und 2021 konnten aus Geldern von der Bürgerstiftung. für älteren Menschen orgader Bürgerstiftung wieder not- • Hatte die Bürgerstiftung nisierte Ausfahrten möglich Steglitz-Zehlendorf bereits in werden. Die Senioren werden wendige Gartenutensilien wie Gießkannen und Spaten ange- Kooperation mit dem Freun- von Zuhause oder Pflegeeindeskreis der Stadtbibliothek richtungen abgeholt. Da eine schafft werden. erst 2019 angeschaffte Rikscha • Gelbe Warnwesten für Schulan- Steglitz-Zehlendorf Spenden fänger: Unbedingt notwendig für den ersten neuen Bücher- sich für das teilweise sehr unfür die Jüngsten im Straßenver- bus im Bezirk gesammelt, be- wegsame Gelände in Wannsee kehr. Bereits im Jahr 2020 hatte teiligte sich die Stiftung 2020 als zu schwach erwiesen hat, die Bürgerstiftung gemeinsam auch an einem zweiten ge- soll sie nun wieder verkauft mit der Gerhard Jaeck Stiftung brauchten für den Bezirk, mit werden. Für die Anschaffung und mit Unterstützung der Ber- rechnerisch mehr als der Hälfte einer neuen, stärkeren Rikscha liner Sparkasse und RadioHerz des Anschaffungspreises. spendete die Bürgerstiftung im die Westen für Schulanfänger • Seit Frühjahr 2021 stehen vier vergangenen Jahr. im Bezirk angeschafft. Ein neue Eichen auf der Berlin- • Im letzten Jahr unterstützte die Jahr später wurde das Projekt Potsdamer-Chaussee. Ge- Stiftung außerdem finanziell auf die Schulkinder von ganz pflanzt aus einer Spende der das Diakonische Werk Steglitz Berlin ausgeweitet. An der Bürgerstiftung, die damit über und Teltow-Zehlendorf für ihre

Gäste aus Bezirksamt und Bezirk genossen den Abend.�

Finanzierung beteiligten sich die Jahre entstandene Lücken diesmal auch andere Bürger- gefüllt und die Eichenallee stiftungen der Bezirke, die Bür- wieder ein Stück prachtvoller gerstiftung Berlin sowie erneut gemacht hat. RadioHerz im Bezirk. • Seit vielen Jahren unterstützt die Bürgerstiftung über den • Und wieder war Corona eine Hürde, die genommen werden gemeinnützigen Bezirkssportmusste: Das für 2020 geplante bund Steglitz-Zehlendorf e. V. die Sportvereine im Bezirk Konzert der Caritas im Garten der Caritas-Beratungsstelle Steglitz-Zehlendorf. So auch Königsberger Straße für alko- 2021 durch Zuwendungen für

Fotos: Rolf Breidenbach

Informationsveranstaltung für Alleinerziehende. Außerdem leistete sie die Anschubfinanzierung für ein Projekt Musikalische Früherziehung in einer Kita, das in diesem Jahr nun durch einen freiwilligen Zusatzbeitrag der Eltern und gegebenenfalls ergänzend mit Mitteln der Kita weitergeführt werden kann. Ebenso in diesem Jahr

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erhalten die Dunant- und die Mercator-Grundschule von der Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf in Kooperation mit der Musikschule Steglitz-Zehlendorf Instrumente, die ihnen im vergangenen Jahr zugesagt worden waren. Und dass die Nachbarschaftshilfe SteglitzZehlendorf in diesem Jahr weiter ihre Miete zahlen und in der Berlinickestraße 9 bleiben kann, auch das ist der Bürgerstiftung mit zu verdanken: Mit einer Spende hatte sie sich an dem Crowdfunding Projekt der Berliner Volksbank zu Gunsten der Nachbarschaftshilfe des Mittelhof e. V. beteiligt. Regelmäßig unterstützt die Bürgerstiftung die Musikalische Arbeit für und mit Kindern im Bezirk. So leistete sie auch Soforthilfe, als sich der Schottenkinder e. V. (Träger der Freien Jugendhilfe) an sie wandte, und sicherte aus Zuwendungen der Berliner Volksbank das laufende Musikprojekt bis Jahresende 2022. Software für die Musikanlage und die Übernahme von Honorarkosten für die musikalische Arbeit gehörten ebenfalls zur Unterstützung.

