Gazette Wilmersdorf - März 2020

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf

· Grunewald · Halensee

März 2020

Grunewaldturm Ein Ehrenmal für den Kaiser

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Mietendeckel, Milieuschutz, Mietpreisbremse:

Womit müssen Eigentümer und Mieter im neuen Jahr rechnen? den die Mieter durch eine Vielzahl von Gesetzen geschützt. Es muss auch Experten für Eigentümer, Vermieter und Investoren geben. Das sind wir. Egal ob Mietendeckel, Mietpreisbremse, Milieuschutzgebiete, Umwandlungsverordnung, Vorkaufsrechte oder Sanierungsgebiet.

Vermieterschutz statt Mieterschutz also?

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ie Guthmann Estate GmbH berät seit 2006 Eigentümer, Verkäufer und Käufer von Mietshäusern in Berlin. Über tausend Besucher informieren sich täglich auf dem Informationsportal des Berliner Maklerund Research-Hauses über die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt Berlin. Wir haben Geschäftsführer Peter Guthmann gefragt, was 2020 auf Eigentümer zukommt.

das Ergebnis des Mietspiegels von 2019, der vom Senat erstellt und von Senatorin Lompscher und allen Verbänden anerkannt wurde. Dafür wurden die Mieten von knapp 1,4 Millionen Wohnungen untersucht. Im Ergebnis liegen etwa 70 Prozent der Mieter in Berlin um sieben Euro netto-kalt. Die ganz große Mehrheit der Mieter findet das vollkommen in Ordnung.

Herr Guthmann, was sind die Themen auf dem Immobilienmarkt in diesem Jahr?

Es ist alles in Ordnung?

In Steglitz-Zehlendorf läuft derzeit ein Screening. Vom Ergebnis hängt ab, ob es weiterführende Untersuchungen geben wird, die dann in Milieuschutzgebiete münden. Im Gespräch sind unter anderem Zehlendorf Nord, Südende und Lankwitz-Kirche. Außerdem werden Gebiete in Charlottenburg, Mitte, Friedrichshain und Spandau untersucht.

Nein. Aber die Schwierigkeiten liegen nicht im Bestand. Sie beginnen erst mit der Suche nach einer neuen Wohnung. Zum einen gestaltet sich die Suche mehr als schwierig. Kein Wunder, denn in Berlin fehlen weit über 200.000 Wohnungen. Man müsste also bauen, bauen, bauen. Wenn es genug Wohnungen gäbe, würden die Neuvertragsmieten auch wieder fallen. In anderen Städten, z. B. in Hamburg, hat man das verstanden. In Berlin noch nicht. Weil es nicht genug Wohnungen gibt, haften viele Menschen notgedrungen an ihrer Wohnung, egal ob sie zu groß oder zu klein ist. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind enorm. Wenn alte Menschen die zu groß gewordenen Wohnungen nicht freigeben können, weil es keine kleineren und bezahlbaren Alternativen gibt, ziehen junge Menschen immer später von zuhause aus und verschieben den Kinderwunsch. Im schlimmsten Fall kehren die Menschen Berlin den Rücken, denn wer keine Bleibe findet, sucht sein Glück anderswo. Egal ob Lehrer, Polizist, Krankenschwester, Unternehmer oder Angestellter. Die rot-rot-grüne Wohnungspolitik setzt die Zukunft der Stadt aufs Spiel.

Werden die Mieten in Berlin jetzt günstiger?

Wo sehen Sie Ihre Rolle in diesem Markt?

Die durchschnittliche Quadratmetermiete liegt bei etwa sieben Euro nettokalt. Das ist

In der Beratung, Information und in der Schaffung von Transparenz. In Berlin wer Zunächst mal könnten die Nachrichten nicht besser sein. Die Metropolregion entwickelt eine nie gekannte Dynamik. Tesla, Amazon, SAP und Siemens, es läuft gut in Berlin und Brandenburg. Das Wachstum bringt Arbeitsplätze. Und die Arbeitnehmer wollen und müssen irgendwo wohnen. Das Problem ist, dass schon heute weit über 200.000 Wohnungen fehlen. Eigentlich sollten die Berliner in den nächsten Jahren über nichts anderes reden als Neubau. Der Senat setzt aber den Schwerpunkt weiter auf Regulierung. Das beherrschende Thema wird also weiterhin der Mietendeckel sein. Außerdem könnten neue Milieuschutzgebiete ausgerufen werden.

Wo genau?

Die Stadt braucht beides. Richtig ist, dass Eigentum verpflichtet. Aber wer weiß das besser, als die Berliner Eigentümer und Vermieter? Wer hat denn in Zeiten von Leerstand und Krisen in den Bestand investiert und neue Wohnungen gebaut? Das waren alteingesessene Familien und kleine Eigentümer. Seit Generationen halten diese Berliner etwa ein Viertel der Mietwohnungen, die sie Instand halten, modernisieren, verwalten und mit Krediten finanzieren. Das sind keine Haie. Mir fehlt die Fantasie zu verstehen, wie im Jahr 2020 Politiker auf die Idee kommen, es gebe kein Recht auf Rendite. Der Sachverhalt ist umgekehrt: Ohne Rendite gäbe es in freien Marktwirtschaften keine Wohnungen.

Wie geht 2020 weiter? Zunächst bleibt abzuwarten, wie die Gerichte den Mietendeckel bewerten. Bis dahin bleibt die Verunsicherung groß. Eigentümer sollten aber auf jeden Fall Strategien für ihre Immobilien entwickeln. Entscheidungen können meist nicht mehr von jetzt auf sofort getroffen werden, sondern bedürfen längerer Vorbereitung. Das betrifft Investitionen, Entwicklung und Verkauf gleichermaßen. Wer jetzt verkaufen will, trifft einen guten Zeitpunkt am Markt. Die Marktpreise sind gut, das Interesse an Immobilien in Berlin ist weiterhin groß.

Was empfehlen Sie? Ich empfehle, sich mit den Verordnungen, Gesetzen und Regeln auseinanderzusetzen. Eigentümer sollten informiert sein. Ich empfehle gerne einen unverbindlichen Beratungstermin in unserem Haus. Wir finden gemeinsam mit unseren Kunden heraus, was das Beste für ihn oder sie und für die Immobilie ist.

