Gazette Schöneberg & Friedenau - Juli 2019

Gazette für Schöneberg und Friedenau

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Juli 2019

Schöneberg & Friedenau

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Das „Fliegende Klassenzimmer“ ist gelandet Temporärer Holzmodulbau für nachhaltige Schulgebäude Bei einem Rundgang durch den temporären Holzmodulbau der Grundschule auf dem Tempelhofer Feld haben die Bezirksstadträte Jörn Oltmann und Oliver Schworck am 11.  Juni die Entwicklung des Pilotprojekts „Fliegendes Klassenzimmer“ vorgestellt. Stellvertretender Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Jörn Oltmann (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte dazu: „Mit diesem Projekt wird ein neuer und innovativer Ansatz realisiert, mit dem auch Nachhaltigkeitsziele wie z. B. eine günstige CO2-Bilanz des Rohstoffes „Holz“ und eine hohe energetische Qualität des Gesamtgebäudes zu erreichen sind. Die modularen und mobilen Holzbauten können bis zu fünfmal an verschiedenen Standorten eingesetzt werden. Damit schaffen wir gute Lehr- und Lernbedingungen auch außerhalb der Schulgebäude und können auch in den Jahren nach einer Sanierung Schulstandorte weiter entwickeln“. Bezirksstadtrat für Jugend, Umwelt, Gesundheit, Schule und Sport, Oliver Schworck (SPD), ergänzte: „Die fliegenden Klassenzimmer versetzen uns auf intelligente Art in die Lage, schnell

v. l. n. r. Stefan Mittermaier, Jörn Oltmann, Andreas Spieß, Oliver Schworck.

Der temporäre Holzmodulbau der Grundschule auf dem Tempelhofer Feld. � Fotos: BA

und variabel auf zusätzliche Raumbedarfe reagieren zu können, sei es durch anstehende Sanierungen oder durch wachsende Schülerzahlen. Damit entstehen vorübergehende Raumkapazitäten, die am Schulstandort genutzt werden können“. In den „Fliegenden Klassenzimmern“ an den Standorten der Grundschule auf dem Tempelhofer Feld und der Paul-Klee-Grundschule werden bereits seit Anfang April Schulkinder unterrichtet. Die gesamte Projektlaufzeit betrug zuvor gerade einmal ein Jahr: Für die industrielle Fertigung der Holzmodule brauchte es dabei nur vier Monate und der Aufbau der Gebäudeteile vor Ort war in vier Tagen abgeschlossen. Die Gesamtkosten betragen pro Gebäude nicht mehr als 2,2 Mio. Euro. Das nachhaltige Gebäudekonzept und die architektonische Qualität des Fliegenden Klassenzimmers stellen eine vorausschauende Alternative zu den bisher eingesetzten Stahlcontainern dar. Das Pilotprojekt „Fliegendes Klassenzimmer 1.0“ hat somit das Potenzial, den Bedarf an Schulplätzen kurzfristig abzudecken, und erfüllt zugleich hohe Anforderungen an ein modernes Schulgebäude.

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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

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Liebe Leser_innen, bilderte Stories – zum Beispiel über den „Bowie Walk“ oder der 100-jährigen Buchhandlung am Bayerischen Platz – sind entstanden. „Mittendrin in TempelhofFinanziert wurde das Buch aus Schöneberg“ – Mitteln „Zuschüsse für besondeheißt das soeben erschienene re touristische Projekte“. Daher Buch, das die bezirkliche Wirt- kann das Buch auch nicht in den schaftsberatung und der Be- Verkauf gehen, sondern wird den reich für Europaangelegenhei- bezirklichen Bibliotheken, dem ten herausgegeben haben. Die Hotelnetzwerk sowie StädtepartAutorin, Brigitte Schmiemann, ner_innen zur Verfügung gestellt. stellt informativ und mit Gerne verschenken wir spannenden Anekdoten aber dieses wirklich gedie Geschichte und Gelungene Werk an die ersschichten von Schöneten 50 E-Mail-Bewerber_ berg und Friedenau vor. innen. Ich bitte Sie, Ihre Bewerbung, mit dem Anfang nächsten Jahres erscheint der zweite Stichwort „Juli-Gazette“ Band mit den Ortsteilen Angelika Schöttler an pressestelle@ba-ts. Tempelhof, Mariendorf, berlin.de zu senden. Die Marienfelde und Lichtenrade. Das Exemplare sind in der Pressestelle Buch richtet sich nicht nur an Gäs- abzuholen, ein Versand ist leider te der Stadt, sondern auch an alle nicht möglich. Berliner_innen. Die Idee zu dem Der nächste Kiezspaziergang Buch wurde geboren, weil das mit mir findet übrigens erst am Interesse an meinen Kiezspazier- 17. August statt. gängen auch nach sieben Jahren Regenbogenzeit ungebrochen ist und ich weiß, dass Geschichtswissen und Wis- Der Juli ist immer ein ganz besenswertes sehr gefragt sind. Mit sonderer Monat, denn er steht Brigitte Schmiemann haben wir im Bezirk ganz im Zeichen der eine verdiente Lokaljournalistin Regenbogenfahne. Es wird gefeiund Tempelhof-Schönebergerin gefunden, die sich mit viel Begeisterung an die Recherche gemacht hat. Der Bezirk ist so vielfältig und es gibt so viel zu erzählen, dass die Auswahl schwierig war. Am 11.  Juni habe ich gemeinsam mit dem Schauspieler Frank Sandmann im Café Haberland aus ert, demonstriert und Akzeptanz dem Buch vorgelesen und die Au- für queeres Leben eingefordert. torin hat ihre Geschichten noch Das Lesbisch-Schwule Stadtfest untermauert. Ich kann Ihnen nur und der Berliner Christopher sagen, die Lektüre hat viel Spaß Street Day sind so feste Größen gemacht. Kurzweilige, schön be- im Sommerkalender Berlins, dass Foto: Photo Huber

es gibt ein tolles neues Buch über Schöneberg und Friedenau und wir feiern den Regenbogenmonat!

