GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN
Steglitz
August 2025
Steglitz Lankwitz Lichterfelde
Wo Familie von Siemens musizierte Das vornehme Lankwitz residierte im Komponistenviertel
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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN
Kleist-Gedenkstätte am Kleinen Wannsee.
Gazette Zehlendorf | AuGuSt 2025 | 1 Gazette Steglitz | August 2025 | 3
Mexikoplatz.
Fotos: BASZ
Liebe Leserinnen und Leser,
Foto: Uwe Steinert
Steglitz-Zehlendorf ist ein Bezirk ge über die Kleist-Gedenkstätte voller Kontraste. urban und grün, am Kleinen Wannsee bis hin traditionsbewusst und zugleich zum eindrucksvollen Brunnen offen für Neues. Was viele viel- auf dem Mexikoplatz. Jedes leicht nicht wissen: unser Bezirk Kunstwerk erzählt seine eigene ist auch eine wahre Geschichte. Ein AlleinstellungsSchatzkammer der merkmal unseres BeKunst im öffentlichen zirks ist dabei nicht Raum. Wer mit einem nur die hohe Zahl wachen Blick durch die Straßen, Parks und an Werken, sondern Plätze geht, entdeckt auch ihre harmoniKunstwerke, die Gesche Einbettung in schichten erzählen, die Natur. Wo sonst zum Nachdenken anlässt sich Kunst auf regen oder manchmal Maren Schellenberg solch besondere einfach nur erfreuen. Weise mit einem SpaBesonders stolz sind wir auf die ziergang im Grunewald, einem Vielfalt und Dichte der Denkmä- Ausflug ans ufer der Havel oder ler und Skulpturen, die das Stadt- einer Radtour durch historische bild von Steglitz-Zehlendorf Ortskerne verbinden? Stegprägen. Hier spiegelt sich unse- litz-Zehlendorf bietet nicht nur re bewegte Geschichte ebenso kulturelle Höhepunkte, sondern wider, wie unser Anspruch, Kunst auch ganzheitliche Erlebnisse für im Alltag erlebbar zu machen. Körper und Geist. Vom beindruckenden Wrangel- Ich lade Sie herzlich ein, den schlösschen mit seiner Parkanla- Bezirk aus einer neuen Perspek tive zu entdecken. Etwa auf den Radrouten Südwest, die gezielt an vielen dieser Kunstorte vorbeiführen. Ob Sie als Familie unterwegs sind, mit dem E-Bike durchstarten oder einfach einen Sonntagsausflug planen:
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Wo Familie von Siemens musizierte Das vornehme Lankwitz residierte im Komponistenviertel Lankwitz sollte Villenkolonie werden! Das war das Ziel des Kaufmanns Felix Rosenthal, als er 1869 begann, Äcker von den Lankwitzer Bauern Mertens und Zietemann zu kaufen. Er ließ die 240 Morgen, die zwischen Siemenstraße und S-Bahn liegen, erschließen und sogar einen Park anlegen. Bei der Bebauung legte Rosenthal fest, dass die Straßenfronten schmal gehalten werden sollten, die Grundstück dafür sehr tief waren, damit große Gärten angelegt werden konnten. Gebaut werden durfte nur
im Landhausstil, die Dächer mussten mit „Zink oder Asphalt oder Schiefer“ gedeckt sein. Die Straßen wurden links und rechts von neu gepflanzten Bäumen gesäumt und Blumen auf den Grundstücken sollten wohlhabende Käufer von der Schönheit der neuen Villenkolonie überzeugen.
Villen in Lankwitz Er hatte Erfolg und die ersten Häuser wurden gebaut. Nachdem Rosenthal alle Grundstücke
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verkauft hatte, verlor er das Interesse an der Villenkolonie und die Bauherren fühlten sich nicht mehr an die von ihm ausgegebenen Vorschriften gebunden. Auch der anfangs angelegte Park wurde verkauft und parzelliert. um zu verhindern, dass große Miethäuser auf den Grundstücken entstanden, erließ die Gemeinde eine neue Bauvorschrift. In ihr war festgeschrieben, dass auf den Grundstücken des sogenannten Rosenthalschen Viertels nur Anlagen errichtet werden durften, die den
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Das Herrenhaus Correns an der Calandrellistraße gehörte von 1925 bis 1943 der Familie von Siemens.
Charakter des Gebiets, das aus vornehmen Landhäusern besteht, nicht beeinträchtigen. Durch die Straßennamen, die u. a. an Mozart, Beethoven und Bruckner erinnern, wird das frühere Rosenthalsche Viertel heute als Komponistenviertel bezeichnet.
Gehobene Gesellschaft Viele Häuser in Lankwitz gehen auf den Baumeister Fritz Freymüller zurück. Darunter das Herrenhaus Correns, bekannter als Siemensvilla in der Calandrellistraße. Das Haus wurde um 1913 für Friedrich Christian Correns gebaut, den Direktor des unternehmens, aus dem später VARtA und BAE wurden. Nach dessen tod kaufte Werner Ferdinand von Siemens, der Enkel von Werner von Siemens, der Witwe von
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Dank der hervorragenden Akustik wird der Musiksaal noch heute von Deutschlandradio Kultur für Aufnahmen genutzt. In den übrigen Zeiten dient er als Seminarraum.
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Correns im Jahr 1925 das große Haus ab. Er ließ einen zusätzlichen Musiksaal anbauen, da er neben seiner tätigkeit als Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG ein leidenschaftlicher Musiker war und auch selbst dirigierte. 1937 starb Werner Ferdinand von Siemens und sechs Jahre später verkaufte die Familie das Haus an das Deutsche Reich. Die Villa, in der heute die Business School Berlin und die Medical School Berlin ihren Sitz haben, steht unter Denkmalschutz. Weitere denkmalgeschützte Gebäude im Komponistenviertel sind unter anderem die Häuser Mozartstraße 32 – 36, die alle um 1910 gebaut wurden, Humperdinckstraße 1 sowie Mozartstraße 25/27. Bis heute ist das Viertel zum großen teil mit Landhäusern bebaut und gehört zu den hochpreisigen Wohnlagen.
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1945: US-Soldaten im Haus der Wannseekonferenz Ausstellung über kaum bekannte Geschichte des Hauses Ein kürzlich zugänglich gemachter Brief wirft Licht auf die Ankunft der ersten US-amerikanischen Einheiten in Berlin im Juli 1945. Der US-Soldat Fritz Traugott beschreibt darin, wie er und seine Einheit ein Quartier fanden: das ehemalige Gästehaus der SS – heute die Gedenk- und Bildungsstätte am Wannsee. Aus dem Nachlass von Fritz Traugott entstand die aktuelle Gartenausstellung „On the Roof of Himmler‘s Guesthouse – Die U.S. Army 1945 am Wannsee“
Palastartiges Anwesen In einem Brief vom 3. Juli 1945 an seine Frau Lucia spricht Traugott, Teil eines Vorauskommandos zur Sicherung von Unterkünften, von einem „wunderschönen palastartigen Anwesen“. Obwohl die US-Soldaten zu diesem Zeitpunkt nichts von der hier am 20. Januar 1942 abgehaltenen Wannsee-Konferenz wussten, war ihnen sehr wohl bewusst, welche Art von Personen dieses Haus frequentiert hatte. Dass es sich um „Himmler‘s Guesthouse“ handelte, ein Gästehaus des SS-Führers Heinrich Himmler, mag sie darin bestärkt haben, das Anwesen in Besitz zu nehmen und die US-Flagge zu hissen.