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Wilmersdorf | 22020  |  3 2020 | 3 GazetteGazette Wilmersdorf  |  März

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Kiezspaziergang Traditionell stehen im März-Kiezspaziergang die Frauen im Mittelpunkt. Er findet am Samstag, dem 14. März 2020, beginnend um 14 Uhr vor dem Hotel Ambert, das früher als Hotel Artemisia ein Hotel nur für Frauen war, in der Brandenburgischen Straße  18 (U-Bahnhof Konstanzer Straße), 10707 Berlin, statt. Von dort geht es weiter zum Preußenpark bis hin zu dem Weltladen A Janela. Enden wird der Spaziergang beim Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen in der Lebensmitte „raupe und Schmetterling“ in der Pariser Straße  3, 10719 Berlin. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www. kiezspaziergaenge.de . Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie wie gewohnt unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de erreichbar. Ihr     reinhard Naumann

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einbarung unterzeichnet, denn die Erinnerungs- und Gedenkkultur hat einen hohen Stellenwert bei uns im Bezirk. Ich danke der Stolpersteininitiative sehr für ihre unermüdliche recherchearbeit und den zugewandten Kontakt, den sie fast immer vor der Verlegung mit Angehörigen der Opfer der Nazi-Barbarei, die oftmals aus dem Ausland anreisen, pflegt.

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Unser Bezirk ist in besonderer Fairness halber ist allen Menschen Weise durch Vielfalt und Kreati- mit chronischer Beeinträchtigung vität geprägt. Das großdie Teilnahme am öffentartige ehrenamtliche lichen Leben und damit Engagement vielerorts die Teilhabe am gesellgehört maßgeblich mit schaftlichen Leben gedazu! In diesem Jahr nauso wie allen anderen Bürgerinnen und Bürgern freuen wir uns auf das zu ermöglichen. schöne Jubiläum der Die sogenannten AssisVerleihung des 20. Ehrenamtspreises. Reinhard Naumann tenzhunde, zu denen sowohl Blindenführhunde Verleihung des als auch Hunde für andere Ein20. Ehrenamtspreises: schränkungen zählen, sind für die Vorschläge erwünscht! Betroffenen in dieser Hinsicht von Ob beispielhaft im Sportverein, in großer Bedeutung. Leider ist dies der religionsgemeinschaft, in der vielen Menschen nicht bewusst, Gewerkschaft, im Partnerschafts- weshalb die Assistenzhundteams verein, im kulturellen oder ökolo- oft mit Vorurteilen und zutrittsgischen Bereich, in der Integrati- verweigerung zu kämpfen haben. onsarbeit oder beim Technischen Durch die Kampagne des BunHilfswerk: Das ehrenamtliche En- desministeriums für Arbeit und gagement ist für unser menschli- Soziales „Assistenzhund Willches Miteinander unverzichtbar! kommen – hier & überall“ soll Deshalb bitte ich Sie herzlich, uns für das Thema sensibilisiert und Vorschläge für aus Ihrer Sicht zu Menschen mit Assistenzhunden ehrende Bürgerinnen und Bürger, der grundsätzliche zugang in alaber auch Gruppen oder Organi- len Einrichtungen gewährleistet sationen zu übermitteln, die in werden. Die BezirksverordnetenCharlottenburg-Wilmersdorf an- versammlung und das Bezirksamt sässig sein müssen (mit Anschrift Charlottenburg-Wilmersdorf unund Telefonnummer der Vorge- terstützen die Kampagne ausdrüschlagenen). Ihren Vorschlag sen- cklich. den Sie bitte bis Freitag, 20. März Kooperationsvereinbarung 2020, an das Bezirksamt Charlotunterzeichnet tenburg-Wilmersdorf, Abteilung Soziales und Gesundheit, Soz 430, In Charlottenburg-Wilmersdorf Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Ber- erinnern inzwischen über 3.500 lin oder per E-Mail an ehrenamt@ Stolpersteine insbesondere an charlottenburg-wilmersdorf.de. die Opfer der Shoah. Maßgeblichen Anteil daran hat die zivilgeAssistenzhunde Willkommen sellschaftliche StolpersteininitiaNicht nur aufgrund des Natio- tive Charlottenburg-Wilmersdorf. nalen Aktionsplans zur UN-Be- Kürzlich habe ich mit der Sprechehindertenrechtskonvention (UN- rin Gisela Morel-Tiemann unsere BrK), sondern auch allein der gemeinsame Kooperationsver Verbraucherzentrale Berlin umgezogen

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Ein Ehrenmal für den Kaiser Grunewaldturm erinnert an den 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I.  Ob man mit dem Schiff auf der Havel schippert oder im Auto auf der Havelchaussee fährt – der 55 Meter hohe Grunewaldturm überragt die Baumwipfel und ist nicht zu übersehen. Aber auch vom Turm selbst ist die Aussicht phänomenal. Weit über Wald und Wasser hinweg kann man die Augen in 36  Metern Höhe von der Aussichtsplattform aus schweifen lassen. Begonnen wurde der Bau des Turms im Grunewald – genauer auf dem höchsten Punkt des 78,5 Meter hohen Karlsbergs – im Jahr 1897. Der Beschluss des Landkreises Teltow fiel aufgrund des 100-jährigen Geburtstages von Kaiser Wilhelm I. – bis 1871 preußischer König Wilhelm I. Dieser war allerdings 1888 verstorben und erlebte den Turmbau nicht mehr. Sein Sohn Wilhelm II. genehmigte den Entwurf des Architekten Franz Schwechten. Von ihm

Der Grunewaldturm 1899, im Jahr seiner Fertigstellung.

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Der schwarze Adler, Wappentier Preußens und der rote Adler Brandenburgs zieren den Turm.

Die Inschrift erinnert an König Wilhelm I. von Preußen, den späteren deutschen Kaiser.

stammen auch die Entwürfe für die Schultheiss-Brauerei an der Schönhauser Allee und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Zoo. Nach der Rodung des künftigen Bauplatzes konnte man im Sommer 1897 mit dem Bau beginnen. Im März 1899 war der Turm fertig gebaut, am 9. Juni des gleichen Jahres feierte man die Einweihung der neuen Attraktion im Grunewald.

