Gazette Wilmersdorf - Juni 2017

Gazette für Wilmersdorf, Schmargendorf, Grunewald und Halensee

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Juni 2017

Wilmersdorf Wilmersdorf · Schmargendorf · Grunewald · Halensee

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Zeig mir, was du glaubst Religiöse Vielfalt in Charlottenburg und Wilmersdorf

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Zeig mir, was du glaubst Religiöse Vielfalt in Charlottenburg und Wilmersdorf – Ausstellung in der Villa Oppenheim Charlottenburg-Wilmersdorf besitzt eine lange Tradition als ein Ort, an dem sich unterschiedliche Glaubensrichtungen begegnen. Ausgehend von drei mittelalterlichen Dorfkirchen in Schmargendorf, Wilmersdorf und Alt-Lietzow entwickelte sich über die Jahrhunderte hinweg ein vielfältiges religiöses Leben. Heute existieren mehr als 70 Gemeinden und Glaubensgemeinschaften im Bezirk. Er ist Heimat für Menschen aus über 100 Ländern, die mit verschiedenen kulturellen und religiösen Wurzeln hier gemeinsam leben.

Synagoge, Moschee und Dorfkirche Der Geschichte des Glaubens und der religiösen Vielfalt im Bezirk hat das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf die Sonderausstellung gewidmet. „Zeig mir, was du glaubst“, fordert die Ausstellung anlässlich des Reformationsjubiläums und des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Berlin auf. Ob Moschee, russisch-orthodoxe Kirche, Synagoge, buddhistisches Zentrum, Shaolin-Tempel, Dorfkirche oder Backsteinkathedrale – in kaum einem anderen Berliner Stadtteil finden sich Religionsgemeinschaften in einer solchen Vielfalt. Sie alle werden in der Ausstellung vorgestellt und die religiöse Vielfalt in Karten und

in mehreren Dutzend Original­ exponaten, von denen viele aus den Gemeinden selbst stammen, anschaulich gemacht.

Gotteshäuser als Landmarken Neben der Vielfalt der Glaubensrichtungen prägen auch deren Sakralbauten das Bild des Bezirks entscheidend mit. Oft zählen ihre Baumeister zum Who-is-who der Architekturgeschichte. Sie setzen „Zeichen des Glaubens“ und architektonische Landmarken, auch dies ist Thema in der Ausstellung. In Wilmersdorf etwa reihen sie sich gleich einer Perlenschnur entlang dem Hohenzollerndamm:

In seinem südlichen Abschnitt erhebt sich der expressionistische Backsteinbau der Schmargendorfer Kreuzkirche, rund einen Kilometer entfernt stehen die älteste erhaltene Moschee Deutschlands und die Russisch-Orthodoxe Kathedrale. Das östliche Ende des Hohenzollerndamms schließlich dominiert die Kirche am Hohenzollernplatz, im Volksmund aufgrund der funktionalen Architektursprache auch „Kraftwerk Gottes“ genannt.

Gewalt im 3. Reich Die kirchliche Bautätigkeit in Charlottenburg konzentrierte

sich lange auf das Dorf Lietzow und die barocke Residenzstadt. Der Neue Westen, die Gegend um den Kurfürstendamm, erhielt kurz vor 1900 mit der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche sein kirchliches Wahrzeichen. Nahebei in der Fasanenstraße befand sich bis 1938 eine der größten Synagogen Berlins. Weitere jüdische Gotteshäuser existierten sowohl in Wilmersdorf als auch Charlottenburg. Sie alle wurden in der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 gewaltsam zerstört, geplündert und in Brand gesteckt, und nach 1945 zumeist nicht wieder aufgebaut.

Vielseitiges Rahmenprogramm

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Thangka (tibetisches Rollbild) aus dem Dharma Mati RigpaZentrum mit Klangschale.

Taufstein mit Taufschale aus der Schmargendorfer Dorfkirche.

Ein Rahmenprogramm aus Vorträgen, Führungen, Konzerten und Veranstaltungen begleitet die Ausstellung „Zeig mir, was du glaubst“. Gruppenführungen durch die Ausstellungen können individuell vereinbart werden. Für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren gibt es besondere museumspädagogische Angebote. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, Schloßstraße  55/Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin. Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 17 Uhr, Sa, So und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Die Ausstellung wird bis zum 5. November gezeigt. Weitere Informationen unter www.villa-oppenheim.de.

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Gazette Wilmersdorf  |  Juni Wilmersdorf | 62017  |  3 2017 | 3

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! Auch in diesem Jahr suchen wir wieder die „Frau in Verantwortung“, die mit dem Monika-Thiemen-Preis geehrt wird. Gesucht wird eine weibliche Führungspersönlichkeit, die im Bezirk beruflich tätig ist.

Frau in Verantwortung 2017 gesucht Der jährlich zu vergebende Monika-Thiemen-Preis ist benannt nach der frauenpolitisch engagierten Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf (2001 – 2011), die diesen Wettbewerb 2007 Reinhard Naumann ins Leben rief. Die Preisträgerin 2016 war Kerstin Ehrig-Wettstaedt, von der Ehrig GmbH. Sie unterstützt Frauen ganz besonders in ihrer beruflichen Entwicklung, nämlich im IT-Bereich. Als Geschäftsführerin achtet Sie darauf, nicht nur gewissenhaft auszubilden, sondern auch, gerade in diesem technischen Bereich, junge Frauen zu ermutigen, auszubilden und zu fördern. um den Monika-Thiemen-Preis zu erhalten, muss die Preisträgerin Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen, sich für die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleichwertiger Arbeit einsetzen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aktiv fördern. Außerdem achtet die Jury insgesamt auf die Einhaltung arbeitsrechtlicher Standards, wie die Einhaltung der Mindestlohngesetzgebung. Zur Vorstellung der möglichen

Preisträgerin gehört daher eine Beschreibung der tatsächlich gelebten unternehmenskultur. Darüber hinaus nimmt die Jury gerne Informationen über ehrenamtliche Tätigkeiten der möglichen Preisträgerin auf. Die Preisträgerin erhält 1.000  Euro. Die Ehrung erfolgt am 26. September um 17.30 uhr im Rathaus Charlottenburg. Frauen können sich noch bis zum 30.  Juni selbst bewerben oder vorgeschlagen werden. Weitere Informationen zu den Bewerbungen, der Preisverleihung und der Jury finden Sie unter www.fiv-cw. de.