Einheit „Ritchie Boys“ Die Einheit Traugotts kam 1945 nach Deutschland, um NS-Verbrecher aufzuspüren. Ein wich emplar des Protokolls der Wannsee-Konferenz gefunden wurde und zur Aufklärung über die Bedeutung des Ortes beitrug. Den Amerikanern war damals auch die Herausforderung bewusst, in Deutschland eine Demokratie aufzubauen, angesichts verbreiteter antidemokratischer Einstellungen.
Junger, heimwehgeplagter Soldat Die Verbindung zur Familie Traugott entstand erst im März 2022 über eine E-Mail an die Gedenkstätte am Wannsee. Sie enthielt ein Foto der US-Flagge über der Villa von 1945 und das Angebot weiterer Quellen aus dem Nachlass. Die Briefe aus dem Sommer Die Aufnahmen von Fritz Traugott und weiteren Soldaten zeigen, wie 1945 zeigen Fritz Traugott als jundie US-Armee Haus und Garten im Sommer 1945 in Besitz nimmt. � Foto: Fritz J. Traugott Archive gen, von Heimweh geplagten Soldaten. Seine Kinder beschrieben ihn später als liebevollen Vater. Nach dem Krieg kehrte er nicht mehr nach Berlin zurück, besuchte aber in den 70er-Jahren seine Geburtsstadt Hamburg. Sein Wunsch, Hamburg noch einmal zu sehen, dokumentiert in einem Brief von 1994, blieb vor seinem Tod 1995 unerfüllt. Die Ausstellung mit Audio Walk tiger Aspekt der Geschichte ist, bildet und nutzte ihre Kenntnisse im Garten der Gedenk- und dass viele Soldaten in Traugotts der deutschen Kultur und Spra- Bildungsstätte Haus der WannEinheit sogenannte „Ritchie Boys“ che zur Informationsbeschaffung see-Konferenz ist bis zum 30. Juni waren. Diese Spezialeinheit des über das NS-Regime. 2026 täglich 10 bis 18 Uhr zu seUS-Geheimdienstes, oft selbst Diesen Bemühungen der Alli- hen. Der Eintritt frei. Weitere InFlüchtlinge vor dem NS-Regime, ierten ist es zu verdanken, dass formationen unter www.ghwk. wurde in Gegenspionage ausge- das heute einzige erhaltene Ex- de/de
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Neues Herbstprogramm der Volkshochschule Über 1000 Kurse – Anmeldung ab sofort Das gedruckte Herbstprogramm der Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf liegt ab sofort bei allen bekannten Auslagestellen bereit. Bildungsinteressierte können ganz im Sinne des Zitats „Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen!“ (Benjamin Franklin) bei über 1100 Kursen – darunter Bewährtes, aber auch viele Neuerungen – ihre Kenntnisse erweitern oder vertiefen.
nen. Der Bereich Deutsch umfasst Integrationskurse, Berufssprachkurse, Kurse für geflüchtete Menschen, Elternkurse sowie Kurse im Bereich A1 – C2. Für Deutschlernende wird eine umfassende (Online-)Beratung angeboten, um das passende Niveau zu finden.
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Radwanderung und Gesprächskreise Im Programmbereich Politik | Gesellschaft | umwelt wird unter anderem eine „Radwanderung: Siedlungen der 1920er-Jahre im Bezirk Steglitz“ angeboten, die Architekturinteressierte durch die Ortsteile Steglitz, Lichterfelde und Lankwitz führt. Politisch Interessierte können sich zudem
in Gesprächskreisen engagieren, wie etwa im kostenlosen Online-Kurs „Politischer Gesprächskreis – Diskussionen zu tagesaktuellen themen“.
Kultur entdecken
Der Programmbereich Kultur | Ge„Weltreise“ im Sprachbereich stalten bietet eine große Auswahl an Einsteigerkursen. Das Spek- Der Sprachbereich präsentiert trum reicht von Online-Work- auch in diesem Herbst ein umshops wie „Erzähltechnik – Die fangreiches Angebot an Spracheigene Erzählstimme und Ma- kursen, von Weltsprachen bis terial für Geschichten finden“ hin zu selteneren Sprachen. Eine über „Künstlerisches Zeichnen I „Weltreisen-tour mit der VHSSZ: – Bleistift und Papier“ bis hin zu Italien – Pizza, Pasta, Politik“ in „Flamenco I – am Montagabend“. der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek Gesundheit ist ein weiterer ermöglicht es, die italienische Schwerpunkt mit Angeboten wie Sprache und Kultur kennenzuler e r h I n e t Wir ret e n n a w e Bad Innerhalb 1 Tages mit Qualitäts beschichtungen für Badewannen und Duschtassen.
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Im Bereich Arbeit und Beruf können sich Interessenten mit technik und beruflichen Entwicklungen auseinandersetzen. Kurse wie „ChatGPt – Grundlagen“ oder „Ausgewählte KI-tools für Berufstätige“ erweitern die Expertise im Bereich Künstliche Intelligenz. Der Programmbereich Grundbildung hält im Herbst Kurse zum Lernen und Verbessern von Lesen, Schreiben und Rechnen bereit. Ebenso werden Kurse mit praktischen Handlungsanleitungen zu themenfeldern wie Finanzen angeboten. Der Einstieg in diese Kurse ist in der Regel jederzeit möglich. Details zu den buchbaren Kursen sind unkompliziert mit dem Kurssuchmodul auf der Website der Volkshochschule unter www. berlin.de/vhs/volkshochschulen/ steglitz-zehlendorf zu finden. Anmeldungen nimmt die Volkshochschule Steglitz-Zehlendorf ab sofort online, postalisch oder persönlich in den Servicebüros entgegen. Kontakt: tel.: 03090299-6156; E-Mail: service@ vhssz.de.
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Weinbrunnen in Lichterfelde Drei Tage Fest mit Wein, Musik und Kunsthandwerk auf dem Ludwig-Beck-Platz Der Ludwig-Beck-Platz wird vom 5. bis zum 7. September 2025 zum Schauplatz des dritten Weinbrunnens. Das Fest beginnt am Freitag um 14 uhr, am Samstag und Sonntag können Besucher bereits ab 12 uhr kommen. Im Mittelpunkt stehen sieben Weingüter aus den deutschen Anbaugebieten Rheinhessen, Mosel, Pfalz und Franken sowie aus dem Kamptal in Österreich. Sie präsentieren ihre Weine, Sekte und Brände. Besucher haben die Möglichkeit, die Produkte zu verkosten und mit den Winzern ins Gespräch zu kommen. Das Angebot umfasst neben alkoholischen Getränken auch alkoholfreie Weine und Sekte sowie Säfte. Passend dazu werden verschiedene Speisen angeboten, darunter Flammkuchen, Käsespezialitäten sowie vegetarische und vegane Gerichte.
