Gazette Schöneberg & Friedenau - August 2019

Gazette für Schöneberg und Friedenau

Seite 1

GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

August 2019

Schöneberg & Friedenau

Zu Fuß durch Schöneberg Informative Touren durch Vergangenheit und Gegenwart

GRATIS ZUM MITNEHMEN

Inspektionen & Reparaturen Neu- und Gebrauchtwagen Prinzregentenstr. 72 · 10715 Berlin-Wilmersdorf ☎ 030 / 857 57 90 · www.stolarsky.de

Unabhängiger Spezialist für:

Seite 2

2  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

Zu Fuß durch Schöneberg Informative Touren durch Vergangenheit und Gegenwart Pferderennbahn, Zeppeline, Militär und mehr: Spaziergang mit Stefan Zollhauser entlang des Geschichtsparcours Papestraße. Architektonische und historische Erkundung des vielseitig genutzten Areals an der General-Pape-Straße. Vom landwirtschaftlichen Gebiet über militärische Nutzung bis zum heutigen Straßenbild kann die Gegend auf eine lange Geschichte zurückblicken. Samstag, 3.  August, 13.30  Uhr, bitte anmelden unter ☎  03090277  6163 oder museum@bats.berlin.de. Treffpunkt ist am Werner-Voß-Damm  68, Bahnhof Südkreuz, Ausgang General-Pape-Straße. Gartendenkmal Heinrich-vonKleist-Park. Wo einst Pflanzen aus fernen Ländern kultiviert wurden, kann heute gechillt werden – mit dem stadtgeschichtlichen Projekt „Historische Orte“

am Kleistpark, neben Potsdamer Straße  186. Mehr unter www. historische-orte.info.

Heinrich-von-Kleist-Park vor dem Kammergericht. sichtbar machen geht es zu dem Ort, an dem sich 200 Jahre lang der Botanische Garten Berlins befand. Neben einer wichtigen Forschungsstätte war er ein beliebtes Ausflugsziel. Um 1900 verlegte man den Botanischen Garten auf die Felder des Ritterguts Dahlem und das Schöne berger Areal wurde bebaut. Die letzte verbliebene Freifläche wurde zum Park, der seit 1911 den Namen Heinrich-von-Kleist-Park trägt. Der Rundgang mit Sibylle Nägele und Joy Markert ist überwiegend barrierefrei. Samstag, 24. August, 15 Uhr, Treffpunkt: Tafel 12, Königskolonnaden

Drei Orte, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Quer durch Schöneberg geht es vom Nollendorfplatz über den Viktoria-Luise-Platz zum Wittenbergplatz. Drei U-Bahnhöfe mit unterschiedlicher Architektur, drei Stadtplätze mit völlig unterschiedlichen Charakteren: Der szenige Nollendorfplatz mit seiner langen Geschichte, der bezaubernde Viktoria-Luise-Platz mit seiner schönen Grünanlage und der quirlige Wittenbergplatz, umgeben von besten Shoppingmöglichkeiten haben viel zu erzählen. Sonntag, 1.  September, 11  Uhr, Führung mit Marina Heimann. Treffpunkt U-Bahnhof Nollendorfplatz an der Treppe zur U2, vor der Gedenktafel von Werner von Siemens.

Seite 3

WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019  |  3

Liebe Leser_innen,

Geschichtssommer Aufmerksam machen möchte ich auf die Veranstaltungsreihe „Geschichtssommer“ der Museen Tempelhof-Schöneberg sowie auf die Ausstellung direkt am Informationsort Schwerbelastungskörper. Hier erhalten Sie Einblicke in die Geschichte dieses Betonzylinders und über die utopischen Pläne der Nationalsozialisten für die Umgestaltung Berlins. Erst im Mai war ich mit Kiezspaziergänger_innen vor Ort und habe dieses über 12.000 Tonnen schwere Relikt der nationalsozialistischen Stadtplanung besichtigt. Noch bis Oktober finden hier jeweils am Sonntag ab 16 Uhr kosten- und anmeldungsfreie Führungen statt. Treffpunkt: Eingang des Informationsortes General-Pape-Straße/Ecke Loewenhardtdamm. Innerhalb des Geschichtssommers finden zudem drei sehr interessante Veranstaltungen statt. Am Sonnabend, dem 3. August 2019 ab 11.30 Uhr wird Stefan Zollhauser auf einem historischen Spaziergang zum Thema „Mythos Germania“ die Dimension der nationalsozialistischen Planungen in einem stadtgeschichtlichen Kontext zeigen und den Einsatz von Zwangsarbeit bei den Bauvorhaben thematisieren. Treffpunkt: Vor dem S-Bahnhof Südkreuz am Ausgang zur General-Pape-Straße Am Donnerstag, dem 15.  August 2019 findet ab 19 Uhr ein Vortrag und Autorinnengespräch mit der Historikerin und Autorin Dr. Susanne Willems statt, die über den Zusammenhang der utopischen Baupläne der Nationalsozialisten und der Wohnungsmarktpolitik und Judenverfolgung berichten wird.

Und am Donnerstag, dem 22. August 2019 findet ab 19 Uhr eine Lesung mit Autorinnengespräch mit Dr. Heike B. Görtemaker statt. Sie wird aus ihrem neuen Buch „Hitlers Hofstaat“ lesen und die Rolle des NS-Architekten Albert Speer beleuchten. Ort: Die beiden letztgenannten Veranstaltungen finden im Schöneberg Museum, Hauptstraße 40/42, 10827 Berlin statt. Informationen: www.museen-tempelhofschoeneberg.de/termine-allgemein.html

„Im Zeichen der Luftbrücke“ Alle Geschichtsinteressierten – ob Jung oder Alt – lade ich am Montag, dem 2. September 2019 ab 16 Uhr ganz herzlich zur Veranstaltung „70 Jahre Ende der Berliner Luftbrücke“ Foto: Pressestelle Tempelhof-Schöneberg

Foto: Photo Huber

die Schule in Berlin fängt wieder an und die Straßen Berlins werden sich wieder füllen. Allen kleinen Schulanfänger_innen wünsche ich auf diesem Weg einen guten Start in diesen neuen Lebensabschnitt! Das Thema „Lernen“ und das Interesse an Geschichten und GeAngelika Schöttler schichte hört nie auf!

in den Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg ein. Die Luftbrücke war eines der größten humanitären Rettungsaktionen nach dem Zweiten Weltkrieg und hat sich in die Herzen der Berliner_innen eingebrannt. Es war eine logistische Meisterleistung, die von den Sowjets abgeriegelten Westzonen Berlins vom 24. Juni 1948 bis zur offiziellen Einstellung am 30. September 1949, mit Lebensmitteln und allen zum Leben benötigten Gütern zu versorgen. Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam

mit mir und dem Post- und Heimatgeschichtler Ulrich Schulz, in diese spannende Zeit einzutauchen. Unter dem Motto „Im Zeichen der Luftbrücke“ präsentiert er uns mit einem bilduntermalten Vortrag Alltagseindrücke aus dem Leben der Luftbrücken-Kinder und wird der Frage nachgehen, was die Luftbrücke für das Leben der Berliner_innen im Alltag bedeutete. Im letzten Jahr haben wir mit viel Besuch aus Amerika mit einer Feierstunde am Luftbrückendenkmal an den Beginn der Blockadezeit erinnert. Mit der jetzigen Veranstaltung wollen wir an das Ende der Berliner Blockade vor 70 Jahren erinnern und Raum für einen regen Erfahrungsaustausch bieten. Sind Sie ein „Kind der Luftbrücke“ und möchten Ihre persönlichen Erfahrungen mit anderen teilen? Dann sind Sie herzlich eingeladen, beim „get together“ im Anschluss an den Vortrag Ihre Erfahrungen auszutauschen und diese allen Anwesenden in kurzen Beiträgen zu erzählen! Wir sind sehr gespannt, wie viele „Kinder der Luftbrücke“ sich melden werden. Um planen zu können, bitten wir alle interessierten Gäste sowie mögliche Redner_innen um eine Anmeldung in der Pressestelle. Kontakt: Veranstaltungsmanagement, Frau Meyling, Tel.: (030) 90277-6390; E-Mail: veranstaltungen_bzbmin@ba-ts.berlin.de Termin: Montag, 2. September 2019 ab 16 Uhr Ort: Rathaus Schöneberg, Goldener Saal, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin Natürlich wird es am 17. August 2019 wieder einen Kiezspaziergang mit mir geben. Dieser wird uns voraussichtlich ganz in den Süden des Bezirkes führen. Bitte schauen Sie zeitnah auf unsere bezirkliche Internetseite nach, wohin der Weg uns führt und seinen Sie dabei! Info: w w w.berlin.de/ba-tempelhofschoeneberg/kiezspaziergang   Herzlichst Ihre

Angelika Schöttler, ­Bezirksbürgermeisterin Tempelhof-Schöneberg

… in Geborgenheit leben

30 Jahre

Albestraße 31 12159 Berlin Telefon: 030-85 00 03-0 Telefax: 030-85 00 03-98 verwaltung@ev-seniorenheim.de www.ev-seniorenheim.de

Das Heim im Friedenauer Kiez Zögern Sie nicht, uns anzurufen

Wir wollen unseren Bewohnern die Gewissheit geben: Jemand ist für mich da – Menschen, die mich kennen. Meine Persönlichkeit wird geachtet, geliebt und gefördert. Ich finde eine Umgebung vor, die Rücksicht nimmt auf mich und meine Bedürfnisse. Dies entspricht unserem christlichen Selbstverständnis. Das persönliche Gespräch ist ein unersetzliches Gut. Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin zur Hausbesichtigung.

