Gazette Wilmersdorf - Februar 2023

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Februar 2023

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

Wilhelmsaue

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Historischer Kern von Wilmersdorf

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2  |  Gazette Wilmersdorf  |  Februar 2023

100 Jahre Musikschule City West Jubiläum der ältesten Musikschule Berlins

Das Kollegium der Musikschule City West beim Neujahrsempfang.�

Foto: Johannes Wogram

Die Musikschule City West, die und Schüler die Leidenschaft für gen Fritz Jöde mit der Gründung älteste und größte Musikschule die Musik weckt.“ der Jugendmusikschule CharlotBerlins, feiert in diesem Jahr ihren 1923 wurde die Jugendmusik- tenburg. Zurzeit werden mehr als 100. Geburtstag. Begonnen hat schule Charlottenburg an der 5000 Schülerinnen und Schüler der Festreigen mit einem Neu- staatlichen Akademie für Kir- von 300 Lehrkräften an der Mujahrsempfang für die Lehrkräfte chen- und Schulmusik als erste sikschule unterrichtet. der Musikschule im BVV-Saal des staatliche Musikschule Berlins Heike Schmitt-Schmelz, Stadträgegründet. Leo Kestenberg, der tin für Weiterbildung und Kultur: Rathauses Charlottenburg. Josef Holzhauser, der Leiter der in der Weimarer Republik Refe- „In diesen 100 Jahren hat sich aus Musikschule: „Die Lehrkräfte rent im preußischen Kulturmi- einer kleinen Institution unsere sind der entscheidende Faktor nisterium war, reformierte das erfolgreiche Musikschule City für Qualität und Erfolg einer Schul- und Privatmusikwesen West entwickelt, die mit ihren Musikschule. Sie entzünden den in Berlin grundlegend neu. Er vielfältigen UnterrichtsangeboFunken, der bei den Schülerinnen beauftragte den Musikpädago- ten, Chören und Orchestern zum

Mitsingen und Mitspielen und kieznahen Veranstaltungen, eine wichtige Bildungs- und Kultureinrichtung für die Bürgerinnen und Bürger unseres Bezirkes geworden ist. Ich freue mich, Sie zu den vielen Veranstaltungen anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Musikschule einzuladen.“ Alle Veranstaltungen finden Sie auf der Webseite der Musikschule City West unter www.berlin. de/musikschule-charlottenburgwilmersdorf/

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DAS WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Wilmersdorf | Februar2023  |  3 2023 | 3 Gazette Wilmersdorf  |  Februar

Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf, ich bin stolz darauf, dass es in Charlottenburg und Wilmersdorf ein sehr ausgeprägtes ehrenamtliches Engagement gibt. Die Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich an vielfältigen Projekten. Hinzu kommt der unermüdliche Einsatz der Menschen in den hauptamtlichen Stellen der Verwaltung des Bezirks. Ich möchte dieses Grußwort dazu nutzen, ihnen meine höchste Anerkennung auszudrücken und mich im Namen der Kommunalpolitik recht herzlich zu bedanken.

der Verein das ehemalige Hotel Kaiserhof und wandelte es in ein Kindererholungsheim um. Während des Zweiten Weltkrieges diente es als Lazarett. In den 1970er-Jahren wurde das Nordseeheim in ein Schullandheim umgewandelt, das sich damals noch in der Zuständigkeit des Landes Berlin befand. In einem Nebengebäude bietet der Verein inzwischen auch Unterkünfte für Senioren aus karitativen Einrichtungen an.

Bett1-Spende

Weniger ruhig und erholsam, aber dafür wichtiger werden die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen in Berlin am Sonntag, 12. Februar 2023 sein. Unsere Demokratie ist so stark, wie die, die sich für sie einsetzen. Deshalb bitte ich Sie: Gehen Sie wählen! Bereits jetzt ist eine Briefwahl beispielsweise bei uns im Rathaus CharlottenGrüne Woche burg möglich! In der Wahlkampfzeit haben Sie vielerorts die Gelegenheit, die Kandidat:innen Im Rahmen der Grünen Woche besuchte uns Ihres Wahlkreises persönlich kennenzulernen, Ende Januar 2023 eine kleine Delegation unmit ihnen über ihre politischen Ziele zu dis- serer Partnerstadt aus dem oberfränkischen kutieren und ihnen Ihre Anliegen mit auf den Landkreis Kulmbach. Die Städtepartnerschaft Weg zu geben. Es gibt für mich keinen nach- zählt zu den acht deutschen des Bezirks und vollziehbaren Grund, nicht wählen zu gehen. wurde 1991 von Wilmersdorf begründet. Die Wir entscheiden, in welche Richtung sich un- Verbindung zwischen Großstadt und ländlisere Stadt und unser Bezirk in den nächsten chem Raum wird seitdem intensiv gepflegt. Im Jahren weiter entwickeln werden. Und wenn Zuge des Besuchs haben wir gemeinsam den Sie genau hinschauen, dann werden Sie fest- „Kulmbach Frankenstand“ auf der 87. Internatiostellen, dass die Parteien zu vielen Themen, die nalen Grünen Woche eröffnet. Die im Jahr 1926 auch Sie persönlich betreffen, durchaus ganz in Berlin gegründete Messe zählt bundesweit unterschiedliche Ansätze und Konzepte haben. zu den traditionsreichsten Veranstaltungen für Vermutlich wird es nach der Wahl eine Koaliti- Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in on geben, in der Kompromisse ausgehandelt Deutschland. Nicht nur Aussteller aus aller Welt werden müssen, aber von Ihrer Stimme hängt haben hier jedes Jahr Ende Januar die Gelegenes ab, welche Koalition möglich ist und welche heit, an zehn Veranstaltungstagen ihr umfangPolitik dann gemacht wird. Deshalb bitte ich reiches Produktangebot zu präsentieren, die Sie: Informieren Sie sich, treffen Sie Ihre Ent- Messe bietet auch eine Plattform zu aktuellen scheidung und tragen Sie mit einer möglichst gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, hohen Wahlbeteiligung zur Stärkung unserer Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Demokratie bei! nachhaltige Landnutzung. Es grüßt Sie herzlich,

Ein großes Dankeschön geht auch an das Unternehmen Bett1, das dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf Ende 2022 eine großzügige Spende von rund 220 Matratzen und 50 Lattenrosten im Gesamtwert von 26.537,67 Euro

Bett1-Geschäftsführer Adam Szpyt und Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch. Foto: BA übergeben hat. Alle Lattenroste und 200 Matratzen werden an das Nordseeheim Amrum des Vereins für Erholungs- und Ferienstätten weitergegeben. Die übrigen Matratzen werden einem Jugendprojekt im Bereich der Jugendfreizeiteinrichtungen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf zur Verfügung gestellt. Zum Hintergrund: Der Verein für Erholungs- und Ferienstätten ist der gemeinnützige Träger des Berlin-Wilmersdorfer Nordseeheims auf der Insel Amrum. Dieser wurde vom letzten Oberbürgermeister der freien Stadt Wilmersdorf Ernst Habermann am 1. April 1920 gegründet, um in der wachsenden Industriestadt Berlin, Kindern und Jugendlichen einen preiswerten Erholungsaufenthalt zu ermöglichen. Dazu erwarb

Wählen gehen!