30 Jahre Bonhoeffer-Haus Am 17. Juni werde ich um 15 uhr die Besucherinnen und Besucher der Feierlichkeiten anlässlich des 30-jährigen Bestehens der „Erinnerungs- und Begegnungsstätte“ der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz im Bonhoeffer-Haus, Marienburger Allee 43, begrüßen. Das Baudenkmal wurde 1935 von Jörg Schleicher für die Eltern Dietrich und Klaus Bonhoeffers als Alterssitz erbaut. Hier fanden konspirative Gespräche des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten unter maßgeblicher Beteiligung von Familienmitgliedern statt. Dietrich Bonhoffer (04.02.1906 – 09.04.1945), evangelischer Theologe und Leiter des Predigerseminars der Bekennenden Kirche, entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, aktiv im Widerstand tätig, wurde 1943 in diesem Haus von der Gestapo verhaftet und im KZ Flossenbürg erhängt.

Nach einer Zwischennutzung durch die Evangelische Studentengemeinde wurde das Haus umgebaut und 1987 als „Erinnerungs- und Begegnungsstätte” in Trägerschaft der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg eröffnet. Eine ständige Ausstellung informiert über Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers. 1988 wurde eine Gedenktafel am Haus enthüllt. Das Haus, das seit 1987 eine unselbständige Einrichtung der Landeskirche ist, wird ab 1. Juli 2017 als Werk der Kirche durch den gemeinnützigen Verein „Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus e. V.“ fortgeführt. Weitere Informationen unter www.bonhoeffer-haus-berlin.de oder E-Mail: email@bonhoefferhaus-berlin.de.

Regenbogenfahne am Rathaus Charlottenburg Gemeinsam mit Jörg Steinert, Geschäftsführer vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, werde ich am 13. Juli um 19 uhr die Regenbogenfahne vor dem Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, hissen. Seit den 1970er-Jahren ist sie ein internationales Symbol für queeren Stolz und stellt die Vielfalt der homo- und transsexuellen Lebensweise dar. 1978 entwarf der amerikanische Künstler Gilbert Baker die Flagge. Jeder Farbe hat eine eigene Bedeutung: Rot steht für Liebe und Leben, Orange für Gesundheit, Gelb für das Sonnenlicht, Grün für die Natur, Königsblau für Harmonie und Violett für den Geist. Im Rahmen der traditionellen Pride Week mit den Respect-Gaymes am 1. Juli und dem Christopher

Street Day am 22.  Juli setzen wir dieses sichtbare Zeichen für Gleichberechtigung und gegen Homo- und Transphobie.

Kiezspaziergang Zu unserem 186. Kiezspaziergang treffen wir uns am Samstag, dem 10.  Juni, um 14  uhr am Grunewaldturm. Am 13.  April wurde in Berlin die Internationale Gartenschau in Marzahn eröffnet. Ein Teil davon ist auch bei uns im Bezirk zu sehen, denn im Grunewald findet die Ausstellung „Wald. Berlin.Klima“ statt. Entlang eines 4 km langen Rundwegs wird an 11 Stationen die Bedeutung des Berliner Waldes für das städtische Klima erlebbar gemacht. Oberförster Kilz und sein Kollege Ackermann von den Berliner Forsten werden uns führen. Der Grunewaldturm ist mit dem Bus 218 vom Theodor-HeussPlatz und vom Bahnhof Wannsee aus zu erreichen und fährt alle 30  Minuten. Der Spaziergang geht bergauf und bergab auf Waldwegen, denken Sie also an gutes Schuhwerk! Mit ungefähr drei Stunden ist dieser auch länger als gewohnt. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei. Alle Interessierten sind willkommen. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www. kiezspaziergaenge.de. Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de. Ihr

Reinhard Naumann

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Wald und Klimawandel Ausstellungspfad im Grunewald informiert über Anpassung der Wälder Viel Interessantes rund um Wald und Klima können Spaziergänger in freier Natur im Grunewald erfahren. Am 13. April wurde ein Rundweg eröffnet, der über das vielfältige Spektrum des Klimawandels informiert. Die Ausstellung gehört zu einer von dreizehn dezentralen Außenstellen der Internationalen Gartenausstellung 2017 (IGA). An elf Stationen wird die Anpassung der Berliner Wälder an den Klimawandel erläutert. Hierzu gehört die umgestaltung reiner Kiefernwälder zu Mischwäldern sowie naturnahe Waldbewirtschaftung, die unter anderem auf Selbstaussaat der Laubbäume

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Ein Hektar Wald (100 x 100 Meter, blau markiert) bindet etwa soviel CO2 wie zwei Berliner Bürger durchschnittlich verursachen. mit unterstützender Pflege setzt. Die Entstehung und Bedeutung der Moore am Barssee und Pechsee werden genauso erklärt, wie die Bedeutung des Waldes für das Stadtklima. Blaugrüne Hinweistafeln informieren die Besucher und mit Hilfe aufgedruckter QR-Codes kann das Wissen über die waldklima-app vertieft werden. Neben den Auswirkungen des Klimawandels gibt es interessantes weiteres Wissen rund um den Wald. Die Frage, ob das kleine, zierliche Reh und der beeindruckende Elch verwandt sind, wird geklärt und die Besucher erfahren, warum Förster sich nicht für die Spätblühende Traubenkirsche begeistern können, die bereits aus dem 17. Jahrhundert ihren Weg aus Amerika nach Europa nahm. Anregungen, wie

Holzbalken, Spanplatten, Holzpellets: Alles aus dem Rohstoff Holz. jede/r Einzelne seinen CO2-Ausstoß verringern kann, sind ebenfalls Teil der Ausstellung. Von einer Aussichtsplattform aus können

verschiedene Altersstadien des Waldes angesehen werden. Auch, warum der Pechsee ein Glück für das Klima der Stadt ist und der hohe Stellenwert des Rohstoffes Holz für unser Leben wird erklärt. Aktuelle Veranstaltungshinweise sind unter Wald Berlin Klima auf facebook zu finden. Die Ausstellung beginnt am Grunewaldturm und führt über einen Rundweg dorthin zurück. Die Anfahrt ist entweder mit dem eigenen Fahrzeug möglich oder mit dem Traditionsbus 218, der am Wochenende im 30-Minuten-Abstand entweder vom Bahnhof Wannsee oder vom ZOB aus fährt. In der Woche erfolgt die Abfahrt stündlich. Alle Haltestellen und die genauen Abfahrtzeiten unter www.­traditionsbus.de.

