Gazette Wilmersdorf - Mai 2022

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Mai 2022

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz Beliebte Tradition wird fortgeführt

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Der Rheingauer Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz hat eine lange Tradition.�

Foto: BACW

Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz Beliebte Tradition wird fortgeführt Nach dem coronabedingten Ausfall im Jahr 2020 und dem verspäteten Start im vergangenen Jahr ist es wieder soweit: Der Rheingauer Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz wird am Samstag, 21. Mai um 16 Uhr eröffnet. In diesem Jahr gibt es bis zum 17. September 103 Ausschanktage. Geöffnet ist der Weinbrunnen montags bis samstags von 15 bis 22 Uhr. An Sonntagen sowie dem Pfingstmontag ist aus Rücksicht gegenüber den Anwohnern Ruhetag. Auf jeder von den Winzern ausgegebenen Flasche liegt ein Pfand von mindestens zehn Euro. Der Flaschenverkauf endet um 20 Uhr, der glasweise Ausschank um 21.30 Uhr. Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch: „Ich freue mich sehr, dass wir den Wunsch so vieler Menschen im Bezirk erfüllen können und den beliebten Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz über die Sommermonate wieder öffnen können. Wir erlauben auch in diesem Jahr aus Rücksicht gegenüber den Anwohnenden an

Der Siegfriedbrunnen ist das Wahrzeichen des Rüdesheimer Platzes.

Sonn- und Feiertagen keinen Ausschank, appellieren aber an alle Besucher:innen des Weinfestes, auch an den anderen Tagen nach Ende des Ausschanks Rücksicht zu nehmen und vor allem Müll zu vermeiden.“ Zum Start bietet in diesem Jahr das Weingut Basting vom 21. Mai bis 7. Juni und dann noch einmal vom 27. Juni bis 16. Juli seine Weine an. Das Weingut Abel schenkt vom 8. bis 25. Juni, vom 7. August bis 27. August sowie am 3. September aus. Die Produkte des Hauses Nikolai gibt es vom 18. Juli bis 6. August sowie vom 29.  August bis zum Ende des diesjährigen Weinbrunnens am 17. September. Der Rheingauer Weinbrunnen auf dem Rüdesheimer Platz – der mitten im Rheingauviertel liegt – hat eine lange Tradition: Winzer aus dem Landkreis Rheingau-Taunus schenken seit dem Jahr 1967 auf dem Plateau über dem Siegfried-Brunnen ihre Weine und Sekte aus. Ein Picknick können sich die Besucher selbst mitbringen.

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Gazette Wilmersdorf | Mai2022  |  3 2022 | 3 Gazette Wilmersdorf  |  Mai

Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf, ich erinnere mich, dass ich vor einem Monat, als ich diese Worte an Sie schrieb, ganz tief im Innern hoffte, dass der Krieg in der Ukraine bis zur Drucklegung der Gazette im April bereits beendet wäre. Das ist leider noch immer nicht der Fall. Ich denke, das ging und geht uns allen so: Es ist noch immer schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass auf europäischem Boden Krieg herrscht, dass dort Menschen auf brutale Weise ermordet werden. Wir spüren auch in Charlottenburg-Wilmersdorf die Auswirkungen. Menschen aus der Ukraine – hauptsächlich Frauen und Kinder – suchen bei uns Zuflucht. Ich bin froh, dass wir es als Bezirk gemeinsam mit Verwaltung und den vielen Freiwilligen geschafft haben, die Menschen willkommen zu heißen und ihnen Schutz zu geben. Doch auch unser Leben erfährt Einschnitte: die Energiepreise steigen wie nie zuvor und selbst im Supermarkt müssen wir erleben, dass Lebensmittel deutlich teurer werden oder sogar ganz aus den Regalen verschwinden. Auch hier bedarf es der Solidarität mit unseren Mitbürger:innen, die durch Teuerung finanziell an ihre Grenzen stoßen. Die Berliner Tafel schlägt bereits Alarm und berichtet davon, dass es immer mehr Menschen werden, die ihrer Unterstützung bedürfen.

Daher danke ich auch für die erfolgreiche Spendensammlung, die ich gemeinsam mit der WILMA durchgeführt habe. Ich kann viele Regenschirme und -kleidung an die Stadtmission übergeben. Fast in den Hintergrund gerutscht ist unterdessen, dass auch die Corona-Pandemie noch immer ihren Tribut fordert und noch

nicht überwunden ist. Zwar sind inzwischen einige Schutzmaßnahmen weggefallen, aber ich denke, es dürfte jedem klar sein, dass die Infektionsgefahr längst nicht gebannt ist. Auch wenn es manche nervt, aber das Tragen einer Maske überall, wo sich viele Menschen begegnen, hat sich als Schutz für sich selbst und andere bewährt.

Besuch bei der Dach AG Die „Dach-AG“ als Austausch- und Vernetzungsplattform für alle aktiven Geschäftsstraßeninitiativen bzw. gewerblichen Standortgemeinschaften im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es bereits seit 2005. Seitdem lade ich über die bezirkliche Wirtschaftsförderung regelmäßig zu Austauschtreffen ein. Es ist mir sehr wichtig, diesen engen Draht zu den Geschäftsleuten der City West zu haben.

Art BID Mile In den nächsten Tagen werden Sie es bemerken: Auf dem Ku´Damm und dem Tauentzien wird sich Kunst ausbreiten. Gemeinsam mit den Unternehmen vor Ort werden Künstler:innen Street-Art im besten Sinnen schaffen. Cubes, Murals und Skulpturen werden die Mittelstreifen zieren und laden dann zum Verweilen und Betrachten ein. Machen Sie sich auf die Suche nach den Visionen dieser Zeit! Nehmen Sie sich einen Moment, schnappen Sie sich Ihre Smartphones und entdecken Sie die vielen versteckten digitalen Details! Vielleicht finden Sie auch mein Augmented Reality (AR)-Video, das ich vor kurzem aufgenommen habe? Dieses Kunstereignis ist ein Vorgeschmack auf den Kultursommer auf dem Breitscheidplatz, den wir in diesem Jahr auch gemeinsam mit Geflüchteten und Künstler:innen aus der Ukraine gestalten werden.

Woodstock-Ausstellung Neben diesem Blick durch ein Schaufenster in die Zukunft unserer öffentlichen Orte gibt es auch den Blick in die Zeit zurück: Ich durfte eine Ausstellung im Kranzlereck eröffnen:

Die mona lisa Hygienemaßnahmen: Einzel-Termine, FFP2-Maske und Händedesinfektion, elektrische Luftreiniger in unseren großzügigen Beratungsstudios.

Woodstock Vision von Elliott Landy. Kaum ein Event, das so sagenumwoben ist, das solch ein Freiheitsgefühl auslöst. Es war dieser Spirit, der eine ganze Generation geprägt hat.

