Gazette Wilmersdorf - April 2019

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

April 2019

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

Ab Ostern heißt es wieder

„Wasser marsch“

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Wasserbetriebe übernehmen Berlins öffentliche Brunnen Ab Ostern heißt es wieder „Wasser marsch“ Nicht mehr lange – dann sprudeln in Grünanlagen und auf den Plätzen der Stadt hoffentlich wieder muntere Springbrunnen. Was gibt es Schöneres, als Vogelzwitschern und plätscherndes Wasser zu hören und den Großstadtlärm weit hinter sich zu lassen? Die Berliner Wasserbetriebe übernehmen in diesem Jahr 146 Zier- und Tiefbrunnen, Fontänen, Wasserfälle und Planschen in acht Bezirken in ihre Pflege. Schrittweise kommen bis spätestens 2028 weitere rund 125 Brunnen in den verbleibenden Bezirken dazu. Das ist Kern einer Anfang März zwischen dem Land Berlin und den Wasserbetrieben unterzeichneten Rahmenvereinbarung. Der Betrieb und die Unterhaltung von Zierbrunnen war in Berlin bisher überwiegend durch bila Der Delphinbrunnen auf dem Hohenzollernplatz wurde 1968 von Hans Bautz geschaffen. terale Verträge der Bezirke mit privaten Werbeunternehmen geregelt, denen dafür im Gegenzug Werbeanlagen im öffentlichen Straßenland gestattet wurden. Das Land Berlin hat sich bereits 2016 von diesem Koppelungssystem verabschiedet, mit den Berliner Wasserbetrieben eine Absichtserklärung zur Übernahme

des Brunnen-Services geschlossen und dem Unternehmen die Bewirtschaftung von 45 Brunnen in Friedrichshain-Kreuzberg als Pilotprojekt übertragen. Zu diesen Pilotprojekten sollen ab Ostern 2019 die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf mit 28  Anlagen, Tempelhof-Schöneberg mit 22  Anlagen, Steg litz-Zehlendorf mit 10  Anlagen sowie vier weitere Bezirke hinzukommen. Bis dahin müssen noch auf Basis der Rahmenvereinbarung entsprechende Einzelverträge mit den Bezirken ratifiziert werden. „Die Brunnen im öffentlichen Raum zieren die Stadt und sie sind natürlich ein wichtiger Faktor, die Lebensqualität in Berlin deutlich zu erhöhen“, betont Umweltsenatorin Regine Günther. Der Erhalt und Betrieb der Brunnen solle nun auch aus einer Hand mit gleichen Standards gewährleistet werden. „Wir haben seit 2017 in Friedrichshain-Kreuzberg, dem Bezirk mit den meisten Springbrunnen, gezeigt, was wir können“, sagt Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon. „Jetzt freuen wir uns auf die neuen Aufgaben.“

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Wilmersdorf | 42019  |  3 2019 | 3 GazetteGazette Wilmersdorf  |  April

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! Anfang April wird uns eine Delegation aus unserer österreichischen Partnerstadt Linz mit der Stadträtin für integration, Regina Fechter, und der dortigen integrationsbeauftragten Rebena Fetah u - i b ra h i m i besuchen, um sich mit uns über das europaweit Reinhard Naumann wichtige Thema integration auszutauschen und unsere integrationsarbeit zu informieren. Auf dem Programm stehen u. a. ein Besuch einer Unterkunft für Geflüchtete, um das Patenschaftsprogramm „Yadan Biad“ kennenzulernen, mit dem Neuzugewanderte im täglichen Leben durch erfahrene Berliner*innen begleitet werden. Auch steht ein Besuch im Haus der Nachbarschaft, das aus Ehrenamtsinitiativen entstanden ist, im Volkspark Wilmersdorf an. Ferner wird das BENN-Programm (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) im Begegnungszentrum Ulme 35 vorgestellt, es gibt eine Austauschrunde der Unterkunftsleiter*innen im Stadtteilzentrum Divan e. V., einen Besuch des interkulturellen Pangea-Hauses und der Seituna-Moschee, bei dem über den bezirklichen interreligiösen Dialog informiert werden wird. ich freue mich auf einen spannenden und regen kommunalen Erfahrungsaustausch!

Kiezspaziergang Treffpunkt des 208. Kiezspaziergangs ist am Samstag, dem 13.4.2019, um 14 Uhr in der Ge Fördermittel für das o.g. Projekt in Höhe von 40.000 EUR beantragt und erhalten. informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im internet unter www. kiezspaziergaenge.de.

Faires Frühstück

Glockenturm der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum nahe Gedenkstätte Plötzensee. denkstätte Plötzensee im Charlottenburger Norden. Wir werden den neuen „Pfad der Erinnerung“ erkunden, der durch die Kleingartenanlagen, der evangelischen Gedenkkirche Plötzensee und der katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum führt. Der „Pfad der Erinnerung“ ist Teil des Projektes „Touristische Profilierung der Gedenkregion Charlottenburg-Nord“, das am 15.12.2017 begonnen hat. Ziel des Projektes ist es, die Gedenkregion Charlottenburg-Nord durch geeignete Maßnahmen und Aktionen stärker in das touristische Bewusstsein zu rücken. Mit der professionellen Erstellung eines Gesamtkonzeptes auf Basis der ideensammlung Anfang 2018 sowie mit der Umsetzung erster Maßnahmen im Kalenderjahr 2018 in Absprache mit dem Bezirk sowie Ortsakteuren und wichtigen institutionen wurde das Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e. V. beauftragt. Auf meine Anregung hin hat die bezirkliche Wirtschaftsförderung bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe

Gemeinsam mit Judith Siller von der Kampagne Fairtrade Town werde ich am Samstag, dem 27.4.2019, um 11 Uhr in der „Ulme 35“, Ulmenallee 35, das von der Kampagne „Fairtrade-Town Charlottenburg-Wilmersdorf“ in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Vereins „interK(ult)urAnstalt Westend e. V.“ veranstaltete 8. öffentliche Faire Frühstück eröffnen. Verschiedene Fairtrade-Town-Akteur*innen und Gruppen aus der „Ulme 35“ werden ihre Arbeit an infoständen präsentieren. Am 9. Juni 2011 wurde Charlottenburg-Wilmersdorf als erster Berliner Bezirk mit dem Titel „Fairtrade-Town“ ausgezeichnet. Nach eingehender Prüfung durch TransFair e. V. wurde dem Bezirk im Mai 2017 der Titel erneut für weitere 4 Jahre verliehen. immer mehr Menschen engagieren sich mit dem Fairen Handel für menschenwürdige Arbeitsund Produktionsbedingungen sowie faire Erzeugerpreise in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die verschiedenen Akteure der Fairtrade Town Kampagne freuen sich auf das Gespräch mit den Frühstücksgästen, wollen Sie rund um den Fairen Handel informieren und bieten zum Probieren die leckeren Fairtrade-Frühstücksprodukte an. Zu dem kostenlosen fairen Frühstück sind Sie herzlich eingeladen! Zur Vermeidung von Abfall

kann eigenes Geschirr mitgebracht werden. Um die Organisation zu erleichtern, wird um Anmeldungen gebeten im Weltladen A Janela, Emser Str.  45, 10719  Berlin, unter Tel (030) 88680811 oder E-Mail: infor@fairtradetowncharlottenburgwilmersdorf.de.