man streckenweise meinen könnte, der Kampf um Akzeptanz ist geschafft. Dies ist leider trotz „Ehe für alle“ aber immer noch nicht so. Ich denke hier zum Beispiel an das Problem, dass bei lesbischen Ehepaaren nur die biologische Mutter als Mutter gilt und ihre Ehefrau das Kind erst aufwendig adoptieren muss. Spricht man hierüber mit beiden Müttern, erlebt man viel persönliche Angegriffenheit. Diese Ungleichbehandlung muss unbedingt durch eine dem Gleichheitsgrundsatz entsprechende gesetzliche Anpassung behoben werden. Übrigens befindet sich in der Cheruskerstraße 22 in Schöneberg das Regenbogenfamilienzentrum, das sich gezielt für die Belange von Regenbogenfamilien einsetzt und auch zum Kinderwunsch berät. Infos: https://berlin.lsvd.de/ projekte/regenbogenfamilienberlin/ Nun aber zu den verschiedensten Aktionen im Regenbogenmonat Juli. Einladen möchte ich Sie recht herzlich, zum traditionellen Hissen der Regenbogenfahne am Mittwoch, dem 18. Juli 2019 um 13  Uhr vor dem Rathaus Schöneberg. Das sichtbare Zeichen der LSBTI-Community wird bei uns seit 1996 anlässlich des Lesbisch-schwulen Stadtfestes gesetzt. Es hat sich in den Jahrzehnten zum größten Stadtfest der LSBTI-Community entwickelt und bietet auf 20.000 m² Informationen und Partystimmung auf fünf Bühnen mit einem vielfältigen Musik- und Theaterprogramm. Gehen Sie am Wochenende 21./22.  Juli 2019 unbedingt in

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Das Heim im Friedenauer Kiez Zögern Sie nicht, uns anzurufen

Wir wollen unseren Bewohnern die Gewissheit geben: Jemand ist für mich da – Menschen, die mich kennen. Meine Persönlichkeit wird geachtet, geliebt und gefördert. Ich finde eine Umgebung vor, die Rücksicht nimmt auf mich und meine Bedürfnisse. Dies entspricht unserem christlichen Selbstverständnis. Das persönliche Gespräch ist ein unersetzliches Gut. Gerne vereinbaren wir mit Ihnen einen Termin zur Hausbesichtigung.

den Nollendorfkiez und feiern Sie mit – es ist ein Fest der Liebe, auf dem Diskriminierung und Rassismus keinen Platz haben. Das Bezirksamt ist auch dieses Jahr wieder mit dem Ehrenamtsbüro und dem Standesamt vor Ort. Mit dabei sein wird auch das Jugendmuseum Tempelhof-Schöneberg mit seinem MuseumsMobil des Projektes „All Included“. Dieses interaktive Projekt bietet kreativen und spielerischen Zugang zu vielfältigen Lebensweisen und zwar historisch wie aktuell. Ich freue mich sehr, dass dieses weit über die Grenzen des Bezirkes bekannte Projekt auf dem diesjährigen Stadtfest mit dem „Rainbow Award“ ausgezeichnet wird. Diesen besonderen Preis vergibt der Regenbogenfond e. V. an Personen und Gruppen, die sich um lesbisch-schwule Belange verdient gemacht haben. Ich freue mich sehr für die Kolleg_innen über diese tolle Anerkennung und Wertschätzung. I n fo s : w w w. a l l - i n c l u d e d. jugendmuseum.de/aktuell.html Alle weiteren Informationen zum Regenbogenmonat können Sie unserer bezirklichen Internetseite entnehmen. I nfos: w w w.berlin.de/batempelhof-schoeneberg/ueberden-bezirk/kultur-freizeit/ Sie sehen, es wird wieder ein bunter Monat in Tempelhof-Schöneberg!   Herzlichst Ihre

Angelika Schöttler, ­Bezirksbürgermeisterin Tempelhof-Schöneberg

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Renée Sintenis – eine außergewöhnliche Frau Ihr bekanntestes Werk – der Berliner Bär Ein hübscher, kleiner Platz in Friedenau mit einem großen Namen. Bereits 1967 wurde er nach der Künstlerin Renée Sintenis benannt. Am Platz – bis 1967 Wilmersdorfer Platz – steht das alte Postamt. Eigentlich sollte anstelle vom Postamt das alte Rathaus Friedenau hier gebaut werden. Der Platz liegt im ältesten Baugebiet von Friedenau und ist Teil der Friedenauer Carstenn-Figur. Auf dem Platz wurde die Plastik „Grasendes Fohlen“, geschaffen von der Namenspatin, aufgestellt. Der idyllisch und ruhig gelegene Platz ist ein Gartendenkmal. Doch Kunst von Renée Sintenis findet sich auch an anderen prominenten Stellen in der Stadt. Wer auf der A115 nach Berlin hinein- oder hinausfährt, wird von ihrem Berliner Bären begrüßt. Seine kleinen Brüder, der Goldene und der Silberne Bär, erfreuen jedes Jahr Künstler der Berlinale. Doch wer war Renée Sintenis?

Frühe Liebe zu Tieren Die Künstlerin wurde als Renate Alice Sintenis 1888 im schlesischen Glatz – heute Klodzko – geboren. Im gleichen Jahr zog die Familie

nach Neuruppin um. In ihrer Kindheit verbrachte Renée viel Zeit in der Natur und entwickelte eine Liebe zu Tieren, die sich später in ihren Werken zeigte. Die Familie zog erneut um, dieses Mal nach Berlin, da der Vater eine Stelle im Kammergericht bekommen hatte. Schon früh bekam sie Zeichenunterricht. Als sie 19 Jahre alt war, begann sie ein Studium an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Dort widmete sie sich besonders der Dekorativen Plastik. Auf Druck der Familie hin gab sie die Kunst auf, um als Sekretärin ihres Vaters zu arbeiten. Doch es zog sie zurück zur Kunst und sie brach mit ihrer Familie, was zeitweise zu Depressionen bei der Künstlerin führte.

