Gazette Steglitz - Juli 2020

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Steglitz

Juli 2020

Steglitz Lankwitz Lichterfelde

Erholung und Wasser ganz nah Stadtpark Steglitz wurde vor über 100 Jahren angelegt

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Gazette Gazette Zehlendorf  |  Juli Steglitz  |  Juli 2020  |  3 2020  |  1

Liebe Leserinnen und Leser, Sommer, Sonne, urlaubsfeeling, lichen Verkehrsmitteln erreichFerien – langersehnt und nun bar. Als besonderen Service gibt doch oft ganz anders in diesen es für jede Route Pocketflyer und Pandemie-Zeiten. Bei allen lo- eine Navigation mit Komoot. ckerungen gilt es noch immer, Eine Steglitz-Route wird übrisehr achtsam zu sein, gens demnächst eröffsich an die Vorgaben, net. Oder Sie informieren sich auf dieser Seite vor allem an den Minüber den kostenlosen destabstand zu halten, Verleih von lastenräund eine gute Balance zwischen Anspruch und dern, der in Corona-ZeiSorge im täglichen leten allerdings eingeben zu finden. Aktuelle Cerstin Richterschränkt ist: Der ADFC umfragen besagen, dass Kotowski und das Bezirksamt viele Menschen beiSteglitz-Zehlendorf erspielsweise auf ihre urlaubsreise möglichen nämlich an verschiein diesem Jahr verzichten wollen denen Standorten die kostenlooder sich für eine „abgespeckte“ se Ausleihe von lastenrädern, Variante, wie z. B. den Verzicht auf darunter auch drei lastenräder eine Fernreise, entschieden ha- mit Elektro-unterstützung. Mit ben. Doch wie heißt es in einem den lastenrädern möchte das alten, deutschen Sprichwort „Du Bezirksamt einen Beitrag zum musst nicht in die Ferne schwei- Aufbau klimafreundlicher Mobifen, sieh das Gute liegt so nah…“. litätsangebote leisten. in diesem Sinne möchte ich ihSommerkonzerte im nen im Folgenden einige Tipps Stadtpark Steglitz für Aktivitäten in unserem Bezirk Wenn Sie hingegen „die Musians Herz legen: ke lieben“, dann lege ich ihnen Radrouten Südwest die beliebten „Sommerkonzerte Wie wäre es mal wieder mit einer im Stadtpark Steglitz“ unserer Radtour durch unseren schönen leo-Borchard-Musikschule ans Bezirk? Zahlreiche informationen Herz. Bei diesen Open-Air-Konrund um das Thema Radfahren zerterlebnissen bei freiem Eintritt hat die internetkoordinatorin des bieten Ensembles mit SchülerinBezirksamtes für interessierte auf nen und Schülern oder lehreneiner eigenen Fahrradseite im in- den der Musikschule jeweils am ternet zusammengestellt: www. Samstag und Sonntag um 16 uhr berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf/ im Musikpavillon des Stadtparks auf-einen-blick/fuer-radfahren- Steglitz an der Albrechtstraße de/. Hier finden Sie z. B. die drei musikalische unterhaltung. AufRadrouten Südwest: die Dahlem grund der aktuellen Situation treRoute, die Nikolassee Route ten in diesem Jahr ausschließlich und die Wannsee-Babelsberg kleinere Ensembles, Duos und Route. Alle drei Strecken sind in Trios auf. und die Musikschule etwa 20 Kilometer lang und als behält sich je nach der aktuellen Radrouten konzipiert. Sie sind Corona-Verordnung Änderungen beschildert und mit den öffent- vor.

Vielleicht notieren Sie sich schon einmal folgende Termine: • Samstag, 15.8.: Die Drumline (Percussion) • Sonntag, 16.8.: Musik des Mittelalters • Samstag, 22.8.: Midnight Blue (Jazz) • Sonntag, 23.8.: Thursday Night Regulars (Jazz) • Sonntag, 30.8.: Classic WoodBrass Ensemble

Sommerprogramm der VHS Für Bildungshungrige steht ab 1. Juli das Sommerprogramm unserer Victor-Gollancz-Volkshochschule bereit, das interessierte auch in gedruckter Form u. a. bei den Pförtnern in den Rathäusern Steglitz und Zehlendorf abholen können. Für die Buchung der Kurse stehen wie bisher die Anmeldemöglichkeiten im Online-Benutzerkonto oder auch telefonisch und schriftlich zur Verfügung. Die Anmeldung vor Ort in den Servicebüros ist jeweils nur für eine Person (ggf. für eine zusätzliche Begleitperson, sofern Betreuung oder Übersetzung notwendig ist) und nur noch nach telefonischer Voranmeldung unter (030) 902992373 oder -5688 möglich. Eine allgemeine Beratung gibt es unter der Telefonnummer: (030) 902996156. und das Betreten der Volkshochschulräume ist nur noch mit Mund-Nasenschutz gestattet.

Helfen Sie mit! Abschließend noch eine große Bitte an Sie, liebe leserinnen und leser: Aufgrund der fehlenden Niederschläge und extrem trockenen Sommer der beiden vergangenen Jahre, fehlt es den Pflanzen, Gehölzen und Bäumen

an notwendigem Wasser im tiefgründig ausgetrockneten Boden. Der Fachbereich Grünflächen hat darauf bereits reagiert und bewässert auch in diesem Jahr wieder verstärkt empfindliche Gehölze, insbesondere Jungbäume im Straßenland. Teilweise erfolgt eine unterstützung durch beauftragte Firmen, die auch aus Sondermitteln des landes Berlin finanziert werden. Darüber hinaus bittet das Bezirksamt alle engagierten Bürgerinnen und Bürger, im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Stadtgrün in ihrem umkreis zu wässern, denn „jeder Eimer hilft!“. Dabei ist es besser, alle paar Tage durchdringend zu wässern, als täglich nur kleine Mengen zu gießen. Zudem gibt es noch die internetplattform www.giessdenkiez.de/, auf der sich interessierte über Bäume in der Nachbarschaft und ihren Wasserbedarf informieren können.

Bürgersprechstunde und sollten Sie Fragen, Anregungen und Kritik in einem persönlichen Gespräch mit mir klären wollen, dann lade ich Sie herzlich in meine nächste Bürgersprechstunde am 13.8.2020, in der Zeit von 16 bis 18 uhr, in mein Büro im Rathaus Zehlendorf, Raum A 131, Kirchstraße 1/3, 14163 Berlin, ein. um Wartezeiten zu vermeiden, reservieren Sie sich bitte einen Termin unter der Telefonnummer 90299-3301, unter der Sie auch weitere Sprechstunden erfragen können. ihre     Cerstin Richter-Kotowski Bezirksbürgermeisterin

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Erholung und Wasser ganz nah Stadtpark Steglitz wurde vor über 100 Jahren angelegt

Damals wars – Kinderspaß an der „Plantsche“. 1930 wurde der Park erweitert. Im Zweiten Weltkrieg wurde er stark beschädigt und für kurze Zeit gab es sogar einen Friedhof im Park.

