Gazette Charlottenburg - Januar 2023

Gazette für Charlottenburg und Westend

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Januar 2023

Charlottenburg

Großstadt seit 130 Jahren GRATIS ZUM MITNEHMEN

1893 hatte Charlottenburg 100.000 Einwohner

MEIN GUTER STERN

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IM WINTER

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2  |  Gazette Gazette Charlottenburg Charlottenburg  |  Januar & Wilmersdorf 2023 1

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Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Rad gegen Rad – Parken von Fahrrädern und Elektrokleinstfahrzeugen auf Autoparkplätzen? Die künftige Aufteilung des öffentlichen Parkraums – ein schwieriges Thema, bei dem die Meinungen auseinander gehen. Im Folgenden nehmen die Fraktionen der BVV zu diesem Thema Stellung.

B‘90/Grünen-Fraktion Um Radfahrenden und Fußgänger*innen zu helfen, müssen neue Methoden der Platzaufteilung im öffentlichen Raum gefunden werden. Bisher nehmen Pkw-Parkplätze einen großen Teil des nur begrenzt vorhandenen öffentlichen Raums ein. Bürgersteige dienen dem Fußverkehr und nicht dem Abstellen von Fahr-, Lastenrädern und E-Rollern. Die bundesweit gültige Straßenverkehrsordnung erlaubte schon immer das Abstellen von diesen Fahrzeugen auf Parkplätzen am Fahrbahnrand. Damit diese Parkplätze nun auch von Lastenrädern oder E-Rollern genutzt werden, begrüßen wir, dass der Berliner Senat ab 2023 keine Parkgebühren mehr für diese klimafreundlichen Kleinfahrzeuge auf Parkplätzen erhebt. Dies hilft, die engen Gehwege in unserem Bezirk von E-Rollern & Co. zu befreien, und erspart Fußgänger*innen und mobilitätseingeschränkten Personen Hindernisse auf ihren Wegen. Zusätzlich ist es wichtig, dass mehr Fahrradbügel und feste Abstellflächen für E-Roller auf Parkplätzen geschaffen werden, wie am Gierkeplatz, wo neue Fahrradbügel mit Querungshilfen für Fußgänger*innen geschaffen wurden, die somit die Sichtbeziehungen im Kreuzungsbereich verbessern. Corinna Balkow/Jakob Zimmer Berlin

SPD-Fraktion

In der Innenstadt wächst die Konkurrenz um die knappen Parkplätze. Die Nachfrage steigt durch Pkw-Berufspendler aus dem Umland und auch gebietsfremde Lieferwagen, die kostenlos in Wohngebieten geparkt werden, verschärfen den Mangel. Wir fordern ein Parkraummanagement. Vorrang für die SPD hat der Schutz der Parkmöglichkeiten der Anwohner:innen zur Vermeidung von Parksuchverkehr. Die Parkraumbewirtschaftung soll dazu bei 1.200 ohne Bild 1.100 mit Bild Vorwort Grüne SPD CDU FDP Linke AfD

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tragen, dass mehr Pendler:innen den Umweltverbund nutzen, ggf. in Kombination mit P&R. Die Parkraumbewirtschaftung in Kombination mit Anwohnerparkplätzen dämpft den Quell- und Zielverkehr um über 20 Prozent. In Gebieten mit hohem Parkdruck ist es wichtig, dass knappe Parkplätze auch von Elektroscootern und Leihfahrrädern freigehalten werden. Wir sind daher für eine stationsgebundene Ausleihung mit Rückgabepflicht und Abstellverbotszonen, wie es in Köln erfolgreich praktiziert wird. Die Anwohner:innen sollten ihre privaten Fahrräder lieber diebstahlsicher in Innenhöfen oder in Radräumen in ihrem Haus aufbewahren. Hier ist ein Förderprogramm für Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungseigentümer wichtig. Dr. Jürgen Murach

