Lankwitz Journal - Juni/Juli 2020

Journal für Lankwitz und Umgebung

Seite 1

Lankwitz Journal

für Lankwitz und Umgebung

Tanja Huttner bietet gelesenen Büchern neue Chancen

Juni / Juli · Nr. 3/2020

Seite 2

2

Lankwitz Journal

®

Schönheitspflege

Seit 10 Jahre für Sie im Kiez

von Kopf bis Fuß Strahlend Schön... frisch und aufgepolstert

Angela Fiedler Kaulbachstraße 71 am � Bahnhof Lankwitz 12247 Berlin Tel. 030 / 834 74 70 Termine nach Vereinbarung Dienstag-Samstag www.die-schoenmacher.net

Geschenkgutscheine auf Vorbestellung!

Birkbuschstraße 58 12167 Berlin Telefon 0 30 / 76 99 20 27 Telefax 0 30 / 771 50 31 Mobil 01 72/313 35 25 christian1.hahn@allianz.de

Christian Hahn

Versicherungsfachmann (BWV) Allianz Hauptvertretung

Vermittlung von: Versicherungen der Versicherungsunternehmen der Allianz (Fachagentur für Tierversicherungen)

Investmentfonds der Allianz Global Investors

Seite 3

Lankwitz Journal

Leseglück aus dem Lankwitzer Büchertausch-Häusle

Impressum Lankwitz Journal

B

10. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

Tanja Huttner bietet gelesenen Büchern neue Chancen ücher haben es ihr von jeher angetan. Bereits zur Kommunion waren sie ihr Hauptwunsch, während ihre Schwester Hörspiel-Kassetten bevorzugte. Und so ist es kaum verwunderlich, dass diese gehaltvollen Papierkunstwerke Tanja Huttner auch ausgelesen weiter am Herzen liegen. In ihrem Lankwitzer Vorgarten an der

3

Titel: Jacqueline Lorenz Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin

Blankenhainer Straße 4 bietet sie im selbstgebauten „Leseglück Büchertausch-Häusle“ Lesestoff für Groß und Klein von amüsant bis spannend. Und auch im Internet ist sie aktiv unterwegs und tauscht sich mit BookCrossern über Buch-Rückmeldungen aus: Im Online-Forum BookCrossing, einer weltweit offenen großen Bibliothek, kann so auch man © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Lankwitz Journal erscheint alle zwei Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe August/September Nr. 4/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.07.2020 Erscheinung: 01.08.2020 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Lankwitz Journals

GENENTZ Installateur & Heizungsbaumeister

Allgemeiner Kundendienst Reparatur Instandhaltung Trinkwasser/Abwasser Badsanierung/Umbau, Modernisierung Rohr- und Abflussreinigung, Rohr-TV Trinkwasseraufbereitung Neuinstallation Trinkwasser/Abwasser Probenahme Trinkwasser (Legionellenprüfung) Demontage Eternit Abwasserleitung nach TRGS 519 Jägerstraße 25 12209 Berlin Lichterfelde

Tel 01578 35 22 120 www.genentz.berlin

Mo. – Do 07:00 – 16:30 Uhr Fr 07:00 – 13:30 Uhr

Seite 4

4

Lankwitz Journal Haustür. Während ihr Ehemann der Bauherr war, übernahm die Tochter die Fassadenmalerei, und der Sohn vervollständigte das Gemeinschafts-Bauwerk mit einer letzten, aber wichtigen Schraube. Vor 1 ½ Jahren zogen die ersten Bücher ein. Über 700 haben inzwischen die Leser gewechselt, schätzt die Buchfreundin, die akribisch darauf achtet, dass das Bücherangebot abwechslungsreich bleibt und keine Exemplare ungelesen im Tauschhäusle verstauben. Das Angebot ist überschaubar, ordentlich und ansprechend, das ist der Initiatorin wichtig. Vorurteilsfrei gibt sie jedem Buch eine Chance. Unterhaltungsliteratur ist bei den Leseratten am Häusle gefragter als Fachbücher, weiß sie.

ches von Lankwitz aus auf Reisen gegangene Buch über sich und seine Stationen erzählen, an dem es schon Leseglück verbreitet und Langeweile vertrieben hat.

Mitnehmen, lesen, weitergeben – So ist das Konzept, mit dem Tanja Huttner nachhaltigen Bücherkonsum unterstützt. Denn in vielen häuslichen Regalen stapeln sich und verstauben Bücher, die, wenn überhaupt einmal gelesen, uninteressant geworden sind. Zum Wegwerfen zu schade, bietet ihnen da Tanjas rund um die Uhr geöffnetes Büchertausch-Häusle DIE Lösung: Türchen öffnen, das mitgebrachte Buch einstellen und dafür ein neues ganz nach eigenem Geschmack mitnehmen. Das kann

dann frei nach BookCrossing an einen anderen Bücherwurm weitergegeben oder in Tanjas Fundus wieder zurückgetauscht werden – nachhaltiger kann Lesen kaum sein. Konrad Kutt machte den nachhaltigen Büchertausch mit seinen zu BücherboXXen umfunktionierten ausrangierten Telefonzellen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und weit darüber hinaus populär. „Doch in unserem Lankwitzer Kiez suchen wir die BoXXen vergebens“, erzählt Tanja Huttner. Die für sie nächstgelegensten BücherboXXen im Bezirk stehen ein gutes Stück entfernt – am Teltower Damm in Zehlendorf vor dem Mehrgenerationenhaus Phoenix und auf dem Markusplatz in Steglitz. So entwickelte Tanja die Idee vom Bücherhäuschen vor der eigenen

Lesen gegen die Krise Besonderer Bedarf besteht aktuell an gut erhaltenen Kinderbüchern, für die eine extra Tauschecke reserviert ist, in der aktuell die „zauberhafte Hexe Lilli“ und Cornelia Funkes „AnnaGeschichten“ auf kleine Leser warten. „Über weitere Kinderbücher freut sich das Häusle“, betont Tanja Huttner und nennt gleich noch ein weiteres Anliegen: Für ihre ehrenamtliche Schutzmasken-Herstellung für Arztpraxen bittet sie an der Tür des Lesehäuschens um Gummilitze-Gummibandspenden, die im Briefkasten abgelegt werden können. Die derzeit rege BüchertauschAktivität am Häusle macht eine positive Nebenwirkung der Corona-Krise deutlich: Die Me

Seite 5

Lankwitz Journal schen lesen in diesen Zeiten wieder mehr. Tanja Huttner über ihr eigenes geändertes Leseverhalten: „Sonst lese ich regelmäßig und überwiegend in der S-Bahn auf meinem fast einstündigen Arbeitsweg.“ Doch durch die geänderten Lebensverhältnisse greift sie in diesen Tagen zuhause wieder häufiger zum Buch und geht dafür auch mal gerne früher zu Bett. Ihr aktueller Begleiter: „Ein deutsches Klassenzimmer“ von Jan Kammann. Der Autor ist Lehrer von 30 Schülern aus 22 Nationen. Kammann bereiste diese Nationen, um mehr Verständnis für seine Schüler zu bekommen und schrieb darüber ein Buch. – Vielleicht demnächst der neue „Bestseller“ im Leseglück-Häusle?