Infoveranstaltung Bürgerbeteiligung Am 17. Mai kommen wir weiter mit einem Projekt voran, das mir sehr am Herzen liegt: In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es ein erstes kleines Büro für Bürger:innen-Beteiligung. Die Einrichtung des Büros geht auf die Entwicklung der landesweiten „Leitlinien für Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Projekten und Prozessen der räumlichen Stadtentwicklung“ zurück. Von 18 bis 20.30 Uhr möchte ich Sie in der Helmuth-James-von-Moltke Grundschule über die Entwicklung von bezirklichen Leitlinien informieren. Als Bezirksamt sind wir zurzeit auf der Suche nach einem Ort, an dem wir eine bezirkliche Anlaufstelle für Bürger:innen-Beteiligung einrichten werden. Deshalb bin ich sehr an Ihren Perspektiven interessiert. Diese können Sie im zweiten Teil der Veranstaltung mit uns teilen. Ich unterstütze die Einbindung von Bürger:innen in die Prozesse der Bezirksverwaltung sehr. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam die Lebensqualität aller verbessern und Veränderungen und Entwicklungen miteinander und konstruktiv besprechen werden.

Einrichtungen Es gibt viele wunderbare Einrichtungen im Bezirk, in denen sich Menschen solidarisch und hilfsbereit begegnen. Am 2. Juni möchte ich drei solcher Institutionen einen Besuch abstatten: der Ulme 35, dem Pangea-Haus und dem Haus der Nachbarschaft. Als Bezirksbürgermeisterin möchte ich mit diesem Besuch den vielen ehrenamtlichen Helfern auch meine Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Es grüßt Sie herzlich Ihre       Kirstin Bauch

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Treffpunkt Künstlerkolonie Berlin: „Tresenlesen“ verbindet Neue Veranstaltungsreihe am Start Die Künstlerkolonie Berlin ist bekannt für ihre dort lebenden Kunstschaffenden und Kunstfreunde. Damit ist sie – auch wegen ihrer großen historischen Bedeutung – aus Wilmersdorf und Umgebung nicht mehr wegzudenken. Mit einem neuen Veranstaltungs-Format, deren Initiatorin die in der Künstlerkolonie lebende aktive Schauspielerin Sabine Kotzur ist, wendet sie sich nun an alle, die künstlerisch Bemerkenswertes zu sagen haben und an diejenigen, die ein offenes Ohr dafür mitbringen. In einem ab Mai an jedem dritten Mittwoch im Monat regelmäßig stattfindenden „Tresenlesen“ sollen in buntem Wechsel die kunstschaffenden Bewohner/Innen die Möglichkeit erhalten, sich mit Lesungen und Vorträgen von der klassischen Literatur über Lyrik bis

Der Kunstraum der Künstlerkolonie erwartet professionelle Lesungen und interessierte Gäste. hin zu Selbstgeschriebenem einem breiten Publikum zu präsentieren. Veranstaltungsort wird der von der Vonovia zur Verfügung gestellte Kunstraum in der Ladenzeile der Künstlerkolonie sein.

Mit diesem neuen Angebot soll gleichzeitig dem Austausch auf Augenhöhe und einem niveauvoll-geselligen Beisammensein von Künstlern und Kunstfreunden mehr Raum gegeben werden.

„In den Mauern der Künstlerkolonie vereinen sich so viele einmalige Talente, dass es schade wäre, sie nicht in vollem Umfang auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, erklärt Initiatorin Sabine Kotzur, die im Kunstraum bereits mehrere Lesungen selbst erfolgreich veranstaltet hat – zuletzt „Rose“ von Martin Sherman. Mit dem neuen Angebot spricht die Schauspielerin vielen künstlerisch renommierten Vereins-Mitgliedern und Bewohnern der Künstlerkolonie aus der Seele, die diesen spannenden Standort an der Kreuznacher Straße stärker sichtbar gemacht sehen wollen. Für Mai 2022 ist ein erstes „Tresenlesen“ in Vorbereitung. Es steht ein begrenztes Platzkontingent zur Verfügung. Näheres dazu unter www.kueko-berlin.de Jacqueline Lorenz

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Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf 5

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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Amtsgerichtsplatz und Schloßstraße ohne Milieuschutz – wie Mieter:innen jetzt vor Verdrängung schützen?

Berlin

SPD-Fraktion

Es ist unser Ziel, Milieuschutzgebiete überall dort zu erlassen, wo es rechtssicher möglich ist. Zwei unabhängige Gutachten kommen leider zum Ergebnis, dass diese Voraussetzungen im Gebiet Schloßstraße/ Amtsgerichtsplatz nicht gegeben sind. Das ist bitter, denn die Mietenkrise macht auch dort keinen Halt. Viele Mieter:innen sind von Verdrängung bedroht und zahlen mehr als 30 Prozent ihres Monatseinkommens an Miete. Deshalb müssen wir alle übrigen Instrumente, die uns als Bezirk und Land zur Verfügung stehen, noch stärker nutzen. Seit 2021 ist es möglich, Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen auch außerhalb von Milieuschutzgebieten zu unterbinden. Mit Hilfe des Zweckentfremdungsverbotsgesetzes können und müssen wir Leerstand bekämpfen, Abriss von Wohnraum verhindern und darauf bestehen, dass bezahlbarer Ersatzwohnraum geschaffen wird – und zwar konsequenter und mit mehr Nachdruck, als es jetzt geschieht. Dort sehen wir vor allem die zuständige Verwaltungsabteilung in der Pflicht. Zur Wahrheit gehört jedoch auch:

Die Diskussion um den Milieuschutz ist von einem fehlerhaften Verständnis des § 172 BauGB geprägt. Insbesondere wird immer von einem Instrument des Mieterschutzes gesprochen. Dies ist der genannte Paragraph jedoch mit Nichten. Der Paragraph soll Kommunen vor finanziellen Belastungen durch negative städtebauliche Entwicklungen schützen. Da die Position der FDP-Fraktion zum Schloßstraße Milieuschutz hinreichend bekannt ist, lass ich hier eine im Gebiet ansässige Familie zu Wort kommen: Kaiserdamm „Sollte der Milieuschutz im Gebiet Schloßstraße/Amtsgerichtsplatz kommen, so werden wir unsere Wohnung nicht erweitern können. Wir haben den Bauantrag für den see n e tz Lie entsprechenden Dachgeschossausbau über unserer WohAmtsgerichtsNeue Kantstraße nung bereits eingereicht. Damit möchten wir für unsere platz 5-köpfige Familie genug Platz schaffen. Der Ausbau ist rein für uns; nicht für die Mieteinnahmen, nicht um die Wohnung zu verkaufen. Wir wohnen hier seit 2006, sind hier stark verwurzelt. Viele unserer Verwandten wohnen in unmittelbarer Nähe zu uns. Unsere Möglichkeit zu bleiben, Damit die Mietenkrise wirklich gestoppt werden kann wird vom Milieuschutz nicht geschützt, sondern bedroht.“ und Kommunen endlich wieder voll handlungsfähig Fazit: Auch Milieuschutz hat zwei Seiten, die bisherige werden, sind wir dringend auf umfassende Reformen singuläre Betrachtung muss aufhören. Denn Milieuschutz des Bau- und Mietrechts auf Bundesebene angewiesen. konserviert und lässt keinen Raum für Entwicklungen zu. Nico Kaufmann Johannes Heyne Kartenmaterial: OpenStreetMap und Mitwirkenden

