Gazette Steglitz - Mai 2020

Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Steglitz

Mai 2020

Steglitz Lankwitz Lichterfelde

Gutshaus Lichterfelde Nikolaus von Béguelin bekam das Gut vom preußischen König geschenkt

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Gazette Gazette Zehlendorf  |  Mai Steglitz  |  Mai 2020  |  3 2020  |  1

Liebe Leserinnen und Leser, normalerweise würde ich ihnen und Kleinigkeiten unser auge erin der Mai-ausgabe der Gazet- freuen: te einen Überblick über die 68. So wurde anfang des vergangeSteglitzer Woche mit all ihren nen Monats der Containerbau an vielfältigen, auch dezentralen, der Grundschule am Königsgraben in der Lankwitzer Veranstaltungen und Gallwitzallee fertiggeBühnen-Highlights geben. aber es ist eben so stellt. Nach nur gut vier gut wie nichts mehr norMonaten Bauzeit entmal in Zeiten dieser Corostand dort im Rahmen na-Pandemie-Krise und der Berliner Schulbauoffensive ein hochwertig so haben wir auch die und optisch ansprechenbeliebte Steglitzer Wo- Cerstin Richterche, die vom 21. Mai bis Kotowski der zweigeschossiger zum 7.  Juni im Park am Neubau, der nun die zu Teltowkanal geplant war, absa- erwartenden steigenden Schülergen müssen. Und dies ist nur eine zahlen in diesem Gebiet abfedern Maßnahme von sehr, sehr vielen kann. Er beherbergt insgesamt zur Eindämmung von Covid 19, vier Klassenzimmer und vier Horvon dem Virus, das unser aller Le- träume auf zwei Etagen für ca. ben in den vergangenen Wochen 200 Schülerinnen und Schüler. Die beherrscht und eingeschränkt hellen und luftigen Räume sind hat und auch – bei schrittweiser mit Smartboards ausgestattet. Lockerung bestimmter Maßnah- Die Treppen sind freischwebend, men – weiter beherrschen wird: wodurch Vibrationen vermieden sei es eben durch das Vermeiden werden. Bei entsprechender Sonvon Menschenansammlungen, neneinstrahlung regulieren sich Kontaktbeschränkungen, absa- die Jalousien automatisch und ge kultureller Veranstaltungen, das Erdgeschoss ist barrierefrei Schließungen von Geschäften, mit einer Behindertentoilette. Restaurants und Dienstleistun- Und ebenfalls im april begangen u.v.m. auf der einen Seite in nen in zwei Bauabschnitten die einigen Bereichen enorme Mehr- dringend erforderlichen Saniearbeit bis an die Grenzen des rungsarbeiten zur aufrechterhalLeistbaren, auf der anderen Seite tung der Verkehrssicherheit in Existenzängste, geschlossene Ki- der Hildburghauser Straße von tas, Spielplätze, Schulen und Uni- der Bezirksgrenze zu Tempelversitäten, auf unbestimmte Zeit hof-Schöneberg bis Steinheilpfad. verschobene Treffen mit Freun- Dabei handelte es sich um eine den und Bekannten, abgesagte provisorische Ertüchtigung nur Familienbesuche, Ängste um die der obersten Fahrbahndecke. Dieeigene Gesundheit und die seiner se arbeiten wurden notwendig, Liebsten und und und. weil sich der Fahrbahnzustand Man hatte oftmals den Eindruck, der Hildburghauser Straße ständass das Leben nahezu stillsteht. dig weiter verschlechterte und aber der Schein trügt, wenn auch zu befürchten war, dass bis zur eher unbemerkt hier und da Neu- endgültigen instandsetzung der es entsteht, arbeiten vorangehen Straße, die voraussichtlich nicht

vor 2022 fortgesetzt werden kann, die Fahrbahn nicht mehr durchgehalten hätte. Und vielleicht ist dem einen oder anderen aufgefallen, dass unsere Brunnen im Bezirk, für deren Kontrolle und Wartung seit 2016 die Berliner Wasserbetriebe im auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz zuständig sind, wieder sprudeln? Einer der ersten, mit denen die Brunnensaison eröffnet wurde, war der sogenannte Märchen- oder Zeli-Brunnen am Sderotplatz, unweit des Rathauses Zehlendorf. Dieser außergewöhnlich vielfältig gestaltete bronzene und etwa fünf Meter hohe Zierbrunnen wurde 1982 von der Künstlerin Brigitte Haacke-Stamm geschaffen. Er ist mit unterschiedlichen, ineinander verschlungenen, teils wasserspeienden Tier-, Menschen-, Fabel-und Phantasiegestalten bestückt, darunter z. B. Schildkröten, Frösche, Gänse und Schnecken. in seinem Zentrum steht eine hohe von Schlangen umwundene und mit weiteren Tieren bestückte Stele. Der Name des Brunnens erinnert übrigens an das einstige Zeli-Kino, das 1918 in der Potsdamer Straße  50 a im Tanzsaal des Lokals „Kaiserhof“ als erstes Kino Zehlendorfs eröffnet wurde. im Zweiten Weltkrieg wurde das „Zeli“ teilweise zerstört und -Sie werden es kaum glauben- der Kinobetrieb wurde deshalb 1943 zeitweise in den Bürgersaal des Rathauses ausgelagert, wo er sich bis 1958 als Rathaus Lichtspiele etablierte. Das traditionsreiche „Zeli“ stellte den Spielbetrieb 1972 ein, und 1975-1980 wurde das Grundstück „Zeli-Eck“ neu gestaltet. Der alte

Saalbau wurde im Zuge der Umgestaltung abgerissen und heute erinnert nur noch die Kaiserhof-apotheke mit ihrem Namen an das Lokal „Kaiserhof“. im Juni 2009 wurde in anwesenheit von Delegationen aus den beiden israelischen Partnerstädten Sderot und Kiriat Bialik der bis dahin namenlose Platz, auf dem sich der zuvor beschriebene Brunnen befindet, in Sderot-Platz benannt. Mit dem im Süden israels in der Negev-Wüste gelegenen Sderot mit seinen knapp 30.000 Einwohnern unterhält Steglitz-Zehlendorf seit 1975 eine internationale Städtepartnerschaft, übrigens der erste offizielle Vertrag zwischen einer israelischen und einer deutschen Gemeinde überhaupt. Bis heute entwickelte sich daraus u. a. ein regelmäßiger Jugendaustausch, aber es fanden auch zahlreiche Bürgerreisen und Begegnungen von Kommunalpolitikern statt. Zum abschluss noch eine Bitte: werfen Sie keine abfälle in die Brunnen. Denn leider erhalten wir als Bezirksverwaltung allzu häufig Hinweise auf entsprechende Verschmutzungen, die arbeitsintensiv beseitigt werden müssen und zum Teil sogar die Funktionalität beeinträchtigen – ganz abgesehen von dem unschönen Erscheinungsbild. Lassen Sie uns unseren Blick auch an solchen Kleinigkeiten wie sprudelndem, klaren Wasser und sauberen Brunnen erfreuen. Und vor allen Dingen: bleiben Sie gesund! ihre     Cerstin Richter-Kotowski Bezirksbürgermeisterin

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Für drei Jahre Herr von Lichterfelde Nikolaus von Béguelin bekam das Gut vom preußischen König geschenkt Ließ er das Gutshaus Lichterfelde erbauen? Oder waren es doch die von Bülows? Der Bauherr des klassizistischen Gebäudes, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts in seiner heutigen Form auf einem älteren Gebäude entstanden sein soll, ist im Dunkel der Geschichte entschwunden. Genau wie Nicolaus von Béguelin – oder auch Nicolas von Lichterfelde, an den nur noch das Familienwappen an der alten Dorfkirche erinnert.