CDU-Fraktion Rad an Rad, oder wie der Senat die Mobilitätswende weiter anheizt! So könnte man das sehen. Ja und so agiert dieser Senat – mehr im Gegen- als im Miteinander. Der Zoff ist groß. Darüber, dass künftig Fahrräder auf Autoparkplätzen abgestellt werden dürfen. Dabei sind Pkw-Stellplätze knapp, werden durch Maßnahmen weiter zurückgedrängt. Ordnungsämter und Polizei müssen dieses Vorgehen ausbaden. Der öffentliche Nahverkehr muss gestärkt, die Fußgänger und Radfahrer geschützt und der Individualverkehr vernünftig organisiert werden. Motorroller, Motorräder, Leih- und Lastenräder, Pedelecs oder Fahrräder – an manchen Stellen müssen Fußgänger Schlangenlinien laufen. Dass die Verkehrsmittel auf der Straße stehen dürfen, ist aber nicht neu.

Jedoch müssen alle Verkehrsteilnehmer platzsparend parken. Mit dem Ratschlag der Verkehrssenatorin von den Grünen ist das so jedoch nicht möglich. Wir setzen uns daher für Lösungen ein und wollen das Miteinander stärken. Im Bezirk gibt es ein Fahrradabstellkonzept, welches wir im Dialog begleiten. Wir haben uns auch für die Verlängerung der Fußgängerzone in der Wilmersdorfer Straße eingesetzt. Wir freuen uns darauf, den Bezirk vernünftig zu organisieren. Karsten Sell

FDP-Fraktion Das Abstellen von Fahrrädern am Fahrbahnrand war schon immer grundsätzlich zulässig. Was nun geändert wurde, ist, dass diese in der Parkraumbewirtschaftung keine Gebühren zahlen müssen. Dass diese Änderung im praktischen Leben keinen Unterschied macht, lässt sich leicht herleiten. Fahrradfahrer, die keinen Parkschein gezogen haben, konnten gar nicht belangt werden, allein schon aufgrund des fehlenden Kennzeichens. Ein Knöllchen an der Fahrradklingel hat bestimmt auch noch nie jemand gesehen. Das Ärgerliche an der Geschichte ist eigentlich, dass der Senat erneut explizit eine Schikane gegen Autofahrer versucht. Der Wunsch der Blockade von möglichst vielen Parkplätzen ist zu erkennen. Die Konsequenzen dieser Politik sehen wir täglich im Straßenland. Die Menschen fahren mangels adäquater Alternativen trotzdem mit dem Auto und parken an den kreativsten Stellen. In manchen Straßen steht alle vier Meter ein Fahrzeug in zweiter Reihe. Dies führt zu hochgefährlichen Situationen, auch für Radfahrer und ist Symptom der senatsseitigen Verkehrspolitik des Gegeneinanders. Tobias Bergmann

Linksfraktion Parken von Zweirädern auf Parkplätzen – viel Lärm um nichts. Schon immer dürfen Motorräder, Roller, Fahrräder und E-Scooter dort geparkt werden, gemäß der bundesweit geltenden StVO. Ab 1.  Januar 2023 entfallen lediglich die (theoretisch) anfallenden Gebühren für diese Fahrzeu ge auf kostenpflichtigen Parkplätzen. Das ist die einzige Neuerung, die der Senat ankündigte. Mehrwert der Debatte? All diese Fahrzeuge gehören nicht auf den Gehweg, da sie Fußgänger:innen den Weg versperren. Deswegen ist aus linker Sicht klar: Parkplätze müssen für alle Fortbewegungsmittel zugänglich sein. Angesichts der Klimakatastrophe muss der Autoverkehr in der Stadt drastisch reduziert werden. Dazu trägt auch eine Reduzierung kostenloser Abstellmöglichkeiten für Autos bei. Als Linksfraktion haben wir daher eine Entsiegelung von Parkplätzen für mehr Stadtgrün und Platz für Fußgänger:innen auf den Weg gebracht. Fahrradbügel gehören auf Parkplätze und nicht auf den Gehweg. Weniger Asphalt ist gut für uns alle, Fahrzeuge gehören auf die Straße – egal ob zwei oder vier Räder. Frederike-Sophie Gronde-Brunner Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Ein beliebtes Hassobjekt von Grün-Rot ist der Autoverkehr. Autofahrer werden drangsaliert, wo es nur geht. Nun auch mit der Propagierung des neuen Parkplatzkonzepts. Konflikte, um die knappen Parkplätze sind programmiert. Verkehrsteilnehmer werden gegeneinander ausgespielt. Auch hier spaltet man die Gesellschaft. Hauptsache, dem Autofahrer geht es an den Kragen. Dabei gibt es immer mehr Autos in Berlin: Zwischen 2010 und 2021 stieg die Zahl um 15 Prozent. Die Politik des Senats missachtet die Interessen der Bürger, die auf das Auto nicht verzichten können oder wollen. Die Grüne Verkehrssenatorin Jarasch fährt gerne Fahrrad. Aber nur zum Fototermin. Hundert Meter um die Ecke wartet die Dienstlimousine, die sie für ihre Arbeit benötigt. Das gilt für Millionen Berliner jedoch auch. Den Grünen nur Heuchelei zu unterstellen, wäre Grünen-Verharmlosung. Es geht ihnen nicht um die Nöte und Wünsche der Menschen, sondern um die Betonierung ihrer Ideologie. Wir stehen für die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Das darf nicht die sukzessive Verdrängung der PKWs bedeuten. Martin C. T. Kohler