CDU-Fraktion Für das Gebiet rund um den Amtsgerichtsplatz und die Schloßstraße wird keine soziale Erhaltungssatzung festgesetzt werden; dies ist vor dem Hintergrund der eindeutigen Einschätzung zweier Gutachten, dass die Voraussetzungen für solche Verordnungen hier nicht gegeben sind, die einzig richtige Entscheidung, auch wenn sie für einige Anwohner möglicherweise schwierig nachvollziehbar ist. Grundsätzlich handelt es sich bei den sozialen Erhaltungsverordnungen aber ohnehin nicht um ein Instrument des Mieterschutzes, auch wenn sie in Berlin regelmäßig als solches angewandt werden, sondern um ein rein städtebauliches Instrument. Die Mieter sind hier, wie überall sonst auch, vor allem mit den im Mietrecht vorhandenen Instrumenten vor einer Verdrängung zu schützen. Leider wird von diesen Instrumenten oftmals nicht in ausreichendem Maße Gebrauch gemacht; daher setzen wir uns dafür ein, dass kostenlose Beratungsangebote für von einer Verdrängung bedrohte Mieter ausgeweitet werden. Denn nur der, der um seine Rechte weiß, kann sie auch nutzen. Zudem wird durch die neue Berliner Umwandlungsverordnung die Aufteilung von Mietshäusern in Eigentumswohnungen weitgehend verunmöglicht, was eine Verdrängungsgefahr vielfach entschärfen dürfte. Christoph Brzezinski

1 235 Zeilen pro Fraktion Vorwort Grüne SPD CDU FDP Linke

-1135 1248 1257 1256 1248

FDP-Fraktion

Damm

Straße Kaiser-Friedrich B‘90/Grünen-Fraktion Es ist sehr bedauerlich, dass sowohl das Gutachten der LPG als auch das Gutachten von S.T.E.R.N. für die Festsetzung des Milieuschutzes am Amtsgerichtsplatz/ Schloßstraße keine Empfehlung aussprechen. Wir haben uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, inwiefern die Festsetzung der Erhaltungsverordnung trotz der fehlenden Empfehlungen begründet werden könnte und im Falle eines Rechtsstreits auch vor Gericht Bestand hätte. Leider können die Ideen, wie z. B. den Geltungsbereich des Milieuschutzgebietes anzupassen, nicht umgesetzt werden. Mit der Umwandlungsverordnung, dem Verbot der Zweckentfremdung oder der Mieter:innenberatung können die Mieter:innen vor Verdrängung geschützt werden. Jedoch reichen die vorhandenen Instrumente bei weitem nicht aus und erfordern umfassende Reformen im Bau- und Mietrecht. Der Entschließungsantrag des Bundesrates zur Wiederherstellung und Stärkung des Vorkaufsrechts in Milieuschutzgebieten oder der Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments, die die Mitgliedsstaaten an ihre Verpflichtung zur Regulierung des Immobilienmarktes erinnern, setzen an der Stelle wichtige Impulse. Jun Chen

Spandauer

Schloßstraße

Begehrte Innenstadt – Milieuschutz soll Mieterinnen und Mieter schützen. Für den Kiez um den Amtsgerichtsplatz und um die Schloßstraße wurde laut Gutachten kein Milieuschutz empfohlen. Wie die Fraktionen der BVV zu der Entscheidung stehen, lesen Sie in den folgenden Beiträgen:

Linksfraktion Am 30. April lief der von SPD, Grünen und LINKE vor zwei Jahren beschlossene, vorläufige Milieuschutz für fast 12.000 Wohnungen rund um Amtsgerichtsplatz und Schloßstraße aus. Nun kann das Bezirksamt Anträge für die Aufwertung und Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen nicht mehr aufhalten. Obwohl eine beauftragte Untersuchung Verdrängungsgefahr für über 40 Prozent (!) der Haushalte feststellt, schrecken SPD und Grüne wegen rechtlicher Bedenken davor zurück, den Milieuschutz dauerhaft zu sichern. Leider stimmten sie in der BVV gegen unseren Antrag, das Gebiet sofort und dauerhaft unter Milieuschutz zu stellen. Diese Entscheidung wird unmittelbare Folgen für Mieter:innen haben, auf die nun Aufwertungen, weiteren Mietsteigerungen und Eigentumsumwandlungen zukommen werden. Verdrängung – besonders von Familien und Alleinerziehenden mit weniger Einkommen – darf aber nicht einfach hingenommen werden. Die wenigen Möglichkeiten, die Kommunen wegen der mieter:innenunfreundlichen Bundesgesetze noch haben, um Bewohner:innen zu schützen, müssen unbedingt genutzt werden! Wenn der Bezirk wegen juristischer Bedenken eine politisch gewünschte und notwendige Maßnahme nicht umsetzt, gleicht das Selbstmord aus Angst vor dem Tod. Rüdiger Deißler

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77 Jahre Autoservice Kunert Patrick Neuling übernimmt den Steuerknüppel von Monika Kunert Wenn der Motor qualmt oder der Keilriemen jault, ein Porsche den geliebten VW geküsst hat oder passende Radkappen fehlen, ist der Weg zur Reparaturwerkstatt unausweichlich. Autoservice Kunert GmbH unter der Autobahnbrücke am Breitenbachplatz ist ein seit 77  Jahren auf diesem Bereich erfahrenes Familienunternehmen. Die langjährige Chefin Monika Kunert hat nun die Leitung an ihren Neffen Patrick Neuling und damit an die dritte Generation weitergegeben. Und auch wenn sie sich zukünftig im Geschäft etwas rarer machen wird, der Kontakt zum Unternehmen wird erhalten bleiben.

77-jährige Firmenhistorie Über die Breitenbachbrücke donnert der Verkehr, darunter auf dem Kunert-Werkstattgeländer bestimmen Fachwissen und noch echte Kundenfreundlichkeit den reibungslosen Servicebetrieb, der hier Anfang der 90er-Jahren diesen so verkehrsgünstig gelegenen Standort bezogen hat. Zuvor hatte Firmenchefin Monika Kunert ihre Kfz-Werkstatt seit Anfang der 80er-Jahre an der Delbrückstraße in Grunewald. Als das dortige Pachtgelände der Erweiterung eines Schulhofs weichen musste, folgte der Umzug unter die Stadtautobahnbrücke in der Dillenburger Straße  45. Gemeinsam mit einem Partner-Betrieb von VW entwickelte man hier unter dem Vertriebs-Namen STOP + GO ein Pilotprojekt.