Bürgermedaille: Vorschläge erwünscht Seit 1988 wird vom Bezirksamt für besondere Verdienste um den Bezirk die Bürgermedaille verliehen. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann Vorschläge machen und Personen benennen, die für ihr ehrenamtliches Engagement mit einer Bürgermedaille geehrt werden sollten. Ein überparteiliches Gremium der BVV und des Bezirksamtes wird über die Vorschläge entscheiden. Die Bürgermedaillen werden seit 2001 traditionell am Bezirkstag am 19. Oktober verliehen. Begründete Vorschläge können bis Mittwoch, dem 31.7.2019 schriftlich eingereicht werden an das Büro des Bezirksbürgermeisters, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin. Nähere informationen, darunter auch die Liste der bisher Geehrten, sind im internet unter www. buergermedaille.charlottenburgwilmersdorf.de zu finden. Für ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de. ich wünsche ihnen Frohe Ostern! ihr     Reinhard Naumann

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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Geschlechtsneutrale Toiletten an Schulen: Unheimliche Begegnung der 3. Art? Zankapfel Gender-Toiletten. Wie Schulen künftig damit umgehen sollen – darüber gehen die Meinungen auseinander. Die Fraktionen der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf nehmen in den folgenden Beiträgen zu diesem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Der Titel ist provokant und abwertend gewählt und wird der Thematik nicht gerecht. Wir müssen es durchaus ernst nehmen, wenn Jugendliche sich keinem der herkömmlichen Geschlechter zugehörig fühlen und daher eine Unisex-Toilette bevorzugen würden. Es ist allerdings nicht die Aufgabe der Politik, dies von oben zu „verordnen“, erst recht nicht für jede Schule in Charlottenburg-Wilmersdorf. Bereits mit der Schulgesetzänderung im Jahr 2004 wurde die eigenständige Schule gestärkt und die Schulkonferenz als höchstes Gremium in den Schulen etabliert. Hier sitzen Schüler*innen, Lehrer*innen und Elternvertreter*innen paritätisch beisammen und diskutieren die für ihre Schule relevanten Themen. Sie wissen am besten, was für ihre Schule wichtig und richtig ist. Sollten Schulen zu dem Schluss kommen, dass eine Unisex-Toilette an ihrer Schule Priorität hat, wird die SPD-Fraktion diesem Wunsch politisch nicht im Wege stehen. Dr. Felicitas Tesch

CDU-Fraktion Was ist die inhaltliche Aussage dieser Fragestellung? Und welche Fantasien hat eigentlich die fragestellende Fraktion? Eine Toilette, welcher Art auch immer und egal an welchem Ort, wird von Menschen benutzt. Kinder können an jedem beliebigen Ort unangenehmen Begegnungen ausgesetzt sein, sie davor zu schützen ist ebenso unsere Aufgabe, wie ihnen Toleranz, Offenheit und Wertschätzung entgegen zu bringen und zu vermitteln. Dies wird und kann allerdings nicht vorrangig durch geschlechtsneutrale Toiletten in Schulen passieren, sondern durch unser aller Vorbild. In einer Zeit, in der wir mit massivem Unterrichtsausfall zu kämpfen haben, in vielen Schulen extreme Raumnot herrscht, die überwiegende Zahl der Schulen einen

hohen Sanierungsbedarf aufweisen, ist das Thema geschlechtsneutrale Toiletten mit Sicherheit nicht das Hauptproblem unserer Schulen. Zitat von Schülern:„Es wäre schön, wenn die vorhandenen Toiletten sauber, funktionstüchtig und abschließbar wären.“ Für die Fraktion der CDU stehen die Gewährleistung des Unterrichts, die Vermittlung von Werten und die Sanierung der Schulen an erster Stelle. Susanne Klose

B‘90/Grünen-Fraktion Unheimliche Begegnung? Merkwürdig – von der AfD über Heinz Buschkowsky bis Annegret Kramp-Karrenbauer: über wenig regen sich Rechte so auf wie über genderneutrale Toiletten. Um im nächsten Satz zu fragen, ob wir keine anderen Sorgen hätten. Dabei gibt es solche Toiletten längst: in Schulen – oft auf Initiative von Schüler*innen – und vielen öffentlichen Gebäuden, im Rathaus Charlottenburg ebenso wie im Club, im ICE und zuhause. Wo also liegt das Problem? Die simple Auffassung zweier Geschlechter reicht halt nicht aus, um daraus eine umfassende Weltsicht zu konstruieren – zum Unmut vieler. Da muss die eigene „Normalität“ (mitsamt den zugehörigen Privilegien) wütend verteidigt werden: gegen alle, die verschieden sind und auch noch Gleichberechtigung fordern. Schultoiletten allein schützen noch nicht vor Mobbing und Diskriminierung. In jeder Schule aber sind der Abbau von Vorurteilen und der offene Umgang mit sexueller Identität Teil des Bildungsauftrags. Die Aufgeregten mögen sich beruhigen: alle sollen die Toilette nutzen können, die ihrer Persönlichkeit entspricht. Das ist alles auch gut so. Nur Hände waschen nicht vergessen. Christoph Wapler

FDP-Fraktion Der Bundestag hat mit Änderung des Personenstandsrechts die Eintragung eines dritten Geschlechts in das Geburtsregister ermöglicht. So hat die Berliner Schule zu den vielen Aufgaben, die ohnehin noch nicht erledigt sind, eine weitere zur Bewältigung