Bürgersprechstunden Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg Abteilung Finanzen, Personal, Wirtschaftsförderung und Facility Management Do, 21.08.2025 von 15 bis 17 uhr Rathaus Zehlendorf, Raum A 131 Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin Künftige Sprechstundentermine können telefonisch erfragt werden unter ☎ (030) 90299-3301 Bezirksstadtrat Patrick Steinhoff Abteilung Stadtentwicklung Di, 12.08.2025 von 16 bis 18 uhr Rathaus Zehlendorf, Raum E 312 Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-2001
Gäste rund um den Wappenbrunnen am Ludwig-Beck-Platz, der vom 5. bis 7. September 2025 zum Weinbrunnen mutiert. Foto: André Ballin / Family & Friends e. V. Für die musikalische Begleitung ist am Samstag und Sonntag gesorgt. Das „Huub Dutch Duo“ wird eine Mischung aus Swing-, Bluesund Boogie-Nummern spielen. Am Sonntag, dem 7. September,
Bezirksstadtrat Tim Richter Abteilung Bürgerdienste und Soziales Do., 21.08.2025 von 14 bis 16 uhr
findet zusätzlich ein Kunsthandwerkermarkt statt. Dort stellen Rathaus Lankwitz, Raum 222 (2. OG) Kunstschaffende aus der Region Hanna-Renate-Laurien-Platz 1, und darüber hinaus ihre Arbeiten 12247 Berlin aus Materialien wie Keramik, Holz, telefonische Anmeldung erforderlich ☎ (030) 90299-5300 textil und Glas vor.
Yorgos Sapountzis in der Schwartzschen Villa Mitte August wird der öffentliche Raum rund um die Schwartzsche Villa zur Bühne für eine einzigartige Performance des griechisch-deutschen Künstlers Yorgos Sapountzis. Die für den 15. August um 20 uhr geplante
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Veranstaltung ist das Ergebnis eines viertägigen Workshops und lädt dazu ein, Kunst auf eine neue, unmittelbare Weise zu erleben. Yorgos Sapountzis, 1976 in Athen geboren, ist bekannt für seine interdisziplinäre Arbeitsweise, die Video, Sound, Skulptur, Installation und Performance miteinander verbindet. Sein Schaffen zielt darauf ab, komplexe Räume zu kreieren, die unsere Interaktion mit der umwelt erforschen. Öffentliche Skulpturen und Monumente dienen ihm dabei oft als Ausgangs punkt für seine Performances und temporären Installationen, die er in Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen entwickelt. Seine Praxis berührt dabei das theater, die Poesie und rituelle Formen, wobei die Zufälle der Improvisation gefeiert werden. Sapountzis studierte an der Hochschule der Künste in Athen sowie an der universität der Künste Berlin in der Klasse von Rebecca Horn. Er hat seine Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen international präsentiert, unter anderem im Rahmen der documenta 14 und der 57. Biennale in Venedig. Neben seiner künstlerischen tätigkeit war er auch als Bühnen- und Kostümbildner tätig und hatte eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg inne. Die Performance am 15. August beginnt um 20 uhr, treffpunkt ist der treppeneingang der Schwartzschen Villa in der Grunewaldstraße 55. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos.
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Eine Nacht im Museum Lange Nacht der Museen am 30. August Ein kulturelles Highlight ist zweifellos die Lange Nacht der Museen. Dieser Event fand erstmals 1997 in Berlin statt. Das Konzept war beispielgebend und wurde von über 100 Städten weltweit aufgegriffen. Auch dieses Jahr findet die Lange Nacht statt: Am Samstag, den 30. August 2025 lässt sich die vielfältige Museumslandschaft der Stadt erneut bis tief in die Nacht erkunden. Das Konzept der Langen Nacht sieht neben den regulären Ausstellungen oft auch spezielle Führungen, Vorträge, Konzerte oder Performances vor, die eigens für diesen Abend konzipiert sind.
Motto „Liebe in Berlin“ Für die Ausgabe 2025 wurde bereits das Motto „Liebe in Berlin“ bekannt gegeben, welches voraussichtlich in den Programmen einiger Museen aufgegriffen wird. So wird beispielsweise das DDR Museum das Thema „Liebe in der
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Lange Nacht im Samuraimuseum. �
DDR“ beleuchten, inspiriert vom Ein Ticket für alle Standorte DEFA-Film „Sieben Sommersprossen“ und der Geschichte der An- Die beteiligten Museen und tibabypille Ovosiston. Auch das Ausstellungshäuser werden Samurai Museum Berlin plant, ihre Türen voraussichtlich von das Motto „Liebe“ in seinem Pro- 18 Uhr abends bis 2 Uhr morgramm zu thematisieren und Ein- gens öffnen. Besucherinnen und blicke in berühmte Liebespaare Besucher können mit einem der Geschichte oder Liebeskum- einzigen Ticket eine Vielzahl von mer zu geben. Museen besuchen. Um die Fort Jeder Eimer hilft Bäume jetzt bewässern Die seit dem Frühjahr ausgebliebenen nennenswerten Niederschläge haben in Berlin und Brandenburg zu einer erheblichen Austrocknung der Böden geführt. Die Trockenheit reicht Berichten zufolge vielerorts in Tiefen von 80 Zentimetern bis zu einem Meter. Diese Situation setzt der Vegetation stark zu, insbesondere Neupflanzungen leiden unter dem Wassermangel und werden in kommenden Hitzephasen weiter stark beansprucht. Der Fachbereich Grünflächen trägt die Verantwortung für Pflege und Unterhaltung von rund 63.000 Straßenbäumen sowie mehr als 200.000 Bäumen in geschützten Grünanlagen und auf landeseigenen Friedhöfen. Der notwendige Bewässerungsaufwand übersteigt die verfügbaren Kapazitäten des Grünflächenamts. Deshalb bittet das Bezirksamt alle Bürgerinnen und Bürger im
Foto: Katinka Schuett
Rahmen ihrer Möglichkeiten, Bäume und Gehölze in ihrem direkten Umfeld zu wässern. Auch falls in den kommenden Tagen Regenschauer auftreten sollten, helfen zusätzliche Wassergaben, da der tiefgründig ausgetrocknete Boden viel Wasser aufnehmen kann. Dabei wird empfohlen, lieber alle paar Tage durchdringend zu wässern, anstatt täglich nur kleine Mengen zu gießen, um das Wasser auch in tiefere Bodenschichten gelangen zu lassen.
Foto: Alexander Rentsch
bewegung zwischen den weitläufigen Kulturstandorten zu erleichtern, werden in der Regel Shuttle-Busse eingesetzt, deren Nutzung im Ticketpreis inbegriffen ist, ebenso wie die Fahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr im ABC-Bereich von 15 Uhr nachmittags bis 5 Uhr morgens. Das gesamte Programm mit allen teilnehmenden Museen ist unter www.langenachtdermuseen. berlin verfügbar.
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Maxie Hannaske, Leiterin des Revier Eichkamp Für ein gesundes Miteinander von Wald und Besucher
S
eit September 2024 ist Maxie Hannaske neue Leiterin des Reviers Eichkamp im Forstamt Grunewald und damit Nachfolgerin von Klaus Micknaus, der sie ausgebildet hat. Er leitete das Revier über 22 Jahre bis zum Eintritt in den Ruhestand. Inzwischen ist die 34-jährige gebürtige Berlinerin mit Hund Pepe im Diensthaus auf der Försterei eingezogen und fühlt sich, wie sie selbst sagt, „ganz angekommen“. Ihre neue Aufgabe bietet täglich neue Anforderungen, wobei die notwendige Büroarbeit etwa 60 Prozent der Arbeitszeit in Anspruch nimmt. Ganz im Dienst des Waldes setzt die Fachfrau darauf, ein gesundes Miteinander von Wald und erholungssuchenden Besuchern zu stabilisieren.