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DAS WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN

Wilmersdorf | Januar2023  |  3 2023 | 3 GazetteGazette Charlottenburg  |  Januar

Liebe Bürger:innen in Charlottenburg-Wilmersdorf! Als ich Ihnen im Januar 2022 an dieser Stelle meine besten Wünsche für ein friedvolles neues Jahr übermittelte, war noch nicht abzusehen, wie wichtig das für die Welt kurze Zeit später sein würde. Schon im Februar erschütterte uns die Meldung über den Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine. Zurecht hat sich die Bundesregierung an die Seite der vielen Staaten gestellt, die Russland mit harten Sanktionen strafen. Das bedeutete jedoch auch, dass Europa in eine Energiekrise und eine Inflation schlitterte, die uns vor neue Herausforderungen stellt. Ich sehe darin aber auch Chancen für notwendige Veränderungen. Für das neue Jahr erhoffe ich mir und uns allen dennoch eine möglichst rasche friedliche Lösung dieses Konflikts, damit wir wieder mit einer größeren Zuversicht in die Zukunft blicken können.

Kunstauktion zugunsten Ukrainischer Künstler:innen Hilfe wird die Ukraine nach den massiven Zerstörungen jedoch in sehr vielen Bereichen benötigen. So hat das Bezirksamt mit ukrainischen Künstler:innen eine Kunstauktion organisiert. Gemeinsam mit Staatssekretärin Ana-Maria Trasnea habe ich gern die Schirmherrschaft der Veranstaltung im Hotel Astoria übernommen. 35 der insgesamt 59 Exponate konnten mit einem Gesamterlös von 29.500 Euro versteigert werden. Die Kunstwerke wurden aus dem Charkiwer Kunstmuseum gerettet. Ich freue mich, dass der Erlös ukrainischen Künstler:innen sowie dem Wiederaufbau ukrainischer Kunstinstitutionen und

Jugendlichen durch zusätzliche Kreativ- und Sportangebote zu fördern, sondern auch die Teilhabe junger Menschen an unserer Gesellschaft zu sichern.

Tag der offenen Tür in der „Paula-Fürst-Schule“

Kunstauktion zugunsten Ukrainischer Künstler:innen: Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch (rechts) und der Organisator Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (2.v.r.). kultureller Projekte zugutekommen wird.