bekommen: Die Einrichtung geschlechtsneutraler Toiletten! Die bauliche Umsetzung mag schon nicht einfach sein, die pädagogischen Schwierigkeiten sind viel größer. Schule ist ein Ort, der alle Probleme der Gesellschaft widerspiegelt und aufgrund seiner in der Schülerschaft angelegten Diversität täglich vielfältige Konflikte zutage fördert. Der offene Umgang mit sexueller Vielfalt ist eine Hürde, die Eltern, Schüler und Lehrkräfte nehmen müssen. Rückblickend war die sexuelle Vielfalt ein privates Thema. Heute gibt es Schulen mit einem Diversity-Beauftragten und Handreichungen, wie sexuelle Vielfalt angemessen im Unterricht behandelt werden kann. Schule begleitet die Entwicklung der Kinder zum Erwachsenen. Es ist ihre Aufgabe, die Unantastbarkeit der Würde zu vermitteln und vor Diskriminierung zu schützen. Im Namen der Gendergerechtigkeit werden Unisex-Toiletten gefordert. Ob damit in der Schule nicht weniger, sondern mehr Diskriminierung erfolgt, müsste zuerst behutsam erprobt werden. Die Schulgemeinschaft wird sich dieser Herausforderung stellen. Dann wird sich zeigen, ob Unisex-Toiletten akzeptiert und von betroffenen Kindern und Jugendlichen selbstverständlich angenommen werden. Stephanie Fest Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts stehen deutsche Schulen vor einer zusätzlichen Aufgabe: im Schulalltag die Persönlichkeitsrechte von intersexuellen Menschen sicherstellen. Unbestritten: Wir sprechen je nach Definition und Methodik von 0,02 bis 1 Prozent der Bevölkerung, das biologisch nicht in das bipolare Geschlechtsschema passt und dessen Persönlichkeitsrechte zu schützen sind. Es ist sicherlich nicht zumutbar, insbesondere nicht bei Kindern und Jugendlichen im Schulalltag, auf eine geschützte Privatsphäre verzichten zu müssen. Hier muss Schutz gewährleistet werden, um auch beidseitig „unheimlich“ unangenehme Begegnungen aus zuschließen. Ob es sich aber hierbei nun um ein drittes Geschlecht oder doch um verschiedene Formen von Entwicklungsstörungen handelt, kann dahingestellt bleiben. In Anbetracht der geringen Anzahl und drückender Probleme von Platz- und Personalmängeln, Baufälligkeiten, Bildungsdefiziten, Inklusionsund Integrationsbemühungen etc., ist es dem Schutzzweck angemessen, die sog. Behindertentoiletten „neutral“ zu beschildern. Auch bei sonstigen Herausforderungen (z. B. Umkleide/Sport) sollte nach vorhandenen Überschneidungen mit sonstigen inklusiven Angeboten gesucht werden. Jan von Ertzdorff-Kupffer

Linksfraktion Vorreiter-Schulen erlauben ihren Schüler*innen, frei zu entscheiden, welche Toilette oder welche Umkleide zu ihrer Geschlechtsidentität passt, um ihnen das Gefühl zu ersparen, fehl am Platz zu sein. Die Linksfraktion unterstützt Initiativen, die Räume für die sexuelle Selbstbestimmung junger Menschen öffnen. Es kann nicht daran scheitern, bestehende Toiletten auch als „All-Gender-Toiletten“ anzubieten, wenn dadurch trans, inter oder non-binäre Menschen davor bewahrt werden, Anfeindungen zu erfahren oder sich einem Geschlecht zuzuordnen, dem sie sich nicht zugehörig fühlen. Das Problem an Unisex-Toiletten scheint vielmehr zu sein, dass sie zu den wenigen Orten zählen, an denen LGBTIQ-Personen keine Diskriminierung befürchten müssen. Sie sind für nicht-binäre und Transgender-Menschen ein weit geringeres Problem als abschätzige Beleidigungen, wie als „unheimliche Begegnung der dritten Art“. Statt alles in Frage zu stellen, müssen wir Antworten darauf finden, was wir für die gesellschaftliche Teilhabe und gegen Probleme wie die weit höheren Arbeitslosen- und Suizidraten von Transgender-Menschen tun können, um den Schüler*innen von heute die Aussicht auf eine aufgeschlossene Gesellschaft von morgen zu bieten. Annetta Juckel

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SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Fraktionszvorsitzende: Constanze Röder

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Abwarten und Tee trinken oder rauchen… bei Platten Pedro bleibt die Hektik draußen.

50 Jahre Platten Pedro Das ganz besondere Schallplatten-Antiquariat mit skurrilem Original 1953 hat er angefangen Platten zu sammeln. Peter Patzek, weltweit in der Sammlerszene besser als „Platten Pedro“ bekannt, rechnet nach: „132 Semester hab´ ich also zum Thema Platten studiert“, überschlägt er schnell im Kopf. Man kann ihn daher durchaus als Fachmann in Sachen alte Platten bezeichnen, hier in seinem Laden am Tegeler Weg. Am 19.  April 2019 wird sein Schallplatten-Antiquariat 50 Jahre alt, und dazu will „Pedro“ ruhig ein paar Flaschen seines Lieblingsrotweins in seinem italienischen Supermercator an der Sophie-Charlotte-Straße besorgen: „Obwohl ich eigentlich gar nichts trinke.“ Auch wenn das Datum auf den Karfreitag fällt: Das Geburtstags-Antiquariat öffnet seine Tür an diesem Tag dennoch von 10–12  Uhr für Gratulanten und Geschäftsfreunde; nicht für den Verkauf, „sondern zum Quatschen

frech, aber immer auch ein bisschen Philosoph und auf jeden Fall liebenswertes Original.

Platten Pedro, der Sammler

Auch „His Master´s Voice“ hat ein Plätzchen im Laden gefunden und so“, wie sein Inhaber verrät. Auch an diesem Tag dürften in den zwei Geschäftsräumen die über 100.000 Vinyl-Schallplatten im Mittelpunkt stehen, die gemeinsam mit einigen Schellack-Raritäten in den bis Deckenhöhe gefüllten Regalen auf sammelfreudige Abnehmer warten. Unzählige tönende „Leckerbissen“ sind darunter, weshalb sich

neben den Berliner Stammkunden auch täglich Sammler aus aller Welt die Klinke in die Hand geben. Sie verlassen dann häufig mit strahlenden Augen über das gefundene Platten-Highlight das Geschäft – zusätzlich den ein oder anderen markigen Spruch von Platten Pedro im Gepäck, der seit 50 Jahren Herz des Antiquariats ist: skurril, manchmal etwas

Wer den Laden betritt, sollte zuerst nach unten schauen. Denn da steht so manches, das den Weg in die Regale noch nicht gefunden hat oder darauf wartet, vom Hausherrn gesichtet zu werden. „Ich gelte als etwas schlampig“, erklärt Pedro selbstkritisch und fügt hinzu, „aber ich habe ein super Gedächtnis, weiß genau, wo was zu finden ist.“ Gerade dieses geordnete Chaos macht wohl den Reiz seines Antiquariats aus. Nach meinem Besuch bei ihm, kann ich das nur bestätigen. Stoppelbart, lässige Frisur, kalte Zigarette im Mundwinkel („Ich rauche grundsätzlich nie im Laden, nur davor“), immer in Bewegung. Als Pedro sein Alter nennt,

Helles Licht, Reflektoren und mehr für Ihre Sicherheit

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Karfreitag, 19. April:

Traditionelles Fischessen Ostersamstag, 20. April ab 17 Uhr:

Oster Schlemmerabend mit 4-Gang Menü Ostersonntag, 21. April:

Osterspeisekarte mit Spargelspezialitäten 33 Jahre

Eisenzahnstraße 59 | 10709 Berlin | www.restaurant-ebert.de Telefon: 030 - 891 75 67 | Neue Öffnungszeiten: 12 bis 24 Uhr Paradies für Plattensammler. mag man ihm das kaum glauben: Am 16. Dezember hat er seinen 77. Geburtstag gefeiert. „Als ich in meinem Ausweis mein Geburtsdatum gelesen habe, bekam ich einen richtigen Schreck“, schmunzelt er, und man kann ihm dabei einen gewissen Stolz anmerken. Vielleicht hat ja auch der Tee zu seiner jugendlichen Ausstrahlung beigetragen, den er über den Tag kannenweise trinkt. Ein Rezept dafür gibt er gleich weiter: Eine halbe Chili ohne Kerne, viel gewürfelter Ingwer und reichlich Zitronensaft aufkochen, abseihen und mit Rohzucker oder Agavensaft süßen, darauf schwört er. Und sein Fahrrad steht immer griffbereit im Hinterzimmer, mit ihm fährt er zu Kunden. Wer weiß? Er, der sich in jungen Jahren für kurze Zeit als erfolgloser Liedermacher versucht hat, sieht nun vielleicht sogar einem späten musikalischen Erfolg entgegen: Die Gitarre hat er wieder rausgeholt und „versächselt“ aktuell internationale Welterfolge, indem er sie in sächsischen Dialekt übersetzt. Da wird aus „Dream a little Dream of me“ bei

Pedro schnell mal ein „Dräum doch under´m Boom mid miar…“ Dabei ist der Plattenfreund sich sicher, dass seine Sammelleidenschaft die Basis all seines Handelns ist. Er sieht sie als kulturelle Variante, die aus Interesse an immer Neuem entsteht und Inspiration zugleich ist.

Paradies für Plattensammler Versteckt hinter Plattenregalen, auf denen ein einsamer Globus an den Rest der Welt erinnert, liegt Pedros Rückzugsort mit PC, auf dem Bildschirm wartet ein Kartenspiel auf ihn als Spielpartner. Von seinem Platz aus hat der Ladeninhaber genau den Plattenspieler im Blick, welcher aber meist nur „zum Reinhören“ für Kunden angeworfen wird. Gleich daneben unter einer ansehnlichen Staubschicht als besonderes Schmuckstück aus Pedros Privatsammlung ein „Tefifon“, dessen Geschichte der fachkundige Ladenbesitzer sofort parat hat: Das Wiedergabegerät wurde von dem deutschen Unternehmer Karl Daniel erfunden und von 1959 -1965 hergestellt:

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Phänomenal: Pedro weiß genau, wo welche Platte steht. Es besaß Kassetten mit endlosem Kunststoff-Schallband, in das – ähnlich wie bei der Schallplatte – spiralförmige Rillen eingraviert waren, die von einer Abtastnadel gelesen wurden. So war auf einer Kassette Platz für bis zu vier Stunden Musik. Jedoch setzte sich das Modell nicht durch, bedingt durch seine nur mittelmäßige Tonqualität, die in etwa zwischen der einer Schellackplatte und der einer Vinylplatte lag. 1965 wurde die Herstellung eingestellt. Ein weiteres „Lieblingskind“ von Pedro hat seinen Platz gleich neben der Ladentür bezogen: Mit der Musikbox hat er sich einen lange ersehnten Wunsch erst kürzlich erfüllt. „Doch an der Aktualisierung der Beschriftung muss ich noch arbeiten“, gibt er zu, als sich ein Titel in der Box partout nicht finden lassen will. Überall im Geschäft dagegen prangen Pedros markige Sprüche auf Schildern: Gleich nach Betreten des Ladens baumelt da etwas versifft eine Kamera von der Decke mit Pappschild“: „Achtung, Sie werden gefilmt“. Daneben macht der Inhaber

Pedros Pappschilder sind auch für die Beatles gut.

Es gibt noch viel zu tun

Das Tefifon – Vorgänger des Kassettenrekorders? schriftlich und unmissverständlich darauf aufmerksam, dass hier ER die Preise macht, schließlich sei sein Antiquariat kein Flohmarkt. Überhaupt die Schilder: Pedro liebt sie aus Pappe und Papier. Mit Filzstift beschriftet, finden sie sich als Wegweiser zwischen den Platten, und auch im Schaufenster prangt Handgeschriebenes. Warum auch nicht? Auf das Wesentliche kommt es an. Und das findet sich reichlich im Laden:

Raritäten aus Jazz, Blues, Rock, Pop, natürlich die Beatles, auch Deutsche Schlager und Operette oder Latino-Platten; das Angebot ist breit, auch wenn nicht alles Pedros überschäumende Begeisterung erweckt. Sogar eine LP mit der königlich-englischen Hochzeitsmusik anlässlich der Trauung von Prinzessin Anne und Mark Phillips aus dem Jahr 1973 hat deren Ehe um 27 Jahre überlebt und wartet geduldig auf einen anglophilen Abnehmer.

Platten für sein Antiquariat finden den Weg zu Pedro häufig über Ankauf und Haushaltsauflösungen. Oft sind damit nette kleine Geschichten verbunden, die Pedro anschaulich zu erzählen weiß. So hatte er aus dem Nachlass des Fernsehproduzenten Wolfgang Rademann („Traumschiff“), der 2016 verstarb, dessen Plattensammlung übernommen, mit etlichen Jazzraritäten. „Ich nehme bei so großem Angebot dann auch mal Platten mit, die ich sonst weniger suchen würde“, betont der Musikfreund. So waren

im Fall Rademann auch frühe LPs des Komponisten und Jazz-Musikers Fritz Schulz-Reichel, genannt „Der schräge Otto“, dabei, die Pedro eigentlich wenig interessant

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Gazette Wilmersdorf  |  April 2019  |  9 fand. Er erzählt: „Vor ein paar Tagen kam doch wirklich ein Kunde vorbei, der genau diese LP´s schon länger gesucht hatte.“ Vorbei kommen sie aus aller Herren Länder, seine Kunden: Da ist das Pärchen aus Finnland, das nach umfangreichem Stöbern dann mit zwei Jazz-Platten abzieht und sich noch nebenbei mit Pedro über dessen Reisepläne in den hohen Norden fürs nächste Jahr unterhält. – Natürlich auf Englisch, das bei Pedro reichlich amerikanischen Slang hat. Doch Sammler Pedro hat viele Interessen: Architektur und Malerei hat es ihm angetan, er reist zu angesagten Ausstellungen und ist auch mit den Berliner Museen gut bekannt. Aus der Geschichte der Toskana weiß er erstaunliches zu erzählen, und gerade hat er eine neue Leidenschaft für sich entdeckt: Briefmarken. Und da spricht wieder aus Pedro der Philosoph, wenn er in Anlehnung an Hemingway sagt: „Der alte Mann geht zum Meer. Seefisch ist arg bedroht, Briefmarken sind es aber nicht.“ An diesem Morgen hat ein Bekannter kistenweise Marken-Al Platten, soweit das Auge reicht

ben vorbeigebracht, die in Pedro´s Wohnung in der 2.  Etage verfrachtet werden müssen, er sieht´s als Fitnessprogramm. In seiner Wohnung übrigens, die er mit Kater Bedrian bewohnt, herrscht Ordnung: „Alles mit alten edlen Möbeln eingerichtet“, betont er. Auch das ist Platten Pedro. Seine Frau, mit der er 44  Jahre verheiratet war, starb vor acht Jahren, fünf Kinder hat er („vier sind adoptiert“) und etliche Enkel im Alter zwischen einem Jahr und 22 Jahren. Noch denkt er, der weiß, was Sammler wünschen, nicht ans Aufhören. Doch vielleicht übernehme ja später einmal eine seiner Enkelinnen den Laden, erklärt er mit hoffnungsfrohem Zwinkern. Doch bis dahin taucht er für sich und seine Kunden weiterhin begeistert in die tönenden Scheiben der Beatles, Bee Gees und wie sie alle heißen, ein, auf der Suche nach ganz besonderen Raritäten. Einen Besuch ist nicht nur Pedros Antiquariat wert, auch seine Webseite ist typisch für ihn und äußerst lesenswert: www.plattenpedro.de � Jacqueline Lorenz