Maxie Hannaske, Revierleiterin Eichkamp. Fauler See Langes Becken
Seerosenteich
Langerwall
Seeburg
Teich an der Sensburger Allee
Stößensee
Lietzensee
Havel
Postfenn
Jürgenlanke
Eichkamp
Tiergarten
Pelikane
Piano-See
Engelbec
Reinwasserbehälter Grunewald
Gatow
Waldsiedlung
Pechsee
Kleiner See
Fenn
Saubucht
Lieper Bucht
Dachsberg
Messelteich
Langes Luch
Kladow
Dahlem
Krumme Lanke
Wannsee
Mittelmeerteich
Studententeich
Vierling
Großer Wannsee
Wannsee
Nikolassee
Dreilinden
Babelsberg Nord
Kleinmachnow Spandauer Teich
Griebnitzsee
Kindermannsee
Buschgrabensee
Meiereipfuhl
Eulenteich
Seehof
Buschgraben
Teltow
Machnower See
Lake HPI Dorfteich
Aradosee
Babelsberg Süd
Stahnsdorf
Forstamtsbereich Grunewald: Eichkamp, Saubucht, Dachsberg, Wannsee, Dreilinden und Nuthe (weiter südlich). Map data © OpenStreetMap contributors und umwelt gemacht.“ Auch die regelmäßigen Besuche bei den Großeltern in Sachsen auf grü Lankegrabenteich
nem Laubengrundstück brachten sie der Natur mit Pflanze und tier näher. Dass der Großvater auch
Großer Karpfenpfuhl Juncuspfuhl
Reiterpfuhl
Teich
Kreideteich
Klosterteich
Freseteich
Wechselkrötenteich
Heinersdorf
R
Kopfweide
Rennbahnteich
Karpfenteich
Liebesinsel
Römerteich
Kleiner Teich
Lankwitz
Wannsee
Pohlesee
Achterbecken
Teltowkanal
Teltowkanal
RHB Schweizerhofpark
Krummes Fenn Düppel-Pfuhl
Kelchpfuhl
Tempelhofer Hafen Teltowkanal
Theodosiusteich
Kleiner Wannsee
Schlossteich Klein Glienicke
Sembritzkiteich
Eichenteich
Bäketeich
Fischtalteich
Zehlendorf
Sacrow
Havel
Lindenhofweiher
Lichterfelde
Havel
Unkenteich
Francketeich
Steglitz
Restaurantteich
Dreipfuhl
Waldsee
Schlachtensee
Wilhelmsteich
Rückertteich
Riemeisterfenn
Rixdorfer Teich
Kynastteich
Friedenau
Grunewaldsee
Hüttenteich
Pücklerteich
Sacrower See
Schöneberg
Schmargendorf
Groß Glienicke
Urbanhafen
Wilmersdorf
Hubertussee
Hundekehlesee
Barssee
Havel
Feuer
Halensee
Seeburger Fenn
Heiliger See
Zur Natur fand Maxie, die mit ihren Eltern schon früh aus dem lauten Berlin ins beschaulichere Neuenhagen gezogen war, als Jugendliche über die Hobbyreiterei in Hoppegarten: „Da waren wir viel im Grünen unterwegs, das hat geprägt und Lust auf Wald
Mitte
Venusbassin
Große Kaskade
Jungfernsee
Vom ökologischen Jahr zur Revierleitung
Fauler See
Neuer See
Jungfernsee
Tiefer See
einmal in der Forstwirtschaft tätig war, erfuhr sie eher zufällig während ihrer Ausbildung. „Er ist jetzt stolz wie Bolle auf mich“, freut sich die erfolgreiche Enkelin. Ihre Laufbahn hatte vor 15 Jahren mit einem freiwilligen ökologischen Jahr bei den Berliner Forsten begonnen. „Im Revier Dreilinden fing alles an“, erzählt sie. Dass der Wald einmal ihr zukünftiger Arbeitsplatz sein sollte, stand schon bald für sie fest. unter Förster Klaus Michnaus begann sie die Ausbildung zur Forstwirtin und wurde im Revier Eichkamp eingesetzt. Als fertige Forstwirtin arbeitete sie dann im Revier Grünau. Ein dreijähriges Studium der Forstwirtschaft schloss sich an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE) an. Maxie Hannaske sammelte, zuständig für die Bereiche Natur, umwelt und Wald, praktische Erfahrungen als Waldpädagogin, in der Privatwirtschaft und in einer Kommunalverwaltung. Vor zwei Jahren schließlich kehrte sie als Projektförsterin zum Forstamt Grunewald zurück und übernahm bereits Vertretungen im Charlottenburg
Hohler Weg
Wilhelmstadt
Foto: Berliner Forsten
Lichtenrade
Lichtenrader Dorfteich (Giebelpfuhl)
Gazette Steglitz | AuGuSt 2025 | 11 Revier Eichkamp, ihrer aktuellen Wirkungsstätte. „So ist meine jetzige tätigkeit fast ein Heimspiel“, erklärt sie, die nun selbst verantwortlich ist für die Ausbildung wichtiger Nachwuchskräfte der Berliner Forsten. Verlässlicher Ausbildungspartner dabei ist das OSZ Natur & umwelt der Peter-Lenné-Schule. Auch wenn etwa die Hälfte der Forstwirt-Auszubildenden weiblich ist, im Studienbereich der weibliche Anteil steigt und sich die einstige Männerdomäne Forstamt ihnen inzwischen mehr und mehr öffnet, besteht doch Verbesserungsbedarf: So gibt es beispielsweise in einigen wenigen Förstereien keine geschlechtlich-getrennten umkleiden.
