Gazette Wilmersdorf - Oktober 2018

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

Seite 1

GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Oktober 2018

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

20 Jahre Mahnmal Gleis 17 Erinnerung an die Deportationen der Berliner Juden

GRATIS ZUM MITNEHMEN

ENGLISCH FÜR „SENIOREN“

Neue Kurse in Wilmersdorf

▪ 1x pro Woche vormittags Über die Kurse informiert Sie: ▪ keine Vorkenntnisse erforderlich ® ▪ kleine Gruppen ▪ viel sprechen, wenig Grammatik Erfolgreich lernen. Konzepte im Alter ▪ Mindestalter: 50 Jahre ▪ auch Spanischkurse ☎ 96513561 · www.elka-lernen.de

ELKA

Seite 2

2  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

Was wird aus dem Teufelsberg? Viele Ideen und wenig Geld für die Zukunft des Areals Hoch über Berlins Wäldern – wo einst die West-Alliierten lauschten, pfeift seit über 20 Jahren nur noch der Wind durch die Gebäude. Sämtliche Pläne für eine neue Nutzung des früheren „letzten Hügels vor Moskau“ sind bisher gescheitert. 1996 verkaufte der Senat das Gelände mit der Abhörstation an eine Investorengemeinschaft, die für ihre luxuriösen Pläne nicht verwirklichen konnte. Eine Friedensuniversität – interessantes Gegenstück zur Wehrtechnischen Fakultät, deren Rohbau tief im Berg liegt – kam ebenso wenig zustande. Pfiffige Pächter organisierten Führungen für Interessierte durch die Ruinen der Abhörstation. Partylocation, riesiges Kunstatelier, Drehort für Filme – der Teufelsberg hatte in den letzten Jahrzehnten viele unterschiedliche Gäste gesehen. Nun steht er wieder im Mittelpunkt. Anträge, die verfallende Abhörstation unter Denkmalschutz zu

stellen, wurden bereits gestellt und befürwortet. Allerdings fehlen noch einige Abstimmungen in den beteiligten Ebenen.

Engagierte Bürger Auch zwei Bürgerinitiativen engagieren sich. Die Pläne vom Akti onsbündnis Teufelsberg sehen gar ein Wachsen des Berges vor – nach Plänen aus den 1950er-Jahren wäre er 18 Meter höher geworden, als er tatsächlich ist. Der damalige Landschaftsarchitekt hatte eine Höhe von 138 Metern über dem Meeresspiegel gewünscht, aber nach der Aufschüttung sowie der Gestaltung mit Sand und Mutterboden maß er lediglich 120 Meter. Weitere Ideen der Initiative sind der weitgehende Abriss der Abhörstation – der markante Hauptturm soll jedoch stehenbleiben. Ein Museum und ein Café könnten hier einziehen. Der vom Aktionsbündnis erhoffte Rückkauf des Teufelsbergs, wird vom Land Berlin abgelehnt. Andere Ideen hat die Initiative kultur-DENK-MAL Berliner Teufelsberg. Sie möchte das Gebäude-Ensemble erhalten und sanieren. So soll es an die Aktivitäten der Alliierten erinnern, die hier mit 1 500  Mitarbeitern den Warschauer Pakt belauschten.

Seite 3

WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Wilmersdorf | 102018  |  3 2018 | 3 Gazette Wilmersdorf  |  Oktober

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! Ich freue mich sehr über einen neuen Kulturstandort im Charlottenburger Nordosten, dessen Konzeption ich außerordentlich spannend finde: Herzliche Gratulation zur Eröffnung! Auch in diesem Monat gibt es ein großartiges Geschäftsjubiläum zu feiern: Wunderbare Kreativität und Vielfalt in unserer tollen City West.

raum, sondern erhalten den neu geschaffenen Atelier-Standort auch für nächste Generationen von Berliner Künstler*innen. Ich freue mich sehr über das vielfältige, spannende künstlerische Schaffen an diesem neuen Kulturstandort!

90 Jahre Feinkostgeschäft Rogacki

Ich werde am Mittwoch, dem 17.10.2018, um 13 Uhr die Glückwünsche des Bezirksamtes zum 90-jährigen Bestehen des Ich eröffnete gemeinsam mit Feinkostgeschäfts von Dietmar der Atelierhaus-Genossenschaft Rogacki überbringen. Berlin (AHGB) im Sep1928 gründeten Paul tember das erste von und Lucia Rogacki den Räucherwarenhandel im Künstler*innen eigenBezirk Wedding und zofinanzierte Atelierhaus „AHGB Haus 1“ am Stieffgen bereits 1932 mit ihring 7 im Charlottenburrer Aal- und Fischräucherei nach Charlottenburg ger Nordosten. Um dem Ateliernotstand in die Wilmersdorfer in Berlin durch Eigenin- Reinhard Naumann Straße. Nach dem Zweiitiative entgegenzuten Weltkrieg baute die treten, wurde 2015 die Atelier- Familie das Geschäft erfolgreich haus-Genossenschaft Berlin als wieder auf. Nun führt Dietmar Initiative des Kunstverein Tiergar- Rogacki das traditionelle Feinten e. V. im benachbarten Ortsteil kostgeschäft in dritter GeneratiMoabit gegründet. Mittlerweile on fort. Im Laufe der Jahrzehnte sind knapp 50  Künstler*innen konnte Rogacki sein WarensorMitglieder der Genossenschaft. timent bei Wahrung höchster Rund 30  Künstler*innen haben Qualität stetig vergrößern und im Januar 2017 die Mittel und ist zu einem mittelständischen den Mut aufgebracht, das Gebäu- „Super-Feinkostgeschäft“ mit de von einem privaten Eigentü- vielen engagierten Mitarbeitemer zu erwerben. rinnen und Mitarbeitern heranMit ihrem Engagement in die- gewachsen. Über die Bezirksser Genossenschaft machen sie grenzen hinaus hat sich Rogacki deutlich, wie wichtig ihnen der zu einem beliebten Ziel der BerErhalt des Standortfaktors Kul- liner Feinschmecker-Szene enttur in Berlin ist. Denn durch das wickelt. Bereits 2010, 2012 sowie genossenschaftliche Prinzip mit 2015 wurde das Feinkostgeschäft seiner nachhaltigen Strategie Rogacki in der Zeitschrift „Der sichern sie sich nicht nur selbst Feinschmecker“ erwähnt und Arbeitsplatz und Ausstellungs- zu den besten Fischgeschäften

Atelierhaus-Genossenschaft Berlin eröffnet erstes eigenfinanziertes Atelierhaus

Herbstzeit gleich Lichtzeit

gezählt. Im Jahr 2018 folgte ein Eintrag im Buch „Genuss Guide“ vom Tagesspiegel, in welchem die besten Restaurant, Cafés und Feinkostgeschäfte adressiert sind. Im selben Jahr wurde Rogacki von der internationalen Webseite „lianorg“ als Top Choice bewertet. Dietmar Rogacki, und sein Team zeigen wie es möglich ist, Tradition mit Innovation zu verbinden, um im Wettbewerb bestehen zu können. Zahlreiche Stammgäste – eine tolle typisch Berliner Mischung – danken es mit ihrer Treue. Ich gratuliere sehr herzlich zum 90-jährigen Jubiläum und wünsche weiterhin viel Erfolg!

18. Bezirkstag Am 19. Oktober begehen wir alljährlich in Charlottenburg-Wilmersdorf unseren Bezirkstag, denn am 19. Oktober 2000 trat zum ersten Mal die gemeinsame BVV für den neuen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zusammen. Wir feiern diesen Tag, indem wir unsere Bürgermedaille an Bürgerinnen und Bürger verleihen, die sich in herausragender Weise für unseren Bezirk und um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Im Rahmen eines feierlichen Empfangs werden BVV-Vorsteherin Annegret Hansen und ich diese höchste Auszeichnung unseres Bezirks verleihen. Ich freue mich sehr auf die Begegnung mit den Geehrten. Insgesamt haben bisher 323 Männer und Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement im sozialen und kirchlichen Bereich, in der Kultur und Bildung, im Sport, für die Umwelt, in der Politik oder in anderen wichtigen

Bereichen die Bürgermedaille erhalten. In der nächsten Ausgabe der Gazette werden Sie mehr über die Personen erfahren, die in diesem Jahr geehrt werden. Ganz besonders freue ich mich, dass wir drei Delegationen aus Anlass besonderer Partnerschaftsjubiläen zu Gast haben werden, und die sich in das Goldene Buch von Charlottenburg-Wilmersdorf eintragen werden: Waldeck-Frankenberg (30 Jahre), Meseritz/Miedzyrzecz (25 Jahre), 5. Bezirk Budapest (20 Jahre).