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Manch verwunderliches wie den skurrilen Besenhalter findet man bei Platten Pedro – aber auch die Filmmusik zu „Frühstück bei Tiffany“

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Wolgograder Knabenchor mit nächster Sängergeneration zu Gast Vom 28. April bis 5. Mai gibt der Chor klangvolle Kostproben seines Könnens Zum 9.  Mal besucht eine junge Sängergeneration des Knabenchor „Kamerton Volgograd“ mit einem reizvollen Programm den Evangelischen Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf und die Johanneskirche in Berlin-Schlachtensee. Der Chor setzt sich aus 16 Knaben- und 9 Männerstimmen zusammen, die Chormitglieder sind im Alter zwischen 10 und 22 Jahren. Die jungen Gäste reisen gemeinsam mit Chorleiter Serge Lopatin an, der „Kamerton Volgograd“ im Jahr 1985 gegründet hat, mit dabei sind vier Begleiter und eine Konzertmeisterin. Ohne die Initiative und Organisation des Arbeitskreises Partnerschaft Wolgograd wäre es wohl nie zu diesen Bezirks-Besuchen gekommen, die 1996 starteten und seitdem in dreijährigem Turnus stattfinden. Gisela Krehnke, langjähriges engagiertes Mitglied des Leitungsteams in erster Reihe, erklärt: „Rund 30 Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem Gemeinde-Umfeld sorgen ehrenamtlich und selbstlos dafür, dass der Besuch für Gäste und Gastgeber jedes Mal wieder zum unvergesslichen Erlebnis wird.“ Sie sind während des Besuches u. a. als Koch, Dolmetscher oder als Begleiter bei den gemeinsamen Unternehmungen in der Stadt mit dabei. Unterstützung leistet auch der Be Knabenchor und Kinderchor Schlachtensee singen gemeinsam.� zirk Steglitz-Zehlendorf, u. a. mit der kostenlosen Unterbringung des Chores im Jugendgruppenhaus an der Potsdamer Chaussee. Der Arbeitskreis Partnerschaft Wolgograd hatte sich auf Beschluss der Kreissynode im Jahr 1988 gegründet mit dem Ziel, die bereits vorhandenen Kontakte nach Wolgograd im Bemühen um Versöhnung weiter zu vertiefen. 1989 entstand der sich seitdem stets um drei Jahre verlängernde Partnerschaftsvertrag mit dem Bezirk Zentrum Wolgograd. Die regelmäßigen Besuche immer neuer Sängergenerationen des Knabenchores stehen als lebendiger Leuchtturm für eine ganz besondere Partnerschaft.

Knabenchor „Kamerton Volgograd“ mit Serge Lopatin. � Foto: Gisela Krehnke

Mit Talent und Disziplin zum Erfolg Natürlich steht auch beim Besuch die Musik für den Knabenchor im Mittelpunkt: Mit viel Arbeit bereiten sich die jungen Sänger bereits ein Jahr vorher auf ihre Berlin-Auftritte vor. Ihr Können stellen sie dann in drei Musikrichtungen vor; mit altrussisch-liturgischen Gesängen, deutschen Kirchen- und Volksliedern. In seiner Heimat tritt der Wolgograder Knabenchor in der Umgebung Wolgograds und in Weißrussland, aber auch im Rundfunk und zu besonderen Anlässen auf. Die Auswahl der Knabenstimmen obliegt Chorleiter Serge Lopatin,

Foto: Gisela Krehnke der immer wieder durch alle Wolgograder Schulen geht auf seiner Suche nach vielversprechendem Chornachwuchs. Ist ein potentielles Talent entdeckt, folgt ab dem fünften Lebensjahr die musikalische Ausbildung hin zur Konzertreife mit Chorproben dreimal wöchentlich. Die meisten der Chormitglieder sind zusätzlich an mindestens einem Instrument ausgebildet und studieren nach dem Stimmbruch mit Verlassen des Chores Musik oder gehen in musikbetonte Berufe. Wenige bleiben als Männerstimmen dem Chor erhalten. Viel Wert wird bei den Knaben auf Sport gelegt, denn die richtige Atmung beim Singen erfordert ein ausgewoge Die Orgel – Faszination für die jungen Sänger.�

Foto: Gisela Krehnke

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Stadtbesichtigung. nes Muskelspiel, Konzentration und Disziplin. „Besonders begeistert die Jungen immer unsere Orgel in der Johanneskirche“, erzählt Gisela Krehnke. Denn in der Russisch-Orthodoxen Kirche ist sie als instrument für Kirchenmusik eher unbekannt, entstammt sie doch der Antike, wo sie als Zirkusinstrument zu Ansehen gelangte. Beim russischen Organisten der Johanneskirche, igor Schestajew, nimmt dann manch Chorknabe gerne mal auf der Orgelbank Platz, um dem beeindruckenden instrument mächtige Klänge zu entlocken. Wichtig ist den Knaben auch, den Aufbau einer Orgel zu verstehen, die ähnlich wie die menschliche Lunge funktioniert: Nach gleichartigen Prinzipien und Verbindungen produziert sie vollen Klang und Polyphonie – wie der Chorgesang auch.

Vielstimmiges Berlin-Programm Neben den Veranstaltungen, bei denen die Chorknaben den Ton angeben, wird ihnen ein vielseitiges Begleitprogramm geboten: in Wannsee erwartet wieder eine professionelle CD-Aufnahme den Chor, die daraus entstandenen CD´s sind beliebte Geschenke. im Zoo geht´s dann zu Panda, Klein-Hertha & Co. Auf ein gemeinsame Mittagessen mit Vertretern des Bezirksamtes freuen sich Gäste und Gastgeber besonders. Tradition ist der Familientag: Einen Tag lang besucht jeder Chorknabe eine Familie von jungen Mitgliedern des Kinderchor Schlachtensee zum gegenseitigen Kennenlernen. Und natürlich kommt die Musik nicht zu kurz: Als Musikerlebnis wartet ein Opernbesuch auf die jungen Gäste, die auch dem Staats- und Domchor ihre Auf Foto: Gisela Krehnke wartung machen und den Proben von Kurrende ii beiwohnen werden. An wichtiger Stelle für die Knaben steht nach Stadtbesichtigung und Einkaufsbummel der Besuch des Reichstag, der für die Russen noch immer ein Symbol ihres Sieges über Deutschland ist. – Und vielleicht entdeckt beim Weg durch die Gänge ein Junge aus Wolgograd an einer Wand ja den Namen seines Großvaters, den der dort vor fast 75 Jahren siegestrunken eingeritzt hatte. Jacqueline Lorenz