Der Turm im Stil der märkischen Backsteingotik ist mit Türmchen, Giebelchen und Spitzbogenfenstern verziert. Zwei Wappen schmücken ihn – zum einen der rote Adler Brandenburgs und der schwarze preußische Adler. Die Inschriften „Koenig Wilhelm  I. zum Gedaechtniss“ – womit man sich auf Wilhelm I. als preußischen König bezog – und „Der Kreis Teltow baute mich 1897“

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erinnern an den Geehrten und die Initiatoren des Turms. Die Turmspitze befindet sich 86 Meter über dem Wasserspiegel der Havel. Über dem Podest, in dem ein Restaurant untergebracht ist, ist die Ehrenhalle. In ihr ist ein großes Marmorstandbild von Kaiser Wilhelm I. zu sehen. An den Wänden wurden eiserne Reliefplatten befestigt mit den Portraits der Feldherren Roon und Moltke,

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des „Eisernen Kanzlers“ Otto von Bismarck und Prinz Friedrich Karl, zu dessen Ehren der Berg „Karlsberg“ heißt. Die aufwändigen Mosaike an den Decken wurden von August Oetken entworfen. Der Name des Turms war anfangs Kaiser-Wilhelm-Turm, im Volksmund auch Kaiserturm oder Wilhelmturm. Seit dem 15. September 1948 wird er offiziell als Grunewaldturm bezeichnet. Der Grunewaldturm steht unter Denkmalschutz. Im Oktober 2007 musste der Turm für Besucher gesperrt werden, der Grund waren marode Treppenstufen. Im Zuge der Sanierung kamen immer mehr Bauschäden ans Tageslicht, so dass sich die Arbeiten bis 2011 hinzogen. Seitdem kann der Grunewaldturm wieder besucht werden und alle, die 3,- Euro Eintritt entrichten und die 204 Stufen bis zur Aussichtsplattform tapfer erklimmen, können den wunderbaren Ausblick über Fluss und Wald sowie den Anblick der Silhouette der Stadt genießen. Geöffnet ist der Turm an der Havelchaussee 61, 14193 Berlin, täglich ab 10 Uhr.

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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Denkmalschutz im Spannungsfeld zwischen Stadterneuerung und Baubehinderung? Denkmalschutz – wertvoll für die Geschichte Berlins oder ein Hindernis für neue Gebäude? In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Oft dienen Modernisierungsmaßnahmen weniger dem Gedanken der Stadterneuerung als vielmehr der Gewinnmaximierung der Eigentümer und führen obendrein noch zu einer Verdrängung von Mieter*innen aus unserem Innenstadtbezirk - und das ganz unabhängig davon, ob es sich um Gebäude mit oder ohne Denkmalschutz handelt. In der krassesten Form wird vom Eigentümer sogar der Abriss eines durchaus noch intakten Gebäudes angestrebt, selbst wenn es ein bemerkenswert historisches Zeugnis darstellt, das identitätsstiftend für die Gegenwart ist. Misslich, dass das Landesdenkmalamt noch immer nicht alle Gebäude in Berlin erfasst hat, die denkmalschutzwürdig sind. Und misslich, dass allzu häufig der Denkmalschutz nicht konsequent von den Denkmalbehörden gegen das Ansinnen mancher Investoren verteidigt wird. Das betrifft insbesondere Gebäude, die unter Ensembleschutz stehen. Ein stärkeres Miteinander statt Gegeneinander wäre wirklich wünschenswert! Das denkmalwerte Alte bewahren, behutsam sanieren und energetisch ertüchtigen, gleichzeitig das Neue fördern, bezahlbaren Wohnraum schaffen und mit dem bestmöglichen Energie-Standard versehen, nur das kann eine nachhaltige, richtungweisende Stadtentwicklungspolitik sein. Christiane Timper

CDU-Fraktion Denkmalschutz ist wichtig, dafür treten wir ein. Es ist angebracht und richtig, im Einzelfall zu prüfen, ob der Denkmalschutz wirklich im Vordergrund steht oder ob es nur darum geht, eine Modernisierung/Veränderung zu verhindern. Es sind nicht nur denkmalrechtliche Bedenken zu berücksichtigen. Um als BVV eine„qualifizierte“ Kontrolle ausüben zu können, muss die Denkmalschutzbehörde eine Aufstellung erarbeiten aus der hervorgeht, welche Gebäude wirklich denkmalschutzwürdig sind. Es kann nicht sein, dass Mieter bestimmen/vortragen, welches Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen ist. Dies kann zur Verhinderung von Bauvorhaben führen, denn manchmal ist es notwendig, etwas Altes

abzureißen, auch wenn es dem Einzelnen nicht gefällt, um etwas Neues zu schaffen. Um es auf einen Nenner zu bringen, wir fordern Transparenz und Erklärung des BA´s, warum wie entschieden/genehmigt wurde, bevor Bescheide versendet werden und die BVV keine Möglichkeit mehr hat, eingreifen zu können. Der Denkmalbeirat ist nicht nur ein Alibi für den Stadtrat, sondern in seiner Zusammensetzung mit den Fachleuten ein kompetenter Entscheidungsträger. Er muss vor einer Entscheidung prüfen, ob ein Gebäude die Kriterien für eine Unterschutzstellung erfüllt oder ein Bauvorhaben verhindert werden soll. Hans-Joachim Fenske

B‘90/Grünen-Fraktion Oft ist unsere Geschichte nur noch anhand unserer gebauten Umgebung erlebbar. Wir Grünen treten daher grundsätzlich dafür ein, dass historisch wertvolle Gebäude erhalten bleiben und unter Denkmalschutz gestellt werden. Für die Unterschutzstellung ist allerdings nicht der Bezirk, sondern das Landesdenkmalamt (LDA) zuständig. Bedauerlicherweise erhebt das LDA nicht systematisch und für ganz Berlin, welche Gebäude denkmalwürdig sind und welche nicht, sondern überlässt es überraschenderweise dem Zufall. Daher kommt es in letzter Zeit häufig zu Fällen, in denen Investoren historisch wertvolle Gebäude abreißen oder gravierend verändern möchten, die leider vom LDA nicht unter Denkmalschutz gestellt wurden. Dennoch darf Denkmalschutz nicht zum Selbstzweck werden. Gebäude müssen auch in Zukunft nutzbar bleiben und dürfen nicht reine Museen der Vergangenheit darstellen. Daher müssen sie auch an neue Nutzungen angepasst werden können oder an neue Anforderungen an Brandschutz und Klimaschutz. Weshalb darf eine denkmalgeschützte Fassade z.B. nicht begrünt werden? Weltweit gibt es viele Fälle von innovativen Verschmelzungen zwischen Alt und Neu. Die Transformation der ehemaligen Kantgaragen in ein Gewerbe-Haus für Moderne Mobilität ist ein Vorbild in unserem Bezirk. Jenny Wieland