Kiezspaziergang Der nächste Kiezspaziergang findet am 13. Oktober um 14 Uhr statt. Wir treffen uns auf dem kleinen Platz vor der Sammlung Scharf-Gerstenberg in der Schloßstraße 70, wo wir von Frau Dr. Zacharias, der künstlerischen Leiterin der Sammlung begrüßt werden. Von dort geht es durch die Schloßstraße mit den zahlreichen Baudenkmalen über den Sophie-Charlotte-Platz und den Witzlebenplatz mit dem ehemaligen Reichskriegsgericht zur katholischen Kirche St. Canisius, wo uns Pfarrer Hösl empfangen wird. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www.kiezspaziergaenge.de. Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de. Ihr     Reinhard Naumann

ROLF BLOCK vormals Gerhard Preibisch

KUNST - BAU - GLASEREI Meister- und Innungsbetrieb

Die fahrende Werkstatt für alle Bezirke und Umland

Breite Straße 11 · 14199 Berlin ☎ + Notdienst: 8 23 25 74 + 8 23 25 02 Mo. - Fr.: 7.30 - 18.00 Uhr · Sa.: 9.00 - 13.00 Uhr

www.glaserei-block.de

www.gazette-berlin.de

Seite 4

4  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

20 Jahre Mahnmal Gleis 17 Erinnerung an die Deportationen der Berliner Juden Eine Reise ins Grauen: Als am 18. Oktober 1941 der erste Zug vom Gleis  17 am Bahnhof Grunewald in Richtung Osten fuhr, ahnten die in Viehwaggons gepferchten Menschen mit Sicherheit schon nichts Gutes. Dass es für die meisten eine Reise ohne Wiederkehr werden sollte, wussten sie nicht. Es ging in Richtung Litzmannstadt – heute Lodz – Warschau und Riga. In den Folgejahren führten die Gleise nach Theresienstadt und Auschwitz. Der Zug war der erste in einer langen Reihe von Deporta­ tionszügen vom Gleis  17. Die Züge brachten mehr als 50.000 Menschen aus Berlin und dem Brandenburger Umland in die Konzentrationslager. Lange Schlangen mit Menschen, die nur noch das besaßen, was sie am Leib trugen und was sie tragen konnten, wurden zum Bahnhof getrieben. Die Fahrkosten wurden aus dem Vermögen der Deportierten bezahlt. Der Weg in den Tod kostet pro Kilometer vier Pfennige für Erwachsene, zwei Pfennige für ein Kind. Das vor 20  Jahren eingeweihte Mahnmal lässt das Grauen und die Hoffnungslosigkeit der Menschen erahnen. Auf 186 Stahlgussplatten, von denen jede für einen Zug in die Konzentrationslager steht, stehen Darum der Abfahrt, Anzahl der Deportierten und Bestimmungsort des Zugs. Zusätzlich ließ man den bereits abgetragenen Bahnsteig auf einer Länge von ca. 160  Metern wieder aufbauen. Am 18. Oktober

186 Stahlgussobjekte erinnern an jeden einzelnen Deportationszug. ist es 77 Jahre her, dass die erste Fahrt in den Tod am Bahnhof Grunewald startete. Mehrere Mahnmale erinnern an dieses Datum. Bereits 1953 brachte eine kleine Gruppe eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Deportationen am Signalhaus an. Diese Tafel wurde einige Zeit später wieder entfernt. 1973 wurde erneut eine Gedenktafel angebracht, die 1986 durch einen Diebstahl

verschwand. Am 46. Jahrestag des ersten Deportationszug, dem 18. Oktober 1987 errichtete die Frauengruppe der evangelischen Grunewald-Gemeinde auf dem Bahnhofsvorplatz ein Mahnmal, das aus drei Eisenbahnschwellen bestand, von denen eine senkrecht stand. Auf einer Schwelle befand sich eine Messingplatte mit Erinnerungsinschrift. Nachdem die Initiatorinnen aus Alters Birken aus der Umgebung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

gründen nicht mehr in der Lage waren, das Mahnmal zu pflegen, wuchs es zu. Die Messingplatte wurde gestohlen. 2005 ließ man es in vereinfachter Form wieder aufbauen und erneut eine Messingplatte montieren. Seit 1991 steht ein 18 Meter langer Betonblock mit schemenhaften Umrissen deportierter Menschen vor Ort. Der Entwurf stammt von dem polnischen Künstler Karol Broniatowski. Das zentrale Denkmal befindet sich hingegen entlang des Gleises. Auf 186 Stahlgussobjekten, von denen jedes für einen Zug steht, der die Menschen in die Konzentrationslager brachten, stehen Datum der Abfahrt, Anzahl der Deportierten und das Ziel des Zuges. Zusätzlich wurde der bereits abgetragene Bahnsteig auf einer Länge von ca. 160 Metern wieder aufgebaut. 2012 pflanzte Lukacz Sorowiec im Rahmen der Biennale Birken aus der Umgebung der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf dem Bahnhofsvorplatz.

Mahnmal der evangelischen Grunewald-Gemeinde.

Seite 5

Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018  |  5

Naive Kunst in Schmargendorf Gropiusstädter Sonntagsmaler stellen aus

„Humboldtforum Berlin“ von Annette Gerth

„Piazza Navona“ von Regina Voigt. Liebe und Leidenschaft zur Malerei – das zeigen die Bilder, die zur Zeit in der Galerie Gutman-Art ausgestellt werden. Die Gropius­ städter Sonntagsmaler sind ein Zusammenschluss von leidenschaftlichen Laienmalern, der be reits seit 43 Jahren besteht. 1975 in der Gropiusstadt gegründet, sind sie heute in Rudow beheimatet, wo sie sich regelmäßig zum Malen treffen. Die Sonntagsmaler bestehen derzeit aus 16 Frauen und zwei Männern. Was dabei heraus kommen kann, präsentieren zehn ihrer Mitglieder in der Galerie Gutman-Art in der Breite Straße 8a. Es stellen aus: Tilly Breitkreutz, Monika Cornell, Edda Demnitz, Annette Gerth, Sonja Hartmann, Bärbel Jung, Kerstin Kaibel, Doris Pfundt, Karin Simon und Regina Voigt. Die Ausstellung wird bis zum 14.10.2018 gezeigt und kann von Mittwoch bis Samstag in der Zeit von 11 bis 14 Uhr oder nach Vereinbarung unter ☎ 0172 / 310 61 70 besucht werden.

„Blind Date“ mit René Koch Kostenloses Schminkseminar für Blinde Der Berliner Starvisagist René Koch und Erfinder des „Ertastbaren Schminkens“ veranstaltet anlässlich des Festivals „Berlin leuchtet“ seinen traditionellen kostenlosen Beauty-Workshop für blinde und sehbehinderte Frauen. Auch sie wünschen sich ein gepflegtes und modisches Aussehen, sagt der Schminkmeister. Eine der interessierten Teilnehmerinnen bringt es sogar noch direkter auf den Punkt: „Wir können zwar nicht sehen, aber wir wollen gesehen werden“. Im Seminar zeigt René Koch den perfekten und machbaren Umgang mit Lidschatten, Puderdose und Lippenstift mittels Finger oder Pinsel. Für die Handhabung zu Hause werden die Make-up-Utensilien von ihm so markiert, dass sie durch das Tasten zu erkennen sind. Nach dem Workshop gibt es einen Rundgang durch sein Lippenstiftmuseum, wobei die Blinden und

René Koch hilft Hannah dabei, wie und wo sie in ihrem Gesicht Rouge platzieren soll. Die studierte Sprachwissenschaftlerin ist von Geburt an blind und wünscht sich für ihren Berufsalltag ein typgerechtes Make-up. � Foto: Dieter Stadler Sehbehinderten die historischen Lippenstifte von der Barockzeit über den Stummfilm, der Nachkriegszeit bis heute betasten und beschnuppern dürfen. Darunter auch den Volkslippenstift, den Hildegard Knef 1952 beworben hat. Zum Abschluss gibt es ein Gläschen Himbeerprosecco und falls ein vierbeiniger Begleiter

dabei sein sollte, Hundekuchen. Eine Anmeldung ist erforderlich, da begrenzte Teilnehmerzahl. Telefonisch: 030/854 28 29 und Email: email@rene-koch-berlin.de Das Seminar findet am Samstag, den 6. Oktober von 15 bis 18 Uhr im Lippenstiftmuseum, Helmstedter Straße 16, in Wilmersdorf statt.

„Zwischen den Zeilen: satirisch ernst?“ Ein heiter-nachdenklicher Streifzug durch die abenteuerliche Welt des Alltags, Gebrauchslyrik und Kurzgeschichten aus der Feder bekannter Autoren: Das Stadtteilzentrum Charlottenburg Nord am Reichweindamm 6, 13627 Berlin, lädt am Sonntag, 7. Oktober 2018 um 16 Uhr (ab 15 Uhr Kaffee/Kuchen) in die Kiezstube zur Lesung mit Dirk Lausch ein. Der Eintritt ist frei, Spenden erwünscht.

