Gazette Wilmersdorf - Oktober 2020

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Oktober 2020

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

Wechselhafte Geschichte des Bahnhofs Grunewald

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Ausstellung über „Die wilden 20er“ Kunstforum Berliner Volksbank präsentiert das Nach(t)leben einer Epoche großformatige Werke von Die kulturellen Entwicklungen und Errungenschaften Gudrun Brüne, Albrecht der „wilden 20er“ des verGehse, Hubertus Giebe, Otto Gleichmann, Clemens Grösgangenen Jahrhunderts zer, Hartmut Neumann, Rofaszinieren die Menschen bis heute. Zum einhundertland Nicolaus, Wolfgang Peujährigen Jubiläum findet der ker, Bernard Schultze, Volker Beginn dieser aufwühlenStelzmann, Christian Thoden Epoche deutscher Geelke und Britta von Willert schichte in Medien, Mode, gezeigt. Ergänzt werden sie Gemälde und Papierarbeiten Literatur und vor allem in durch Schwarz-Weiß-Fotoder Kunst erneut große Beachtung. grafien im Stil der 20er-JahVor diesem Hintergrund re von Karl Lagerfeld aus den frühen 1990er-Jahren. beschäftigt sich die Ausstellung „Die wilden 20er – Kunstforum der Berliner Nach(t)leben einer Epoche. Volksbank, Kaiserdamm 105, Werke aus der Kunstsamm14057  Berlin. „Die wilden lung der Berliner Volksbank“ 20er – Nach(t)leben einer mit zwei prägenden Kunst- Clemens Gröszer, Triptychon Grand Café (Café Einstein), 2007-2011, Privatbesitz, Epoche“ wird bis 13. Dezemströmungen der 1920er-Jah- Öl auf Leinwand, © Gröszer 2020. Foto: Bernd Borchardt ber gezeigt. Öffnungszeiten: re: Neue Sachlichkeit und Dienstag bis Sonntag 10 bis Magischer Realismus. Wie diese Kunstforum der Berliner Volks- der großen Städte. Es ist auch bei 18 Uhr, Montag geschlossen. KarStilrichtungen das künstlerische bank. nachfolgenden Künstlergenera- ten 4 Euro/ermäßigt 3 Euro. HygiSchaffen späterer Generationen Wiederkehrendes Sujet dieser tionen bis heute immer wieder enevorschriften und weitere Inforbis in die Gegenwart beeinflusst beiden Stilrichtungen war das dargestelltes Thema. In der Aus- mationen unter www.kunstforum. haben, zeigt die Ausstellung im schillernde, sündige Nachtleben stellung werden überwiegend berlin .

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Gazette Wilmersdorf | 102020  |  3 2020 | 3 Gazette Wilmersdorf  |  OKTOBER

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! Die langen Sommertage neigen sich dem Ende zu, der Herbst hält Einzug: Ich empfehle einen Grunewaldspaziergang, um die Sinfonie der herbstlichen Farbenpracht zu genießen! Es bleibt die Sorge, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Wie werden sich die Zahlen der wirklich Infizierten mit denen überlagern, die sich jahreszeitlich bedingt lediglich eine Erkältung eingehandelt haben? Wie gehen wir damit an unseren Arbeitsplätzen damit um? Und wie geht es weiter mit den notleidenden Branchen wie Gastronomie oder Reinhard Naumann Veranstaltungsorganisation um, die seit Monaten wegen der Gefahr einer Ausbreitung des Virus nicht voll arbeiten können. Wie können wir ihnen helfen? Uns alle, Politik, Verwaltung und jede Bürgerin und jeden Bürger stellt das Virus fortwährend vor Situationen, denen es mit Solidarität und Vernunft zu begegnen gilt.

Erster virtueller Gipfel mit Partnerstädten Seit 1962 sind wir mit Mannheim städtepartnerschaftlich verbunden. Corona und die Folgen für Städte und Kommunen stand auch im Mittelpunkt eines virtuellen Bürgermeister*innengipfels der Partner- und Freundschaftsstädte sowie internationaler Fachexpert*innen, den Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz anlässlich des 75. Jubiläums der Vereinten Nationen organisiert hat. Wir waren uns einig, dass die Städte und Kommunen in der Krise zeigen und gezeigt haben, dass ihre Leistungsfähigkeit, aber auch ihre Solidarität und internationale Kooperation in Krisenzeiten von unschätzbarem Wert sind. Deutlich wurde in diesem Zusammenhang aber auch, dass die Ziele der Vereinten Nationen, insbesondere die Schaffung einer friedlichen Welt, die Achtung der Menschenwürde, die Gleichberechtigung der Geschlechter sowie ein guter Lebensstandard, für alle Menschen nach wie vor von ungebrochener Aktualität sind. Wir müssen alles unternehmen, diese

Institution zu stärken, um gemeinsam eine nachhaltige Strategie zu haben und eine klare Kommunikation mit den Bürger*innen zu pflegen. Die Transparenz von Entscheidungen ist deshalb noch wichtiger geworden. Am Ende des internationalen Gipfels habe ich gemeinsam mit den Vertretern der Städte, mit denen Mannheim partnerschaftlich verbunden ist, Beyoğlu (Türkei), Bydgoszcz (Polen), Chișinău (Moldawien), Klaipėda (Litauen), Riesa (Sachsen), Swansea (Großbritannien), Toulon (Frankreich), Windsor (Großbritannien und Zhenjiang (China), eine gemeinsame politische Erklärung unterzeichnet, die die Verdienste der Vereinten Nationen würdigt.