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Im Jahr 2000 dann trennte sich Kunert davon, um sich als typenoffene Werkstatt, Kfz-Meisterbetrieb und Innungsbetrieb weiterzuentwickeln. Schon damals verbrachte als kleiner Steppke Patrick Neuling gemeinsam mit seinem Bruder viele spannende gemeinsame Stunden auf dem Gelände. Er erinnert sich: „Wir durften einmal die Bürowände neu malern – doch als man dann nach uns sah, hatten wir stattdessen nur uns gegenseitig bemalt.“ Auch Monika Kunerts Vater Karlheinz – Patricks Opa und Mitgründer des Familienunternehmens – war auf dem heutigen Firmengelände gut bekannt. Im Jahr 1945 hatten er und sein Bruder gemeinsam als autobeNeue Geschäftsführung an der Spitze des Teams: Patrick Neuling (v.m.) geisterte „Gebrüder Kunert“ in löst Monika Kunert (v.l.) ab. der Schöneberger Apostel-Paulus-Straße das Unternehmen für Tachometer-Reparaturen, Autoradio-Verkauf und -Einbau an den Start gebracht. Von dem Autovirus schon früh infiziert war auch Monika Kunert, deren Großvater Paul um 1917 mit 100 allerdings „echten“ PS in Form von Reit- und Fuhrpferden unterwegs war. Nun sagt sie mit vertrauensvollem Blick auf die Firmenübernahme ihres Neffen, der Bewährtes weiterführen will: „Ich kann jetzt loslassen.“ Patrick Neuling, studierter Wirtschaftler, betritt indessen ebenso zuversichtlich das von seiner Tante gefestigte Firmenfundament und betont: „ Ich will den Betrieb nicht umkrempeln, sondern auf Damals war´s: Der kleine Patrick mit seinem Opa am Schreibtisch, an dem nun er der Chef ist. � Foto: Kunert dem aufbauen, was seit Jahren

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Unternehmensbeginn in Schöneberg und erste Jahre unter der Breitenbachbrücke.� erfolgreich läuft.“ Und dann ergänzt der zweifache Vater mit kleinem Augenzwinkern, dass es für ihn sehr beruhigend sei, zu wissen, dass Monika Kuhnert für ihn eine hervorragende Stellvertreterin sein wird – beispielsweise in Ferienzeiten.

Hinter jedem Auto steht ein Mensch Die von Anstand und Fairness geprägte Harmonie an der Firmenspitze spiegelt sich auch im

elfköpfigen, aus sechs Nationen stammenden Mitarbeiterstamm, im Ton untereinander und mit den Kunden wider. Patrick Neuling erklärt nicht ohne Stolz, dass hier noch nie ein Mitarbeiter im Unternehmen gekündigt habe, Auszubildende übernommen würden, Inklusion großgeschrieben werde und jeder hier seiner Stärke gemäß anerkannt und gefordert wird, denn: „Was zählt, ist die Motivation. Fehlendes Wissen kann man erwerben.“ Patrick

Fotos: Kunert

Neuling hat von seiner Vorgän- Auch das haben Tante und Neffe gerin wichtiges übernommen sich zum Motto gemacht, spürbar und will daran anknüpfen: „Von in jeder Ecke der Firma: „Wenn der Firmenbeginn an wurde in die Kunde zufrieden ist, kommt der Mitarbeiter, in hochmoderne Rest von ganz alleine“. Und so Werkstattausstattung und damit setzt der neue Firmenchef, dem in die Zukunft investiert. Wir sind man die Begeisterung für seine hier auf neuestem Stand.“ Und Arbeit anmerkt, weiterhin auf unMonika Kunert, die alle Jahre wie- komplizierten Service und verrät: der zum Jahresende berührende „Ein sehr guter Verkäufer verkauft, Dankesbriefe an ihre Kunden was der Kunde braucht.“ Und so verschickt, erklärt zum Thema wird dem persönlichen KundenInvestitionen: „Schließlich kann gespräch bei Auto Kunert noch ich ja nur ein Schnitzel essen.“ viel Zeit bemessen, um dann darauf aufbauend die notwendigen Reparaturen und Service-Leistungen bedarfsgerecht ausführen zu können; mit dem Ziel, den Kunden mit möglichst geringem Aufwand mobil zu halten. Dass diese Wertschätzung für Mensch und Auto an bewährtem Standort unter der Breitenbachbrücke auch unter der neuen Geschäftsführung noch lange gelebt werden kann, das hoffen Kunden und Firmenangehörige gleichermaßen. Weitere Informationen unter www.autoservice-kunert.de � Jacqueline Lorenz

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Wasser-Quartier Charlottenburg Leitungswasser anstelle von Wasser in Flaschen Zum Weltwassertag am 22. März startete das neu gegründete Wasser-Quartier Charlottenburg, das gemeinsam mit der Initiative A tip: tap e. V., der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (SBNE) sowie Bürgerinnen und Bürgern gefeiert wurde. Das Wasserquartier Charlottenburg ist eines von bundesweit mehr als 20 Wasserquartieren. Durch ein Partnernetzwerk mit bezirklichen Akteuren werden unterschiedliche Beratungs-, Bildungs- und Informationsveranstaltungen zum Thema Trinkwasser angeboten. Geplant sind u. a. eine Ausstellung in der Stadtteilbibliothek, öffentlicher Wasserausschank auf Straßenfesten und eine Wasser-AG an der Gemeinschaftsschule Paula-Fürst. Schirmherr des Projekts Wasserquartier Charlottenburg ist Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger: „Zugang zu sauberem Wasser ist kein Privileg, sondern ein Menschenrecht. In Deutschland, auch hier in Berlin sind wir es gewohnt, ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung gestellt zu bekommen. Doch auch bei uns macht sich der Klimawandel bemerkbar. Erst kürzlich haben wir erfahren, dass viele der Kleingewässer in der Stadt ausgetrocknet sind oder davon bedroht

sind. Das müssen wir verhindern. Das Wasser-Quartier Charlottenburg will dazu beitra gen, dass wir Wasser wieder als Kostbarkeit wertschätzen lernen und behutsam damit umgehen.“ Samuel, Höller, Gründer und Geschäftsführer von a tip:tap: „Es ist absurd, dass Menschen in Deutschland Wasser in Flaschen kaufen, obwohl wir Leitungswasser in Topqualität haben und durch das Trinken von Leitungswasser Plastikmüll, CO2, Geld und Transportwege gespart werden können.“ a tip: tap ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für Leitungswasser, gegen Verpackungsmüll und damit für eine ökologisch-nachhaltige Lebensweise einsetzt. Mehr Informationen zum Projekt unter: www.wasserwende.org . Interessierte Initiativen können sich an Samuel Höller von a tip: tap e. V. wenden: ☎ 0176-56 87 89 98, samuel@atiptap.org Die Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützt das Wasser-Quartier und setzt sich bei Veranstaltungen und Bildungsangeboten für Trinkwasser ein. Zudem verdeutlicht sie auch die globale Bedeutung und informiert über das Nachhaltigkeitsziel 6 der Agenda 2030 „Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen“. Anzeige