Zerstörung und Wiederaufbau Nach Kriegsende beseitigte man die Schäden. Das Restaurant, das

sich seit den Anfangsjahren im Park befand und ebenfalls zerstört wurde, baute man wieder auf. Zwischen 1956 und 1957 ließ der Bezirk den Park umgestalten. Dabei wurde unter anderem die Konzertmuschel, der Vorgänger vom heutigen Musikpavillon,

erbaut und die Verkehrsschule eröffnet. Auch das Gelände des Parks wurde ständig erweitert, bis er 1968 seine heutige Ausdehnung erreichte. Als im Jahr 2014 das 100-jährige Bestehen des Stadtparks gefeiert wurde, wurden Teile des Parks – wie der

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Erholung auf den Bänken am Rondell.

Im Musikpavillon finden auch diesen Sommer Konzerte statt.

Rosengarten – wieder nach historischen Vorbildern hergerichtet. Außerdem befinden sich mehrere Skulpturen im Park.

hinzuweisen. Außerdem achten sie in Zeiten von Corona auf die Einhaltung der Abstandsregeln. Kinder können sich im Stadtpark gleich auf mehreren Spielplätzen austoben. An der Sedanstraße befindet sich ein Spielplatz für Kleinkinder. Die etwas größeren Kinder haben im Spielgarten und an der Goebenwiese viel Spaß.

Projekt Parkläufer auch 2020 Der Park bietet viele Möglichkeiten – Erholungssuchende finden kleine Pfade und Sitzbänke mit Blick auf die Teiche und Brunnen. Der Goebenteich im westlichen Parkteil ist das einzige natürliche Gewässer im Park. Die anderen – der Große und der Kleine Stadtparkteich, der Fontaneteich und

der Restaurantteich sind künstlich angelegt. Sie wurden seit 2018 entschlammt und saniert. Da sich nicht alle Parkbesucher an die Regeln halten und das Problem des weggeworfenen Mülls auch den Stadtpark betrifft, werden seit 2019 Parkläufer eingesetzt. Die auffallend grün gekleideten Mitarbeiter einer vom Bezirk beauftragten Firma haben die Aufgabe, die Besucher zu informieren, auf die Einhaltung der Regeln zu achten und auf Fehlverhalten

Musik im August Steglitzer Musikfreunde können sich auf den August freuen. Die

Schüler und Lehrer der Leo-Borchard-Musikschule geben gleich mehrere Konzerte am Musikpavillon. Am 15.  August spielen Die Drumline (Percussion), am 16. August ist Musik des Mittelalters zu hören und am 22. und 23.  August steht das Wochenende mit Midnight Blue und Thursday Night Regulars ganz im Zeichen des Jazz. Am Sonntag, den 30.  August ist das Classic WoodBrass Ensemble zu hören. Beginn ist jeweils um 16 Uhr, der Eintritt ist frei.

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DiscGolf – Sport für alle im Bäkepark Trendsport jetzt in Steglitz-Zehlendorf

Grafik: Turn- und Sportverein Lichterfelde von 1887 e.V

Frische luft genießen, gemeinsam mit Abstand Sport treiben – gerade in Corona-Zeiten kann man so viel für das eigene immunsystem machen. Da kommt der am 17. Juni eröffnete DiscGolf-Park zwischen dem Stadion lichterfelde und dem Park um das Otto-lilienthal-Denkmal nahe der Bäkestraße genau recht. Als Spielgeräte dienen handelsübliche Frisbees, die in den Zielkörben platziert werden müssen. Es gibt allerdings auch Golfdiscs, die für spezielle Anforderungen entwickelt wurden. DiscGolf ist eine junge Trendsportart, die vor allem in Skandinavien und Nordamerika sehr populär ist. Steglitz-Zehlendorf mit seinen Parks und Grünflächen bietet die besten Voraussetzungen, sich sportlich an der frischen luft zu betätigen. Deshalb wurde in Zusammenarbeit von Sport- und Grünflächenamt eine DiscGolf-Anlage im Schloss park lichterfelde eingerichtet. Die Anregung für die Einrichtung der Anlage kam vom TuS lichterfelde. Die Sportart funktioniert ähnlich wie Golf, mit dem unterschied, dass eine Frisbeescheibe als Sportgerät Schläger und Ball ersetzt. Die Spielenden versuchen, mit möglichst wenigen Würfen die Scheibe vom Abwurfpunkt in

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In diesem DiscGolf-Zielkorb muss er landen.

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den Korb zu befördern. Sieger ist, wer die wenigsten Würfe bis zum Ziel benötigt. Im Vergleich zum Golf ist es die kostengünstigere Alternative. DiscGolf erweitert das Breitensport-Angebot im Bezirk und kann rund um die Uhr von allen Sportbegeisterten betrieben werden, völlig unabhängig von Alter und körperlicher Fitness. Sportstadtrat Frank Mückisch begrüßt die Einrichtung des neuen DiscGolf-Parcours aus Jeder Korb ist nummeriert und ein Pfeil zeigt die Richtung zum nächsten Korb.

Müssen Rentner Steuern zahlen? Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.

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drücklich: „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem TuS Lichterfelde einen lokal verwurzelten Kooperationspartner mit einer großen sportlichen Bandbreite gewonnen haben. DiscGolf bietet allen Sportbegeisterten eine gesunde, kostengünstige und zudem ökologische Alternative für sportliche Aktivität im Grünen. Ohne Eingriffe in die Natur vornehmen zu müssen, nutzen wir eine bereits bestehende öf fentliche Grünanlage. Mein Dank gilt allen, die die Einrichtung des DiscGolf-Parks möglich gemacht haben.“ Gefördert wird die DiscGolf-Park­ anlage vom Landessportbund Berlin und der Aktion Mensch. Der TuS Lichterfelde bietet seinen Mitgliedern regelmäßiges Training unter Leitung von erfahrenen DiscGolf-Spielern an. Mehr Informationen unter www. tusli.de .

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Leseglück aus dem Lankwitzer Büchertausch-Häusle Tanja Huttner bietet gelesenen Büchern neue Chancen Bücher haben es ihr von jeher angetan. Bereits zur Kommunion waren sie ihr Hauptwunsch, während ihre Schwester Hörspiel-Kassetten bevorzugte. Und so ist es kaum verwunderlich, dass diese gehaltvollen Papierkunstwerke Tanja Huttner auch ausgelesen weiter am Herzen liegen. In ihrem Lankwitzer Vorgarten an der Blankenhainer Straße 4 bietet sie im selbstgebauten „Leseglück Büchertausch-Häusle“ Lesestoff für Groß und Klein von amüsant bis spannend. Und auch im Internet ist sie aktiv unterwegs und tauscht sich mit BookCrossern über Buch-Rückmeldungen aus: Im Online-Forum BookCrossing, einer weltweit offenen großen Bibliothek, kann so auch manches von Lankwitz aus auf Reisen gegangene Buch über sich und seine Stationen erzählen, an dem es schon Leseglück verbreitet und Langeweile vertrieben hat.