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Vom Wasser- zum Wetterturm Wetter-Beobachtungen auf dem Fichtenberg Als Krone des rund 70  Meter hohen Fichtenberges in Steglitz reckt sich ein imposanter Turm aus rotem Klinker und Rackwitzer Sandstein mit seinen 40,3 Metern Höhe gen Himmel. Der 1883 erbaute Wasserturm hielt unter mächtiger Kuppel bis zum Jahr 1920 im Reservoir hinter 3,80 Meter dicken Mauern um die 2000 Kubikmeter Liter frisch gepumptes Wasser für die junge Landgemeinde in südwestlicher Hügellage bereit. Heute sitzen Meteorologen mit bester Aussicht auf das Wetter im 1982 entkernten und mit Büros und Fahrstuhl barrierefrei zugänglichen Turm, der seine äußere gewaltige Erscheinung dank Denkmalschutz behalten durfte. Im Wetterturm der Freien Universität Berlin werden rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Windstärke und –Richtung aufgezeichnet, werden

Der Wasserturm in der Deutschen Bauzeitung vom 9. April 1887 und heutige Wetterturm auf dem Fichtenberg. Vorhersagekarten analysiert, Hoch- und Tiefdruckgebiete getauft und wird ihre spannende Le SEIT ÜBER 30 JAHREN

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Verein und Dokumentation „Berliner Wetterkarte“ Vorstand und dessen Vorsitzende, die Diplom-Meteorologin Petra Gebauer, sieben äußerst aktive Vereinsmitglieder sowie Studierende und Praktikanten arbeiten mit an der montags bis freitags inklusiv Wochenendwetter erscheinenden achtseitigen Zeitung „Berliner Wetterkarte“, die aktuelle Wetterdaten Berlins, Deutschlands und der Welt darin dokumentiert und – unterstützt von Deutschem Wetterdienst (DWD) und der FU Berlin – veröffentlicht. Interessierte Privatpersonen, Büros, Versicherungen, Schulen und Universitäten erhalten die bunte Mischung aus aktueller Mittagskarte, Hochs und Tiefs, Satellitenfoto, Vorhersagen und Umweltdaten sowie aktuellen Wetterkarten zum Abonnentenpreis von monatlich 13 Euro zugesandt. Und auch Online kann die tägliche „Berliner Wetterkarte“, die weltweit erfasste Daten enthält, studiert werden. Als die regelmäßige Erstellung der 1952 von Prof. Richard Scherhag begründeten Berliner

Jürgen Heise, ein Mitbegründer des Vereins „Berliner Wetterkarte“, zählt zu den engagierten Zeitungsmachern im Turm. Wetterkarte für das Institut für Meteorologie der FU Berlin im Jahr 1998 logistisch nur noch schwer aufrechtzuerhalten wurde, konstituierte sich der Verein und übernahm von nun an diese Aufgabe; mit dem Zweck der Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie zur Förderung von Erziehung, Bildung und Studentenhilfe. So begleitet der Verein BWK u. a. Lehrerfortbildungen, Wetterworkshops und Veranstaltungen. Anlässlich der „Langen Nacht der Wissenschaften“ öffnet er

zum Blick hinter die Mauern am 24. Juni 2017 die eiserne Tür zum Wetterturm.

Wetter verstehen lernen Morten, Studierender der Meteorologie an der FU Berlin, ist als Wetterbeobachter seit zwei Jahren dabei. Er sitzt im sechsten Stock. Die herrliche Aussicht, die man besonders von dem kleinen Austritt vor dem Turmbüro aus über Berlin hat, lenkt den Studenten jedoch kaum von seiner Arbeit am PC ab. Er spricht sich mit anderen Kommilitonen

zeitlich ab, so dass rund um die Uhr der Platz besetzt ist. Schon vor Studienanfang, als Praktikant, hatte er hier mitgeholfen. Er erzählt von den unterschiedlichen Wolkenkonfigurationen, die – im Code verschlüsselt – weltweit lesbar werden, und weshalb Gewitter so schwer zeitlich vorhersehbar sind. Die Wetterbeobachtungen aus der Dahlemer Station als einer der ältesten in Berlin mit durchgehender Datenreihe gehen stündlich in die Datenvielfalt des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein. Auf dem Gelände hinter dem Turm, der Ansichts-Messwiese, finden die Studierenden für ihre Beobachtungsübungen Wetterhütte, Wetterwarte, Erdbodenmessfeld und Niederschlagswächter, daneben die Wetterwarte, die u. a. zur Windregistrierung genutzt wird. Dass die empfindlichen Messgeräte genauestens vom Menschen überwacht werden müssen, um Fehlmessungen zu verhindern, ist hier schon so manchem Studenten klar geworden: Etwa, wenn der Temperaturfühler für die Bodentemperatur eingeschneit WILMERSDORFER SENIORENSTIFTUNG Geborgen im Kiez.

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Die Aufgaben des BWK-Vereins und der Studenten im Wetterturm sind vielfältig und bereiten sie umfassend auf ihre spätere Berufspraxis vor: Da gilt es Hoch- und Tiefdruckgebiete auf ihre Namen zu taufen und ihre Lebensgeschichte zu schreiben.

Darin erfährt man dann ausgiebig, wann das Hoch „Yasmine“ vor der Südwestküste Grönlands geboren wurde, erstmals Europa bereiste, und dass es sich nach immerhin 15 Tagen Lebensdauer an der norwegischen Küste auflöste. „Die Studenten lernen durch das Verfassen dieser Beschreibungen, genau hinzusehen

emanzipieren. Zu jedem Jahreswechsel wird nun für das kommende Jahr festgelegt, welches Geschlecht die Hochs und Tiefs haben werden. So sind in diesem Jahr die Hochs weiblich. Zur Anzahl der jährlich durchziehenden Hochs und Tiefs bietet die Meteorologin eine Denkaufgabe: Tiefs durchlaufen jährlich im Durchschnitt mit ihren Namen fünf- bis sechsmal das Alphabet, Hochs nur zweimal. Wer eine historische Wetterkarte von einem besonderen Tag sucht, für den ist der Verein ebenfalls der richtige Ansprechpartner, bei dem er sie erwerben kann. Petra Gebauer vom BWK wünscht sich für die Zukunft viel Sonne über dem Wetterturm: Dass die Arbeit dort gemeinsam mit dem Meteorologen-Nachwuchs und für dessen Zukunft erfolgreich in Kooperation mit FU Berlin, DWD und allen anderen Unterstützern weitergeführt werden kann – bei ausreichend Personal und finanziellen Mitteln. Weitere Informationen und Spendenkonto des BWK e. V. unter www.berliner-wetterkarte.de � Jacqueline Lorenz

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Ein Hoch namens Yasmine

Diplom-Meteorologin und BWKVereinsvorsitzende Petra Gebauer bei der Temperaturkontrolle auf der Messwiese.