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Ein neues Theater aus Holz Für das Globe Berlin werden Bauteile aus Schwäbisch Hall genutzt Theaterdonner in nachhaltiger Umgebung – ab Herbst soll an der Sömmeringstraße 15 in Charlottenburg ein Theater aus Holz entstehen. Das Globe Berlin entsteht aus den Bauteilen des Schwäbisch Haller Globe Theaters, das 2016 durch einen festen Neubau ersetzt wurde. Der Theatermacher Christian Leonard, Gründer und ehemals Leiter der Shakespeare Company Berlin, erwarb den Holzbau, um nach 20 Jahren Vorarbeit seine Vision eines Globe Theaters für Berlin mit einem neuen Ensemble zu verwirklichen. Das Gebäude aus rund 5.000 Einzelteilen wurde sorgfältig zerlegt, katalogisiert und eingelagert, bis der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf im Jahr 2018 seine Unterstützung und den Spielort an der Spree zusagte und sich damit ein kulturelles Vorzeigeprojekt sicherte: Im März wurden die letzten tragenden Teile – 13 zentrale Stützpfeiler – sowie Teile der Dachkonstruktion mit vier Schwertransporten nach Berlin gebracht. Das künftige Theater wird 14,5 Meter hoch, 26 Meter im Durchmesser und bietet auf drei Etagen 690 Sitzplätze und ca. 190 Stehplätze. Baubeginn für das Globe Theater Berlin ist voraussichtlich der Herbst dieses Jahres.

So könnte das neue Globe Berlin aussehen.

Übergangsweise unter freiem Himmel Bis der Wiederaufbau startet, dient das „Open O“, eine ringförmige Freilichtbühne aus gestapelten hölzernen Bauteilen des Schwäbisch Haller Theaters, dem Globe Ensemble Berlin und seinen Gästen als Bühne. Seit 2019 haben

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750 Jahre Bäcker-Innung Berlin, Tradition mit Innovation Unser tägliches Brot – längst viel mehr als bloßes Grundnahrungsmittel Die Morgennachrichten geben nur wenig Anlass zu freudigem aus-dem-Bett-Schwingen. Da steig das Stimmungsbarometer zu Tagesbeginn oft erst nach dem Biss in ein knuspriges Bröt Aktueller Innungssitz in Lankwitz. chen oder butterzartes Croissant, Kriegs- und Krisenzeiten mach- che Vielfalt für jeden Geschmack. beides in liebevoller Handarbeit ten es den Bäckern nicht leicht. Da lässt man für eine knackige vom Bäcker seines Vertrauens – Und doch ist es ihnen gelungen, Schrippe, eine herzhafte Kümgeknetet und von der netten das einst aus Mehl, Wasser und melstange, ein krustenreiches Verkäuferin mit einem freundli- Salz wenig abwechslungsreiche Bauernbrot oder den frisch erchen Spruch eingetütet. – Grund Grundnahrungsmittel Brot zum grauten Schusterjungen schon genug, der Bäcker-Innung Berlin begehrten Genussmittel weiter- mal gerne den Belag links liegen als ältestem Handwerksverband zuentwickeln. So bieten heute und genießt das verführerische Berlins und seinen Mitgliedern rund 3.000 Brotsorten appetitli- Backwerk mit fluffiger Krume anlässlich des diesjährigen 750-jährigen Bestehens ein herzliches „Dankeschön“ mit letztem Brötchenkrümel im Mundwinkel zuzurufen. Auch wenn in der Literatur nur wenig über die frühe Geschichte der Bäcker-Innung zu finden ist, fest steht: Am 18. Juni 1272 erlaubte der Rat der Stadt Berlin die Gründung einer Bäckerzunft an der Spree. In den Folgejahrhunderten gab es nicht nur gute Zeiten für die Innung, politische Foto: Bäcker-Inn. B. und soziale Umstrukturierungen, Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

solo oder mit einem zarten Strich frischer Butter. Derzeit erlebt das Bäckerhandwerk eine Renaissance, wie aus Reihen des Innungsvorstandes bestätigt wird. Hochwertige und regionale Backwaren sind so beliebt wie nie, und das Bewusstsein für in Handarbeit und der Tradition verpflichtend hergestellte Lebensmittel wächst stetig. So ist – im Gegensatz zum Discounter – der Bäcker nebenan in der Lage, sein Angebot individuell und schnell an die Bedürfnisse seiner Kunden anzupassen. Gab es vor fünf Jahren noch 130  Handwerks-Bäckereien in Berlin, sind es aktuell bereits 145  Betriebe, Tendenz steigend. 61 der selbstständigen Handwerksmeister/innen mit rund 3.300 Mitarbeitenden und 300 Auszubildenden sind in der Bäcker-Innung Berlin organisiert. Diesen „echten“ Bäckereien stehen in der Hauptstadt rund 2.000 Backshops gegenüber, bestückt mit überwiegend vorgefertigten, aus dem Ausland bezogenen Teigrohlingen. Wir sind umgezogen b r u ch s a l e r s t ra ß e 6 10715 berlin - wilmersdrof fon (030) 80 49 82 52 / 53 www.sprachconcept.de

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Gazette Wilmersdorf  |  MAI 2022  |  11 Dass das so wertvolle traditionelle Back-Handwerk mit seinen leckeren Backergebnissen weiterhin mit hoher Qualität und gutem Geschmack besticht, darauf arbeitet auch im Jahr 2022 innovativ die Innung gemeinsam mit ihren Mitgliedern, Auszubildenden und Ausbildern hin und will sich dazu weiter unter Gleichgesinnten organisieren.