5

Ein Buch kommt rum Übrigens: Aktuell im Leseglück-Lankwitz-Bücherhäusle eingestellte Bücher sind unter www.bookcrossing.com/ hunt/28/284/140663/838106 aufgelistet. Um sein gewähltes und nach dem Lesen weitergegebenes Leseglück-Buch auf eine nachvollziehbare Reise um die Welt via BookCrossing schicken zu können, hat jedes Exemplar ein Etikett mit eigener BCID-IdentNr., die zusammen mit seinem Fundort und -datum unter www. bookcrossing.com angegeben werden kann. – So ist Spannung Mit BookCrossing ein Buch auf Reisen auch nach der Lektüre garan- schicken. tiert. Denn wer weiß, vielleicht chen Lesegeschmacks am andeentsteht daraus ein lebhafter ren Ende der Welt? ◾ Kontakt zu einer Leseratte gleiJacqueline Lorenz

Seite 6

6

Lankwitz Journal

Containerbau für die Grundschule am Königsgraben Bezirk bereitet sich auf steigende Schülerzahlen vor

I

m Rahmen der Berliner Schulbauoffensive entstand nach nur vier Monaten Bauzeit in unmittelbarer Nähe des Altbaus des Schulgebäudes aus dem Jahr 1954 ein Containerbau. Bei dem hochwertigen, optisch ansprechenden zweigeschossigen Neubau handelt es sich um eine Übergangslösung, bis ein modularer Ergänzungsbau in Holzbauweise bezugsfertig ist. Er beherbergt insgesamt vier Klassenzimmer und vier Horträume auf zwei Etagen für ca. 200 Schülerinnen und Schüler. Die hellen und luftigen Räume sind mit Smartboards ausgestattet. Die Treppen sind freischwebend, wodurch Vibrationen vermieden werden. Bei entsprechender Son neneinstrahlung regulieren sich die Jalousien automatisch. Das Erdgeschoss ist barrierefrei und es gibt eine Behindertentoilette. Ein ansprechender Anstrich der Wände und die Farbgebung der Linoleumböden mit Ockergelb im Erdgeschoss und einem Orange-Rot-Ton im Obergeschoss tragen zum Wohlfühlen bei. Bezirksstadträtin Maren Schellenberg führt dazu aus: „Ich freue mich über die schnelle Fertigstellung dieses Schulgebäudes und bin davon überzeugt, dass in diesem hochwertigen Containerbau für die Schülerinnen und Schüler ein angenehmes Lernen und Arbeiten möglich sein wird.“ Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski ergänzt: „Die Neuer Containerbau in der Gallwitzallee 136-144.

ser Neubau ist ein sehr positives Beispiel dafür, dass auch in den derzeit schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie im Zeitplan weitergearbeitet und der Bau fertiggestellt wurde. Mein Dank dafür gilt allen Beteiligten! Ich freue mich sehr darüber, dass nun die Grundschule am Königsgraben steigende Schülerzahlen in dem Gebiet abfedern kann.“ Dieser Neubau war dringend erforderlich, da man aufgrund mehrerer Lankwitzer Neubaugebiete in der Nähe mittelfristig mit einem deutlichen Anwachsen der Schülerzahlen rechnet. Mit dieser ersten Baumaßnahme ist die Grundschule am Königsgraben gut auf diesen Zuwachs vorbereitet. � ◾

Seite 7

Lankwitz Journal

7

Not-OPs für Toaster & Co in Lichterfelde Ehrenamtliche Tüftler retten im RepairCafé so manches Lieblingsstück

J

eweils am zweiten Montag im Monat öffnet im Obergeschoss des Kultur-Bahnhofs das RepairCafé von 18 – 21 Uhr seine Türen für Menschen mit defekten Haushaltsgeräten, Spielzeug oder Lampen. Dafür zeigen ehrenamtliche Experten nach Feierabend vollen Einsatz und verlängern mit Lötkolben, Know-how und oft einfachen Mitteln so manch Geräteleben. Ihnen voran stehen Rüdiger K. Büttner, Entwicklungs-Ingenieur, und seine Frau Carola, NotarFachangestellte, die das in Berlin erste und bis heute einzige eigenständig geführte Repair­Café im Jahr 2016 gegründet haben. Was in Berlin-Schöneweide und mit einem Team von vier Leuten begonnen hat und im Heimatmuseum Steglitz größer wurde, zog vor über drei Jahren ins geräumige Obergeschoss des Bahnhof Lichterfelde-West und zählt inzwischen 13 ehrenamtliche Tüftler. Als Mitglied im Dach RepairCafé Lichterfelde-West.

verband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen kann das RepairCafé für eine geringe jährliche Gebühr ans Bezirksamt die Räume mietfrei nutzen. Viele Stammklienten des RepairCafés – überwiegend Senioren, aber auch zunehmend jüngere Bezirksbewohner – wollen längst nicht mehr auf diese ebenso fachkundige wie herzliche Hilfe

bei Problemen mit ihren Lieblingsstücken verzichten, liegt die Erfolgsquote dieses kostenfreien Reparatur-Service im Schnitt doch bei 70 Prozent.

Wegwerfen war gestern In ganz Berlin gibt es weitere 25  RepairCafés, überwiegend

Seite 8

8

Lankwitz Journal

Carola Büttner und Team, bei Organisation und Klienten-Betreuung ganz vorn.

von Trägern und Organisationen betrieben, wie Rüdiger Büttner erklärt. Das erste europäische Repair­ Café initiierte Martine Postma 2009 in Amsterdam, woraus sich die Stiftung RepairCafé entwickelte. Ziel dieser Café-Art ist es, über gemeinsames Reparieren von Alltagsgegenständen in gemütlicher Atmosphäre auf lokaler Ebene verstärkt Nachhaltigkeit zu etablieren sowie Gemeinschaft und Wertschätzung zu fördern. Der Erfolg der ersten Einrichtung brachte europaweit weitere RepairCafés hervor. Potentiellen ehrenamtlichen RepairCafé-Gründern bietet die Repair-Café-Community der Stiftung inzwischen Unterstützung und Austauschmöglichkeit, indem sie ihren Mitgliedern Leitfaden und Tipps zur Organisation und Realisierung eines nicht kommerziell betriebenen RepairCafés an die Hand gibt. Darauf berufen sich als Mitglieder auch die Büttners, beispielsweise

wenn es um die Hausordnung oder das ­Café-Logo geht.

Ankommen mit Kaffee und Kuchen Der Montagabend im März ist regnerisch, Corona macht von sich reden. Dennoch – zu Büttners RepairCafé nach Lichterfelde-West kommen an diesem Abend alle bereits Wochen vorher telefonisch angemeldeten Besucher mit ihren elektrischen

„Sorgenkindern“ aus Haushalt und Alltag, von der Lampe bis zur Retro-Kaffeemühle. Rüdiger Büttner kommt aus der Industrie und organisiert ehrenamtlich, aber straff Voranmeldung, Aufbau, Einteilung der Experten und Abbau, packt wie seine Frau kräftig mit an. „Denn ein RepairCafé ist nur so gut wie seine Leute“, betont er. Der Café-Termin ist extra um 18 Uhr angesetzt, damit ihn neben Senioren auch Berufstätige nutzen können, rund 25 Klienten pro Abend. An Büttners Seite ein verlässliches Team, man kennt sich seit Jahren: Experten für die Reparaturen – Techniker, Elektriker, Mechaniker – sitzen am Arbeitstisch, dahinter Frauen wie Carola, die ihre Augen überall haben und dafür sorgen, dass sich die Besucher wohl fühlen. Die Wartezeit, bis man zum Experten beordert ist, wird im Vorraum überbrückt, auf ausgedienten, aber urigen S-Bahn-Bänken bei Kaffee und Kuchen, selbstgebacken von Teammitgliedern. Donauwelle und ButtercremeMuffin bekommen Anerken Bei Kaffee gemütlich ankommen, bevor´s losgeht.