gibt es deutlichen Belehrungsbedarf bei Bikern, wenn die sich ihre eigenen Regeln machen und immer neue halsbrecherische Biker-Pfade und Rampen durch Wald- und Naturschutzflächen ohne Rücksicht auf die Natur schaffen. Bald schon wieder wichtiges Gesprächsthema dürften die Vermeidung von Waldbrand und die damit verbundenen Waldge genug sind, sowie geschlossene tore bleiben da das beste Mittel, die verfressenen tiere von den verlockenden Gartenpflanzen fernzuhalten. um Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen den Wald mit seinen Naturschutzgebieten und sensiblen Bereichen wie den Vogelschutzgebieten näher zu bringen und in seiner Verletzbarkeit deutlich zu ma Dem Wald eine Zukunft geben Inzwischen ist ein geregelter Arbeitsalltag bei Maxie Hannaske eingekehrt. Dazu gehören auch die regelmäßigen Gespräche rund um den themenreichen Revierbereich mit seinen vier Forstwirten, einer Forstwirtin, einem Forstwirtschaftsmeister und den sechs Auszubildenden. Bei ihren Revierförsterei Eichkamp. regelmäßigen Kontrollgängen und -fahrten mit Schweißhund setze sein: Kein offenes Feuer im Pepe an ihrer Seite durch das Wald und in dessen Nähe, keine besucherreiche Revier Eichkamp, weggeworfenen Kippen und Fladas mit teufelssee, Drachenberg schen! Ebenso gefährlich wie ein und Sandgrube viel Interessantes unerfreuliches thema, so Maxie bietet, geht es häufig um die Ver- Hannaske, sei immer noch das kehrssicherheit. „Dabei ist große dreiste Müllabladen im Wald: Aufmerksamkeit gefragt, um von „Ich verstehe nicht, warum die Bäumen ausgehende Gefahren- Menschen sich die Mühe machen, quellen rechtzeitig zu erkennen extra in den Wald zu fahren, um und ggf. zu beseitigen“, betont dort ihren Müll zu entsorgen, wo die frischgebackene Revierleite- es doch in Berlin etliche gut errin, die dabei stets das Wohl des reichbare BSR-Betriebshöfe gibt.“ Waldes und der ausgewiesenen Wenig Ärger dagegen bereiten Naturschutzgebiete im Auge be- Pferd und Reiter, die durch Gelänhält. – Auch bei ihrer Öffentlich- demarken gekennzeichnet sind keitsarbeit, die im Wald täglich und sich überwiegend an die durch uneinsichtige Besucher ausgewiesenen Reitwege halten. auf sie wartet. Sei es durch außer- Derzeit in Grenzen halte sich im halb des Hundefreilaufgebietes Revier die Wildschweinproblemafreilaufende Hunde oder im Eifer tik, wohl bedingt durch höhere falschen Sportgeistes unkon- Abschussraten im vergangenen trolliert über Stock und Stein Jahr und die Afrikanische Schweibretternde Biker. Wenn auch das nepest, so die Revierförsterin. WeWaldgesetz empfindliche Strafen nig helfen kann Maxie Hannaske für derartige Vergehen vorsieht, dagegen, wenn Wildschweine in leistet sie erst einmal geduldig den Wohngebieten die Gärten Überzeugungsarbeit, um auch und Anlagen umwühlen. – Dort dem stursten Hundebesitzer ru- sind ehrenamtliche Stadtjäger hig, aber eindringlich die berech- zuständig, bzw. ist ein Abschuss tigten Gründe einer Leinenpflicht aufgrund der dichten Bevölkezu erklären. und obwohl auch rungslage schwierig oder oft gar das Fahrradfahren außerhalb nicht möglich. tief und gut im Boder Wege im Wald verboten ist, den verankerte Zäune, die hoch
Foto: Berliner Forsten chen, setzt die neue Revierleiterin mittelfristig auf Führungen zu verschiedenen themen gemeinsam mit dem Ökowerk. Gut vorstellen kann sie sich nach abgeschlossener Einarbeitungsphase auch die Zusammenarbeit mit Schulen, sei es durch gemeinsames Müllsammeln oder vorbereitete Pflanzaktionen. Obwohl die Berliner Forsten bereits herausragende Leistungen in Richtung Klimaresilienz vollbracht haben, sieht Waldversteherin Hannaske langfristig darin auch eine wichtige Aufgabe ihrer eigenen Revierarbeit: „Ich will unsere Wälder dabei unterstützen, sich zu klimastabilen Ökosystemen weiterzuentwickeln. Dabei setze ich auf viele Faktoren, darunter die richtige Baumartenwahl. Nur so hat der Wald eine Zukunft und kann stabil gehalten zukünftigen Generationen erhalten bleiben.“
Revier Eichkamp Das rund 844 Quadratmeter große Revier besitzt eine günstige Anbindung zum ÖPNV und liegt relativ nahe bei der Stadt. Daher gilt es als eines der meistfrequentierten Reviere in Berlin. Mit 47 Prozent Kieferbewuchs,
2 Prozent sonstigem Nadelholz, 30 Prozent Eichen (etliche bis 400 Jahre alt), 2 Prozent Buchen und 19 Prozent sonstigem Laubholz gilt es als solider Mischwald, in dem Rohholz aller Art sowie Brenn-, Kamin- und Dekorationsholz gewonnen wird. Die Revierförsterei Eichkamp vergibt Holzsammelscheine, Erlaubnisse und Genehmigungen sowie Informationen rund um den Wald und seine Naturschutzgebiete. Sie ist eine von vier Ausbildungsstätten zum Forstwirt in Berlin. Das 1914 erbaute und 1941 nach Bombenschäden wiederaufgebaute Forsthaus dient bis heute als Försterei. Wer kennt nicht die Anziehungspunkte des Reviers mit dem aus 26 Millionen Kubikmetern Kriegs-trümmerschutt aufgeschütteten teufelsberg, auf dessen Spitze die geschichtsträchtige ehemalige uS-Radar-Abhörstation an den Kalten Krieg erinnert? Oder den teufelssee, gleich neben dem ehemaligen Wasserwerk, dem heutigen Ökowerk, gelegen? Als beliebtes Ausflugsziel mit Liegewiese und angrenzendem Naturschutzgebiet zieht er Erholungssuchende ebenso an wie Naturliebhaber. und die im Jagen 86 spektakuläre Sandgrube erinnert an die Eiszeit vor rund 10.000 Jahren, die beim Schmelzen mächtige Sand- und Kiesschichten zurückließ. Bis 1983 gewann man daraus rund 3,5 Millionen Kubikmeter Sand. Eine 18,2 Hektar große Grube blieb zurück und beherbergte durch die Nähe zum Grundwasserleiter kleine Grundgewässer. Inzwischen ist auch hier der Naturschutz immer stärker in den Vordergrund gerückt und präsentiert ein buntes Mosaik unterschiedlichster Lebensräume – von mageren Sandarealen bis Sumpfgebieten. Seit über dreißig Jahren ist ein Grubenteil Naturschutzgebiet und das Betreten verboten. Dennoch ist der mittlere Sandberg beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen und Kitas. Jacqueline Lorenz Revierförsterei Eichkamp Eichkampstraße 166 14193 Berlin Sprechzeiten Di. 14 -18 uhr und nach tel. Vereinbarung telefon: 030 – 302 68 46 E-Mail: maxie.hannaske@forsten.berlin. de
12 | Gazette Steglitz | August 2025
Vergessene Friedhöfe und Kirchen Buch erinnert an wenig beachteten Teil der Stadtgeschichte Christian Simon, Autor und Doktor der Geografie, widmet sich in seinem Handbuch fast vergessenen Friedhöfen und Kirchen mit ihren Hilfseinrichtungen und staatlichen Institutionen im gesamten Berliner Stadtgebiet und präsentiert damit dem an Stadtgeschichte Interessierten ein anschauliches Nachschlagewerk mit überraschenden Aspekten. 160 Begräbnisplätze, Friedhöfe und Kirchhöfe sowie über 110 Kirchen und Kapellen der Stadt behandelt der geschichtskundige Autor darin, der seit 25 Jahren mit seinen Arbeiten Historie anschaulich macht und hier gut verständlich darstellt. 14 historische Karten und 25 Kartenskizzen sowie148 historische Abbildungen und zeitgenössische Fotos sind dem Buchtext angefügt, die einen wenig beachteten Teil der facettenreichen Stadtgeschichte vor Augen führen und Lust darauf machen, auf deren fast ver naue Adressenangaben die Ori- belegt – und störte die vorgeseentierung beim Suchen. – Denn hene Wiedernutzung des Mesviele der im Buch aufgezeigten segeländes. 