Dirk Lausch.�

Foto: Viviane Wild

Für diesen zwerchfellentspannenden Abend hat der Berliner „Stimmspieler und Schausprecher“ Dirk Lausch gute Seiten und schlechte Seiten eine Vielzahl satirischer Bücher in Augenschein genommen. Klar, dass er auf seiner Jagd nach literarischen Pretiosen einige sehr wortgewandte schmucke Stücke einsammeln konnte. In seinem Programm „Zwischen den Zeilen“ huldigt der Mann mit der ausdrucksstarken Stimme bekannten Meistern der bösen Zunge – wie Joachim Ringelnatz, Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Axel Hacke, Horst Evers und einige mehr. Autoren, die mit spitzer Feder allzu menschliche Schwächen auf bissig-heitere Art entlarven – die uns den Spiegel vorhalten, aber auch über sich selbst lachen können. Freuen Sie sich auf einen äußerst heiteren Spaziergang durch den Letterwald und auf ein erfrischendes Bad im Wörtersee. Zum Vorleser: Dirk Lausch, Berliner des Jahrgangs 1968, war bereits häufiger in der Kiezstube zu Gast – zuletzt mit seinem schwarzhumorigen Roald-DahlProgramm.

Seite 6

6  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

Ein Jahr SIRPLUS Lebensmittel retten an mittlerweile drei Standorten Charlottenburg, Steglitz, Kreuzberg – die Lebensmittelretter von SIRPLUS sind mit drei Standorten in Berlin vertreten. Nach einer der erfolgreichsten Crowdfunding Kampagnen Deutschlands, mit der mehr als 90.000 Euro gesammelt wurden, konnten die Gründer Raphael Fellmer und Martin Schott im September 2017 ihren ersten Rettermarkt in Charlottenburg an der Wilmersdorfer Straße, eröffnen. „Wir wollen das Thema Lebensmittelverschwendung in die Mitte der Gesellschaft tragen” bekräftigt Fellmer und fasst das Konzept des Unternehmens mit den Worten „Nachhaltigkeit für alle, als win-win-win Situation für alle Beteiligten” zusammen.

vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne” vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen”. Für das nächste Jahr haben die Gründer sich das Ziel gesetzt, ihre Mission durch ein Franchise-Konzept sowie weitere eigene Filialen auszubauen.

Zukunftspläne

Weitere Standorte vorerst in Berlin Seit der Eröffnung vor einem Jahr hat das Unternehmen zwei weitere Standorte in der Steglitzer Schloßstraße und der Markthalle Neun in Kreuzberg eröffnet und somit die Verkaufsfläche bereits versechsfacht. Insgesamt haben 200.000 Kunden in den letzten 12 Monaten über eine Million Produkte gerettet und zurück in den Kreislauf geführt. Durch die starke Expansion hat sich das SIRPLUS Team mittlerweile auf über 50 Mitarbeiter vergrößert.

Einkauf in der SIRPLUS-Filiale Markthalle Neun.� Foto: SIRPLUS

Zahlreiche Auszeichnungen Für ihr Engagement gegen Lebens­mittel­ verschwen­dung wurde SIRPLUS 2018 mit

SIRPLUS ist es wichtig, dass die geretteten Lebensmittel nicht den bestehenden gemeinnützigen Organisationen weggenommen werden und agiert laut Fellmer nach dem „Tafel First-Prinzip”. Für die Zukunft hat sich das Start-up vorgenommen, noch mehr in das Thema Bildung zu investieren und u. a. junge Schüler zu Multiplikatoren auszubilden. Diese sollen die Möglichkeit bekommen, sich an ihren Schulen für das Thema Lebensmittelwertschätzung zu engagieren und dies in den Schulalltag einzubinden. Außerdem möchten die Lebensmittelretter die Regularien zu dem MHD nachhaltig verändern. Denn laut Fellmer heißt es „‘Mindestens haltbar bis’ und nicht ‘Sofort tödlich ab’”.

AUGENARZTPRAXIS AM ROSENECK Rheinbabenallee 12 ∙ 14199 Berlin ∙ Tel. www.augensuedwest.de

• • • •

030 825 50 51

Termine nach Vereinbarung

LASER AMBULANTE OPERATIONEN SEHSCHULE MAKULA- UND GLAUKOMSPRECHSTUNDE Dr. med. Jan Jerrentrup Daniel Bauermeister

Dr. med. Inna Georgieva Eva Schneider

Fachärzte für Augenheilkunde

Seite 7

Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018  |  7

Charlottenburger Nixen Damen-Schwimmverein wurde vor 125 Jahren gegründet Die Stunde der schwimmenden Frauen schlug am 5. August 1893. An diesem Tag gründeten die jungen schwimmbegeisterten Mädchen Margarete Hoffmann, Anna und Josephine Kostka und weitere den Damen-Schwimmverein Nixe. Einige Brüder der Mädchen waren bereits Mitglied im Charlottenburger Schwimmverein. Da es als unschicklich galt, wenn Frauen und Mädchen schwammen, blieben die Proteste nicht aus. Allein die Vorstellung, dass Mädchen und Damen bei Wettkämpfen schwimmen, trieb den einen die Zornesund den anderen die Schamröte ins Gesicht. Der Gegenwind brachte die jungen Frauen nicht aus dem Konzept. Und der Mitgliederzulauf gab ihnen recht. Bis heute sind die „Nixen“ ein reiner Frauenschwimmverein. Überlegungen aus der Vergangenheit, auch Jungen und Männer aufzunehmen, wurden wieder verworfen.

Nixen am Kochsee 1907.� Das hatte keine ideologischen Gründe, sondern der Verein kam auch ohne männliche Mitglieder gut zurecht. Zunächst wurde im Kochsee trainiert. Diesen ließ die Stadt Charlottenburg 1912 zuschütten – ungeachtet zahlreicher

Archiv Charlottenburger Nixen Proteste aus der Bevölkerung. Die Nixen wechselten zunächst an den Halensee, an dem es damals ein Sportseebad gab. Im Erste Weltkrieg gab es andere Probleme zu lösen, als zu schwimmen und nach Kriegsende waren die aktiven

Schwimmerinnen aus den Vorkriegsjahren rar. Die Nixen setzten auf Nachwuchsförderung und die Mitgliederzahlen stiegen wieder. 1926 zogen sie ins Westend-Bad um. Dort war das Wasser lediglich 15 Grad „warm“. Was die Sportlerinnen aber nicht störte und Vorteile in den Wettkämpfen brachte. Selbst bei den Olympischen Spielen in Berlin waren vier Nixen mit im Becken. Im Zweiten Weltkrieg löste sich der Verein auf. 1951 erfolgte die Wiedergründung. Der sportliche Erfolg stellte sich wieder ein – Nixen wurden mehrmals in die Nationalmannschaft berufen. Doch der Leistungssport wandelte sich immer mehr zum Profisport. 2014 gaben Nixen den kostenintensiven Leistungssport auf, da er durch Vereinsbeiträge nicht mehr zu finanzieren war und widmen sich heute dem Breiten- und Freizeitsport. Weitere Informationen unter www. schwimmverein-nixe.de

… wenn das Haus nasse Füße hat … Planung + Ausführung:

Rüdesheimer Platz 7 14197 Berlin Klaus-Uwe Ittner

Dipl. Informatiker (TU)

☎ 030 / 827 029 88 info@kluware.de

Schreibwaren, Schulartikel und Bürobedarf

Innen-/Außenabdichtung

Schimmelbeseitigung

Innendämmung

Altbausanierung

Um-/Aus- und Neubau

Wärmebildaufnahmen

Statik / Gutachten 0 800 / 0 33 55 44

Foto: Romolo Tavani / Fotolia

info@batrole.de

Batrole

Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Potsdamer Straße 16 14532 Stahnsdorf OT Güterfelde Telefon: 0 33 29/ 69 96 0-0 Telefax: 0 33 29/ 69 96 0-29

Seite 8

8  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

Schlosspark Theater Berlin Das Berliner Sprechtheater startet facettenreich in seine 10. Spielzeit Ein Narr, wer das Schlosspark Theater Berlin als bloßes Boulevardtheater bezeichnet. In seiner 10. Spielzeit unter der Leitung von Dieter Hallervorden zeigt es einmal mehr eine beeindruckende Vielfalt, die von der gehobenen Komödie über eigenproduzierte Klassiker bis hin zum zeitaktuell neuinszenierten Theaterstück und Drama reicht. Auch das jüngere Publikum wird dabei altersgerecht angesprochen: Sei es durch das professionell geleitete junge Ensemble „YAS-Junges Schlosspark Theater“ oder durch die Kooperation mit der Literaturinitiative Berlin. Außerdem besteht seit 2010 in den Sommerferien das Angebot für Kinder und Jugendliche bis 16  Jahren zu freiem Eintritt. So fragt man sich wieder einmal, was eigentlich noch geschehen muss, damit dem Haus als Berliner Kultureinrichtung mit Leuchtturmfunktion jenseits von Mitte

Intendant Dieter Hallervorden steht mit persönlichem und finanziellem Einsatz für das Schlosspark Theater.

Auf in die 10. Spielzeit… endlich die finanzielle Unterstützung von kulturpolitischer Seite zugesprochen wird, der es schon lange gerecht wird.