Seite 9

Lankwitz Journal

Reinigung von Terrassen & Gartenmöbel

9

Seite 10

10

Lankwitz Journal

nung, man findet ins Gespräch. Gastfreundschaft wird großgeschrieben. Für Eilige heißt es, ankommen und entschleunigen.

erkannt: Die Toasthalterung war nur ausgehakt, – morgen früh gibt´s wieder knusprigen Toast, Daumen hoch! Es wird gescherzt und gefachsimpelt, Werkzeug weitergeKaputt isset schon, reicht. Ehrensache, jeder Experte kaputter jeht nich… hat sein eigenes HandwerksDieser Spruch ist mit einem Au- zeug dabei, doch im Wandgenzwinkern Motto für Büttner &Co. Umso besser, wenn dann doch noch was zu machen ist. Viele Klienten sind öfter da: So auch Frau Doktor, genau vor einem Jahr war sie 500. Besucherin im RepairCafé, mit Primel und kleinem Geschenk vom Team bedacht. Heute ist es eine Lampe, an der der Schwenkarm gebrochen ist. „Bei den Lampen meiner Eltern, die ich sonst hergebracht habe, konnte immer geholfen werden“, erklärt sie. Heute klappt es nicht, Schweden lässt grüßen. Doch sie will mit einem anderen Stück bald wiederkommen. Und dann ist da Patrik von Keller, Mitbegründer des Lichterfelder RepairCafés, mit einem Lautsprecher seiner Haushaltshilfe. Alleine das Öffnen des Gerätes, um an die Schrauben zu gelangen, erfordert Geschick und Erfahrung, beides hat Rüdiger Bütt- Rettung von Sibylle´s Lieblingsstück. ner reichlich, Patrik assistiert. Die Membrane ist ausgeschlagen, schrank verwahrt Rüdiger einen da kann auch der Experte nichts wertvollen „Not-Fundus“ mit mehr machen. „Selbst, wenn hier Netzadapter und Lötkolben. Er nichts mehr geht: Dann weiß erzählt: „Manches bekommen der Besitzer wenigstens, dass er wir aus Betriebs- oder privaten das Teil nun mit gutem Gewis- Haushaltsauflösungen. Neben sen entsorgen kann“, erklärt er dem passenden Werkzeug aber und hat beim nächsten Klien- besonders wichtig: Unsere Exten ein echtes Erfolgserlebnis: perten trauen sich was, haben Der Toaster war runtergefallen, keine Angst. Dadurch entdecken nichts ging mehr. – Von Rüdiger sie manchen Fehler, der bei zu auseinandergebaut und Fehler zaghafter Herangehensweise

verborgen geblieben wäre.“ So konnte vor kurzem auch ein uralter Puppenherd wieder zum Kochen gebracht werden. Während in Lichterfelde-West eher defekte Haushaltsgeräte und Lampen vorgestellt werden, sei der Bedarf in den weiteren RepairCafés Berlins ganz

In Arbeit: Gertrauds Retro-Kaffeemühle aus den 50ern.

anders, wie Büttner erzählt. So würden in typischen StudentenWohnbezirken eher Näharbeiten verlangt, da dort der Euro nicht so locker sitzt. Und in Bezirken mit jungen Familien boome das Spielzeug-Reparatur-Angebot. In Steglitz-Zehlendorf ist eher älteres, weibliches Klientel unterwegs. Männern sei es peinlicher, technische Hilfe zu suchen. Nach und nach nutzten das Repai

Seite 11

Lankwitz Journal Angebot auch Jüngere, da sie im Einsatz gegen die Ressourcenkrise immer stärker auf Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung setzen.

Café der Erfolgserlebnisse Sibylle hat Glück: Ihr KassettenRadio hat über 30 Jahre auf dem Gehäuse. „Es passt genau auf mein Regal und ist so herrlich einfach zu bedienen. Moderne Geräte sind mir technisch viel zu aufwendig“, verrät sie. Jetzt leiert am Gerät der Ton. Kein Problem für Gerhard, er weiß: „Hier lernt man selbst immer noch dazu.“ Bald ist der Fehler gefunden. Die Tonköpfe sind´s. Mit Alkohol werden sie gereinigt, Kontakte werden befestigt; den letzten Schliff gibt Kontaktspray. Sibylle strahlt, als klare Töne zu hören sind, und auch Gerhard ist zufrieden. 20 Minuten hat der Eingriff am „offenen Geräteherzen“ gedauert, Pfusch bekommt in Bütt Tüftler Rüdiger K. Büttner (r.) und Patrik von Keller.

ners RepairCafé keine Chance. Gertraud ist mit ihrer elektrischen Retro-Kaffeemühle aus den 50ern, die keinen Piep mehr sagt, vorbeigekommen. TechnikExperte Lutz-Michael erklärt: „Da ist noch richtig Technik drin.“

Einen neuen Kondensator hat Gertraud schon besorgt. Der Lötkolben dampft, doch auch nach dem Einbau will das gute Stück noch nicht so richtig. – Das Schneidemesser muss raus, um an alle Kontakte gelangen zu können. Doch das passende Werkzeug, um den komplizierten Haltemechanismus zu knacken, hat Lutz-Michael zu Hause. Sein Ehrgeiz ist geweckt. Gertraud vertraut ihm ihr Lieblingsstück bis zum nächsten RepairCafé-Termin an. Und dann ist da das Lichtblüten-Bäumchen, das nicht mehr leuchten will. Kurzerhand wird ein neues Netzteil aus Rüdigers Ersatzteillager angebaut, das den defekten Stecker überbrückt, und Bäumchen und Besitzerin strahlen wieder. Nebenan laufen die Forschungsarbeiten an einer Nähmaschine, Fachgebiet des Repair-Cafés in Lichterfelde-West, das mehrere Nähmaschinenfachleute wie Eveline an der Hand hat. Die Diagnose, weshalb sich der Unterfaden nicht mehr aufspulen lässt, sagt: Das Gerät ist verzogen, die Experten sind an ihre Grenzen gekommen. Pro Repair-Montag kann immer nur eine Nähmaschine wegen der komplizierten Technik vorgestellt werden, Interessenten sollten sich daher auf längere Wartezeiten einstellen. Carola Büttner erklärt: „Wir wünschen uns, mehr Menschen in unserem Kiez zu erreichen und dazu zu bewegen, sich mit Hilfe unseres RC-Expertenteams an der Abfallvermeidung zu beteiligen und gleichzeitig ihre

11

liebgewonnenen Spielzeuge, Elektro- und Haushaltsgeräte, Lampen, Radios usw. wieder funktionsfähig, also repariert, zu erhalten. Oft gelingt uns das mit einfachsten Mitteln. Und

Bernd hat´s geschafft: Das Bäumchen leuchtet wieder.

ohne, dass unseren Mitbürgern dadurch Kosten entstehen, denn wir arbeiten alle ehrenamtlich und somit unentgeltlich. Wobei wir uns über Spenden natürlich freuen, damit wir Werkzeuge ersetzen und neue Materialien kaufen können.“ Übrigens: Rüdiger Büttner bietet in Kooperation mit der Volkshochschule im Bürgertreff Lichterfelde-West Lötkurse für Anfänger*innen, Kursentgelt: 9,89  €/Person + 5  € BausatzKosten. Nächster Termin (unter Vorbehalt): 28. Mai 2020 von 18 – 21 Uhr. Rechtzeitige Anmeldung unter Telefon 030 – 90299 5020. Anmeldungen zum RepairCafé unter Telefon 0157 / 816 946 34. – kein AB, es wird zurückgerufen oder über E-Mail: repaircafe@ bastler-beutel.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz

Seite 12

12

Lankwitz Journal

Otto Lilienthal 1894 mit dem kleinen Schlagflügelapparat.