4.066 Verstorbene Friedhöfe und Kirchen sind längst wurden 1952 daher auf die neue, verschwunden, von Straßen und 1975 mit Krematorium ausgestattete Friedhofsanlage in Ruhleben Gebäuden überbaut. In doppelter Weise bereitet das umgebettet. Nachschlagewerk dem Neugieri...Wilmersdorf gen Freude: Beim vorbereitenden Lesen ebenso wie beim anschlie- Und dass die heutige Auenkirche ßenden Erkunden dieser erinne- an der Wilhelmsaue Wilmersdorf rungswürdigen Friedhöfe und bereits der dritte Kirchbau an Kirchen vergangener Tage, von dieser Stelle ist, weiß auch kaum denen allein 35 in den heutigen jemand: Wurde die erste Kirche Bezirken Charlottenburg-Wil- 1765 durch einen Brand zerstört, mersdorf, Steglitz-Zehlendorf ersetzte man das 1766 neu errich„Vergessene Friedhöfe und und Tempelhof-Schöneberg Ge- tete Gotteshaus bereits 125 Jahre schichte schrieben. später durch den Bau der heutiKirchen in Berlin“, 288 Seiten mit Ausgewählt vom Autor wurden gen Auenkirche. Schon damals 189 Abbildungen, Preis: 15 Euro, vor allem christliche, kommunale, äußerte man sich kritisch zum Christian Simon, Verlag Berlin, aber auch jüdische Begräbnisstät- „unreinen“ und schlecht erhalteTel 030 – 774 81 88. ten sowie eine muslimische. Vor- nen sowie kaum noch Raum für schwundenen Spuren zu wan- zeitliche Gräber und nur teilweise neue Gräber bietenden dortigen deln. Als ehemaliger Stadtführer geschlossene Friedhöfe wurden Kirchhof. 1898 wurde er geschlosweiß Simon, worauf es bei einem in das Buch nicht aufgenommen, sen und dafür ein neuer Friedhof hilfreichen Nachschlagewerk an- dafür aber bei Redaktionsschluss auf dem heutigen Habermannkommt und erleichtert über ge- 2023 geräumte noch vorhande- platz angelegt. ne, sich in Auflösung befindende ...Steglitz oder kurz vor der Schließung steUnd auch in Steglitz gibt es Erinhende Friedhöfe. nerungsorte der Kirch(hof)kultur: Kirch(hof)-Schicksale Die 1966 errichteten MehrfamiWer weiß eigentlich, dass im lienhäuser in der heutigen Lör19. Jahrhundert in sogenannten racher Straße 5-6A lassen kaum abschließbaren Kirchparks Nach- erahnen, dass hier das 1890 STEINMETZHÜTTE barschaftstreffpunkte auf dem durch Karl Fürst zu Loewenstein Gottesacker nichts Ungewöhnli- gegründete und zuerst vom Doches waren? – Mit Spielecken für minikanerinnen-Stift als „ReconGrabmale Natursteine die Jüngsten und mit eigenem valescentenheim“ für ältere MenTisch, Bänkchen und Kommo- schen betriebene katholische St. de, die angekettet am Baum in Annastift mit angeschlossener Kurze Wege: freundlicher Nachbarschaft mit Kapelle stand. Im August 1943 Grana Steinmetzhütte den ruhenden Toten auf ihre Be- wurde das seit 1930 inzwischen ist in Steglitz und an zehn sitzer warteten. Im Schatten der als Säuglings- und Kinderheim weiteren Standorten in Berlin efeuüberwucherten Grabstätte genutzte Stift vollständig zerstört, und im Umland vertreten. der Muhme wurde da manch wobei die Priorin, zwölf SchwesDas Unternehmen hat sich auf die Abendessen und Fläschchen Bier tern, neun Kinder und zwei HausGestaltung von Gräbern mit Grabmalen, froh genossen – und dabei der angestellte ums Leben kamen. Liegesteinen, Grabfassungen und mehr nach Kundenwunsch spezialisiert. Toten gedacht.
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...in Charlottenburg Und wer kann sich noch daran erinnern, dass es auf dem Messegelände am Funkturm einen Friedhof gab? – 1945 auf Befehl der Sowjetischen Besatzungsmacht zur Beerdigung der vielen bekannten und unbekannten Kriegstoten südwestlich des Sommergartens eingerichtet, war der Friedhof bis 1950 voll
...Zehlendorf
Vom lärmenden Teltower Damm 270 aus führt ein kleines Tor den Ruhe- und Erinnerungsuchenden auf ein Friedhofs-Kleinod aus dem Jahr 1831: Die heute so verwunschen daliegende Grünanlage mit vereinzelten Grabsteinen und Friedhofcharakter war als Ergänzungs-Friedhof zum ebenfalls kirchlosen, 1819 auf der Dorfaue des kleinen Sac
Gazette Steglitz | August 2025 | 13
...Tempelhof Westlich vom Sportplatz der Schule Sankt Hildegard in Marienfelde an der Malteserstraße 171A stehen die Klostergebäude des 1903-1905 von Katholischer Kongregation gegründeten Klosters „Vom Guten Hirten“. Wo einst der Nonnenorden das gefängnisähnlich von roter Backsteinmauer umgebene Mädchen-Erziehungsheim mit Bäckerei, Wäscherei und Gärten leitete, wurde nach der 1967 erfolgten Schließung der Einrichtung ein Seniorenheim und ab 1971 die St. Hildegard-Schule für behinderte Kinder untergebracht. Die Klosterkirche dient heute der neu gegründeten Pfarrei „Vom Guten Hirten“. Die westlich des Schulsportplatzes gelegene eingezäunte Grünfläche ist der ehemalige Klosterfriedhof. Zeitpunkte der Entstehung und der Einebnung dieses Begräbnisplatzes sind unklar, jedoch sollen 1996 dort noch 12 gleichförmige Grabkreuze mit Christogramm gestanden haben, und es gab 2019 noch einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Ich bin der gute Hirt! Ich gebe mein Leben für meine Schafe!“
...und Schöneberg Im heutigen Regenbogen-Kiez von Schöneberg stand an der Motzstraße 4 (früher 6) von 19031943 die Amerikanische Kirche. US-Amerikanische Gottesdienste für Studenten, Geschäftsleute
und Gesandtschaftspersonal fanden seit 1859 meist in Privatwohnungen statt. Nachdem die ökumenischen und überkonfessionellen Gottesdienste immer wieder auf unterschiedliche Kirchen ausweichen mussten, lief seit etwa 1892 eine Spendenaktion für den Bau einer eigenen Kirche. Es gründete sich die „Amerikanische Vereinshaus GmbH“ zum Kauf eines Kirchengrundstücks. 1898 konnte schließlich das Grundstück an der Motzstraße vom Nationalökonomen Prof. Dr. Richard von Kaufmann erworben werden, und pünktlich am Thanksgiving Day am 26. November 1903 wurde die 400.000 Mark teure, von Otto March entworfene Kirche mit 400 Plätzen, Orgel neben dem Altar und weithin sichtbarem viereckigen Turm feierlich eingeweiht. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche 1941 geschlossen, 1943 von Bomben zerstört und der Turm am 24. März 1958 gesprengt. Nach einem langwährenden Provisorium in der Dorfkirche Zehlendorf konnte die „Amerikan Church Berlin“ 2002 die Lutherkirche am Dennewitzplatz in Schöneberg anmieten und die ökumenische, internationale Gemeinde die Kirche 2007 schließlich für ihre englischsprachigen Gottesdienste kaufen. Heute beherbergt sie Mitglieder aus 17 christlichen Konfessionen und mehr als 30 Ländern.
Der Autor Christian Simon studierte an der FU Berlin Geografie, Politologie und Grundschulpädagogik. Er promovierte 2000 an der TU Berlin mit einem Berlin-Thema und hat seit 1997 zahlreiche Publikationen zu Teilthemen der Berliner Geschichte vorgelegt. Seit 22 Jahren betreibt er einen Klein-Verlag für Bücher oder Hefte zur Berliner Historie. Über 25 Jahre arbeitete der Autor, der im Ortsteil Südende in Steglitz lebt, als Stadtführer. Derzeit schreibt Simon für das Berliner Zentrum Industriekultur (bzi) an Band 4 der „Berliner Schriften zur Industriekultur Tempelhof-Schöneberg“, der sich u. a. mit dem Gaswerk Schöneberg, der Optischen Anstalt C.P.Goerz, der Malzfabrik, dem Teltowkanal mit Teltower Hafen, den Ufa-Filmstudios und den Askania-Werken beschäftigen wird. � Jacqueline Lorenz
Müssen Rentner Steuern zahlen? Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente
unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.