Kiezspaziergang

Neben den Wahlen verspricht auch der bevorstehende Kiezspaziergang im Februar einiges an Highlights. Das ist eine gute Gelegenheit für mich, nicht nur viele Bürger:innen kennen Die weibliche Hörgeräte-Akustik

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zulernen, sondern Ihnen auch viele Nischen und Winkel in Charlottenburg-Wilmersdorf mit ihrer Geschichte und möglichen Zukunft nahezubringen. Der nächste Kiezspaziergang startet am Samstag, 11. Februar 2023, auf dem Theodor-Heuss-Platz am Mahnmal mit der Ewigen Flamme. Von dort geht es weiter zum Haus des Rundfunks, wo Rundfunkgeschichte mit bis heute weltweiter Bedeutung geschrieben wurde. Der Spaziergang wird an der AVUS-Tribüne enden. Wir werden auch dieses Mal wieder Menschen treffen, die uns bestimmte Orte und Häuser und Ihre Funktion erklären werden. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de Ich freu mich auf Sie!

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4  |  Gazette Wilmersdorf  |  Februar 2023

Rund um die Wilhelmsaue Erinnerungen an das alte Wilmersdorf

Der Findling erinnert an das alte Wilmersdorf. Wiesen und Seen AltWilmersdorf das Gepräge“. In der Umgebung der Dorfaue befinden sich zahlreiche alte, sehenswerte Häuser. Das Haus mit der Nr. 120 gehörte einst der weiter unten näher beschriebenen Familie Blisse.

Wechselhafte Geschichte des Schoeler-Schlösschens

Grünanlage an der Wilhelmsaue. Hier stand die Dorfkirche und nicht weit von der heutigen Wilhelmsaue fuhren die Boote der Fischer über den Wilmersdorfer See. Heute sind nur noch vereinzelte Reste des alten Ortes Wilmersdorf zu finden. Sei es das Blissestift oder das Haus der Bauernfamilie Gieseler in der Wilhelmsaue 122 – besonders in dem Abschnitt zwischen Mehlitzund Uhlandstraße kommt noch das Flair der guten, alten Zeit auf. Die Mehlitzstraße ist nach dem Sprössling eines alten Wilmersdorfer Bauerngeschlechts benannt.

Erholungsort Dorfaue An der Bundesallee ist die Wilhelms­aue noch eine kleine, mit Pflastersteinen versehene Seitenstraße. Neben sehr schönen Altbauten sind in der baumbestandenen Straße einige Nachkriegshäuser aus der Wiederaufbauzeit der 1950er- bis 60er-Jahre zu sehen. Hier ist die Wilhelmsaue überwiegend Wohngegend, in der sich vereinzelte Geschäfte befinden. Ab der Mehlitzstraße steht die ehemalige Dorfaue im Mittelpunkt. Sie wurde bereits im Jahr 1888 in eine Grünanlage verwandelt. Mit

ihrer Begrünung stellt sie eine Ebenfalls nahe der Dorfaue steht Erholungsoase dar, Spazierwege das älteste erhaltene Haus von Wilund Parkbänke laden zur Erholung mersdorf – das „Schoeler-Schlössund zum Verweilen ein. Auf dem chen“ mit der Nr. 126. Das GebäuSpielplatz können die Kleinen de entstand um das Jahr 1752 ihrem Bewegungsdrang freien als eingeschossiges Bauernhaus. Lauf lassen. 14  Jahre später ging es in den Ein Findling auf der Dorfaue erin- Besitz des Kaufmanns Hesse über. nert an den früheren Dorfkern. Er Dieser ließ es zu einem schlichten, zweigeschossigen Herrenhaus trägt die Inschrift: umbauen und legte zudem ei„DU nen Park hinter dem Haus an. Der befindest dich hier auf der Schoelerpark kann heute noch ehemaligen Dorfaue im bewundert werden, auch wenn ältesten Teil unseres Bezirkes. von der ehemals biedermeierUM 1750 lichen Parkanlage nichts mehr gaben Bauerngehöfte, übrig geblieben ist. Nach einigen umschlossen von Feldern,

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Gazette Wilmersdorf  |  Februar 2023  |  5

Amalie Auguste Blisse, geborene Schierjott (1845 – 1907)

Georg Christian Blisse (1823 – 1905)

Eigentümerwechseln und Umbauten kaufte es im Jahr 1893 der populäre Geheimrat, Universitätsprofessor und Augenarzt Heinrich Schoeler, nach dem es noch heute benannt ist. 1935 wurde das Haus unter dem Nazi-Regime um ein weiteres Stockwerk aufgestockt. Zu dieser Zeit wurde es von der Hitlerjugend genutzt. Von 1946 bis 2003 diente das Haus als Kindertagesstätte. Von 2003 bis nach einem Brand im Jahr 2003 stand es lange leer. 2010 begannen die Renovierungsarbeiten. Das zusätzliche Stockwerk wurde

wieder zurückgebaut, sodass sich das Schoeler-Schlösschen heute wieder wie in alten Zeiten präsentiert.

Pläne, Pläne, Pläne

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Der Schriftzug über dem Eingang zum Blissestift erinnert an das Ehepaar Blisse.

Die Planungen klangen gut: Hier sollte die Bibliothek des früheren Bundespräsidenten Johannes Rau untergebracht und öffentlich zugänglich gemacht werden, es war auch ein Café geplant, das von Roncalli-Gründer Bernhard Paul mit historischen Kaffee­haus­ utensilien eingerichtet werden soll. Das Schoeler-Schlösschen

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Zeit vor 1945 – werden angeboten bzw. verkauft. Hierzu zählen Orden, Ehrenzeichen und Fotos. Desweiteren wird hier mit Werbe- und Reklamegegenständen, Gemälden, Porzellan und Bronzefiguren gehandelt. Das gleiche gilt für antike Möbelstücke und alte Bestecke – auch versilbert und aus Zinn. Haushaltsauflösungen und Nachlässe werden gerne für Sie übernommen. Die Auszahlung der Ankäufe erfolgt in bar! Berkaer Straße 39 / Ecke Kösener Straße 14199 Berlin-Schmargendorf Do. – Fr. 10 – 18 Uhr, Sa.10 – 14 Uhr, oder nach Vereinbarung Telefon: 0391 – 62 22 003 Mobil: 0172 – 390 1983 www.bernstein-germany.de

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6  |  Gazette Wilmersdorf  |  FEBRUAR 2023 sollte sowohl Kulturtreff als auch als Begegnungsort für die Nachbarschaft dienen. Für kurze Zeit stand das Erdgeschoss für kulturelle Zwecke zur Verfügung, aber seit 2021 ist das Schoeler-Schlösschen wegen Sanierungsmaßnahmen geschlossen. Ende dieses Jahres soll es voraussichtlich wieder öffnen.

Kirchen an der Wilhelmsaue Im wahrsten Sinne des Wortes herausragend ist die von 1895 bis 1897 erbaute Auenkirche, die 2022 auf ihr 125-jähriges Bestehen zurückblickte. In der beeindruckenden dreischiffigen Backstein-Hallenkirche finden außer Gottesdiensten auch regelmäßig Konzerte statt. Ihre Orgel ist die zweitgrößte Kirchenorgel Berlins und besonders die alljährlichen Weihnachtskonzerte sind bestens besucht. Sie stand ursprünglich hinter der alten Wilmersdorfer Dorfkirche. Diese wurde 1772 eingeweiht, nachdem ihre Vorgängerkirche 1766 – gemeinsam mit dem halben Dorf – abbrannte. 1898 wurde die alte Kirche gegen den ausdrücklichen Willen der Gemeinde abgerissen.