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Konzerttermine im Gepäck haben die Chorknaben wieder ein reizvolles Musikprogramm, zu dem Besucher bei freiem Eintritt gegen Spenden willkommen sind: Am 28. April von 10 – 11 Uhr singt der Wolgograder Knabenchor im Gottesdienst der Ev. Kirche Nikolassee, Kirchweg 21 in 14129 Berlin-Nikolassee. Am 30. April um 15 Uhr tritt der Knabenchor im Maria-Rimkus-Haus, Gallwitzallee 53 in 12249 Berlin-Lankwitz auf. Am 2. Mai um 10 Uhr ist der Chor in der Johannes-Tews-Grundschule, Wasgenstr. 50 in 14129 BerlinSchlachtensee zu Gast, wo er und der Schulchor das Publikum musikalisch unterhalten werden. Von 17 – 18.30 Uhr gibt der Knabenchor dann ein Konzert in der Johanneskirche Schlachtensee, Matterhornstr. 37 in 14129 Berlin-Schlachtensee. Ein besonderes Highlight erwartet hier die Besucher, da der Knabenchor gemeinsam mit dem Kinderchor Schlachtensee auftreten wird: Aus der beliebten Oper „Hänsel und Gretel“ singen eine junge Sängerin des Kinderchores als Gretel und ein Mitglied des Knabenchores als Hänsel ein gemeinsames Duett.

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Am 4. Mai um 17 Uhr gibt der Knabenchor ein Konzert in der Kirche in Güterfelde, Kirchplatz 11 in 14532 Stahnsdorf OT Güterfelde. Am 5. Mai um 10 Uhr ist der Wolgograder Knabenchor Gast beim Singen im Gottesdienst der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche am Breitscheidplatz in 10789 BerlinCharlottenburg, wo er anschließend ein 30-minütiges Konzert geben wird. (Alle Angaben ohne Gewähr)

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12  |  Gazette Wilmersdorf  |  April 2019

Frühlingszauber in Westend Am 11. und 12. Mai wird auf der Preußenallee gefeiert Das Ziel aller Jogger, Mütter und joggenden Mütter sowieso ist diesmal eines der schönsten Stadtteilfeste Berlins, das Frühlingsfest in Charlottenburg-Westend vom 11. bis 12. Mai 2019 in der Preußenallee unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters Reinhard Naumann. Am Sonntag ist nämlich das in direkter Nachbarschaft befindliche Olympiastadion Start und Ziel des Laufevents S 25 Berlin. Und bitte nicht vergessen: am 12. Mai ist Muttertag!

Straßenkunst verzaubert Was wäre ein Straßenfest ohne Streetacts? Aus Frankreich kommt Gilbert, le Saltimbanque de Paradis, einer der letzten Vertreter jener fast ausgestorbenen Spezies von Artisten, die mit ihren sensationellen und auch kuriosen Darbietungen auf der Straße das Publikum in ihren Bann zogen. Er fasziniert das Publikum mit Zaubertricks und komischen Num Hoffentlich wieder mit viel Sonne: Der Frühlingszauber in Westend ist ein Publikumsmagnet.� Foto: Andre Ballin mern, begleitet von der kleinen imaginären Flohdame Fifine, die mit waghalsigem Salto von einem hohen Turm ins Wasserbecken springt. Und niemand speit so großartige Feuerfontänen wie Gilbert, der einst vor dem Pariser Centre Pompidou die Straßenartistenszene organisierte und

schon mit vielen Großen dieser Welt wie Audrey Hepburn, Anthony Perkins oder den Bee Gees gearbeitet hat.

Kinderspaß und Kunsthandwerk Alle kleinen Besucher unter Schwertmaß werden von Luginsland und seinen verzaubernden

Märchen und märchenhaftem Zaubern begeistert sein. Und natürlich verwandelt sich die Preußenallee wieder in eine lebendige Kunstmeile. Töpfer, Maler, Buntpapier- und Gürtelmacher, Modeund Schmuckdesigner stellen hier ihre Produkte aus, lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und verkaufen ihre selbst gefertigten Kunst-Stücke an Ort und Stelle. Genau das Richtige, um sich rundherum auszustatten, denn ob praktisch-schön, überraschend-edel oder über­ flüssig-genial – sie haben immer eines gemeinsam: Sie sind originell – und – original! Und wem das alles noch nicht reicht – bitte schön: Man kann das Frühlingsfest nämlich auch gut mit einem Spaziergang zum nahegelegenen Teufelsberg verbinden.

Musikalische Vielfalt Zu den musikalischen Highlights gehört Hamburgs belieb Gregor Römhild Andrea Kuhr Dr. Axel von Stein-Lausnitz

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Gazette Wilmersdorf  |  April 2019  |  13

Gilbert aus Paris verzaubert das Publikum mit Streetacts. � Fotos: Andre Ballin

Mitreißendes Temperament: Rockhouse begeistert die Zuschauer. � Foto: Rockhouse Brothers

teste Rock’n’Roll-Partyband, die Rockhouse Brothers. Mit ihrer Art, 50er-Jahre Rockabilly mit aktuellen Party-Hits zu verbinden und mit einer gepfefferten Bühnenshow zu würzen, sind sie ein Garant für gute Stimmung. Joe „The Saint“ (Guitar, Vocals) und „his little Brother“ Jamie (Double Bass, Vocals), in Amerika geboren und in England aufgewachsen, lernten ihren Schlagzeuger „The Wolfman“ auf der Bühne von „Buddy – Das Musical“ in Hamburg kennen. Nach dem Vorbild der Stray Cats rockt dieses Trio bis zur Erschöpfung und verbrei tas und zeigt, dass man auch im Berliner Sumpf mit Two-Steps, Walzer und Polkas den Bären zum Steppen bringt. „Lass die Sonne rein!“ ist der ultimative Frühlingssong von Berlins verrücktester Band, Rupert‘s Kitchen Orchestra. Mit unbedingter Leidenschaft, einer gesunden Portion Selbstironie und einem Riesensack Spaß feuern sie eine furiose mitreißende Bühnenshow ab. Bühnenprogramm Samstag

tet dabei viel Spaß und gute Laune. Die Berggruen BigBand des Heinz-Berggruen-Gymnasiums tritt auch außerhalb der Schule auf. So spielte sie unter anderem für Unicef, auf Sommerfesten in Kliniken der Stadt sowie beim Tag der offenen Tür des Bundespresseamtes und steht natürlich auch beim Frühlingszauber auf der Bühne. Louisiana-Feeling kommt bei der Cajun- und Zydeco-Band Colinda auf. Die Berliner Band spielt in der Besetzung mit Geige, Akkordeon, Gitarre und Waschbrett Musik aus den „Swamps“ des Mississippi-Del Fleischerei Bachhuber

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Der Frühlingszauber findet Sa, 11. Mai, von 12 – 23 Uhr und So, den 12.  Mai von 12 bis 20  Uhr statt. Preußenallee/Westend, 14052 Berlin. Der Eintritt ist frei.