und Wetterdaten zu analysieren“, lobt Petra Gebauer den Lehrwert derartiger Aufgaben. Die Möglichkeit, Taufpate für Hoch oder Tief zu werden und ihm seinen Namen zu geben, besteht seit zehn Jahren. Der Verkauf dieser Wetterpatenschaften trägt finanziell mit dazu bei, dass die Studenten einen kleinen Obolus für ihr freiwilliges Engagement erhalten können und hilft, wenigstens einen Teil der anfallenden Kosten zu decken. Der Taufpate erhält dafür Urkunde und Lebensgeschichte des Hochs oder Tiefs seines Namens. „Er kann dann wählen, ob er sich von den Medien gegebenenfalls befragen lassen möchte oder nicht“, erzählt Petra Gebauer. – Denn das kann anstrengend für den Paten werden, sollte „sein“ Tief einen Jahrhundertsturm im Gepäck haben oder „ihr“ Hoch Rekordtemperaturen bescheren. Ursprünglich stammt die Patenschafts-Idee aus den USA, wo seit den 40er-Jahren Taifune und Hurrikans Namen erhielten. Bis in die 80er-Jahre waren nur Tiefs weiblich, doch auch sie konnten sich im Laufe der Jahre

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oder das Regensammelbecken von Blättern verstopft war. Schulklassen nutzen an Projekttagen gerne im Wetterturm die Schüler-Uni im „EarthLab“, in dem Meteorologie zum Anfassen verständlich präsentiert wird. Aus der Zusammenarbeit vom Institut der Meteorologie FU Berlin, BWK und Schülern des Biesdorfer Otto-Nagel-Gymnasiums entstand so im Jahr 2009 auch das Begleitheft zur Wetterturmführung, das anschaulich für Klein und Groß Einblick in die Meteorologie bietet. Ebenso interessant und für 19.- Euro im Turm zu erwerben ist die vom BWK mit Unterstützung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) herausgegebene „Berliner Klimafibel“, die 100 Jahre Wetteraufzeichnungen birgt.

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Alfred Flechtheim, Kunsthändler der Moderne Georg Kolbe Museum mit neuer Ausstellung Der Einfluss des legendären Kunsthändlers Alfred Flechtheim (1878– 1937) auf die moderne Bildhauerei der 1920er-Jahre ist Thema der Sonderausstellung: „Alfred Flechtheim. Kunsthändler der Moderne“ im Georg Kolbe Museum in Berlin.

feierte libertär und exaltiert die neuen Möglichkeiten der Weimarer Republik.

politik und stetiger antisemitischer Diffamierungen entschied er sich bereits im Oktober 1933 für die Emigration. Alfred Flechtheim starb 1937 in seinem Londoner Exil und wurde erst spät wiederentdeckt. Heute erfährt seine Person in den wichtigen Debatten um die Restitution unrechtmäßig entzogenen Kulturguts wieder eine große öffentliche Aufmerksamkeit. Den Blick darüber hinaus auf sein einflussreiches Wirken zu lenken und dieses besondere Kapitel der Berliner Zeitgeschichte zu dokumentieren, ist die Idee der Ausstellung im Georg Kolbe Museum.

Paneuropäer im Visier der Nationalsozialisten

Von Arno Breker bis zur modernen Skulptur

Dieses Bekenntnis zur Freiheit und sein Engagement für die moderne Kunst machten den„Paneuropäer“ Flechtheim schnell zur Zielscheibe nationalsozialistischer Agitation. Aufgrund der veränderten Kultur Anerkannt ist Flechtheims Einsatz für die Malerei, etwa für Vincent van Gogh, Pablo Picasso, George Grosz und Max Beckmann. Die moderne Skulptur war in seinen Ausstellungen von Beginn an ebenbürtig

Handel mit der wichtigsten zeitgenössischen Kunst Flechtheims Rolle für die europäische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts ist kaum zu unterschätzen und noch nicht auserzählt. Er handelte in der Galerie mit der wichtigsten Kunst seiner Zeit, war ein schillernder Impulsgeber für Künstlerinnen und Künstler sowie für Museen und Sammler. Mit dem avantgardistischen „Querschnitt“ publizierte er eines der geistreichsten Magazine der Epoche. Populäre Berühmtheiten wie Max Schmeling und illustre Künstlerinnen wie Renée Sintenis gehörten zu seinem engsten Kreis. Der stets dandyhaft gekleidete Flechtheim Anzeige

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vertreten, dennoch wurde dieser wichtige Aspekt in der Bewertung seines Wirkens bislang vernachlässigt. Die Ausstellung „Alfred Flechtheim. Kunsthändler der Moderne“ dokumentiert neben den stilistischen auch die biografischen Gegensätze der Flechtheim-Bildhauer, die von Arno Breker, der im Nationalsozialismus zum Staatskünstler aufstieg, bis hin zu dem in Auschwitz ermordeten Moissey Kogan reichen. In der Ausstellung werden Werke von Ernst Barlach, Georg Kolbe, Renée Sintenis und vielen anderen gezeigt. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich Leihgaben namhafter Museen und Kunstsammlungen genauso wie Leihgaben aus Privatbesitz. Die Ausstellung wird noch bis 17. September im Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin gezeigt. Öffnungszeiten täglich von 10 – 18 Uhr. Weitere Informationen unter www.georg-kolbe-­ museum.de

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Arbeit für den Frieden Schüler mit Stolpersteinverlegung gegen das Vergessen

Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, der französische Botschafter und Tochter Sandra Schuck. � Fotos: Friedrich-Bergius-Schule Die Stolpersteine in der Prinzregentenstraße 84 erinnern an zwei ehemalige jüdische Schüler der Friedrich-Bergius-Schule. Zahlreiche Schüler gestalteten die Verlegung der Steine für Werner und Rolf Melchiker mit und lernten dabei die aus Australien angereiste Tochter von Rolf Melchiker kennen. Die Prinzregentenstraße 84 war die letzte Adresse von Werner und Rolf Melchiker, bevor sie das nationalsozialistische Deutschland verließen. Sie waren in behüteten Verhältnissen aufgewachsen und hatten das Maybach Realgymnasium besucht, die heutige Friedrich-Bergius-Schule. Werner Melchiker hatte die Schule mit 17 Jahren im Jahr 1928 verlassen, sein Bruder Rolf nach dem Bestehen des Abiturs zu Ostern 1932. Nach der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler am 30.  Januar 1933 wurden die

Brüder Melchiker ihrer Zukunftschancen beraubt. Werner Melchiker flüchtete 1933 nach Paris, versuchte sich in der Landwirtschaft, verliebte und verlobte sich, lebte ein Jahr in England und wurde bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als feindlicher Ausländer verhaftet. Nach einer kurzen Zeit in der französischen Fremdenlegion, die ihn nach Marokko führte, wurde er 1941 im Lager Vernet interniert und im September 1942 über das Durchgangslager Drancy bei Paris nach Auschwitz-Birkenau deportiert und vermutlich direkt nach der Ankunft am 6. September 1942 ermordet. Rolf Melchiker flüchtete 1936 nach Südafrika, gründete nach vielen entbehrungsreichen Jahren eine Familie und bekam zwei Töchter. Diese stehen seit Ende 2013 in Kontakt mit dem Historiker Axel Huber aus Singen am

Hohentwiel, der die Stolpersteinverlegung für Rolf und Werner Melchiker initiierte.