222. Kiezspaziergang im Oktober endlich wieder draußen Ich denke, viele von Ihnen werden sich darüber genauso freuen, wie ich: Am Samstag, 10. Oktober 2020, wird es um 14 Uhr wieder einen Kiezspaziergang geben, bei dem ich wieder live und ausschließlich an der frischen Luft durch einen unserer Kieze führen werde. Im Mittelpunkt steht dieses Mal der Jungfernheidepark, in dem es in den vergangenen Monaten doch einige Neuigkeiten und Veränderungen gab, die ich Ihnen gern zeigen möchte. Leider erlauben uns die Auflagen des Gesundheitsamts nur eine Teilnehmerzahl von maximal 80 Personen, die sich zudem auch alle mit einem Mundschutz einfinden müssen. Anmelden können Sie sich in der Pressestelle unter (030) 9029-12358. Der Treffpunkt wird nur den Teilnehmenden bekannt gegeben. Sehen Sie es uns bitte nach, wenn die Plätze schnell ausgebucht sind. Der nächste Kiezspaziergang kommt bestimmt.

20. Bezirkstag mit Verleihung der Bürgermedaillen Eine besondere Freude ist es mir jedes Jahr, auf dem Bezirkstag Bürgerinnen und Bürger auszuzeichnen, die sich in herausragender Weise um den Bezirk verdient haben. Die Jury hat sich diesmal für zwei Persönlichkeiten entschieden, denen ich gemeinsam mit der Vorsteherin der Bezirksverordnetenver sammlung, Annegret Hansen, im Rahmen des traditionellen Festaktes am 19. Oktober 2020 die bezirkliche Bürgermedaille verleihen darf.

Die Nominierungen für den Integrationspreis 2020 beginnen! Für preiswürdig halten wir auch das unermüdliche Engagement vieler Charlottenburger*innen und Wilmersdorfer*innen, die sich um das so wichtige interkulturelle Zusammenleben im Bezirk kümmern. Jedes Jahr am 18. Dezember 2020 verleihen die BVV und das Bezirksamt den Integrationspreis für besondere Aktivitäten und Leistungen rund um solche Aktivitäten. Die Auszeichnung geht jedes Jahr an eine Privatperson und eine Organisation. Dieses Jahr findet die Preisverleihung bereits zum achten Mal statt. Wer einen solchen Menschen oder eine solche Institution kennt und gern vorschlagen möchte, kann Vorschläge für die diesjährige Ehrung bis Sonntag, 25. Oktober 2020, schriftlich oder per E-Mail an das Integrationsbüro Charlottenburg-Wilmersdorf, Otto-Suhr-Allee 100, 10585  Berlin |integrationsbuero@ charlottenburg-wilmersdorf.de einreichen. Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@ charlottenburg-wilmersdorf.de. Und weiterhin gilt natürlich: Abstand halten und Respekt wahren! Herzlich grüßt Sie mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit Ihr     Reinhard Naumann

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Denkmal für polnische Befreier Hunderttausende Polinnen und Polen kämpften im Zweiten Weltkrieges gegen das Deutsche Reich und seine Verbündeten

Der deutsche Vernichtungskrieg, begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939. Er kostete sechs Millionen Polen das Leben, darunter drei Millionen im Holocaust ermordete polnische Juden. Polnische Soldaten kämpften im

Frühjahr 1945 auch an vorderster Front für die Befreiung Berlins von der Nazi-Herrschaft. Von Charlottenburg aus sind sie gemeinsam mit der Roten Armee bis zur Siegessäule und schließlich zum Reichstag vorgedrungen. Dort hissten sie die polnische Flagge.

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Anlässlich des 81.  Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen und Beginns des Zweiten Weltkriegs wurde am 1. September vor der Technischen Universität am Ernst-Reuter-Platz das Denkmal für die polnischen Befreier eingeweiht. Neben Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann und dem polnischen Botschafter S.E. Prof. Andrzej Przyłębski nahmen an der Einweihung des Denkmals auch die letzten lebenden polnischen Kriegsveteranen der 1. Tadeusz-Kościuszko-Infanterie-Division der 1. Polnischen Armee (1. AWP) teil, die im Frühjahr 1945 unter anderem die Bezirke Charlottenburg und Tiergarten vom Nationalsozialismus befreit haben. Oberst Eugeniusz Skrzypek (geb. 26. August 1923) hat in einer Ansprache von dieser Zeit berichtet.

Der polnische Unteroffizier Michal Bicz vom 7. Haubitzen-ArtillerieRegiment der 1. Polnischen Armee am Charlottenburger Tor. � Foto: Centralne Archiwum Wojskowe WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG Geborgen im Kiez.

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Von der Kanonenbahn zur S-Bahn Wechselhafte Geschichte des Bahnhofs Grunewald Eine strategische Ost-West-Verbindung – das sollte die Bahn sein, die später im Volksmund Kanonenbahn genannt wurde. Heute ist die Bezeichnung Wetzlarer Bahn geläufiger. Die Planung einer Bahnstrecke von Charlottenburg nach Metz in Elsass-Lothringen – das zu dieser Zeit zum Deutschen Kaiserreich gehörte – wurde 1873 beschlossen. 1879 bekam der Grunewald seinen ersten Bahnhof. Er hieß„Hundekehle“. Der Name Grunewald war damals nämlich schon vergeben – er war die Bezeichnung für den heutigen Bahnhof Halensee. Die Bahnhöfe wurden 1884 umbenannt. Vermutlich war das Bahnhofsgebäude anfangs eher einfach, da überwiegend Ausflügler die Bahnstrecke nutzten, um in Grunewald auszusteigen. Das änderte sich 1899 mit dem Bau der Villenkolonie. Der Regierungsbaumeister Karl Cornelius bekam den Auftrag, hier einen Bahnhof errichten zu lassen. Gemeinsam mit dem Architekten Waldemar Suadicani hatte er bereits mehrere Bahnhöfe entworfen – beispielsweise in Lichtenberg, Wiesbaden, Rahnsdorf, Köpenick und Karlshorst. Der Bahnhof Grunewald bekam ein repräsentatives Eingangsgebäude – passend zu den Villen, die nach und nach in seiner Umgebung entstanden. Mit zwei kleinen Türmchen neben dem Giebel über dem Eingangstor und dem Flügelrad anstelle eines Wappens erinnert er an eine kleine Burg. Eine blau-goldene Uhr komplettiert das Ensemble. Anfangs hielten an der Station die

Das Bahnhofsgebäude wurde 1899 erbaut. Züge der Wetzlarer Bahn und die „Grunewaldzüge“ der Ringbahn. Mit der Elektrifizierung der S-Bahn im Jahr 1928 fuhren hier die Züge

Zugang zu den Bahnsteigen. der Stadtbahn und die Grunewaldzüge der Ringbahn wurden eingestellt. Heute halten hier die Züge der S7.