Der Weg in die Kunst Der Weg von Renée Sintenis in die Kunst war unaufhaltsam. Sie stand Modell für Georg Kolbe. Leider blieb die Statue, die er nach ihrem Vorbild schuf, nicht erhalten. Sie schuf Plastiken von Köpfen sowie weibliche und männliche Figuren. 1915 fand sie das Metier,

Renée Sintenis, Fotografie von Hugo Erfurth, 1930. für das sie bekannt wurde – Figuren junger Tiere. In erster Linie Ponys und Fohlen, doch auch Lamas, Esel, Hunde und Elefanten. Die lebensechten Figuren – mal nur 20 cm groß für das heimische Wohnzimmer, mal groß für öffentliche Plätze – begeisterten die Menschen. Die kleinen Tierplastiken waren beliebte Geschenke und wurden zur Zierde manches Villenzimmers. Im Jahr 1917 heiratete sie den Maler Emil Rudolf Weiß, den sie

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Gazette Schöneberg & Friedenau  |  Juli 2019  |  5 bereits seit vielen Jahren kannte und der unter anderem ein Porträt von ihr gemalt hatte. Zu ihren Freunden gehörten namhafte Größen der Kunstszene wie Gottfried Benn, Joachim Ringelnatz und Asta Nielsen. Ihr Ehemann ermutigte sie, ihre Werke auszustellen und so noch bekannter zu machen. Während der Zusammenarbeit mit dem Galeristen Flechtheim stellte sie international aus. Sie begann, auch Plastiken von Fußball- und Polospielern und weiteren Sportlern in der typischen Bewegung ihrer Sportart zu formen. Auf der Olympischen Kunstausstellung im Jahr 1928 bekam sie für ihre Plastik des Läufers Nurmi die Bronzemedaille verliehen.

aus Bronze für die Kunst zu fertigen, da das Metall für den Krieg benötigt wurde. Die Bildhauerin wurde davon hart getroffen. Ihr Haupterwerb waren nun Grafiken.

Erfolg in der Nachkriegszeit

Prominente der Weimarer Republik Die Künstlerin war eine Trendsetterin ihrer Zeit. In der Weimarer Republik gehörte sie zu den bestverdienenden Künstlerinnen. Ob hoch zu Ross auf ihrem Hannoveranerhengst Horaz durch den Tiergarten galoppierend oder in ihrem schnittigen Sportwagen auf dem Kurfürstendamm – Renée war mit ihren 1,79 m und modischem Kurzhaarschnitt ein Blickfang. 1931 wurde sie in die Preußische Akademie der Künste berufen. Sie war die erste Frau im Fach Bildhauerei und die zweite Frau überhaupt – die erste war Käthe Kollwitz – die dort Mitglied wurde. In Berlin gehörte sie zu den gesellschaftlichen Mittelpunkten. Ein Ball ihres Galeristen Alfred Flechtheim war ohne sie undenkbar. Doch die glücklichen

Berliner Bär von Renée Sintenis auf der A115 kurz vor dem Kreuz Zehlendorf. Tage waren gezählt. 1934 schlossen die Nationalsozialisten sie aus der Preußischen Akademie der Künste aus. Renée galt als Halbjüdin, da ihre Großeltern mütterlicherseits jüdisch waren. Die Ehe mit Emil Rudolf Weiß schützte sie vor weiteren Repressalien. Sie trat in die Reichskulturkammer ein und durfte weiterhin ausstellen, obwohl ihre Werke aus öffentlichen Sammlungen entfernt wurden. Ihr Galerist Alfred Flechtheim war vor den Nazis geflohen. Während des Kriegs wurde verboten, Güsse

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Ein weiterer harter Schlag war der plötzliche Tod ihres Ehemanns im November 1942. Jetzt musste sie auch die Deportation fürchten. Doch sie hatte Glück und blieb unbehelligt. Ihre Biografin Silke Kettelhake, die 2010 das Buch „Renée Sintenis. Berlin, Boheme und Ringelnatz“ veröffentlichte, recherchierte, dass ein SS-Offizier seine Hand über sie hielt. Doch fast ihr gesamter Besitz fiel den Bomben zum Opfer. Nach dem Krieg zog sie nach Schöneberg in die Innsbrucker Straße 23. An dem Haus hängt eine Gedenktafel für die Künstlerin. In den Nachkriegsjahren bekam ihre Karriere neuen Schwung. Sie schuf weiter ihre bewährten Tiere und nahm als Neuerung Plastiken von Knaben im antiken Stil in ihr Schaffen auf. Zahlreiche Ehrungen folgten – 1948 der erstmals verliehene Kunstpreis der Stadt Berlin, 1952 „Ritter der Friedensklasse“ des Ordens Pour le merité und 1953 das Bundesverdienstkreuz. 1956 formte sie den berühmt gewordenen Berliner Bären. Eine Kopie davon wurde John F. Kennedy während seines legendären Berlinbesuchs überreicht. Renée Sintenis lebte bis zu ihrem Tod 1965 in der Innsbrucker Straße. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem.

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Geschichtsparcours an der Papestraße Gebiet war überwiegend militärisch geprägt Orte mit anderen Augen sehen und Geschichte im Alltag entdecken – diese Möglichkeit bietet der Geschichtsparcours, der 2008 an der Schöneberger General-Pape-Straße, im Volksmund Papestraße genannt, verwirklicht wurde. Mit 14 informativen Tafeln führt er die Besucher zurück in die Historie des Ortes, die mit einem großen Feld zwischen Tempelhof und Schöneberg begann. Das Gebiet gehörte Schöneberger Bauern. Auf den Feldern wuchsen Getreide und Kartoffeln. Das Militär kaufte den Bauern die Ackerflächen ab und nutzte sie als Pferderennbahn. Diese wich nur wenige Jahre später den Schienen für die Anhalter Bahn, die von Berlin nach Köthen führte. Das Militär ließ rund um die Bahnschienen Kasernen, Übungsplätze und einen Militärbahnhof für die preußischen Eisenbahntruppen errichten. Als der südliche Bereich des früheren

August 1914: Die Männer auf dem Foto ziehen in den Krieg. An der General-Pape-Straße wurden sie einberufen und gemustert, denn hier hatten seit 1898 Landeswehrinspektion und Bezirkskommandos ihren Sitz. Ackers noch unbebaut war, ging es hier in die Lüfte. Mit Luftschiffen und Fesselballons unternahm man hier Flugversuche. Ab 1885 war die Luftschifferabteilung hier für 16  Jahre beheimatet. Auch

die wissenschaftliche Forschung fand hier statt, das Preußische Meteorologische Institut stellte mit einem Versuchsballon den bis heute nicht übertroffenen Höhenrekord von 10.800 Metern auf.