Erste Kirche Christi, Wissenschafter an der Wilhelmsaue.

Hinter der Uhlandstraße, die die 1936/37 von Otto Bartning entDorfaue seit den 1960er-Jahren worfen und nach den Zerstörundurchschneidet, erinnert weit gen im Zweiten Weltkrieg auch weniger an eine dörfliche Idylle. unter seiner Leitung wieder aufDoch auch auf dem Abschnitt gebaut. Einen Turm hat die Kirche zwischen Uhland- und Blissestra- nicht, jedoch haben in dem große sind noch schöne alte Häuser ßen Kirchenschiff, das von der Wilzu bewundern, zum Beispiel das helmsaue aus nicht zu sehen ist, ca. Haus mit der Nr.  111. Auch hier 1000 Menschen Platz. steht eine Kirche, die auf den Vor 200 Jahren wurde ersten Blick gar nicht als solche Christian Blisse geboren zu erkennen ist. Hier ist die Erste Kirche Christi, Wissenschafter Ber- Das alte Wilmersdorf hat hier keilin zu Hause. Das Gebäude wurde ne Spuren mehr hinterlassen – ein Teil der Blissestraße führte einst als Steglitzer Weg durch die Felder der Familie Blisse. Ihnen verdankt sie auch ihren Namen. Es war das kinderlose Ehepaar Amalie Auguste Blisse, geborene Schierjott (1845 – 1907) und Georg Christian Rüdesheimer Platz 7 Blisse (1823 – 1905), deren Geden14197 Berlin ken hier bewahrt wird. Durch den ☎ 030 / 827 029 88 Klaus-Uwe Ittner Verkauf ihres Eigentums waren die Dipl. Informatiker (TU) info@kluware.de Nachfahren einer großen Bauerndynastie reich geworden. Der geSchreibwaren, Schulartikel und Bürobedarf schäftstüchtige Landwirt hatte am längsten mit dem Verkauf seiner Äcker gewartet und konnte so von einer enormen Wertsteigerung Foto: Romolo Tavani / Fotolia profitieren. Sie gehörten zu den

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sogenannten „Millionen-Bauern“ der Gründerzeit.

Wilmersdorfer Wohltäter Das Ehepaar Blisse hatte keine eigenen Kinder. Vielleicht war das ein Grund, warum ihr Vermögen nach ihrem Tode Kindern zugutekommen sollte. Als Georg Christian und Amalie-Auguste Blisse noch lebten, spendeten sie der damals neu gebauten Auenkirche eine Orgel sowie eine Glocke. In ihrem Testament verfügte Amalie Auguste Blisse, die ihren Ehemann um zwei Jahre überlebte, den Bau eines Waisenhauses. Das Grundstück an der Wilhelmsaue und drei Millionen Mark waren dafür im Testament vorgesehen. Das Blissestift an der Wilhelmsaue steht heute noch, über der Eingangstür erinnert ein Schriftzug an das Ehepaar Blisse. Das Gebäude in der Wilhelmsaue 116 – 117 beherbergt heute den integrativen Hort der Comenius-Stiftung. Das Ehrengrab des Ehepaares Blisse ist auf dem Friedhof Wilmersdorf in der Berliner Straße 81 bis 103 zu sehen.

IM WINTER

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Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf 2

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Gazette Wilmersdorf  |  FEBRUAR 2023  |  7

Bürgerentscheid zur Parkraumbewirtschaftung Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Immer mehr Autofahrerinnen und -fah- sich die Flächenkonkurrenzen durchs rer und steigende Zahlen bei der Kfz-Zu- „Nichtstun“. Deshalb ist ein Parkraummalassung führen zu mehr Konkurrenz um nagement wichtig. Vorrang hat für uns den knappen Parkraum. Die Frage der klar der Schutz der Parkmöglichkeiten Parkraumbewirtschaftung rückt mehr für Anwohner:innen zur Vermeidung von und mehr in den Vordergrund. Ein Bür- Parksuchverkehr. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden von Einzelhändlern gerentscheid im Jahr 2007 sprach sich gegen die Parkraumbewirtschaftung einen freien Stellplatz in Zielnähe finden, aus. Im Folgenden nehmen die Fraktio- hat sich in vielen Städten deutlich erhöht. nen der BVV zu diesem Thema Stellung. Parkraummanagement schafft zudem Platz für Ladezonen. Die ParkB‘90/Grünen-Fraktion raumbewirtschaftung soll Viele Menschen im Bezirk leiden unter auch dazu beitragen, dass hohem Parkdruck und Parksuchverkehr mehr Pendler:innen den durch Pendler*innen und Besucher*in- Umweltverbund nutzen, nen in ihrem Kiez. Darum hatte das Be- ggf. in Kombination mit zirksamt untersuchen lassen, in welchen P&R. Die ParkraumbeKiezen durch Parkraumbewirtschaftung wirtschaftung in Komder Verkehr verringert und Lärm und bination mit AnwohAbgase reduziert werden können. Die- ner:innenparkplätzen ses Gutachten empfiehlt die Einrichtung dämpft den Quell- und der Parkraumbewirtschaftung in allen Zielverkehr um über Kiezen innerhalb des S-Bahnrings. Ziel 20 Prozent. Zusammenist, Anwohnende und Lieferverkehr beim fassend profitieren alle begrenzten Parkraum zu priorisieren und von der Parkraumbeortsfremden Parksuchverkehr aus den Kie- wirtschaftung: mehr zen heraus in die vielen freien Parkhäuser Platz, weniger Lärm, in unserem Bezirk zu leiten. Wir unterstüt- Treibhausgase und Luftzen das Bezirksamt in seinen Plänen, 2023 schadstoffe, weniger Parkin den Kiezen um den Prager Platz und der suchverkehr, höhere Verkehrssicherheit. Babelsberger Straße mit der Einführung Alexander Sempf zu beginnen. Dies ist nötig, da SchöneCDU-Fraktion berg in diesem Jahr flächendeckend die Parkraumbewirtschaftung einführen wird Der richtige und ehrliche Weg um das und den angrenzenden Kiezen droht, dass Thema Parkraumbewirtschaftung den vermehrt Parkplatzsuchende dahin aus- Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln weichen. Damit würde sich die Verkehrs- ist ein erneuter Bürgerentscheid. 2007 situation in den Kiezen weiter verschlech- hatten die Bürgerinnen und Bürger in tern. Wir begrüßen, dass das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf mit 86,9 Prozent gegen die Ausweitung der Parkgleichzeitig den Fuß- und Radverkehr in den Kiezen durch neue Querungshilfen raumbewirtschaftung gestimmt. Nun sind und Radabstellanlagen fördert. 16 Jahre vergangen und die VerkehrssiJakob Zimmer tuation hat sich in Charlottenburg-Wilmersdorf wahrscheinlich geändert, sodass Berlin SPD-Fraktion eine neue Bewertung richtig ist. Hierzu Wachsende Städte können das Thema hatte die Zählgemeinschaft in CharlotFlächennutzung und darin enthalten tenburg-Wilmersdorf keinen Mut und auch die sinnvolle Nutzung von Straßen- auch eher Angst, den mündigen Bürger land nicht ignorieren. Der Platz in den zu seiner Meinung zu befragen! Wir als Städten ist endlich, bei steigenden Ein- CDU-Fraktion haben keine Angst vor dem wohner:innen- und Pendler:innenzahlen Bürgerwillen, sondern nehmen diesen sowie Kfz-Neuzulassungen verschärfen ernst! Es darf kein Verkehrsträger rein aus