Dunkle Zeiten Vor fast 80  Jahren fuhren vom S-Bahnhof Grunewald die Züge in die Todeslager. Mehrere Mahnmale erinnern an diese Zeit. In langen Reihen wurden die jüdischen Bewohner der Stadt zum Bahnhof getrieben, in der Hand Koffer und Taschen mit wenigen Habseligkeiten. Damit die Geschehnisse nicht in Vergessenheit gerieten, brachte eine unbekannte Gruppe 1953 eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Deportationen am Signalhaus an. Diese Tafel wurde einige Zeit später wieder entfernt. 1973 folgte eine weitere Tafel, die jedoch 1983 gestohlen wurde. Am 46. Jahrestag

des ersten Deportationszug, dem 18. Oktober 1987 errichtete die Frauengruppe der evangelischen Grunewald-Gemeinde auf dem Bahnhofsvorplatz ein Mahnmal, das aus drei Eisenbahnschwellen bestand, von denen eine senkrecht stand. Auf einer Schwelle befand sich eine Messingplatte mit Erinnerungsinschrift. Nachdem die Initiatorinnen aus Altersgründen nicht mehr in der Lage waren, das Mahnmal zu pflegen, wuchs es zu. Die Messingplatte wurde gestohlen. 2005 ließ man es in vereinfachter Form wieder aufbauen und erneut eine Messingplatte montieren. Seit 1991 steht ein 18  Meter langer Betonblock mit schemenhaften

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Das Mahnmal erinnert an deportierte Menschen. Umrissen deportierter Menschen vor Ort. Der Entwurf stammt von dem polnischen Künstler Karol Broniatowski. Das zentrale Denkmal befindet sich hingegen entlang des Gleises. Auf 186 Stahlgussobjekten, von denen jedes für einen der Züge steht, die die Menschen in die Konzentrationslager brachten, stehen Datum der Abfahrt, Anzahl der Deportierten und das Ziel des Zuges. Zusätzlich wurde der bereits abgetragene Bahnsteig auf einer Länge von ca. 160 Metern wieder aufgebaut. 2012 pflanzte Lukacz Sorowiec im Rahmen der Biennale Birken aus der Umgebung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf dem Bahnhofsvorplatz.

Karmielplatz am Bahnhof Am 18. Oktober 2015 wurde der Platz vor dem S-Bahnhof Grunewald auf den Namen Karmielplatz getauft. Anlass war die zu dem Zeitpunkt 30-jährige Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Karmiel in Israel und Charlottenburg-Wilmersdorf. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf pflegt eine lebendige Partnerschaft mit Karmiel in Israel.

Neben gegenseitigen Besuchen politischer Delegationen lag ein Schwerpunkt der partnerschaftlichen Aktivitäten von je her im Jugendaustausch und dem Austausch von Fachkräften innerhalb der Verwaltungen. Aber auch im kulturellen sowie im Sportbereich hat es in den vergangenen Jahren es Begegnungen und Projekte gegeben. Das 1964 gegründete Karmiel ist Teil des „Besiedlungs- und Entwicklungsplans für Galiläa“. Seit 1985 ist der Ort eine Stadt. Karmiel liegt in Galiläa im Nordbezirk Israels, etwa 20 Kilometer östlich von Akko. Die Stadt hat ein 24  Quadratkilometer großes Industriegebiet, das von den Wohnbezirken getrennt ist. Hier haben sich Firmen aus dem Baugewerbe, Plastik-, Holz-, Eisen- und Stahlverarbeitung, Textilfirmen sowie High-Tech-Anbieter niedergelassen. Unter den ca.  8000 Angestellten sind sowohl jüdische Einwohner als auch ihre arabischen Nachbarn. Viele Bewohner von Karmiel arbeiten jedoch in Haifa, das über eine Nationalstraße mit dem Ort verbunden ist.

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Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Warum wird bei der Errichtung der drei neuen Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) in Charlottenburg-Wilmersdorf der Bürgerwille missachtet? In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Unser Bezirk steht für eine Willkommenskultur gegenüber geflüchteten Menschen. Viele von ihnen machen eine Ausbildung, studieren oder gehen arbeiten. Diese Solidarität und Haltung beruhen maßgeblich auch auf dem Engagement vieler Bürger*innen. Ihnen möchten wir dafür danken! Auch das ist Bürgerwille, auch wenn es der AfD mit ihrem ausgrenzenden Weltbild nicht zu passen scheint. Der Bezirk ist nicht Bauherr der Standorte und die Baugenehmigungen folgen der Vorgabe des Senats zur Realisierung des dringend benötigten Wohnraums. Für die Quedlinburger Straße unterstützen wir die Forderung aus der Nachbarschaft, wegen der Größe Wohnraum nicht nur für Flüchtlinge, sondern z. B. auch für Studierende zu schaffen. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann hat dies vom Senat wiederholt eingefordert. Transparenz ist uns wichtig: Bei der öffentlichen Information zur Brabanter Straße konnten im Februar durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, die Polizei und den Bezirk viele Fragen beantwortet werden. Missverständnisse und Fehlinformationen, zum Teil im Vorfeld bewusst gestreut, konnten ausgeräumt werden. Wir sprechen uns dafür aus, dass die beiden anderen Veranstaltungen, die wegen Corona abgesagt werden mussten, nachgeholt werden. Alexander Sempf