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14  |  Gazette Wilmersdorf  |  April 2019

RATGEBER

Steuererklärung trotz Rente Immer mehr Rentner werden steuerpflichtig Immer mehr Rentner werden steuerpflichtig und müssen eine Steuererklärung beim Finanzamt einreichen. „Hauptgrund dafür sind die Auswirkungen der mit dem Alterseinkünftegesetz 2005 eingeführten nachgelagerten Besteuerung von Renten. Danach steigt ausgehend vom Stichtag 1.  Januar 2005 für Neurentner der steuerpflichtige Anteil der Rente kontinuierlich an. Rentenerhöhungen sind zu 100 Prozent steuerpflichtig“, so die Steuerberaterkammer Berlin.

Wann müssen Rentner eine Steuererklärung abgeben? Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben, wenn der Gesamtbetrag ihrer Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegt. Für das Veranlagungsjahr 2018 beträgt der Grundfreibetrag 9.000 Euro, für Ehegatten 18.000 Euro. Beziehen Rentner ausschließlich eine gesetzliche Rente, teilt sich diese in einen steuerfreien und einen steuerpflichtigen Teil auf. Der steuerfreie Teil der Rente richtet sich nach dem Jahr des Renteneintritts und sinkt stetig von Jahr zu Jahr. Während für Neurentner im Jahr 2005 noch 50 Prozent der Jahresbruttorente steuerfrei waren, wird die Rente für Neurentner in 2040 voll zu versteuern sein. In 2018 beträgt der steuerfreie Teil der Rente immerhin noch 24 Prozent. Der auf dieser Basis ermittelte steuerfreie Betrag der Jahresbruttorente bleibt in den Folgejahren unverändert bestehen. Bei Renteneintritt in

Foto: Robert Kneschke / AdobeStock

2018 beträgt der steuerpflichtige Anteil der Rente demnach 76 Prozent. Beispiel: Hatte ein Neurentner in 2018 eine gesetzliche Jahresbruttorente in Höhe von 30.000 Euro, beträgt der steuerpflichtige Anteil der Rente unter Berücksichtigung des Freibetrags 22.800 Euro (76 Prozent). Der steuerfreie Teil der Rente beträgt 7.200  Euro (24 Prozent). Rentenerhöhungen sind zu 100 Prozent steuerpflichtig. Bei einer Rentenanpassung um 100 Euro beträgt der steuerpflichtige Anteil der Rente demnach 22.900 Euro. Haben Rentner weitere Einkünfte, sind diese dem steuerpflichtigen

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Anteil der Rente hinzuzurechnen. Die Einkommensteuer wird dann auf Basis der Gesamteinkünfte ermittelt. Dies sind z. B. Einkünfte aus privater und betrieblicher Altersversorgung, Arbeitslohn, selbständiger Arbeit, Vermietung und Verpachtung oder aus Kapitalvermögen. Eine Ausnahme gilt für Minijobs: Bis zu 450 Euro dürfen Rentner hinzuverdienen, ohne dass darauf Steuern zu zahlen sind.

Welche Abgabefristen sind einzuhalten? Die Steuererklärung muss für das Veranlagungsjahr 2018 bis zum 31. Juli 2019 beim Finanz amt sein. Die Frist verlängert sich bis zum 29. Februar 2020, wenn ein Steuerberater hinzugezogen wird. Erhält ein Rentner vom Finanzamt eine Aufforderung zur Abgabe einer Steuererklärung, sollte jedoch innerhalb der Frist reagiert werden. Andernfalls droht eine Schätzung der Einkünfte durch das Finanzamt. Das kann zu empfindlichen Steuerzahlungen führen. Zudem können Verspätungszuschläge oder ein Zwangsgeld festgesetzt werden.

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Gazette Wilmersdorf  |  April 2019  |  15 tet nicht, dass auch tatsächlich Steuern anfallen. Denn es gibt eine Menge Möglichkeiten, Positionen von der Steuer abzusetzen. Als Sonderausgaben können zum Beispiel Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung oder Beiträge zur privaten Zahnzusatz- oder Haftpflichtversicherung geltend gemacht werden. Steuerermäßigungen sind auf Antrag auch bei Aufwendungen für bestimmte haushaltsnahe Beschäftigungsverhältnisse und für die Inanspruchnahme von haushaltsnahen Dienstleistungen möglich. Krankheitskosten, die nicht von der Krankenkasse getragen werden, Kosten für die Heimunterbringung oder Beerdigungskosten können unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastungen anerkannt werden. Werbungskosten können etwa für einen Rentenberater veranschlagt werden. Mindestens jedoch verbleiben der Werbungskosten-Pauschbetrag in Höhe von 102 Euro und der Sonderausgaben-Pauschbetrag in Höhe von 36 Euro.

Für Einkünfte aus Mieten, Arbeitslohn oder Gewinnen gibt es einen Altersentlastungsbetrag. Danach können Rentner, die bei Renteneintritt das 64.  Lebensjahr vollendet haben, ihr zu versteuerndes Einkommen in Abhängigkeit von ihrem Geburtsjahr senken. Der Altersentlastungsbetrag sinkt von Jahr zu Jahr und wird bis 2040 komplett abgeschafft. Für 2018 liegt er bei 19,2 Prozent und höchstens 912 Euro.

Fazit Wer von seinem Finanzamt aufgefordert wird, eine Steuererklärung abzugeben oder sich unsicher fühlt, ob er mit seiner Rente steuerpflichtig ist, sollte einen Steuerberater aufsuchen. Das gilt besonders dann, wenn nebeneinander Renten von verschiedenen Versorgungsträgern bezogen werden oder zusätzlich weitere Einkünfte vorliegen. Auch bei Rentnern, die durch eine Rentenanpassung in die Steuerpflicht fallen, kann aufgrund zahlreicher abzugsfähiger Posten häufig eine Steuerzahlung vermieden werden. WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG Geborgen im Kiez.