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Gazette Schöneberg & Friedenau  |  Juli 2019  |  7 Auch an der General-Pape-Straße standen nun Gebäude, in denen die Soldaten untergebracht waren. Von hier aus wurden die Eisenbahnertruppen bis in die afrikanischen Kolonien geschickt. Auch Militärbehörden waren in den Gebäuden untergebracht. Unter anderem die Musterungsbehörde, bei der sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs zahlreiche Männer melden mussten. Sie bekamen Uniformen und schickten ihre Zivilkleidung in Paketen zurück nach Hause. In dieser Zeit bekam die Straße im Volksmund den Beinamen „General-Pappkarton-Straße“, da die Kleidung in Pappkartons verschickt wurde. Auf brachliegenden Ländereien zwischen den militärischen Gebäuden entstanden während der Hungerjahre Kleingärten. Diese durften Militärangehörige zur Selbstversorgung nutzen. Das waren die Anfänge der Kleingartenkolonie an der Papestraße. In der Zeit des „Dritten Reichs“ war Umbau angesagt. Hier sollte der Triumphbogen für die Hauptstadt Germania stehen. Allerdings wollte die Regierung auf Nummer sicher gehen und

Papestraße eine Lagerhalle für die Senatsreserve, die die Berliner Bevölkerung im Falle einer erneuten Blockade versorgen sollte. Die Senatsreserve wurde erst nach dem Fall der Mauer aufgelöst. Auch die Wilhelm-Foerster-Sternwarte hatte nach dem Zweiten Weltkrieg ein vorübergehendes Domizil an der General-Pape-Straße. Der Geschichtsparcours mit seinen 14 historischen Orten kann auch mit Unterstützung einer Broschüre im Taschenformat entdeckt werden. Sie ist kostenlos über die Bürgerbüros von Tempelhof-Schöneberg zu beziehen.

Der Informationsort Schwerbelastungskörper erinnert an die größenwahnsinnige Stadtplanung der Nationalsozialisten. vorher sicherstellen, dass ihr triumphales Bauwerk nicht im märkischen Sand versank. Deshalb wurde zu Testzwecken der Schwerbelastungskörper gebaut. Der Schwerbelastungskörper hat ein Gewicht von 12650 Tonnen. In seinen Kammern befanden sich Messgeräte. Doch ideal war der märkische Boden nicht – für einen Triumphbogen hätte er verdichtet werden müssen. Der Schwerbelastungskörper sank um 19,3 cm ein.

Die furchtbaren Seiten des Naziregimes waren an der Papestraße früh spürbar. Schon im Närz 1933 richtete die SA in einem Kasernengebäude ein Konzentrationslager ein, in dem Juden, politische Gegner und Mitglieder verfolgter Gruppen in Haft saßen, verhört und gefoltert wurden. Dieser Ort des Schreckens bestand bis Dezember 1933. Heute ist hier ein Gedenkort, an dem an die Opfer erinnert wird. Nach der Blockade gab es an der

Generaloberst Alexander von Pape Der Namensgeber der Straße war geborener Berliner. 1813 geboren trat er bereits mit 17 Jahren in das 2. Garde-Regiment zu Fuß ein. Das Militär bestimmte sein gesamtes Leben: Die Karriere brachte ihm bis zum Generalfeldmarschall. 1894 zog er sich in den Ruhestand zurück, ein Jahr später verstarb er. Laut Kaiser Wilhelm II. war Alexander von Pape das Vorbild eines altpreußischen Soldaten.

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Kartoffelliaison

Kita „Hochkirchstraße“ ­gewürdigt

Lette Verein präsentiert Kartoffeln und Kunst

Kartoffelkunst.� Foto: Lette Verein Nicht zu glauben, dass sie erst im ersten Ausbildungsjahr sind, denn die Ergebnisse dieser „Kartoffelliaison“ sind nicht nur faszinierend, sondern auch richtig gut geworden. Entstanden sind experimentelle Theaterplakate von 27 Schülerinnen und Schülern des Fachbereichs Grafikdesign vom Lette Verein. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler war augenscheinlich richtig begeistert von der Vernissage und

Ausstellungseröffnung im Rathaus Schöneberg. � den jungen Künstlerinnen und Künstlern. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler: „Wir sind mittlerweile einige schöne Kooperationen mit dem Lette Verein eingegangen und diese neue lag quasi auf der Hand. Wir können vor den Räumen der Wirtschaftsförderung den feinen Rahmen für junge

Ein Helfer

Foto: Marijnissen

Kreative aus unserem Bezirk bieten. Hier sammeln sie die ersten Erfahrungen und präsentieren sich einer interessierten Öffentlichkeit.“ Die Ausstellung im Rathaus Schöneberg ist zu den Geschäftszeiten der Wirtschaftsförderung von 10 Uhr bis 16 Uhr bis Ende November zu sehen.

Das Deutsche Kinderhilfswerk würdigte am 14. Juni im Rahmen einer Festveranstaltung das große Engagement der Kita „Hochkirchstraße“ in Berlin-Schöneberg zur stärkeren Verankerung von Kinderrechten in der Kita. Im Rahmen des Projekts „bestimmt bunt – Vielfalt und Mitbestimmung in der Kita“ wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung zu den Themen Kinderrechte, Inklusion sowie Partizipation fortgebildet. Dabei erhielt die Kita neben einer fachlichen Beratung sowie vielfältigen Praxismaterialien eine kostenlose achttägige Fortbildung für das gesamte pädagogische Team. In das Programm wurden insgesamt zehn Kindertageseinrichtungen verschiedener freier und kommunaler Träger in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt aufgenommen.

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◼◼ Thörner fürs Büro 1949 lieferte Gerhard Thörner Bürobedarf mit dem Motorrad aus, heute erwartet die Kunden ein modernes Geschäft: Thörner fürs Büro ist seit 70 Jahren mit einer riesigen Auswahl für gewerbliche und private Kunden da. Das große Sortiment umfasst Bürobedarf, Schulbedarf, hochwertige Schreibgeräte und Papeterieartikel sowie Sonderartikel, ständig

Neuheiten und Ausgefallenes zum Ansehen, Aussuchen, Mitnehmen. Außerdem bietet das Fachgeschäft – übrigens eines der wenigen, die noch ein großes Sortiment vor Ort haben – einen Bestellservice an sowie einen Webshop unter www. thoerner.de.

◼◼ Apotheke am Bayerischen Platz Die traditionsreiche Apotheke am Bayerischen Platz wurde bereits 1921 eröffnet. Sie ist für ein großes Sortiment bekannt, das überwiegend sofort zur Verfügung steht. Die freundlichen Mitarbeiter beraten Sie qualifiziert zu allen Fragen rund um die Gesundheit und informieren Sie gern über die große Auswahl an Kosmetikprodukten. Außerdem gehört eine Kundenkarte mit Rabatt zum Service.