Seite 4

4  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

Berliner Spaziergänge

Von der Kirchstraße zur Schmiljanstraße

Praktische Broschüre als kenntnisreicher Begleiter Vom Stummfilm in den „Schöneberger Lichtspielen“ zur Tonburg. Die Schöneberger Hauptstraße war schon früh in ihrer Geschichte ein Ziel für Kinobesucher und Nachtschwärmer. Anekdoten und Informationen über den Bezirk kann man im Heft „Tempelhof-Schöneberg“ der Berliner Spaziergänge nachlesen und bei einem Spaziergang nachempfinden. Drei Hefte über den Südwesten Berlins: Tempelhof-Schöneberg und seine Nachbarn Charlottenburg-Wilmersdorf sowie Steglitz-Zehlendorf lassen sich bei Spaziergängen entdecken. Die Serie „Berliner Spaziergänge“ umfasst diese Bezirke und weitere Bände. Jeweils fünf Spaziergänge werden detailreich beschrieben. Aktuelle und his torische Gebäude, bekannte Bewohner, interessante Ereignisse und mehr werden in den Heften festgehalten. Dank der genauen Wegbeschreibung ist ein Verirren kaum möglich. Auf 66 Seiten mit vielen Abbildungen bekommt man viele Anregungen für den nächsten Ausflug zu Fuß. Ob Neuzugezogene oder Alteingesessene – in den Bezirken gibt es noch viel Interessantes zu entdecken. Die Berliner Spaziergänge „Charlottenburg-Wilmersdorf“ von Barbara Schäche, „Steglitz-Zehlendorf“ von Wolfgang Holtz und Christian Simon sowie „Tempelhof-Schöneberg“ von Christian Simon sind im Elsengold Verlag erschienen. Sie sind zum Preis von jeweils 5 Euro im Buchhandel erhältlich.

Erinnerungen an einen Berliner Politiker Die Schmiljanstraße in Friedenau verläuft zwischen Friedrich-Wilhelm-Platz und Rheinstraße. Doch wer war Schmiljan und warum wurde die Straße nach ihm benannt? Hans Schmiljan wurde 1901 in Wilhelmshaven geboren. Sein Studium der Nationalökonomie absolvierte er in Danzig, Wien und Königsberg. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Leiter des Referats für Arbeitsbeschaffung, Arbeitslosenhilfe, Arbeitseinsatz und Landhilfe im Deutschen Gemeindetag. Nach Kriegsende wurde er Mitglied der CDU in Berlin. 1949 wählte ihn der Kreisverband Schöneberg-Friedenau zu ihrem Vorsitzenden. Ein Amt, das er bis 1959 innehatte. Als Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister war er im Bezirk aktiv sowie von

1951 bis 1952 und von 1958 bis 1961 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses. Auch dem Senat gehörte er an – 1955 wurde er zum Gesundheitssenator gewählt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod am 7. März 1961 aus. Auf dem Waldfriedhof Dahlem erhielt er ein Ehrengrab der Stadt Berlin, das im Jahr 2014 entwidmet wurde, also nicht mehr als Ehrengrab gepflegt wird. Die Schmiljanstraße in Friedenau – seit 1890 Kirchstraße – wurde 1962 nach dem Politiker benannt.

Messer Vogel Wir schleifen fast sofort Ihre Gartengeräte Rasenmesser – Scheren – Spaten – Ast- und Heckenscheren und vieles mehr Birkbuschstr. 86 · 12167 Berlin-Steglitz Nähe Schloß · Rathaus/Steglitz googlen Sie: „messer-vogel“

Doppelzimmer pro Person ★★★ SUPERIOR

ab Inkl. Frühstücksbuffet

35, seit 1935

Mo – Fr 10 – 18 Uhr · Sa. 9 – 13 Uhr und nach tel. Vereinbarung Tel./Fax.: 030 793 15 99

Sonntags großes Frühstücksbuffet 10,- €

I Alarmanlagen I Videoüberwachung I Schließanlagen

iern Familienfe nen so ab 20 Per

ADDICTIVE STOCK - Fotolia

Hauptstr. 135 · 10827 Berlin · (030) 780 966-0 · www.hotel-schoeneberg.de

I Zutrittskontrollen I Schlösser I Tresore I Schlüssel I Zylinder

Rehbein − seit 1890 in Berlin Reichsstraße 21 in Westend 030 / 308 111 31 Schmiljanstraße 16 in Friedenau 030 / 859 655 00 NEU: Alt-Moabit 37 in Moabit 030 / 391 55 25

info@rehbein.berlin · www.rehbein.berlin

Seite 5

Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019  |  5

Wer waren eigentlich die Cherusker? Cheruskerstraße erinnert an germanischen Volksstamm Zwischen Kolonnen- und Torgauer Straße verläuft die Cheruskerstraße. Parallel zur Straße wurde 2010 ein Grünzug angelegt – der Cheruskerpark. An den bekanntesten Cherusker erinnert das gewaltige Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. Auch der siegreiche Kampf in der Varusschlacht, mit der der Vormarsch der Römer im antiken Germanien gestoppt wurde, ist vielen Menschen geläufig. Doch wer waren die Cherusker, deren Siedlungsgebiet sich von Ostwestfalen bis Niedersachsen erstreckte? Viel ist nicht bekannt, da die Germanen keine schriftlichen Aufzeichnungen machten. Daher kann nur auf römische und griechische Quellen zurückgegriffen werden. Erstmals erwähnt wurden die Cherusker von Gaius Julius Caesar in seiner Schrift De Bello Gallico. Der Grieche Strabon erwähnte sie als kleines germanisches Volk. Auch Plinius der Älte re und Tacitus berichten über die Cherusker, wobei ersterer ihr Siedlungsgebiet zwischen Elbe und Harz recht genau beschrieb. Bei mehreren Feldzügen bekämpften die Römer die Germanen. Darunter die Stämme der Sugambrer, der Chatten und auch der Cherusker. Dem römischen Heerführer Drusus soll beim Einmarsch in das Gebiet der Cherusker auf Höhe des heutigen Magdeburgs eine riesige Frau erschienen sein, die Unglück prophezeite. Tatsächlich stürzte Drusus beim Rückmarsch vom Pferd und brach sich ein Bein. Er starb an den Folgen dieses Unfalls. Die bekannteste Schlacht zwischen Römern und Germanen ist

die Varusschlacht, die nach langer Suche heute im Wiehengebirge im Osnabrücker Land verortet wird. Drei römische Legionen wurden von den Germanen aufgerieben. Anführer der Germanen war Hermann der Cherusker, bei den Römern Arminius genannt. Hermann war ein germanischer Adliger, der seine militärische Ausbildung bei den Römern erhalten hatte. Für den Schlachtausgang war auch die Topografie mit Mooren, Sumpf und dichten Waldgebieten sowie die bessere Ortskenntnis der Germanen entscheidend. Als Kaiser Augustus von der Niederlage erfuhr, soll er ausgerufen haben: „Quintili Vare, legiones redde!“ „Quinctilius Varus, gib die Legionen zurück!“ Später verschwanden die Cherusker im Dunkel der Geschichte. Tacitus schrieb, dass die Chatten sie unterwarfen. Moderne Forscher vermuten, dass die Cherusker sich in andere Völker assimiliert haben.

Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald auf einer historischen Postkarte.