ideologischen Gründen in Berlin ausgeschlossen werden! Karsten Sell

FDP-Fraktion Es ist ein legitimes Anliegen des Bezirksamts, sich für die Parkraumbewirtschaftung stark zu machen. Dabei mag es der bequemste Weg sein, nicht auf einen Bürgerentscheid zu achten, jedoch ist dies eine herbe Beschädigung der Bürgerbeteiligung. Das Signal, welches von dem Übergehen des Bürgerentscheids ausgeht, ist, dass ein Entscheid immer nur so viel Wert ist, wie die aktuell Regierenden von dem Ergebnis halten. Die Kultur, die dieses Vorgehen entfaltet, ist jene von nach Anstandsfristen stets wieder aufgehobenen Volks- und Bürgerentscheiden. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Bezirksamt gegen das Anliegen eines Bürgerentscheids ist. Gerade weil ein Bezirksamt zumeist politisch gegen das Ansinnen eines Bürgerentscheids ist, hat es mit dem Ergebnis von diesen mit besonderer Sorgfalt umzugehen. Es ist ein formal festgehaltener Ausdruck des Bürgerwillens und ein Bezirksamt hat zuvorderst die Interessen der Bürgerschaft zu beachten und nicht jene des eigenen Parteibuchs. Ein sofortiges Übergehen eines erneuten Entscheids wäre der Todesstoß für das Instrument des Bürgerentscheids. Tobias Bergmann

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Linksfraktion 2007 haben FDP und CDU einen Bürger:innenentscheid gegen Parkraumbewirtschaftung initiiert. Nach 15 Jahren sind die Rahmenbedingungen grundlegend andere. Wir befinden uns inmitten einer Klimakatastrophe und müssen alles unternehmen, um ihre verheerenden

Folgen abzumildern. Dafür ist auch der entschiedene Rückgang des Autoverkehrs notwendig. Mit dem Ausbau von ÖPNV sowie Fahrrad- und Fußwegen schaffen wir Alternativen. Es kann nicht selbstverständlich sein, das Auto kostenlos im knappen, öffentlichen Raum abzustellen. Aus linker Perspektive fordern wir aber eine soziale Staffelung der Parkgebühren. Echte Bürger:innenbeteiligung bauen wir aus. Sie darf kein Instrument für die Durchsetzung von Parteiinteressen sein. Doch die FDP sammelt erneut Unterschriften und versucht, von ihrem eigenen Versagen auf Bundesebene abzulenken. Denn der FDP-Verkehrsminister hält nichts vom Ausbau des ÖPNV und plant in Berlin den Ausbau der A100 – gegen eine Mehrheit der Menschen vor Ort. Die Linksfraktion fordert eine klimaschützende Verkehrspolitik und menschengerechte Städte! Frederike-Sophie Gronde-Brunner Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Die AfD stellt sich hinter das Ergebnis des Bürgerentscheids. Deshalb beantragten wir im vergangenen Jahr, die Pläne zur Erhöhung der Gebühren und der Ausweitung der bewirtschafteten Parkzonen nicht mehr weiterzuverfolgen. Ein Anliegen, das von Rot-Rot-Grün und der CDU abgelehnt wurde. Direkte Demokratie ist die klarste Form, um den Bürgerwillen zu erfassen. Bezirksverordnete haben nicht das Recht, sich diesem entgegenzustellen. Selbst dann nicht, wenn sie der (falschen) Überzeugung erliegen, sie würden es besser wissen als die Mehrheit der Bürger des Bezirks. Die grün-rot dominierte BVV treibt, gestützt von CDU und Linken, den Kampf gegen Autofahrer voran. Pop-Up-Radwege, Abschaffung von Parkmöglichkeiten und die künstliche Verteuerung sind nur ein Teil ihrer Waffen gegen den Individualverkehr. Die CDU trifft an der Misere eine Mitschuld. Aber wir wissen ja: Die CDU ist längst keine Partei mehr, sondern nur noch eine schlechte Angewohnheit. Die AfD hingegen bekennt sich zu einer Verkehrspolitik für alle Berliner und allen voran zu mehr direkter Demokratie. Martin C. T. Kohler

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Witty Witches Ausstellung von Leiko Ikemura im Georg Kolbe Museum Die Japanerin Leiko Ikemura ist eine international renommierte Künstlerin, deren Werke sich über die Gattungen Zeichnung, Malerei, Skulptur, Fotografie bis hin zur Poesie erstreckt. Die Ausstellung widmet sich vornehmlich Ikemuras skulpturalem Werk. Die Schau zeigt über 30 Skulpturen und ausgewählte Gemälde sowie Zeichnungen seit den 1990er-Jahren, darunter zahlreiche erst jüngst entstandene Arbeiten. Farbige Oberflächen und eine Skulpturensprache, die zwischen Form und Formauflösung changiert, sind typische Elemente von Ikemuras Arbeit, die westeuropäische und ostasiatische Kulturen miteinander ins Gespräch bringt.

Anziehung und Abschreckung Der Ausstellungstitel Witty Witches (Englisch für Listige Hexen) deutet in subversiver und humorvoller Weise auf die anziehende und zugleich abschreckende

Lying Head, 2020_21, © Leiko Ikemura und VG Bild-Kunst. Foto: Jörg von Bruchhausen zung der Natur. Die hybriden Fantasiewesen befinden sich stets im Stadium des Übergangs.

Hasen als Schutzgeister

Sich auf die Augen stützend, 1997, © Leiko Ikemura und VG Bild-Kunst. Foto: Sabrina Walz Kraft, die den von Ikemura geschaffenen und nun das Museum bevölkernden Wesen innewohnt. Darin führt sie Landschaft und Mensch in ihren figürlichen

Skulpturen zusammen: Figuren, die sich in Bäume verwandeln, personifizierte Tiergestalten und Köpfe, die der Erde entwachsen, zeigen ihr Ideal einer Verschmel Eine utopische Darstellung von Behütung und Fürsorge zeigt die gebürtige Japanerin Ikemura in ihren berühmten Arbeiten der Usagi, die als Reaktion auf die Atomkatastrophe 2011 in Fukushima entstanden: Drei Hasenfiguren stellen in der Ausstellung alternative Schutzgeister nach shintōistischer Vorstellung dar.

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Gazette Wilmersdorf  |  FEBRUAR 2023  |  9 Usagi double-headed Hoshi, der Titel eines Werkes, verbindet das japanische Wort für Hase (Usagi) mit dem Wort für Stern (Hoshi). Die Größe und Körperhaltung verweisen zusätzlich auf die christliche Ikonografie der Mutter Gottes, die unter ihrem Mantel Schutz bietet. Die Usagi eröffnen im Werk Ikemuras eine spirituelle Dimension und stellen darüber hinaus eine universelle Symbolfigur des Mitgefühls dar.

Köln und 1990 in Berlin niederließ. 1990 bis 2016 hatte sie eine Professur an der Universität der Künste, Berlin inne. Ihrem Werk wurden zahlreiche internationale Ausstellungen in renommierten Institutionen gewidmet.