Mitnehmen, lesen, weitergeben – So ist das Konzept, mit dem Tanja Huttner nachhaltigen Bücherkonsum unterstützt. Denn in vielen häuslichen Regalen stapeln sich und verstauben Bücher, die, wenn überhaupt einmal gelesen, uninteressant geworden sind. Zum Wegwerfen zu schade, bietet ihnen da Tanjas rund um die Uhr geöffnetes Büchertausch-Häusle DIE Lösung: Türchen öffnen, das mitgebrachte Buch einstellen und dafür ein neues ganz nach eigenem Geschmack mitnehmen. Das kann dann frei nach BookCrossing an einen anderen Bücherwurm weitergegeben oder in Tanjas Fundus wieder

Tanja Huttner und LeseglückLankwitz halten Bücher in Bewegung. zurückgetauscht werden – nachhaltiger kann Lesen kaum sein. Konrad Kutt machte den nachhaltigen Büchertausch mit seinen zu BücherboXXen umfunktionierten ausrangierten Telefonzellen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und weit darüber hinaus populär. „Doch in unserem Lankwitzer Kiez suchen wir die BoXXen vergebens“, erzählt Tanja Huttner. Die für sie nächstgelegensten BücherboXXen im Bezirk stehen ein gutes Stück entfernt – am Teltower Damm in Zehlendorf vor dem Mehrgenerationenhaus Phoenix und auf dem Markusplatz in Steglitz. So entwickelte Tanja die Idee vom Bücherhäuschen vor der eigenen Haustür. Während ihr Ehemann der Bauherr war, übernahm die Tochter die Fassadenmalerei, und der Sohn vervollständigte das Gemeinschafts-Bauwerk mit einer letzten, aber wichtigen Schraube. Vor 1 ½ Jahren zogen die ersten Bücher ein. Über 700 haben inzwischen die Leser gewechselt, schätzt die Buchfreundin, die akribisch darauf achtet, dass das Bücherangebot abwechslungsreich bleibt und keine Exemplare ungelesen im Tauschhäusle verstauben. Das Angebot ist überschaubar, ordentlich und ansprechend, das ist der Initiatorin wichtig. Vorurteilsfrei gibt sie jedem Buch eine Chance. Unterhaltungsliteratur ist bei den Leseratten am Häusle gefragter als Fachbücher, weiß sie.

Lesen gegen die Krise

Mit BookCrossing ein Buch auf Reisen schicken.

Besonderer Bedarf besteht aktuell an gut erhaltenen Kinderbüchern, für die eine extra Tauschecke reserviert ist, in der aktuell die „zauberhafte Hexe Lilli“ und Cornelia Funkes „Anna-Geschichten“ auf kleine Leser warten. „Über weitere Kinderbücher freut sich das Häusle“, betont Tanja Huttner und nennt gleich noch ein weiteres Anliegen: Für ihre ehrenamtliche Schutzmasken-Herstellung für

Arztpraxen bittet sie an der Tür des Lesehäuschens um Gummilitze-Gummibandspenden, die im Briefkasten abgelegt werden können. Die derzeit rege Büchertausch-Aktivität am Häusle macht eine positive Nebenwirkung der Corona-Krise deutlich: Die Menschen lesen in diesen Zeiten wieder mehr. Tanja Huttner über ihr eigenes geändertes Leseverhalten: „Sonst lese ich regelmäßig und überwiegend in der S-Bahn auf meinem fast einstündigen Arbeitsweg.“ Doch durch die geänderten Lebensverhältnisse greift sie in diesen Tagen zuhause wieder häufiger zum Buch und geht dafür auch mal gerne früher zu Bett. Ihr aktueller Begleiter: „Ein deutsches Klassenzimmer“ von Jan Kammann. Der Autor ist Lehrer von 30 Schülern aus 22 Nationen. Kammann bereiste diese Nationen, um mehr Verständnis für seine Schüler zu bekommen und schrieb darüber ein Buch. – Vielleicht demnächst der neue „Bestseller“ im Leseglück-Häusle?

Ein Buch kommt rum Übrigens: Aktuell im Leseglück-Lankwitz-Bücherhäusle eingestellte Bücher sind unter www.bookcrossing.com/ hunt/28/284/140663/838106 aufgelistet. Um sein gewähltes und nach dem Lesen weitergegebenes Leseglück-Buch auf eine nachvollziehbare Reise um die Welt via BookCrossing schicken zu können, hat jedes Exemplar ein Etikett mit eigener BCID-Ident-Nr., die zusammen mit seinem Fundort und -datum unter www.bookcrossing.com angegeben werden kann. – So ist Spannung auch nach der Lektüre garantiert. Denn wer weiß, vielleicht entsteht daraus ein lebhafter Kontakt zu einer Leseratte gleichen Lesegeschmacks am anderen Ende der Welt? � Jacqueline Lorenz

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Berlins erste Professorin Lydia Rabinowitsch-Kempner widmete sich der Erforschung der Tuberkulose Die Wissbegier war ihr vermutlich in die Wiege gelegt worden, lydia Rabinowitsch wurde 1871 als eines von neun Kindern eines litauischen Brauereibesitzers geboren. Sie besuchte das Mädchengymnasium ihrer Heimatstadt Kowno und begeisterte sich vor allem für die Naturwissenschaften. Anschließend wollte sie ein Studium aufnehmen, das war jedoch sowohl in Russland als auch in Preußen für Frauen nicht möglich. Die Schweiz war fortschrittlicher und da Frauen dort zum Studium zugelassen waren, ging lydia nach Zürich und Bern. Dort besuchte sie die naturwissenschaftlichen Vorlesungen und schloss das Studium mit ihrer Dissertation über die „Entwicklungsgeschichte der Fruchtkörper einiger Gastromyceten“ mit summa cum laude ab.

Unbezahlte Arbeit in Berlin Nach dem Studium arbeitete sie in Berlin bei dem Nobelpreisträger Robert Koch. Es war zwar eine Ehre, als einzige Frau dort arbeiten zu dürfen, allerdings wurde lydia Rabinowitsch nicht für ihre Arbeit bezahlt. Sie hatte eine unbezahlte Assistentenstelle. Die junge Wissenschaftlerin entschloss sich zu einem Aufenthalt in Amerika, da ihr in Deutschland keine wissenschaftlichen Freiheiten gelassen wurden. Sie besuchte das weltweit erste Medizin-College für Frauen in Philadelphia. Beim Aufbau einer Abteilung für Bakteriologie war sie dabei und erhielt eine Assistenzprofessur. Die Semesterferien verbrachte

sie in Berlin, wo sie den jungen Wissenschaftler Walter Kempner kennen lernte, der bei Robert Koch arbeitete. Die Beziehung zu Walter Kempner führte dazu, dass sie endgültig nach Berlin zurückkehrte, wo ihre Professur nicht anerkannt war. 1898 heirateten lydia und Walter.