Artgerecht aus Tradition

Mit gutem Gewissen genießen Sommerzeit – Zeit zum Grillen: Gemeinsam gesellige Abende mit Freunden und der Familie im Freien genießen! Die Zutaten haben wir: Probieren Sie unsere prämierte Rostbratwurst und viele weitere Köstlichkeiten für Ihren gelungenen Grillevent. Klassiker wie Fleischwurst nach Art der Provence sind ebenfalls beste und feste Bestandteile auf den Tischen der Berliner. Wir verarbeiten Fleisch von Betrieben, die für eine humane Form der Tierhaltung stehen. Mit innovativen sowie traditionellen Rezepten, unserem bekannt hohen Niveau und eigener Produktion bieten wir Qualität, die allen schmeckt! Eine besondere Spezialität ist das Delta Dry Aged Beef. Dieses stammt von Rindern, die auf den saftigen Salzwiesen in Norddeutschland, Mecklenburg Vorpommern und Polen aufgewachsen sind. Durch die traditionelle, bis zu sechs Wochen dauernde Trockenreifung am Knochen bewahrt sich das Fleisch den Saft. Auch Käsefans kommen bei Bachhuber auf ihre Kosten. Bei formaggino in der Nassauische/Ecke Güntzelstraße haben Sie die Auswahl zwischen 100 Käsesorten von regionalen sowie internationalen Höfen. Delikatessen wie Olivenöl und mehr sind ebenfalls im Angebot. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Bayerischer Platz 5

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Gazette Schöneberg & Friedenau  |  Juli 2019  |  11

Mittendrin in Tempelhof-Schöneberg Das erste Buch rund um die Kiezspaziergänge im Bezirk erschienen Das Café Haberland war am 7.  Juni bei schwül-warmem Wetter bis auf den letzten Platz gefüllt. Um das kleine Taschenbuch ‚Mittendrin in Tempelhof -Schöneberg‘ ging es an dem Abend. Niemand Geringeres als Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und der Schauspieler Frank Sandmann lasen gemeinsam aus dem ersten von zwei Bänden vor, das die Ortsteile Schöneberg und Friedenau vorstellt. Aber nicht nur das, auch die Autorin des Buches, Brigitte Schmiemann, als ehemalige Lokalredakteurin der Berliner Morgenpost bestens mit dem Bezirk vertraut, beantwortete Fragen rund um das Buch und wusste über die eine oder andere kleine Randanekdote zu berichten. Wie ist es überhaupt zu dieser Buch-Idee gekommen? Die Erklärung ist eigentlich relativ einfach: Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler bietet seit mittlerweile sieben Jahren monatliche Kiezspaziergänge mit besonderen Themenschwerpunkten an und die sind überaus beliebt. Bis zu 250 Interessierte nehmen bei Wind und Wetter daran teil. Deshalb lag es nahe, wenn schon so großes Interesse an den Kiezspaziergängen besteht, ein ganzes Buch daraus zu machen oder besser

Das Café Haberland war bis auf den letzten Platz besetzt, als Brigitte Schmiemann, Frank Sandmann und Angelika Schöttler (von links nach rechts) vorlasen.� Foto: Wirtschaftsförderung noch zwei Bände. Der zweite Band erscheint im kommenden Jahr und wird sich den Ortsteilen Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade widmen. Finanziert wurde die 2.000 Stück umfassende Auflage aus den Mitteln „Zuschüsse für besondere touristische Projekte“, umgangssprach lich City Tax genannt. Aus diesem Grunde werden die Bücher leider auch nicht in den Verkauf gehen können. Sie sollen den bezirklichen Bibliotheken sowie dem Hotelnetzwerk zur Verfügung gestellt werden, bei Veranstaltungen erhältlich sein und für den Besuch bei den Partnerstädten bereitgehalten werden.

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Feldlerche und Feldhase sind zurück

Lesesommerclub „Blatt für Blatt“

Grafik: Beate Autering

Kostenlos für Kinder von 6 bis 12 Jahren

Der Lesesommerclub geht in die nächste Auflage. Mit der kostenlosen Anmeldung erhalten Kinder einen Clubausweis und haben damit die Möglichkeit, aus einem exklusiven Bestand von 70 Büchern die coolsten Neuerscheinungen des Frühjahres zu lesen und zu bewerten. Darunter sind Titel wie „Die Wunderpeperoni“, „Die

fiesen Omas“ oder „Monstermäßig beste Freunde“. Anmeldung in allen beteiligten Bibliotheken während der Öffnungszeiten. Für jeden ausgeliehenen Titel können die Club-Mitglieder ein Bewertungsblatt ausfüllen. Diese lassen die in den Bibliotheken eigens „gepflanzten“ Bücherbäume nicht nur ordentlich wachsen,

sondern erhöhen zugleich die Chance auf die Gewinnmöglichkeit von Buchgutscheinen, die im Rahmen des großen Abschlussfestes verlost werden. Im Zeitraum der Berliner Sommerferien sind viele Mitmachund Verlosungsaktionen geplant. Die Veranstaltungen sind kostenfrei.

Berlin ist aus dem Kahn gebaut Aufstieg zur Metropole mit Hilfe von Wasserstraßen und Binnenhäfen Berlin und seine Wasserstraßen – mit ihnen beschäftigt sich das Buch „Berlin ist aus dem Kahn gebaut. Der Aufstieg zur Metropole in historischen Fotografien“ von Joachim Winde. Die an der Spree gegründete Stadt ist von vielen Wasserstraßen aus sehr gut erreichbar, die Kanäle geben der Stadt einen ganz besonderen Charme, waren aber auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Viele Menschen bestritten in früheren Jahrhunderten ihren Lebensinhalt als Schiffer und Flößer. Das Baumaterial kam über das Wasser in die wachsende Stadt, Industrie siedelte sich an und Häfen wurden

Das Schöneberger Ufer am Landwehrkanal.� gebaut. Mit vielen historischen, noch nie veröffentlichten Bildern wird in dem Buch ein Stück Berliner Stadtgeschichte lebendig gehalten. „Berlin ist aus dem Kahn gebaut.

Archiv Joachim Winde

Der Aufstieg zur Metropole in historischen Fotografien“ von Joachim Winde ist im Sutton Verlag erschienen. Es ist zum Preis von 19,99 Euro im Buchhandel erhältlich, ISBN 978-3-96303-040-6.