1 235 Zeinen pro Fraktion Vorwort SPD CDU Grüne FDP AfD Linke

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FDP-Fraktion In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es aktuell 1.921 Denkmale. Denkmale sind identitätsstiftendes baukulturelles Erbe, welches zu schützen ist. Das Landesdenkmalamt ist die bezirksübergreifende Fachbehörde für Denkmalpflege in Berlin. Oft hört man, Denkmalschutz verhindere Stadterneuerung. Ist dem so? Im Spannungsfeld zwischen Erneuern und Bewahren hat die Denkmalpflege die oft kleinteilige Aufgabe, denkmalwerte Substanz zu erkennen und zu schützen, aber auch die Aufgabe, liebgewonnenes der Erneuerung Preis zu geben. Einfach ist dies nicht, denn gerade gegenüber dem Bürger sind Entscheidungen oft schwer zu vermitteln. Somit ist es folgerichtig, dass bei avisierten Veränderungen im Wohnumfeld gerne der Denkmalschutz als Rettungsanker genutzt wird. Ist dies jedoch die Aufgabe des Denkmalschutzes? Um diese komplexe Aufgabe kompetent zu meistern fordert die FDP-Fraktion seit Jahren personelle Verstärkungen für die bezirkliche Denkmalschutzbehörde. Denn ob es sich um schützenswerte Substanz handelt, kann nur nach zeitintensiver und fachkundiger Analyse gesagt werden. Der Denkmalbeirat des Bezirks berät den Stadtentwicklungsausschuss. Es ist gut, dass dieses Fachgremium existiert. Der Gedanke, den Denkmalschutz zur Bauverhinderung zu nutzen, sollte aufgegeben werden, da dies den Denkmalschutz langfristig schwächt. Johannes Heyne Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Denkmalschutz und Stadterneuerung beschäftigen die Bürgerinnen und Bürger in unserem Bezirk immer wieder – jüngste Beispiele: der Erhalt des ICC und der Stadtvilla aus dem 19. Jhdt. in der Wilhelmsaue Nr. 17. Unser architektonisches Kulturerbe steht unter dem Druck von Stadterneuerung und globaler Investitionsbegehren. Die ständig steigenden Grundstückspreise verschärfen diesen Druck kontinuierlich. Stadterneuerung ist unumgänglich - und sie birgt vielerlei Chancen. Sicherlich lässt sich der Verlust mittelmäßiger Gebäude verschmerzen. Es muss nicht alles musealisiert und Denkmalschutz

darf nicht zu einem sinnentleerten Instrument der Baubehinderung werden. Andererseits muss Rücksicht genommen werden auf die Gefühle der Einwohnerschaft. Sie dürfen nicht einfach den kalten Regeln von Investition und Profit geopfert werden. Wird Neues gebaut, hat es sich selbstverständlich in das Angestammte einzupassen. Genauso wie Kunst, Musik, Malerei und Literatur unser kulturelles Gedächtnis ausmachen, so auch die Architektur mit der Gestaltung des öffentlichen Raums. Tradition und Identität sind Grundlagen unserer Zivilisation. Der Philosoph Odo Marquard sagt: Zukunft braucht Herkunft. Dem stimmt die AfD-Fraktion aus vollem Herzen zu. Michael Seyfert

Linksfraktion Denkmalschutz steht nicht gegen Stadterneuerung, sondern gegen ungebremstes Verwertungsinteresse des Stadtraums. Es geht um bau-kulturelles Erbe, Einzigartigkeit, Engagement von Bürger*innen und lebenswerte Gestaltung. Denkmalerhaltung und Stadterneuerung bilden keinen Gegensatz, sie reagieren vielmehr von unterschiedlicher Warte auf die notwendige Weiterentwicklung der Stadt. Im Sinne einer traditionsbewussten Zukunftsorientierung erteilt kluger Denkmalschutz den gesichts- und identitätslosen Retorten und einer nicht ortsbezogener Allerweltsarchitektur eine Absage. Auch im Sinne der erforderlichen Schonung vorhandener Ressourcen ist der Erhaltung des Vorhandenen Priorität einzuräumen. Stadtentwicklung erfordert auch situationsbezogene, zeitgemäße Lösungen und den regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen Architekt*innen und Denkmalpfleger*innen als unverzichtbare Partner*innen im Stadtentwicklungsprozess. Das erfordert hohe Qualitätsmaßstäbe an Denkmalpflege und Stadterneuerung. Der an Profit orientierten Tendenz zu Wegwerfmentalität und „Wegwerfarchitektur“ wirkt sie durch gezielte Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen genauso entgegen wie der Verwischung der Grenzen von Denkmalerhaltung und Rekonstruktionen. Volker Fischer

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Dem Originalklang auf der Spur Camesina Quartett präsentiert musikalische Ausgrabungen auf Augenhöhe Im 2007 gegründeten Camesina Quartett kommen namhafte Musik-Experten der historischen Aufführungspraxis zusammen. Die Musiker demonstrieren authentisch Alte Musik, indem sie sich mit ihrer Kammermusik dem einstigen Originalklang durch

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umfangreiche Quellenkenntnis und historisch korrekte Anwendung meisterhaft annähern. So konnte sich das Camesina Quartett in Berlin zur festen Größe der „historisierenden“ Streichquartette entwickeln. Dr. Johannes Gebauer, Musikwissenschaftler, Barock-Violinist und Gründer des Ensembles, pendelt voller Pioniergeist regelmäßig zwischen Berlin-Zehlendorf und Bern, um aus seinen umfangreichen Forschungen weitere musikalische „Ausgrabungen“ in ihrer Originalgestalt dem Publikum von heute verständlich zu machen und über Konzerte des von ihm gegründeten Camesina Quartetts näherzubringen. Seinen Namen erhielt das Quartett nach dem Wiener Camesina-Haus (heutiges „Mozart-Haus“), das W. A. Mozart von 1784 – 1787 bewohnte. Benannt ist das Haus nach dem berühmten Stuckateur Alberto Camesina, der die barocke Stuckdecke verzierte, unter der Mozart sein Arbeitszimmer eingerichtet haben soll. Hier spielte Mozart seine Joseph Haydn gewidmeten Streichquartette dem Musikerfreund erstmals vor und sollen sich Joseph Haydn (1. Violine), Carl Ditters von Dittersdorf (2. Violine) W. A. Mozart (Viola) und Joseph Baptist Vanhal (Violoncello) zum gemeinsamen Musizieren im Quartett getroffen haben.