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Impressum

Gazette Wilmersdorf ·  April Nr. 4/2019 ·  39. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

Verlag

Gazette Verbrauchermagazin GmbH Badensche Str. 44 · 10715 Berlin ☎ (030) 407 555 47 · www.gazette-berlin.de

Redaktion

Karl-Heinz Christ ·  redaktion@gazette-berlin.de

Anzeigen

Daniel Gottschalk ·  ☎ (030) 323 38 54 anzeigen@gazette-berlin.de

Druck

Humburg Media Group · 28325 Bremen

Nächste Ausgabe Mai Nr. 5/2019 Anzeigen-/Redaktionsschluss 15.04.2019 Erscheinung 02.05.2019

Goethe-Gymnasium erhält SchülerAustausch-Preis 2018 Die Deutsche Stiftung Völkerverständigung hat den SchülerAustausch-Preis 2018 an das Goethe-Gymnasium in der Gasteiner Straße 23 in Wilmersdorf vergeben. Der Preis wird an weiterführende Schulen in ganz Deutschland vergeben. Ausgezeichnet und gefördert werden Projekte aus dem Bereich des internationalen Schüleraustausches. Der Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000  Euro verbunden. Die Jury würdigt mit der Vergabe des Preises die im Schulprogramm verankerte

Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Haganum (Den Haag, Niederlande) und dem Liceo Galileo (Trento, Italien) in Form von interdisziplinären Fachprojekten und insbesondere das im kommenden Schuljahr anstehende Austauschprogramm mit der Prospect High School (Mount Prospect / Chicago, USA), dessen thematischer und inhaltlicher Schwerpunkt das Ankommen und Leben von Flüchtlingen, Immigrant*innen und Migrant*innen in Berlin und Chicago sowie die kulturelle Vielfalt der beiden Städte sein soll.

Tennis für Jedermann Wie in den Jahren zuvor stehen auch in diesem Jahr die in der Harbigstraße  34, 14055  Berlin, zwischen Waldschulallee und Maikäferpfad gelegenen Tennisplätze der Bevölkerung für eine unentgeltliche Nutzung zur Verfügung. Abhängig von der Witterung stehen ab 1. April 2019 vier Plätze zur Nutzung bereit. Die Saison endet voraussichtlich am Sonntag, dem 6. Oktober 2019. Anmeldungen sind jeweils dienstags von 8 bis 10 Uhr, entweder

direkt vor Ort oder unter Tel (030) 29034298 für die jeweils laufende Woche und höchstens zwei Wochen im Voraus möglich. Die Belegungslisten hängen dann auf der Tennisanlage aus, auf der Umkleidekabinen, Waschgelegenheiten und Toiletten zur Verfügung stehen. Spielanmeldungen durch Sportvereine für die jeweils laufende Woche einschließlich des Wochenendes müssen grundsätzlich bis dienstags, 15 Uhr, übermittelt werden.

Osterferien-Workshop „Storytelling mit VR-Brille“ In den Osterferien bietet die Heinrich-Schulz-Bibliothek in Kooperation mit DIVAN e. V. im Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee  96, 10585  Berlin, einen Ferienworkshop „Storytelling mit VR-Brille“ für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren an. Im Workshop werden mit Story Cubes, Bildkarten und Comics eigene Geschichten entwickelt und mit digitalen Stiften Audio­ dateien erstellt, die per Tablet die jeweilige Heldenfigur, ihr Umfeld und ihre Aktionen in die virtuelle Welt übertragen. Durch VR-Brillen werden die Geschichten erlebbar und am Ende des Workshops werden sie in einem Event präsentiert.

Termine: • Montag,15.4. bis Donnerstag, 17.4. und weiter

• Dienstag, 23.4. und Mittwoch, 24.4.2019, jeweils von 11 bis 17 Uhr. • Ein Abschlussevent findet am 25. April 2019 statt. Der Workshop ist kostenlos, eine Mittagsversorgung ist inklusive. Diese Veranstaltung ist ein Programm des Leseförderprojektes „Total digital! Lesen und erzählen mit digitalen Medien“ des Deutschen Bibliotheksverbandes e. V. gefördert vom Bundesministeriums für Forschung und Bildung im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für die Bildung“. Anmeldungen für den Workshop per E-Mail an stadtbibliothek@ charlottenburg-wilmersdorf.de. Weitere Informationen zur Stadtbibliothek im Netz unter www. stadtbibliothek.charlottenburgwilmersdorf.de oder www.wirbieten-vielfalt-einen-ort.de.

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RATGEBER

Kabel ist meist günstiger als DSL Der Internetanschluss ist für viele Haushalte heute so selbstverständlich wie Warmwasser oder Strom. Doch bei der Wahl des Internetanbieters lässt sich bares Geld sparen. So kostet schnelles Internet via Kabelanschluss in der Regel etwas weniger als vergleichbare DSL-Tarife. Am meisten müssen Telekom-Kunden für ruckelfreies Surfen bezahlen: Etwa 10 Euro mehr kosten die Tarife beim ehemaligen Monopolisten. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Vergleich des Verbraucher-Ratgebers Finanztip. Laut Statistischem Bundesamt sind heute mehr als 92 Prozent der Haushalte in Deutschland online. Für einen schnellen Internetanschluss sollten Verbraucher aktuell jedoch nicht mehr als 30 Euro bezahlen. „Vor allem ältere Verträge sind oft teurer und bieten weniger Leistung“, sagt Arne Düsterhöft, Technik-Experte bei Finanztip. Die Redaktion des Verbraucher-Ratge bers hat 26 aktuelle Internettarife der wichtigsten überregionalen Anbieter miteinander verglichen. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Kabeltarife sind am günstigsten. Die DSL-Tarife der Telekom, die rund 40 Prozent der Haushalt in Deutschland nutzen, kosten bis zu 10 Euro im Monat mehr als vergleichbare Tarife und sind damit am teuersten.

Nur jeder zweite Haushalt kann Kabel-Internet empfangen „Die Kabelanbieter haben endlich realistische Tarife für Normalnutzer im Sortiment und nicht nur überdimensionierte Turboverträge“, erklärt Düsterhöft. Das macht die Kabeltarife sehr attraktiv. Doch nicht jeder Haushalt kann Internet via TV-Kabelanschluss beziehen.

Finanztip empfiehlt neun Tarife von sechs Anbietern Bei den meisten Tarifen verschleiern zahlreiche Kostenpunk Foto: Dron / Fotolia

Finanztip vergleicht Internettarife

te den effektiven Preis für den Verbraucher: Hardware-Kosten, Einrichtungskosten und Neukunden-Rabatte vermischen sich mit der monatlichen Grundgebühr. Daher hat Finanztip alle Rabatte und Kosten, die bei einem Anbieterwechsel anfallen, auf fünf Jahre gestreckt (Effektivpreis). So können Verbraucher einfach den passenden Tarif finden, ohne längerfristig versteckte Kosten zu befürchten. Diese Tarife empfiehlt Finanztip:

DSL für Normalnutzer: • Red Internet & Phone 16 DSL von Vodafone für effektiv rund 28 Euro (DSL)

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Kabel für Normalnutzer: • Eazy20 von Eazy für effektiv rund 18 Euro (Kabel) • Pure Surf 20 von Pyur (Tele Columbus) für effektiv 25 Euro (Kabel)

DSL für Vielnutzer und Familien: • O2 my Home M von Telefónica für effektiv rund 30 Euro (DSL) • Red Internet & Phone 50 DSL von Vodafone für effektiv rund 32 Euro (DSL)

Kabel für Vielnutzer und Familien: • Eazy50 von Eazy für effektiv rund 23 Euro (Kabel) • Red Internet & Phone 50 Cable von Vodafone für effektiv rund 29 Euro (Kabel) Weitere Informationen: www. finanztip.de/kabel-dsl-vergleich

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