Entdeckung des Ansteckungsweges Ein großes gesundheitliches Problem im dicht bevölkerten Berlin war die Tuberkulose, deren Herkunft noch unbekannt war. Auch Robert Koch suchte mit seinen Mitarbeitern nach der ursache. 1882 entdeckte Robert Koch das Tuberkelbazillum als ursache der Krankheit. Für diese Entdeckung erhielt er 1905 den Nobelpreis für Medizin. Doch anfangs fehlte das Wissen über die Übertragung. 1895 fand lydia erstmals Tuberkeln in Butter. Nach ihrer Rückkehr aus den uSA forschte sie weiter und kam zu der Überzeugung,

dass die Tuberkeln aus der Milch infizierter Rinder bei Menschen doch zur Tuberkulose führen würden. Robert Koch beauftragte sie, weitere untersuchungen in der Richtung anzustellen. um die Bakterien abzutöten, wurden verschiedene Erhitzungsverfahren ausprobiert - so lange, bis wirklich alle Keime in der Milch abgetötet waren. Die Entdeckung führte dazu, dass Milch bis heute pasteurisiert wird. Durch die Forschungen wurde lydia bekannt und das institut gelangte zur Berühmtheit. lydia Rabinowitsch-Kempner wechselte später von dem institut von Robert Koch in das Pathologische institut.

Kempners in Lichterfelde 1911 mietet die Familie mit ihren drei Kindern ein Haus in der Potsdamer Straße  58a in Groß-lichterfelde. 1912 wurde ihr von Kaiser Wilhelm ii. als erster Frau in Deutschland der Professorentitel verliehen. in ihrem Haus verkehrten viele Frauen mit einer akademischen Ausbildung und Kempners engagierten sich für eine Stiftung, die das Studium von Frauen förderte. 1920 starb ihr Mann Walter mit nur 50 Jahren an Kehlkopftuberkulose, kurz zuvor konnten sie das lichterfelder Haus noch kaufen. Jetzt stand lydia mit drei Kindern alleine da. Sie bekam eine Direktorenstelle des Bakteriologischen instituts im Krankenhaus Moabit. Mit ihrer Arbeit und als Herausgeberin der „Zeitschrift für Tuberkulose“ finanzierte sie den lebensunterhalt der

Familie und die Ausbildung der Kinder. Tragisch war, dass auch die Tochter Nadja im Jahr 1932 an Tuberkulose starb. So verlor die Familie zwei Mitglieder durch die Krankheit, die sie so bekämpft hatten. Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wurde lydia zwangsweise in den Ruhestand versetzt. ihre Zeitschrift musste sie ebenfalls in andere Hände geben. lydia selbst war an Brustkrebs erkrankt und zu schwach für eine Flucht. Sie starb 1935 in Berlin. ihre Söhne, der Arzt Walter und der Jurist Robert - dessen Patenonkel Robert Koch war - konnten rechtzeitig aus Deutschland in die uSA fliehen. Robert W. Kempner wurde uS-Bürger und als stellvertretender Hauptankläger 1947/1948 ein wichtiger Teil der Nürnberger Prozesse. Er bekam 1984 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach seinem Tod 1993 erfolgte die Beisetzung auf seinen Wunsch hin auf dem Parkfriedhof lichterfelde, in dem Grab, in dem auch sein Vater, seine Mutter und seine Schwester beerdigt wurden. Seit 1995 ist es ein Ehrengrab der Stadt Berlin. im Jahr 2016 benannte man eine Straße in der Europa-City in Berlin-Mitte nach ihr. lediglich ein Schild neben ihrem Foto und ihr Name auf der Berliner Gedenktafel für jüdische Mitarbeiter im Krankenhaus Moabit rufen lydia Rabinowitsch-Kempner in Erinnerung. Nach ihrem Sohn Robert W. Kempner wurde im Jahr 2003 eine Straße in der Nähe des Dahlemer Wegs benannt.

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Ein Leben für die Kranken Rittberg-Krankenhaus wurde nach engagierter Adliger benannt Eigentlich wollte die junge Gräfin Hedwig von Rittberg (1839 – 1896) den neuen Beruf der Diakonisse ergreifen. Doch der Vater verweigerte ihr, der jüngsten von elf Kindern, die Erlaubnis. So begann die junge Frau nach dem abgeschlossenen Besuch der Höheren Töchterschule in liegnitz/ Schlesien damit, erkrankte Verwandte zu pflegen.

Die Plastik „Der barmherzige Samariter“ wurde im Jahr 1954 von Kurt Zimmermann geschaffen. Sie steht auf dem Gelände des früheren Rittberg-Krankenhauses an der Carstennstraße.

Haupteingang des früheren Rittberg-Krankenhauses, entworfen vom Architekten Theodor Thöns.

Der Ausbruch des preußisch-österreichischen Kriegs ermöglichte ihr, eine Ausbildung zur Krankenpflegerin zu absolvieren. in der Kürassierkaserne in Breslau eignete sich Hedwig von Rittberg das Wissen über diesen Beruf an. Anschließend arbeitete sie drei

Monate lang im lazarett und wurde dafür mit dem luisenorden 1. Klasse ausgezeichnet. Zurück im heimischen liegnitz pflegte sie weiter ihre kranken Angehörigen. Schließlich drängte ihre Familie darauf, dass sie in das Stift Tschirnau eintrat.

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Doch sie war nicht lange Stiftsdame, denn im Jahr 1870 wurde die adlige Krankenpflegerin nach Berlin bestellt. Die Kaiserin selbst verfügte, dass Hedwig von Rittberg als Oberin das neue Augusta-Hospital in Berlin-Mitte betreuen soll. Dort wurden auch die

verwundeten Soldaten aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 gepflegt. ihr Engagement bringt der Oberin von Rittberg weitere Auszeichnungen ein – das bayerische Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen, die Kriegsgedenkmünze für

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Gazette Steglitz  |  Juli 2020  |  11 Nichtkombattanten und das französische Verdienstkreuz.

Erster Hilfsschwesternverein in Berlin Als sich Hedwig von Rittberg während einer Reise über die

kenhauses in Köthen übertragen. 1875 ging sie erneut nach Berlin, wo sie gemeinsam mit zwei weiteren Krankenpflegerinnen einen Hilfsschwesternverein – den ersten in der Stadt – gründete. Sie hatte eine Einzimmerwohnung in der Möckernstraße, von der aus sie die Betreuung von Hilfsbedürftigen organisierte. ihr standen drei weitere Krankenpflegerinnen zur Seite. Der Hilfsschwestern-Verein wurde 1882 als gemeinnützige Organisation anerkannt. im Verein wurden auch Krankenschwestern ausgebildet. 1886 wurde in Nowawes – heute Potsdam-Babelsberg – ein Erholungsheim für alte und kranke Vereinsschwestern eingeweiht. Dort starb Gräfin Hedwig von Rittberg im Jahr 1896. ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Klein-Glienicke.