Foto: Olga Vasilkova / AdobeStock

„Wie klang eigentlich diese Musik damals? Welche Instrumente nutzte man, oder wie war die Sitzordnung der Musizierenden? Und wie interpretierte der Komponist das von ihm geschriebene Stück auf dem Instrument damaliger Zeit?“ fragt sich so manch Musikinteressierter unserer Tage. Akustische Antwort darauf will das Camesina Quartett mit ausgewählten Streichquartetten alter Meister von Beethoven bis Reissiger geben, mit historischen Streich-Instrumenten und Bögen, auf Darmsaiten gespielt. Dabei

orientiert sich das Quartett an Forschungserkenntnissen, welche Aussagen über Interpretationspraktiken von damals geben und dem Hörenden die vorgetragenen Stücke so originalgetreu wie möglich vermittelbar machen, ohne Schnörkel unserer Tage. Sich an die historischen Vorbilder zu halten, ist dabei Gebot.

Stationen – von Zehlendorf über Cambridge nach Bern Ohne Violinist Dr.  Johannes Gebauer und seine Berner Forschungsergebnisse zum The Saitenherstellung aus Schafdarm im Jahr 1918 in einer der wohl damals größten Fabriken zur Saiten- und Catgutherstellung, der Firma E. Künzel & Co in Markneukirchen im Vogtland. Foto: Berliner Fotograf Waldemar Titzenthaler Quelle: Ausstellungsbeiheft zur Ausstellung „Saiten- und Catgutherstellung in und um Markneukirchen“ von Dr. Wilhelm Geipel

ma Interpretationspraxis des 19. Jahrhunderts gäbe es das Camesina Quartett in seiner historisierenden Exaktheit wohl kaum. Schon früh interessierte Johannes Gebauer sich für Kammermusik. In Berlin-Zehlendorf aufgewachsen, erhielt er im Alter von fünf Jahren seinen ersten Violinen-Unterricht bei Irene Wilhelmi. Er war mehrfacher Preisträger bei Musikwettbewerben wie „Jugend musiziert“ und „Kammerwettbewerb der Berliner Schulen“. Johannes besuchte das für sein hohes musikalisches Bildungsniveau bekannte Droste-Hülshoff-Gymnasium und spielte bereits dort im Schüler-Quartett. Nach dem Abitur studierte er Musikwissenschaft am King´s College Cambridge. Neben einem Stipendium für Instrumental- und Kammermusik-Unterricht erhielt er dort einen Sonderpreis des Provost des Colleges für seine musikalischen Verdienste. Noch während des Studiums gründete Johannes Gebauer mehrere Ensembles wie das Cambridge Baroque Sinfonia und die Camerata Berolinensis. Er wurde musikwissenschaftlicher Publikations-Mitarbeiter von Christopher Hogwood, war jüngstes Mitglied der Academy of Ancient Music und des Collegium Musicum 90. Im Rahmen seines Aufbaustudiums an der Schola Cantorum Basiliensis konzentrierte sich Gebauer auf Kammermusikstudien. Danach kehrte er nach Berlin zurück. Er spielt als Geiger ein Repertoire von Barockmusik bis Romantik und bevorzugt dabei historische Instrumente. In unterschiedlichen Funktionen – vom Solisten bis zum Gastkonzertmeister der Detmolder Barockakademie – wurde Gebauer Mitglied deutscher und internationaler Ensembles für Alte Musik, darunter das Bach Ensemble New York und das L´Orfeo Barockorchester Linz. 2007schließlich gründete er als Primarius das Camesina Quartett, mit dem er inzwischen drei nicht nur in Fachkreisen hochangesehene CDs mit Streichquartetten

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10  |  Gazette Wilmersdorf  |  März 2020 von Carl Gottlieb Reissiger, Jan Ladislav Dussek und Johann Baptist Vanhal auf historischen Instrumenten eingespielt hat. Immer wieder ist Camesina auch gerngesehener Gast hochkarätiger Festivals und Konzertserien.

Rahmen der Forschungsarbeit komplizierte Nachbauten erster früher Aufnahmegeräte notwendig. Mit ihnen nahm man dann die von Gebauer nachgespielten Klänge auf, um ein ungefähres Gefühl für die durch die Aufnahmetechnik damaliger Tage bedingte Tonveränderungen bekommen zu können. Das Nachspielen der in überlieferten Tonaufnahmen festgehaltenen Joachim-Interpretationen auf einem möglichst originalgetreuen, komplizierten Geigen-Nachbau nach altem Vorbild folgte: Wurden zu Joachims Zeit Darmsaiten noch überwiegend aus Schafdarm hergestellt – für eine Saite werden etliche Därme benötigt – sind die heutigen Saiten meist aus Metall oder Kunststoff gefertigt, auf historischen Instrumenten eher aus Rinderdarm, was jedoch Unterschiede für Klang und Belastbarkeit bedeutet. Wer Von der Forschung zur Praxis Dr. Johannes Gebauer forscht zur Interpretationspraxis seit 2012 an der Hochschule der Künste in Bern: „Dort lassen sich Forschung und Interpretationspraxis optimal verbinden, kann in der Praxis ausprobiert werden, was an Erkenntnissen aus der Forschung hervorgegangen ist“, beschreibt Dr. Gebauer seine Arbeit an der Berner Hochschule. 2017 promovierte er summa cum laude mit seiner Dissertation zu dem Musiker und Geigen-Virtuosen Joseph Joachim (1831 –1907), Zeitgenosse von Robert Schumann und Johannes Brahms, von dem noch bemerkenswerte Tondokumente erhalten sind. Um den Originalklang der von Joachim gespielten Stücke von damals originalgetreu herausarbeiten zu können, wurden im

o. Dr. Johannes Gebauer (Violine 1) und Irina Alexandrowna (Viola), l.u. Mareike Beckmann (Violine 2) und r.u. Kathrin Sutor (Violoncello). � Foto Silke Woweries

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Gazette Wilmersdorf  |  März 2020  |  11 den heute auf speziellen Wunsch noch Schafdarmsaiten gefertigt, erfolgt die reinigung des Darmes vorab chemisch anstatt manuell wie einst. Der gereinigte Darm besitzt so andere Eigenschaften als sein historisches Vorbild, d.h. die aus ihm gefertigten Saiten sind ebenfalls anders belast- und spielbar als früher. – Nur EINE „Wissenschaft für sich“ auf dem mühsamen Weg zum Originalklang. Übrigens: Gebauers Arbeit erscheint in diesem Jahr als Monographie im Verlag Beethoven-Haus Bonn. Ab März forscht der Musikwissenschaftler in einem vom Schweizer Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt an „annotierten Stimmenmaterialien des 19. Jahrhunderts“, d.h. zu „randbemerkungen überlieferter Notendokumente“.