Von der Schweiz nach Preußen

Jura, 1735 zog er nach Wetzlar, um seine ausbildung zu vertiefen. Später kehrte er in die Schweiz zurück. Dort wurde er in Streitigkeiten zwischen der Bevölkerung von Courtelary und dem Bischoff von Basel verwickelt, bei denen er sich auf die Seite der Bevölkerung schlug. Seine aussichten auf eine gute anstellung hatte er damit in der Schweiz verwirkt. Zunächst

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Seine Familie stammt aus dem schweizerischen Uradel. Doch seit anfang des 17. Jahrhunderts wurde der adelstitel bei den Béguelins nicht mehr geführt. Die Mitglieder der Familie hatten sich der Kirche und der Wissenschaft gewidmet. Nikolaus wurde 1714 in Courtelary bei Biel in der Schweiz geboren, sein Vater war dort advokat und Verwalter. Nikolaus studierte Mathematik und

Über dem Anbau am Westgiebel der Dorfkirche prangt das Wappen der Familie von Béguelin.

ging er erneut nach Wetzlar und setzte seine philosophischen und juristischen Studien fort. Sein Studienfreund Emrich von Vattel riet ihm schließlich, den Dienst als Gesandschaftssekretär für den preußischen Staat anzutreten. in dieser Position kam er mit dem preußischen Hof in Berührung. Friedrich der Große berief ihn zunächst als Mathematikprofessor an das Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin. Später bestimmte er ihn zum Erzieher des Thronfolgers, des künftigen Königs Friedrich Wilhelm ii. von Preußen.

Der Erzieher des Prinzen Gemeinsam mit dem Hauslehrer – damals Gouverneur – Graf von Bork war er für die Erziehung des Thronfolgers verantwortlich. Sein Geburtsland hatte sich mit ihm versöhnt – 1761 ernannte man ihn zum Ehrenmitglied des Großen Rats der Stadt Biel. im gleichen Jahr heiratete er Marie-Ca Schattenriss von Nikolaus von Béguelin, angefertigt von dem Künstler Johann Friedrich Unger. therine Pelloutiere, deren Vater im Zuge der Verfolgung der Hugenotten nach Berlin gekommen war. Das Paar bekam vier Kinder. Für die Bildung des Prinzen war er immerhin bis 1764 verantwortlich. Das Ende kam laut der Legende plötzlich und Béguelin war daran unschuldig. Eines Tages

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Gazette Steglitz  |  Mai 2020  |  5 fragte der Prinz den Grafen von Bork, ob ein kriegerischer oder ein friedlicher König den Vorzug verdiene? Der Graf entschied für den friedlichen König, da er seine Völker glücklich machen würde. Diese Antwort wurde Friedrich II. hintenherum zugetragen. Bald darauf fielen sowohl Bork als auch Béguelin – der der Unterredung gar nicht beigewohnt hatte – in Ungnade und beide wurden vom Hof entlassen. Doch wahrscheinlicher ist, dass der König mit der Erziehungsleistung der beiden Männer unzufrieden war und die Stellen deshalb anders besetzte.

Ein Gut aus Dankbarkeit Nach seiner Entlassung vom preußischen Königshof widmete sich Béguelin der Akademie der Wissenschaften. Er verfasste eine Reihe von mathematischen Abhandlungen, unter anderem über algebraische Analyse und Wahrscheinlichkeitsrechnung, philosophischen und physikalischen Abhandlungen. In seinen letzten Lebensjahren war er der Direktor der Akademie. Als Friedrich Wilhelm  II. König von Preußen wurde, hatte er seinen früheren

Das Gutshaus Lichterfelde. Möglicherweise hat Nikolaus von Béguelin mit seiner Familie schon in dem Gebäude gewohnt. Erzieher noch nicht vergessen. Aus Dankbarkeit überreichte er der Familie im Jahr 1786, als er den Thron bestieg, die preußische Adels­urkunde. Außerdem schenkte er Nikolaus von Béguelin das Gut Lichterfelde. Dieses hatte Friedrich Wilhelm  II. der

Familie von Bülow eigens abgekauft, um seinen verehrten Lehrer zu beschenken. Dieser hatte nur noch drei Jahre lang Freude an seinem Besitz. 1789 starb Béguelin. Der König soll lange an seinem Sterbebett gesessen haben. Sein Sarg wurde im eigens

dafür errichteten Gruftanbau der Dorfkirche bestattet. Später folgten die Särge seiner Frau und seines Sohnes Heinrich. Ende der 1930er-Jahre baute man diesen Gruftanbau zum Vorraum der Kirche um, unter dem sich die Särge heute befinden.

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Not-OPs für Toaster & Co in Lichterfelde-West Ehrenamtliche Tüftler retten im RepairCafé so manches Lieblingsstück Jeweils am zweiten Montag im Monat öffnet im Obergeschoss des Kultur-Bahnhofs das RepairCafé von 18 – 21 Uhr seine Türen für Menschen mit defekten Haushaltsgeräten, Spielzeug oder Lampen. Dafür zeigen ehrenamtliche Experten nach Feierabend vollen Einsatz und verlängern mit Lötkolben, Know-how und oft einfachen Mitteln so manch Geräteleben. ihnen voran stehen Rüdiger K. Büttner, Entwicklungs-ingenieur, und seine Frau Carola, Notar-Fachangestellte, die das in Berlin erste und bis heute einzige eigenständig geführte RepairCafé im Jahr 2016 gegründet haben. Was in Berlin-Schöneweide und mit einem Team von vier Leuten begonnen hat und im Heimatmuseum Steglitz größer wurde, zog vor über drei Jahren ins geräumige Obergeschoss des

Carola Büttner und Team, bei Organisation und KlientenBetreuung ganz vorn.

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Bahnhof Lichterfelde-West und zählt inzwischen 13 ehrenamtliche Tüftler. als Mitglied im Dachverband Steglitz-Zehlendorfer Seniorenvereinigungen kann das RepairCafé für eine geringe jährliche Gebühr ans Bezirksamt die Räume mietfrei nutzen. Viele Stammklienten des RepairCafés – überwiegend Senioren, aber auch zunehmend jüngere

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Gazette Steglitz  |  Mai 2020  |  7 dem sie ihren Mitgliedern Leitfaden und Tipps zur Organisation und Realisierung eines nicht kommerziell betriebenen RepairCafés an die Hand gibt. Darauf berufen sich als Mitglieder auch die Büttners, beispielsweise wenn es um die Hausordnung oder das Café-Logo geht.

nioren auch Berufstätige nutzen können, rund 25  Klienten pro abend. an Büttners Seite ein verlässliches Team, man kennt sich seit Jahren: Experten für die Reparaturen – Techniker, Elektriker, Mechaniker – sitzen am arbeits Ankommen mit Kaffee und Kuchen

Bei Kaffee gemütlich ankommen, bevor´s losgeht. Bezirksbewohner – wollen längst nicht mehr auf diese ebenso fachkundige wie herzliche Hilfe bei Problemen mit ihren Lieblingsstücken verzichten, liegt die Erfolgsquote dieses kostenfreien Reparatur-Service im Schnitt doch bei 70 Prozent.