Rittberg-Krankenhaus

deutschen Diakonissen- und Ordensanstalten informierte, berief Kaiserin Augusta eine andere Oberin. Daraufhin bat Hedwig von Rittberg um ihre Entlassung. Zunächst ging sie zurück in ihre Heimat liegnitz und legte ein pharmazeutisches Examen ab. ihr wurde die leitung des Kreiskran Nach ihr wurde das Rittberg-Krankenhaus in der Carstennstraße in lichterfelde benannt. Der repräsentative Bau wurde 1904 als homoöpathisches Krankenhaus erstellt. Doch während des Ersten Weltkriegs musste es schließen, das Konzept erwies sich als nicht wirtschaftlich. 1918 kaufte die Rote-Kreuz-Schwesternschaft Rittberg – die Schwesternschaft hatte sich 1898 dem Roten Kreuz angeschlossen – das Krankenhaus und bildete dort Krankenschwestern aus. 1928 kam ein Neubau an der Berner Straße dazu, in dem ein Kinderkrankenhaus untergebracht wurde. im Zuge der Krankenhausreform im Jahr 1995 erfolgte die Schließung des Rittberg-Krankenhauses, das von da an bis 1999 leer stand und zeitweise als Kulisse für Krankenhausfilme genutzt wurde. Seit 2001 ist es Verwaltungssitz für das Rote Kreuz.

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Der Kasernenturm in Lankwitz steht unter Denkmalschutz.

Ein Kasernenturm in Lankwitz In dem Ortsteil war einst die Flak untergebracht Ein Baudenkmal an der Eiswaldtstraße/Gallwitzallee: Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Kaserne, deren Turm noch weithin zu sehen ist, in lankwitz gebaut. Die Gemeinde erhoffte sich dadurch mehr Einnahmen, auch die dort stationierten Offiziere sollten jungen lankwitzerinnen die Möglichkeit auf eine gute Partie eröffnen. Zunächst zog die Garde-Train-Abteilung unter leitung von General Eiswaldt hierher um. Sie war vorher in Tempelhof stationiert. Die Train-Soldaten waren für die Versorgung und den Nachschub für die kämpfenden Truppen zuständig. Sie bauten und unterhielten Feldküchen und Feldbäckereien, sorgten für die Nachlieferung der Munition, kümmerten sich um die Buchführung und ersetzten gefallene Pferde aus den mitgeführten sogenannten fliegenden Pferdedepots. Nach Kriegsende stellte die Garde-Train-Abteilung ein Gefallendenkmal auf: „ihren im Weltkriege 1914 – 1918 gefallenen Kameraden. Die Garde Train Abteilung.“ Ab 1935 wurde im Zuge der Kriegsvorbereitungen das Flakregiment 12 in der Kaserne stationiert. Ein Grund für die Wahl dieses Orts war, dass bereits gut ausgerüstete Kasernen bereit standen. Auch vermutete

Das Denkmal für die gefallenen Flaksoldaten aus dem Zweiten Weltkrieg. Fotos: Polizei Berlin niemand, dass das abgelegene lankwitz Ziel von Bombenangriffen werden würde. Dennoch ließ das Regime nach den ersten luftangriffen vermehrt luftschutzbunker bauen – auch in lankwitz. Der Bunker, in dem sich nach dem Krieg ein Mitropa-Hotel befand, steht noch heute auf dem Gelände an der Eiswaldtstraße. Zwölf Jahre nach Kriegsende ließen ehemalige Flaksoldaten ein Denkmal für die Gefallenen des Regiments errichten. Heute sind in den früheren Kasernengebäuden die Polizeidirektion 4 und das Bürgeramt untergebracht. Der um 1935 erbaute Turm der Kaserne steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz, genau wie der 1940 erbaute Hochbunker.

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1 | Gazette Zehlendorf 12  |  Gazette Steglitz  |  Juli | Juli2020 2020

Digitalisierung von Verwaltung und BVV Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Seit Jahren gibt es zahlreiche Projekte für eine stärkere Digitalisierung der Berliner Verwaltung, die bisher allerdings in vielen Fällen nur mit Verzögerung in Angriff genommen wurden. Die Krise der Coronavirus Pandemie der letzten Monate offenbarte nun die vorhandenen Defizite in dieser Frage. Es mangelt an der technischen Ausstattung, der Leistung der öffentlichen Netze und an notwendigen gesetzlichen Regelungen. Im Folgenden nehmen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf zu diesem Thema Stellung.

CDU-Fraktion Wer einen internationalen Führerschein benötigt und noch die alte graue „Pappe“ besitzt, erlebt im Bürgeramt eine Sternstunde: ein neuer Kartenführerschein muss her, fälschungssicher mit digitaler Unterschrift und biometrischem Foto, die Pappe wird zum Museumsstück gestempelt. Mit der neuen Karte muss man dann ein weiteres Mal ins Bürgeramt. Und dort tragen Mitarbeiter alle Daten, per Hand und mit Stift, vom neuen Kartenführerschein auf – genau – eine graue Pappe ein. Corona legt die digitalen Schwächen der Verwaltung offen. Das rot-rot-grüne Berlin hat ein „E-Government-Gesetz“ aber keine digitale Akte. Zwar kann man online vieles beantragten, das meiste ist jedoch nicht praxisrelevant. Estland kann es: wird ein Kind geboren, entsteht die Geburtsurkunde automatisch, niemand muss auf ein Amt, keiner muss ein Formular ausfüllen und mehrwöchige Wartezeiten, wie in Steglitz-Zehlendorf, gibt es auch nicht. Und das Kindergeld wird automatisch in die Wege geleitet. Verwaltung ist zu oft mit sich selbst beschäftigt. Ein „Neustaat“ muss her. Die CDU hat dazu mehr als 100 Vorschläge gemacht. Setzen wir sie in Berlin um! Bernhard Lücke Berlin

SPD-Fraktion

Die aktuelle Corona-Krise macht uns die herausragende Bedeutung einer flächendeckenden und tiefgreifenden Digitalisierung von Verwaltung anschaulich. Im Arbeitsalltag des 21. Jahrhunderts müssen alle Mitarbeitenden der modernen Verwaltung sowie die Leitungsebene über die Möglichkeit verfügen, jedes wichtige Anliegen aus der Ferne zu bearbeiten und relevante Entscheidungen ohne ständige Präsenz in ihrem Büro zu treffen. Vergangene Monate