Hunold & Co. Bestattungen GmbH Geschäftsführerin Martina Jacobsohn-Sehring

Ballett • Jazz • Hip Hop • Pilates

Int. Dance Academy Berlin / Ausbildungsstätte für Bühnentanz Ergänzungsschule nach § 102 / BAFÖG berechtigt

AM MEXIKOPLATZ Lindenthaler Allee 11 14163 Zehlendorf Tel. 030-873 88 18

STEGLITZ Rheinstr. 45-46 12161 Berlin Tel. 030-873 88 18

STAHNSDORF Ruhlsdorfer Str. 14-16 14532 Stahnsdorf Tel. 03329/ 645 262

www.ballettschulen-hans-vogl.de

… wenn das Haus nasse Füße hat … Planung + Ausführung: 

Innen-/Außenabdichtung

Schimmelbeseitigung

Innendämmung

Altbausanierung

Um-/Aus- und Neubau

Wärmebildaufnahmen

Statik / Gutachten 0 800 / 0 33 55 44 info@batrole.de

Batrole

Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG

Potsdamer Straße 16 14532 Stahnsdorf OT Güterfelde Telefon: 0 33 29/ 69 96 0-0 Telefax: 0 33 29/ 69 96 0-29

Erd- und Feuerbestattungen Bestattungsvorsorge Gestaltung von Trauerfeiern Drucksachen Überführungen Versicherungsdienst Hunold & Co. Bestattungen GmbH Koburger Straße 9 10825 Berlin Telefon 030 | 781 16 85 (Tag und Nacht) Fax Mobil

030 | 782 50 88 0151 | 22 63 09 18

E-Mail hunoldco@aol.com www.hunold-bestattungen.de

Seite 6

6  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

Und nach den Ferien die Scheidung? Experten-Lesung mit Dr. Isabell Lütkehaus und Thomas Matthäus Wissenschaftler beobachten schon seit längerem, dass Urlaub die Ursache für besonders viele Trennungen ist. Statistiken machen deutlich, dass sich Ehepaare nach den Sommerferien besonders häufig scheiden lassen. Was bleibt, sind viele pädagogische, psychologische und praktische Fragen zum Umgang mit Kindern nach einer Trennung oder Scheidung. Dr. Isabell Lütkehaus und Thomas Matthäus haben dazu einen Ratgeber herausgebracht. Mit „Guter Umgang für Eltern und Kinder“ unterstützen sie Familien darin, einen guten Weg als gemeinsame Familie in neuer Form zu finden, mit zahlreichen Fallbeispielen, Tipps und Checklisten auf sehr anschauliche Weise. Am Dienstag, den 27.  August 2019 um 20  Uhr gibt es in der Bezirkszentralbibliothek „Eva-Maria-Buch-Haus“, Götzstr. 8/10/12, 12099  Berlin eine Experten-Le Dr. Isabell Lütkehaus und Thomas Matthäus. sung des Autorenteams. Der Eintritt ist kostenfrei. Dr. Isabell Lütkehaus ist Mediatorin und Anwältin und arbeitet als Mitbegründerin einer Kanzlei seit über zehn Jahren mit Paaren, die nach Trennung und Scheidung

Ein Helfer

einvernehmliche Regelungen finden möchten. Thomas Matthäus ist Supervisor und Coach. Er blickt als Umgangsbegleiter auf Erfahrungen aus knapp 20 Jahren Arbeit mit Kindern und deren Eltern zurück.

Führungen mit Jenny Schon Informative Führungen durch Schöneberg und Friedenau: Die preisgekrönte Autorin Jenny Schon bietet zwei Führungen in Friedenau, Schöneberg und im angrenzenden Wilmersdorf an: Am 14. August und 25. September „Friedenau – ein kunstsinniger Ort: Wo Nobelpreisträger und Expressionisten lebten. Friedhof Stubenrauchstraße: Oskar Pastior, Marlene Dietrich, Helmut Newton. Am 21.  August und 14.  September: Literatur und Kunst im Böhmisch/Bayerischen Viertel – Rund um den Prager Platz: James Simon, George Grosz, Marcel Reich-Ranicki, Anna Seghers, Albert Einstein, Rainer Maria Rilke, Erich Kästner u. a. Die Führungen dauern etwa zwei Stunden und kosten pro Person 10  Euro. Teilnahme nur nach Anmeldung bis spätestens zwei Stunden vor Beginn der Führung unter ☎ 030-892 13 38. Weitere Informationen und Termine unter www.jennyschon.de.

Anzeige

Seit über 30 Jahren

in der Not

Schlüssel- und Schlossdienst

Eingetragen in der polizeilichen Errichterliste

Neuen Lebensmut zu schenken und denen zu helfen, die schon ganz unten angekommen sind: Das hat sich Ernst Kurz zu seiner Aufgabe gemacht. Seit vielen Jahren engagiert er sich mit ganzem Herzen für den Verein BSTW e. V. (Betreuung, Soziales Training und Wohnen). Für dieses Engagement wur Bundesverband Sicherungstechnik Deutschland Mitglied der Handwerkskammer Berlin

Türöffnungsnotdienst · Beratung · Reparatur · Montage

Trautenaustraße 16 · 10717 Berlin Tel. 030 / 873 50 50 · mail@sicherheitstechnik-eichhorst.de www.sicherheitstechnik-eichhorst.de Besuchen Sie auch die Galerie 16

Die de Ernst Kurz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Verein hilft wohnungslosen Menschen in betreuten Wohngemeinschaften den Weg zurück in die Gesellschaft sowie Arbeitswelt zu finden und eine erneute Teilhabe zu ermöglichen. Viele von ihnen sind alkoholabhängig – ihnen

AUTOWERKSTATT Kamenzer Damm

Vormals Auto Service Tschuschke werden Therapie- und Trainingsmaßnahmen vermittelt. Ein weiteres Angebot beim BSTW e. V. ist eine reine Wohngemeinschaft für Frauen und eine für Frauen mit Kindern.

Galerie-Café Bundesplatz 8 10715 Berlin ☎ 0172-3071307

▸ TÜV/AU ▸ Wartung Reise: Fit für die es) Fahrzeug s ▸ Karosserie re Ih t ch (Durchsi ▸ Lackiererei 29,- € ▸ Wagenpflege ▸ Alle Fahrzeugtypen

Kamenzer Damm 76 12249 Berlin-Lankwitz

NEU: Lackierung und Beseitigung von Unfallschäden

Tel. (030) 853 40 73 und (030) 76 70 67 80

Seite 7

Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019  |  7

Soziale und zivilrechtliche Mieterberatung Kostenfreies Angebot an vier Standorten im Bezirk Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg schafft mit Unterstützung durch Mittel der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ein bezirksweites Angebot von zivilrechtlicher Mieterberatung sowie von allgemeiner unabhängiger Sozialberatung an vier Standorten im Bezirk. Stellvertretender Bürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen Jörn Oltmann: „Durch die Verbindung von bezirkseigenen Geldern in Verbindung mit Fördermitteln aus dem Bündnis für Wohnungsneu und Mieterberatung ist es uns gelungen, ein flächendeckendes, dezentrales und somit wohnortnahes Beratungsangebot zu installieren, welches Mieterinnen und Mieter in umfassender Weise rund um den Themenkomplex Miete und Wohnen berät. Wir hoffen auf diese Weise, betroffenen Mieterinnen und Mieter in möglichen Krisensituationen

fachgerecht und professionell beraten zu können.“ Mit der Umsetzung der Beratung wurden die auf diesem Feld sehr erfahrenen Träger AG SPAS e. V. sowie gesoplan GmbH, beauftragt. Seit Juni haben alle Träger ihre Beratungstätigkeit aufgenommen. Die Beratungen finden dezentral an vier verschiedenen Beratungsstandorten statt, um kurze Wege zu den Angeboten für alle Bürgerinnen und Bürger im Bezirk zu ermöglichen. Die aktuelle Förderung ist bis zum Jahresende 2019 gesichert, eine Weiterführung in den Folgejahren ist jedoch vorgesehen. Die zivilrechtliche Beratung erfolgt unter anderem zu Mietverträgen, Mieterhöhungen, Betriebskosten, Kündigungsschutz, Erhaltungsrecht und Mietpreisbremse. Die soziale Mieterberatung bietet allen Ratsuchenden Unterstützung bei Anträgen wie zum Beispiel Wohnberechtigungsschein, Mietzuschuss im Sozialen Wohnungsbau, Wohn geld, Härteeinwand bei Modernisierung usw. Sie kann daher ein wichtiger Schlüsselfaktor bei der Bewältigung von sozialen Problemen und individuellen Notlagen sein. In der zweiten Jahreshälfte sind zudem Informationsveranstaltungen zu mietrechtsspezifischen Themen für alle interessierten Bürger geplant. Die vier verschiedenen Standorte im Bezirk Tempelhof-Schöneberg sind: Mieterberatung in Schöneberg Nord, Schöneberg Süd, Friedenau (AG SPAS e. V.) Geschäftsstelle, AG SPAS e. V.; Großgörschenstr. 39, 10827 Berlin Zeiten: Montags 15 bis 17 Uhr (Mietrechtsberatung durch Rechtsanwälte des Berliner Mietervereins) Sozialberatung: Dienstag von 10 bis 13 Uhr Donnerstags von 13:.0 bis 16.30 Uhr Mieterberatung in Tempelhof, Mariendorf (gesoplan gGmbH) Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufaFabrik e. V.; Viktoriastr. 13, 12105 Berlin