Die unbekannten Seiten des Otto Lilienthal Theatermäzen, Autor und Spieleentwickler

S

eine Leidenschaft für das Fliegen und seine Pionierarbeit auf diesem Gebiet – die ihn letztendlich das Leben kostete – sind bekannt. Weit weniger bekannt sind seine Maschinenfabrik in Mitte, Otto Lilienthal als Mäzen eines Theaters und als Autor eines Theaterstücks, in dem er auch Teile seiner Biografie verarbeitet.

Patent von seinem Bruder Gustav angemeldet wurde, gilt Otto Lilienthal als der maßgebliche Erfinder. Er entwarf die erste Handschrämmaschine für den Bergbau. An der Ausführung war auch Heinrich Seidel beteiligt, der später Schriftsteller wurde. Eine Weiterentwicklung in Richtung Kettensäge endete bereits im Versuchsstadium. Weitere Patente der Brüder folgten. Von der gefahrlosen DampfmaErste Patente schine über Kinderspielzeug bis Otto Lilienthal – vielseitiger Erfinder, Der Flugpionier arbeitete ab Mäzen und Flugpionier. zu Tragflächen und Flugzeugen 1872 als Konstruktionsingenieur in Berlin. Aus dieser Zeit stammt reichten sie fast 50 Erfindungen in der Maschinenfabrik Hoppe sein erstes Patent. Obwohl das beim Patentamt ein.

Sibyllenstraße 2 12247 Berlin-Lankwitz Tel.: 774 27 50 Mo - Fr 9.00 - 13.00 u.14.00 - 18.00 Sa 9.00 - 12.00

seit 1985

Klingsorstr. 66 12167 Berlin-Steglitz Mo - Fr 8.00 - 13.00 Sa geschlossen

Handwerksmeister · Innungsmitglied

Seite 13

Lankwitz Gesundheit Journal

13 13

eigene Maschinenfabrik für Dampfkessel und Dampfmaschinen. Im gleichen Jahr reichte er sein Patent für die „gefahrlose Richter verkauft, der daraus eine Dampfmaschine“ ein. Als ArErfolgsgeschichte machte. beitgeber zeigte er sich fortschrittlich. Bereits 1890 führte er eine Gewinnbeteiligung für Gewinnbeteiligung Weltbekanntes die Arbeiter in der Fabrik ein. An für Arbeiter Spielzeug der Köpenicker Straße 111 – 113 Auch der Vorfahre der Im Jahr 1883 gründete Otto erinnerte bis 2017 eine Stele an beliebten Baukästen Lilienthal in Berlin-Mitte seine die Maschinenfabrik. Sie musste geht auf das Konto von einem Neubauprojekt weichen. Gustav und Otto Lilienthal. Sie entwickelten den „Anker-BauTheater-Mäzen kasten“. Exemplare davon sind und Schauspieler noch im Heimatmuseum Zehlendorf und im Steglitz Museum 1892 engagierte sich Otto Lilienthal im Ostend-Theater, das von zu sehen. Der Baukasten wurde ein Verkaufsschlager – allerdings Max Samst geleitet wurde. Samst nicht mehr für die Brüder Lilischuldete Lilienthal die Bezahenthal. Sie waren keine Markelung einer Dampfmaschine für tingstrategen. Das vermeintlich die Theaterheizung. Es gelang erfolglose Konzept wurde an Der Anker-Steinbaukasten, ursprünglich dem Theaterleiter, Lilienthal als den Unternehmer Friedrich Adolf eine Erfindung der Brüder Lilienthal. Mäzen zu gewinnen. Otto Lili Neue Zimmerdecke in nur 1 Tag! Besuchen Sie unsere Ausstellung Mo.-Fr. 10:00-17:00 Sa. 11:00-15:00

Zimmerdecken • Beleuchtung • Zierleisten Ohne ausräumen und Beleuchtung nach Wunsch

PLAMECO Deckensysteme ∙ Detlef Nickel ∙ www.plameco-berlin.de Leonorenstraße 22, 12247 Berlin-Lankwitz - oder rufen Sie an: 030 /720 17 203

Seite 14

14

Gesundheit Lankwitz Journal Am Fliegeberg in Lichterfelde testete Otto Lilienthal seine Gleitflieger.

enthal vertrat die Ansicht, jeder Arbeiter müsse sich einen Theaterbesuch leisten können. So kostete ein Besuch in dem nun „Nationaltheater“ genannten Haus nur zehn Pfennige. Auch Otto Lilienthal selbst trat hier als Schauspieler auf. Und schrieb das Stück „Moderne Raubritter – Bilder aus dem Berliner Leben“. Nach dem Tod Lilien­thals musste das Projekt aus Geldnot aufgegeben werden.

Wohnort Lichterfelde Bereits 1887 war Otto Lilienthal mit seiner Frau Agnes und den Kindern in die Kolonie Groß-Lichterfelde gezogen. Das Haus, das heute nicht mehr steht, wurde von seinem Bruder Gustav entworfen. In der Umgebung seines Hauses fand er mehrere Orte, an denen er seine Flugversuche startete. Der bekannteste ist wohl der Fliegeberg im heutigen

Lilienthalpark in Lichterfelde Ost. Nachdem der Fliegerpionier auf dem Gollenberg im Havelland tödlich verunglückte, wurde er auf dem Friedhof Lankwitz begraben, heute ist seine Grabstätte ein Ehrengrab der Stadt Berlin. Auf seinem Grabstein sind die Worte „Opfer müssen gebracht werden“ verewigt. 1914 wurde das Denkmal nahe der Bäkestraße als erstes Lilienthal-Denkmal errichtet. � ◾

Nasse Wände, Feuchte Keller? Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

Seite 15

Lankwitz Journal

15

Zum fünften Mal „Kunst im Kleingarten“ Freiluft-Galerie hinterm Gartenzaun

D

as Event „Kunst im Kleingarten“ hat in den zurückliegenden Jahren bei den teilnehmenden Künstlern und Besuchern großen Anklang gefunden. In diesem Jahr wird die beliebte Freiluftgalerie zum fünften Mal ihre Gartentore für große und kleine Kunstfreunde öffnen. In Absprache mit dem Bezirksverband der Kleingärtner Steglitz e. V. laden Künstler und Kleingärtner am 31.  Mai 2020 (Pfingstsonntag) von 11 bis 17  Uhr zu der eintrittsfreien Veranstaltung auf die Kleingartenanlage „Am Stichkanal“ in Berlin-Lichterfelde ein. 16 Künstler unterschiedlichen Genres aus Berlin, Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow beteiligen sich daran.

Malerei, Kleinkunst und mehr… Wie in der Vergangenheit werden Fotografie und Kleinkunst geschützt vor etwaigen Wetterkapriolen unter Pavillons auf dem Vereinshausgelände und die Malerei in den umliegenden Gärten ausgestellt. Dabei wird ein breites Spektrum an Zeichnungen, Fotografie und Malerei präsentiert, das sich von gegenständlicher bis abstrakter Darstellung bewegt, immer in Berührung mit der Natur und dem sozialen Umfeld des Gartenvereins.