Upcycling mit der Schottenburg Seit zwei Jahren steht die Jugendfreizeiteinrichtung Schottenburg unter der Trägerschaft des Nachbarschaftshaus (NBH) Wannseebahn e. V. Anlässlich des Neujahrsempfanges der Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf gaben vor Ort als Vertreter dieser Einrichtung Karl Maurer

Karl Maurer vom NBH Wannseebahn e. V.

und Volker Herd Einblick in die von der Bürgerstiftung geförderten Projekte und hatten buntes „Anschauungsmaterial“ mitgebracht: Die Schottenburg schenkt Gegenständen aus Kunststoff ein zweites Leben, anstatt sie achtlos in den Müll zu werfen. Wie diese Wiederbelebung aussehen kann, lernen Kinder und Jugendliche in der Einrichtung. In kooperierenden Schulen stellen sie selbstgebaute Sammelstationen auf, in denen der Kunststoff gesammelt wird. Anschließend wird er gewaschen, sortiert und geschreddert, um danach aufgeschmolzen und neu verarbeitet zu werden. Schlüsselanhänger, Türstopper oder Handy-Halterungen sind nur einige der daraus neu hergestellten Gegenstände. Auch dieses Projekt hat die Bürger stiftung mit der Finanzierung einer Schreddermaschine und einer Spritzschutzmaschine unterstützt. Ein Projekt, das Schule macht und der Umwelt hilft. Dass die Bürgerstiftung SteglitzZehlendorf noch viele solch einzigartige Projekte unterstützen und noch mehr aktive Mitstreiter im Jahr 2023 finden kann, ist ihr zu wünschen. Reichlich Unterhaltungsstoff und neue Kontakte gab es dann auch zum Ausklang des Empfanges am wie immer reich gedeckten Buffet bei Wasser und Wein. Weitere Informationen unter www.buergerstiftung-sz.de� ◾ � Jacqueline Lorenz Bürgerstiftung Steglitz-Zehlendorf c/o Rolf Breidenbach Spanische Allee 102 b 14129 Berlin

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Schreiben und Dichten

Gruppenangebot im Maria-Rimkus-Haus

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ie haben Freude am Schreiben? Dichten womöglich ganz gerne ab und zu? Sie möchten Ihrer Phantasie mal freien Lauf lassen? Oder einfach nur testen, ob Sie das auch könnten? Ganz einfach, stressfrei und spielerisch geht das in der kreativen Schreibgruppe Kopflust statt Kopflast. Lassen Sie sich ein auf gemeinsame Schreibspiele und Textarbeiten unter konkreten Vorgaben – Sie werden sich wundern, was alles in Ihnen steckt. Und ganz nebenbei wird so unglaublich viel für Ihr Gehirn getan, da das kreative Schreiben zahlreiche Trainingsziele des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings abdeckt: Konzentration, Kreativität und Phantasie, Wortfindung, Formulierung, Assoziation, Denkflexibilität und Logisches Denken. Das fortlaufende Angebot findet jeden 2. und 12249 Berlin. Kosten: 8 Euro pro Person je Termin, 4.  Freitag im Monat von 15.30 bis 17.30  Uhr Mindestteilnehmerzahl: 6 Personen. Anmeldung statt im Maria-Rimkus-Haus, Gallwitzallee  53, bei Frau Reinfeld, Tel.: 766 838 62 ◾

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Gesundheit Lankwitz Journal

Visualisierung des Neubaus. �

Quelle: bloomimages

Von der Veterinärmedizin zum Umweltschutz Neubau trifft Kaiserzeit – Bundesumweltamt soll 2026 umziehen

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in prachtvoller Bau aus der Kaiserzeit: An der Straße Unter den Eichen 82 steht das ehemalige Gebäude des Kaiserlichen Gesundheitsamts, in dem die Bakteriologische Abteilung und Veterinär-Abteilung

untergebracht, aber in dem es auch große Laboratorien gab. Das Gelände im vier Hektar großen sogenannten Dahlemer Dreieck wurde zwischen 1903 und 1908 bebaut. Neben dem großen Verwaltungsgebäude

standen dort mehrere Häuser und Ställe. In den Häusern befanden sich kleinere Labore, es gab aber auch fünf Wohnhäuser für Beamte. Um die Verbreitung von Infektionen zu verhindern, waren die Häusergruppen räum Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

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Lankwitz Gesundheit Journal lich getrennt angeordnet. An der Straßenfront Unter den Eichen erhebt sich das Hauptgebäude mit hohen Schweifgiebeln, von denen einer von einem Zwiebeltürmchen gekrönt wird. In der Grundstücksmitte standen die Ställe mit den Versuchstieren. Die Beamtenwohnhäuser wurden an der Boetticher Straße erbaut. Auch die gärtnerischen Anlagen dienten der Abgrenzung und dem Infektionsschutz. Mit dem Ende der Kaiserzeit erfolgte im Jahr 1919 die Umbenennung des Instituts in „Reichsgesundheitsamt“.