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gassendorfes Schönow angelegten Kirchhofs errichtet und 1905 erweitert worden. Seit 1968 ist der Friedhof am Teltower Damm geschlossen. Hier liegen unter alten Grabsteinen im Kindbett gebliebene Mütter und der aus der Ferne nach Schönow heimgekehrte Sohn, überwuchert Efeu die Kriegsgräberstätte von 89 Kriegstoten aus letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs. Namentlich genannt von Michel Bendig bis Max Wolff auf schlichter Grabplatte, kamen sie alle in den Tagen um den 24. April 1945 um, als die sowjetische Armee in Zehlendorf den Teltowkanal überquerte und die dort vom Volkssturm besetzten Stellungen überrannte. Nun liegen in Schönower Erde 14-Jährige neben Greisen, junge Mädchen neben Großmüttern – alle mehr als nur einen Erinnerungsbesuch wert.
1 | Gazette Zehlendorf 14 | Gazette Steglitz | August | AuGuSt2025 2025
Kunst im öffentlichen Raum Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Kunst im öffentlichen Raum meint in der Regel Kunst im Stadtraum oder in öffentlichen Gebäuden. Diese Kunstwerke sind nicht selten aus dem Programm „Kunst am Bau“ hervorgegangen. Kunst im öffentlichen Raum meint dabei häufig ‚öffentlich zugänglich‘. In letzter Zeit wird auch über bereits bestehende Kunstwerke gesprochen und über ihre Bedeutung mitunter kontrovers diskutiert. Hierzu nehmen die Fraktionen und Gruppen in der Bezirksverordnetenversammlung-Steglitz-Zehlendorf Stellung. René Rögner-Francke, Bezirksverordnetenvorsteher
CDU-Fraktion Egal ob Wellen der Empörung über sie hinwegschwappen oder Lobeshymnen über sie gesungen werden – Kunstwerke im öffentlichen Raum erzeugen Reaktionen und Diskussionen. Viele erinnern an Geschichte, stehen als Mahnmale oder hoffnungsvolle Symbole und regen an, sich mit historischen Themen auseinanderzusetzen. So wird öffentlicher Raum zu einem Ort des Lernens und des kulturellen Austauschs, an dem jeder teilnehmen kann, ohne Museum, ohne Eintritt. Kunst kann aber auch triste Orte beleben, graue Fassaden verschönern oder Industrieflächen aufwerten. Graffiti und Wandmalereien können mit aktuellen Themen den öffentlichen Diskurs anfeuern. Kunstwerke können aber auch still, ästhetisch oder wunderbar spektakulär wirken. Der Skulpturenpark im Haus am Waldsee mit seinen wechselnden modernen Arbeiten regt die Phantasie und Kreativität an. Der historisch gestaltete Stadtpark Steglitz lädt mit Atmosphäre und Charme zum Verweilen ein. Kunstorte bedeuten Erlebnis, Begegnung und Austausch, egal ob sie Empörung oder Bewunderung auslösen – und genau darin liegt ihr unschätzbarer Wert. Dafür wird sich die CDU im Bezirk jederzeit einsetzen. Gabriele Grabowski
B‘90/Grünen-Fraktion „Kultur ist kein Ornament. Sie ist das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft steht und auf das sie baut“, stellte die Enquete-Kommission des Bundestages „Kultur in Deutschland“ bereits 2007 fest. Kunst ist daher weit mehr als schöne Dekoration, schafft Identifikation und lädt zur Auseinandersetzung ein. Sie kann Brücken schlagen zwischen Generationen, Milieus und persönlichen Lebenswelten. Sie ist Experiment auf der Suche nach künstlerischer Wahrheit – über die das Publikum betrachtend abstimmt. Kunst im offenen Raum ist dabei für alle zugänglich, unabhängig von Herkunft oder Geldbeutel, so wird sie Teil des Alltages, inspiriert und begleitet und macht das Leben poetisch.
Doch sie bedarf auch eines entsprechenden Kontextes: transparente Auswahlverfahren, Förderung gerade auch lokaler Künstlerinnen und Künstler und respektvoller Dialog mit den Anwohnenden. Wir als Grüne setzen uns mit unserem aktuellen Antrag dazu (Drucksache 1426/VI) dafür ein, Kunst im öffentlichen Raum stärker zu fördern, denn Kunst darf nicht elitär versteckt bleiben, sondern soll zugänglich, mutig, sichtbar und manchmal auch unbequem mitten unter uns wirken. Carsten Berger Berlin
SPD-Fraktion
Wem gehört die Stadt? Das ist die zentrale Frage, wenn es um die Nutzung des öffentlichen Raumes geht. Für die SPD-Fraktion ist klar: Die Stadt gehört denen, die dort leben und dazu gehört auch, dass der öffentliche Raum für Kunst und Kultur genutzt wird. Sie verschönert nicht nur unseren Bezirk, verbindet Menschen oder regt zum Nachdenken an, sondern gehört auch einfach zu einer Großstadt. Nicht jede Form von Kunst wirkt am besten in Galerien oder Museen. Im öffentlichen Raum ist sie für alle erfahrbar und das ist bei Kunst nicht immer der Normalfall. Was Kunst im öffentlichen Raum bedeutet, wandelt sich im Laufe der Zeit. Für die SPD hat rassistische, sexistische und nationalistische „Kunst“ im öffentlichen Raum nichts verloren. Wo Menschen auf diese Art und Weise diskriminiert werden, nimmt man ihnen ihren Anteil an dem Raum, der uns allen gehört. Es gibt viele herausragende Künstler*innen in Steglitz-Zehlendorf, deren Kunst zeigt, dass wir ein vielfältiger, weltoffener und kreativer Bezirk sind. Diese verdienen viel mehr Platz im öffentlichen Raum und dafür setzen wir uns ein. Alexander Niessen
FDP-Fraktion Der öffentliche Raum ist zuvorderst auf Funktionalität ausgerichtet, sollte aber auch ästhetisch ansprechend sein! Wir Freie Demokraten (FDP) in der BVV Steglitz-Zehlendorf wünschen uns mehr Sichtbarkeit von Kunst im öffentlichen Raum, weil wir überzeugt sind: Kunst gehört mitten ins Leben – für alle zugänglich, inspirierend und vielfältig – auch jenseits von Museen. Diese Urban Art braucht Raum und daher bitten wir das Bezirksamt nach dem Vorbild Mannheims, z. B. in den Unterführungen am Zehlendorfer Kleeblatt Legalflächen für Graffitikünstler zu schaffen. Die Flächen an den Tunnelwänden bieten Graffitikünstlern neuen Raum zur kreativen Entfaltung und können trostlose Angsträume in lebendige, sich ständig ändernde Kunstorte verwandeln. Das „Mannheimer Modell“ zeigt: Legalität führt zu Qualität – aufwändige, präzise Werke statt hektischem Gekritzel. Davon profitieren
1.140 Zeichen pro Fraktion Sanitär Gas Klempnerei Solar Badgestaltung Gebäudetrocknung Vorwort CDu 1.139 Grüne 1.147 SPD 1.097 FDP 1.133 Mittelstraße 1 · 14163 Berlin · Telefon (030) 801 66 62 AfD www.woermann-und-soehne.de Linke 1.143
Fruchtbarkeitsschrein an der Argentinischen Allee von Volkmar Haase. nicht nur die Künstler, sondern auch das Stadtbild und die Öffentlichkeit. Urban Art als temporäre Ausstellung im öffentlichen Raum zieht überregionales Interesse auf sich, stärkt die lokale Szene und macht so auch unseren Bezirk bunter und lebenswerter. Katharina Concu