Wegwerfen war gestern in ganz Berlin gibt es weitere 25  RepairCafés, überwiegend von Trägern und Organisationen betrieben, wie Rüdiger Büttner erklärt. Das erste europäische RepairCafé initiierte Martine Postma 2009

in amsterdam, woraus sich die Stiftung RepairCafé entwickelte. Ziel dieser Café-art ist es, über gemeinsames Reparieren von alltagsgegenständen in gemütlicher atmosphäre auf lokaler Ebene verstärkt Nachhaltigkeit zu etablieren sowie Gemeinschaft und Wertschätzung zu fördern. Der Erfolg der ersten Einrichtung brachte europaweit weitere RepairCafés hervor. Potentiellen ehrenamtlichen RepairCafé-Gründern bietet die Repair-Café-Community der Stiftung inzwischen Unterstützung und austauschmöglichkeit, in Der Montagabend im März ist regnerisch, Corona macht von sich reden. Dennoch – zu Büttners RepairCafé nach Lichterfelde-West kommen an diesem abend alle bereits Wochen vorher telefonisch angemeldeten Besucher mit ihren elektrischen „Sorgenkindern“ aus Haushalt und alltag, von der Lampe bis zur Retro-Kaffeemühle. Rüdiger Büttner kommt aus der industrie und organisiert ehrenamtlich, aber straff Voranmeldung, aufbau, Einteilung der Experten und abbau, packt wie seine Frau kräftig mit an. „Denn ein RepairCafé ist nur so gut wie seine Leute“, betont er. Der Café-Termin ist extra um 18 Uhr angesetzt, damit ihn neben Se Tüftler Rüdiger K. Büttner (r.) und Patrik von Keller. tisch, dahinter Frauen wie Carola, die ihre augen überall haben und dafür sorgen, dass sich die Besucher wohl fühlen. Die Wartezeit, bis man zum Experten beordert ist, wird im Vorraum überbrückt, auf ausgedienten, aber urigen S-Bahn-Bänken bei Kaffee und Kuchen, selbstgebacken von Teammitgliedern. Donauwelle und Buttercreme-Muffin bekommen anerkennung,

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8  |  Gazette Steglitz  |  Mai 2020 man findet ins Gespräch. Gastfreundschaft wird großgeschrieben. Für Eilige heißt es, ankommen und entschleunigen.

Kaputt isset schon, kaputter jeht nich… Dieser Spruch ist mit einem Augenzwinkern Motto für Büttner &Co. Umso besser, wenn dann doch noch was zu machen ist. Viele Klienten sind öfter da: So auch Frau Doktor, genau vor einem Jahr war sie 500. Besucherin im RepairCafé, mit Primel und kleinem Geschenk vom Team bedacht. Heute ist es eine Lampe, an der der Schwenkarm gebrochen ist. „Bei den Lampen meiner Eltern, die ich sonst hergebracht habe, konnte immer geholfen werden“, erklärt sie. Heute klappt es nicht, Schweden lässt grüßen. Doch sie will mit einem anderen Stück bald wiederkommen. Und dann ist da Patrik von Keller, Mitbegründer des Lichterfelder RepairCafés, mit einem Lautsprecher seiner Haushaltshilfe. Alleine das Öffnen des Gerätes, um an die Schrauben zu gelangen, erfordert Geschick und Erfahrung, beides hat Rüdiger Büttner reichlich, Patrik assistiert. Die Membrane ist ausgeschlagen, da kann auch der Experte nichts mehr machen. „Selbst, wenn hier nichts mehr geht: Dann weiß der Besitzer wenigstens, dass er das Teil nun mit gutem Gewissen entsorgen kann“, erklärt er und hat beim nächsten Klienten ein echtes Erfolgserlebnis: Der Toaster war runtergefallen, nichts ging mehr. – Von Rüdiger auseinandergebaut und Fehler erkannt: Die Toasthalterung war nur ausgehakt, – morgen früh gibt´s wieder knusprigen Toast, Daumen hoch! Es wird gescherzt und gefachsimpelt, Werkzeug weitergereicht. Ehrensache, jeder Experte hat sein eigenes Handwerkszeug dabei, doch im Wandschrank verwahrt Rüdiger einen wertvollen „Not-Fundus“ mit Netzadapter und Lötkolben. Er erzählt: „Manches bekommen wir aus Betriebsoder privaten Haushaltsauflösungen. Neben dem passenden Werkzeug aber besonders wichtig: Unsere Experten trauen sich was, haben keine Angst. Dadurch entdecken sie manchen Fehler, der bei zu zaghafter Herangehensweise verborgen geblieben wäre.“

Rettung von Sibylle´s Lieblingsstück.

In Arbeit: Gertrauds RetroKaffeemühle aus den 50ern.

So konnte vor kurzem auch ein uralter Puppenherd wieder zum Kochen gebracht werden. Während in Lichterfelde-West eher defekte Haushaltsgeräte und Lampen vorgestellt werden, sei der Bedarf in den weiteren RepairCafés Berlins ganz anders, wie Büttner erzählt. So würden in

Café der Erfolgserlebnisse

Bernd hat´s geschafft: Das Bäumchen leuchtet wieder. typischen Studenten-Wohnbezirken eher Näharbeiten verlangt, da dort der Euro nicht so locker sitzt. Und in Bezirken mit jungen Familien boome das Spielzeug-Reparatur-Angebot. In Steglitz-Zehlendorf ist eher älteres, weibliches Klientel unterwegs. Männern sei es peinlicher, technische Hilfe zu suchen. Nach und nach nutzten das Repair-Angebot auch Jüngere, da sie im Einsatz gegen die Ressourcenkrise immer stärker auf Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung setzen.

Sibylle hat Glück: Ihr Kassetten-Radio hat über 30 Jahre auf dem Gehäuse. „Es passt genau auf mein Regal und ist so herrlich einfach zu bedienen. Moderne Geräte sind mir technisch viel zu aufwendig“, verrät sie. Jetzt leiert am Gerät der Ton. Kein Problem für Gerhard, er weiß: „Hier lernt man selbst immer noch dazu.“ Bald ist der Fehler gefunden. Die Tonköpfe sind´s. Mit Alkohol werden sie gereinigt, Kontakte werden befestigt; den letzten Schliff gibt Kontaktspray. Sibylle strahlt, als klare Töne zu hören sind, und auch Gerhard ist zufrieden. 20 Minuten hat der Eingriff am „offenen Geräteherzen“ gedauert, Pfusch bekommt in Büttners RepairCafé keine Chance. Gertraud ist mit ihrer elektrischen Retro-Kaffeemühle aus den 50ern, die keinen Pip mehr sagt, vorbeigekommen. Technik-Experte Lutz-Michael erklärt: „Da ist noch richtig Technik drin.“ Einen neuen Kondensator hat Gertraud schon besorgt. Der Lötkolben dampft, doch auch nach dem Einbau will das gute Stück noch nicht so richtig. – Das Schneidemesser muss raus, um an alle Kontakte gelangen zu können. Doch das passende Werkzeug, um den komplizierten Haltemechanismus zu knacken,