Gemeinsames Erinnern Rolf Melchikers Tochter Sandra Schuck erlebte mit ihrem Ehemann sehr emotionale Momente bei ihrem Besuch in Berlin. Erstmals betrat sie die Friedrich-Bergius-Schule, die Schule, die auch schon ihr Vater und ihr Onkel besucht hatten. Schulleiter Michael Rudolph, mehrere Lehrer und eine Gruppe Schüler begrüßten die Australierin und führten sie durch die Schule. Anschließend ging die Gruppe gemeinsam zur Prinzregentenstraße  84, wo Burk M. Kwasigroch sie mit langsamen Klarinettenklängen empfing. Schüler des Lehrbauhofs begannen mit dem Verlegen der Stolpersteine, während Evelyn Krause-Kerruth von der Stolperstein-Initiative Char lottenburg-Wilmersdorf Familie Schuck begrüßte. Der französische Botschafter Philippe Étienne – diplomatischer Berater des neuen französischen Präsidenten Macron – und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann betonten in ihren Ansprachen die Notwendigkeit des aktiven Erinnerns, um daraus für die Zukunft lernen zu können. Der Chor der Friedrich-Bergius-Schule umrahmte die Feier mit gefühlvollen Liedern, Schüler trugen mehrere Gedichte vor. Zwei Schülerinnen erzählten die Lebensgeschichte der Brüder Melchiker auf Deutsch, zwei Schüler auf Englisch. Nach einer Schweigeminute legten sie zum Ende der würdigen Stolpersteinbewegung Blumen nieder, von den Gästen begleitet in stillem Gedenken an das Schicksal der Familie Melchiker. � Friedrich-Bergius-Schule/Lorenz

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Gazette Wilmersdorf  |  Juni 2017  |  11

Sind Kiezläufer ein Weg zu mehr sozialem Miteinander? Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Kiezläufer kennen ihren Kiez genau, denn sie leben selbst dort und sind so niedrigschwellige Ansprechpartner. Erfahrungen in anderen Bezirken wurden bereits gemacht, nun wird der Einsatz von Kiezläufern auch von der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf diskutiert. Nachfolgend finden Sie die Stellungnahme der im Bezirksamt vertretenen Fraktionen. Berlin

SPD-Fraktion

Wir verlieren immer mehr das soziale Miteinander in unserem Zusammenleben. Leicht erkennbar in der schon selbstverständlich gewordenen Zuweisung des Selbstverschuldens bei Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, in Schwierigkeiten geraten sind. Dies wird noch durch den Ruf nach Verweigerung von Hilfen – leider auch aus politischen Parteien - gefördert. Hier können Kiezläufer nach einer guten Vorbereitung – ähnlich wie die Konfliktlotsen in den Schulen – in unseren Straßen und Parks und Wohnumfeld, nach einer qualifizierten Einarbeitung, für eine positive Veränderung sorgen. Nicht durch ein Auftreten als Ergänzung des Ordnungsamtes oder gar der Polizei. Auf keinem Fall. Vielmehr durch ziviles, nachbarschaftliches Auf- und Eintreten für mehr Sauberkeit, ein friedlicheres Miteinander und in einer vermittelnden Hilfestellung bei Konflikten. Sie können aber auch vermitteln zwischen den Angeboten des Bezirkes und den vielfältigen Problemen, die an sie herangetragen werden. Das stellt hohe Anforderung an die Vorbereitung, Schulung und Auswahl der zukünftigen Kiezläufer an die sich darauf einlassende Verwaltung. Die schon laufenden Pilotprojekte in Hamburg und Berlin zeigen aber, dass es umsetzbar ist. Wolfgang Tillinger

CDU-Fraktion Die CDU-Fraktion hält Kiezläufer im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf für eine gute Ergänzung zum Ordnungsamt. Hier kann durch einen ersten Kontakt zum Bürger ein Verständnis für ein Miteinander erzeugt werden. Die Kiezläufer sollen Vertrauen aufbauen und sich erzählen lassen, was die Bürger für Sorgen und Probleme haben. Sie sollen im Kiez kontrollieren, wie es im Wohnumfeld und Parkanlagen hinsichtlich illegaler Müllentsorgung aussieht. Ja, sie sollen auch auf die Hundehalter zu gehen,

um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner sofort zu beseitigen, und sind sicher auch Ansprechpartner für Hilfsbedürftige. Die Kiezläufer können den Jugendlichen im Bezirk, die nicht wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen, Hilfestellung zu den wenigen Jugendeinrichtungen im Bezirk geben. Sie sollten die Kids motivieren, die Freizeitangebote wahrzunehmen. Vielleicht gehen von den Kiezläufern auch eigene Initiativen aus, die den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf bereichern. Die CDU-Fraktion sieht die Kiezläufer nicht als eine Konkurrenz zur Polizei und dem bezirklichen Ordnungsamt. Hilfreich ist mit Sicherheit, sie in Rechts- und Gesetzesfragen zu schulen und in Gesprächsführung zu unterstützen. So werden die Kiezläufer sicher eine hohe Akzeptanz im Bezirk erhalten und zu einer Verbesserung des Wohnumfeldes und der Lebensqualität in Charlottenburg-Wilmersdorf beitragen. Karsten Sell

B‘90/Grünen-Fraktion Kiezläufer*innen gibt es in Bereichen mit Quartiersmanagement in Berlin. Sie schauen, ob die Straßen und Parks sauber und im ordentlichen Zustand sind. Sie melden Vermüllung wie Schäden und sorgen für deren Entfernung/Behebung. In Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es kein Quartiersmanagement. Deshalb soll das Bezirksamt prüfen, ob Kiezläufer*innen über den Zweiten Arbeitsmarkt vom Jobcenter eingesetzt werden können. Erwerbslosen wäre es somit möglich, eine Aufgabe für ihren Kiez wahrzunehmen und dort ein Bewusstsein zu schaffen, den öffentlichen Raum so zu hinterlassen, wie er vorgefunden wurde. Das Angebot kann die Ordnungsamts-App ergänzen, bei der Bewohner*innen Probleme dem Ordnungsamt via Smartphone melden können. Mit Kiezläufer*innen wird gleich vor Ort im Gespräch auf Missstände auf merksam gemacht. Das ist sehr sinnvoll. Alexander Kaas Elias