Aus der Kunstwerkstatt AltSchönow werden auch einige behinderte Künstler ihre Kunstwerke vorstellen. Darüber hinaus erklärt eine Gartenfachberaterin an ihrem Stand viel Interessantes über das Kleingartenwesen und über die

Kunstfertigkeiten von Bienen & Co. Im Vereinshaus gibt es am Veranstaltungstag Kaffee, Kuchen und Grillwürste zu kleinem Preis, damit neben der Kunstseele auch der Magen nicht zu kurz kommt. � Zoppa/Lo

Seite 16

16

Lankwitz Journal

Partner in Krisenzeiten: Das Robert Koch-Institut Nicht nur in Corona-Zeiten auf allen Ebenen im Einsatz für die Gesundheit

Hauptsitz des Robert Koch-Instituts am Nordufer in Berlin-Wedding.

E

ines der weltweit ältesten biomedizinischen Institute macht in Corona-Zeiten täglich von sich reden. Aber nicht nur in Krisenzeiten steht das Robert Koch-Institut (RKI) als Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten sowie als zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland hinter der Bevölkerung, um sie vor bedrohlichen Krankheiten zu schützen, den Gesundheitszustand zu

verbessern und transparent aufzuklären. Dazu forschen am RKI rund 1.200 Menschen aus 90 verschiedenen Berufen, darunter ca. 450 Wissenschaftler und Doktoranden. Als zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention hat das Institut, das direkt dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellt ist, weitere wichtige Aufgaben als zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der an Foto: Manuel Frauendorf / RKI

wendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung und Beratung zu erfüllen. Das RKI ist im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung hochqualifizierter vorrangiger Ansprechpartner, wenn es um die wissenschaftliche Untersuchung und die Analyse sowie Bewertung hochgefährlicher, sich weitverbreitender Krankheiten von hoher öffentlicher und gesundheitspolitischer Bedeutung geht.

Seite 17

Lankwitz Journal

Frühwarnsystem mit „Antennenfunktion“ Gemäß seinem Auftrag beobachtet das RKI das Auftreten von Krankheiten und relevanten Gesundheitsgefahren in der Bevölkerung, leitet aber auch wissenschaftlich begründete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ein. So wird das Institut tätig auf den Gebieten Erkennung, Verhütung und Bekämpfung, führt epidemiologische Untersuchungen durch, einschließlich Erkennung und Risiko-Bewertung, und ist für Berichterstattung und Risiko-Erfassung zuständig. In der Corona-Krise spielt das RKI eine wichtige Rolle zur kontinuierlichen Erfassung der aktuellen Lage der Virus-Ausbreitung – insbesondere in Deutschland – zur Bewertung der verfügbaren Informationen und zur Risikobewertung für die deutsche Bevölkerung sowie die Erteilung von Empfehlungen, die einer schnellen Virus-Ausbreitung entgegenwirken sollen.

Dreimal in Berlin Die Welt wandelt sich, und so müssen sich auch Institutionen wandeln, um Schritt halten zu können. Das weltweit mit Public-Health-Akteuren, FachMedizinern, internationalen Institutionen, Gremien und Kommissionen vernetzte RKI hat sich nicht von ungefähr zum weltweit anerkannten Institut für die Gesundheit der Bevölkerung entwickelt, dabei immer wieder neue Herausforderungen angenommen, eigene Forschungsansätze kritisch hinterfragt und weiterentwickelt. 1891 gegründet, gilt es heute als eine der weltweit ältesten Forschungseinrichtungen im Bereich der Biomedizin, das eigenverantwortlich und unabhängig arbeitet. Dabei ist es dem Institut wichtig, Verantwortung auf globaler Ebene zu übernehmen, besonders wenn es um bedrohliche Gesundheitskrisen wie Corona geht. Diese Krisen gemeinsam mit den betroffenen Ländern zu bewältigen, ist gerade derzeit ein wichtiges Ziel des RKI. Es erfüllt damit Aufgaben für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und für das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC).

Der Copy-Shop in Lankwitz

DRUCKSACHEN

A4 einfarbigrot,

Mo-Fr 10-18

blau, schwarz, oder grün

500: 15, € Paul-Schneider-Str. 25 1000: 25,00 € 00

✆ 774 24 77

www.surfncopy.de PRAXIS FÜR POTENZIALENTFALTUNG BLOCKADEN ÜBERWINDEN UND LÖSEN KINDER – JUGENDLICHE – ERWACHSENE Jeder Mensch hat seinen ganz persönlichen Schlüssel zu seiner Tür – seinem Inneren. Hier verbergen sich Lösungen zu den Problemen. Diese sind jedoch häufig blockiert. Diese Blockade löse ich auf und helfe Ihnen Zugang zu Ihrer inneren Kraft und Potenzialen zu finden.

Tel. 030 7741186

• PEP (Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie) • NLP • AD(H)S • Schlafstörungen • Klangmassagen • Lebenssituationsklärung • Selbstwerttraining • Beziehungscoaching PRAXIS FÜR POTENZIALENTFALTUNG CLIVIA KULITZ /// HEILPRAKTIKERIN

Bruchwitzstraße 29a, 12247 Berlin info@coaching-lankwitz.de www.coaching-lankwitz.de

17

Seite 18

18

Lankwitz Journal

An drei Berliner Standorten ist das RKI vertreten: Im 1897 errichteten denkmalgeschützten Gebäude am Nordufer in BerlinWedding liegt nahe Campus Virchow-Klinikum der Charité sein Hauptsitz. Das Gebäude wurde einst als Ergänzung zum 1891 gegründeten Königlich Preußischen Institut für Infektionskrankheiten errichtet. Heute sind hier Institutsleitung, HIVForschung, Bioinformatik und Bibliothek untergebracht. Auch das Mausoleum für Robert Koch und das der Öffentlichkeit zugängliche Museum befinden sich in dem Bau. Am Standort Seestraße in BerlinMoabit sind in saniertem Gebäudekomplex und Laborneubau Forschungslabore, Hochsicherheitslabor und IT-Abteilung untergebracht. Der dritte Standort an der General-Pape-Straße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg beher Infektionen, Antibiotika-Resistenzen, Zoonosen, und angewandte Bioinformatik. Zusätzlich befindet sich dort das Nationale Referenzzentrum für Staphylokokken, Enterokokken, Salmonellen und Darmpathogene.

Tiermediziner und Mikrobiologe an der Spitze

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Mikrobiologe und Präsident des Robert Koch-Institut. � Foto von 2016: Andrea Schnartendorff / RKI

bergt im ehemaligen1895 für die Landwehrinspektion Berlin erbauten denkmalgeschützten Kasernengebäude die Epidemiologie, Gesundheitsmonitoring und Institutsdruckerei. Außerhalb von Berlin, in Wernigerode in Harz, besitzt das RKI eine Außenstelle mit den Hauptforschungsbereichen bakterielle

Derzeit in den Medien wohl bekanntestes Gesicht des RKI ist Prof. Dr. Lothar Heinz Wieler, Präsident und Fach-Veterinärmediziner für Mikrobiologie. Verständlich vermittelt er Fachleuten und der Öffentlichkeit den zur Coronavirus SARS-CoV2-Pandemie aktuellen Wissensstand und die gegenwärtige Gesundheitslage. Der gebürtige Nordrhein-Westfale aus Königswinter studierte als Sohn eines Tierarztes und einer Landwirtin Anfang der

Hauptportal des RKI-Standortes am Nordufer 20 – 1900 errichtet als Dienstgebäude des Königlich Preußischen Instituts für Infektionskrankheiten.�

Foto: RKI

Seite 19

Lankwitz Journal

19

der FU Berlin sowie geschäftsführender Direktor des Tierseuchen-Institut. Seit 2015 ist er Präsident des RKI. Prof. Dr. Wieler ist Mitglied zahlreicher namhafter Institutionen, darunter die Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern.