hat Lutz-Michael zu Hause. Sein Ehrgeiz ist geweckt. Gertraud vertraut ihm ihr Lieblingsstück bis zum nächsten RepairCafé-Termin an. Und dann ist da das Lichtblüten-Bäumchen, das nicht mehr leuchten will. Kurzerhand wird ein neues Netzteil aus Rüdigers Ersatzteillager angebaut, das den defekten Stecker überbrückt, und Bäumchen und Besitzerin strahlen wieder. Nebenan laufen die Forschungsarbeiten an einer Nähmaschine, Fachgebiet des Repair-Cafés in Lichterfelde-West, das mehrere Nähmaschinenfachleute wie Eveline an der Hand hat. Die Diagnose, weshalb sich der Unterfaden nicht mehr aufspulen lässt, sagt: Das Gerät ist verzogen, die Experten sind an ihre Grenzen gekommen. Pro Repair-Montag kann immer nur eine Nähmaschine wegen der komplizierten Technik vorgestellt werden, Interessenten sollten sich daher auf längere Wartezeiten einstellen. Carola Büttner erklärt: „Wir wünschen uns, mehr Menschen in unserem Kiez zu erreichen und dazu zu bewegen, sich mit Hilfe unseres RC-Expertenteams an der Abfallvermeidung zu beteiligen und gleichzeitig ihre liebgewonnenen Spielzeuge, Elektro- und Haushaltsgeräte, Lampen, Radios usw. wieder funktionsfähig, also repariert, zu erhalten. Oft gelingt uns das mit einfachsten Mitteln. Und ohne, dass unseren Mitbürgern dadurch Kosten entstehen, denn wir arbeiten alle ehrenamtlich und somit unentgeltlich. Wobei wir uns über Spenden natürlich freuen, damit wir Werkzeuge ersetzen und neue Materialien kaufen können.“ Übrigens: Rüdiger Büttner bietet in Kooperation mit der Volkshochschule im Bürgertreff Lichterfelde-West Lötkurse für Anfänger*innen, Kursentgelt: 9,89 €/Person + 5 € Bausatz-Kosten. Nächster Termin (unter Vorbehalt): 28.  Mai 2020 von 18 – 21 Uhr. Rechtzeitige Anmeldung unter Telefon 030 – 90299 5020. Anmeldungen zum RepairCafé unter Telefon 0157 / 816 946 34. – kein AB, es wird zurückgerufen oder über E-Mail: repaircafe@ bastler-beutel.de. � Jacqueline Lorenz

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Partner in Krisenzeiten: Das Robert Koch-Institut Nicht nur in Corona-Zeiten auf allen Ebenen im Einsatz für die Gesundheit Eines der weltweit ältesten biomedizinischen institute macht in Corona-Zeiten täglich von sich reden. aber nicht nur in Krisenzeiten steht das Robert Koch-institut (RKi) als Bundesoberbehörde für infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten sowie als zentrale Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland hinter der Bevölkerung, um sie vor bedrohlichen Krankheiten zu schützen, den Gesundheitszustand zu verbessern und transparent aufzuklären. Dazu forschen am RKi rund 1.200 Menschen aus 90 verschiedenen Berufen, darunter ca. 450 Wissenschaftler und Doktoranden. als zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention hat das institut, das direkt dem Bundesministerium für

Hauptsitz des Robert Koch-Institut am Nordufer in Berlin-Wedding. wissenschaftliche Untersuchung und die analyse sowie Bewertung hochgefährlicher, sich weitverbreitender Krankheiten von hoher öffentlicher und gesundheitspolitischer Bedeutung geht.

Frühwarnsystem mit „Antennenfunktion“

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Mikrobiologe und Präsident des Robert Koch-Institut. Foto von 2016: Andrea Schnartendorff / RKI Gesundheit unterstellt ist, weitere wichtige aufgaben als zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung und Beratung zu erfüllen. Das RKi ist im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung hochqualifizierter vorrangiger ansprechpartner, wenn es um die

Gemäß seinem auftrag beobachtet das RKi das auftreten von Krankheiten und relevanten Gesundheitsgefahren in der Bevölkerung, leitet aber auch wissenschaftlich begründete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ein. So wird das institut tätig auf den Gebieten Erkennung, Verhütung und Bekämpfung, führt epidemiologische Untersuchungen durch, einschließlich Erkennung und Risiko-Bewertung, und ist für Berichterstattung und Risiko-Erfassung zuständig. in der Corona-Krise spielt das RKi eine wichtige Rolle zur kontinuierlichen Erfassung der aktuellen Lage der Virus-ausbreitung – insbesondere in Deutschland – zur Bewertung der verfügbaren informationen und zur Risikobewertung für die deutsche Bevölkerung sowie die Erteilung von

Empfehlungen, die einer schnellen Virus-ausbreitung entgegenwirken sollen.

Dreimal in Berlin Die Welt wandelt sich, und so müssen sich auch institutionen wandeln, um Schritt halten zu können. Das weltweit mit Public-Health-akteuren, Fach-Medizinern, internationalen institutionen, Gremien und Kommissionen vernetzte RKi hat sich nicht von ungefähr zum weltweit anerkannten institut für die Gesundheit der Bevölkerung entwickelt, dabei immer wieder neue Herausforderungen angenommen, eigene Forschungsansätze kritisch hinterfragt und weiterentwickelt. 1891 gegründet, gilt es heute als eine der weltweit ältesten Forschungseinrichtungen im Bereich der Biomedizin, das eigenverantwortlich und unabhängig arbeitet. Dabei ist es dem institut wichtig, Verantwortung auf globaler Ebene zu übernehmen, besonders wenn es um bedrohliche Gesundheitskrisen wie Corona geht. Diese Krisen gemeinsam mit den betroffenen Ländern zu bewältigen, ist gerade derzeit ein wichtiges Ziel

Foto: Manuel Frauendorf / RKI des RKi. Es erfüllt damit aufgaben für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und für das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC). an drei Berliner Standorten ist das RKi vertreten: im 1897 errichteten denkmalgeschützten Gebäude am Nordufer in Berlin-Wedding liegt nahe Campus Virchow-Klinikum der Charité sein Hauptsitz. Das Gebäude wurde einst als Ergänzung zum 1891 gegründeten Königlich Preußischen institut für infektionskrankheiten errichtet. Heute sind hier institutsleitung, HiV-Forschung, Bioinformatik und Bibliothek untergebracht. auch das Mausoleum für Robert Koch und das der Öffentlichkeit zugängliche Museum befinden sich in dem Bau. am Standort Seestraße in Berlin-Moabit sind in saniertem Gebäudekomplex und Laborneubau Forschungslabore, Hochsicherheitslabor und iT-abteilung untergebracht. Der dritte Standort an der General-Pape-Straße im Bezirk Tempelhof-Schöneberg beherbergt im ehemaligen1895 für die Landwehrinspektion Berlin erbauten

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Robert Koch, Begründer der Bakteriologie, Nobelpreisträger. Archiv RKI denkmalgeschützten Kasernengebäude die Epidemiologie, Gesundheitsmonitoring und institutsdruckerei. außerhalb von Berlin, in Wernigerode in Harz, besitzt das RKi eine außenstelle mit den Hauptforschungsbereichen bakterielle infektionen, antibiotika-Resistenzen, Zoonosen, und angewandte Bioinformatik. Zusätzlich befindet sich dort das Nationale Referenzzentrum für Staphylokokken, Enterokokken, Salmonellen und Darmpathogene.