FDP-Fraktion Mit dem Verweis auf vermeintlich gute Erfahrungen aus Mitte wird derzeit eine Initiative zum Einsatz von Kiezläufern bei uns im Bezirk diskutiert. Dabei ist weder klar, was diese machen oder wo dies geschehen soll, in welchem Arbeitsverhältnis sie stünden, wie viele Personen es bräuchte und wer es eigentlich bezahlen würde. Die bisher sehr vagen Äußerungen zum Thema sprechen davon, dass Kiezläufer zur Kontrolle und Säuberung von Parks, zur Kontrolle des Leinenzwangs bei Hunden oder als Ansprechpartner für Hilfsbedürftige agieren könnten. Doch für all dies gibt es bereits qualifizierte Kräfte – nur viel zu wenige. Aus Sicht der FDP-Fraktion sollte deshalb keine neue und vermeintliche sämtliche Probleme lösende Stelle geschaffen werden. Keines der genannten Problembereiche könnten Kiezläufer besser lösen als die bereits existierenden Mitarbeiter im Ordnungsamt oder bei der Stadtreinigung. Wer etwas solches verspricht, enttäuscht am Ende nur diejenigen, die daran glaubten. Nutzen wir stattdessen die Gelder und stellen endlich mehr Menschen dort ein, wo diese tatsächlich fehlen, beim Ordnungsamt, bei der Stadtreinigung, der Parkpflege und den Sozialarbeitern. So gehen wir den Weg zu mehr sozialem Miteinander. Pascal Tschörtner Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Ausgerechnet mit Kiezläufern ein besseres soziales Miteinander schaffen? Ist das nicht ein Ausdruck von Hilflosigkeit? Politisches Versagen hat dazu geführt, dass bestimmte Gegenden so verkommen sind. Verwahrloste Jugendliche, Straßen voller Sperrmüll, verunstaltete Fassaden, Junkies und Alkoholabhängige in Parks mit entsprechender Belästigung durch Pöbeleien und Gefährdung z.B. durch weggeworfene Spritzen. Es ist eine Sache, dem Bezirksamt Vermüllung, Rattenbefall und Verunreinigung zu melden, eine andere ist der Umgang mit Jugendbanden und

Suchtkranken. Das erfordert spezielles sozialpädagogisches bzw. Suchtpräventionstraining. Hier sind ausgebildete Experten gefragt. Das darf man nicht abwälzen auf Kiezläufer ohne entsprechende Ausbildung, die nur den Kiez aus eigener Erfahrung kennen. Die politisch Verantwortlichen dürfen mit dem Einsatz der Kiezläufer nicht von jahrzehntelangem Versagen ablenken, von sozialpolitischem laissez faire. Geborgenheitsgefühl und vor allem Sicherheit sind die Grundlagen für ein soziales Miteinander. Das schafft man nicht durch ein paar Kiezläufer sondern durch eine robuste Durchsetzung von Recht und Ordnung und mit einer Sozialpolitik, die den Namen auch verdient. Michael Seyfert

Linksfraktion Ja, denn Kiez- oder auch Parkläufer*innen können Ansprechpartner, Beobachter und Problemlöser in den Kiezen, Parks und Brennpunkten sein. Sie schaffen mit ihrer Präsenz Sauberkeit und Sicherheit im Bezirk, indem sie den Zustand eines Wohnumfeldes kontrollieren, wesentliche Verhaltensregeln kommunizieren und sich die Wünsche und Nöte von Anwohner*innen anhören. Jedoch muss ihre Rolle klar für alle definiert werden. Kiezläufer*innen arbeiten in Konflikt- und Gefahrensituationen mit Polizei- und Ordnungskräften sowie Sozialarbeiter*innen zusammen, sind jedoch selbst keine. Sie können und sollen nicht die Aufgaben von Ordnungs- und Polizeibehörden übernehmen, aber Angsträume identifizieren, ihnen mit Präsenz in schwierigen Sozialräumen begegnen und damit das subjektive Gefühl von Bedrohung senken. Ihre sozialintegrative Rolle verlangt aber auch, dass sie über kommunikative und mediative Fähigkeiten verfügen. Dazu sind Schulungen notwendig, die vom Bezirk oder Land getragen werden müssen. Es bedarf überhaupt angemessener fachlicher und finanzieller Ressourcen aus Politik und Verwaltung, um die Arbeit von Kiezläufer*innen zu qualifizieren. Denn am Ende steht die Verbesserung des Aufenthaltsgefühls in unseren Kiezen. Annetta Juckel

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RATGEBER

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Nicht so leicht wie gedacht Typische Fallstricke beim Berliner Testament Es ist einfach zu errichten und sichert Ehepaare oder Paare einer eingetragenen Lebenspartnerschaft finanziell ab: Beim Berliner Testament setzen sich die Ehepartner gegenseitig zu Allein­ erben ein. Kinder, Verwandte und Dritte erben erst, wenn der zweite Ehegatte verstorben ist. So beliebt die Testamentsform ist – beim näheren Betrachten ist sie tückisch und nicht für jede Familie geeignet. Wer sich für das gemeinsame Testament entscheidet, sollte unbedingt Vorkehrungen treffen.

erst aufkommen zu lassen, sollte in einem Testament deutlich festgelegt werden, was von den Ehegatten wechselseitig bestimmt wird und nur zu zweit geändert werden darf und was jeweils einseitig verfügt wird und somit auch nach dem Tod des anderen geändert werden kann.

Geprellte Schlusserben

Fixpunkt Pflichtteil Sollten die Ehepartner die gemeinsamen Kinder zu Schlusserben einsetzen, werden die Kinder zunächst von der gesetzlichen Erbfolge ausgeschlossen. Allerdings behalten die Kinder ihren Anspruch auf den Pflichtteil. Diesen können sie verlangen, wenn ein Elternteil stirbt. Das kann den länger lebenden Ehepartner unter Umständen in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bringen, denn er muss die Kinder in bar auszahlen. Verhindert werden kann dies durch eine Strafklausel, die besagt: Verlangen die Kinder nach dem Tod des ersten Elternteils ihren Pflichtteil, erhalten sie beim Tod des zweiten auch nur den Pflichtteil. Damit kann man die Nachkömmlinge oftmals dazu bewegen, auf den Pflichtteil beim Tod des ersten Elternteils zu verzichten. Sicher verhindert kann

Foto: Antonioguillem / Fololia

das Verlangen des Pflichtteils allerdings nur durch einen Pflichtteilsverzicht der Kinder gegenüber dem erstverstorbenen Elternteil.

Schlusserbe nur mit dem Erstverstorbenen verwandt ist.