Verfügung stellen können, auch während der Krise. Aber die Erkenntnisse der Krise machen Hoffnung: An vielen Einrichtungen werden nun Lösungen forciert. Wir werden dafür sorgen, dass wir das wachsende Know-how zusammenbringen und nutzen! Lukas Uhde Alternative

haben uns gezeigt: der Nachholbedarf in der Verwaltung ist hier in allen Teilbereichen immens, angefangen mit mobilen Geräten und bis zu sicheren Telekommunikationskanälen. Die SPD-Fraktion widmet sich konsequent dieser Problematik und stellte sie im Mittelpunkt ihrer Großen Anfrage in der BVV im Mai. Auch die Bezirksverordneten haben im Rathaus Zehlendorf trotz eines Prüfantrags, von der SPD-Fraktion initiiert und im Vorjahr einstimmig beschlossen, immer noch keinen gesicherten Internetzugang per WLAN und müssen auf private Alternativen zurückgreifen. Das kann kein Dauerzustand in der BVV-Arbeit sein! Digitalisierung bietet uns enorme Chancen, alle Prozesse effizienter zu gestalten. Steglitz-Zehlendorf darf diese Entwicklung nicht verpassen! Dmitri Stratievski

B‘90/Grünen-Fraktion Bereits vor der Coronakrise war die Digitalisierung der Verwaltung die große Mammutaufgabe unserer Zeit. Die Krise führt uns vor Augen, wie fatal es ist, dass wir auf diesem Gebiet zu langsam voranschreiten. Noch immer sind zu viele Verwaltungsaufgaben nicht digital möglich, sei es durch fehlende Dienstvereinbarungen oder durch die schleppende Einführung des Berlin-PCs. Wer funktionierende Digitalisierung will, muss sie bezahlen. Stattdessen fehlten der zuständigen Abteilung 45 Mio. Euro im Jahr, um bei der Umsetzung zügig voranzukommen. Es ist für uns Bezirkspolitiker*innen frustrierend zu hören, dass die Einführung des standardisierten Berlin-PCs„nicht mehr planbar“ ist und die Einführung der längst überfälligen E-Akte in 2023 auf der Kippe steht. Es ist den fleißigen Mitarbeiter*innen in der Verwaltung zu verdanken, dass wir dennoch einen akzeptablen Service für die Bürger*innen in Steglitz-Zehlendorf zur

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Die Technikfeindlichkeit ist mit den 68ern in Deutschland tief verwurzelt. Ein Fanal war das Aus der Magnetschwebebahn Transrapid im Jahr 2000. Es wurde von der damaligen rot-grünen Bundesregierung betrieben und gefeiert. Innovation braucht das Land nicht. Noch 2013 postuliert Kanzlerin Merkel„das Internet ist Neuland“. Statt eines Innovationsschubs im Land werden Leistungsträger durch höchste Abgaben zur „Republikflucht“ gedrängt. Und nun Digitalisierung? Weder Politik noch Behörden haben Ahnung und per se weder Innovationsdruck noch Fachleute oder Geld. Die Praxis schaut so aus: Wer Aufträge vergibt, hat keinen Schimmer, und der Auftragnehmer, der billigste, gibt vor Schimmer zu haben. Es gibt zahllose Probleme, eine Menge Frustration – aber wenige verdienen prächtig. Nach diesem Prinzip bauen Altparteien Flughäfen und Bahnhöfe. Digitalisierung? Wir seien technisch„kurz hinter der Karteikarte“, so eine Bezirkspolitikerin über die die Digitalisierung der Berliner Verwaltung (Tagesspiegel vom 6.4.20). Deutschland hat Fachleute für Gender-Toiletten und die Bekämpfung von Kritikern und Oppositionellen. Das muss reichen. Peer Lars Döhnert

FDP-Fraktion Wird ein mangelhafter Prozess digitalisiert, erhält man einen digitalen mangelhaften Prozess. Digitalisierung wird in der Verwaltung meist als technische Aufgabe verstanden. Natürlich müssen die technischen Voraussetzungen gegeben sein. Als Freie Demokraten (FDP) haben wir stets eine Ausstattung eingefordert, die nicht zuletzt in Zeiten der Pandemie digitales Arbeiten erst möglich macht. Auch für ein öffentliches Streaming der BVV-Sitzungen sind wir intensiv eingetreten. Allerdings haben die Be denken der Verantwortlichen bislang einen Durchbruch verhindert. Nun offenbart Corona den Rückstand schonungslos. Weder das Abfordern einfachster Bürgerdienste, noch ein Arbeiten im Homeoffice mit gesichertem Zugriff auf behördliche Datenbestände oder das Abhalten von Versammlungen mit Hilfe von Videokonferenzen, ist in Verwaltung oder BVV möglich. In den Köpfen der Verantwortlichen ist das immer noch reine Utopie. Dabei wäre die Technik relativ rasch einsetzbar. Es fehlt jedoch die Bereitschaft zum Umdenken. Ohne Prozessoptimierung und Servicebewusstsein bleibt eben auch ein digitaler Prozess am Ende immer ein mangelhafter Prozess. Andreas Thimm

Linksfraktion Digitalisierung von Verwaltung und BVV„Wir schreiben das Jahr 2020 – das Steglitz-Zehlen-Dorf, unendliche Weiten….“ – und digitale Ödnis! Nach nunmehr 14 Jahren schwarz-grüner Zählgemeinschaft stellen wir fest: Auch auf diesem Gebiet weitgehend Stillstand! Home-Office? Technische Möglichkeit zu Videokonferenzen? Livestream der BVV-Sitzung? Obwohl beide Fraktionen sich auch im dritten„Koalitionsvertrag“ 2016 für eine moderne Verwaltung auf dem neuesten Stand der Technik ausgesprochen haben. Aber Papier ist bekanntlich geduldig. Bis zum Ende der Legislatur sind es ja auch noch ein paar Monate. In der Zwischenzeit wird es für die Zählgemeinschaft genügend Entschuldigungen geben („Der Senat ist schuld!“), warum sowohl die Verwaltung – als auch die BVV-Infrastruktur digital derart schlecht aufgestellt sind. Wir wären schon froh, wenn die Weigerung aufgegeben würde, die Audioprotokolle der BVV-Sitzungen zu veröffentlichen. Alles spricht für eine Total-Verweigerung bezogen auf Transparenz gegenüber den Bürger*innen – von Barrierefreiheit beim Zugang zu Verwaltung für Mitarbeitende und sogenannte Kund*innen (die bekanntlich König*innen sein sollten) ganz zu schweigen. Gerald Bader Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/ ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/ bezirksverordnetenversammlung/

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Gazette Steglitz  |  Juli 2020  |  13

Fruchtbarkeitsschrein neben Seniorentreff Kunst von Volkmar Haase am Hertha-Müller-Haus