Von ernst bis heiter Ernst wird Intendant Hallervorden, wenn er davon erzählt, dass er auch nach 10  Jahren

immer noch pro Spielzeit rund 100.000 Euro aus eigener Tasche dazulegen muss, um das Haus am Leben zu erhalten. Dabei erfährt er zwar Unterstützung durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und aus privaten Bereichen, die Kulturpolitik jedoch hält sich weiterhin vornehm zurück, wenn

es darum geht, dem Schlosspark Theater die dringend notwendige Finanzspritze zu setzen. Doch auch in der gerade begonnenen 10. Spielzeit kann sich das Haus wieder auf seinen theaterkundigen Retter verlassen und mit einer Reihe neuer sehenswerter Stücke aufwarten:

Seit

1966

Das Bayerische Spezialitäten-Restaurant

Ballett • Jazz • Hip Hop • Pilates

Int. Dance Academy Berlin / Ausbildungsstätte für Bühnentanz Ergänzungsschule nach § 102 / BAFÖG berechtigt

☎ (030) 822 51 33 Hohenzollerndamm 185 www.zum-haxenwirt-berlin.de 10713 Berlin-Wilmersdorf Mo-Fr ab 15 · Sa und So ab 16 Uhr Wir bitten um telefonische Reservierung ab 13 Uhr

AM MEXIKOPLATZ Lindenthaler Allee 11 14163 Zehlendorf Tel. 030-873 88 18

STEGLITZ Rheinstr. 45-46 12161 Berlin Tel. 030-873 88 18

STAHNSDORF Ruhlsdorfer Str. 14-16 14532 Stahnsdorf Tel. 03329/ 645 262

www.ballettschulen-hans-vogl.de

Anders trauern, Friedhofskultur neu erleben: Ein blühender Ort für Trauer, Erinnerung, Besinnung, Begegnung Friedhof Ruhleben Am Hain 1 · 13597 Berlin

www.memoriam-garten-berlin.de

Seite 9

Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018  |  9

„Der Stellvertreter“ – ein christliches Trauerspiel.� Da geht es – in intimer Atmosphäre der Champagnerhalle des Theaters – komödiantisch im Soloprogramm von Johannes Hallervorden zu, der sich mit dem Stück „Der letzte Raucher“ nicht nur die Anerkennung seines kritischen Vaters, sondern auch die des Publikums u. a. in Hannover, Peine und Wörlitz erspielt hat. An der Seite von Anita Kupsch und Dagmar Biener wird man ihn in Steglitz wenig später auch in „Was zählt, ist die Familie“ unter der Regie von Anatol Preissler erleben können. In Anlehnung an den Film erwartet das Publikum in der neuen Spielzeit mit „Mon sieur Claude und seine Töchter“ mit Brigitte Grothum und Peter Bause ein weiterer Leckerbissen, Regie führt Philip Tiedemann. In einem Gastspiel der Tragikomödie „Paul Abraham – Operettenkönig von Berlin“ wird es im Haus an der Schloßstraße ein Wiedersehen mit Jörg Schüttauf geben. Die jüngeren Theatergäste werden mit der neuen „Romeo und Julia“-Inszenierung des YAS-Theaters angesprochen, die jüngsten mit dem beliebten „Karneval der Tiere“ und dem „Nussknacker“, der Weihnachtsstimmung verbreiten wird. Daneben vervollkommnen

Einladung zur Renovierungsschau Bernstorffstraße 1 • Am U-Bahnhof Alt-Tegel 13507 Berlin Mo. - Fr. von 10.00 bis 16.30 Uhr Tel. 030 / 863 90 341

Satire. Ich beziehe Stellung, gebe meine Meinung kund und zeige Fahne!...) das Theater nun in die 10. Spielzeit: Rolf Hochhuths legendäres fünfaktiges Drama „Der Stellvertreter“, im Jahr 1963 uraufgeführt und damals umstritten, beeindruckt in neuer Kammerspiel-Inszenierung und Regie von Philip Tiedemann. Behutsam verdichtet, auf acht Szenen und sieben Schauspieler komprimiert, bewegt und mahnt das Schauspiel zu Obacht und rechtzeitigem Gegensteuern, – passgenau zur momentanen Situation Deutschlands mit volksverhetzendem, braungefärbtem Geschwätz. Dabei stellt das Stück immer wieder Fragen nach der Hölle des Holocaust, der Moral der Gesellschaft und dem christlichen Selbstverständnis: Im August 1942 ist der junge Pater Ricardo (Tilmar Kuhn) entsetzt über die Äußerung der katholischen Kirche, das Vorgehen und die Überzeugung der Nazis mit Verhaftungen, Deportationen und Holocaust seien kein Grund zur Beunruhigung. Kirchliche Weltfremdheit, Geldgier und salbungsvolles Geschwafel begeg Foto: DERDEHMEL/Urbschat namhafte Lesungen und Konzerte die 37 Angebote umfassende Vielfalt der 10. Spielsaison. Passend dazu: In einer nicht weniger abwechslungsreichen Ausstellung „Mein Schlosspark Theater“ zeigt das Steglitz Museum in der Drakestraße 64 A bis zum 30. Juni nächsten Jahres die mit dem Bezirk verbundene „Theatergeschichte des Hauses in fünf Akten“, von Barlog bis Hallervorden, eindrucksvoll in Szene gesetzt.

„Der Stellvertreter“ Mit einem besonderen Highlight führt Dieter Hallervorden („Meine Wurzeln liegen in der politischen

Gregor Römhild Andrea Kuhr Dr. Axel von Stein-Lausnitz

-Tischlerei Nissen

Wir in bieten Ihnen en allen Bereich izin der Zahnmed nte eine kompete und moderne . Behandlung

www.nissen.portas.de Zahnärzte am Bundesplatz Bundesallee 55 10715 Berlin

Tel. 030 853 51 13

www.zahnaerzteambundesplatz.de

KIRCHHOFF

(030) 36 80 15 86/87 Fax 36 80 15 88 www.inserf-bautenschutz.de

TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband

Rechtsanwalt - Steuerberater Fachanwalt für Steuerrecht Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht Hohenzollerndamm 201 10717 Berlin Telefon: 030/8649830 dr@michael-kirchhoff.com www.michael-kirchhoff.com

US

GEZ

EICHNET

TOP rater

Steuerbe FO CU S

08

Mariendorfer Damm 159 12107 Berlin

Dr. Michael Kirchhoff

20

Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser – auch ohne Schachten von innen ausgeführt

A

Nasse Wände, Feuchte Keller?

RECHTSANWÄLTE S T E U E R B E R AT E R

S -MONEY TE

T

Seite 10

10  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

Nach der Premiere – mit Rolf Hochhuth (l.).� nen dem Pater. Unterstützung findet er in SS-Sturmbannführer Gerstein (Oliver Nitsche), einem Doppelagenten. Gemeinsam reisen beide nach Italien, um Papst Pius XII. (Georg Preuße) zum Eingreifen gegen die Gräueltaten zu bewegen. Doch der – ganz Stellvertreter Christi´s auf Erden und Oberhaupt der katholischen Weltkirche – begegnet, von Diplomatie anstatt von Nächstenliebe geleitet, dem für die Juden bittenden Ricardo, der mit dem Judenstern an der Soutane sein Leben als Opfer bringen will und sich so solidarisch mit den Juden erklärt. Der Papst, nicht eigent Foto: WiföPawlik

lich böse, aber eben auch nur ein Mensch mit Angst, und im tiefen Glauben daran, dass Gott hinter all dem steht, betet indessen für die Opfer des Holocaust, denn „auch diese Stunde ist die Stunde Gottes.“ So nimmt das „christliche Trauerspiel“, wie der Untertitel des Hochhuth-Stückes lautet, seinen unseligen Lauf. Das Bühnenbild, minimalistisch und bedrückend mit Schwarz und Weiß spielend, Schattenbilder und Toninszenierungen, die mit Sirenengeheul und Flugzeugmotorengeräusch bedrohliche Kriegs- und Bombenatmosphäre ins Publikum projektieren,

all das zieht den Zuschauer ins Stück hinein, lässt ihn nicht eine Sekunde der so ergreifend inszenierten Aufführung unberührt. Im Hintergrund als Stimme und Schatten der so zerbrechlichen Randfiguren und verletzbaren Gesellschaft Krista Birkner, die mit zarter Stimme fast hoffnungsvoll ein altes Wiegenlied singt. Für die Opfer lässt Tiedemann den unvergessenen Coco Schumann zu Wort kommen. Ein „Collier hochkarätiger Diamanten“ nennt der Regisseur zu Recht das Schauspiel-Ensemble, das hervorragend aufeinander eingespielt die Botschaft des Stückes so verständlich zu vermitteln vermag. Das erreichte Nachklingen in jedem Einzelnen nach eindringlichem Schlussbild macht dieses Stück mehr als sehenswert und zum Muss eines jeden jungen oder alten Kulturinteressierten. Zur Nachbereitung des Stückes ist das hervorragend gestaltete Programmheft zu empfehlen, das viel Hintergrundinformation und lesenswerte Aussagen liefert. Rolf Hochhuth äußerte sich nach der Premiere stolz und glücklich