Tiermediziner und Mikrobiologe an der Spitze Derzeit in den Medien wohl bekanntestes Gesicht des RKi ist Prof. Dr. Lothar Heinz Wieler, Präsident und Fach-Veterinärmediziner für Mikrobiologie. Verständlich vermittelt er Fachleuten und der Öffentlichkeit den zur Coronavirus SaRS-CoV-2-Pandemie aktuellen Wissensstand und die gegenwärtige Gesundheitslage. Der gebürtige Nordrhein-Westfale aus Königswinter studierte als Sohn eines Tierarztes und einer Landwirtin anfang der 80er-Jahre an der FU Berlin Veterinärmedizin,

arbeitete an der Pathologie der Universität Ulm und promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. am institut für Hygiene in Gießen habilitierte er für das Fach „infektionskrankheiten und Hygiene der Tiere“. ab 1998 war Wieler Professor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre am Fachbereich Veterinärmedizin der FU Berlin sowie geschäftsführender Direktor des Tierseuchen-institut. Seit 2015 ist er Präsident des RKi. Prof. Dr. Wieler ist Mitglied zahlreicher namhafter institutionen, darunter die Schutzkommission beim Bundesministerium des innern.

Robert Koch und das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten Vor 110 Jahren, am 27. Mai 1910 verstarb im alter von 67  Jahren Robert Koch, Berliner arzt und Begründer der Bakteriologie – und der Entdecker der Erreger von Tuberkulose und Cholera, Nobelpreisträger und Ehrenbürger Berlins. Seine Berliner Tätigkeit begann im Jahr 1880 bescheiden am Kaiserlichen Gesundheitsamt, wo er

Das Königlich Preußische Institut für Infektionskrankheiten. Archiv Wellcome Library, London sich schon bald – assistiert von Georg Gaffky und Friedrich Loeffler – auf die Suche nach dem Tuberkulosebakterium machte, das er als Erreger der Lungenerkrankung bereits nach acht Monaten erstmals nachweisen konnte. Weitere arbeitsjahre folgten am neu gegründeten Hygiene-institut der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität (Vorläufer der Humboldt-Universität), wo er 1883 zum Professor der Hygiene ernannt wurde und die instituts-Leitung übernahm. Trotz vielfältiger aufgaben vernachlässigte er seine Forschung nicht und konnte 1890 das Tuberkulin als mögliches Heilmittel gegen Tuberkulose vorstellen. Kultusminister Gustav von Goßler eröffnete daraufhin Robert Koch sein Vorhaben, ihn von seinen aufgaben am Hygiene-institut zu entbinden und stattdessen ein für ihn allein zu Forschungszwecken bestimmtes institut ins Leben zu rufen. – Ein Vorschlag, dem Robert Koch nur zu gern zustimmte: am 1. Juli 1891 wurde das Königlich Preußische institut für infektionskrankheiten Ecke Charité-/ Schumannstraße erst einmal be helfsmäßig im sogenannten Triangel-Bau eröffnet. 1900 folgte das Dienstgebäude am Nordufer 20, das heute ein Standort des RKi ist. Bis 1904 blieb Robert Koch Direktor des instituts für infektionskrankheiten. Während der kommenden Jahre begab sich Koch im auftrag der Regierung auf Expeditionen nach u. a. italien, indien und afrika, wo er Tropen-Krankheiten wie Malaria, Schlafkrankheit, Texasfieber und Rinderpest erforschte. 1912, zwei Jahre nach Kochs Tod, wurde das institut in „Königlich Preußisches institut für infektionskrankheiten – Robert Koch –“ umbenannt. Der Satz, den Robert Koch 1890 in seinem Vortrag auf dem X. internationalen medizinischen Kongress sagte, und der auch den Sockel seines Denkmals auf dem Robert-Koch-Platz in Berlin-Mitte ziert, ist heute aktueller und wünschenswerter denn je: „ich wünsche, daß im Kriege gegen die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde des Menschengeschlechts eine Nation die andere immer wieder überflügeln möge.“ Jacqueline Lorenz

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1 | Gazette Zehlendorf 12  |  Gazette Steglitz  |  Mai | Mai2020 2020

Funktionieren des Bürgeramtes in der Krise Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Seit März 2020 gelten zur Eindämmung von Infektionen mit dem gefährlichen Coronavirus eine Vielzahl von notwendigen Einschränkungen, die sich massiv auf alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens sowie die sozialen Kontakte auswirkten. Diese Einschränkungen betrafen natürlich auch die Dienstleistungen des Bezirksamtes. Im Blickpunkt steht hier neben weiteren Ämtern vor allem das Bürgeramt. Hier mussten einige Leistungen eingeschränkt werden. Im Folgenden nehmen die Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf zu diesem Thema Stellung.

CDU-Fraktion Die Verwaltung hat in der Corona-Pandemie gut funktioniert. Leider das Bürgeramt nicht: hat man den Eindruck, dass es dem politisch Verantwortlichen Karnetzki (SPD) mehr um das Einstellen der Leistungen des Bürgeramtes ging, als darum, den Betrieb im Kern aufrechtzuerhalten. Das Bürgeramt gehört zu den „systemrelevanten“ Bereichen. Der Betrieb wurde auf„Notfälle“ beschränkt, wogegen nichts zu sagen ist, wenn nicht künstlich hohe Hürden aufgebaut werden. So wurden selbst Bürger (was das Bezirksamt aus erster Hand mitbekam, da auch ein Kind eines Bezirksamtmitgliedes davon betroffen war), die die Dringlichkeit ihres Anliegens plausibel darlegen konnten, damit abgespeist, dass sie die Dringlichkeit detailliert nachzuweisen hätten. Bürger hatten das Gefühl, abgewimmelt zu werden. Vereinbarte Termine wurden generell ohne Wichtigkeitsprüfung abgesagt und keine neuen Termine mit den Betroffenen vereinbart, dabei, müssten diese – je nach Dringlichkeit – angemessen bevorzugt werden. Es muss im Bürgeramt stets um die Frage gehen, wie man dem Bürger mit seinem Anliegen weiterhelfen kann, das Amt ist für die Bürger da, nicht umgekehrt. Torsten Hippe Berlin

SPD-Fraktion

Covid-19 hat unser Leben fest im Griff. Das Bezirksamt hat Anfang März einen Pandemie Plan beschlossen. Alle Ämter halten sich genau an die Vorgaben der Bezirksbürgermeisterin vom 18.3.2020 zur Organisation der Verwaltung mit dem Ziel der Reduzierung der Präsenz von Mitarbeitenden. In vielen Bereichen findet Heimarbeit statt. Die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung sind richtig und helfen mit, die Infektionszahlen gering zu halten! Die SPD-Fraktion dankt ausnahmslos allen Mitarbeitenden des Bezirksamtes ganz herzlich! Sie alle leisten in einer schwierigen Zeit einen tollen Job, um die Funktion des Bezirksamtes für die