Erweiterung in den Skulpturengarten Leiko Ikemura erweitert den Ausstellungsraum in den Skulpturengarten des Georg Kolbe Museum. Dort wird die Verbindung ihrer Kunst zur Natur durch die Positionierung von zwei Werken mit auffallender Bronzepatinierung zwischen den Skulpturen der Sammlung des Hauses erfahrbar. Am Eingang des Georg Kolbe Museum empfängt die drei Meter hohe Hasensäule III (2021) die Besucherinnen und Besucher. Leiko Ikemura, in Japan geboren, lebt seit 1972 in Europa, zunächst in Spanien und der Schweiz, bis sie sich Mitte der 80er-Jahre in

Cat Man, 2021,© Leiko Ikemura und VG Bild-Kunst. Foto: Jörg von Bruchhausen Die Ausstellung wird bis 1. Mai im Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin gezeigt. Weitere Informationen unter www.georg-kolbe-museum.de

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Georg Kolbe to go Audiowalk führt durch Westend Das Westend war Kolbes Kiez. Im Umfeld des Georg Kolbe Museums können viele markante Bauten und Stadträume per App erkundet werden. Es geht rund um den Theodor-Heuss-Platz, zum Olympiapark, vorbei am leider bereits abgerissenen Haus Poelzig, zur „Wohnmaschine“ von Le Corbusier und zu vielen anderen, architektonisch interessanten Orten. Der Audiowalk kann unter www.ausser-haus.georg-kolbemuseum.de für iOS und Android heruntergeladen werden. Auf der Internetseite befindet sich auch eine Übersichtskarte mit den einzelnen Stationen.

Figuren im Park Eine weitere Möglichkeit, einen Spaziergang durch die Welt der Kunst zu unternehmen, bietet sich im Park des Klinikums Westend. Hier befinden sich zahlreiche Skulpturen, von denen viele durch die Stiftung Heidi &

Der Georg Kolbe Hain ist Teil des Audiowalks Kolbes Kiez. Dieter Brusberg zur Verfügung gestellt wurden. Die offene Ausstellung zeigt den menschlichen Körper – in seiner Veränderbarkeit, Versehrtheit und Schönheit. Auch ein Hase – immerhin befinden wir uns im asiatischen Jahr des Hasen – ist Teil der Ausstellung. Die Texte des Audiowalks werden von dem Schauspieler Hanns Zischler gesprochen. Die Audioführung finden Sie unter www.figurenimpark.de

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Historische Aufnahme vom Savignyplatz.

Großstadt seit 130 Jahren

Fotos aus: Charlottenburg in königlicher und kaiserlicher Zeit von Clemens-Maria Peuser und Michael Peuser

1893 hatte Charlottenburg 100.000 Einwohner Der Weg zu den Stadtrechten war kurz – bereits 1705 wurden diese der kleinen Siedlung gegenüber dem 1699 errichteten Schloss verliehen. Ursprünglich nutzte Kurfürstin Sophie Charlotte – ab 1701 die erste preußische Königin – „Schloss Lietzenburg“ als Sommerschloss. Doch nach und nach wurde es zu einem repräsentativen Bau, der auch im Winter bewohnt werden konnte. 1705 starb Königin Sophie Charlotte. Ihr trauernder Gemahl benannte Lietzenburg um – in Char lottenburg. Nahe dem Schloss entwickelte sich eine kleine Residenzstadt, in die das nahe Dorf Lietzow eingemeindet wurde.

Kleine Residenzstadt

Blick von der Scharrenstraße (heute Schustehrusstraße) auf das Rathaus.

Sophie Charlottes Sohn Friedrich Wilhelm I. versuchte, der kleinen Residenzstadt Charlottenburg die Stadtrechte wieder zu entziehen, hatte damit aber keinen Erfolg. Lange Zeit tat sich nicht viel. Charlottenburg hatte zwar nach wie vor Stadtrechte, war aber ein eher verschlafenes Nest mit

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schönen Gebäuden. Friedrich II. wählte Charlottenburg zu seiner Residenz und ließ einen neuen Schlossflügel anbauen. Später verlegte er seinen Aufenthalt jedoch nach Potsdam. Dort hatte er sein Schloss Sanssouci zum Teil selbst entworfen. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. erklärte Schloss Charlottenburg zu seinem bevorzugten Wohnsitz. Das lag mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass er Wilhelmine Enke, seiner Mätresse, bereits 1777 ein Anwesen in Charlottenburg geschenkt hatte. Sein Sohn Friedrich Wilhelm III., der ihm auf den Thron folgte, nutzte Charlottenburg ebenfalls gerne als Wohnsitz. 1806 besetzte das französische Heer Charlottenburg. Das Schloss bekam mit Napoleon Bonaparte für die nächsten zwei Jahre einen

neuen, prominenten Bewohner.

Adel und Arbeiter Nachdem die Franzosen besiegt waren, ging es mit dem Aufschwung Charlottenburgs weiter. Die ländliche Lage vor den Toren Berlins wurde von Ausflüglern entdeckt. Diese ließen sich vom Brandenburger Tor mit Pferdewagen zu den Ausflugslokalen fahren. So entdeckten auch wohlhabende Berliner die Vorzüge der Gegend und siedelten sich hier an. Dazu gehörten Prominente wie beispielsweise Werner von Siemens, der nicht nur seine Villa, sondern mit Siemens & Halske auch eine Fabrik in den Charlottenburger Sand baute. Schering siedelte sich ebenfalls hier an. Die Industrie brauchte Arbeiter und für diese schuf Charlottenburg

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schnell Wohnraum. Die Planun- de die Technische Hochschule gen sahen vor, dass eine gute – heute Technische Universität Durchmischung der Bevölkerung – erbaut. Im Jahr 1893 kam der stattfinden sollte: Im Vorderhaus nächste Schritt – die Stadt hatte das Bürgertum, im Hinterhaus jetzt 100.000 Einwohner und galt die Arbeiterfamilien und kleine als Großstadt. Neben der NachHandwerksbetriebe. Nicht ge- barin Berlin war Charlottenburg plant war jedoch, dass die Hinter- die größte Stadt in Brandenburg. höfe von den Investoren so eng Die wohlhabende Stadt hatte gebaut wurden, dass Luft und ein eigenes Elektrizitätswerk Sonne fehlten. Außerdem waren und ein Wasserwerk. Da das alte die Wohnungen zu klein für die Rathaus viel zu klein für die wachoft sehr kinderreichen Familien. sende Verwaltung war, bauten In Charlottenburg lebten die Ge- die Charlottenburger von 1899 gensätze: auf der einen Seite die bis 1905 ihr neues Rathaus, das Bevölkerung aus „Zille sein Mill- sich mit seinem 88 Meter hohen jöh“, auf der anderen Seite das Turm stolz über die umliegenden reiche Bürgertum und der Adel. Gebäude erhebt. Bis 1920 blieb Charlottenburg eigenständig – Wachsende Stadt im Oktober des Jahres gliederte 1877 ließ sich die Stadt auf eige- man es – gemeinsam mit vielen nen Antrag aus dem Kreis Teltow anderen Orten – nach Groß-Berausgliedern. Ein Jahr später wur- lin ein.