„darüber, dass ich diese Inszenierung erleben darf.“

Der Papst – Georg Preuße Mit seinem Namen wird „Mary“ verbunden, die schillernde Travestie-Schönheit mit liebevoll schnodderigem Mundwerk und hintergründigen Texten, die Alt und Jung gleichermaßen zu begeistern wusste. Als Papst brilliert Georg Preuße nun in einer Mischung aus geistlicher Verklärtheit, Überheblichkeit und Weltferne, der dabei die Wirtschaftlichkeit seines Handelns für die katholische Kirche jedoch nicht außer Acht lässt. Preuße legt die Rolle feinfühlig an, lässt einen nach außen zwar strengen, nicht bösen, im Innern aber mit aufkeimender Angst und Verzweiflung kämpfenden Papst Pius erstehen, der sich dem Gottgegebenen ob seines Amtes als Stellvertreter Gottes zu fügen hat. Dieter Hallervorden ist es gelungen, Preuße mit dieser Rolle aus Zürich nach Berlin zu locken. „Eigentlich wollte ich nicht mehr spielen, aber die Aussage dieses Stückes in seiner Aktualität hat mich überzeugt“, erklärt der

ZAHNARZTPRAXIS AM PRAGER PLATZ

Chrissi Vasiliadou Telefon: 030 / 213 80 24

▶ Reparaturen von Mercedes Benz PKW ▶ Unfallschäden - Lackierungen

• Prophylaxe • Zahnerhaltung • hochwertige Füllungen • Parodontologie

▶ Mercedes-Oldtimer Rep. ab Bj. 70 ▶ TÜV / AU täglich Mo. - Fr. ▶ Sofort-Service bei Kleinreparaturen auf Anfrage ▶ Opt. Achsvermessung

Mo 9 - 12 u. 15 - 18 Uhr · Di 9 - 12 u. 15 - 19 Uhr · Mi 9 - 13 Uhr Do 9 - 13 u. 15 - 19 Uhr · Fr 9 - 14 Uhr und nach Vereinbarung Foto: magdal3na / Fotolia

KFZ-Werkstatt Heinz Sturm GmbH · T 030 / 892 24 66 Nestorstraße 30 · 10709 Berlin · www.heinz-sturm.de

• Prothetik • Implantatprothetik • Bleaching • digitales Röntgen

Prinzregentenstraße 1 (am Prager Platz) · 10717 Berlin-Wilmersdorf U-Bahn: Güntzelstraße

Seite 11

Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018  |  11 „Schaulebende“, der das Wort „Schauspieler“ für sich nicht hören mag. Vielmehr müsse ein Schauspieler jede Rolle spielen können. Er jedoch könne dies nur, wenn sie ihn so erfülle, dass er sie leben kann. Dann aber stehe er ganz in ihrem Dienste. Für jede Rolle sei er daher nicht einsetzbar. Das ist es wohl auch, was ihn so realistisch auf das Publikum wirken lässt, wie es „Mary“ tat. – Dieses tiefe Einleben in die Rolle war es auch, das ihm schließlich alle Kraft raubte. „Mary hat mir viel von meinem eigenen Leben genommen. So musste ich etwas egoistischer werden. Schließlich war ich 40 Jahre mit ihr für unser Publikum da“, betont Georg Preuße, der mit seinem Mann, Produzenten und Manager Jack Amsler seit vielen Jahren zusammenlebt. Seine Rolle erklärt der Schaulebende so: „Bei „Mary und Gordy“ war Gordy der Antrieb, ich die Lokomotive, die Gleisanlage aber war und ist bis heute Jack.“ Nach Mary folgte „Jedermann“, auch Dürrenmatt und Borchert spielte Preuße, dem das Hochhuth-Stück aus der Seele spricht:

Georg Preuße als Papst Pius XII. � Foto DERDEHMEL/Urbschat

Vor der Theatertür Georg Preuße – auf der Bühne Papst Pius XII. So setzte er sich bereits in Texten von „Mary“ dafür ein, dass die Gesellschaft politische Hintergründe zu verstehen lernt, denn „Demokratie verträgt keine unwissenden in diesem Sinne „dummen“ Leute. Sie ist die einzige Staatsform, die abgewählt werden kann“, wie Georg Preuße weiß.

Neben dem Theaterspielen genießt er jetzt auch das Wiedersehen mit Berlin, wo er in Charlottenburg lebte. „Berliner zu sein, ist ein Lebensgefühl“, weiß Preuße, der in Niedersachsen aufwuchs, Informatik studierte und durch`s Jobben in einer Bar zur Travestie fand. Vorbehalte gegen Homosexualität hat er nicht nur durch die Kirche zu spüren bekommen, auch im Elternhaus und bei ­Mary-Auftritten wurden sie immer wieder spürbar. – Ein Grund

mehr für Georg Preuße, sich in die Rolle des Papstes, in dessen innere Angst und Verletzbarkeit hinein zu fühlen, aber auch in dessen glaubensbegründete, doch falsche Überzeugung. Eine Rolle mehr, die Georg Preuße auf der Bühne nicht nur überzeugend verkörpert, sondern mit ganzer Person lebt. Eine Fiktion hat er dabei: Wie wäre das Stück angelegt worden, wenn Deutschland nicht den Zweiten Weltkrieg verloren hätte? Weitere Aufführungen „Der Stellvertreter“: 19. – 24.  November, 4. – 6. und 8. Dezember 2018 um jeweils 20 Uhr sowie Januar 2019. Spielplan unter w w w. schlossparktheater.de, Kartentelefon 030 – 789 56 67 100, mehr zum Steglitz Museum unter www. steglitz-museum.de Übrigens: Wer auch hinter die Kulissen des Schlosspark Theaters blicken und dem Haus noch näher kommen möchte, der kann dies mit dem „Freundeskreis des Schlosspark Theater in Berlin e. V.“: Näheres unter www. freundeskreis-schlossparktheater. de � Jacqueline Lorenz

K U N S T

&

B A U

G L A S E R E I Cicerostraße 35 10709 Berlin Parkplätze auf dem Hof Mo-Do: 07:00-15:30 Uhr Fr: 07:00-13:00 Uhr Tel.: Fax:

(030) 826 39 08 (030) 893 16 40

post@glaserei-daub.de www.glaserei-daub.de

SEIT ÜBER 30 JAHREN

ACCEPTA - TREUHAND Steuerberatungsgesellschaft mbH

WIR bieten IHNEN steuerliche Beratung in den Fachgebieten: Erbschaft- und Schenkungssteuer, Buchführung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Jahresabschluss, Steuererklärung, USt-, GewSt-, KöSt- u. ESt-Erklärung, Gesellschaftsumwandlungen

Halberstädter Straße 6 · 10711 Berlin Tel.: 030/8911083 · www.accepta-stb.de

Unsere Leistungen: • • • • • • • •

Reparaturverglasungen Schaufenster- u. Isolierverglasungen Glasschleiferei Spiegelanfertigung nach Maß Neu Glasmöbel, Vitrinen la s A u to g a tu r Bleiverglasung Repar Ganzglas-Anlagen Duschabtrennungen nach Maß

24 Std. Notdienst Berlin und Umland Mobil: 0172 32 82 411 oder 0171 12 23 669

Seite 12

12  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

RATGEBER

Immobilien: Vererben oder verschenken? Tipps, um Haus oder Wohnung weiterzugeben Vererben oder Verschenken – eine Frage des Gesamtvermögens Wer die Immobilie an Familienmitglieder weitergeben möchte, sollte sich darüber Gedanken machen, ob er sie vererben oder bereits zu Lebzeiten verschenken möchte. „In beiden Fällen müssen Begünstigte Steuern zahlen. Die im individuellen Fall geltenden Sätze sind bei Erbschaft- und Schenkungssteuer gleich hoch“, so Michaela Rassat.„Auch die nach Verwandtschaftsgrad gestaffelten Steuerfreibeträge sind dieselben.“ So können beispielsweise Eheoder eingetragene Lebenspartner eine Immobilie bis zu einem Wert von 500.000  Euro erben oder geschenkt bekommen, ohne darauf Steuern zahlen zu müssen. Bei Kindern liegt der Freibetrag bei 400.000 Euro, bei Enkeln bei 200.000 Euro. Das Besondere bei einer Schenkung ist aber, dass Betroffene den Freibetrag alle zehn

Aneige

Die Deutschen erben und vererben so viel wie nie – immer häufiger auch Immobilien. Was es bei der Weitergabe von Häusern oder Wohnungen an die nächste Generation zu beachten gilt, weiß Michaela Rassat, Juristin der D.A.S. Rechtsschutz. Sie erklärt, wann eine Schenkung sinnvoll sein kann und wie Immobilienbesitzer juristisch auf der sicheren Seite sind. Niemand beschäftigt sich gerne mit dem Tod. Wer allerdings die eigene Immobilie vererben möchte, sollte sich rechtzeitig Gedanken machen: Wer soll das Haus oder die Wohnung bekommen? Wie viel Erbschaftsteuer würde fällig? Ist eine Schenkung sinnvoller? „Wer die Dinge frühzeitig regelt und sich fachlichen Rat einholt, kann dafür sorgen, dass die Immobilie ohne viel Aufwand und unnötige Kosten an die Begünstigten übergeht“, weiß Michaela Rassat.