Vergeudete Freibeträge

Das Berliner Testament als eine wechselseitige Verfügung bindet ein Leben lang, das heißt, nach dem Tod des einen Partners kann es nicht mehr geändert werden. Bitter wird dies, wenn sich die Schlusserben nicht so entwickeln, wie sich die Eltern das vorgestellt haben: Haben sie zwei Kinder je zur Hälfte als Erben eingesetzt, aber nur eines kümmert sich um den länger lebenden Elternteil, besteht oft der Wunsch, die Erbquote zugunsten des „lieben“ Kindes zu ändern. Um Auslegungsschwierigkeiten gar nicht

Gilt die gesetzliche Erbfolge, kann jedes Kind nach dem Tod des Vaters und nach dem Tod der Mutter jeweils 400.000 Euro steuerfrei erben. Beim Berliner Testament bleibt der Steuervorteil der Kinder allerdings ungenutzt und fällt damit weg. Der Grund: Stirbt der zweite Elternteil, fällt das gesamte Erbe auf einmal an das Kind. Sollte der Nachlasswert höher als 400.000 Euro sein, muss das Kind Erbschaftssteuer zahlen. Noch teurer kann es werden, wenn der

Ein Leben lang gefesselt

Problematisch ist auch, dass der länger lebende Partner als alleiniger Erbe über das gesamte Erbe frei verfügen und es damit auch verschleudern kann – für die Schlusserben bleibt dann nichts mehr übrig. Außerdem gehen die Eltern meist von dem Regelfall aus, dass sie vor ihren Kindern sterben. Doch sollte dies einmal nicht eintreffen, fehlt in Berliner Testamenten häufig eine Ersatzerbenregelung. Ehegatten sollten demnach auch überlegen, wer in solch einem Fall Erbe wird.

Testament verpufft im Ausland Seit 2015 müssen Paare, die ihren Lebensmittelpunkt im europäischen Ausland haben, bedenken: In einigen Ländern Europas ist das Berliner Testament ungültig. Möchten Sie das verhindern, müssen sie in das Testament eine sogenannte Rechtswahlklausel aufnehmen. Das sieht die Europäische Erbrechtsverordnung vor. Die einzelnen Vor- und Nachteile eines Berliner Testaments erläutert ein Notar.

Den Rabatt weitergeben Autobesitzer können ihren Schadenfreiheitsrabatt übertragen Von seinem Schlaganfall hat sich Franz M. leidlich erholt. Autofahren wird er aber nicht mehr können. Andererseits ist er auf dieses Transportmittel angewiesen. Seine Frau übernimmt nun allein das Steuer. Auch, wenn die Eheleute das Auto bislang gemeinsam nutzten – Fahrzeughalter ist Franz M. – somit sind die Schadenfreiheitsrabatte seine persönlichen. Da beide immer unfallfrei fuhren, hat er sowohl in der Haft pflicht als auch in der Vollkasko den höchstmöglichen Rabatt. Franz  M. kann das Auto samt Rabatt nun seiner Frau übertragen – unter Verwandten ersten Grades ist das bei fast allen Versicherern problemlos möglich. Der bisherige Rabatt-Inhaber muss nur seinen Anspruch schriftlich abtreten. Dabei sollte man sich bewusst sein: Die Entscheidung ist endgültig, eine Rückübertragung nicht möglich. Übertragen

werden kann die Schadenfreiheitsklasse allerdings nur in dem Umfang, wie sie die Partnerin aufgrund ihres eigenen Führerscheinbesitzes auch selbst hätte „erfahren“ können. Da Frau M. bereits vor 25  Jahren die Fahrprüfung bestand, bekommt sie also die Rabatte in der Kfz-Versicherung in entsprechendem Umfang. Würde die Enkelin, die bei ihren Großeltern im Haus wohnt und

sie unterstützt, das Fahrzeug übernehmen, bekäme sie aufgrund ihrer deutlich geringeren Fahr-Erfahrung auch weniger Rabatt. Doch auch hier wäre eine Übertragung möglich, wenn das Auto in der Vergangenheit regelmäßig gemeinsam genutzt wurde. Dass dies so war, muss in einem speziellen Formular, welches man von der Versicherung bekommt, erklärt werden. � Uwe Strachovsky (be.p)

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Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger begleitet in Vertretung von Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann am Samstag, dem 17. Juni, von 15 bis 17 Uhr, die Führung „Pionierpflanzen erobern ehemalige Abhörstation“ über das Gelände der ehemaligen Abhörstation auf dem Teufelsberg. Die Führung erfolgt unter Leitung von Detlev Dahlmann und Marvin Schütte im Rahmen des Langen Tages der StadtNatur, der alljährlich von der Stiftung Naturschutz Berlin veranstaltet wird. Treffpunkt ist das Zufahrtstor der ehemaligen Abhörstation oben auf dem Teufelsberg, Teufelsseechaussee 10, 14193 Berlin. Das Einzelticket für die Führung kostet 4 Euro und kann vor Ort erworben werden. Das 26-Stunden-Ticket für alle Veranstaltungen kostet 7 Euro, ermäßigt

5  Euro. Alle Informationen zu den Veranstaltungen, Tickets, Ermäßigungen und Reservierungen unter http://2017.langertagderstadtnatur.de. 20  Jahre, nachdem die „Field Station Berlin“ an das Land Berlin übergeben und zehn Jahre, nachdem der Traum eines privaten Investors vom „Ressort Teufelsberg“ ausgeträumt wurde, haben Pioniere das Gelände für sich entdeckt: Pflanzen, aber auch Menschen, die dieser Raum über den Dächern und Wipfeln des Grunewalds anzieht. Ohne nahrhaften Mutterboden und künstliche Bewässerung haben sich bunte Biotope bis hin zum Wald auf kargstem Schuttboden und Beton entwickelt. Die Teilnehmenden sehen, wie Bäume durch Zäune steigen und der Wald sich das Gebiet zurück erobert.

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Ein neuer Treff für Sportler: Im Volkspark Wilmersdorf, nahe der Straße am Schoelerpark, gibt es eine neue Trainingsmöglichkeit für Erwachsene. Die Outdoorsportanlage konnte dank der Spende von Adidas anlässlich er Laufveranstaltung „adidas Runners City Night Run“ am 30. Juli vergangenen Jahres finanziert werden. Für jeden gelaufenen Kilometer jedes Teilnehmers spendete das Unternehmen einen Euro.

Die teilnehmenden Sportler und Sportlerinnen konnten auch über den Ort entscheiden, an dem die Outdoorsportlage aufgestellt wird. Die Wahl fiel auf den Volkspark Wilmersdorf, sehr zur Freude von Bezirksstadtrat Oliver Schruoffenegger. Die hochwertigen und wartungsarmen Sportgeräte laden zu Reckschwüngen, Klimmzügen und mehr ein. Unter den Geräten wurde ein elastischer, gelenkfreundlicher Boden angebracht.

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Tod eines Pazifisten Vor 50 Jahren wurde Benno Ohnesorg erschossen Die Stimmung war aufgeheizt – Studenten protestierten gegen den Schah Reza Pahlavi, der die Stadt am 2. Juni 1967 besuchte. Auch Benno Ohnesorg und seine Frau Christa waren dabei. Der Pazifist Ohnesorg studierte an der Freien universität Berlin, dort hatte der im Exil lebende Iraner Bahman Nirumand am 1. Juni einen vielbeachteten Vortrag über die Politik des Schahs gehalten. Diesen hörte auch Benno Ohnesorg und beschloss, an der für den 2. Juni angekündigten Demonstration teilzunehmen.