Camesina Quartett-Mitglieder Aktuell spielt im Camesina Quartett neben Dr.  Gebauer (Violone  1) Mareike Beckmann (Violine  2), studierte Geigerin/ Barockvioline mit Konzertdiplom und Musikwissenschaftlerin mit

Schwerpunkt historische Aufführungspraxis. Sie dissertierte über den Geiger August Wilhelj. In beratender Funktion ist sie bei Concerto Köln tätig, sieht ihre Arbeit als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und findet Gleichgesinnte im Camesina Quartett. Mit sieben Jahren begann sie das Violinspiel und erhielt eine Frühförderung in Frankfurt, wo sie später auch studierte und sich auf historische Streichinstrumente spezialisierte. zusätzlich studierte sie in Würzburg Barockvioline. Weiteres Quartett-Mitglied ist die in den USA geborene und in Deutschland aufgewachsene Cellistin Kathrin Sutor. Sie studierte historische Aufführungspraxis an der UdK Berlin und in den USA, spielte u. a. im Deutschen Sinfonie-Orchester Berlin und war Solocellistin im European Union Baroque Orchestra. Sie ist Mitglied des Festspielorchesters Göttingen und Stimmführerin im Pariser Insula Orchestra. U.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin ist sie regelmäßig als Solocellistin in Konzerten und Musikproduktionen zu hören. Durch

und durch Kammermusikerin, ist die an der Universität Potsdam als Dozentin für Violoncello tätige Kathrin Sutor in etlichen namhaften Quartetten Mitglied und engagiert sich bei den Friedenauer Kammerkonzerten. Viertes festes Standbein des Camesina Quartetts mit ihrer Viola ist seit Gründung die in Sibirien geborene Irina Alexandrowna, die am Glinka-Konservatorium in Novosibirsk studierte und 1993 mit dem Ensemble Debut den Grand Prix in Belgien gewann. Sie spielte beim staatlichen Sinfonieorchester Altaj im sibirischen Barnaul und unterrichtete dort Kammermusik, ist Mitgründerin des dortigen Lyceums zur Förderung musikalisch begabter Kinder. zur Alten Musik und zu Johannes Gebauer fand sie mit ihrer Gambe als Mitglied des Spezialensembles Ars Longa sowie des Bach Ensemble New York und der Cappella Coloniensis. In Köln schloss sie ein Aufbaustudium im Fach Viola ab und hatte regelmäßige Engagements beim WDr-Sinfonieorchester. Sie war Mitglied mehrerer renommierter Kammermusik-Ensembles und -Orchester

und wandte sich immer stärker der Alten Musik zu. Heute leitet sie die Abteilung für musikalische Früherziehung in der Musikschule Charlottenburg-Wilmersdorf. Mit ihrem Mann Dr. Johannes Gebauer und ihren drei Söhnen lebt sie in der Nähe vom Mexikoplatz im Berliner Südwesten. Konzerttermine 2020 mit dem Camesina Quartett: Am 22.  März 2020 um 17  Uhr „Streichquartett-Transparenzen“ im Kammersaal Friedenau: Ludwig von Beethoven Streichquartett nach der Klaviersonate op. 14 Nr. 1 und Streichquartett op. 127. Werkeinführung: Volkmar Braunbehrens Voraussichtliche weitere Termine: 29. August, 26. September und 31. Oktober 2020: zunächst dreiteilige Konzertreihe zu den sechs 1781 vollendeten Streichquartetten op. 33 von Joseph Haydn und den ebenfalls sechs, von W. A. Mozart 1784 veröffentlichten und Haydn gewidmeten Streichquartetten. Näheres unter www.quartetttransparenzen.de und www. kammermusiksaal-friedenau.de Jacqueline Lorenz

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Verborgene Räume Ausstellung in der Kommunalen Galerie zeigt architektonische, poetische und imaginierte Räume

Lothar Seruset, A.N., 2019, Linol-Holzschnitt überarbeitet, 80 x 110 cm auf 100 x 125 cm Foto: © VG Bild-Kunst 2020 Während der Titel eher die Entdeckung von unbekannten architektonischen räumlichkeiten erwarten lässt, geht es in den gezeigten künstlerischen Arbeiten auch um poetische und imaginierte räume, die sich in unseren Gedanken entfalten. Es sind räume, die sich unsichtbar festgeschrieben haben, räume, die wir wahrnehmen, für dessen Dimension es aber kaum eine bildliche Darstellung gibt. Alle drei Positionen stellen grundsätzliche Fragen zu unserem Lebensraum sowie zu unserem Umgang mit Lebenszeit. Die Auffassung von raum wird hier ganz unterschiedlich artikuliert und regt zum Nachdenken an. Anna Arnskötter formt in Terrakotta und Keramik energetische