Eröffnung des CaritasKinderhospiz-Zentrums LEO Trotz unserer Sorge um die Menschen in der Ukraine dürfen wir nicht die Nöte der Menschen in unserer Nachbarschaft vergessen. In diesem Jahr öffnete LEO, das Kinderhospiz der Caritas, seine Pforten. In Berlin und Umgebung leben rund 2000 Kinder und Jugendliche mit lebensbedrohlichen Erkrankungen. Bis zu 400 von ihnen sterben jedes Jahr. Schwere Erkrankungen und der Tod von Kindern und Jugendlichen treibt viele Eltern und Familien in eine soziale Isolation. Deshalb unterstützt der ambulante Caritas-Kinderhospizdienst diese Familien seit mehr als zwölf Jahren. Mit LEO gibt es nun einen zentralen Ort für betroffene Familienmitglieder, an dem sie sich treffen und austauschen und an dem sie in Gruppen mit dem kranken Kind und seinen

Wir helfen Ihnen gerne bei: ° der Einkommensteuer ° der Existenzgründung ° der Buchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung ° Schwierigkeiten mit den Finanzbehörden

Geschwistern arbeiten können. Auch Trauerarbeit hat ihren Platz und ehrenamtliche Helfer können sich weiterbilden. Menschen, die in solchen Notsituationen für andere da sind, gebührt mein größter Respekt. Umso mehr freut es mich, die Eröffnung am 5.  Januar 2022 hinter unserem Rathaus in Alt-Lietzow 31 begleiten zu dürfen.

Besuch des Multikulturellen Jugend-Integrationszentrum e. V. Für Kinder und Jugendliche setzt sich auch das Multikulturelle Jugend-Integrationszentrum (MJI) ein. Am 18. Januar lerne ich das Team und die Arbeit kennen, die im September 2011 die Räume an der Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf bezogen haben. Inzwischen ist der Verein MJI freier Träger der Jugendhilfe im Land Berlin. Es ist gut zu wissen, dass es Menschen gibt, deren Engagement nicht nur darin besteht, die Individualität von Kindern und

Gerne sind wir auch bei allen Fragen rund um die Erbschaftund Schenkungsteuer für Sie da!

Ebenfalls den Kindern des Bezirks widmet sich mein Besuch beim Tag der offenen Tür an der Paula-Fürst-Schule. Ich erhalte am 14.  Januar Einblicke in die Reformpädagogik der einzigen Gemeinschaftsschule in Charlottenburg-Wilmersdorf. Vielleicht sind Sie ja auch interessiert und wollen zwischen 11 und 14 Uhr vorbeischauen?

Wiederholungswahlen in Berlin im Februar 2023 Ein Schwerpunkt meiner Arbeit und der des Bezirksamts bildet die Vorbereitung auf die im Februar anstehende Wahlwiederholung. Unser Wahlamt hat seit der Entscheidung des Verwaltungsgerichts im November nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit zur Durchführung dieser Wahl, was eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Das Wahlamt wurde bereits personell aufgestockt. Dafür mussten wir leider das Bürgeramt an der Wilmersdorfer Straße vorübergehend schließen. Wir versuchen dennoch das Terminangebot nicht wesentlich einzuschränken. Wir sind zuversichtlich, dieses Mal einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können. Herzlich grüßt Sie Ihre       Kirstin Bauch

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Historische Aufnahme vom Savignyplatz.

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Großstadt seit 130 Jahren 1893 hatte Charlottenburg 100.000 Einwohner Der Weg zu den Stadtrechten war kurz – bereits 1705 wurden diese der kleinen Siedlung gegenüber dem 1699 errichteten Schloss verliehen. ursprünglich nutzte Kurfürstin Sophie Charlotte – ab 1701 die erste preußische Königin – „Schloss Lietzenburg“ als Sommerschloss. Doch nach und nach wurde es zu einem repräsentativen Bau, der auch im Winter bewohnt werden konnte. 1705 starb Königin Sophie Charlotte. Ihr trauernder Gemahl benannte Lietzenburg um – in Char lottenburg. nahe dem Schloss entwickelte sich eine kleine residenzstadt, in die das nahe Dorf Lietzow eingemeindet wurde.