CDU-Fraktion Die Bezirke müssen Senatsvorgaben zur Aufnahme Geflüchteter erfüllen. Die Ausrede, dass ein Innenstadtbezirk flächenmäßig begrenzt ist, kann durch Einfallsreichtum kompensiert werden. Da half das „Flüchtlingsbaurecht“, welches durch Verzicht auf bestehende bauplanrechtliche Vorgaben eine schnellere Reaktion auf den Handlungsbedarf ermöglichte. Wenn in den so „beschleunigten“ Bauvorhaben Brabanter Str., Fritz-Wildung-Str. und Quedlinburger Str. (Q45) auch nur zum Teil von Anfang an andere Personengruppen als Geflüch tete untergebracht werden, entfällt der notwendige Grund zur Realisierung der Projekte. Das ist sehr ärgerlich, denn nur eine bunte Vielfalt aller Bevölkerungsanteile verhindert Ghettos und trägt zur Integration bei. Bürger fordern zu Recht kleinere Unterkunftsstandorte, eine mitaufwachsende soziale Infrastruktur und Antworten: Warum z. B. wurde bei der Unterkunft Q45 die Festvermietung an das LAF von 3 auf 5 Jahre erhöht? Warum kann danach eine gemischte Vermietung nicht bereits jetzt fester Teil der Verhandlungen sein? Rot-Grün-Rot versäumt es gegen den Willen der CDU-Fraktion in der BVV, dem Bezirksamt den Rücken zu stärken. Öffentlichkeitsarbeit zu MUFs? – angeblich auch nicht Bezirkssache. Kristina Wagner

B‘90/Grünen-Fraktion Auch unser Bezirk ist in der Pflicht, Unterkünfte für Geflüchtete zu schaffen. Dies erfolgt in der Quedlinburger Straße, der Fritz-Wildung-Straße und der Brabanter Straße. Es entsteht nachhaltiger Wohnraum für alle, denn die Nutzung als MUF ist zeitlich befristet. Bündnisgrüne Position ist es, möglichst nicht mehr als 300 Geflüchtete in einer Unterkunft unterzubringen; noch besser wären eigene Wohnungen. Zwei der oben genannten Standorte erfüllen dieses Kriterium. An den Standorten gab es mehrere Informationsveranstaltungen des Bezirks. Wichtig war es, in den Dialog mit den Anwohnenden zu treten. Anregungen konnten gegeben werden, aber wie bei allen Baugenehmigungen gibt es auch hier kein formelles Beteiligungsverfahren. Es ist uns gelungen, in der Quedlinburger Straße die Einrichtung eines Kiezcafés und einer Kita, die für alle nutzbar sein sollen, zu integrieren, um den Standort in den Kiez zu öffnen. Einen einheitlichen Bürgerwillen gibt es bei dem Thema nicht. Denn nicht nur der Bürger*innenwille ist zu betrachten, der sich gegen eine Unterkunft stark engagiert. Auch die Geflüchteten in un serem Bezirk sind nun demnächst unsere Nachbarn und damit unsere Bürger*innen. Susan Drews

FDP-Fraktion Die FDP-Fraktion begrüßt, dass die Unterkunft für Geflüchtete in der Quedlinburger Straße nun gebaut werden kann. Vor allem sind wir beeindruckt, dass die Erteilung der Baugenehmigung nur sechs Monate gedauert hat. Das Verfahren hat gezeigt, wie zügig auch im Wohnungsbausektor Dinge umgesetzt werden, wenn der Wille des Bezirksamtes und R2G vorhanden ist. Die Unterkünfte werden dringend benötigt. Die FDP-Fraktion hat jedoch gefordert, keine extrem großen Unterkünfte zu bauen, da diese für die Integration nicht förderlich sind. Der FDP-Antrag, dass beim Wohnungsneubau von privaten Investoren der Bau von Unterkünften für Geflüchtete auf die Quote von Sozialwohnungen angerechnet wird, um so die Durchmischung zu gewährleisten, wurde allerdings abgelehnt. Stattdessen forderte R2G immer wieder Screenings, um weitere mögliche Standorte zu finden. Diese Screenings brachten jedoch keine sinnvollen Ergebnisse. Im Rahmen ihrer idiologischen und festgefahrenen Denkansätze hat R2G sogar versucht, den Bürgerwillen mit dem Ziel der Durchmischung zu achten. Allerdings stellte er eine klare Überforderung für R2G und das Bezirksamt dar. Maximilian Rexrodt Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Drei neue Unterkünfte für Flüchtlinge mit über 1000 Bewohnern werden im Bezirk errichtet. Kritik daran wurde weitgehend missachtet. Eine Informationsveranstaltung für die Unterkunft in der Brabanter Straße gab es erst, nachdem die Bauarbeiten bereits begonnen hatten. Für den Bau in der Fritz-Wildung-Straße wurde die Veranstaltung wegen Corona abgesagt – kein neuer Termin ist in Sicht. In der Quedlinburger Straße haben die Anwohner Angst vor einer Gettobildung in ihrem Kiez und fordern eine Durchmischung bei der Belegung der Unterkunft. Der Senat verweigert dies und will dort ausschließlich „Flüchtlinge“

unterbringen. Mangelnde Information und Missachtung des Bürgerwillens! Warum? 2015 wurden den Deutschen Ingenieure und Wissenschaftlern versprochen, die später unsere Renten bezahlen würden. All dies hat sich als Lüge erwiesen. Illegal in unsere Sozialsysteme eingewandert sind überwiegend kulturfremde, bildungsferne Menschen, viele davon frauenverachtend, antisemitisch und homophob eingestellt. Der Satz der umstrittenen Kanzlerin „Wir schaffen das“ war eine dreiste Irreführung. Probleme zeigen sich heute überall. Anstatt sich endlich ehrlich zu machen, werden die Menschen weiterhin getäuscht, ihre Ängste ignoriert, ihre Wünsche missachtet. Michael Seyfert