Foto: ERGO Group

Jahre neu ausschöpfen können. „Will jemand also ein Vermögen verschenken, dessen Höhe über dem persönlichen Freibetrag des Beschenkten liegt, kann er dies steuergünstig oder gar steuerfrei bereits zu Lebzeiten etappenweise tun“, erläutert die Juristin. „Ein Kind kann beispielsweise erst die Eigentumswohnung im Wert von 350.000 Euro und dann nach zehn Jahren noch Geldvermögen

von 100.000 Euro erhalten.“ Egal ob Schenkung oder Erbe: Überschreitet der Immobilienwert den persönlichen Freibetrag, fällt Erbschaft- beziehungsweise Schenkungssteuer an – und zwar auf den Betrag, der nach Abzug des Freibetrags übrig bleibt. Eine Besonderheit gilt für die engsten Angehörigen: Vererbt ein Ehemann seiner Frau das bisher selbst genutzte Haus, kann sie unabhängig vom Freibetrag steuerfrei erben, wenn sie mindestens zehn Jahre darin wohnen bleibt. Auch für Kinder gilt das, allerdings mit einer Einschränkung: Das Erbe bleibt steuerfrei, wenn die Wohnfläche der Immobilie nicht größer als 200 Quadratmeter ist. Ansonsten fallen für die darüber liegenden Quadratmeter Steuern an.

Rechtliche Absicherung der Erbschaft … Bevor die Entscheidung fällt, auf welchem Weg der Besitzer die

Seit über 30 Jahren Schlüssel- und Schlossdienst

Eingetragen in der polizeilichen Errichterliste Bundesverband Sicherungstechnik Deutschland Mitglied der Handwerkskammer Berlin

©

it rav

Du

Bäder zum Träumen & Wärme zum Wohlfühlen Komplettbäder • Badausstellung • Moderne Heiztechnik • Kundendienst Sie möchten Ihre Vorstellung vom Traum- lität und zeitloser Ästhetik langlebige bad verwirklichen? Oder Ihr Bad senio- Werte zu schaffen sowie Ausbildungsrengerecht umbauen? Sie wollen Ihre plätze für junge motivierte Menschen persönliche Energiewende gestalten? zum Anlagenmechaniker SHK-Technik Professionalität heißt bei Laabs, Bäder anzubieten. Als anspruchsvoller Handzum Träumen & Wärme zum Wohlfüh- werksbetrieb geben wir Ihnen die Silen, die eigenen vier Wände durch den cherheit, dass alles so läuft, wie Sie es Einsatz energiesparender Technologie sich wünschen. Sie bekommen alles aus und durch verantwortungsvollen Um- einer Hand: Von der Planung über die gang mit umweltverträglichen Ressour- Kostengarantie bis zur sauberen und cen – auf nachhaltige Art und Weise pünktlichen Übergabe. – umzugestalten. Nachhaltigkeit bedeu- Informieren Sie sich in unserer Badtet auch, soziale Verantwortung in der ausstellung – wir freuen uns auf Ihren Region zu übernehmen, mit hoher Qua- Besuch. Laabs GmbH für Heizung-Sanitär-Fliesen Am Silbergraben 16, 14480 Potsdam Tel: 0331 64959-0, www.laabs-potsdam.de

Türöffnungsnotdienst · Beratung · Reparatur · Montage

Trautenaustraße 16 · 10717 Berlin Tel. 030 / 873 50 50 · mail@sicherheitstechnik-eichhorst.de www.sicherheitstechnik-eichhorst.de Besuchen Sie auch die Galerie 16

Mitglied im Berliner Verband Gewerblicher Schneeräumbetriebe e.V.

Schnee- und Glättebeseitigung Garten- und Landschaftsbau Baumdienst Bessemerstraße 24/26 12103 Berlin-Schöneberg

☎ 75 49 36-0

www.kanold.berlin Telefax: 75 49 36-99 info@kanold-berlin.de

Seite 13

RATGEBER

… oder der Schenkung Ein Vertrag über eine geplante Schenkung erfordert immer eine notarielle Beurkundung – egal, was der Betreffende verschenken will. Das gilt also auch für jede Übertragung des Eigentums an einer Immobilie. Es muss ein vom Notar beurkundeter Übergabe- oder Schenkungsvertrag her,

in dem der Eigentümer festlegen kann, was bis zu seinem Tod mit der Immobilie geschieht: So kann er beispielsweise mit dem Wohnrecht oder Nießbrauch – das Nutzungsrecht an der Immobilie – regeln, dass er noch lebenslang in dem Haus oder der Wohnung wohnen bleiben oder im Falle eines Mehrfamilienhauses auch anfallende Mieten für sich behalten darf. Er kann sich aber auch ein Rückforderungsrecht in Form einer Rückfallklausel vorbehalten, etwa wenn der Beschenkte insolvent wird oder er die Immobilie weiterverkaufen möchte. Eine weitere Möglichkeit: Der bisherige Eigentümer kann sich ein Widerrufsrecht einräumen. Sollte er selbst in finanzielle Not geraten, kann er so die Schenkung rückgängig machen. Denn selbst wenn Immobilieneigentümer ihrer Nachfolgegeneration Gutes tun wollen: „Sie sollten auch ihr eigenes Wohl, etwa die Vorsorge fürs Alter, im Blick behalten und sich nicht beispielsweise aufgrund einer Steuerersparnis voreilig für eine Schenkung entscheiden“, so der abschließende Tipp von Michaela Rassat.

geprüft am 14.02.2018

Photovoltaik Warentest: Solarstrom lohnt sich wieder Modellrechnungen der Stiftung Warentest zeigen: Eine neue Solarstromanlage auf dem eigenen Dach lohnt sich wieder. Wer einen üblichen Preis für die Anlage bezahlt und 25 Prozent des Stroms selbst nutzt, erwirtschaftet je nach Sonnenausbeute eine Rendite von 5,6 bis 8,0 Prozent. Unter optimalen Bedingungen kann die Rendite sogar zweistellig ausfallen. Auch Anlagen mit ergänzendem Batteriespeicher können wirtschaftlich sein. „Das Blatt wendet sich langsam, die Preise für Speicher haben sich seit Mitte 2013 halbiert“, sagt Alrun Jappe von Finanztest. Für eine typische Anlage mit Stromspeicher rechnet die Zeitschrift bei einem Eigenverbrauch von 50 Prozent mit einer Rendite von 1,8 bis 3,9 Prozent. Das vollständige Einspeisen des Solarstroms ohne Eigenverbrauch bringt dagegen am wenigsten Rendite. Hier kommt

LAKTOSEFREIES EIS

Foto: Diyanadimitrova / Fotolia

Immobilie weitergeben möchte, sollte er sich auf jeden Fall rechtlich beraten lassen. Denn oft steckt die Tücke im Detail. „Die Berechnung der Erbschaft- oder Schenkungssteuer beispielsweise ist sehr komplex“, weiß die Juristin. Wer seine Immobilie vererben möchte, sollte ein Testament aufsetzen – handschriftlich, mit Datum versehen und unterschrieben. „Wer ganz sicher sein möchte, dass sein Testament rechtskräftig ist, der kann ein notarielles Testament erstellen lassen. Der Notar beurkundet dabei nicht nur den Inhalt des Testaments, er kann auch beim Aufsetzen des Textes beraten. Das fertige Dokument leitet er dann zur amtlichen Aufbewahrung an das Nachlassgericht weiter“, so Rassat.

Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018  |  13

Finanztest bei den derzeitigen Kosten auf 1,0 bis 3,3 Prozent. Schon jetzt wird jede zweite neue Photovoltaik-Anlage zusammen mit einem Speicher verkauft. Nur etwa 10 Prozent der verkauften Batterien wird in bestehenden Anlagen installiert. Damit sich auch das Nachrüsten rechnet, müssten die Preise für Speicher noch einmal um die Hälfte fallen. Die vollständigen Modellrechnungen finden sich in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test. de/solarstromrendite. Die Rendite der eigenen Photovoltaikanlage berechnet das kostenlose Tool unter www.test.de/solarrechner.