Das Handwerk macht den Bäcker 2008 erwarb die Bäcker-Innung Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts den Gebäudekomplex in der Lankwitzer Seydlitzstraße  5, heutiger Sitz der Innung. Seit 1890 lag der Innungssitz gemeinsam mit den Germania-Prachtsälen in der Chausseestraße in Berlin-Mitte, später dann bis zum Umzug nach Lankwitz in der Kärtnerstraße in Berlin-Schöneberg. Am aktuellen Lankwitzer Standort ebenfalls niedergelassen sind derzeit der Bäcker- und Konditoren-Landesverband Berlin-Brandenburg e. V. und die Akademie Deutsches Backhandwerk Berlin-Brandenburg, mit denen eine enge Kooperation besteht. Als freiwilliger Zusammenschluss selbstständiger Handwerksmeister in Berlin und Arbeitgeberverband vertritt die Bäcker-Innung Berlin die Interessen des Bäcker-Handwerks sowohl regional als auch überregional gegenüber Kammern, Verbänden, Behörden, der Industrie, dem Handel und der Öffentlichkeit. Bäcker-Innungs-Geschäftsführer Johannes Kamm, selbst Abkömmling einer renommierten Nordrhein-Westfälischen Bäcker-Familie, ergänzt: „Wir sind zuständig für die Förderung, Überwachung und Prüfungsabnahme in der Berufs ausbildung für Bäcker/innen und Fachverkäufer/innen im Bäckerhandwerk. Daneben gehören die Betreuung, Beratung und Förderung unserer Mitgliedsbetriebe zu unseren wichtigsten Aufgaben. Hierbei unterstützen und initiieren wir unter anderem Imagewerbung für unser Handwerk. Wir unterhalten eine enge Kooperation zu der uns beruflich verwandten Konditoren-Innung Berlin.“ – Vorteile, die allen Mit des Angebotes, welches in dem lichten hochmodernen Gebäudekomplex auf 1.800 nach neuesten umwelttechnischen Vorgaben ausgestatteten Quadratmetern viel Raum findet: Multimediale Schulungsräume, EDV-Ausbildungsraum und ein hochmoderner Küchenbereich lassen keinen Ausbildungswunsch offen. In zwei Backstuben stehen 24 komplett ausgestattete Arbeitsplätze bereit. 30  Backherde, Gärunter Foto: Bäcker-Innung Berlin gliedern der Innung uneingeschränkt zuteilwerden. Während der dreijährigen Ausbildungszeit zum Bäcker verbringen die Auszubildenden etwa sechs Wochen in den Lankwitzer Räumen an der Seydlitzstraße. In Kooperation mit der Akademie Deutsches Backhandwerk lernen sie hier die einzelnen Handarbeit-Schritte für die Herstellung von u. a. Blätterteig, Brandteig, das Drücken von Brötchen per Hand und vieles mehr, das ihnen für ihre Lehre zugutekommt. Qualifizierungs- und Hygienekurse, Seminare und Hilfe zur Aus- und Weiterbildung sind nur ein Teil

brecher, zwei Kühl- und Klimaräume, klimatisierte Konditorei sowie zwei Läden mit hochmoderner Einrichtung schaffen eine realistische Arbeitsatmosphäre für angehende Bäcker, Konditoren und Fachverkäufer. An den Wänden der Flure erinnern alte Meisterbriefe an das altehrwürdige Traditionshandwerk. Nimmt das Interesse am Bäckereihandwerk auch stetig zu, ist die Ausbildung zur Fachkraft im Verkauf doch weniger gefragt. Kaum verständlich, ist dieses Berufsbild doch ausgesprochen vielseitig: Dekorieren der Backwaren und umfangreiches verantwortungs volles Fachwissen – gerade in Zeiten steigender Allergiker und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – lassen diesen Beruf zu weitaus mehr als einem reinen Verkaufsjob werden, bei dem es verführerische Düfte noch gratis dazu gibt.

Eine tausendjährige Erfolgsgeschichte Das Bäckerhandwerk blickt auf eine lange Geschichte zurück: Über 1.000 Jahre ist der Beruf des Bäckers alt. Als ältester Zunftbeleg Berlins gilt die vor 750 Jahren verfasste „Gründungsurkunde“, in der Rechte und Pflichten der anfangs nicht mehr als acht zunftangehörenden Bäcker der Stadt festgelegt waren. Das Gewerk durfte Meisterprüfungen abnehmen und prüfte zweimal wöchentlich unter strenger Ratsaufsicht Qualität und Gewicht der angebotenen Brote, die mit ihren Bestandteilen Mehl, Wasser und Salz als lebenswichtiges Grundnahrungsmittel galten, und dem von 1/4 und 1/2  Pfennig festgesetzten Preis gerecht werden mussten. Ein harter Job war das Backen, galt es über die Jahrhunderte doch immer neue Vorschriften und Bestimmungen für einen versorgungssichernden Brotverkauf zu befolgen. Noch im 19. Jahrhundert musste der Nachweis über mindestens drei Jahre Wanderschaft zur Meisterprüfung neben dem Lehrbrief vorgelegt werden. Das hatte gute Gründe: Durch den regionalen Rohstoffbezug waren die Meisterschüler meist nur sehr einseitig auf die Verarbeitung des geografisch vorrangig vorkommenden Getreides geschult, weit über zwanzig Kleinstaaten mit eigenen Zollgrenzen bedingten bis 1871 den Verbrauch reg