Linksfraktion Was genau meint dieser „Bürgerwille“, auf den die AfD hinauswill? Ist es die Angst einer kleinen Gruppe um den Wertverlust ihres kürzlich erworbenen Wohneigentums? Oder der generelle Hass dieser Partei gegenüber Menschen, die nicht in ihr fremdenfeindliches Weltbild passen? Der Wille der Bürger*innen wird nicht missachtet: Diverse Veranstaltungen vor Ort boten die Chance, sich über den Planungsstand der Unterkünfte zu informieren und aktiv an der Ausgestaltung mitzuwirken. Diese Treffen waren stets konstruktiv, viele Vorschläge wurden gemacht und aufgenommen – jede*r hat die Möglichkeit sich einzubringen. Mit dem Ziel der nachhaltigen Integration von Menschen, die vor Hunger und Krieg fliehen, um sich und ihren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Nicht nur die Mehrheit der Berliner*innen ist bereit für die Aufnahme Geflüchteter – zahlreiche Initiativen und Nachbar*innen, die in der Geflüchtetenhilfe aktiv sind, zeigen dies. Auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UN garantiert jedem Menschen das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit. Wenn die AfD vom „Bürgerwillen“ spricht, meint sie ihr eigenes rassistisches Weltbild, schürt Ängste, will spalten. Niemand darf sich davon vereinnahmen lassen. Frederike-Sophie Gronde-Brunner

1 235 Zeinen pro Fraktion Vorwort SPD CDU Grüne FDP AfD Linke

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Berliner Spaziergänge

Bummeln auf dem Tauentzien

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Am 10. Oktober soll die Straße drei Stunden autofrei bleiben

Vom alten Charlottenburg über den Kurfürstendamm, von Wilmersdorf, Schmargendorf und Grunewald bis nach Westend. Das Heft „Charlottenburg-Wilmersdorf“ der Berliner Spaziergänge führt mit vielen Informationen durch den Bezirk. Drei Hefte über den Südwesten Berlins: Charlottenburg-Wilmersdorf und seine Nachbarn Steglitz-Zehlendorf sowie Tempelhof-Schöneberg lassen sich bei Spaziergängen entdecken. Die Serie „Berliner Spaziergänge“ umfasst diese Bezirke und weitere Bände. Jeweils fünf Spaziergänge werden detailreich beschrieben. Aktuelle und historische Gebäude, bekannte Bewohner, interessante

Ereignisse und mehr werden in den Heften festgehalten. Dank der genauen Wegbeschreibung ist ein Verirren kaum möglich. Auf 66 Seiten mit vielen Abbildungen bekommt man viele Anregungen für den nächsten Ausflug zu Fuß. Ob Neuzugezogene oder Alteingesessene – in den Bezirken gibt es noch viel Interessantes zu entdecken. Die Berliner Spaziergänge „Charlottenburg-Wilmersdor f “ von Barbara Schäche, „Steglitz-Zehlendorf“ von Wolfgang Holtz und Christian Simon sowie „Tempelhof-Schöneberg“ von Christian Simon sind im Elsengold Verlag erschienen. Sie sind zum Preis von jeweils 5 Euro im Buchhandel erhältlich.

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Am Samstag, den 10.  Oktober kann die Tauentzienstraße etwas anders erlebt werden: Zwischen Ranke- und Nürnberger Straße sollen Autos von 11 bis 14  Uhr draußen bleiben. Die Pop-Up-Fußgängerzone geht auf die Initiative Bündnis Stadt für Menschen zurück. Falls das Besucheraufkommen sehr hoch ist, ist geplant, im weiteren Verlauf den Kurfürstendamm bis zur Joachimsthaler Straße zu sperren. Die autofreie Zeit wird für eine Diskussion mit Politikern genutzt. Teilnehmen werden unter anderem Bundestagsabgeordneter Cem Özdemir (Grüne), Baustadtrat Oliver Schruoffenegger (Grüne), Professor Dr. Oliver Schwedes, Fachgebietsleiter Integrierte Verkehrsplanung der

Rüdesheimer Platz 7 14197 Berlin Klaus-Uwe Ittner

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TU Berlin und Stadtplaner Martin Aarts aus den Niederlanden. Ob es jedoch auf lange Sicht tatsächlich eine Fußgängerzone am Kurfürstendamm oder Tauentzien gibt, ist fraglich. Zumindest die AG City äußerte Kritik. Sie kann keine Vorteile für die Einzelhändler erkennen.

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Gemeindezentrum Plötzensee wird 50 Jahre alt Das Gemeindezentrum Plötzensee ist ein wichtiger Teil des „Pfades der Erinnerung“ in der Gedenkregion Charlottenburger Norden. Es wurde am 1. Advent 1970 als zweiter Standort der evangelischen Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord für die Menschen der neu erbauten Paul-HertzSiedlung eingeweiht. Mit Bezug zur Gedenkstätte Plötzensee, wo im früheren Hinrichtungsschuppen Frauen und Männer im Widerstand gegen die Nazi-Barbarei ermordet wurden, prägt der „Plötzenseer Totentanz“ des Österreichers Alfred Hrdlicka den Gottesdienstraum. Anlässlich des Jubiläums hat Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann am 6.  September an der Eröffnung der Fotoausstellung zum 50-jährigen Bestehen des Gemeindezentrums im Gemeindesaal teilgenommen.

Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann: „Ich freue mich auf die Ausstellungseröffnung, denn die Fotos werden uns fünf Jahrzehnte evangelischer Gemeinde- und

Listen to Space Noch bis zum 8. November werden in der Kommunalen Galerie Berlin Installationen von Ulrike Flaig gezeigt. Es geht um die Auslotung von Zwei- und Dreidimensionalität, um das Ineinanderweben von Akustischem und Visuellem, um ein Spiel mit Halbdurchlässigkeit, Spiegelung und Rhythmen. Grundlage ist eine Idee, die die Künstlerin zu Raumkompositionen inspiriert hat. Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Mittwoch 10

Ulrike Flaig, Listen to the space, 2020. bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Sicherheit auf dem Breitscheidplatz Gedenkarbeit in der Paul-HertzSiedlung nahebringen. Wer die Gedenkkirche mit dem äußerst beeindruckenden und in seinen Botschaften auch heute noch hochaktuellen „Plötzenseer Totentanz“ noch nicht gesehen hat, sollte sich unbedingt auf den Weg in den Charlottenburger Norden machen.“