Robert Koch und das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten Robert Koch, Begründer der Bakteriologie, Nobelpreisträger. �

80er-Jahre an der FU Berlin Veterinärmedizin, arbeitete an der Pathologie der Universität Ulm und promovierte an der LudwigMaximilians-Universität München. Am Institut für Hygiene

Archiv RKI

in Gießen habilitierte er für das Fach „Infektionskrankheiten und Hygiene der Tiere“. Ab 1998 war Wieler Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre am Fachbereich Veterinärmedizin

Vor 110 Jahren, am 27. Mai 1910 verstarb im Alter von 67 Jahren Robert Koch, Berliner Arzt und Begründer der Bakteriologie – und der Entdecker der Erreger von Tuberkulose und Cholera, Nobelpreisträger und Ehrenbürger Berlins.

KUNDENDIENST

Haushaltsgeräte TV - Sat - DVD HiFi Mo - Fr 9 - 18 Uhr

RASIERERZENTRALE

75 über

Jahre

Rolf Grötzner · ☎ 030 / 781 24 61 · Fax 030 / 781 30 01 Kaiser-Wilhelm-Straße 84 / Ecke Leonorenstraße · 12247 Berlin-Lankwitz

Seite 20

20

Lankwitz Journal

Das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten. � Archiv Wellcome Library, London

Seine Berliner Tätigkeit begann im Jahr 1880 bescheiden am Kaiserlichen Gesundheitsamt, wo er sich schon bald – assistiert von Georg Gaffky und Friedrich Loeffler – auf die Suche nach dem Tuberkulosebakterium machte, das er als Erreger der Lungenerkrankung bereits nach acht Monaten erstmals nachweisen konnte. Weitere Arbeitsjahre folgten am neu gegründeten Hygiene-Institut der Medizinischen Fakultät der FriedrichWilhelms-Universität (Vorläufer der Humboldt-Universität), wo er 1883 zum Professor der Hygiene ernannt wurde und die InstitutsLeitung übernahm. Trotz vielfäl tiger Aufgaben vernachlässigte er seine Forschung nicht und konnte 1890 das Tuberkulin als mögliches Heilmittel gegen Tuberkulose vorstellen. Kultusminister Gustav von Goßler eröffnete daraufhin Robert Koch sein Vorhaben, ihn von seinen Aufgaben am Hygiene-Institut zu entbinden und stattdessen ein für ihn allein zu Forschungszwecken bestimmtes Institut ins Leben zu rufen. – Ein Vorschlag, dem Robert Koch nur zu gern zustimmte: Am 1. Juli 1891 wurde das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten Ecke Charité-/Schumannstraße erst einmal behelfsmäßig im soge nannten Triangel-Bau eröffnet. 1900 folgte das Dienstgebäude am Nordufer 20, das heute ein Standort des RKI ist. Bis 1904 blieb Robert Koch Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten. Während der kommenden Jahre begab sich Koch im Auftrag der Regierung auf Expeditionen nach u. a. Italien, Indien und Afrika, wo er Tropen-Krankheiten wie Malaria, Schlafkrankheit, Texasfieber und Rinderpest erforschte. 1912, zwei Jahre nach Kochs Tod, wurde das Institut in „Königlich Preußisches Institut für Infektionskrankheiten – Robert Koch –“ umbenannt. Der Satz, den Robert Koch 1890 in seinem Vortrag auf dem X. Internationalen medizinischen Kongress sagte, und der auch den Sockel seines Denkmals auf dem Robert-Koch-Platz in BerlinMitte ziert, ist heute aktueller und wünschenswerter denn je: „Ich wünsche, daß im Kriege gegen die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde des Menschengeschlechts eine Nation die andere immer wieder überflügeln möge.“ � Jacqueline Lorenz

Seite 21

Lankwitz Journal

21

„RESTLOS GLÜCKLICH“ mit Schrumpelmöhre und Kochlöffel Verein gibt aussortierten Lebensmitteln eine zweite Chance

D

er Bio-Salat lässt die Blätter hängen und die eigentlich noch ganz knackige Möhre hat ein Schrumpelgesicht: Beide liegen wenig später im Container für aussortierte Lebensmittel. Dass auch sie – nicht zuletzt wegen ihrer inneren Werte – eine zweite Chance verdient haben, weiß der gemeinnützige Verein „RESTLOS GLÜCKLICH“ nur zu gut und widmet sich daher seit fünf Jahren der Lebensmittelrettung; mit dem Bildungsauftrag, dem Verbraucher seine verantwortungsvolle Rolle als Konsument begreiflich zu machen und ihm zu zeigen, wie viel Potential und Mmm-Effekt doch in Kartoffel & Co. von gestern steckt.

RESTLOS GLÜCKLICH-PowerTeam am Topf .�

mittel weggeworfen, allein in Deutschland sind es 18 Millionen Tonnen. Und die Dunkelziffer für verschwendete Lebensmittel ist hoch. Damit nicht mehr ganz so makellosem Gemüse, Obst, Reis und Kartoffeln, Milch mit knappem Wertschätzen statt Haltbarkeitsdatum oder überWegwerfen zähligen Eiern die Tonne erspart Weltweit werden jährlich bleibt, hat der Verein „RESTLOS 1,8  Milliarden Tonnen Lebens- GLÜCKLICH“ ein Konzept vol Foto: Joris Felix Patzschke

ler Kreativität entwickelt, das gesundes nachhaltiges Essen, Bildung und Klimaneutralität vereint. Ein achtköpfiges, reines Frauenteam steuert jung und dynamisch von Schöneberg aus die berlinweiten Rettungsaktionen, zu denen neben dem Einsammeln von Lebensmitteln aus dem Bio-Handel auch das Verwerten bei gemeinsamen kostenfreien Kochevents, Semi Dr. Roman Blühdorn Kaulbachstraße 67 a 12247 Berlin-Lankwitz Fon 030 - 852 52 19 Fax 030 - 850 738 67 info@zahnarztpraxis-lankwitz.de www.zahnarztpraxis-lankwitz.de

Implantologie Parodontologie Prophylaxe Ästhetische ZahnMedizin Lachgas-Sedierung eigenes Labor digitales Röntgen

Direkt am S-Bhf.-Lankwitz Bus: M 82, X 83, 181, 187, 283, 284 S-Bahn: S 25, 26 Ausgang Brucknerstraße