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12  |  Gazette Wilmersdorf  |  Mai 2022 onalen Kornes: War Roggen auf unterstehenden „Scharrenman- Preis für Mehl verdoppelt, und Eine Preisanpassung schien benorddeutschen Böden und bei nes“. Und auch der Weizen- und die Energiekosten schießen durch reits Anfang des Jahres für viele den dortigen Bäckern an vor- Roggenbezug musste regional den Stopp von Nordstream2 und Berliner Unternehmen des Bäderster Stelle zu finden, war es auf dem lokalen Markt erfolgen. das drohende Aus von Nords- ckereihandwerks unausweichder Dinkel auf der Schwäbischen Innerhalb der Zunft herrschte tream1 weiter in die Höhe. Das lich, begründet durch die weltAlb. Auf Wanderschaft lernten großer Gemeinschaftssinn, der sind aber nur die ersten Effekte weit gestiegenen Rohstoffpreise die angehenden Meister neue re- sich in Festivitäten, aber auch in des Krieges: Knapp 80 Prozent al- und Energiekosten sowie die gionale Getreidearten und Brot- der gemeinsamen Religionsaus- ler Sonnenblumenkerne kommen durch Erhöhung des Mindestrezepte kennen, die allmählich übung zeigte. beispielsweise aus Russland und lohnes erhöhten Personalkosten. einem breiteren Getreidewissen Ab 1845 war nur noch eine In- der Ukraine, durch die Sanktionen Eine weitere Preisanpassung für und dem Wandel des Brotes vom nung am Ort zugelassen, so dass wird auch deren Preis drastisch Juni dürfte nun unausweichlich Grundnahrungs- zum Genuss- aus den bis dahin in Berlin sechs steigen. Doch das ist nicht das sein. Ist in den letzten zwei Panmittel den Weg ebneten. Auch ansässigen Bäckerinnungen am demie-Jahren der Brotumsatz heute geht es noch freiwillig auf 11. März 1847 nun die „Bäcker-Inin Berlin eher zurückgegangen, die Walz: Derzeit allerdings sind nung zu Berlin“ hervorging. Die stieg dafür der Kuchenumsatz: gerade 10 Leute auf „Bäckerwalz“. Innungen erhielten allmählich Nervennahrung in Krisenzeiten. Galt bis vor 25 Jahren noch das eine novellierte Aufwertung, ihDoch die Feier- und WettkampfNachtbackverbot und durfte der nen wurden klare Aufgaben zulaune lässt sich die Bäcker-InBäcker sich erst um drei Uhr die erkannt wie u. a. die Pflege des nung Berlin in ihrem JubiläumsÄrmel zum Teigkneten hochkrem- Gemeingeistes, Stärkung der jahr 2022 nicht verderben: peln, haben sich die Arbeitsbedin- Standesehre, Förderung des VerSo findet vom 8. bis 11. Juni – übgungen heute deutlich verbessert. hältnisses zwischen Meistern und rigens zum 50.  Mal – die WeltIn vielen Bäckereien wird den gan- Gesellen, Regelung des Lehrlingsmeisterschaft der Bäckerjugend zen Tag über im Schichtsystem wesens sowie Ausbildung, aber statt. Darin verteidigt das deutgebacken, und dank innovativer auch Streitschlichtung zwischen sche Team den 2019 von Lisa Kühltechnologie kann das Brot Innungsmitgliedern und ihren Sophie Schultz, Potsdam, und in Ruhe reifen und wird erst am Lehrlingen. Moritz Metzler, Langenargen, in Prüfungsstress. Morgen in den Ofen geschoben. � Foto: Bäcker-Innung Berlin Frankreich erlangten Titel. Am Herausforderndes Jubiläumsjahr Gab es in vergangenen Zeiten für 2. September erwartet ein Willmit Festprogramm größte Problem: Ganze 50  Pro- kommenstag Azubis, und für den die Bäcker eigenen Kegel- und Sportvereine, die sich ihrem be- Mit Krisen umgehen müssen zent des gesamten Weizens für 14. September ist ein Festakt im sonderen Tagesrhythmus anpass- Bäcker und Innung auch heute die Welthungerhilfe stammen aus Roten Rathaus mit Berlins Regieten, ist das heute dank der verbes- noch. So dürfte gerade das Jubi- dieser Region, die hinlänglich als render Bürgermeisterin Franzisserten Arbeitsbedingungen nicht läumsjahr das Bäckerhandwerk Europas Kornkammer bekannt ka Giffey und Wirtschaftssenator mehr notwendig. Im Laufe der vor große Herausforderungen ist.“ Ein länger anhaltender Kon- Stephan Schwarz geplant. ZeitJahrhunderte waren bald schon stellen. Stiegen die Energiekosten flikt bringe Folgen, weil die Felder gleich findet die für zwei Jahre regelmäßige Innungsversamm- bereits vor Jahresbeginn kräftig, durch das Kriegsgeschehen nicht währende Verleihung der Gollungen zur Pflicht geworden. Im ist nun eine hohe Inflationsrate zu rechtzeitig bestellt werden und denen Brezel statt. Und auch ei16. und 17. Jahrhundert war die beklagen. Dazu bereiten die seit der Weizen nicht ausgesät wer- nige regelmäßige QualitätsprüInnung gar bemüht, Konkurrenz- über zwei Jahren Corona-bedingt den könne. „Unser Bedarf an Mehl fungen stehen in diesem Jahr kämpfen unter den Bäckern ent- ausbleibenden Umsätze und lässt sich innerhalb der EU aber noch aus: Heiß erwartet dabei gegenzuwirken. Sich Großaufträ- Großkunden-Aufträge manchem zu 100 Prozent decken“, erläutert die Brötchenprüfung vom 6. bis ge zu Hochzeiten und Taufen zu Bäcker und der Bäcker-Innung Johannes Kamm, Geschäftsführer 8. September und die beliebte verschaffen, war damals verpönt, schlaflose Nächte, und Russlands der Bäcker-Innung Berlin. „Preis- Stollenprüfung am 11.  Novemund die Bestimmungen für den Krieg gegen die Ukraine sorgt steigerungen sind im Moment ber. täglichen, versorgungssichern- zusätzlich für explodierende nicht auf Ressourcenknappheit Weitere Informationen unter den Brotverkauf waren streng. Rohstoffpreise. Innungs-Ge- zurückzuführen, sondern auf www.baecker-berlin.de Der Verkauf erfolgte anfangs schäftsführer Johannes Kamm eine verstärkte Nachfrage. Mehl � Jacqueline Lorenz nicht vom Bäcker selbst, sondern berichtet: „Für viele Mitgliedsun- und Hefe sind bei uns keine Man- Quelle „Die Geschichte der Bäcker-Innung Berlin“ von Annette Godefroid am Verkaufsstand eines dem Rat ternehmen hat sich bereits der gelware.“ Gregor Römhild Andrea Kuhr Dr. Axel von Stein-Lausnitz

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Unterwegs mit der transsibirischen Eisenbahn Ausstellung in der Kommunalen Galerie

Bernadette Schweihoff aus dem Buch „treiben — Unterwegs mit der transsibirischen Eisenbahn“. � Bild: Bernadette Schweihoff Als sich die Berliner Künstlerin Bernadette Schweihoff im Januar 2020 auf den Weg machte, um mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostock zu fahren, war die Pandemie noch nicht in Europa angekommen und ein Krieg in Europa nicht vorstellbar. Bernadette Schweihoff hatte diese längste Eisenbahnstrecke der Welt gewählt, um das eigene Ich zu entdecken – abgeschirmt auf 7 m² in einem Eisenbahnabteil – hin und zurück. Der Kontakt zur Außenwelt beschränkte sich meistens auf den Blick aus dem Abteilfenster – draußen war

es sowieso bitterkalt. Begleitet spiegeln ihre Gedanken- und wurde sie von ihrem Partner und Vorstellungswelt zwischen weibRahmenprogramm einem leeren Tagebuch. lichem Verlangen und Identität. In der Ausstellung „treiben“ er- „Die Reise mit der Transsibiri- Begrenzte Plätze, Teilnahme nur zählt die Künstlerin Bernadette schen Eisenbahn ist ein Gefühl. nach telefonischer Anmeldung Schweihoff in enigmatischen Es ist grafische Poesie oder ein unter 9029 16704. Bildern von dieser Reise mit der komponiertes Lied in Bildern Sonntag, 15.  Mai, 14  Uhr: Getranssibirischen Eisenbahn. An- und Text. Wie ein eigener Song. spräch mit der Künstlerin und gefangen mit Seiten aus ihrem Und genau das habe ich ver- Sonntag, 29.  Mai, 14 – 17  Uhr Tagebuch, über Fotografien sucht festzuhalten. Auf der Rei- Finissage – die Künstlerin ist anund die noch von Farbe befrei- se selbst habe ich ein Tagebuch wesend. ten Bleistiftzeichnungen bis hin geführt und gezeichnet. Und Die Ausstellung ist noch bis zum zur fertigen Graphic Novel lädt egal, wo ich ein Lied gehört 29. Mai geöffnet. Ort: Kommunale die Ausstellung dazu ein, an habe, habe ich es mit einer App Galerie, Hohenzollerndamm 176, dieser Reise teilzunehmen. Die gesucht und abgespeichert. Zu- 10713  Berlin. Weitere InformaZeichnungen und Tagebuchein- hause konnte ich dann mit den tionen und die aktuellen Hytragungen lassen teilhaben an Liedern wieder auf Momente gienevorschriften unter www. der inneren Reise der Künstlerin, zurückgreifen. Und dann waren kommunalegalerie-berlin.de

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da noch die einzelnen Stationen, an denen wir ausgestiegen sind. Je weiter wir nach Sibirien kamen, umso mehr hatte sich etwas in mir verändert. Ursprünglich war es ein Abenteuer, aber es wurde zu einem unbeschreiblichen Gefühl, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Was sollte denn schon Großartiges passieren, wenn man nur aus dem Fenster schauen kann für Wochen. Zuerst denkt man, hoffentlich streiten wir uns nicht in dieser 7m²- Büchse“, so Bernadette Schweihoff Die Werke in der Ausstellung dokumentieren das Reisen, Ausbrechen und Ankommen zu sich selbst, auf einer Temperatur-und Farbskala zwischen Rosa und Hellblau. Auch das originale Tagebuch wird in der Ausstellung gezeigt.