Beobachtungen des Naturrangers Björn Lindner bestätigen, dass in der Marienfelder Feldmark am Schichauweg wieder Feldhasen und Feldlerchen vorkommen. Feldhase und Feldlerche gelten aufgrund des Wegfalls geeigneter Lebensräume als in ihrem Bestand gefährdet. Feldlerchen unterliegen dem besonderen Artenschutz. Die Marienfelder Feldmark bietet aufgrund ihrer strukturreichen landwirtschaftlichen Nutzung beiden Arten einen natürlichen Lebensraum. Beide Arten gelten als sehr störungsempfindlich. Um die Wiederbesiedelung zu unterstützen, wurden daher Teilflächen der Feldmark durch Steckgatter gesperrt bzw. als Schutzbereiche besonders markiert. Zusätzlich wurden Blühstreifen und artenreiche Frischwiesen angelegt. Das Umwelt- und Naturschutzamt bittet darum, die Lebensräume der seltenen und geschützten Tiere zu respektieren und Störungen zu vermeiden. Bitte betreten Sie die ausgewiesenen Schutzflächen nicht. Hunde sind in der gesamten Feldmark an der Leine zu führen.

Bibliotheken sind vertrauenswürdig Berlins Öffentliche Bibliotheken sind besonders vertrauenswürdig, hochbeliebt und sehr empfehlenswert. Das hat eine aktuelle repräsentative Befragung der Berliner Bevölkerung im Auftrag des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) herausgefunden. Circa 90 Prozent der Befragten empfinden Öffentliche Bibliotheken, gerade in Zeiten von „Fake News“, als einen vertrauenswürdigen Ort. In Berlin nutzt gut ein Drittel der Bevölkerung regelmäßig Öffentliche Bibliotheken, besonders für Hobbies, Freizeitgestaltungen, Aus- und Weiterbildung. Menschen, die Öffentliche Bibliotheken nicht nutzen, gaben unter anderem an, lieber das Internet zu nutzen oder sich Medien selbst zu kaufen.

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Happy Birthday – 70 Jahre Grundgesetz Geburtstagsfeier im Rathaus Schöneberg Mehr als 70 Menschen waren in den Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg gekommen zur Festveranstaltung „Happy Birthday – 70  Jahre Grundgesetz“. In ihrer Begrüßungsrede verwies Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler auf die Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes. Insbesondere der Artikel 3, mit seinem Gleichheitsgebot und Benachteiligungsverbot sei vor dem Hintergrund der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung von Millionen von Menschen durch eine von der Bevölkerung gewählten menschenverachtenden nationalsozialistischen Diktatur entstanden. Angelika Schöttler betonte weiterhin, dass das grundgesetzliche Benachteiligungsverbot noch nicht für alle Menschen gelte, die von Diskriminierung bedroht sind. Sie unterstütze darum die aktuellen Bestrebungen, auch Menschen auf Grund ihrer sexuellen und geschlecht Feierlicher Abschluss der Veranstaltung im Goldenen Saal mit allen Talk-Gästen.� Foto: BA Tempelhof-Schöneberg lichen Identität grundgesetzlich vor Benachteiligung zu schützen. In insgesamt drei Diskussionsrunden tauschten sich gender- und queer-, migrations-, sowie behindertenpolitische Aktivisten mit Vertreterinnen und Vertreter der Bezirkspolitik und dem Publikum darüber aus, ob der Bezirk seinen grundgesetzlichen Verpflichtun Kunstliebhaberkreis sucht Verstärkung Berlin bietet eine Vielzahl von beeindruckenden Museen- und Kunstlandschaften. Wenn auch Sie sich für prächtige Architekturen, Skulpturen, Gemälde und andere Zeugnisse früherer Kulturen interessieren, sind Sie beim Kunstliebhaberkreis genau richtig. Die Teilnehmer treffen sich zweimal monatlich gegen 14 Uhr. Zum

Abschluss und zur Nachbesprechung der Treffen ist jeweils eine Einkehr mit Kaffee und Kuchen geplant. Bei Interesse zur Teilnahme wenden Sie sich bitte telefonisch bei Frau Grosch (Seniorenarbeit Tempelhof-Schöneberg), ☎ 030 / 90277–4553 (Dienstag und Donnerstag von 9 bis 12 Uhr).

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gen aus Artikel 3 genügend nachkomme. Die Bilanz fiel unterschiedlich aus. Ergänzt durch Beiträge aus dem Publikum berichteten migrations- und behindertenpolitische Aktivisten von Diskriminierungserfahrungen und

appellierten an die Vertreter der Bezirkspolitik, ihre erkennbaren Bemühungen zu verstärken und erreichte Fortschritte aktiv zu schützen und weiter zu entwickeln. Anti-Diskriminierung und Gleichstellung würden noch zu häufig einseitig aus Behördensicht definiert und proklamiert. Das Bezirksamt sehe es als seine Aufgabe an, so Angelika Schöttler, Leitungskräfte und Mitarbeitende fortlaufend zu sensibilisieren für die Verpflichtung zur Gleichstellung und für aktiven Diskriminierungsschutz. Zudem gehe es aber auch darum, dass wir, also alle Mitbürger vielfältige Lebensweisen und Diskriminierungssensibilität aktiv im Alltag leben und sichtbar machen. Künstlerisches und bewegendes Highlight war die gemeinsame musikalische Darbietung eines Songs von Leona Heine mit dem Gebärdenchor der evangelischen Gehörlosengemeinde.

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RATGEBER

Über den Wolken … ist nichts los Rechte von Flugreisenden bei Verspätungen und Annullierungen Immer mehr Menschen fliegen – ob in den langersehnten Strand­ urlaub, für einen Städtetrip nach Rom oder zum wichtigen Geschäftstermin. Entsprechend hoch ist das Flugaufkommen, Flugausfälle und -verspätungen sind dabei keine Seltenheit. Welche Rechte Flugreisende dann haben, weiß Michaela Rassat, Juristin der D.A.S. Rechtsschutz. Innerhalb Europas genießen Fluggäste große Rechtssicherheit – unabhängig davon, ob es sich um eine Pauschal- oder Individualreise handelt. Ihre Rechte sind in der EU-Fluggastrechteverordnung Nr. 261/2004 geregelt. „Hier steht, welche Ausgleichs- und Versorgungsleistungen Passagieren bei Verspätungen, Nichtbeförderungen oder Annullierungen von Flügen zustehen“, so Michaela Rassat. Diese Verordnung gilt für alle Flüge, die entweder in der Europäischen Union (EU) starten oder von einer EU-Fluggesellschaft durchgeführt werden und einen EU-Flughafen zum Ziel haben. Die Verordnung gilt aufgrund entsprechender Verträge auch in Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz. Gelten die EU-Fluggastrechte nicht, greifen andere Regelungen. Denn zahlreiche weitere Staaten haben ähnliche Fluggastrechte. Zudem sind im sogenannten Montrealer Übereinkommen Mindeststandards für Passagierrechte festgelegt, wie etwa Schadenersatzansprüche bei Verspätungen oder Personenschäden. Welche Länder dieses Übereinkommen unterzeichnet haben, finden Reisende auf der Seite der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO).