Speicherräume. Diese archetypischen Modelle von Bauten, die es nicht gibt, stehen in ihrer ganzen Würde menschenleer und autark da. Es sind Elementarräume, angelehnt an reservoire und landwirtschaftliche Behältnisse, Wasser- und Leuchttürme, archaische Behausungen und räume stiller Andacht. Es sind auch soziale und philosophische räume. So verschieden wie ihre angedeutete Bestimmung sein könnte, es sind zeugnisse menschlicher zivilisation und Speicher dessen, was wir als Menschen brauchen. Gleichzeitig greift das häufige Turmmotiv unser beharrliches Streben nach hochsteigenden Utopien auf. Harriet Groß nennt ihre in schwarz-weiß ausgeführten Ar beiten raumzeichnungen. Sie greifen Erinnerungs- oder Ideenräume auf und können als Notationen von Denkprozessen gelesen werden. Groß definiert diese räume mit Tusche, dem Cutter auf Papier und Metallfolie, oder mit Schnüren und Stangen im raum. Sie folgt der Linie, die durch Wiederholung, Irritation und Unterbrechung, gleich musikalischen Partituren, einen rhythmus sichtbar werden lässt. zugleich verweist sie auf die Möglichkeitsfelder von Schatten und Pausen, die zwischenräume und Übergänge veranschaulichen. räume eröffnen sich hier der Imagination. Bei den Arbeiten in Holz und Keramik von Lothar Seruset steht der sonst in der Ausstellung nur gedachte Mensch physisch im Mittelpunkt. Die Skulpturengruppe Jerusalem zeigt sieben im Kreis angeordnete Figuren, die jeweils auf schwarzen Hunden balancieren und selbst wiederum Gotteshäuser unterschiedlicher religionen, ein Boot und eine Kz-Baracke auf dem Kopf tragen. Mit ihren großen Händen und Füßen sind die ausdrucksvollen Akteure kraftvoll und hilflos zugleich und dazu verdammt, fortwährend zu tragen und nicht zu stürzen. Sie vertreten das Weltkarussell des Lebens und sind darauf konzentriert, ihr Schicksal zu meistern. Ihre Tragik berührt. Wie Heiligenfiguren verkörpern sie verborgene Denkräume der Menschheit.

Lothar Seruset, Jerusalem (Detail), 2017, Holz bemalt,190 x 400 x 400 cm Foto: Holger Biermann, © VG Bild-Kunst 2020 Die Ausstellung ist noch bis 19. April zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 10 – 17 Uhr, Mittwoch 10 – 19 Uhr, Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin

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„Mutter und Kind“ und „100 Jahre Groß-Berlin“ Zwei Ausstellungen mit Werken von Käthe Kollwitz Gleich zwei Sonderausstellungen im Käthe-Kollwitz-Museum: Die Ausstellung „Mutter und Kind“ zeigt ca. 20 Werke aus Privatbesitz, die bisher noch nicht öffentlich gezeigt wurden. Sie zeichnet hier die innige Verbindung zwischen Müttern, Babys und Kleinkindern, ob beim Stillen oder spielerischen Miteinander. Die Zeichnungen mit ungezwungenen Darstellungen liebevoller Beziehungen eröffnen einen neuen Blick auf die Werke der Käthe Kollwitz, die meistens auf das Elend und soziale Ungerechtigkeiten in Berlin hinwies. In der Ausstellung „100  Jahre Groß-Berlin“ wird deutlich, wie die Künstlerin sich für den Zusammenschluss Berlins mit den umliegenden Städten, Dörfern und Landgemeinden einsetzte. Sie, die in ihren Zeichnungen oft das

Elend der Berliner Arbeiterfamilien darstellte, sah die Verbindung mit wohlhabenden Umlandgemeinden positiv. Sie hatte schon früh die Gründung eines Zweckverbands unterstützt. Auch die Zeit nach dem Zusammenschluss bis zur Hyperinflation wird thematisiert. In der Ausstellung sind ca. 30 selten gezeigte Zeichnungen und Grafiken zu sehen. Beide Ausstellungen werden bis zum 3.  Mai gezeigt. Käthe-Kollwitz-Museum, Fasanenstraße 24, 10719 Berlin. Geöffnet ist täglich von 11 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter kaethe-kollwitz. de . Käthe Kollwitz, Arbeiterfrau mit schlafendem Jungen, 1927, Kreidelithografie. Foto: Käthe-Kollwitz-Museum Berlin, Privatsammlung NRW

Förderung für Schulhöfe in Charlottenburg Die Nehring-Grundschule und die Friedensburg-Oberschule in Berlin-Charlottenburg erhalten im Rahmen der Aktion „Schulhofträume“ eine Förderung in Höhe von jeweils 15.000  Euro. Mit der Aktion „Schulhofträume“ fördern das Deutsche Kinderhilfswerk, ROSSMANN und Procter & Gamble deutschlandweit die Sanierung und Umgestaltung maroder oder ungestalteter Schulhöfe mit insgesamt 270.000 Euro. Damit werden die oft vernachlässigten Außenbereiche von Schulen mit neuen Spiel- und Bewegungsangeboten, naturnahen Arealen und altersgerechten Rückzugsräumen umgestaltet. Zumeist die gesamte Schule, allen voran die Schülerinnen und Schüler selbst, sind daran beteiligt. In der Nehring-Grundschule gibt es künftig einen Garten mit grünem Klassenzimmer und eine von Wind- und Solarenergie betriebene Experimentierecke, einen eigenen Lehmofen, ein

Baumhaus, eine vielfältige Bepflanzung, Ecken zum Erholen und anregende Spielmöglichkeiten, die zum Klettern und Toben einladen – so sieht der Schulhoftraum aus, den sich die Schülerinnen und Schüler dank der Projektförderung erfüllen und damit einen weiteren, ganz besonderen Lernort schaffen können. Ein Ort der Kommunikation und der Aktivität, des praktischen Gestaltens und praktischen Lernens soll der Schulhof der Friedensburg-Oberschule zukünftig sein. Die Umsetzung ist vor allem über einen naturnahen Außenbereich, die Errichtung von Hochbeeten, eine Hofbühne sowie von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltete Rückzugsräume geplant. Über die genaue Ausgestaltung entscheiden die Schülerinnen und Schüler demokratisch im laufenden Prozess, und bauen zusammen mit externen Künstlerinnen und Künstlern alles selbst.

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Ferien 2020 Kinder bei Gasteltern in den Niederlanden Die Internationale Berliner Kinder- und Jugendhilfe e. V. vermittelt im Auftrag des Berliner Senats seit vielen Jahren kostengünstige Reisen in den Sommerferien zu Gastfamilien in den Niederlanden. Dieses Ferienangebot richtet sich vor allem an Berliner Familien aller Nationalitäten mit geringem oder gar keinem Einkommen. Der Kostenbeitrag für eine Reise zu einer Gastfamilie nach den Niederlanden wird mit einem Reisekostenanteil ab 40,- Euro für die Osterferien und für die Sommerferien ab 70,- Euro einkommensabhängig berechnet. Bei Erstanmeldungen werden Mädchen und Jungen aus Charlottenburg-Wilmersdorf im Alter zwischen 6 und 10 Jahren vermittelt. In den Osterferien findet die Reise nach Holland PK I (Pax Kinderhulp) vom 3.4. – 18.4.2020 statt.