Zeiten: Montags von 15 bis 19 Uhr (ab 17.30 bis 19 Uhr mit Rechtsanwalt) Dienstags von 17.30 bis 19 Uhr (mit Rechtsanwalt) Mieterberatung in Marienfelde (AG SPAS e. V.) BENN Büro; Marienfelder Allee 107, 12277 Berlin Zeiten: Dienstags von 15 bis 17 Uhr (Mietrechtsberatung durch Rechtsanwälte des Berliner Mietervereins) Sozialberatung: Freitags von 15 bis 18 Uhr Mieterberatung in Lichtenrade (AG SPAS e. V.) Waschhaus Lichtenrade; Großziethener Str. 94, 12309 Berlin Zeiten: Sozialberatung Freitags von 10 bis 13 Uhr Beauftragtes Büro für Mieterberatung in Schöneberg Nord, Schöneberg Süd, Friedenau sowie Marienfelde und Lichtenrade: AG SPAS e. V. Kadriye Karci; Susanne Kustak Telefon: (030) 215 43 30 E-Mail an die AG SPAS e. V.: info@ AG-SPAS.de Beauftragtes Büro für Mieterberatung in Tempelhof, Mariendorf: gesoplan gGmbH E-Mail an die gesoplan gGmbH: info@ gesoplan.de Telefon: (030) 695 044 27

Vortrag: Wohnungsmarktpolitik und Judenverfolgung

Theater und Führungen im Natur-Park Südgelände

Die utopischen Baupläne der Nationalsozialisten hatten zur Folge, dass tausende Wohnungen abgerissen und deren Mieter wohnungslos wurden. Um an günstige Ersatzwohnungen zu gelangen, ging Generalbauinspektor Albert Speer aktiv gegen jüdische Mieter vor, die entrechtet, aus ihren Wohnungen vertrie Im Natur-Park Südgelände wird den ganzen August über ein buntes Programm geboten: Theater und Tanz mit den Stücken: „Im Garten der Verwandlungen“, „Was Ihr Wollt!“, „Mac Beth!“, „Maß für Maß!“ und weitere. Fräulein Brehms Tierleben informiert über die Fauna – vom Wolf über den Luchs bis hin zum Regen ben und deportiert wurden. Die Historikerin Dr. Susanne Willems, Autorin des Buchs „Der entsiedelte Jude“, stellt das Ausmaß von Speers Verbrechen vor, der für seine Ziele mit SS und Gestapo zusammenarbeitete. Der Vortrag ist am 15.08.19 um 19 Uhr im Schöneberg Museum, Hauptstr. 40 – 42, 10827 Berlin.

wurm nimmt sie ihre Zuhörer mit auf einen Streifzug durch die Tierwelt. Führungen durch die Natur, wie die Pflanzenerlebnisführung, die Führung „Bahnbrechende Natur“ und Märchenwanderungen sind schöne Erlebnisse für die ganze Familie. Das ganze Programm finden Sie unter www.gruen-berlin.de.

Seite 8

8  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

Ewald Wenck – damals war´s Erinnerungen des Berliner Schauspielers und „Insulaners“ erschienen

Fast 40 Jahre nach dem Tod des „leidenschaftlichen Berliners“ Ewald Wenck ist nun ein lesenswerter Buchband über ihn erschienen. – Aus den handschriftlichen Aufzeichnungen des Schauspielers und RIAS-Moderators hatte seine Frau Dagmar, die über ein Vierteljahrhundert an seiner Seite stand, eigentlich nur für den „Familiengebrauch“ eine Mappe zusammenstellen wollen. Diese Privatsammlung diente Rüdiger Ohst, 2. Vorsitzender des Wilmersdorfer KünstlerKolonie Berlin e. V., nun als Grundlage für sein Büchlein über Ewald Wenck (1891-1981). Dabei wurde der Schreibstil von Ewald Wenck beibehalten. Seine Frau Dagmar kommt im Buch ebenso zu Wort wie der ehemalige Programmdirektor des RIAS, Prof.  Herbert Kundler. Älteren Lesern dürfte die Lektüre im Angedenken an den liebenswerten Künstler viel Freude bereiten, jüngere Leser finden hier

das Porträt eines vielseitigen und Mensch gebliebenen Berliner Schauspielers vergangener Tage, der unvergessliche Film- und Theatergeschichte erlebt und mitgeschrieben hat und dabei bis ins hohe Alter gefragt blieb. Das Buch gibt die damalige Zeit mit humorvollen Anekdoten gespickt wieder und lässt neben Ewald Wenck unvergessene Menschen wie Hans Rosenthal, Georg Thomalla, Claire Waldoff, Max Schmeling, Gert Fröbe und Curt Goetz wiederauferstehen. Und sogar Heinrich Zille erscheint in Ewald Wenck´s Lebensgeschichte auf der Bildfläche.

Der Berliner Schauspieler, Kabarettist und Moderator Ewald Wenck Manch reiferer Leser erinnert sich noch an die berlinische Gestalt mit Herz und Schnauze des

Opi Dopi beim RIAS. � Foto: Wenck priv.

Gregor Römhild Andrea Kuhr Dr. Axel von Stein-Lausnitz

Wir in bieten Ihnen en allen Bereich izin der Zahnmed nte eine kompete und moderne . Behandlung

Zahnärzte am Bundesplatz Bundesallee 55 10715 Berlin

Tel. 030 853 51 13

www.zahnaerzteambundesplatz.de

Ewald Wenck in den 30ern als Prof. Haselhuhn in „Der verjüngte Adolar“.� Foto: Wenck priv. liebenswerten Schauspielers und Kabarettisten: Der gab 17-jährig sein Bühnendebut und spielte – oft auch als Nebendarsteller und anfangs noch im Stummfilm – über 70 Jahre lang in pointenstarken Rollen von Filmklassikern wie „Die Feuerzangenbowle“ oder der Fernsehserie „Pension Spreewitz“. Er stand auch auf der Bühne an der Seite von namhaften Schauspielern, zu denen Heinz Rühmann, Marika Rökk und Martin Held zählten. Gemeinsam mit Martin Held und Elisabeth Bergner spielte Ewald Wenck im Jahr 1979 in seinem letzten Film „Der Pfingstausflug“, der in seiner Heimatstadt Berlin gedreht wurde. Die angenehm knarzige Stimme und das warme Berlinern Ewald Wenck´s machten auch im Radio Furore und ihn zur Radiolegende. Sie sind auch Vertretern heutiger

Generationen ein Begriff geblieben: „Die Insulaner“, die als Vorstufe moderner Comedians kabarettistisch ausgefeilt politisch und gesellschaftlich Aktualitäten ihrer Tage aufs Korn nahmen. Ihr Motto war dabei: „Uns kann keener“. Von der Berlin-Blockade im Jahr 1948 bis zum Jahr 1964 gehörte die von Günter Neumann gegründete Kabarettsendung als „Straßenfeger“ zum festen Programm des RIAS. Ewald Wenck verkörperte darin „das Berliner Inventar“ neben Kollegen wie Bruno Fritz, Walter Gross, Tatjana Sais, Edith Schollwer, Ilse Trautschold und Agnes Windeck. – Wie Wenck Günter Neumann kennenlernte, auch das kann in seiner Lebensgeschichte nachgelesen werden. Die Fortsetzungsserie im RIAS „Damals war´s – Geschichten aus dem alten Berlin“ wurde nicht zuletzt durch die sympathische Erzählstimme Ewald Wencks zu einer jahrelang beliebten Radio-Sendung.

Ewald Wenck – routiniert auf der Bühne und am Mikrofon. � Foto: Wenck priv.

Seite 9

Gazette Datei:Schöneberg 2019-08-Schöneberg & Friedenau  |  August   |  Gazette  |  2016  |  9 2019  |  9

„Die Insulaner“ (v.l.n.r.) Edith Schollwer, Ewald Wenck, Tatjana Sais. � Foto: Bundesarchiv B 145,Teske Einen ebenso großen Erfolg brachte in den 70ern „Ewalds Schlagerparade für reife Hörer“, moderiert von Ewald Wenck als ältestem Discjockey, nach einer Idee von Hans Rosenthal. Alle 14 Tage ging die Schlagerparade auf Sendung, welcher der betagte Ewald Wenck mit Witzen, lockeren Bemerkungen und seinem markigen Gruß „Hallo Fans, Opi Dopi“ die nötige Würze gab. Dadurch gab es auch reichlich junge Anhänger dieser Sendung. Die letzte der 282 Schlagerparaden wurde von Ewald Wenck´s Steglitzer Zuhause aus, Unter den Eichen 104a), am 26. Januar 1981 gesendet. Nur wenig später, am 30.  April 1981, verstarb der Künstler nach schwerer Krankheit 89-jährig.

Der Mensch Ewald Wenck Als letztes von sechs Kindern einer Buchbinder-Familie wurde Ewald Wenck am 28.  Dezember 1891 in der Fischerstraße in Alt-Berlin unweit der Fischerinsel geboren, in direkter Nachbarschaft zur ältesten Berliner Gaststätte „Zum Nussbaum“. Heinrich Zille war hier Stammgast.

Gedenktafel Unter den Eichen 104a in Steglitz.