BürgerInnen zu gewährleisten! Das gilt für die Ämter mit hohem Publikumsverkehr wie dem Bürgeramt, dem Gesundheitsamt, dem Sozialamt, dem Jugendamt, die ihre persönlichen Kontakte auch zum Wohle der Bevölkerung gegenwärtig stark einschränken müssen. Denn für die Mitarbeitenden ist jeder Kundenkontakt auch mit einem Infektionsrisiko für sich selbst verbunden. In einer Krise haben Demokraten zusammenzustehen. Die Zeit des politischen Austauschs, der Auswertung und Bewertung von Maßnahmen, findet nach der Krise in Form von Anfragen, Anträgen und Debatten statt. Rainer Ziffels Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

„Oh Mann, wo ist der Ausweis? Das gibt’s doch nicht – weg, ausgerechnet jetzt!“ Seit dem 23. März befindet sich das Bürgeramt aufgrund der Corona-Krise in der Notfallsprechstunde. Der Internetseite sind alle wichtigen Hinweise zu entnehmen. Eine Notfallnummer ist für dringende Fälle genannt: Anruf: „Schönen guten Tag … ja, kommen Sie morgen um 10.12 Uhr oder besser 9.12 Uhr?“ Es hat alles geklappt. Um 10 Uhr war der vorläufige Ausweis ausgestellt und das Amt verlassen. Unter den besonderen Bedingungen gelten Dank und Freude der freundlichen Mitarbeiterin. Was wir als Fraktion vernehmen können, liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten der Bezirksamtsmitarbeiter im Krisenstab, im Jugend- und Gesundheitsamt und eben in der Aufrechterhaltung der Bürgerdienste. Und wie es scheint, wird hier sehr konzentriert gearbeitet. Die AfD-Fraktion hält sich daher auch mit Anfragen, Anträgen bzw. Anregungen zurück, die nicht unmittelbar die Krise und deren Auswirkungen betreffen. Wichtiger ist die Bereitstellung essentieller und dringender Versorgungsleistungen für den Bürger. Die Krise ist noch lange nicht vorbei: Kopf hoch und bleiben Sie gesund! Peer Döhnert

1.140 Zeinen pro Fraktion Sanitär Gas Klempnerei Solar Badgestaltung Gebäudetrocknung   Vorwort CDU 1154 SPD 1200 Grüne afD 1158 Mittelstraße 1 · 14163 Berlin · Telefon (030) 801 66 62 FDP 1151 www.woermann-und-soehne.de Linke 1159

Es werden nur noch unabdingbar notwendige und nachgewiesene Notfälle Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 14 Uhr in den Rathäusern Steglitz und Zehlendorf bedient. Dafür ist eine vorherige telefonische Klärung und Anmeldung unter (030) 902 99 63 21 erforderlich. Dies gilt auch für die Dokumentenabholung. Es gibt derzeit keine neuen Termine. Wenden Sie sich diesbezüglich an die (030) 115 oder informieren Sie sich online unter https://service.berlin.de/terminvereinbarung/hinweise/ (Quelle: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf)

FDP-Fraktion Sehr gerne möchten wir uns bei den Mitarbeitern des Bürgeramts Steglitz-Zehlendorf, wie auch bei allen Mitarbeitern an den anderen Stellen der Bezirksverwaltung, für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement, nicht nur jetzt in der Krisenzeit, bedanken. Wie so oft, sind es vor allem die Mitarbeiter an der Basis, die alles am Laufen halten. Ihnen gebührt unser Respekt und unsere Hochachtung. Allerdings müssen wir im Zeichen von Corona leider feststellen, dass sich der technische Rückstand in der Steglitz-Zehlendorfer Verwaltung nun bitter rächt. Als Freie Demokraten (FDP) haben wir schon lange vor Corona immer wieder aufs neue Investitionen in die Digitalisierung der Bürgerdienste eingefordert. Wer jedoch trotz Corona von seinem Bürgeramt nun eine Leistung benötigt, steht vor verschlossenen Türen. Auch online lässt sich kaum eine der Dienstleistungen abfordern oder auch nur anstoßen. Stattdessen lesen wir dort, dass bei einem abgelaufenen Ausweis ein Auge zugedrückt wird, wenn sein Ablaufdatum keine drei Monate zurück liegt. Super! Unter dem Funktionieren eines Bürgeramtes stellen wir uns eigentlich etwas anders vor. Andreas Thimm

Linksfraktion Die gute Nachricht: Uns liegen keine Beschwer den vor! Die schlechte: Die Grundlage für eine Bewertung fehlt uns! Das Problem: Die BVV, das Kontrollorgan des Bezirksamtes, hat per Mehrheitsbeschluss die Arbeit eingestellt – wir waren für eine Weiterführung! Es gibt keine BVV-Sitzung, keine Ausschüsse. Seit dem 18.3. ruht der Betrieb und damit die Möglichkeit der direkten Nachfrage beim Bezirksamt. Der letzte Kenntnisstand datiert vom 9.4.: Im Haushaltsausschuss berichteten die Stadträt*innen über ihre Abteilungen. Damals hieß es, dass der Personalstand in den Bürgerämtern zeitweise bei 20 Prozent liege, das Bürgeramt Lankwitz geschlossen sei und 1/3 der Belegschaft im Homeoffice arbeitet. Das klingt nach hoher Belastung für die Belegschaft! Deshalb hoffen wir zweierlei. Für die Beschäftigten aller Abteilungen des Bezirksamtes stets geduldige Kund*innen, Gesundheit und Wertschätzung! Für die BVV, dass die schwarz-grüne Mehrheit sich besinnt, wofür sie und die Opposition gewählt wurde: Die Kontrolle des Bezirksamtes! Diese kann die BVV nur ausüben, wenn sie arbeitet – so wie die Beschäftigten des Bezirksamtes das ununterbrochen tun! Gerald Bader Weitere Informationen zur BVV und den Sitzungsterminen finden Sie unter www.berlin.de/ ba-steglitz-zehlendorf/politik-und-verwaltung/ bezirksverordnetenversammlung/

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Gazette Steglitz  |  Mai 2020  |  13

„RESTLOS GLÜCKLICH“ mit Schrumpelmöhre und Kochlöffel Verein gibt aussortierten Lebensmitteln eine zweite Chance Der Bio-Salat lässt die Blätter hängen und die eigentlich noch ganz knackige Möhre hat ein Schrumpelgesicht: Beide liegen wenig später im Container für aussortierte Lebensmittel. Dass auch sie – nicht zuletzt wegen ihrer inneren Werte – eine zweite Chance verdient haben, weiß der gemeinnützige Verein „RESTLOS GLÜCKLiCH“ nur zu gut und widmet sich daher seit fünf Jahren der Lebensmittelrettung; mit dem Bildungsauftrag, dem Verbraucher seine verantwortungsvolle Rolle als Konsument begreiflich zu machen und ihm zu zeigen, wie viel Potential und Mmm-Effekt doch in Kartoffel & Co. von gestern steckt.