SELBSTGEMACHTES ORIGINAL FÜRST-PÜCKLER-EIS

BLISSESTRASSE 12

10713 BERLIN-WILMERSDORF

TÄGLICH 11 BIS 19 UHR Telefon 030 / 822 86 32

www.eiscafe-monheim.de

Seite 14

14  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

Kultur für Kinder Oktober ist KinderKulturMonat

KinderKulturMonat im vergangen Jahr: Kleine Entdecker bei Urban Nation.� Foto: Dora Csala Berlins Kultur mal nur für Kinder. Ob Staatsballett, Naturkundemuseum oder die Domäne Dahlem – viele Theater, Opernhäuser, Museen und andere bieten ein buntes und kostenloses Programm nur für Kinder an. An jedem Oktober-Wochenende ist eine Menge los. So können Kinder ihr eigenes Kultur programm zusammenstellen und neue Welten für sich entdecken. Im vergangenen Jahr hat der KinderKulturmonat 3500 Familien begeistert! Er findet bereits zum siebten Mal statt und ist für Kinder von 4 bis 12 Jahren konzipiert. Hier ein Auszug aus dem Programm für Charlottenburg-Wilmersdorf. Das

gesamte Programm, weitere Informationen und Anmeldung unter www.kinderkulturmonat.de. Wie entstehen Radio und Fernsehen? Bei einer Tour durch die Studios des rbb in der Masurenallee 16-20 werden am 6. Oktober um 13 Uhr die unterschiedlichen Produktionsweisen gezeigt. Viele Fragen, z. B. was Radioleute für ihre Arbeit benötigen und wie Kameras und Scheinwerfer eingesetzt werden, oder was es mit der blauen Wand im Fernsehstudio auf sich hat, werden gemeinsam geklärt. Und das mit der blauen Wand kann selbst ausprobieren werden. Veranstaltung nur für Kinder, Altersstufe 8-12 Jahre. Im Käthe-Kollwitz-Museum in der Fasanenstraße 24 wird am 13. Oktober um 11 Uhr Kunst lebendig! Mit dem Einsatz des eigenen Körper erfahren die Kinder mehr über die Menschen in den Kunstwerken von Käthe Kollwitz. Mit kleinen Theaterübungen und Spiele wird

entdeckt, welche Geschichten sich hinter den Gesichtern und Körpern verbergen könnten. Zum Schluss werden die Teilnehmer sogar selber zum Kunstwerk, indem sie sich gegenseitig mit Kohle zeichnen. Veranstaltung nur für Kinder, Altersstufe 8-12 Jahre. Einmal selbst Ballerina oder Ballerino sein! Ein Besuch am 14. Oktober beim Staatsballett in der Deutschen Oper Berlin, Richard-Wagner-Straße 10, gibt die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen und viele Fragen zu stellen. Wie viele Leute sind im Ensemble? Wie oft trainieren sie? Und was ist das Geheimnis der Spitzenschuhe? Keine Frage bleibt offen und es wird auch selbst getanzt: In einem der Ballettsäle werden Tanzschritte ausprobiert, fast wie bei den Profis, von denen die Teilnehmer/innen bestimmt den ein oder anderen sehen werden. Veranstaltung nur für Kinder, Altersgruppe 8-12 Jahre. Beginn 12.30 Uhr. Aneige

WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG Geborgen im Kiez.

Fleischerei Bachhuber

Sie suchen ein Pflegeheim?

Was bieten wir?  Einzelzimmer  Schöne Umgebung mit Garten  Gute Verkehrsanbindung  Eigene Möbel, soweit gewünscht  Viele Betreuungsaktivitäten  Eigene Küche Besuchen Sie uns: • Hohensteiner Straße 6-12, 14197 Berlin • Koenigsallee 15, 14193 Berlin • Lentzeallee 2-4, 14195 Berlin www.wilmersdorfer-seniorenstiftung.de Tel.: 030 / 82 77 992 – 70 E-Mail: kontakt@wilmstift.de

Messer Vogel Schleiferei

Birkbuschstr. 86 Steglitz · ☎ 793 15 99 googlen Sie: „messer-vogel“

Impressum

Gazette Wilmersdorf ·  Oktober Nr. 10/2018 ·  38. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

Neulandfleisch Artgerecht aus besonders ition. artgerechter Haltung aus Trad

Güntzelstraße 47 10717 Berlin ☎ 873 21 15

Artgerecht aus Tradition

www.fleischerei-bachhuber.de

Mit gutem Gewissen genießen Große Auswahl an Fleisch aus tierge- Eine besondere Spezialität ist das Delta rechter Haltung – und eine preisge- Dry Aged Beef. Dieses stammt von Rinund Feinkost krönte Bratwurst! Bei der diesjährigen dern, die aufKäse den saftigen Salzwiesen Bio- und Rohmilchkäse Bratwurstmeisterschaft lag unsere Krea- in Norddeutschland, Mecklenburgtion Sweet Potatoe mit Süßkartoffel und Vorpommern und Polen aufgewachNassauische / Ecke Güntzelstr. · 10717 Berlin Rote Bete ganz vorne und natürlich bei ☎sen die traditionelle, bis zu 86 sind. 20 93Durch 91 · www.formaggino.de Berliner Grillfreunden im Mittelpunkt. sechs Wochen dauernde Trockenreifung Aber auch Klassiker wie Fleischwurst am Knochen bewahrt sich das Fleisch nach Art der Provence sind beste und den Saft. Neulandfleisch feste Bestandteile auf den Tischen der Auch Käsefans kommen bei Bachhurecht Art besonders Berliner. ber auf ihreaus Kosten. Beige formaggino ition. ad artgerechter Haltung Wir verarbeiten Fleisch von Betrieben, in der Nassauische/Ecke aus TrGüntzelstradie für eine humane Form der Tierhal- ße haben Sie die Auswahl zwischen Güntzelstraße 47 sowie tung stehen. Mit innovativen sowie tra- 100 Käsesorten von regionalen 10717 BerlinDelikatessen ditionellen Rezepten, unserer bekann- internationalen Höfen. 873mehr 21 15 ten Qualität und eigener Produktion wie Olivenöl☎und sind ebenfalls bieten wir Qualität, die allen schmeckt! im Angebot.www.fleischerei-bachhuber.de

Fleischerei Bachhuber

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag

Gazette Verbrauchermagazin GmbH Badensche Str. 44 · 10715 Berlin · ☎ (030) 407 555 47

Redaktion

Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de

Anzeigen

Daniel Gottschalk · ☎ (030) 323 38 54 ·  anzeigen@gazette-berlin.de

Druck

Humburg Media Group · 28325 Bremen

Nächste Ausgabe November Nr. 11/2018 Anzeigen-/Redaktionsschluss 22.10.2018 Erscheinung 08.11.2018

Käse und Feinkost

Bio- und Rohmilchkäse Nassauische / Ecke Güntzelstr. · 10717 Berlin ☎ 86 20 93 91 · www.formaggino.de

Seite 15

Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf

Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018  |  15

www.gazette-berlin.de

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Kündigungsstreit wegen Vermietung von Räumen an die AfD. Ratskeller Charlottenburg vor dem Aus? Die Fraktionen in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf nehmen in den folgenden Beiträgen zu diesem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Kündigungsstreit wegen Vermietung von Räumen an die AfD. Ratskeller Charlottenburg vor dem Aus! Darf eine Verwaltung Miet- und Pachtverträge kündigen und neu ausschreiben? Ja, das darf sie! Darf sie dieses auch im Zusammenhang mit dem Ratskeller Charlottenburg tun? Ja, das darf sie! Dieses Recht der Verwaltung wird jedoch im Zusammenhang mit der Kündigung der Pächter*in des Ratskellers Charlottenburg von der rechtpopulistischen AfD in Frage gestellt. Die SPD-Fraktion hat dazu eine klare Haltung: Aus Sicht der SPD-Fraktion gehört zum Verwaltungshandeln auch die frist- und formgerechte Kündigung von Miet- und Pachtverträgen, dieses gilt auch für den Ratskeller Charlottenburg. Der jetzigen Pächter*in steht es frei, gegen die Kündigung Rechtsmittel einzulegen. In der BVV-Sitzung im August hat der zuständige Stadtrat Schruoffeneger öffentlich verneint, dass die Kündigung der Pächter*in aufgrund von Vermietungen von Räumen an die AfD erfolgte. Er stellte öffentlich die Überlegungen des Bezirksamtes für eine neue Konzeption - verbunden mit Umbaumaßnahmen vor. Die SPD-Fraktion erwartet nunmehr vom zuständigen Stadtrat, dass diese neue Konzeption zügig in den zuständigen BVV-Ausschüssen vorgelegt wird. Constanze Röder