Daheim war es verboten, zu berlinern. Doch auf den jungen Ewald übte der Dialekt der Straße einen besonderen Reiz aus. So berlinerte er, ganz leidenschaftlicher Berliner, eben nur inmitten seiner Straßenfreunde. Und als Ewald einmal einem Freund zugerufen hatte: „Ick jeh nach oben, mir friert“, war das Echo deutlich: „Der will Schauspieler werden und weiß nicht mal, dass es „mich friert“ heißt.“ „Frau Holle“ in der Weihnachtsvorstellung hatte Ewald´s tiefe Liebe zum Theater geweckt. Nach Buchbinder-Lehre und Gesellenprüfung war für ihn der Weg Richtung Schauspielschule frei. Provinzbühnen brachten dann erste Bühnenerfolge. Die Monatsgage lag bei 90  Reichsmark. Dann ging´s nach Berlin, vom Stummfilm zum Tonfilm. Ewald Wenck spielte auf allen 40  Theaterbühnen der Stadt, trat später außerdem an namhaften Häusern wie Sportpalast, Deutschlandhalle und Prälat Schöneberg auf. 1947 lernte Ewald Wenck seine spätere Frau Dagmar in der Komödie am Kurfürstendamm kennen. Sie war dort seine Bühnenpartnerin im Stück „Meine Nichte Susanne“. Ewald Wenck bot sich nach der Vorstellung der jungen Schauspielerin als „Heimweg-Begleiter“ durch die schlecht beleuchteten Straßen Berlins an – und wurde schließlich zum lebenslangen Wegbegleiter und Ehemann von Dagmar, die ihn während ihrer harmonischen Ehe zu allen Theater- und Drehterminen begleitete und 34 Jahre an seiner Seite blieb. Die rüstige Dagmar Wenck lebt noch heute in der Wohnung in Steglitz, die seit 1956 beider Zu hause war, und in der noch vieles an ihren Mann erinnert – auch die Gedenktafel am Haus. Dagmar Wenck´s Antwort auf die Frage, was Ewald Wenck eigentlich auszeichnete, kommt prompt und ist im Buch nachzulesen: „Sein wunderbarer Humor, seine Liebenswürdigkeit, sein Fleiß, seine Bescheidenheit, seine Freundschaft, seine Ehrlichkeit? Alles! Und er war ein leidenschaftlicher Berliner!“ Interessierte willkommen: Am 27. Juni 2019 um 15 Uhr liest Autor Rüdiger Ohst im Hans-Rosenthal-Haus in der Bolchener Str. 5 in 14167 Berlin-Zehlendorf aus den Buch-Erinnerungen Ewald Wenck´s. Begleitet wird er von Dagmar Wenck und Moderator Nero Brandenburg.

Dagmar Wenck ordnete die Aufzeichnungen ihres Mannes. Das erste Buchexemplar erhielt sie von Rüdiger Ohst anlässlich ihres 90. Geburtstages. � Foto: Wenck priv. Mehr liebenswertes, bescheidenes und humorvolles ist nachzulesen im 76-Seiten- Büchlein mit vielen Fotos: „Ein leidenschaftlicher Berliner – Ewald Wenck“. Erhältlich für eine Schutzgebühr von 3  Euro – inkl. Versand für 5  Euro – über Rüdiger Ohst, E-Mail ruediger@ berlinerkuenstlerkolonie.de � Jacqueline Lorenz

Seite 10

10  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

Paradies für Bücherfreunde Der Buchladen am Bayerischen Platz feiert 100. Geburtstag Eine Institution feiert 100.  Geburtstag! Im Jahr 1919 öffnete Benedict Lachmann seinen Buchladen Bayerischer Platz. Schnell wurde die Neueröffnung ein fester Anlaufpunkt im Bayerischen Viertel. Die Goldenen Zwanziger Jahre standen vor der Tür. Die Menschen feierten, genossen das Leben – und gute Bücher gehörten einfach dazu. Lachmann hatten einen idealen Standort gewählt. Im Bayerischen Viertel wohnten begüterte Berliner und viele Intellektuelle – unter anderem Albert Einstein, Alfred Kerr und Gottfried

Am Bayerischen Platz 14 erinnert ein Stolperstein an Benedict Lachmann.

Frau Vinke-Futh (links) und Inhaberin Christiane Fritsch-Weith sind die guten Seelen des Buchladens. Benn. Sicher haben auch sie den Laden besucht, der seinen ersten Standort am Bayerischen Platz 13 – 14 hatte. Von Anfang an war Paul Behr dabei. Er lernte bei Benedict Lachmann den Beruf des Buchhändlers. Noch ahnt der junge Paul nicht, dass der Buchladen eines Tages ihm gehören würde.

BUCHLADEN BAYERISCHER PLATZ Christiane Fritsch-Weith (Hrsg.) KLEIN, ABER VOLLER KÖSTLICHKEITEN

Mit der Übernahme der Macht durch die Nazis begannen die Schikanen gegen jüdische Bewohner Berlins. Das Bayerische Viertel gehörte zu den besonders betroffenen Gegenden. Aufgrund der zahlreichen jüdischen Einwohner trug das Viertel den Beinamen „Jüdische Schweiz“. Auch

Bett

etrieb Meisterb

Damen 30,- €

Waschen, Schneiden, Föhnen

Herren 18,- €

2015 Transit Verlag, Berlin

Waschen, Schneiden, Föhnen

ISBN 978-3-88747-325-9

Grunewaldstr. 59 · 10825 Berlin-Schöneberg Telefon 782 12 45 · Fax 787 13 693 Internet:www.buchladen-bayerischer-platz.de Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr · Sa 9.00 - 14.00 Uhr

n

he c b ü t S r y‘s Haa

Buchladen Bayerischer Platz, Mit Texten von Benedict Lachmann, Curt Riess, Paul Marcus, Horst Pillau, Eva Menasse, Monika Maron und Pascale Hugues. Gebunden mit Abb. 160 S.

17,80 EURO

Benedict Lachmann war Jude und hatte unter Diskriminierung und Erniedrigung zu leiden. 1937 verkaufte er den Buchladen, Käufer war sein früherer Lehrling Paul Behr. Christiane Fritsch-Weith, die heutige Inhaberin, recherchierte, ob Behr ein Nazi war. Sie fand jedoch keine Anhaltspunkte dafür, im Gegenteil. Weder Paul Behr noch seine Frau waren Parteimitglieder. Der junge Mann arbeitete auch nach der Machtergreifung bei einem Juden, was nicht gerne gesehen war. Und mit Ernst Wiederhold stellte Behr einen Geschäftsführer ein, der gemeinsam mit Lachmann Mitglied der 1932 aufgelösten Künstlervereinigung Novembergruppe war. Das spricht dafür, dass Paul Behr den Nazis skeptisch gegenüberstand. Benedict Lachmann sollte das Ende des Dritten Reichs nicht mehr erleben. Er wurde 1941 mit einem der ersten Deportationszüge von Grunewald aus in den Tod

auch Hausbesuche ☎ 852 19 63 Betty Kaluza Moselstraße 3 12159 Berlin Friedenau

Mo 13.00 – 18.00 Uhr Di – Fr 9.30 – 18.00 Uhr Sa 9.00 – 13.00 Uhr

Apotheke Am Bayerischen

Platz

Apotheken Siegel 91 Punkte sehr gut

Für unsere pharmazeutische Beratungsqualität wurde uns nach einem anspruchsvollen Prüfverfahren (Ergebnis: „sehr gut“) das ApothekenSiegel verliehen.

Kompetenz für Gesundheit und Wohlbefinden

Kompetenz für Gesundheit und Wohlbefinden seit 98 Jahren Bayerischer Platz 6, 10779 Berlin Tel.: 030 - 218 27 65 www.apotheke-am-bayerischen-platz.de

Seite 11

Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019  |  11

Wer wohnte wo? Neues Buch führt zu Wohnorten von Prominenten Am 24. August wird im Buchladen am Bayerischen Platz gefeiert. geschickt. Benedict Lachmann starb am 4. Dezember des gleichen Jahres in Lodz. 2011 wurde am Bayerischen Platz 13 – 14 ein Stolperstein für ihn verlegt. Als Paul Behr 1939 zur Wehrmacht eingezogen wurde, übernahm der Maler Ernst Wiederhold – bekannt als Sascha Wiederhold – die Geschäftsführung. Die Bombenangriffe auf Berlin trafen im November 1943 auch den Buchladen, der komplett zerstört wurde. Paul Behrs Ehefrau Martha führte das Geschäft daraufhin von ihrer Wohnung aus weiter. Nach Kriegsende baute sie den Buchladen an seinem neuen Standort in der Grunewaldstraße 59 wieder auf. Es dauerte noch bis 1950, bis Paul Behr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückkam und

die Geschäfte weiterführen konnte. 1975 verkaufte er die Buchhandlung an Christiane Fritsch-Weith. Mit nur 25  Jahren wagte die Mutter von zwei Kindern den Sprung in die Selbständigkeit. Mit Mut und Engagement führt sie seither den Buchladen. Eine große Literaturauswahl und regelmäßig stattfindende Lesungen sorgen für einen lebendigen Austausch im Buchladen, der 1990 innerhalb des Hauses noch einmal umziehen musste. Sie konnte sich 2015 und 2016 über den Deutschen Buchhandelspreis freuen. Am 24. August wird das Jubiläum gefeiert – die Party beginnt um 18 Uhr und alle Freunde des Buchladens sind herzlich eingeladen!