Die Linke Ausgerechnet im Rathaus Zehlendorf ist Kunst vor allem eines: sexistisch. Frauen werden dort ausnahmslos nackt dargestellt. Sie sind Anschauungsobjekte und ästhetisches Beiwerk. Männer hingegen sind stets als Macher abgebildet: mit Hemd, Krawatte und Anzug. So absurd ist das Angebot der öffentlichen Kunst in unserer politischen Schaltzentrale. Die Linke wollte das 2024 ändern und beantragte, die vorhandene Kunst beispielsweise aus dem Bezirksdepot, wo verschiedene Kunstwerke eingelagert sind, zu ergänzen. Von uns aus hätten es auch nackte Männer sein können. Hauptsache, das antiquierte Rollenbild aus den Urzeiten des Patriarchats wäre aufgebrochen worden. Leider bleibt alles so schräg, wie es ist. Die Grüne Bürgermeisterin war von unserem Antrag sichtlich genervt und ihre Fraktion hat CDU und AfD durch Enthaltung zu einer Mehrheit gegen den Antrag verholfen. Den Grünen kann man nur zurufen: Es genügt nicht, sich Geschlechtergerechtigkeit ins Wahlprogramm zu schreiben, wenn man danach nicht handelt! Die Linke hingegen wird sich weiter dafür einsetzen, dass der Bezirk zu einem Kunstraum wird, der verbindet – statt auszugrenzen. Dennis Egginger-Gonzalez Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/-ii23015
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RATGEBER
Gazette Steglitz | August 2025 | 15
Schimmel-Alarm Fünf häufige Irrtümer und was Sie wirklich tun sollten Auch in den Sommermonaten kann Schimmel in der Wohnung zu einem Problem werden. Bei der Suche nach Lösungen stößt man jedoch oft auf Fehlinformationen, die den Schaden verschlimmern können. Ingo Wagner von der Verbraucherzentrale NRW rät, bei ersten Anzeichen schnell und richtig zu handeln. Hier die gängigsten Irrtümer:
Irrtum 1: Im Sommer gibt es keinen Schimmel Das ist ein Trugschluss. Schimmelsporen finden sich ganzjährig in der Luft. Zwar sind die Bedingungen für Pilzwachstum im Winter oft günstiger, doch auch der Sommer birgt Risiken. Warme Außenluft transportiert viel Feuchtigkeit. Gelangt diese Luft in kühlere Räume wie Keller oder Souterrainwohnungen, kann das Wasser kondensieren und Schimmelwachstum fördern. Daher gilt: Kühle Räume an heißen Tagen geschlossen halten und nur in den kühleren Abend- und Morgenstunden lüften. Die Luftfeuchtigkeit sollte ganzjährig unter 60 Prozent liegen.
Irrtum 2: Schimmel entsteht nur durch falsches Lüften Nicht immer. Oft ist die Ursache für Schimmel zwar eine zu hohe Luftfeuchtigkeit durch Atmen, Duschen oder Kochen, die durch richtiges Lüften und Heizen reguliert werden kann. Manchmal sind aber auch bau liche Mängel wie undichte Leitungen, eine unzureichende Dämmung oder Restfeuchte in Neubauten der Grund. In solchen Fällen hilft Lüften allein nicht, hier müssen Fachleute die Ursache beheben.
Irrtum 3: Das sind doch nur Stockflecken
und einen Mundschutz. Bei größerem Befall sollten Sie sich an ein Fachunternehmen wenden.
Irrtum 5: Nur schwarzer Schimmel ist gefährlich Falsch. Jede Art von Schimmel kann auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen und beispiels Vorsicht. Ob es sich um Stockflecken oder einen beginnenden Schimmelbefall handelt, können Laien kaum unterscheiden. Beides sind jedoch deutliche Warnsignale für zu viel Feuchtigkeit an Wänden oder Decken. Diese Flecken verschwinden nicht von selbst, sondern weiten sich bei anhaltender Feuchtigkeit aus. Handeln Sie daher umgehend.
AUS FÜ H RU NG SÄ MTLICH ER M A LER- U N D TA PEZ I ER A RB EITE N
Irrtum 4: Gegen Schimmel hilft Essig Besser nicht. Besonders auf mineralischen Untergründen wie Putz wird die Essigsäure oft neutralisiert. Übrig bleibt Wasser, das dem Schimmel als zusätzliche Nahrung dient. Bei oberflächlichem Befall bis zu etwa einem halben Quadratmeter hilft auf glatten Flächen normaler Haushaltsreiniger. Für poröse Oberflächen wie Tapeten eignet sich eine 70- bis 80-prozentige Alkohollösung, zum Beispiel verdünnter Brennspiritus. Achtung: Die Lösung ist leicht entzündlich. Sorgen Sie für gute Lüftung und halten Sie Zündquellen fern. Tragen Sie bei der Entfernung Handschuhe, eine Schutzbrille
weise Atemwegserkrankungen oder Allergien auslösen. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Vorerkrankungen wie Asthma. Grundsätzlich gilt: Schimmel ist immer eine Belastung, die beseitigt werden muss – egal welche Farbe er hat.
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Impressum
TE L E FO N 0 3 0 I 79 74 14 6 4 TE L E FA X 0 3 0 I 79 74 14 6 5 MOB I L 0 15 1 I 2 0 45 21 3 4
Gazette Steglitz · August Nr. 8/2025 · 45. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.
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Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 630 26 88
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Nächste Ausgabe September Nr. 9/2025 Anzeigen-/Redaktionsschluss 15.08.2025 Erscheinung 04.09.2025
16 | Gazette Steglitz | AuGuSt 2025
Verleihung der Bezirksmedaille Ehrenamtlich Engagierte ausgezeichnet Drei Bürgerinnen und Bürger wurden für ihre ehrenamtlichen Verdienste in Steglitz-Zehlendorf mit der Bezirksmedaille ausgezeichnet. Die Medaillen wurden vom Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung, René Rögner-Francke, am 10. Juli 2025 überreicht. Die Geehrten wurden auf Vorschlag aus der Bevölkerung ausgewählt. Ausgezeichnet wurden Lothar Beckmann, Cornelia Mühlhoff und Günther Schulze für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz in verschiedenen Bereichen des Bezirkslebens. Lothar Beckmann erhielt die Medaille für sein jahrzehntelanges Engagement, insbesondere für den Heimatverein Zehlendorf. Hervorgehoben wurde dabei unter anderem seine Arbeit am jährlich erscheinenden Zehlendorfer Jahrbuch. Cornelia Mühlhoff wurde für ihren Einsatz zur Pflege und Verschönerung des Markusplatzes sowie für
Die Geehrten Lothar Beckmann, Cornelia Mühlhoff, Günther Schulze mit BVV-Vorsteher René Rögner-Francke (v.l.n.r.). Foto: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf die Organisation von nachbarschaftlichen Begegnungsmöglichkeiten rund um diesen Platz geehrt.
Günther Schulze erhielt die sondere die Gründung des von Auszeichnung für seinen lang- ihm 2014 ins Leben gerufenen jährigen Einsatz für geflüchtete „Willkommensbündnisses StegMenschen. Dabei wurde insbe- litz-Zehlendorf“ gewürdigt.
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