Wertschätzen statt Wegwerfen

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Weltweit werden jährlich 1,8 Milliarden Tonnen Lebensmittel weg RESTLOS GLÜCKLICH-PowerTeam am Topf. Foto: Joris Felix Patzschke geworfen, allein in Deutschland sind es 18 Millionen Tonnen. Und die Dunkelziffer für verschwendete Lebensmittel ist hoch. Damit nicht mehr ganz so makellosem Gemüse, Obst, Reis und

Müssen Rentner Steuern zahlen? Das am 01.01.2005 in Kraft getretene Alterseinkünftegesetz beinhaltet unter anderem eine umfangreiche Neuordnung der Besteuerung von Alterseinkünften. Die Neuregelung gilt sowohl für Personen, die erst jetzt in Rente gehen oder noch im Arbeitsleben stehen, als auch für Personen, die bereits vor 2005 eine Rente bezogen haben, so genannte Bestandsrentner. Waren bisher bei einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren 27 % der Rente als Einnahmen zu erfassen (Ertragsanteil), so beträgt im Kalenderjahr 2005 der Besteuerungsanteil 50 %, d. h. die Hälfte der Rente

unterliegt der Besteuerung. Seit dem 01.01.2005 werden die Rentenzahlungen an das Bundeszentralamt für Steuern übermittelt (Rentenbezugsmitteilung). Jeder Rentner sollte daher überprüfen, ob er aufgrund der Neuregelung ein zu versteuerndes Einkommen erzielt und eine Steuererklärung abgeben muss. Wir haben, um den Anforderungen der Rentner gerecht zu werden, ein spezielles Paket für Rentner entwickelt. Sprechen Sie uns diesbezüglich an. Natürlich können Sie auch in allen anderen steuerlichen Fragen den Kontakt mit uns aufnehmen.

Andreas Kerkmann Steuerberater

Foto: Denis Junker / Fotolia

Ludwigsfelder Straße 14 14165 Berlin (Zehlendorf) Telefon: 030 / 801 73 35 Telefax: 030 / 802 24 94 Internet: www.buero-kerkmann.de E-Mail: kerkmann@buero-kerkmann.de Mandantenportal https://buero-kerkmann.portalbereich.de

Kartoffeln, Milch mit knappem Haltbarkeitsdatum oder überzähligen Eiern die Tonne erspart bleibt, hat der Verein „RESTLOS GLÜCKLiCH“ ein Konzept voller Kre ativität entwickelt, das gesundes nachhaltiges Essen, Bildung und Klimaneutralität vereint. Ein achtköpfiges, reines Frauenteam steuert jung und dynamisch von Schöneberg aus die berlinweiten Rettungsaktionen, zu denen neben dem Einsammeln von Lebensmitteln aus dem Bio-Handel auch das Verwerten bei gemeinsamen kostenfreien Kochevents, Seminare und Workshops zum besseren Verständnis der Wegwerf-Problematik sowie immer wieder neue spannende Projekte und Mitmach-aktionen für Jung und alt gehören. Von der Babynahrung-Zubereitung bis zum gesunden Seniorenessen mit dem, was der Kühlschrank

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14  |  Gazette Steglitz  |  Mai 2020 gerade hergibt, reicht die Palette, die Spaß und Wissen beim Mitmachen garantiert. Unterstützt wird das Fachfrauen-Team, das aus den Bereichen Projektarbeit, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit kommt, von Bundesfreiwilligen, aber auch einem breiten Netzwerk an Köchen, Ökotrophologen, Gesundheits- und Ernährungsberatern. Förder- und Projektgelder sowie Spenden und Kooperationen ermöglichen die Umsetzung der nachhaltigen Idee zur Lebensmittelrettung hin zum gesunden Umdenken beim Verbraucher. Mit dem Bündnis Lebensmittelrettung ist „RESTlOS GLÜCKLICH“ im Gespräch. In vorderster Front steht Mitbegründerin Hanna Legleitner, die anfangs ehrenamtlich dabei war und als Kulturwissenschaftlerin mit umfangreicher Fundraising-Erfahrung nun das nötige Rüstzeug zur Geschäftsführung von „RESTLOS GLÜCKLICH“ mitbringt. Durch und durch nachhaltig, ist der Verein mit dem von Fair Food für kleinen Obolus angemieteten Ladenbike unterwegs („Ein

eigenes wäre zu teuer für uns“). – Mit kompletter Küche mobil, sind die Lebensmittelretter gerngesehene Gäste bei Firmen Lebensmittelrettung – auch in der Krise begreifbares Thema Geschäftsführerin Hanna Legleitner. � Foto: Joris Felix Patzschke und Privatveranstaltungen, in Schulen, Kitas und Bildungseinrichtungen. Gemeinsames Kochen ist immer in. – Noch dazu, wenn es den geistigen Horizont hin zu klimafreundlicher, gesunder und schmackhafter Lebensmittelverwertung erweitert, frei nach dem Motto der Retter „Beim Mitmachen begreifen“.

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Ein bestimmtes Menü wird vorher nicht festgelegt. „Denn wir müssen aus dem, was gerade in unseren „Rettungskisten“ ist, kreativ und flexibel etwas Leckeres zaubern. Dabei geht es in erster Linie um kreatives, intuitives Kochen mit gespendeten Lebensmitteln. Wichtig ist, dass das fertige Essen dann genauso lecker wie aus frisch gekauften Zutaten ist“, verrät Hanna Legleitner. Mit diesem intuitiven Kochen habe sogar manch gestandener Koch seine Schwierigkeiten, da er eher gewohnt ist, nach festem Speiseplan zu kochen.

Sie können jeder Zeit mit uns Termine auch außerhalb dieser Zeiten vereinbaren!

Flexibilität zeigen und umdenken musste der Verein nun auch in Corona-Zeiten: „Aber dank des dynamischen Wahnsinns-Teams, ist uns das gut gelungen“, erklärt Hanna Legleitner. Zwangsläufig von analog auf digital umgestellt wurde das Angebot, das nun zweiwöchige Online-Workshops anbietet, Menschen weit über Berlin hinaus erreicht und für eine stärkere Lebensmittel-Wertschätzung sensibilisiert. Laufende Projekte vor Ort pausieren. Veranstaltungen, bei denen „RESTLOS GLÜCKLICH“ Einsatz zeigen wollte, fallen aus. „Eine Projektunterbrechung ist nicht einfach aufgrund der Förderung und Personalgelder“, weiß die Geschäftsführerin und blickt dennoch hoffnungsfroh auf die Tage nach Corona, wenn diese Projekte vor Ort wieder aufgenommen werden können. – Konnten doch im vergangenen Jahr mit rund 150 Veranstaltungen etwa 115.000 Konsumenten angesprochen werden. In der Digitalisierung sieht das Team eine Chance, auch Schüler gezielter zu erreichen. Vor Ort ermöglicht eine mobile Teamküche das Kochen im Klassenzimmer oder Shoppingcenter. Seit März läuft ein Projekt an 15  Berliner Kitas, das Kindern schon früh den richtigen Umgang mit Lebensmitteln spielerisch vermittelt. Und für den (hoffentlich) krisenärmeren Sommer ist eine Abfallberatung geplant, die per Bike Shoppingcenter und Märkte aufsuchen will und dem Konsumenten

seine wichtige Rolle deutlich macht. Natürlich wird auch dabei klimaneutrales Kochen ein Thema sein. Und dann überlegen die kreativen Macherinnen gerade, ob sie nicht auch bei den krisenbedingten Erntehelfer-Ausfällen Einsatz zeigen könnten. – Erste Felderfahrung vom Kartoffelstoppeln im vergangenen Jahr haben sie bereits.