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und bevölkerungshygienische Forschungsstelle erinnert eine Stele an der Ecke Boetticherstraße. Die Hauptaufgabe des Instituts war das Erfassen und Erforschen von Sinti und Roma, wobei auch internierte Menschen in Zwangslagern untersucht und „vermessen“ wurden. Das Institut erarbeitete die Grundlagen, die zur Zwangssterilisation und Ermordung Tausender Sinti und Roma führten.

Anbau und viele neue Namen

Nach Kriegsende bekam das Institut einen neuen Namen – jetzt Stele erinnert an war es das Zentralinstitut für Die Stele erinnert an das Leid der Sinti und finstere Zeiten Roma. Hygiene und Gesundheitsdienst. Mit dem Nationalsozialismus giene“ in die Gebäude ein. An Ab 1952 wurde es als Bundesgezog die sogenannte „Rassenhy- die Zeit als Rassenhygienische sundheitsamt zur Bundesbehör Geier A N WA LT S K A N Z L E I

Rechtsanwalt Jens-Oliver Geier Tätigkeitsschwerpunkte: • Verkehrsunfallrecht • Verkehrsstrafsachen • Verkehrsordnungswidrigkeiten • Mahn- und Zwangsvollstreckungswesen • Forderungsmanagement

Rechtsanwältin Kerstin Geier Tätigkeitsschwerpunkte: • Mietrecht • Wohnungseigentumsrecht • Öffentliches Recht / Verwaltungsrecht • Mahn- und Zwangsvollstreckungswesen • Forderungsmanagement

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Lankwitz Journal

Neubau für moderne Anforderungen Seit November 2022 wird der Anbau aus den 1960er-Jahren wieder abgerissen. Das Bundesumweltamt soll laut Planung 2026 in das Institut einziehen – dafür wird voraussichtlich ab 2024 ein modernes Bürohaus gebaut. Den Wettbewerb für das neue Gebäude gewann das Büro rw+ Gesellschaft von Architekten mbH. Der Altbau wird saniert. Für die Arbeiten sollen Mittel in Höhe von 39,5  Millionen Euro eingeplant sein.� ◾ Da stand der Anbau aus den 1960er-Jahren noch.

de. In den 1960er-Jahren bekam das große Verwaltungsgebäude einen Anbau der – ganz zweckmäßig im Stil jener Zeit – einen architektonischen Gegensatz zum renaissanceartig gestalteten Ursprungsgebäude darstellte. Eine erneute Umbenennung erfolgte 1994, etwas sperrig war es nun das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin. 2002 zog das zu dieser Zeit neu gegründete Institut für Risikobewertung ein, das die Immobilie 2011 wieder verließ. Langer Leerstand folgte.

Altbau aus der Kaiserzeit – der Anbau aus den 1960er-Jahren ist bereits abgerissen.

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Gesundheit

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Queeres Beisammensein

Gruppenangebot im Maria-Rimkus-Haus in Lankwitz

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esbische Frauen und schwule Männer waren in der Vergangenheit sowohl öffentlichen Anfeindungen als auch staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Heutzutage ist es einfacher, die eigene Homosexualität zu leben. Doch ältere Homosexuelle kennen immer noch das Gefühl der Illegalität. Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf möchte deshalb einen geschützten Rahmen bieten, der ihnen Begegnung und Austausch untereinander ermöglicht. Zwar gibt es viele Angebote in der

Berliner Innenstadt, die diesem Bedarf entgegenkommen; am Stadtrand jedoch sind sie selten oder existieren gar nicht. Besonders älteren Homosexuellen fällt es mit zunehmendem Alter schwerer, diese Angebote in der Innenstadt zu erreichen.

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Der Bezirk hat daher eine Initiative gestartet, die diesem Bedarf auch hier begegnet. So finden in der Freizeitstätte Maria-Rimkus-Haus in der Gallwitzallee 53, 12249 Berlin, jeden 1. Donnerstag im Monat von 15 bis 17  Uhr kostenloses regelmäßige Treffen für LSBTI Menschen ab 60 Jahren statt. Interessierte Personen werden gebeten, sich bei der Leitung, Frau Reinfeld, zu melden oder einfach vorbeizukommen. Frau Reinfeld ist am Standort werktags von 10 bis 17 Uhr persönlich anwesend. ◾

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