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Trüb und klar – unser täglich Wasser Ausstellung zur Bedeutung des Wassers in der Domäne Dahlem Passend zum „Tag des Wassers“ seinsschaffende Ausstellung eröffnete die Domäne Dahlem „Trüb und klar“ jedem Einzelnen am 22. März 2022 im Herrenhaus die eigentliche Bedeutung des die neue Sonderausstellung „blauen Goldes“ und das Problem zum Thema Wasser. Am „Tag des von Wasserknappheit vor Augen Schaumbades“, dem 8.  Januar zu führen. Denn es ist höchste 2023, wird die aus dem Aus- Zeit zu handeln und das eigene stellungsverbund der Museen Wasserverhalten zu überdenken LVR-Freilichtmuseum Kommern, bzw. zu ändern, machen sich Freilichtmuseum Hessenpark, Freilichtmuseum am Kiekeberg und Domäne Dahlem-Museum hervorgegangene Wanderausstellung an der Berliner Station ihre Pforten wieder schließen. Zum Auspacken und Aufbauen der zuvor im LVR-Freilichtmuseum Kommern präsentierten Exponate hatte das frisch aufgestellte Domäne-Team um Tobias Frietzsche und Steffen Otte nur einen Monat Zeit, das Ergebnis spricht für die gelungene Zusammenarbeit der neuen Führungsspitze.

Renaissance uns hinsichtlich steigender Energiepreise und fallender Grundwasservorkommen vielleicht schon bald einholen wird. – Wenngleich auch nicht in einer „Wellenbad-Schaukelwanne“ aus Zink, die in der Ausstellung so manchen Besucher zum Schmunzeln bringt.

„Blaues Gold“, nicht unendlich verfügbar

Wellenbad-Wanne und herausziehbare Wanne – Innovationen vergangener Zeiten.

Rund zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser, dem Ele- doch aktuell immerhin 64  Proment des Lebens, bedeckt. Der zent der Deutschen Sorgen um tägliche Pro-Kopf-Verbrauch des die zukünftige Trinkwasserverlebenswichtigen Elements liegt sorgung: Muss es unbedingt gein Deutschland bei derzeit 121 Li- kauftes Wasser aus Flaschen sein, tern, sauberes Wasser ist für uns oder ist das kühle Nass aus dem selbstverständlich. Doch in den Wasserhahn ebenso durststillend letzten 20 Jahren ist aus unseren und dafür umweltschonender? Grundwasservorkommen Was- Muss jeden Tag minutenlang die ser in der Menge des Bodensees Dusche laufen und Wasser unverschwunden. Und im Jahr 2020 bedacht „verplempert“ werden? hatten weltweit immer noch ca. – Einige der Ausstellungsbesucher zwei Milliarden Menschen keinen dürften sich da noch an den vor Zugang zu sauberem Wasser. – Jahrzehnten üblichen samstägliGrund genug, über die bewusst- chen Badetag erinnern, dessen Impressum

Seit

1966

Mit allen Wassern gewaschen Im Herrenhaus der Domäne zeigt man an verschiedenen Ausstellungs-Stationen kulturgeschichtlich den Stellenwert des Wassers, präsentiert dabei aber auch immer „die andere Seite“, die zum Nachdenken anregen soll und Verschmutzung und Verknappung des Wassers thematisiert. So wird beispielsweise beeindruckend und doch abwechslungsreich gezeigt, welcher Arbeitsaufwand in der Vergangenheit nötig

Gazette Wilmersdorf ·  Mai Nr. 5/2022 ·  42. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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Nächste Ausgabe Juni Nr. 6/2022 Anzeigen-/Redaktionsschluss 16.05.2022 Erscheinung 02.06.2022

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Geborgen und betreut im Katharinenhof Der etwas andere Ruhesitz fürs Alter: Unser zentral in Wilmersdorf gelegener Katharinenhof am Preußenpark erinnert eher ein Mittelklassehotel als ein Seniorenheim.

Am Waschzuber ging es am Waschtag heiß her. war, um Wasser zu beschaffen. Bis weit ins 19. Jahrhundert war es in den meisten Regionen Deutschlands eine ebenso zeitintensive wie anstrengende Tätigkeit, sich mit Wasser zu versorgen. Brunnen spielten für Mensch und Vieh eine wichtige Rolle im Alltag; einerseits als Orte des Tränkens und Waschens, andererseits als unverzichtbarer Ort der Kommunikation und des Austausches. Beschwerlich war der Transport des Wassers von der Pumpe oder dem Brunnen zum Haus, was wir im Zeitalter des Wasserhahns kaum mehr nachvollziehen können. Mit dem Verlegen von Wasserleitungen kamen Mitte des 20. Jahrhunderts Badezimmer ins Spiel, und die Ansprüche an Körperpflege und Hygiene stiegen. Schon bald lösten Wasserklosett und Waschbecken das Plumpsklo im Hof oder die Waschgarnitur mit Schüssel und Kanne ab. Sauberes Trinkwasser wurde in westlichen Industrienationen schnell selbstverständlich. Einen weiteren wichtigen Fokus legt die Ausstellung mit interessanten Fotos und spannenden Exponaten auf die scheinbar unerschöpflichen Nutzungsmöglichkeiten des „blauen Goldes“: Findige Marketingstrategen ha ben das Mineralwasser trendig werden lassen, Waschmittel für weißere Wäsche empfohlen und das kräftesparende Waschen per Knopfdruck ermöglicht. Mit fortschreitender Industriegeschichte benötigten Industriestandorte das wertvolle Wasser ebenso wie Mühlen und später Wasserkraftwerke. Aber auch den Sehnsüchten, Mythen und Ängsten um das Element Wasser widmet sich die Ausstellung „Trüb und klar“. Spielerisch nimmt sich die Sonderausstellung ebenso der Rolle des Wassers in der Musik, im Sprichwort und mit kleinen Geschicklichkeitstricks an. Doch immer stellt sie dabei moderne und historische Aspekte von Wasser-Versorgung und –Nutzen in den Mittelpunkt und bringt damit verbundene Probleme wie Verknappung und Verschmutzung dieser kostbaren Ressource zur Sprache. So ist die Ausstellung als ein wichtiger Beitrag zum aktuellen öffentlichen Klimadiskurs zu betrachten und ihr Besuch ein absolutes Muss für ein klimabewusstes Jung und Alt. Weitere Informationen unter www.domaene-dahlem.de Ausstellungs-Öffnungszeiten: Mi.-So. 10–17 Uhr Jacqueline Lorenz

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