MS SANS SOUCI – UNSER BOUTIQUE–SCHIFF Max. 81 Gäste, persönliche Atmosphäre, 4-Sterne plus | Elegante und moderne Einrichtung mit hochwertigen Hölzern, glänzendem Messing, harmonischen Farben | Einladende Lobby mit Rezeption | stilvolles Restaurant | gemütliche Bibliothek | Panorama-Lounge | Sonnendeck mit Sonnensegel Veranstalter: PLANTOURS Kreuzfahrten, eine Marke der plantours & Partner GmbH, Martinistraße 50 – 52, 28195 Bremen

Der Berliner Wohnort von David Bowie in der Hauptstraße dürfte so ziemlich jedem Berliner geläufig sein. Aber auch Karl-Friedrich Schinkel, Franz Kafka, Alfred Döblin, Romy Schneider und viele andere bezogen regelmäßig ihr Domizil in der Stadt, die Künstler, Wissenschaftler, Politiker und weitere Prominente von jeher anzog. Die Berliner Journalisten Susanne Kilimann und Rasso Knoller haben sich auf Spurensuche begeben und die Wohnorte berühmter Persönlichkeiten in Berlin ausfindig gemacht. Erschienen ist ein spannender Stadtführer, der nicht nur aufdeckt, welche Berühmtheiten

einmal wessen Nachbarn waren, sondern Berliner Lebensgeschichte und Stadtgeschichten erzählt. Hier ließ sich David Bowie inspirieren, forschte Albert Einstein und Marlene Dietrich startete ihre große Karriere. „Berlin – wer wohnte wo?“ ist im via reise verlag erschienen. Auf 144 Seiten lassen sich die Orte der lebendigen Stadt aufspüren, die ganz persönlich e Geschichte geschrieben haben. Interessant für alle, die in Berlin heimisch sind oder die Stadt besuchen und immer wieder Spannendes entdecken möchten. Das Buch ist für 9,95 Euro im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-945983-73-7.

Seite 12

12  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

RATGEBER

Mein Kind, dein Kind, unser Kind Rechtliche Tipps zu Sorgerecht, Unterhalt und Nachnamen in Patchworkfamilien

Immer öfter leben Elternteile samt Kindern aus früheren Partnerschaften mit neuen Partnern und gemeinsamen Kindern unter einem Dach.� Foto: ERGO Group Frühere und neue Partner, gemeinsame Kinder und Stiefkinder: So vielfältig Patchworkfamilien sind, so vielfältig können auch deren Herausforderungen sein. Zum Beispiel im Hinblick auf rechtliche Fragen. Michaela Rassat, Juristin des D.A.S. Rechtsschutz erklärt die Sorgerechtsund Unterhaltsregelungen und weiß, was bei der Wahl des Nachnamens zu beachten ist. Das traditionelle Familienmodell ist schon länger im Umbruch. Immer öfter leben Elternteile samt Kindern aus früheren Partnerschaften mit neuen Partnern und gemeinsamen Kindern unter einem Dach. Das Bundesfamilienministerium geht davon aus, dass sieben bis 13  Prozent der deutschen Haushalte sogenannte Patchworkfamilien sind.

Das Sorgerecht im Familienalltag Das Leben in den neu zusammengewürfelten Familienkonstellationen wirft so manche Frage auf. Etwa im Hinblick auf das Sorgerecht. Wer darf beispielsweise welchem Kind den Kita-Ausflug oder die Klassenreise genehmigen? „Haben die leiblichen Eltern das gemeinsame Sorgerecht, hängt die Zuständigkeit von der Tragweite der jeweiligen Entscheidung ab“, erläutert Rassat. Alltagsangelegenheiten, wie beispielsweise

die Teilnahme an einem Kita-Ausflug, kann der leibliche Elternteil, bei dem das Kind hauptsächlich lebt, alleine entscheiden. Er kann auch seinem neuen Partner, der Stiefmutter oder dem Stiefvater, dafür eine Vollmacht erteilen. Anders sieht es bei Grundsatzentscheidungen aus, zum Beispiel bei der Auswahl der passenden Schule, der Zustimmung zu einer Operation oder gar einer Auswanderung. Dann muss der zweite leibliche, mitsorgeberechtigte Elternteil zustimmen beziehungsweise eine entsprechende Vollmacht unterschrieben haben. „Besitzt einer der Elternteile das alleinige Sorgerecht und ist mit dem neuen Partner verheiratet, dann hat der Stiefelternteil ein sogenanntes ‚kleines Sorgerecht‘„, ergänzt die D.A.S. Expertin. Paragraph 1687b Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) überträgt dem Stiefvater oder der Stiefmutter die Befugnis, in Angelegenheiten des täglichen Lebens des Kindes mitzuentscheiden. Rassat: „Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Stiefelternteil die Entscheidungen im Einvernehmen mit dem leiblichen Elternteil trifft, beide müssen sich also abstimmen und dürfen nicht gegen den Willen des anderen entscheiden.“ Allein entscheiden darf der Stiefelternteil nur im Notfall, etwa bei einer

ärztlichen Behandlung nach einem Unfall.

Regelungen zum Kindesunterhalt Gehen die Partner einer gescheiterten Beziehung neue Ehen ein, ändert das nichts an den jeweiligen Unterhaltspflichten. Das heißt, der bisher unterhaltspflichtige Elternteil muss weiter für seine leiblichen Kinder zahlen. „Stiefeltern sind jedoch nicht unterhaltspflichtig. Auch das Einkommen des Stiefelternteils wird nicht angerechnet“, weiß die D.A.S. Expertin. „Der neue Partner muss nur dann Unterhalt für die Kinder seines Ehepartners aus erster Ehe zahlen, wenn er diese adoptiert.“ Heiratet der Unterhaltspflichtige selbst neu, hat zwar sein neuer Ehepartner grundsätzlich Anspruch auf Ehegattenunterhalt. Der Unterhalt für die leiblichen Kinder geht aber vor – der neue Partner im Zweifelsfall leer aus. Bekommt der Unterhaltspflichtige ein Kind mit dem neuen Partner, geht dieses den Kindern aus erster Ehe beim Unterhalt nicht vor: Alle leiblichen Kinder sind gleichberechtigt. Steigt allerdings die Zahl der unterhaltsberechtigten Personen, kann dies dazu führen, dass bei der Berechnung nach der Düsseldorfer Tabelle andere, niedrigere Sätze anzuwenden sind. Der Unterhalt für die ein zelnen Berechtigten sinkt dann. Außerdem kann bei mehreren Unterhaltsberechtigten der zu zahlende Unterhalt schnell den Betrag übersteigen, der nach Abzug des Selbstbehalts vom Einkommen übrig bleibt. Dann liegt ein sogenannter Mangelfall vor und das für den Unterhalt zur Verfügung stehende Geld wird unter den Kindern aufgeteilt. Übrigens: Was beim Unterhalt gilt, gilt auch für das Erbrecht. Stiefkinder sind vor dem Gesetz nicht mit dem Stiefelternteil verwandt und damit nicht erbberechtigt. Ihnen würde noch nicht einmal ein Pflichtteil zustehen. Daher müssen Stiefeltern, die ihren Stiefkindern etwas vererben möchten, dies ausdrücklich per Testament oder Erbvertrag regeln.

Neue Ehe – neuer Name für das Stiefkind? Heiratet ein Elternteil nach einer Scheidung erneut, kann dessen Kind aus vorheriger Ehe zunächst seinen Nachnamen behalten. Aber: „Hat der leibliche Elternteil das alleinige Sorgerecht, dann kann er gemeinsam mit dem neuen Partner im Rahmen einer sogenannten ‚Einbenennung’ (§ 1618 BGB) dem Kind den neuen Familiennamen geben“, erläutert die D.A.S. Expertin. Bei einer „Einbenennung“ kann aber auch ein Doppelname entstehen, wenn der bisherige Nachname mit Bindestrich vorangestellt oder angehängt wird. Bei Kindern über fünf Jahren ist deren Zustimmung erforderlich – sogar per Unterschrift beim Standesamt. Haben beide leiblichen Elternteile das gemeinsame Sorgerecht oder trägt das Kind den Namen des Ex-Ehepartners, muss auch dieser der neuen Namensgebung zustimmen. Ein Beispiel: Leon Schmidt ist das Kind von Frau und Herrn Schmidt. Nach der Scheidung lebt Leon bei seiner Mutter. Frau Schmidt heiratet in zweiter Ehe Herrn Müller und nimmt dessen Namen an. Leon kann jetzt den Nachnamen „Müller” annehmen, sich für einen Doppelnamen, also Leon Schmidt-Müller, entscheiden oder er bleibt bei Leon Schmidt.