Sicherheit vs. Aufenthaltsqualität? Für die FDP in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Tempelhof-Schöneberg muss das kein Gegensatz sein. Allerdings wird der Plan, 16 Meter hohe Buchstaben mit dem Schriftzug „Berlin“ als Barriere auf den Platz zu stellen, kritisch gesehen. Der Vorschlag: Stadt möbel als Sperren. Diese gibt es in einer Qualität, die Terroranschläge wie den im Jahr 2016 verhindern. Ob „City-Tree“, Sitzbänke zum Verweilen oder Kunst – diese Barrieren könnten Aufenthaltsqualität und Sicherheit zugleich verbessern. Die BVV nahm den Antrag der FDP einstimmig an. Anzeige

Trainierte Muskeln stärken unsere Abwehrkraft. Zwischen den Motoren unseres Lebens und einem funktionierenden Immunsystem besteht ein physiologischer Zusammenhang. Neben direkten Wirkungen arbeitender Muskeln durch Gewebshormone wird insbesondere unser Stoffwechsel verbessert. Speziell ein gut eingestellter Insulinspiegel scheint dabei ein Schlüsselfaktor zu sein. Muskulatur als körpereigene Apotheke Wir dürfen unsere Muskeln nicht nur als „Motoren“ sehen, die Kraft entwickeln. Denn die Medizin hat in den letzten Jahren deren Funktionen stetig weiterentschlüsselt. Aktive Muskulatur gibt wichtige Informationen an jede unserer Körperzellen weiter. Dies geschieht durch Hunderte hormonähnliche Botenstoffe, sogenannte Myokine. Eine spezifische Funktion, insbesondere der sogenannten Interleukine, ist der Einfluss auf unser Immunsystem, vergleichbar mit einem Katalysator. Botenstoffe unserer Muskeln beeinflussen dadurch sowohl zelluläre als auch plasmagebundene Abwehrreaktionen. Sie sind zugleich Gegenspieler der Adipokine, krankheitsfördernder Substanzen aus unserem Fettgewebe, die chronische Entzündungen entfachen können. Interleukin 6, das wohl am besten erforschte Myokin, stimuliert direkt die Bildung neuer Abwehrzellen und wirkt dazu noch entzündungshemmend. Der Zustand unserer Muskulatur hat auf diesem Weg sogar einen großen Einfluss darauf, wie alt wir biologisch sind.

Training gegen Insulinresistenz Muskeln nehmen Zucker aus dem Blut auf und bevorraten diesen als Treibstoff in Form von Glykogen. Werden unsere Motoren jedoch zu selten angeworfen oder ist deren Lagerkapazität – konkret unsere Muskelmasse – zu klein, dann sind die Speicher sehr schnell voll. Der Blutzucker steigt dadurch an. Trotz reaktiv höherem Insulinspiegel, der normalerweise die Türen der Muskeln wieder öffnet, bleiben sie nun wegen Überfüllung geschlossen. Wir sprechen in dieser Situation von einer Insulinresistenz, die gleichzeitig Blutzucker, Insulinspiegel und unsere Blutfette, in die der Zucker nun umgewandelt wird, pathologisch erhöht. Selbstverständlich spielen auch unsere Ernährung und die Energiebilanz hier eine große Rolle. Es entsteht so eine fatale Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck sowie erhöhtem Blutzucker und Blutfetten, das sogenannte metabolische Syndrom, auch tödliches Quartett genannt. Dieses hat in allen Industrieländern das Ausmaß einer wahren Epidemie erreicht, an die wir uns aber leider gewöhnt haben. Schutz vor Zivilisationskrankheiten und Infektionen Wer seine Muskulatur erhält und diese regelmäßig nutzt, beugt einer Insulinresistenz wirksam vor. Körperliche Aktivität schützt so effektiv vor Altersdiabetes und Herz-KreislaufErkrankungen. Und wer stark ist, erhöht seine

Lebenserwartung. Unabhängig von der aktuellen Coronapandemie ist erwiesen, dass Diabetiker generell ein größeres Risiko haben, an einer Infektion zu erkranken oder sogar an dieser zu versterben. Dies gilt auch für COVID-19. Die optimale Einstellung unseres Stoffwechsels durch regelmäßige körperliche Aktivität – minimal 2,5 Stunden pro Woche – sowie ein gezieltes Training der Muskulatur gelten dagegen als beste Voraussetzungen für den Erhalt unserer Gesundheit. Dazu sind Muskeln noch die größten Proteinspeicher und damit substanzielle Basis für den schnellen Aufbau neuer Immunzellen, wenn dies bei einer Infektion notwendig wird. Ein Verlust der Motoren unseres Lebens durch Inaktivität oder hohes biologisches Alter hat dagegen zwangsläufig eine Reduzierung unserer Abwehrkraft zur Folge. Dr. med. Frank Horlbeck

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Die Welt von Wasser umspült

Joachim Schmettau schuf den Weltkugelbrunnen auf dem Breitscheidplatz Sommer auf dem Breitscheidplatz. Touristen ziehen ihre Handys samt Selfie-Stangen hervor, um sich vor dem großen Brunnen zu fotografieren. Kinder toben und halten immer wieder die Hände ins Wasser. Ein Krokodil lümmelt sich faul am Brunnenrand in der Sonne. Wenn es nicht aus Bronze wäre, würden die Passanten sicher nicht so entspannt vorüberschlendern. Das Tier liegt am Weltkugelbrunnen, der mit seinen roten Granitblöcken den

Eingang zum Europa-Center auf dem Breitscheidplatz ziert. Längst ist er ein Wahrzeichen der City West geworden. Am 12.  August 1983 wurde er eröffnet. Er bekam von den Berlinern ziemlich schnell den Namen „Wasserklops“ verpasst. Der Brunnen wurde zu einem beliebten Treffpunkt. In dem Wasserbecken mit einem Durchmesser von 16 Metern befindet sich eine Halbkugel. Sie ist umgeben von Skulpturen und mit den Schrif Seit über 30 Jahren Schlüssel- und Schlossdienst

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ten verschiedener Kulturen verziert. Die Halbkugel mit ihren Öffnungen bildet die Basis des Brunnens. Oben von der Weltkugel, über die Treppe und Stufen neben dem zentralen Motiv, plätschert das kühle Nass. Motive und Figuren, wie die „Alm“, die „Mülldeponie“, Harry, der Dreher, die Badende mit dem Bauarbeiterhelm und viele andere lassen sich auf dem Brunnen entdecken. 2013 gab es eine Diskussion über die Zukunft des Brunnens.