Seite 22

22

Lankwitz Journal

Süßer Auflauf – auch mit nicht mehr ganz knackigen Äpfeln lecker. � Foto: Joris Felix Patzschke

nare und Workshops zum besseren Verständnis der Wegwerf-Problematik sowie immer wieder neue spannende Projekte und Mitmach-Aktionen für Jung und Alt gehören. Von der BabynahrungZubereitung bis zum gesunden Seniorenessen mit dem, was der Kühlschrank gerade hergibt, reicht die Palette, die Spaß und Wissen beim Mitmachen garantiert. Unterstützt wird das Fachfrauen-Team, das aus den Bereichen Projektarbeit, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit kommt, von Bundesfreiwilligen, aber auch einem breiten Netzwerk an Köchen, Ökotrophologen, Gesundheits- und Ernährungsberatern. Förder- und Projektgelder sowie Spenden und Kooperationen ermöglichen die Umsetzung der nachhaltigen Idee zur Lebensmittelrettung hin zum gesunden Umdenken beim Verbraucher. Mit dem Bündnis Lebensmittelrettung ist „RESTlOS GLÜCKLICH“ im Gespräch. In vorderster Front steht Mitbegründerin Hanna Legleitner, die anfangs ehrenamtlich dabei war und als Kulturwissenschaftlerin mit umfang reicher Fundraising-Erfahrung nun das nötige Rüstzeug zur Geschäftsführung von „RESTLOS GLÜCKLICH“ mitbringt. Durch und durch nachhaltig, ist der Verein mit dem von Fair Food für kleinen Obolus angemieteten Ladenbike unterwegs („Ein eigenes wäre zu teuer für uns“). – Mit kompletter Küche mobil, sind die Lebensmittelretter gerngesehene Gäste bei Firmen- und Privatveranstaltungen, in Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen. Gemeinsames Kochen ist immer in. – Noch dazu, wenn es den geistigen Horizont hin zu klimafreundlicher, gesunder und schmackhafter Lebensmittelverwertung erweitert, frei nach dem Motto der Retter „Beim Mitmachen begreifen“. Ein bestimmtes Menü wird vorher nicht festgelegt. „Denn wir müssen aus dem, was gerade in unseren „Rettungskisten“ ist, kreativ und flexibel etwas Leckeres zaubern. Dabei geht es in erster Linie um kreatives, intuitives Kochen mit gespendeten Lebensmitteln. Wichtig ist, dass das fertige Essen dann genauso lecker wie aus frisch gekauften Zutaten ist“, verrät Hanna Legleitner. Mit diesem intuitiven Kochen habe sogar manch gestandener Koch seine Schwierigkeiten, da er eher gewohnt ist, nach festem Speiseplan zu kochen.

Lebensmittelrettung – auch in der Krise begreifbares Thema Flexibilität zeigen und umdenken musste der Verein nun auch in Corona-Zeiten: „Aber dank des dynamischen Wahnsinns-Teams, ist uns das gut gelungen“, erklärt Hanna Legleitner. Zwangsläufig von analog auf digital umgestellt wurde das Angebot, das nun zweiwöchige Online-Workshops anbietet, Menschen weit über Berlin hinaus erreicht und für eine stärkere Lebensmittel-Wertschätzung sensibilisiert. Laufende Projekte vor Ort pausieren. Veranstaltungen, bei denen „RESTLOS GLÜCKLICH“ Einsatz zeigen wollte, fallen aus. „Eine Projektunterbrechung ist nicht einfach aufgrund der Förderung und Personalgelder“, weiß die Geschäftsführerin und blickt dennoch hoffnungsfroh auf die Tage nach Corona, wenn diese Projekte vor Ort wieder

Seite 23

Lankwitz Journal

23

aufgenommen werden können. – Konnten doch kommen lassen. Für jeden Geschmack ist etwas im vergangenen Jahr mit rund 150 Veranstaltun- dabei, egal ob Süßmäulchen oder Freund von gen etwa 115.000 Konsumenten Herzhaftem. angesprochen werden. Zum leckeren Essen gibt´s gratis In der Digitalisierung sieht das das gute Gewissen dazu, etwas Team eine Chance, auch SchüGesundes für sich, das Klima ler gezielter zu erreichen. Vor Ort und gegen die Lebensmittelverermöglicht eine mobile Teamküschwendung getan zu haben. che das Kochen im KlassenzimIn diesem Sinne: Guten und gemer oder Shoppingcenter. sunden Appetit! Seit März läuft ein Projekt an � Jacqueline Lorenz 15  Berliner Kitas, das Kindern RESTLOS GLÜCKLICH e. V. schon früh den richtigen Umgang mit Lebensmitteln spieDie Geschäftsstelle von „RESTLOS GLÜCKLICH e. V.“ hat ihren lerisch vermittelt. Und für den Geschäftsführerin Hanna Legleitner. Coworking-Sitz in der Schöneberger (hoffentlich) krisenärmeren � Foto: Joris Felix Patzschke Grunewaldstraße 9 beim NaturholzSommer ist eine Abfallberatung Küchen-Hersteller „Kitchen Impossible“ geplant, die per Bike Shoppingcenter und Märk- und ist auf Facebook und Instagram vertreten. te aufsuchen will und dem Konsumenten seine Weitere Informationen, Angebote und Anmeldung unter www.restlos-gluecklich.berlin. wichtige Rolle deutlich macht. Natürlich wird Spendenkonto: auch dabei klimaneutrales Kochen ein Thema RESTLOS GLÜCKLICH e. V. sein. IBAN: DE40 1005 0000 0190 5266 37 Und dann überlegen die kreativen Macherinnen BIC: BELADEBEXXX Verwendungszweck: Spende gerade, ob sie nicht auch bei den krisenbedingten Erntehelfer-Ausfällen Einsatz zeigen könnten. – Erste Felderfahrung vom Kartoffelstoppeln im vergangenen Jahr haben sie bereits.

Fürs Klima essen Regional saisonal statt global ist das Motto. Die Tomate zur Tomatenzeit zu essen oder den Apfel aus der Heimat anstatt Flug-Erdbeeren im Winter zum Nachtisch – auch das gehört zu einer klimafreundlichen Ernährung und wird von den Lebensrettern propagiert. Durchschnittlich 130 Kilo Lebensmittel bewahren sie wöchentlich vor der Tonne – eine Win-win-Situation für Händler und Verein. Auf seiner aussagekräftigen Website sind leckere Rezepte als Ideengeber eingestellt – auch in Corona-Zeiten zu empfehlen, um den Einkauf noch einen Tag verschieben zu können: Da sind die leckeren Brotletten mit Gemüse, die trocken gewordenes Brot delikat wiederbeleben, Apfelauflauf oder Karottenmarmelade und Möhrenkraut-Pesto, welche die inneren Werte der Möhre mit Schrumpelgesicht zur Geltung

Seite 24

24

Lankwitz Journal

Musik kennt keine Grenzen

Chor der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin singt für die Freundschaft

I

n der gemeinnützigen Stiftung Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (JDZB) kommen Menschen zusammen, die sich engagiert der japanisch-deutschen und internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft widmen. Die Anregung zur Stiftungsgründung im Jahr 1985 kam von den damaligen Regierungschefs der Bundesrepublik Deutschland und Japans, Dr. Helmut Kohl und Nakasone Yasuhiro.

Für die Freundschaft zwischen Japan und Deutschland: Das JDZB in Dahlem.

Geier

GREINERT

A N WA LT S K A N Z L E I

Ihr Spezialist für Sonnenschutzund Sicherheitstechnik

Jalousien · Rollladen · Rolltore · Rollgitter Markisen · Elektroantriebe · Rollos Plissees · Insektenschutz · Aufmaß Beratung · Montage · Reparatur... Die sichere Markise

Steglitzer Damm 105 · 12169 Berlin S-Bhf. Südende Telefon 834 20 51 www.greinert-jalousien.de

Kaiser-Wilhelm-Str. 133 · 12247 Berlin im Lysoformgebäude am Teltowkanal � Parkplätze auf dem Gelände vorhanden Tel. 030 / 46 99 11 80 www.anwaltskanzlei-geier.de • • • •

• Verkehrsrecht Mietrecht - Unfall / WEG-Recht Schadenregulierung Verwaltungsrecht - Bußgeldrecht Mahn- und - Verkehrsstrafrecht Zwangsvollstreck- - Ordnungswidrigungsrecht keitenrecht

Seite 25

Lankwitz Journal

25

Vor dem Auftritt steht das Proben.