Seite 13

RATGEBER

Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019  |  13

Was muss in einer Patientenverfügung stehen? Pflegeexperte Birger Mählmann beantwortet die wichtigsten Fragen Kann ich eine Verfügung auch ändern?

� Ein Unfall oder eine Krankheit kann jeden schnell in eine Situation bringen, in der es um Leben und Tod geht und man selbst keine Entscheidungen über lebenserhaltende Maßnahmen treffen kann. Hier hilft eine rechtsgültige Patientenverfügung. Sie stellt sicher, dass Ärzte und Angehörige nach den Interessen des Patienten handeln. Auch wenn sich viele vor dem Thema scheuen, ist es wichtig, für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung, beantwortet die wichtigsten Fragen zur Patientenverfügung.

Was genau sollte in einer Patientenverfügung stehen? In einer Patientenverfügung legt eine volljährige Person fest, welche medizinischen Maßnahmen unternommen oder unterlassen werden sollen, wenn sie selbst nicht mehr in der Lage ist, sich zu äußern oder Entscheidungen zu treffen – beispielsweise bei Gehirnschäden nach einem Unfall oder im Endstadium einer unheilbaren Krankheit. In diesem Fall sind die Wünsche des Patienten für den behandelnden Arzt – und die Angehörigen – verbindlich. Deshalb ist es wichtig, für typische Krankheitsbilder wie Hirnschädigungen, Koma oder Demenz die gewünschten, aber auch die nicht erwünschten Maßnahmen möglichst detailliert zu beschreiben: Sollen beispielsweise Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden? Sind im Notfall künstliche Ernährung, Beatmung oder starke Schmerzmittel erwünscht?

Foto: Anja Götz – AdobeStock Je genauer die Ausführungen, umso sicherer kann der Patient sein, dass die Behandlung auch seinen Vorstellungen entspricht. Damit Ärzte und Angehörige die Wünsche besser nachvollziehen können, ist es zudem hilfreich, wenn der Verfasser auch einen Einblick in seine persönlichen Wertvorstellungen, beispielsweise religiöse Ansichten, gibt.

Was sind die Voraussetzungen, damit eine Patientenverfügung rechtlich gültig ist? Grundlegende Voraussetzung für die Gültigkeit der Patientenverfügung ist, dass sie in schriftlicher Form festgehalten ist. Außerdem müssen die Maßnahmen detailliert aufgeführt und eindeutig definiert sein. Allgemeine und unkonkrete Formulierungen wie „Ich will nicht an Schläuchen hängen“ sind unwirksam und können von den Ärzten nicht umgesetzt werden. Daher ist es empfehlenswert, sich bei der Erstellung der Verfügung professionelle Unterstützung zu suchen. Erste Anlaufstelle kann dafür der Hausarzt sein, der den Patienten meist seit langem kennt. Er kann auch dabei helfen, medizinische Behandlungen, deren Auswirkungen sowie Begrifflichkeiten zu erläutern. Im Internet finden Interessenten zudem zahlreiche Mustervorlagen. Doch Vorsicht: Diese sind unter Umständen unwirksam, wenn sie nicht individuell gestaltet werden können, da bestimmte Formulierungen vorgegeben sind. Besser eignen sich vorgefertigte Textbausteine, die nach den persönlichen Be dürfnissen zusammengestellt und verändert werden können. Zu finden sind diese zum Beispiel auf der Website des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz. Zusätzlich kann die Unterschrift eines Arztes oder Notars bestätigen, dass der Betroffene bei der Erstellung seiner Patientenverfügung im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte war – sie ist jedoch nicht verpflichtend.

Die Patientenverfügung kann jederzeit geändert werden. Generell ist es empfehlenswert, regelmäßig einen Blick in das Dokument zu werfen, um zu prüfen: Entsprechen die beschriebenen Maßnahmen noch den aktuellen Wünschen und Vorstellungen? Wichtig ist, dass der Verfasser nach den Änderungen seine Patientenverfügung mit dem aktuellen Datum und seiner Unterschrift unterzeichnet. Auch ein Widerruf der Patientenverfügung ist jederzeit formlos möglich. Übrigens: Wer eine Patientenverfügung hat, sollte immer einen Zettel in seinem Geldbeutel oder Ausweispapieren dabei haben, auf dem der Aufbewahrungsort des Originaldokuments steht – so erfahren Ärzte im Ernstfall schneller von der Existenz.

Werner-Bockelmann-Haus Seniorenzentrum Tagespflege ■ Abholung durch eigenen Fahrdienst Pflegeeinrichtung ■ Alle Pflegestufen ■ 70 Einbettzimmer, 22 Doppelzimmer Senioren-Wohnhaus ■ 108 Ein-ZimmerWohnungen mit 35 m2 ■ 31 Zwei-ZimmerWohnungen mit 47 m2 ■ Wir führen eine Warteliste

■ zentrale Lage neben dem Volkspark ■ helle, komfortable Zimmer ■ hauseigene Küche, Wahlmenüs ■ Festsaal, Räume auch für private Feiern ■ Ambulanter Pflegedienst im Haus ■ Internistische und orthopädische Praxis ■ Fußpflege, Friseur ■ Kosmetikstudio Angebote im Haus ■ Gymnastik, Hundetherapie, Seniorenkurse ■ Kreatives Gestalten, Handarbeiten ■ Chor, Musiktherapie, Konzerte, Theater ■ Wander-, Koch-, Kegel-, Literaturgruppe

Werner-Bockelmann-Haus Seniorenzentrum Bundesallee 48b-50 10715 Berlin ☎ 030/863 91 69-0 www.werner-bockelmann.de

Seite 14

14  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

GESUNDHEIT

Johanniskraut: Heilpflanze 2019 Leuchtend gelb blüht Johanniskraut auf Wiesen und an Feldwegen erst im Sommer, doch Heilpflanze des Jahres ist es seit 1. Januar 2019. Gekürt wurde das gelbgoldene Kraut – im Volksmund auch Herrgottsblut genannt – von einer Jury im Auftrag des Naturheilkundevereins Theophrastus. Bereits der bekannte, im 16. Jahrhundert tätige Arzt Paracelsus bewertete Johanniskraut als eine Universalmedizin. „Als pflanzliches Arzneimittel kann Johanniskraut die Stimmung aufhellen und hat sich bei leichten bis mittelschweren Depressionen bewährt”, sagt Apotheker Sven Seißelberg von der KKH Kaufmännische Krankenkasse. „Studien belegen, dass seine Wirkung hierbei mit denen synthetisch hergestellter Antidepressiva vergleichbar ist – und das bei weniger Nebenwirkungen.“ Auch beim Winterblues, unter dem manche Menschen aufgrund des Lichtmangels in

Foto: Printemps / AdobeStock

Qualität der pflanzlichen Arznei entscheidend

den Wintermonaten temporär leiden (sog. saisonal abhängige Depression), kann Johanniskraut Linderung verschaffen. Daneben können Johanniskrautextrakte Angstzustände lösen, nervöse Unruhe mildern und gegen Kopf- und Regelschmerzen verordnet werden. Bei Neurodermitis kann Johanniskrautöl wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften helfen. „Johanniskrautpräparate sollten aber nicht ohne den Rat eines Arztes oder

Apothekers angewendet werden“, appelliert Sven Seißelberg, „denn Art und Dosierung der Arznei sind entscheidend für deren Wirkung.“

An Neben- und Wechselwirkungen denken! Arzneilich werden alle Pflanzenteile des Heilkrauts außer der Wurzel verwendet. Johanniskrautpräparate können Nebenwirkungen hervorrufen wie Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit,

ferner Kopfschmerzen und allergische Reaktionen. „Zu achten ist auch auf Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme einiger Medikamente, die dann verstärkt oder vermindert wirken“, so Apotheker Seißelberg. Dazu zählen blutverdünnende Medikamente, Mittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Zytostatika, die vor allem bei der Behandlung von Krebs eingesetzt werden. Auch kann die Wirkung der Antibabypille herabgesetzt werden. Mögliche Wechselwirkungen sind daher unbedingt mit einem Arzt oder Apotheker abzuklären. Johanniskrautpräparate sind nicht nur in Apotheken erhältlich, sondern auch in Drogerie- und Supermärkten – und das in sehr unterschiedlichen Qualitäten. Hinsichtlich ihrer Extrakte und Dosis und damit ihrer Wirkung und Verträglichkeit überzeugen laut Öko-Test (2018) ausnahmslos Präparate aus der Apotheke.