Bevor die Slulptur am Hertha-Müller-Haus aufgestellt wurde, stand sie in Zehlendorf Mitte. Ein großer Kubus mit unregelmäßigen Flächen und Elementen: Die Skulptur Fruchtbarkeitsschrein, geschaffen von dem Künstler Volkmar Haase, stammt aus dem Jahr 1968. In dieser Zeit ließ Haase sich von den Fruchtbarkeitsschreinen aus Japan und Indien inspirieren. Dort gibt es Tempel, in denen Fruchtbarkeitsschreine aufbewahrt werden. Allerdings streng getrennt nach weiblichen und männlichen Symbolen. Der Berliner Künstler fügte hingegen die stilisierten weiblichen und männlichen Geschlechtsteile in seiner Skulptur zusammen. Das zwei Tonnen schwere Kunstwerk aus geschliffenem Edelstahl stand zunächst am Berlin-Pavillon, nahe dem S-Bahnhof Tiergarten. Dort hatte es der Käufer, Kunsthändler Ben Wagin (auch Ben Wargin), aufstellen lassen. Der Fruchtbarkeitsschrein stand nur kurz dort – dann verlangte das Bezirksamt, dass er entfernt werden sollte. Wagin weigerte sich und

wurde vor die Wahl gestellt – die Skulptur zu entfernen oder sie an den Bezirk zu verschenken. Letzteres kam nicht infrage, denn der damalige Wert des Schreins betrug 60 000 DM. Die Streitigkeiten gingen so weit, dass das Bezirksamt einen „Kuckuck“ auf die Statue kleben ließ, weil Ben Wagin sich weigerte, 2000 DM für den Abtransport zu hinterlegen. Der Skandal ging durch die überregionale Presse. Der Kunsthändler ließ die Skulptur daraufhin am Kurfürstendamm aufstellen. Aber auch dort durfte sie nicht dauerhaft bleiben. 1971 wurde sie „in eine abgelegene Gegend“ (Die Zeit, 02.04.71), nämlich nach Zehlendorf transportiert. Schließlich fand der Fruchtbarkeitsschrein eine neue Heimat an der Argentinischen Allee in Zehlendorf, neben der Seniorenfreizeitstätte Hertha-Müller-Haus. Der 2012 verstorbene Künstler hatte sie als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Auf der Fläche mit dem Fruchtbar Skulptur „Schwingend“ an der Ronnebypromenade in Wannsee.

Skulptur „ mit Kern Rot/Blau“ im Lietzenseepark.

keitsschrein befand sich von 1933 bis 1945 ein Stein mit der Inschrift „30. Hartung 1933“, versehen mit germanischen Symbolen. Er sollte an die Wurzeln des Nationalsozialismus erinnern. Um ihn herum waren Eichen gepflanzt, die heute noch stehen. 1945 wurde der Stein eilig vergraben, was bei einem Gewicht von ca. acht Tonnen eine Mammutaufgabe gewesen sein dürfte. 2011 grub man ihn wieder aus und brachte ihn in die Zitadelle Spandau. Dort wird er im Rahmen der Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ gezeigt.

Der Bildhauer Volkmar Haase In Berlin begegnet man an vielen Orten den Werken von Volkmar Haase: Über 40 Skulpturen des Künstlers sind über die Stadt verteilt. Die B.Z. schrieb in ihrem Nachruf auf den Bildhauer: „Der Bildhauer Volkmar Haase [..] hatte Zeit seines Lebens Glück mit dem, was seine künstlerische Werkstatt verließ.“ Haase studierte an der Hochschule für bildende Künste Malerei. Als Autodidakt eignete er sich die Kunst der Bildhauerei an und eröffnete 1965 ein eigenes Atelier in Kladow. Volkmar Haase beschäftigte besonders die griechische Mythologie. In seinen Werken finden sich Motive wie Aurora, Laokoon, Skylla und Ikarus wieder. In den 1990er-Jahren widmete er sich vor allem den Wogen-Motiven mit vielfältigen wellenförmigen Skulpturen. Nicht nur Berlin, auch Brüssel, Celle, Leverkusen und weitere Städte stellten seine Skulpturen an öffentlichen Orten aus. An der Dampferanlegestelle in Wannsee steht mit „Schwingend“ eine weiteres seiner Werke. Auch diese Plastik hat eine kleine Reise hinter sich: Sie stand ursprünglich am Stadtbad Zehlendorf, dort, wo heute die Zehlendorfer Welle ist.

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RATGEBER

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Was muss in einer Patientenverfügung stehen? Pflegeexperte Birger Mählmann beantwortet die wichtigsten Fragen Ein unfall oder eine Krankheit kann jeden schnell in eine Situation bringen, in der es um leben und Tod geht und man selbst keine Entscheidungen über lebenserhaltende Maßnahmen treffen kann. Hier hilft eine rechtsgültige Patientenverfügung. Sie stellt sicher, dass Ärzte und Angehörige nach den interessen des Patienten handeln. Auch wenn sich viele vor dem Thema scheuen, ist es wichtig, für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Birger Mählmann, Pflegeexperte der iDEAl Versicherung, beantwortet die wichtigsten Fragen zur Patientenverfügung.

Was genau sollte in einer Patientenverfügung stehen? in einer Patientenverfügung legt eine volljährige Person fest, welche medizinischen Maßnahmen unternommen oder unterlassen werden sollen, wenn sie selbst nicht mehr in der lage ist, sich zu äußern oder Entscheidungen zu treffen – beispielsweise bei Gehirnschäden nach einem unfall oder im Endstadium einer unheilbaren Krankheit. in diesem Fall sind die Wünsche des Patienten für den behandelnden Arzt – und die Angehörigen – verbindlich. Deshalb ist es wichtig, für typische Krankheitsbilder wie Hirnschädigungen, Koma oder Demenz die gewünschten, aber auch die nicht erwünschten Maßnahmen möglichst detail Foto: Anja Götz / AdobeStock liert zu beschreiben: Sollen beispielsweise Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden? Sind im Notfall künstliche Ernährung, Beatmung oder starke Schmerzmittel erwünscht? Je genauer die Ausführungen, umso sicherer kann der Patient sein, dass die Behandlung auch seinen Vorstellungen entspricht. Damit Ärzte und Angehörige die Wünsche besser nachvollziehen können, ist es zudem hilfreich, wenn der Verfasser auch einen Einblick in seine persönlichen Wertvorstellungen, beispielsweise religiöse Ansichten, gibt.

Was sind die Voraussetzungen, damit eine Patientenverfügung rechtlich gültig ist? Grundlegende Voraussetzung für die Gültigkeit der Patientenverfügung ist, dass sie in schriftlicher Form festgehalten ist. Außerdem müssen die Maß nahmen detailliert aufgeführt und eindeutig definiert sein. Allgemeine und unkonkrete Formulierungen wie „ich will nicht an Schläuchen hängen“ sind unwirksam und können von den Ärzten nicht umgesetzt werden. Daher ist es empfehlenswert, sich bei der Erstellung der Verfügung professionelle unterstützung zu suchen. Erste Anlaufstelle kann dafür der Hausarzt sein, der den Patienten meist seit langem kennt. Er kann auch dabei helfen, medizinische Behandlungen, deren Auswirkungen sowie Begrifflichkeiten zu erläutern. im internet finden interessenten zudem zahlreiche Mustervorlagen. Doch Vorsicht: Diese sind unter umständen unwirksam, wenn sie nicht individuell gestaltet werden können, da bestimmte Formulierungen vorgegeben sind. Besser eignen sich vorgefertigte Textbausteine,

die nach den persönlichen Bedürfnissen zusammengestellt und verändert werden können. Zu finden sind diese zum Beispiel auf der Website des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz. Zusätzlich kann die unterschrift eines Arztes oder Notars bestätigen, dass der Betroffene bei der Erstellung seiner Patientenverfügung im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte war – sie ist jedoch nicht verpflichtend.