Ansprüche bei Verspätung … Im letzten Moment noch den Sicherheitscheck geschafft – und dann verzögert sich der Abflug. „In vielen Fällen haben Betroffene nach der EU-Verordnung Anspruch auf Entschädigung, Verpflegung und Betreuung“, so die D.A.S. Expertin. Ab zwei Stunden Verspätung steht Betroffenen zum Beispiel bei Flügen bis zu 1.500 km Ver Innerhalb Europas genießen Fluggäste große Rechtssicherheit.� pflegung zu und die Möglichkeit, zwei Telefonate zu führen oder zwei E-Mails zu schreiben. Passagiere können zusätzlich ab einer Verspätung von drei Stunden von der Fluggesellschaft eine Entschädigung verlangen. Wie hoch die Zahlung ausfällt, ist abhängig von der Länge der Flugstrecke: • Bis zu 1.500  Kilometer, beispielsweise für die Strecke Berlin – Rom, gibt es 250 Euro. • Bei Flügen über 1.500  Kilometer innerhalb der EU, etwa Berlin – Lissabon, und bei allen anderen Flügen zwischen 1.500 und 3.500 Kilometern werden 400 Euro fällig. • Bei allen weiteren Flügen wie beispielsweise Berlin – Dubai 600 Euro. Dabei spielt es keine Rolle, wie teuer der Flug war. • Ab fünf Stunden Verspätung dürfen Reisende vom Beförderungsvertrag zurücktreten und sich den Flugpreis erstatten lassen. • Verschiebt sich der Abflug auf den nächsten Tag, gibt es eine Hotelübernachtung sowie den Transfer. Übrigens: Wer wegen einer Verspätung seinen Anschlussflug verpasst, kann Anspruch auf eine Zahlung haben – auch dann, wenn der Anschlussflug außer­ halb der EU startet. Wichtig ist nur, dass beide Flüge zusammen gebucht wurden (Europäischer Gerichtshof, Az. C-537/17).

… und bei Annullierung Wird der Flug von der Airline gestrichen, können sich Betroffene den Ticketpreis erstatten oder sich von ihrer Airline auf einen anderen Flug umbuchen lassen. Ansonsten ist eine zusätzliche Ausgleichszahlung möglich, die sich nach der Länge der Flugstrecke richtet und genauso gestaffelt ist wie bei einer Flugverspätung. Keinen Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung haben die Passagiere nach der EU-Fluggastverordnung, wenn • die Fluggesellschaft mindestens zwei Wochen vorher über den Flugausfall informiert, • die Benachrichtigung sieben bis 14 Tage vor Abflug und der Alternativflug maximal zwei Stunden früher startet beziehungsweise maximal vier Stunden später am Ziel ankommt oder • die Benachrichtigung weniger als sieben Tage vor Abflug und der Alternativflug maximal eine Stunde früher erfolgt beziehungsweise maximal zwei Stunden später am Ziel ankommt. Laut Rassat müssen Airlines allerdings nicht zahlen, wenn die Annullierung oder Verspätung aufgrund außergewöhnlicher Umstände wie Streiks, schwerer Unwetter oder Naturkatastrophen erfolgt. Im Gegensatz zur EU-Fluggastverordnung sieht das Montrealer Übereinkommen sowohl für Verspätungen als auch für Annullierungen keine pauschalen Ent Foto: ERGO Group AG schädigungen vor. Hier müssen Passagiere Schäden im Einzelfall nachweisen.

Wie kommen Reisende zu ihrer Erstattung? Um eine Entschädigung einzufordern, können sich Passagiere direkt an die jeweilige Fluggesellschaft wenden. Entsprechende Musterbriefe gibt es beispielsweise im Internet. Dort finden Reisende auch Entschädigungsrechner, die anzeigen, ob sie tatsächlich anspruchsberechtigt sind. Auch die D.A.S. Rechtsschutz-App bietet einen Entschädigungsrechner. Verweigert die Fluggesellschaft die Zahlung, kann die Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personenverkehr (SÖP) vermitteln. Wer sich nicht selbst mit der Airline herumärgern möchte, kann sich an ein sogenanntes Fluggasthelfer-Portal wenden. „Diese Portale prüfen die Ansprüche. Gibt es Aussichten auf Erfolg, bieten sie an, die Forderung bei der Airline durchzusetzen“, so die Juristin. „Wird der Fall erfolgreich abgeschlossen, überweisen die Portale dann auch die Entschädigung, abzüglich einer Erfolgsprovision.“ Einige Portale bieten auch eine Sofortentschädigung an. „In diesem Fall verkaufen Reisende ihre Entschädigungsforderung an den Anbieter und erhalten dann innerhalb weniger Tage ihr Geld.” Die Provision fällt dann jedoch etwas höher aus.

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RATGEBER

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Heimisches und Ökologisches hat die Nase vorn Rückstände in Lebensmitteln – aktuelle Daten vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Anfang des Jahres hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die aktuellen Untersuchungsergebnisse zu Rückständen in Lebensmitteln vorgestellt. Sie beziehen sich auf Proben, die im Jahr 2017 gewonnen und analysiert wurden. Dabei zeigte sich, dass Lebensmittel in Deutschland insgesamt nur sehr gering mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet sind. Im Jahr 2017 wurden lediglich bei 1,1  Prozent der Proben von in Deutschland produzierten Lebensmittel Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt. Bei den einzelnen Produktgruppen gab es allerdings erhebliche Unterschiede. Einige häufig verzehrte Lebensmittel wie Karotten, Kartoffeln, Zwiebeln oder Äpfel und beliebte saisonale Erzeugnisse wie Tomaten, Erdbeeren oder Kirschen weisen seit Jahren kaum oder gar keine Überschreitungen des sogenannten Rückstandshöchstgehalts auf (siehe Infokasten unten). Andere Produkte dagegen erweisen sich immer wieder als belastet. Die meisten Überschreitungen gab es 2017, wie in den Jahren zuvor, bei schwarzem und grünen Tee mit knapp 15  Prozent, getrockneten Bohnen mit fast 10 Prozent, frischen Kräutern mit 9,0 Prozent und Paprika mit etwa 7 Prozent. Bekannt ist, dass im Anbau von Weinreben viele Pflanzenschutzmittel eingesetzt Impressum