Im Zuge des Umbaus des Zugangsbereichs vom Europacenter dachte man sogar über einen Abriss des Wasserklopses nach. Aber schließlich entschied man sich, den Brunnen zu erhalten. Vermutlich hätte ein Abriss des beliebten Brunnens einen Proteststurm erzeugt.

Sanierung ab Oktober Der Weltkugelbrunnen ist allerdings in die Jahre gekommen, wie nicht nur die Kalkablag

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„Vater“ des Weltkugelbrunnens ist der Berliner Bildhauer Joachim Schmettau. Er wurde 1937 in Bad Doberan geboren und kam 1945 nach Berlin. Von 1956 bis 1960 studierte er an der Hochschule der Künste (seit 2001 Universität der Künste). Er schloss das Studium als Meisterschüler von Professsor Ludwig G. Schreiber ab. Seine Werke finden sich heute in vielen Sammlungen wieder. Joachim Schmettau schuf zudem zahlreiche öffentliche Werke. Der Weltkugelbrunnen mit seiner charakteristischen glatten Oberfläche und den für den Künstler typischen Bronzefiguren ist wohl das bekannteste und meistfotografierte Kunstwerk.

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Der Künstler Joachim Schmettau

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rungen auf dem roten Granit zeigen. Im Juli hieß es zwar „Wasser marsch“ für das beliebte Fotomotiv der Berlin-Touristen. Doch schon in diesem Monat wird der Brunnen wieder ausgeschaltet – und bleibt es laut Planung für die nächsten eineinhalb Jahre. Dann soll fleißig saniert werden, denn auch die Technik des mittlerweile 37 Jahre alten Wahrzeichens ist längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Die Voraussetzung für die Sanierung ist allerdings, dass der Senat Geld dazu gibt. Denn da der Wasserklops nicht der einzige Brunnen-Sanierungsfall im Bezirk ist, kann Charlottenburg-Wilmersdorf alleine die Kosten – die sich um 500 000  Euro bewegen – nicht aufbringen.

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Vorgestellt: Derk Ehlert, Wildtierexperte des Landes Berlin In Zehlendorf fand er zur Natur Der Mann ist ein Phänomen: Eben noch hat er Naturinteressierten das „wilde Berlin“ im Natur-Park Schöneberger Südgelände gezeigt, wo Bahngelände, Landschaftschutzgebiet und Naturschutzgebiet eine so reizvolle Symbiose bilden. Und nun – zeitlich genau getaktet – ist unser Gespräch mit Derk Ehlert, Wildtierexperte, Naturschützer und Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, angesagt. Dahinter steht mit Fachfragen zur Afrikanischen Schweinepest bereits der RBB in der Warteschleife. Das Leben des bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Berlin beschäftigten Wildtierbeauftragten beinhaltet also weitaus mehr, als das Beobachten von sich allzu heimisch fühlenden Wildschweinen vor der Haustür, das Zählen von Füchsen in Parks oder Auswerten von Fotofallen. Etwa 20.000 nachgewiesene Tier- und Pflanzenarten besitzt Berlin, und so manches Wildtier hat die belebte Hauptstadt zu seinem Wohnort erklärt. Dass Ehlert stets mit spürbar herzlicher Begeisterung, Fachwissen und positiver Herangehensweise als Ansprechpartner bereitsteht, wann immer es um die Beantwortung von Fragen rund um das Wildtier in der Großstadt geht, zeigt einmal mehr: Dieser Mensch mag nicht nur Tiere und Natur, nein, er hat auch ein em der Hand des Regierenden Bürgermeisters in Berlin, Michael Müller, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht bekam.

Frühe Leidenschaft für Tiere und Natur

Derk Ehlert, Berliner Wildtierbeauftragter und Naturschützer. pathisches Händchen für Menschen. Dazu gesellt sich seine besondere Fähigkeit, Fakten zu Wildtier- und Naturthemen so zu erklären, dass auch der letzte Umweltstoffel sie verstehen und nachvollziehen kann. Das persönliche Gespräch ist seine erfolgreiche Methode, um Probleme zu lösen, die mit Wildtieren zusammenhängen. „Ich möchte die Menschen mitnehmen und toleriere, dass manche von ihnen Wildschweine in ihrem Garten wenig attraktiv

ANKAUFSBERATER

finden. Ich mache ihnen aber auch klar, dass Wildtiere sich halt dort aufhalten, wo es für sie am angenehmsten ist“, erklärt der Naturexperte, der mit dieser Herangehensweise viel positive Resonanz erhält. So wundert es kaum, dass Tier-, Mensch- und Naturfreund Ehlert, der alles andere als nebenbei auch noch Vorsitzender der Derk-Ehlert-Stiftung für den Erhalt und die Bewahrung des Naturparadieses Gülper See ist, vor fast genau drei Jahren aus

1967 in Berlin geboren, entwickelte Derk Ehlert schon früh aus eigenen Stücken Feingefühl und Interesse für Natur und Umwelt. Er bekam als fünfjähriger Steppke sein erstes Vogelbuch, zog mit Bepflanzungsmaßnahmen auf dem heimischen Hof gegen die ansteigende Bodenversiegelung in Berlin zu Felde. Als Jugendlicher engagierte er sich im Vorfeld der Einrichtung des 1984 eröffneten Freilandlabor Zehlendorf und war nach der Schule oft auf dem rund 30.000  Quadratmeter großen Gelände an der Sachtlebenstraße anzutreffen, das heute als ältestes Freilandlabor Berlins gilt und Schülern praktischen Naturschutz erklärt. Hier lernte auch der junge Naturschützer einheimische Natur und ökologische Zusammenhänge kennen, die ihn auf seine spätere Berufung als Wildtierexperte praktisch vorbereiteten. Er half als 14-Jähriger mit, dass das Zehlendorfer Feuchtbiotop am Berliner Stadtrand erhalten bleiben konnte, indem er Käfer- und Vogelarten zählte und Artenlisten

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Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2020  |  15 darüber erstellte, die schließlich sogar den Bezirksbürgermeister erreichten.