Protest gegen den Schah Der 1940 in Hannover geborene Benno Ohnesorg hatte das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg nachgeholt. Für das Studium zog er nach Berlin und schrieb sich an der Freien universität für Romanistik und Germanistik ein. Er plante, Gymnasiallehrer zu werden. An der Politik war er zwar interessiert, doch bis auf die Teilnahme an einigen Demonstrationen wenig aktiv. Am Abend des 2. Juni besuchte der Schah die Aufführung der „Zauberflöte“ in der Deutschen Oper. Draußen protestierten die Studenten und wurden ihrerseits mit Latten, Eisenstangen und Holzknüppeln von Anhängern des Schahs angegriffen, die extra für den Schahbesuch eingeflogen worden waren. Erste Schlägereien zwischen Demonstranten und Schahanhängern hatte es bereits am Vormittag am Rathaus Schöneberg gegeben, während sich der Schah in das Goldene Buch der Stadt eintrug. Die Polizei griff nicht ein, sondern schirmte den Abzug der Angreifer ab.

Schuss im Hinterhof Anschließend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Dabei wurde die „Leberwursttaktik“ angewandt, bei der in der Mitte der Demonstration Gewalt angewendet wird, um Panik in der Menschenmenge auszulösen. unter die Demonstranten hatten sich Polizeibeamte in Zivil gemischt, einer

Relief von Alfred Hrdlicka vor der Deutschen Oper: Der Tod des Demonstranten. davon war Karl-Heinz Kurras. Ohnesorg sah, wie Menschen in der Krumme Straße in einen Hinterhof gebracht wurden und ging hinterher um die Geschehnisse zu beobachten. Dort fiel ein Schuss, der ihn in den Hinterkopf traf. Geschossen hatte Karl-Heinz Kurras. Ohnesorg starb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus Moabit, nachdem zwei zunächst angefahrene Krankenhäuser keine Betten für den Schwerstverletzten frei hatten. Die Todesursache wurde zunächst mit Schädelbasisbruch angegeben. Das Knochenstück mit dem Einschussloch war entfernt worden und die Haut darüber zusammengenäht. Es tauchte nie wieder auf. Doch die Kugel steckte noch im Gehirn.

lung. Karl-Heinz Kurras starb 2014. Sein tödlicher Schuss auf Benno Ohnesorg sorgte für eine Radikalisierung der Studentenbewegung, die unter anderem zur Gründung von RAF und der „Bewegung 2. Juni“ führte. Zur

Erinnerung an die Geschehnisse schuf der Bildhauer Alfred Hrdlicka im Jahr 1971 das Werk „Der Tod des Demonstranten“. Es dauerte fast 20 Jahre, bis es vor der Deutschen Oper aufgestellt wurde.

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Polizist und Stasi-Spitzel In der Folge wurde Polizeipräsident Erich Duensing auf eigenen Wunsch beurlaubt und am 22. September 1967 pensioniert. Innensenator Wolfgang Büsch trat zurück. Beim Prozess gegen Kurras erfolgte ein Freispruch. Der Todesschütze wurde 2009 als Stasi-Spitzel enttarnt. Ein gezielter Schuss konnte ihm jedoch auch bei einem erneuten Ermittlungsverfahren nicht nachgewiesen werden und so kam es nie zu einer Verurtei www.stil-exclusiv.de · 10717 Berlin

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Gazette Wilmersdorf ·  Juni Nr. 6/2017 ·  37. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Wilmersdorf, Charlottenburg, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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Nächste Ausgabe Juli Nr. 7/2017 Anzeigen-/Redaktionsschluss 19.06.2017 Erscheinung 06.07.2017

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RATGEBER

Immobilien als Anlageobjekt Besondere Kriterien beim Kauf eines Mietobjektes Auf der Suche nach einer sicheren Anlagemöglichkeit für ihr Erspartes wenden sich viele Menschen dem Immobilienmarkt zu. Sei es, dass sie in Immobilienfonds oder -aktien investieren oder eine Immobilie kaufen, um diese zu vermieten.

Nur wenige wollen im Ausland vermieten Wer eine Immobilie als Anlageobjekt kaufen möchte, konzentriert sich auf den deutschen Immobilienmarkt. 81 Prozent aller Umfrageteilnehmer sprechen sich dafür aus, dass die Immobilie, die sie vermieten wollen, in Deutschland liegen solle. Nur für 19 Prozent wäre eine Auslandimmobilie eine Option, so das Ergebnis einer Umfrage von „HAUSGOLD-Services“.

Eigener Lebensmittelpunkt beeinflusst Kaufentscheidung Vielen potentiellen Vermietern ist die Nähe zu ihrem Mietobjekt wichtig. 47 Prozent geben an, dass

ihre Anlageimmobilie nicht weiter als 20 km vom eigenen Zuhause entfernt sein soll. 17 Prozent wünschen eine Entfernung von bis zu 150 km, und 36 Prozent wäre die Entfernung egal.

Großstadtlage ist interessanter als ländlicher Raum „Wenn ich eine Immobilie als Anlageobjekt kaufen würde, dann sollte sich diese in einer Großstadt befinden.“ Diese Meinung vertreten 37 Prozent aller Umfrageteilnehmer, während sich 17 Prozent für eine Immobilie im ländlichen Raum aussprechen. Fast ein Drittel (31 Prozent) wäre es dagegen egal, wo sich die Anlageimmobilie befindet und 15 Prozent sprechen sich explizit für einen Standort in einer Ferienregion aus.

zent würden sich eine Wohnung als Anlageobjekt kaufen und 44  Prozent würden sich für ein Haus entscheiden.

Mikrolage nicht aus dem Auge verlieren Wer über den Kauf einer Mietimmobilie als Geldanlage nachdenkt, sollte sich intensiv mit der Materie zu befassen. Neben der Finanzierung ist die Lage ent scheidendes Kriterium. „Achten Sie auf die Mikrolage“, rät HAUSGOLD-Geschäftsführer Sebastian Wagner, „wo die Wirtschaft floriert, werden gute Gehälter gezahlt und die Gefahr von Mietausfällen ist geringer. Eine Infrastruktur mit vielfältigen Einkaufsund Freizeitmöglichkeiten, guten Verkehrsanbindungen, Schulen und Parks ermöglicht bessere Mietpreise.“

Lieber Wohnung als Haus Vielen Menschen erscheint es erstrebenswerter, eine Wohnung zu vermieten als ein Haus. 56 Pro Büro Charlottenburg Walter-Benjamin-Platz 3, 10629 Berlin Tel: +49 (0) 30 - 89 52 88-0

Foto: Fotoknips / Fotolia

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