Kann ich eine Verfügung auch ändern? Die Patientenverfügung kann jederzeit geändert werden. Generell ist es empfehlenswert, regelmäßig einen Blick in das Dokument zu werfen, um zu prüfen: Entsprechen die beschriebenen Maßnahmen noch den aktuellen Wünschen und Vorstellungen? Wichtig ist, dass der Verfasser nach den Änderungen seine Patientenverfügung mit dem aktuellen Datum und seiner unterschrift unterzeichnet. Auch ein Widerruf der Patientenverfügung ist jederzeit formlos möglich. Übrigens: Wer eine Patientenverfügung hat, sollte immer einen Zettel in seinem Geldbeutel oder Ausweispapieren dabei haben, auf dem der Aufbewahrungsort des Originaldokuments steht – so erfahren Ärzte im Ernstfall schneller von der Existenz.

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RATGEBER

Gazette Steglitz  |  Juli 2020  |  15

Stopp, Polizei! Was Sie bei einer Polizeikontrolle rechtlich beachten müssen „Bitte folgen“ – wer diese Zeilen im Rückspiegel sieht oder mit einer Kelle aus dem Verkehr gewinkt wird, bekommt oft zittrige Knie. Ob es sich nun um eine Routinekontrolle handelt oder die Polizei einem Verdacht nachgeht: Es ist immer gut zu wissen, wie man sich bei einer Polizeikontrolle korrekt verhält. Wozu ist man als Fahrer verpflichtet? Was dürfen die Beamten verlangen und was nicht? Der ROlAND-Partneranwalt Jürgen Frenz kennt die Antworten.

Welche Papiere muss ich als Autofahrer immer dabeihaben? in Zeiten von Apps, Online-Tickets und anderen scanbaren Dokumenten ist man es kaum noch gewohnt, „reale“ Papiere mit sich zu führen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte laut Rechtsanwalt Jürgen Frenz zwei Dinge immer mit sich führen: den Führerschein und die Zulassungsbescheinigung Teil i, früher Fahrzeugschein genannt. „Kann der Fahrer bei einer Kontrolle die Dokumente nicht vorlegen, weil er diese zum Beispiel zu Hause vergessen hat, kann das als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von 10 Euro geahndet werden“, so der Anwalt. Zwar könne man die Dokumente auch nachreichen – an der Ordnungswidrigkeit ändere das jedoch nichts.

Muss ich Verkehrsverstöße zugeben, wenn die Polizei mich danach fragt? Bewegte sich die Tachonadel jetzt über oder unter der 50-StundenImpressum

kilometer-Grenze? und war die Ampel eben dunkelgelb oder etwa doch schon rot? Gerade in der Alltagshektik lassen es viele Autofahrer auch mal fünfe gerade sein. Blöd nur, wenn an der nächsten Straßenecke die Polizei auf einen wartet. Doch muss der Fahrer einen Verkehrsverstoß eigentlich zugeben, wenn die Polizei ihn danach fragt? Rechtsanwalt Jürgen Frenz gibt hierzu ein klares Nein: „Niemand ist verpflichtet, einen Verkehrsverstoß zuzugeben. Der Fahrer darf auch schweigen.“

Muss ich einem Alkohol- oder Drogenschnelltests zustimmen? Besonders in der Vorweihnachtszeit ist das Promillelevel in vielen Fahrzeugen recht hoch – hoffentlich nur bei den Beifahrern! Doch was passiert, wenn der Fahrer dazu aufgefordert wird, einen Alkoholoder Drogenschnelltest zu machen? Darf er sich diesem verweigern?„Als Verkehrsteilnehmer darf ich einen Atemalkohol- oder Drogenschnelltest grundsätzlich verweigern. Diese Tests hätten nämlich in einem Strafverfahren vor Gericht ohnehin keinerlei Beweiskraft“, so der Rechtsanwalt. Verweigert ein Verkehrsteilnehmer den Atemalkohol- oder Drogenschnelltest, so müssen die Polizisten laut dem Rechtsexperten entscheiden, ob sie einen Bluttest durchführen lassen. Dafür bräuchten sie allerdings einen richterlichen oder staatsanwaltschaftlichen Beschluss. „Wenn die Beamten keinen Richter oder Staatsanwalt erreichen und Gefahr im Verzug

Gazette Steglitz ·  Juli Nr. 7/2020 ·  40. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau.

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Es ist immer gut zu wissen, wie man sich bei einer Polizeikontrolle korrekt verhält. Foto: Gerhard Seybert / Fotolia besteht, dürfen sie ohne den Beschluss legal durch einen Arzt Blut abnehmen lassen“, erklärt der Jürgen Frenz. Hierfür müssten dann aber konkrete Hinweise auf einen Alkohol- oder Drogenmissbrauch vorliegen. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn der Fahrzeugführer eine Alkoholfahne hat oder es im Fahrzeug nach Drogen riecht.

Darf die Polizei einfach meinen Kofferraum durchsuchen? „Bitte öffnen Sie den Kofferraum“ – dieser Satz ist ein absoluter Klassiker in Krimis und Actionfilmen. Doch muss man dieser Aufforderung im realen leben eigentlich nachkommen? Rechtsanwalt Jürgen Frenz weiß: „Es gibt klare Regeln, die festlegen, was Polizisten während einer Verkehrskontrolle überprüfen dürfen. Dazu zählen die Feststellung der identität des Fahrers, die Überprüfung von Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten, die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs sowie die Fahrtauglichkeit des Fahr zeugführers.“ Das Durchsuchen des Fahrzeuginneren sowie des Kofferraums setze dagegen einen Durchsuchungsbeschluss voraus – mit einer Ausnahme: bei Gefahr im Verzug, beispielsweise wenn der Polizist den Geruch von Cannabis feststellt.

Muss der Polizist Angaben über seine Person machen? Auch wenn die Polizei als Freund und Helfer agieren sollte, zeigt sich nicht jeder Beamte von seiner besten Seite. So mancher Autofahrer würde sich nach einer Verkehrskontrolle gern beschweren. Dafür muss er aber natürlich zumindest den Namen des Polizisten wissen, gegebenenfalls auch den Dienstgrad und das Polizeirevier. Wie Rechtsanwalt Jürgen Frenz erklärt, hat man als Bürger auf diese informationen aber kein Anrecht: Seit Oktober 2017 besteht für Polizeibeamte keine legitimations- und Kennzeichnungspflicht mehr. Es genügt vielmehr, wenn sie eine Polizeiuniform tragen.

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