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Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung der FU Berlin Neuer Forschungsbau am Campus Düppel zur Eindämmung von Resistenzen Wie genau entstehen Resistenzen? Welche Lösungsansätze zur Eindämmung gibt es, und wie lassen sie sich erfolgreich in der Praxis umsetzen? Welche Mechanismen führen zu Resistenzen? Fragen, auf die Veterinärmediziner, Wissenschaftler und Doktoranden am neu eröffneten Tiermedizinischen Zentrum für Resistenzforschung (TZR) der Freien Universität Berlin Antworten suchen und damit der Medizin, aber auch der Nutztierhaltung einen wichtigen Dienst erweisen. Denn die zunehmende Resistenz von Krankheitserregern gegenüber Wirkstoffen betrifft Bakterien, Viren und Bakterien und beschäftigt

Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung der FU Berlin. Fotos: Bernd Wannenmacher / FU Berlin Verfahren, Therapien und Hygienemaßnahmen entwickelt. Den Weg des innovativen TZR von der Planung bis zur Realisierung fachkundig begleitet haben in vorderster Reihe Prof. Uwe Rösler, Dekan am Fachbereich Veterinärmedizin, und Prof.  Lothar Wieler, Mikrobiologe, Präsident des Robert-Koch-Institut und Träger der Goldenen Ehrennadel der FU Berlin.

Veterinär- wie Humanmedizin gleichermaßen. So gilt es mithilfe der Forschungsergebnisse, Entstehung und Ausbreitung Grundlagenforschung und resistenter Keime bei Nutz- und Praxis unter einem Dach Hobbytierhaltung entgegenzuwirken, um damit auch den Men- Die nachvollziehbare Begeisteschen vor durch Wasserkreislauf, rung über dieses nach vierjähriErdreich, Luft oder Fäkalien über- ger Bauzeit frisch eingeweihte tragenen Keimen und daraus Forschungshaus modernster weitergehenden Resistenzen zu Ansätze, das von außen doch so sachlich wirkt, ist Prof. Rösler bei bewahren. Im 3.000 Quadratmeter großen jedem Schritt durch die neuen TZR auf dem Campus Berlin-Düp- Räume anzumerken. Er betont: pel werden dazu diagnostische „Dieses Forschungsgebäude ist

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europaweit einzigartig, da hier erstmals Grundlagenforschungen der Infektionsmedizin und Hygienefächer eng verzahnt sind mit den tiermedizinisch-klinischen Fächern. Und das in der Forschung sowie in der Aus- und Weiterbildung. – Ein Haus, in dem der integrative Ansatz paraklinischer und klinischer Forschung nun unter besten Voraussetzungen stattfinden kann. Unser Forschungsansatz soll einen Beitrag dazu leisten, die Entstehung und Ausbreitung resistenter Bakterien, Viren und Parasiten bei Haus- und Nutztieren effektiv zu vermeiden, – auch im Hinblick auf die Produktion sicherer tierischer Lebensmittel.“ Da das Thema der Antiinfektiva-Resistenzen weltweit immer drängender wird, soll der One Health*-Ansatz auch in der Forschung am TZR gestärkt werden. – Begründet mit der Erkenntnis, dass die Gesundheit von Mensch und Tier bei Infektionskrankheiten eng miteinander verstrickt ist und damit richtungsweisend für zukünftige Maßnahmen. Sie erfordern die grundlegende Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen, denen eine genaue Erforschung der Antiinfektivaresistenten Keime vorangeht. Tiermediziner Rösler dazu: „Et* One Health bedeutet, dass die Gesundheit von Menschen eng mit der Gesundheit von Tieren und der Umwelt verbunden ist – und das Problem der Antibiotika-Resistenz nur fachübergreifend gelöst werden kann.

liche Kolleginnen und Kollegen der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin besitzen in ihrem jeweiligen Fachgebiet führende Expertise im Bereich der antimikrobiellen Resistenz, um im TZR fachübergreifend neue diagnostische, therapeutische und hygienische Maßnahmen zur Eindämmung unterschiedlichster Resistenzen zu erforschen.“ Neuland betritt dieses viergeschossige Forschungszentrum mit Labor- und Büroarbeitsplätzen für rund 100 Forschende und 20 technische Mitarbeiter, indem es für gerade diese Forschung kontrollierte Studienbedingungen unter Praxisbedingungen geschaffen hat: Die Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere im Haus erfolgt zu Forschungszwecken unter vielfältig wählbaren, praxisähnlichen Bedingungen (z. B. Einstreuart und Besatzdichte) mit möglichst wenigen, durch die Statistik bei der Planung vorgegebenen Tieren. Bereits seit der Planung des TZR, das rund 60  Millionen Euro gekostet hat und gemeinsam von Bund und Land über das Programm der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) gefördert wurde, behält man dabei den Tierschutz fest im Blick. Einziehen in den hochmodernen und abgeschirmten Tierhaltungsbereich werden zu Forschungszwecken vor allem Nutztiere wie Schweine, Wiederkäuer, Geflügel und Nutzfische. Dabei beeindrucken im Tierhaltungstrakt säureresistenter Stahl und flexibel verstellbare Zwischenwände, Tageslicht, Luftaufbereitungsanlage und eine Hightech-Zentrale, über die klimatische und technische Ve

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Gazette Wilmersdorf  |  Februar 2023  |  13 hältnisse in diesem Bereich stets abgerufen und bei Bedarf verändert werden können.

Forschen und Fährtenlesen – kein Gegensatz Acht hochausgestattete, infektionsmedizinische Labore und eine Biobank zur Asservierung biologischen Gewebes und von

Artrium des TZR mit Kunst am Bau „Fährtenlesen“ von Nevin Aladağ. Foto: Bernd Wannenmacher / FU Berlin

Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung (TZR) Robert-von-Ostertag-Str. 8 Gebäude 43 14163 Berlin

Drei Briefwahllokale im Bezirk Die Möglichkeit der Briefwahl besteht im Rathaus Charlottenburg (Festsaal, 3. Etage, Otto-Suhr-Allee 100) im Dienstgebäude Hohenzollerndamm (Raum 13 und 17, Zugang über Mansfelder Straße 16/Ecke Brienner Straße) und im Dienstgebäude Heerstraße (Raum 21/22 im Bürgeramt, Heerstraße 12). Die Öffnungszeiten sind montags 8 bis 16 Uhr, dienstags 10 bis 18 Uhr, mittwochs 8 bis 13 Uhr, donnerstags 10 bis 18 Uhr und freitags 8 bis 13 Uhr. Briefwahlanträge können auch

statt. Auch in den einzelnen Seniorenclubs gibt es Bewegungsangebote: In der Schlange Yoga, Stuhlgymnastik, Qigong, orientalischer Tanz und Tischtennis. Die Seniorenfreizeitstätte Herthastraße  25a in Grunewald bietet Rückengymnastik, Line Dance, Tanzen für Einsteiger und Fortgeschrittene und Zumba. In der Wallotstraße  4 kann an Gymnastik zur Musik, Hatha-Yoga und Power-Walking teilgenommen werden. Darüber hinaus gibt es in allen Seniorenclubs Beratungen rund um Handy und Computer, Sprachkurse und viele andere Aktivitäten. Das gesamte Angebot finden Sie online unter www.60plus-incharlottenburg-wilmersdorf.de oder in Druckform in den Rathäusern, Seniorenclubs, Stadtteilzentren und Bürgerämtern. Anzeige

Infektionserregern garantieren höchste Sicherheitsstandards. Drei Sektionsräume für Schulungen sind außerdem vorhanden. Die wissenschaftlichen Großgeräte im Laborbereich sind ebenfalls Schlüsselelemente des TZR: Ein Technisches Highlight ist das MALDI TOF/TOF, ein Massenspektrometer, das zur Identifizierung von Resistenz-, Tenazitäts- und