TIPP

Dieses alte Hausmittel entfernt Rückstände besser als Wasser

Foto: Alex / Fotolia

HINTERGRUND Hohe Sicherheit durch „Rückstandshöchstgehalt“

Der „Rückstandshöchstgehalt“ (RHG) ist die höchste zulässige Menge eines Pestizidrückstands in oder auf Lebens- oder Futtermitteln. Der Wert wird für jede Kombination aus Erzeugnis und Wirkstoff einzeln festgelegt. Diese Rückstandshöchstgehalte liegen häufig weit unter den toxikologischen Grenzwerten. Dementsprechend stellen Rückstandshöchstgehalte meistens keine toxikologisch begründeten, gesundheitlich relevanten Grenzwerte dar, sondern Werte zur Regelung der Verkehrsfähigkeit eines Erzeugnisses. D. h., dass Lebensmittel, deren Rückstandsgehalte über dem gesetzlich festgelegten Wert liegen, nicht im Handel angeboten werden dürfen. Dies ist aber in den meisten Fällen nicht mit einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit gleichzusetzen.

werden. Das zeigte sich auch bei den Früchten. Das BVL hat in fast 15 Prozent der untersuchten Trauben zehn oder mehr verschiedene Pestizide gefunden – diesen Wert konnte kein anderes Obst toppen. Insgesamt waren 68 Prozent der getesteten Reben mehrfachbelastet. Es lohnt sich also, solche Produkte in Bioqualität zu kaufen, vor allem für Menschen, die größere Mengen der betroffenen Lebensmittel konsumieren, wie beispielsweise

Gazette Schöneberg & Friedenau Juli Nr. 7/2019 ·  24. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Schöneberg & Friedenau sowie Steglitz, Zehlendorf, Charlottenburg und Wilmersdorf.

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de Verlag

Gazette Verbrauchermagazin GmbH Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70

Redaktion

Karl-Heinz Christ · redaktion@gazette-berlin.de

Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88

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Nächste Ausgabe

August Nr. 8/2019 Anzeigen-/Redaktionsschluss 15.07.2019 Erscheinung 01.08.2019

Teeliebhaber. Paprika sollte vor dem Verzehr auch in den Vertiefungen rund um den Stiel herum sorgfältig mit Wasser und Bürste gesäubert werden.

Heimische Lebensmittel weniger belastet Nicht neu ist die Erkenntnis, dass Lebensmittel aus Deutschland bzw. aus der Europäischen Union weniger Pflanzenschutzmittelrückstände enthalten als Lebensmittel, die aus Drittstaa Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sein Obst und Gemüse mit einem uralten Hausmittel reinigen: Natron, auch als Speisesoda oder Backnatron bezeichnet. Amerikanische Forscher haben gezeigt, dass eine Natron-Lösung Mittel Pestizidrückstände besser entfernen als Wasser allein. Dazu löst man etwa 10 g Natron in einem Liter Wasser auf und legt sein Obst oder Gemüse für 15 Minuten hinein. Danach unter fließendem Wasser abspülen.

ten importiert werden. Die Überschreitungsquote lag bei Lebensmitteln aus EU Mitgliedstaaten bei 1,9  Prozent, bei Lebensmitteln aus Drittstaaten außerhalb der EU jedoch bei 6,3 Prozent. Bei jeder dritten Probe wurde mehr als ein Wirkstoff nachgewiesen. In Deutschland lag die Quote, wie anfangs erwähnt, bei lediglich 1,1 Prozent.

Weniger Rückstände bei Bio-Lebensmitteln Bio-Produkte sind in der Regel weniger mit Pflanzenschutzmittelrückständen verunreinigt als konventionelle Ware. Rund 77 Prozent der Proben aus dem Ökolandbau wiesen im Jahr 2017 keine nachweisbaren Rückstände auf. Das war nur bei 42 Prozent der konventionellen Lebensmittel der Fall.

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Der Weg nach Treblinka – The Road to Treblinka Anhand von über 150 biografischen Alben werden in der Ausstellung „WIR WAREN NACHBARN“ in der Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg die Lebens- und Leidensgeschichten von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus dem heutigen Bezirk Tempelhof-Schöneberg dokumentiert. Die Mehrzahl der Familien- und Einzelschicksale wurde in Zusammenarbeit mit Zeitzeugen oder ihren Nachkommen erarbeitet. Persönliche Fotos, Dokumente und Berichte machen ihre Geschichte erfahrbar.

Fotos von Gert Berliner Im Rahmen der Ausstellung „WIR WAREN NACHBARN“ ist in der Großen Ausstellungshalle im Rathaus Schöneberg die Sonderausstellung „Der Weg nach Treblinka“ mit Fotos von Gert Berliner zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Gruppen und Schulklassen bitte anmelden unter ☎ 030 / 90 2774527. Der Eintritt ist frei. 1968 machte er sich auf den Weg. Er vollzog die Route nach, die seine Eltern ins Vernichtungslager hatten gehen müssen, und nahm seine Eindrücke fotografisch auf. Gert Berliner, geboren 1924 in Berlin, hatte bis 1939 mit seinen Eltern in Schöneberg in der Winterfeldtstraße 25 gelebt. Mit einem Kindertransport wurde er nach Schweden geschickt, später ging er in die USA. Dort entwickelte er sich zu einem Maler und Fotografen. Die Fotoserie zu den Vernichtungslagern The Road to Treblinka, versehen mit Auszügen aus Gedichten, ist sein persönliches Zeugnis. Gert Berliner hat von seinem Leben berichtet, der Kindheit und Jugend in Schöneberg, der wachsenden Ausgrenzung unter den Nazis, dem Exil in Schweden und der Niederlassung in den USA.

Foto: Privat

Fotos von Gert Berliner in der Sonderausstellung von WIR WAREN NACHBARN

Am 27. März 2019 ist Gert Berliner in New York gestorben. Mit

dieser Sonderausstellung wird an ihn erinnert.

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