Die Reisetermine für die Sommerferien 2020 sind: Bei Erstanmeldung des Kindes nach Holland PK II ist die 2-wöchige Reise vom 17. Juli bis 31. Juli 2020. Bei Wiedereinladung des Kindes nach Holland PK II ist die 3-wöchige Reise vom 17. Juli bis 8. August 2020. Nach der ersten Einladung entwickelt sich in den meisten Fällen eine enge und freundschaftliche Beziehung zwischen dem Berliner Kind und seiner Gastfamilie, in die auch die Berliner Familie eingebunden ist. Daraus resultieren regelmäßig Wiedereinladungen und Freundschaften, die jahrzehntelang bestehen können. Beratung und Anmeldung erfolgen bei Frau Karaman, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin, Zimmer: 434 a, Tel.: 9029 – 14683, E-Mail: cw333205@charlottenburg-wilmersdorf.de WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG Geborgen im Kiez.

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Vielfalt, Kinderwelten und Religionen). Eine der Medienboxen steht in der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek, Brandenburgische Straße 2, 10713 Berlin, zum Ausleihen für Lehrerinnen und Lehrer bereit. Die zweite bleibt in der Ingeborg-Bachmann-Bibliothek, Nehringstraße 10, 14059 Berlin, für Projekte mit Schulgruppen in Zusammenarbeit mit dem Museum Charlottenburg-Wilmersdorf. Kontakt: Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek ☎  (030) 9029 15907 oder Ingeborg-Bachmann-Bibliothek ☎ (030) 9029 24313. Weitere Informationen zur Stadtbibliothek: www.stadtbibliothek. charlottenburg-wilmersdorf.de oder www.wir-bieten-vielfalteinen-ort.de .

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RATGEBER

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Verkehrsregeln auf Parkplätzen und im Parkhaus Wann gilt die Straßenverkehrsordnung?

Vorfahrt, Fahrtrichtung oder Geschwindigkeit – wie sich Autofahrer im Straßenverkehr verhalten sollen, regelt die Straßenverkehrsordnung. Aber gilt sie auch auf Parkplätzen oder im Parkhaus? Michaela Rassat, Juristin der D.A.S. Rechtsschutz erläutert, worauf Autofahrer bei der Parkplatzsuche achten sollten.

Wo gilt die Straßenverkehrsordnung? Die Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt überall dort, wo öffentlicher Verkehr stattfindet. Das heißt: Auf allen Straßen und Plätzen, die für die Allgemeinheit zugänglich und zugelassen sind. „Es kommt also nicht darauf an, ob eine Straße oder ein Parkplatz Eigentum der Gemeinde oder Privateigentum ist, sondern darauf, ob jeder sie ohne Weiteres befahren und nutzen darf“, erläutert Michaela Rassat. Nach dem Bundesgerichtshof kann auch der private Parkplatz einer Sparkasse öffentlicher Verkehrsraum sein (Az.  4  StR  165/17). Parkplätze und Parkhäuser von Supermärkten und Einkaufszentren gelten in der Regel ebenfalls als öffentlicher Verkehrsraum. Flächen, die nur ein kleinerer Personenkreis nutzen darf und die eindeutig ausgeschildert

oder mit Schranken gesperrt sind, sind nicht öffentlich. Beispiel: Der Parkplatz für die Mitarbeiter eines Betriebes. „Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob das Hinweisschild ‚Hier gilt die StVO‘ aufgestellt ist oder nicht“, ergänzt Rassat.

Mit Schrittgeschwindigkeit auf Parkplatzsuche Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen dem Verkehr auf Straßen und dem auf öffentlich zugänglichen Parkflächen: Auf letzteren findet in erster Linie ein sogenannter ruhender Verkehr statt, das heißt, Fahrzeuge bewegen sich langsam fort. Nach einem Urteil des Landgerichts Saarbrücken (Az.  13 S  122/12) sollten Verkehrsteilnehmer dort auch jederzeit damit rechnen, dass ein anderer Fahrer gerade aus- oder einparkt. „Das bedeutet in der Praxis: Schrittgeschwindigkeit – also 10 km/h – fahren und immer bremsbereit sein“, erklärt die D.A.S. Juristin. Überhöhte Geschwindigkeit kann bei einem Zusammenstoß zu einer Teilschuld führen – insbesondere beim Rückwärtsausparken.

Keine Vorfahrt im Parkhaus Eine weitere Besonderheit auf Parkplätzen ist, dass Fahrspuren

dort nicht wie Verkehrsstraßen mit entsprechenden Vorfahrtsregeln verknüpft sind – sie dienen ausschließlich der Suche nach Parkbuchten. Wer von rechts aus einer Parkbucht kommt, genießt daher in der Regel keine Vorfahrt. Das bekannte „rechts vor links“ gilt nur, wenn die Fahrspuren eindeutig Straßencharakter haben, wie auch das Amtsgericht Solingen (Az. 11 C 193/06) entschied. Das Amtsgericht Düsseldorf (Az. 51 C 14792/11) ging noch weiter: Selbst markierte Fahrspuren auf Parkplätzen und in Parkhäusern dienen nicht grundsätzlich dem fließenden Verkehr. „Deshalb können sich Autofahrer auf die üblichen Impressum

Vorfahrtsregeln wie ‚rechts vor links‘ nicht verlassen“, erläutert die D.A.S. Expertin das Urteil. Auch auf der vermeintlichen „Hauptfahrbahn“ besteht kein Vorfahrtsrecht. Parkplatzsuchende müssen in besonderem Maße das Gebot zur gegenseitigen Rücksichtnahme beachten, welches in Paragraph 1 der StVO verankert ist, und sich miteinander verständigen. Übrigens: Autofahrer in Parkhäusern oder auf Parkplätzen müssen jederzeit mit „Falschfahrern“ rechnen. Selbst wenn die Fahrbahnen mit Pfeilen versehen sind, dienen sie lediglich als Empfehlung für die Fahrtrichtung (Amtsgericht Homburg, Az. 4 C 175/02).

Gazette Wilmersdorf ·  März Nr. 3/2020 ·  40. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau. Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ ·  redaktion@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk ·  ☎ 030 / 323 38 54 anzeigen@gazette-berlin.de Druck Humburg Media Group · 28325 Bremen Nächste Ausgabe April Nr. 4/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss 16.03.2020 Erscheinung 02.04.2020

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