Aktiv mit dem Seniorenprogramm

Virulenzfaktoren sowie zur Typisierung von Bakterien im Einsatz ist. Ihm zur Seite steht – nicht we- Sind die guten Vorsätze zu Neuniger wertvoll für die Forschung jahr immer noch nicht umge– ein konfokales Laser-Scan- setzt? Wenn mehr Bewegung ning-Mikroskop, das für in vitro- geplant war – das geht gemeinund ex vivo-Struktur- bzw. Pro- sam besser und macht mehr Spaß. zessanalysen genutzt wird. Im Seniorenprogramm sind etwa Betritt man das großzügige Atri- einstündige Spaum, wird man von ganz besonde- ziergänge eingerer Kunst begrüßt: „Fährtenlesen“ plant. So geht es ist der Titel der Wandarbeit, die, am 13.  Februar bestehend aus 30 Edelstahl-Pa- um 10.30  Uhr neelen, den Treppenaufgang des vom Ausgang Gebäudes belebt. Die Berliner S-Bahn Bellevue Künstlerin Nevin Aladağ hat dazu zum Englischen Fährten ausgewählter Wild- und Garten im TierNutztiere analysiert und in geo- garten und am metrische und floral-anmutende 13.  März um Muster abstrahiert. Ihr Entwurf 10.30  Uhr zum wurde im nichtoffenen Kunst- Wannsee. Treffam-Bau-Wettbewerb für das TZR punkt ist hier die ausgewählt mit der Begründung, Empfangshalle des S-Bahnhofs dass das Werk den Betrachter Wannsee. Die Teilnahme erfolgt dazu inspiriert, einzelne Motive auf eigene Rechnung und Gefahr, zu lesen und zu decodieren – eine Voranmeldung ist erwünscht was symbolisch die Qualität der bei Herrn Fregin, ☎ 347 87 822. wissenschaftlichen Arbeit in der Angebote in Seniorenclubs Veterinärmedizin widerspiegelt. – Doch kann das Kunstwerk auch Für Sportliche gibt es Termine für die Erforschung der Resis- rund um Tischtennis, Bowling, tenzen im TZR stehen: – Bedarf Kegeln oder Pool-Billard. Diese wissenschaftliche Arbeit doch finden an verschiedenen Orten umfangreichen „Fährtenlesens“ bis hin zu aussagekräftigen Ergebnissen, die Mensch und Tier zugutekommen können. � Jacqueline Lorenz

per Mail briefwahl@charlottenburg-wilmersdorf.de oder Brief an das Wahlamt Charlottenburg-Wilm e r s d o r f, O tto -Suhr-Allee 100, 10585 Berlin gesendet werden. Bitte geben Sie neben dem Wunsch der Zusendung von Briefwahlunterlagen folgende Kontaktdaten an: Vor- und Zuname, Anschrift und Geburtsdatum und, sofern die Briefwahlunterlagen nicht an den Hauptwohnsitz gesandt werden sollen, eine abweichende Versandadresse.

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Vielfalt leben mit der Schwulenberatung Berlin Wo für Toleranz und Akzeptanz Zeichen gesetzt werden Seit über 10  Jahren gibt es in die damit verbundene schwieder Niebuhrstraße  59/60 einen rig gewordene Aufteilung der sicheren Ort, an dem Homo- Gelder zwischen Schwulen und und Bisexuelle sowie inter- und Lesben – zur Trennung von Lestransgeschlechtliche Menschen ben- und Schwulenberatung Beratung und Hilfe erhalten, und vom gemeinsamen Trägerverein an dem sie sich ganz nach ihrer KBZ e. V., der nun als BildungsFasson Mensch sein dürfen. An diesem Lebensort Vielfalt in Charlottenburg befindet sich nicht nur der Sitz der Zentrale der Schwulenberatung Berlin, sondern bieten auch ein Mehrgenerationenhaus mit 24 Wohnungen sowie eine Pflege-Wohngemeinschaft einrichtung KomBi zuständig für geschützten Raum für schwule die Bildungsarbeit wurde. Männer. Rund 60  Prozent von 1996 zog die Schwulenberatung ihnen sind im Alter über 55 Jah- Berlin in die Mommsenstraße 45 ren, doch auch einige Frauen und nach Charlottenburg, wo sie mit jüngere schwule Männer haben neuen Beratungs- und Unterhier eine Heimat gefunden. Ein stützungsangeboten andere FiExtra-Eingang zum Wohnkom- nanzierungsmöglichkeiten fand. plex sichert ihre ungestörte Pri- Zwei Jahre später konnte sie die vatsphäre, während nebenan in bundesweit erste therapeutische der Zentrale die Tür für alle weit Wohngemeinschaft speziell für schwule Männer mit psychischer offen steht. Es war ein konsequenter Weg bis Beeinträchtigung eröffnen, nur zum Lebensort Vielfalt, der in die- ein Jahr später bereits eine zweite. sem Jahr am Südkreuz in Schöne- 1999 dann übernimmt die Schwuberg für LSBTI*-Menschen einen lenberatung Berlin die Aidsberaweiterer Ort für Toleranz, Akzep- tung Pluspunkt in Prenzlauer Berg, tanz und Integration erhalten die seit 1989 erste eigenständige wird und dabei auf Begegnung Aids­hilfe-Einrichtung Ostberlins. der Generationen und Kulturen Ein Jahr später erkennen die deutim nachbarschaftlichen Miteinander setzt.

Vom KBZ zur Schwulenberatung Berlin 1981 hatte in der Hollmannstraße in Kreuzberg das „„Kommunikations- und Beratungszentrum homosexueller Frauen und Männer“ (KBZ) als Informationspunkt für das Homo-Leben in West-Berlin eröffnet, das seine Aufgabe sowohl in der Beratung von Schwulen und Lesben als auch in der Aufklärung von Heterosexuellen über gleichgeschlechtliche Lebensweisen sah. Nachdem sich das Zentrum in der Kulmer Straße in Schöneberg mit mehr Raum weiterentwickelt hatte, kam es 1993 – nicht zuletzt wegen des Anstiegs der finanziellen Zuwendungen für die Aidsarbeit und