In dem Zentrum in der Saargemünder Straße 2 in Berlin-Dahlem treffen sich mittwochs von 17.30 – 19.30  Uhr japanische und deutsche Mitglieder des gemischten Chores der DeutschJapanischen Gesellschaft Berlin zur Probe, um zwischen beiden Völkern musikalisch eine Brücke zu schlagen.

Die

Der Chor wurde 1987 gegründet, zeitgleich mit der Eröffnung des Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin, das zu diesem Zeitpunkt seinen Sitz noch im Gebäude der ehemaligen wiederaufgebauten Japanischen Botschaft in der Tiergartenstraße hatte. Mit Verlegung des Deutschen Regierungssitzes von

AUTOWERKSTATT Kamenzer Damm

Bonn nach Berlin zog das JDZB im Jahr 1998 in die Saargemünder Straße an seinen heutigen Standort. Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Berlin e. V. (DJG Berlin), welcher der Chor angehört, blickt auf eine 130-jährige Tradition zurück: 1890 war sie als „Wa-Doku-Kai“ durch Mitglieder

Kamenzer Damm 76 12249 Berlin-Lankwitz Tel. (030) 853 40 73 und (030) 76 70 67 80

foto: industrieblick / fotolia

NG U F F Ö R NEUE

NEU:Lackierung und Beseitigung von Unfallschäden

▸ TÜV/AU ▸ Wartung ▸ Karosserie ▸ Lackiererei ▸ Wagenpflege ▸ Alle Fahrzeugtypen

Seite 26

26

Lankwitz Journal

des Seminars für Orientalische Sprachen an der KöniglichenFriedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin gegründet worden; mit festen Statuten für u. a. Vortragsund Musikveranstaltungen, Wohltätigkeitsbälle zugunsten Japans, Dinners, wissenschaftliche und gesellige Ausflügen sowie Kunstaustellungen. Zu Beginn waren Professoren und Studenten Mitglieder, später auch Geschäftsleute und Diplomaten. Inzwischen ist die DJG Berlin die älteste der rund 50 DeutschJapanischen Gesellschaften in Deutschland. Aufnahme im Ver möglichkeiten findet der Chor bei Veranstaltungen der DJG wie dem MANGA- Wettbewerb, auf HANAMI- und Sommerfesten sowie zu unterschiedlichsten Anlässen wie der Steglitzer Woche. Dabei kommt es auch zu gemeinsamen Auftritten mit dem Frauenchor Zehlendorf 1952 (siehe Gazette 2/20). „Wir werden aber auch gerne von anderen japanischen Chören besucht“, betont die Vorsitzende des Chores, Yukiko Kishi-von Heyden. Einzelne Chormitglieder würden auch schon mal für größere Chorwerke und Messen an den Berliner Dom oder die

Der Chor der DJG Berlin beim Japan Festival.�

ein finden Menschen, die sich für Japan und seine Menschen, seine Geschichte und Kultur interessieren.

Blumenstadt und Dorffest verbinden Ein wichtiges Stück Kulturpflege leistet der Chor der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Berlin mit seinem deutsche und japanische Lieder umfassenden Liedgut, beherrscht darüber hinaus aber auch größere Chorwerke wie Beethovens Neunte. Auftritts zu zwei Drittel japanischen Sängerinnen und Sänger liegt bei 50 Jahren, das jüngste Mitglied ist 18 das älteste 82 Jahre, Chormitgliedschaften von über 10 Jahren gibt es einige. „Die MANGA-Bewegung bringt auch jüngere Sänger in unseren Chor“, erklärt Frau Kishi-von Heyden, die als Dolmetscherin das richtige Rüstzeug mitbringt, um die japanischen Liedtexte verständlich ins Deutsche zu übersetzen, und selbst seit über 20 Jahren mitsingt. „Denn schließlich müssen diejenigen Sänger, die Japanisch nicht beherrschen, ja wissen, was sie sin Foto: DJG Berlin

Philharmonie „ausgeliehen“. Musikalische Leiterin des Chores, der sich aus Mitgliedsbeiträgen selbst finanziert und den Probenraum am JDZB mietfrei nutzen kann, ist seit 2015 Saiko­YoshidaMengk, die im Alltag Kantorin ist. Zunächst hatte sie selbst im Chor mitgesungen, bevor sie die musikalische Leitung übernahm. Von Zeit zu Zeit gesellt sich Stimmtrainerin Yuko Takemichi dazu, um den Chorstimmen den letzten Schliff zu geben. Das Durchschnittsalter der zu einem Drittel deutschen und

gen“, fährt sie fort. Japanische Sprachkenntnisse sind also nicht erforderlich, um Chormitglied zu werden. Jedoch ist die Vereins-Mitgliedschaft im DJG Berlin Voraussetzung, dazu kommt der Jahresbeitrag als Chormitglied. Das rund 60 Lieder umfassende Repertoire für die Stimmen Sopran, Alt, Tenor und Bass reicht von Volks-, Wander- und Kinderliedern bis hin zu traditionellen japanischen Titeln. Zu Beginn steht meist das auf Deutsch, nach der Melodie von

Seite 27

Lankwitz Journal

27

Foto: DJG Berlin

Marc-Antoine Charpentiers komponierter „Eurovisionshymne“ gesungene Begrüßungslied „Willkommen ihr lieben Gäste“. – Dass Musik keine Grenzen kennt und in alle Ewigkeit klingt, – eine schöne Ansage in diesen Tagen. Frohe Stimmung verbreiten auch die japanischen Lieder, in der Originalsprache gesungen. Da wird zuvor als „Classic meets alle meine Entchen“ auf Deutsch das beliebte Kinderlied in Operetten- und Opernvariationen präsentiert, in „Hana no Machi“ dann aber die Blumenstadt in Japanisch besungen, die voller Blumen ist dank des Frühlings

Musikalische Leiterin Saiko Yoshida-Mengk.

und des Windes, der im Kreis über die Täler weht. Und in einem weiteren Lied aus Japan findet ein fröhliches ErntedankDorffest statt, mit dem glücklich den Göttern gedankt und

Mut gemacht wird: „Don don cha lala don cha lala“ klingt es fröhlich vierstimmig über den Flur des Japanisch-Deutschen Zentrums, und die strahlenden Gesichter der Sägerinnen und Sänger beweisen einmal mehr: Musik kennt keine Grenzen. Interessentinnen und Interessenten, die im Chor mitsingen möchten, sind herzlich willkommen. Sie können unter Telefon 0175  2101007 oder E-Mail yukiko@vonheyden.com Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen unter www.chor-djg-berlin.de .� ◾ � Jacqueline Lorenz

WERBUNG FÜR BERLIN Reklame-Werkstätten Konrad Moritz GmbH Lichtreklame Firmenschilder Autobeschriftungen Bauschilder

Neon Praxisschilder Montage-, Reparaturund Wartungsservice

Jungfernstieg 4 · 12207 Berlin · Tel. 030 / 824 18 42 · info@werbungfuerberlin.de

Seite 28

• Bestecke auch versilbert & Zinn