Naturschutzexperte für Mensch und Tier Nach seinem Studium der Landschaftsplanung („Biologie habe ich nicht studiert, da das damals

noch als brotlose Kunst galt.“) begann er im Jahre 1999 bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im Bereich Naturschutz und Landschaftsplanung zu arbeiten. Eher zufällig landete er in der Verwaltung, hatte zuvor überlegt, in den klassischen Bereich der Naturschutzarbeit zu gehen. Doch Derk Ehlert entschied sich für den Öffentlichkeitsbereich, mit dem Ziel, zwischen Mensch und Wildtier zu vermitteln, Unwissenheit entgegenzuwirken und offene Ohren für den Naturschutz zu schaffen. Er selbst behält dabei immer Mensch und Natur im Auge und freut sich, wenn er seine Naturbegeisterung auf die Menschen übertragen kann, die dann selbst im Naturschutz aktiv werden. Viel Zeit verbringt der vielbeschäftigte Wildtierexperte im Büro am Köllnischen Park in Berlin-Mitte, raus in die Natur kommt er bei Führungen und Exkursionen. Er, dessen Arbeit sein Impressum

größtes Hobby ist, hält Vorträge, arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Dozent an Universitäten, Volkshochschulen, Verbänden und Vereinen und bringt den Menschen die Natur dabei Stück für Stück näher. Besonders wichtig dabei ist Derk Ehlert, auf das Leben der Wildtiere in der Stadt

aufmerksam zu machen. Mit der Derk-Ehlert-Stiftung setzt er sich dafür ein, mit dem Gülper See inmitten der Unteren Havelniederung eines der wichtigsten Wasservogel-Rastplätze des mitteleuropäischen Binnenlandes zu bewahren und zu erhalten.

ihnen Biotopverbindungen zu erhalten“, erklärt Tierfreund Ehlert. Das heißt – gerade jetzt im Herbst – keinen klinisch reinen Garten anzulegen, sondern Laub und Totholz liegen zu lassen. Der Igel, der durchs Herbstlaub raschelt, sollte nicht vor November – und nur dann, wenn

er unter 500 Gramm wiegt oder verletzt ist – in menschliche Obhut genommen werden. Fach-Beratung, -Verbände und Info-Broschüren zum Thema Igel- und Wildtierschutz findet man im Internet, aber auch bei Volkshochschulen und in Tierarztpraxen.

Abstand mit Respekt Auch Wildtierexperte Derk Ehlert hat Wünsche: Mehr Respekt der Menschen für das Wildtier wünscht er sich und rät eindringlich: „Wildtieren bitte nicht zu nahe kommen!“ Es anzufüttern und mit Fressen anzulocken, sei alles andere als wildtiergerecht. Dabei gilt die Regel: Jagdbare Wildtiere wie Wildschweine, Füchse oder Rehe niemals füttern, nicht jagdbare wie Vögel, Eichhörnchen oder Igel nur bedingt oder im Notfall füttern. „Viel Wichtiger ist es, den Lebensraum für die Wildtiere wildtiergerechter zu gestalten, und

Gazette Wilmersdorf ·  Oktober Nr. 10/2020 ·  40. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag

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Karl-Heinz Christ ·  redaktion@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

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Nächste Ausgabe November Nr. 11/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss 19.10.2020 Erscheinung 05.11.2020

mehr vertreiben lassen. Derk Ehlert betont, dass Wildtiere heute Teil der Berliner Stadtnatur sind, mit denen es zu leben gilt – respektvoll und mit Abstand.

Afrikanische Schweinepest bedroht Wild- und Hausschweine Aktuell beschäftigt Derk Ehlert die aktuelle Situation der sich in Wildschweinbeständen ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest, die für Menschen zwar ungefährlich ist, bei der Einschleppung des Erregers in Hausschwein- und Mastbestände aber hohen wirtschaftlichen Schaden mit sich brächte, da es keine Impfung gegen die hochansteckende und äußerst qualvolle Erkrankung gibt. Der Wildtierexperte mahnt daher dringend: Keine bluthaltigen Lebensmittelreste achtlos an für Wildschweine zugängliche Stellen werfen, keine Wildschweine füttern, keine tierischen Erzeugnisse aus Ländern und Regionen mit nachgewiesener Afrikanischer Schweinepest einführen, keine freilaufenden Hunde Wildschweine hetzen lassen und als Schweinehalter den Kontakt zwischen Wildschweinen und Hausschweinen sicher verhindern! � Jacqueline Lorenz Informationen und Fragen an den Wildtierexperten

Was aber tun, wenn Waschbär & Co den Garten entern oder Dachböden besetzen? – Alles, was die Tiere vergrämt und nicht tötet, ist da erlaubt, verrät Ehlert. Einschreiten von Seiten der Verwaltung erfolge aber erst, wenn Wildtiere wie Dachs, Marder, Fuchs oder Waschbär handzahm geworden sind und sich nicht

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) Pressestelle – SenPS 4 – z.Hd. Herrn Derk Ehlert Am Köllnischen Park 3 10179 Berlin Tel.: 030-9025-1094 E-Mail: Derk.Ehlert@senuvk.berlin.de Derk-Ehlert-Stiftung: www.naturerbe.nabu.de/ stiftungsfamilie/treuhandstiftungen/ derk-ehlert-stiftung/index.html .

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