CDU-Fraktion Kündigungsstreit wegen Vermietung von Räumen an die AfD - Ratskeller Charlottenburg vor dem Aus? Diese Behauptung trifft nach Ansicht der CDU-Fraktion nicht zu. Hier wird ein Verwaltungshandeln missbraucht, in eigenem Interesse ein Politikum zu konstruieren. Ein Vertrag, der sich bisher um ein Jahr verlängerte, ist dieses Mal fristgerecht vom Bezirksamt gekündigt worden. Die Vergabe des Ratskellers wird neu ausgeschrieben. Dafür gibt es gute Gründe: Die Kantine

soll in die Räume integriert werden. Die bisherigen Räume der Kantine werden dringend für die wachsende Verwaltung benötigt. Es sollen zukünftig mehr Lebensmittel aus biologischem Anbau angeboten werden, heute allgemeiner Standard. Der Ratskeller soll sich zu einem kulturellen Ort entwickeln. Eine Belebung wäre von Vorteil. Wie alles unterliegen auch Ratskeller einer Entwicklung. Mit der Ausschreibung für eine neue Vergabe des Ratskellers ergeben sich Möglichkeiten für neue Konzepte. Auf diese Ausschreibung kann sich jeder, auch die bisherigen Betreiber, bewerben. Das Auswahlverfahren muss fair und an der Sache orientiert sein. Eines ist richtig: Politische Spiele darf es mit so einem Thema nicht geben. Der Ratskeller Charlottenburg steht nicht vor dem Aus, sondern vor einer Entwicklung und bleibt uns so hoffentlich noch lange erhalten. Susanne Klose

B‘90/Grünen-Fraktion Nach 20 Jahren schreibt der Bezirk den Ratskeller im Rathaus Charlottenburg neu aus. Damit reagiert er zum einen auf die Platznot im Haus, zum anderen auf das von vielen Beschäftigten als mager bewertete Angebot der Rathauskantine, die zum Ratskeller gehört. Mit einem neuen Konzept soll mittags ein attraktives Angebot für die Mitarbeiter*innen und Besucher*innen geschaffen werden und abends ein attraktives Restaurant, welches nicht nur Ewiggestrige anzieht, wie es das Ambiente des Ratskellers derzeit anscheinend macht. Außerdem soll in dem zukünftigen Pachtvertrag vereinbart werden, dass ein bestimmter Anteil an regionalen und fairen Produkten verwendet wird. Das war bisher nicht der Fall und soll zukünftig in alle Pachtverträge aufgenommen werden. Damit wird Charlottenburg-Wilmersdorf seiner Rolle als fairer Bezirk gerecht. Bei einer Neuausschreibung können alle Bewerber*innen deutlich machen, wie sie mit ihrem Konzept einen attraktiven Treffpunkt im Rathaus Charlottenburg schaffen wollen. Wenn am Ende ein neuer Ratskeller entsteht, der von den Bürger*innen wieder angenommen wird, sollte keiner etwas da gegen haben.

Christoph Wapler

FDP-Fraktion Auch für den Bezirk gilt der juristische Grundsatz, dass man sich seine Vertragspartner frei aussuchen darf. Diese Privatautonomie ist ein hohes Gut und erfordert grundsätzlich auch keine Rechtfertigung, wenn von ihr Gebrauch gemacht wird. Ein weiterer juristischer Grundsatz ist jedoch der von Treu und Glauben. Man muss sich anständig verhalten und darf nicht bewusst den Vertragspartner „in die Pfanne hauen“. Letzteres geschah jedoch im Fall des Ratskellers. Die vertragliche Verpflichtung der Pächterin, den„Ratskeller in einer der Würde des Rathauses entsprechenden Weise zu führen“ bedeutet eben auch, dass man einer in der Kommunal- und Landespolitik vertretenden Partei das Recht eingestehen muss, die Räume des Ratskellers (verfassungstreu) zu nutzen. Demokratie ist nichts Einfaches. Es erfordert die ständige Auseinandersetzung mit dem politischen Kontrahenten und Transparenz. Es ist nicht hilfreich, wenn in Zeiten von Populismus und Politikverdrossenheit brisante Angelegenheiten in Hinterzimmern entschieden werden. Der Ratskeller hat sich in einem Schreiben an das Bezirksamt von der AFD inhaltlich distanziert und trotzdem weiterhin bewirtet – so wie alle Parteien der BVV. Trotzdem hat die rot-grün-rote Zählgemeinschaft den Umstand genutzt, um einen wirtschaftlichen Betrieb politisch motiviert zu ruinieren. Die AFD kann nun erst recht ihre „Opferrolle“ einnehmen. Maximilian Rexrodt & Felix Recke Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Frage an Radio Eriwan: Erfolgte die Kündigung der Wirtin aus politischen Gründen, weil sie auch der AfD Räume vermietet hat? Im Prinzip: N e i n ! Aber: Der Grüne Bezirksstadtrat hatte der Wirtin schon früher nahegelegt, sich politisch zurückzuhalten. Jetzt will er dort „Demokratieförderung“. Die Linke in der BVV sieht mit der AfD im Ratskeller rechte Umtriebe am Werk und den Sieg des Sozialismus in Gefahr. SPD, CDU und Grüne

sagen scheinheilig: Hat mit Politik nichts zu tun und stimmen in trauter Eintracht gegen den Antrag der AfD, der fordert, die Kündigung zurückzunehmen. Die FDP findet: Kündigung ist politisch, stimmt mit der AfD. Die Wirtin sagt, sie sei neutral, müsse laut Vertrag an alle Parteien vermieten. Stimmt nicht, sagt der Stadtrat. Und Linksextreme hatten mehrfach gegen die AfD im Ratskeller protestiert und Scheiben eingeworfen. Abgesehen davon, hat die Kündigung aber rein gar nichts mit Politik zu tun. Übrigens: Ein neuer Mieter/Pächter wird sich nicht finden. Der müsste nämlich sehr viel Geld in die Hand nehmen, um das Traditionsrestaurant zu modernisieren. Das Bezirksamt hat auch keine Mittel dafür. Das war’s dann: Adieu, Ratskeller. Die Menschen im Bezirk werden ihn vermissen. Aber die fragt ja keiner. Michael Seyfert

Linksfraktion Seit Jahren ist Charlottenburg-Wilmersdorf ein Treffpunkt für die sog. „Neue Rechte“: Die Bibliothek des Konservatismus, die Dienstagsgespräche und auch der Ratskeller Charlottenburg gehören als wichtige Infrastrukturen dazu. Im Ratskeller finden immer wieder berlinweite Treffen der AfD und anderer Faschist*innen, wie der„Identitäten Bewegung“ oder von Burschenschaften statt. Der Raum hat Tradition: Schon in den 1990er Jahren wurde dieser an die rechtsextreme Partei „Die Republikaner“ vermietet. Und das direkt am Rathaus Charlottenburg, einem Ort der Demokratie. Es ist eine gute Entscheidung des Bezirksamtes, dass der Vertrag mit dem Pächter zum Ende des Jahres ausläuft. Dies war nötig, damit in einer Ausschreibung ein „Konzept zur Demokratieförderung“ verlangt werden kann. Es steht dem aktuellen Pächter frei, sich dort ebenfalls zu bewerben. Seit Jahren weisen Antifa-Gruppen auf diesen und andere Treffpunkte hin – mit Erfolg! Schon in der Debatte in der BVV habe ich gesagt: Kein Fußbreit der AfD und ihren Freunden! Gut, wenn Infrastrukturen der neuen Rechten verschwinden! Niklas Schenker

Margot Adams

Heilpraktikerin für Psychotherapie Leichter leben, Blockaden lösen!

FLUGANGST LÖSEN UND ENTSPANNT FLIEGEN, sicher, leicht und nachhaltig mit der EFT Klopfakupressur und Hypnose! Genießen Sie die nächste Reise! Information und Terminabsprache unter 030-863 93 844

SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Fraktionszvorsitzende: Constanze Röder

Praxis für Kurztherapie und Beratung für Frauen Berliner Str. 160, 10715 Wilmersdorf (U9,U7) www.praxis-margot-adams.de

Seite 16

16  |  Gazette Wilmersdorf  |  Oktober 2018

Werner-Bockelmann-Haus Seniorenzentrum Tagespflege ■ Abholung durch eigenen Fahrdienst Pflegeeinrichtung ■ Alle Pflegegrade ■ 70 Einbettzimmer, 22 Doppelzimmer Senioren-Wohnhaus Service-Wohnen ■ 108 Ein-ZimmerWohnungen mit 35 m2 ■ 32 Zwei-ZimmerWohnungen mit 47 m2 ■ Wir führen eine Warteliste

■ zentrale Lage neben dem Volkspark ■ helle, komfortable Zimmer ■ hauseigene Küche, Wahlmenüs ■ Festsaal, Räume auch für private Feiern ■ Ambulanter Pflegedienst im Haus ■ Internistische und orthopädische Praxis ■ Fußpflege, Friseur ■ Kosmetikstudio Angebote im Haus ■ Gymnastik, Hundetherapie, Seniorenkurse ■ Kreatives Gestalten, Handarbeiten ■ Chor, Musiktherapie, Konzerte, Theater ■ Wander-, Koch-, Kegel-, Literaturgruppe

STELLENAN

GEBOT

e neue d suchen ein werbung: Pflege tätig un e Be Sind Sie in der g? Wir freuen uns auf Ihr Herausforderunckelmann.de bo job@werner Werner-Bockelmann-Haus Seniorenzentrum Bundesallee 48b-50 10715 Berlin ☎ 030/863 91 69-0 www.werner-bockelmann.de

Immobilien GmbH