Fürs Klima essen Regional saisonal statt global ist das Motto. Die Tomate zur Tomatenzeit zu essen oder den Apfel aus der Heimat anstatt Flug-Erdbeeren im Winter zum Nachtisch – auch das gehört zu einer klimafreundlichen Ernährung und wird von den Lebensrettern propagiert. Durchschnittlich 130 Kilo Lebensmittel bewahren sie wöchentlich vor der Tonne – eine Win-win-Situation für Händler und Verein. Auf seiner aussagekräftigen Website sind leckere Rezepte als Ideengeber eingestellt – auch in Corona-Zeiten zu empfehlen, um den Einkauf noch einen Tag verschieben zu können: Da sind die leckeren Brotletten mit Gemüse, die trocken gewordenes Brot delikat wiederbeleben, Apfelauflauf oder Karottenmarmelade und Möhrenkraut-Pesto, welche die inneren Werte der Möhre mit Schrumpelgesicht zur Geltung kommen lassen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, egal ob Süßmäulchen oder Freund von Herzhaftem. Zum leckeren Essen gibt´s gratis das gute Gewissen dazu, etwas Gesundes für sich, das Klima und gegen die Lebensmittelverschwendung getan zu haben. In diesem Sinne: Guten und gesunden Appetit! � Jacqueline Lorenz RESTLOS GLÜCKLICH e. V. Die Geschäftsstelle von „RESTLOS GLÜCKLICH e. V.“ hat ihren Coworking-Sitz in der Schöneberger Grunewaldstraße 9 beim NaturholzKüchen-Hersteller „Kitchen Impossible“ und ist auf Facebook und Instagram vertreten. Weitere Informationen, Angebote und Anmeldung unter www.restlosgluecklich.berlin. Spendenkonto: RESTLOS GLÜCKLICH e. V. IBAN: DE40 1005 0000 0190 5266 37 BIC: BELADEBEXXX Verwendungszweck: Spende

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Gazette Steglitz  |  Mai 2020  |  15

Covid-19-Krise: „Corona besiegen wir nur gemeinsam“ Alloheim-Gruppe zieht Zwischenbilanz zur aktuellen Krisenbewältigung auf den ersten Blick klingt der Sachverhalt gar nicht so kompliziert: Der Bewohner einer Pflegeeinrichtung verlässt trotz Belehrungen, Bitten und Erklärungen täglich die Residenz durch den Hauptausgang. Er möchte sein Leben weiterhin so gestalten wie bisher. Corona-Krise? Sie hat keine auswirkungen auf ihn, er fühlt sich gesund. abends möchte er – ebenfalls wie gewohnt – dann wieder hinein in die Residenz. „Genau hier beginnt das Problem aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland“, sagt Raphael Gilberg, Geschäftsführer der alloheim-Seniorenresidenzen, die auch Einrichtungen in Lichterfelde und Charlottenburg unterhalten. „Da wir nicht wissen, wo der Bewohner war und welche Kontakte er hatte, dürften wir ihn nicht mehr ins Haus lassen, denn er stellt dadurch ein potentielles infektionsrisiko für alle anderen Bewohner und Mitarbeiter dar. Was also tun? Ein Zimmer oder einen Wohnbereich zu verschließen wäre eine Freiheitsberaubung. ihm den Zutritt verwehren? auf welcher Rechtsgrundlage? Wer ist zuständig? Man verweist ans Ordnungsamt, das verweist an die Heimaufsicht. Die wiederum meint, das Gesundheitsamt sei zuständig und das schickt einen wieder zum Ordnungsamt. ich verstehe sehr gut, dass die Nerven vieler Kollegen und Mitarbeiter blank liegen, weil eine im Foto: Pololia / AdobeStock mense Verantwortung auf ihren Schultern liegt. Mittlerweile gehen wir jetzt direkt an die Ministerien und bitten dort um Hilfe.“ Dass auch die Krankenhäuser unter hohem Druck stehen, teilweise aktuelle Landesverordnungen gar nicht bekannt sind und für Verwirrung sorgen – auch das gehört zum alltag von Raphael Gilberg und seinem Krisenstab. aber auch das muss gelöst werden. „Ein immenses Problem ist die Rückverlegung von Bewohnern nach einem Krankenhausaufenthalt“, sagt er, „hier spielen sich mittlerweile Dramen ab bis hin zu unwürdigen Situationen für die Betroffenen.“ Zu schnell sei das Virus ins Haus geholt und damit eine Kettenreaktion nicht mehr zu stoppen. „Die Krankenhäuser wollen den Patienten

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zurückschicken, weil sie das Pflegebett benötigen. Wir dürfen ihn aufgrund der Verordnung aber nicht aufnehmen. Nun diskutieren der Krankenwagenfahrer und die Verwaltung im Beisein des Bewohners vor der Tür, ob er wieder herein darf oder nicht? Der Fahrer will ihn nicht wieder mitnehmen, lädt ihn quasi vor der Tür schnell ab. Das ist menschenunwürdig!“ Sichtlich irritiert sind angehörige und Mitarbeiter auch über die Tatsache, dass bei Rückkehrern aus dem Krankenhaus nicht standardmäßig ein Covid-19-Test gemacht wird. Eine besondere Herausforderung stellen für ihn und die Pflegefachkräfte die speziellen Wohnbereiche mit demenziell erkrankten Bewohnern dar. „Schon im normalen alltag betreuen speziell ausgebildete Kräfte diese doch sehr große Gruppe der Demenzerkrankten“, erklärt Raphael Gilberg, „diesen Bewohnern Maßnahmen erklären zu wollen, wie das Tragen einer Gesichtsmaske oder Hinweise, man möge abstand zueinander halten, Desinfektionsmaßnahmen durchführen, das ist schlichtweg unmöglich.“ Dies sei auch der Grund dafür, dass sich infektionen gerade in den Demenzbereichen in „atemberaubender Geschwindigkeit“ ausbreiten könnten. Raphael Gilberg hofft, dass die dringend erforderlichen Optimierungen in der gemeinsamen

Krisenbewältigung kurzfristig zielführend umgesetzt werden. alle Pflegeeinrichtungen seien schließlich davon betroffen. „an vielen Standorten klappt die Zusammenarbeit mit den Behörden hervorragend“, freut er sich, „man tauscht sich auf kurzen Wegen aus, Mitarbeiter waren sogar an den Osterfeiertagen für uns erreichbar – das ist toll.“ andererseits wisse er, so Gilberg weiter, dass auch in den Behörden viele Verunsicherungen mitschwingen. Sein Wunsch: „Für alle Pflegekräfte wäre es viel einfacher, wenn die Politik den direkten Kontakt zu denjenigen suchen und halten würde, die aus dem praktischen alltag und ihren Erfahrungen berichten können.“ Impressum Gazette Steglitz · Mai Nr. 5/2020 ·  40. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Steglitz, Zehlendorf, Wilmersdorf, Charlottenburg sowie Schöneberg & Friedenau. Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 · www.gazette-berlin.de Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 redaktion@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz ☎ 0172 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk · ☎ 030 / 323 38 54 anzeigen@gazette-berlin.de Druck Humburg Media Group · 28325 Bremen Nächste Ausgabe Juni Nr. 6/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss Erscheinung

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