schen Rentenversicherungsträger se, wofür ein Angebot von 20 Plätund Krankenkassen die Schwu- zen Betreuten Einzelwohnens in lenberatung Berlin als ambulante Zusammenarbeit mit der Berliner Einrichtung für Suchttherapie an. Senatsverwaltung für Integration, 2001 eröffnet sie die erste the- Arbeit und Soziales geschaffen rapeutische Wohngemeinschaft wird. für suchtkranke schwule Männer. Drei Jahre später, 2007, wandelt Schon bald bietet die Schwu- sich die Schwulenberatung Berlin lenberatung 16  Plätze im Be- – nicht zuletzt um ihre Weiterenttreuten Einzelwohnen, welches wicklung zu erleichtern – in eine HIV-infizierte Menschen darin gemeinnützige Gesellschaft mit unterstützt, zu Hause ein trotz beschränkter Haftung (gGmbH). Krankheit eigenständiges Leben – Das Hausprojekt in der Niebuhrzu führen. Darüber hinaus or- straße nimmt Form an und forganisiert sie erstmals Qualifizie- dert viel Energie und Einsatz: Ist rungsmaßnahmen für Menschen hier zuerst lediglich eine Wohnmit HIV und Aids, finanziert über gemeinschaft für ältere schwule Mittel aus dem Europäischen Männer geplant, entwickelt sich Sozialfonds. Mit der Gründung der „Lebensort Vielfalt“ zum zendes Projekts manCheck im Jahr tralen Punkt der Schwulenbera2002 kann vor-Ort-Arbeit in der tung Berlin. Berliner Schwulenszene geleistet Um das Allgemeine Gleichbeund sinnvolle Prävention gebo- handlungsgesetz (AGG) zu beleten werden. ben, wird die Schwulenberatung Der Unterstützung älterer schwu- Berlin vom Land Berlin beauftragt, ler und bisexueller Männer will die AGG-Beratung zu koordiniesich die Schwulenberatung Berlin ren. – Unter Zusammenarbeit mit nun verstärkt widmen und knüpft der Lesbenberatung, dem Sonnmit diesem Ziel das Netzwerk An- tags-Club und dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland dersAltern. 2004 schließlich startet sie die (LSVD). Im Oktober 2008 veranBetreuung schwuler Männer mit staltet die Schwulenberatung körperlicher und/oder geistiger Berlin den Kongress „Schwule Behinderung im eigenen Zuhau- Männer im Alter“. Die Anzahl von Plätzen im Betreuten Wohnen für HIV-Betroffene kann gesteigert werden, das neue Projekt „Queer Leben“ schafft Plätze Betreuten Wohnens für transsexuelle Erwachsene und ambulante Hilfe für transsexuelle Jugendliche in Kooperation mit Trialog e. V. Mit der 2009 vom Berliner Abgeordnetenhaus gestarteten Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ (ISV) erhält die Schwulenberatung Berlin den Auftrag, gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern das Projekt „Jo weiß Bescheid! Homo – Trans* – Arbeitsplatz“ durchzuführen sowie Fortbildungen für Psychologen und Therapeuten zu organisieren. 2010 wird von der Schwulenberatung Berlin ein neuer Standort in der Mussehlstraße in Tempelhof bezogen. Nun arbeiten 75 AngeDeckenillustration von Klaus Becker.

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Gazette Wilmersdorf  |  Februar 2023  |  15 stellte für die Schwulenberatung Berlin. Weitere angegliederte Standorte sollten bald folgen.

Lebensort Vielfalt heute… Im Dezember 2010 dann beginnt der Umbau des Hauses in der Niebuhrstraße  59/60 zum Lebensort Vielfalt. Die ersten Mieter können die Schlüssel für ihre neuen Wohnungen Anfang Mai 2012 im Lebensort Vielfalt, dem neuen Mehr-Generationen-Haus der Schwulenberatung Berlin, in Empfang nehmen, erste Bewohner der Wohngemeinschaft für pflegebedürftige und demenzkranke schwule Männer beziehen ihre Zimmer. Kurz darauf wechselt auch die Schwulenberatung Berlin in die neuen Räumlichkeiten, die im Juni 2012 mit vielen Ehrengästen eingeweiht werden. Ein Jahr später erhält die Schwulenberatung Berlin den HIV Community Preis für ihre innovative Idee zum intergenerativen und lebensformerhaltenden Wohnen. Inzwischen unterhält die Schwulenberatung Berlin etliche Wohngemeinschaften, in denen längst nicht nur Deutsch gesprochen wird. Und neben dem barrierefreien Haus in der Niebuhrstraße stehen auch ein Haus in Kreuzberg und eines in Neukölln den Suchenden offen. Ein breites Beratungs- und Fortbildungsangebot vom Couchgespräch im Café Wippe über die queere offene Suchtgruppe bis hin zur Rentenberatung verspricht Begegnung, Kontakt, Information – dabei immer Toleranz und Akzeptanz. Inzwischen zählt die Schwulenberatung Berlin 190 festangestellte Mitarbeitende. Neben der Niebuhrstraße befindet sich aktuell auch am Ostkreuz ein Lebensort Vielfalt. Impressum

Seit 20 Jahren erfahren in Sozialarbeit und Management dabei ist Marcel de Groot als Geschäftsführer in der Niebuhrstraße. Er betont, was für ihn und dieses Haus besonders wichtig ist: „Die Zielgruppe, die an diesen Ort kommt, soll ganz sie selbst sein dürfen, ohne sich in irgend einer Weise erklären zu müssen.“ Jeder

nisvolle Ohren für ihre Anliegen. ort Vielfalt am Südkreuz in Anliegen, die de Groot gern mehr Schöneberg in seiner Endphain Schulen und von Ausbildern se. 69 geförderte und freie zur Sprache gebracht sähe, – zur 1-4  Zimmer-Wohnungen, GeÜberwindung von Vorurteilen meinschaftsräume, Pflege-/ und für mehr Toleranz und Viel- Wohn- und Therapeutische Gefalt. meinschaften, BeschäftigungsEinladend das Foyer des Hauses tagesstätte, Kindertagesstätte in der Niebuhrstraße mit seiner und Büro- und Beratungsräuharmonischen Farbgestaltung. me für die Schwulenberatung Berlin sollen hier in diesem Jahr einziehen. Mit dem Ziel, mit einem Mehrgenerationenhaus für LSBTI*-Menschen eine Verbesserung der Infrastruktur und einen Ort ohne Angst vor Ausgrenzung aufgrund der sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu schaffen. Ein offenes Haus für den Kiez soll entstehen, in dem die künftigen Bewohner ihr Zusammenleben gemeinsam gestalten. – Eine gelebte Nachbarschaft, in der Wahlfamilien und Freundeskreise bei Problemen helfen und Einsamkeit überwunden werden kann. Dabei soll Älteren die Möglichkeit zum Rückzug in die eigene Wohnung gegeben sein. Mit Dachterrassen, Café und Restaurant sowie einem Kiezzentrum will die Schwulenberatung Berlin als Initiatorin und Betreiberin des Bauprojektes allen hier zuMarcel de Groot und der Schwulenberatung Berlin sind Menschen und künftig Wohnenden verschiedenen Alters und unterschiedlicher ihre Anliegen stets willkommen. Kulturen – verbunden durch gesollte unbelastet den Weg zu die- An der Decke Männer-Studien meinsamen Innenhof – viel Lesem toleranten Lebensort finden. auf Styropor von Hand des Künst- benswertes bieten: So soll ein Dabei sei Einsamkeit auch hier lers Klaus Becker geschaffen, der lebendiges Haus entstehen, in ein großes Thema: Wenden sich am Lebensort Vielfalt sein Zuhau- dem Menschen zusammenleben, doch sogar heute noch Familien se gefunden hat. „Komm näher“ arbeiten und sich wohl fühlen. von ihren Angehörigen ab, wenn scheinen seine Figuren zu sagen Weitere Informationen zum Andiese mit der von ihnen gewähl- und rät dieser besondere Lebens- gebot der Schwulenberatung ten Lebensform nicht ins eigene ort Vielfalt dem Besuchenden. Berlin und den Lebensorten Bild passen. In der NiebuhrstraVielfalt sowie Spendenformu...und morgen ße finden die Menschen Semilar und Kontakt unter www. narangebote, strukturierte Hilfe Währenddessen befindet sich schwulenberatungberlin.de und stets offene und verständ- der Bau des neuen Lebens- � Jacqueline Lorenz

Gazette Wilmersdorf ·  Februar Nr. 2/2023 ·  43. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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