Frei Parken! Die Parkgebühr übernimmt der Zahnarzt Spätsprechstunde Donnerstag, 14–21Uhr

Aus Wissen und Erfahrung entsteht Können. Master of Science Orale Inplantologie und Parodontologie

Motzstraße 22 · 10777 Berlin · Tel.: 214 20 78 · www.zahnarzt-albrecht.de

Seite 15

GESUNDHEIT

Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019  |  15

Krampfadern und Besenreiser Schöne und gesunde Beine im Sommer Sommerlich kurze Hosen und Röcke rücken ein Thema ins Blickfeld, von dem rund 25  Prozent der Deutschen betroffen sind: Krampfadern. Noch mehr, etwa 60  Prozent, leiden an Besenreisern. Sie werden im Sommer nicht nur sichtbar, die hohen Temperaturen können auch ihre Entstehung begünstigen. Welche vorbeugenden Maßnahmen helfen und was Betroffene tun können, weiß Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung.

können den Venenfluss zusätzlich unterstützen. Hat der Arzt bereits eine Venenschwäche diagnostiziert, kann er seinem Patienten Kompressionsstrümpfe verschreiben. Weitere Tipps, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen: Die Beine regelmäßig abwechselnd kalt und warm abduschen. Treppensteigen statt Lift fahren. Wenn möglich, täglich mindestens 15 Minuten flott spazieren gehen. Hilfreich sind alle Sportarten, bei denen der Sportler die Beine bewegt, etwa Radfahren, Wandern oder Walken. Schwimmen tut den Venen besonders gut, denn das Wasser erzeugt auf sie einen natürlichen Druck.

Ursachen von Krampfadern und Besenreisern Dehnen sich durch die sommerliche Wärme die Blutgefäße im Körper aus, kann das zu geschwollenen, schmerzenden Füßen oder Beinen führen – womöglich ein erstes Anzeichen für eine Bindegewebs- oder Venenschwäche. Wer davon betroffen ist, bei dem können sich Besenreiser oder Krampfadern bilden. „Krampf­ adern sind dauerhaft erweiterte Venen“, erläutert Dr. Reuter. Besenreiser sind die kleinere Version davon. Hier schimmern kleine erweiterte Hautvenen violett oder blau durch die Haut. Grundsätzlich gilt: „Krampfadern und Besenreiser bilden sich leider nicht mehr zurück“, so Dr. Reuter. Die Veranlagung dazu wird vererbt, betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch generell die Wahrscheinlichkeit, dass sich Besenreiser oder Krampfadern bilden. Unter Umständen wirkt Impressum

Beine hochlegen ist gut für die Venen.� auch eine Schwangerschaft begünstigend. Weiterhin gelten lebensstilbezogene Faktoren als mögliche Auslöser: Dazu zählen zum Beispiel Bewegungsmangel, Übergewicht oder Stehberufe. Bei deutlich sichtbaren Krampfadern kann allerdings auch eine Erkrankung dahinter stecken, beispielsweise eine Thrombose in den Beinen oder eine Herzschwäche. In diesem Fall sollten Betroffene einen Venenspezialisten aufsuchen, einen sogenannten Phlebologen. „Besenreiser dagegen sind meist harmlos“, meint der Experte.

Vorbeugende Maßnahmen Ob Risikofaktoren oder nicht: Jeder kann seine Venen fit halten und Besenreisern oder Krampf Gazette Schöneberg & Friedenau August Nr. 8/2019 ·  24. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Schöneberg & Friedenau sowie Steglitz, Zehlendorf, Charlottenburg und Wilmersdorf.

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag

Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70

Redaktion

Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de

Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

Titelbild Kleistkolonnaden Anzeigen

Daniel Gottschalk ☎ 030 / 323 38 54 · anzeigen@gazette-berlin.de

Druck

Humburg Media Group · 28325 Bremen

Nächste Ausgabe

September Nr. 9/2019 Anzeigen-/Redaktionsschluss 19.08.2019 Erscheinung 05.09.2019

Foto: ERGO Group

adern vorbeugen. Eine gesunde Lebensweise ist dafür besonders wichtig. Das bedeutet: Übergewicht vermeiden, regelmäßige Bewegung und nicht rauchen. Für Frauen gilt: Wenn möglich auf High Heels verzichten und lieber flache, bequeme Schuhe tragen. „Wer im Büro arbeitet und viel sitzen muss, kann mit einigen kleinen Übungen seine Venenpumpe aktivieren. Dafür beispielsweise regelmäßig die Zehen auf und ab bewegen oder sie zu Krallen formen“ so Dr. Reuter. Gut für die Venen ist auch, sich auf den Rücken zu legen und in der Luft Fahrrad zu fahren oder im Stand zwischen Fußballen und Ferse hin und her zu wippen. Und die bequeme Variante: Beine hochlegen, das entlastet ebenfalls. Stützstrümpfe

Medizinische Behandlungen: Individuell verschieden Wer sich seine Krampfadern oder Besenreiser aus optischen oder medizinischen Gründen vom Arzt entfernen lassen möchte, dem stehen zahlreiche Behandlungsmethoden zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise eine Lasertherapie oder das Stripping, bei dem die erkrankte Vene herausgezogen wird. Welche Methode geeignet ist, bespricht der Facharzt gemeinsam mit dem Patienten. Die Wahl des Verfahrens hängt vom individuellen Befund ab – Krampfadern können sehr unterschiedlich sein –, außerdem vom Alter der Betroffenen und von möglichen Erkrankungen. Leidet der Patient beispielsweise an einer Durchblutungsstörung, ist eine Kompressionstherapie nicht möglich.

Seite 16

16  |  Gazette Schöneberg & Friedenau  |  August 2019

Video-Wettbewerb zur Neuen Mitte Tempelhof Jetzt künstlerisch entfalten und bis 15.10.2019 am Wettbewerb teilnehmen Das Gebiet rund um das Tempelhofer Rathaus nimmt aufgrund seiner zentralen Lage und der Konzentration mehrerer öffentlicher Bauten wie Bezirkszentralbibliothek, Stadtbad und Polizei eine wichtige Stellung im Stadtteil Tempelhof ein. Unter dem Titel „Neue Mitte Tempelhof“ hat der Berliner Senat eine Neubebauung und Umstrukturierung des ca. 10 Hektar großen Bereiches beschlossen. In den kommenden zehn bis zwölf Jahren sollen insgesamt 20  Projekte umgesetzt werden, wozu zum Beispiel der Neubau und die Umsetzung des Stadtbades, die Neugestaltung von Parkanlagen sowie der Bau neuer Wohnungen gehören. Um über die bevorstehenden Veränderungen ins Gespräch zu kommen und die Arbeit des Amtes für Weiterbildung und Kultur vorzustellen, planen das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und

Grafik: BA Tempelhof-Schöneberg

die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen eine kulturelle Veranstaltungsreihe. Die Dezentrale Kulturarbeit des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg lädt in diesem Zusammenhang alle Interessierten

Bürgerinnen und Bürger des Bezirks, die sich auf individuelle Art mit dem Thema „Neue Mitte Tempelhof“ künstlerisch auseinandersetzen wollen, zum Video-Wettbewerb ein. Prämiert werden drei Filme, die

das Thema „Neue Mitte Tempelhof“ auf originelle Weise umsetzen. Die Art der filmischen Auseinandersetzung ist frei, ebenso die Wahl des Sujets. Das Video kann den Bezug zum Stadtteil bzw. Teilen davon herstellen, das Leben der Menschen betrachten oder auf Probleme eingehen. Bewerbungen sind bis zum 15. Oktober 2019 möglich. Die Filme sollen nicht länger als fünf Minuten sein. Die Dezentrale Kulturarbeit lobt folgende Videopreise aus: Der 1. Preis ist mit 300  Euro, der 2.  Preis mit 200  Euro und der 3.  Preis mit 100 Euro dotiert. Weitere Informationen zur Ausschreibung und zu den Teilnahmebedingungen erhalten Sie auf der Internetseite der Dezentralen Kulturarbeit des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg: www.dezentrale-kulturarbeit. de oder telefonisch unter (030) 90277-4347.

Rechtsanwalt Dr. Tomasz J. Liczba´nski Familienrecht / Lebenspartnerschaftsrecht Scheidung / Aufhebung, Zugewinnausgleich, Unterhalt, elterliche Sorge, Adoption Erbrecht Vorsorgeregelung, Nachlass

g! r e b e n ö h c S Wir leben ge

Allgem. Zivilrecht Die Beratung erfolgt in deutscher und polnischer Sprache

e d Tagespfl

äre- un Vollstation

Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg Hauptstraße 121 A · 10827 Berlin Tel. (030) 78004-0 · Fax (030) 78004-150 schoeneberg@immanuel.de www.schoeneberg.immanuel.de

In Bürogemeinschaft mit Rechtsanwalt Kai Lenwerder Rechtsanwältin, Fachanwältin für Steuerrecht und Steuerberaterin Sabine Starita M.A.

Lauterstraße 14/15 12159 Berlin-Friedenau direkt am Breslauer Platz

Telefon (030) 69 20 97 78-0 Fax (030) 69 20 97 78-9 E-Mail info@liczbanski.de