Kleine Residenzstadt

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Fotos aus: Charlottenburg in königlicher und kaiserlicher Zeit von Clemens-Maria Peuser und Michael Peuser

Sophie Charlottes Sohn Friedrich Wilhelm I. versuchte, der kleinen residenzstadt Charlottenburg die Stadtrechte wieder zu entziehen, hatte damit aber keinen Erfolg. Lange Zeit tat sich nicht viel. Charlottenburg hatte zwar nach wie vor Stadtrechte, war aber ein eher verschlafenes nest mit

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schönen Gebäuden. Friedrich II. wählte Charlottenburg zu seiner Residenz und ließ einen neuen Schlossflügel anbauen. Später verlegte er seinen Aufenthalt jedoch nach Potsdam. Dort hatte er sein Schloss Sanssouci zum Teil selbst entworfen. Sein Nachfolger Friedrich Wilhelm II. erklärte Schloss Charlottenburg zu seinem bevorzugten Wohnsitz. Das lag mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass er Wilhelmine Enke, seiner Mätresse, bereits 1777 ein Anwesen in Charlottenburg geschenkt hatte. Sein Sohn Friedrich Wilhelm III., der ihm auf den Thron folgte, nutzte Charlottenburg ebenfalls gerne als Wohnsitz. 1806 besetzte das französische Heer Charlottenburg. Das Schloss bekam mit Napoleon Bonaparte für die nächsten zwei Jahre einen

neuen, prominenten Bewohner.

Adel und Arbeiter Nachdem die Franzosen besiegt waren, ging es mit dem Aufschwung Charlottenburgs weiter. Die ländliche Lage vor den Toren Berlins wurde von Ausflüglern entdeckt. Diese ließen sich vom Brandenburger Tor mit Pferdewagen zu den Ausflugslokalen fahren. So entdeckten auch wohlhabende Berliner die Vorzüge der Gegend und siedelten sich hier an. Dazu gehörten Prominente wie beispielsweise Werner von Siemens, der nicht nur seine Villa, sondern mit Siemens & Halske auch eine Fabrik in den Charlottenburger Sand baute. Schering siedelte sich ebenfalls hier an. Die Industrie brauchte Arbeiter und für diese schuf Charlottenburg

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schnell Wohnraum. Die Planun- de die Technische Hochschule gen sahen vor, dass eine gute – heute Technische Universität Durchmischung der Bevölkerung – erbaut. Im Jahr 1893 kam der stattfinden sollte: Im Vorderhaus nächste Schritt – die Stadt hatte das Bürgertum, im Hinterhaus jetzt 100.000 Einwohner und galt die Arbeiterfamilien und kleine als Großstadt. Neben der NachHandwerksbetriebe. Nicht ge- barin Berlin war Charlottenburg plant war jedoch, dass die Hinter- die größte Stadt in Brandenburg. höfe von den Investoren so eng Die wohlhabende Stadt hatte gebaut wurden, dass Luft und ein eigenes Elektrizitätswerk Sonne fehlten. Außerdem waren und ein Wasserwerk. Da das alte die Wohnungen zu klein für die Rathaus viel zu klein für die wachoft sehr kinderreichen Familien. sende Verwaltung war, bauten In Charlottenburg lebten die Ge- die Charlottenburger von 1899 gensätze: auf der einen Seite die bis 1905 ihr neues Rathaus, das Bevölkerung aus „Zille sein Mill- sich mit seinem 88 Meter hohen jöh“, auf der anderen Seite das Turm stolz über die umliegenden reiche Bürgertum und der Adel. Gebäude erhebt. Bis 1920 blieb Charlottenburg eigenständig – Wachsende Stadt im Oktober des Jahres gliederte 1877 ließ sich die Stadt auf eige- man es – gemeinsam mit vielen nen Antrag aus dem Kreis Teltow anderen Orten – nach Groß-Berausgliedern. Ein Jahr später wur- lin ein.

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Ökologische Aufwertung im Volkspark Jungfernheide Regenerierung und Vitalisierung der zentralen Wiesenfläche Der Volkspark Jungfernheide ist mit seinen rund 146 Hektar der zweitgrößte Park Berlins. Die zentrale Wiese in der Parkanlage ist sowohl als Erholungsfläche für die Bevölkerung als auch unter ökologischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung.

es bei der Herstellung freisetzt. Die Pflanzenkohle ist also in der Lage, CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen. Jede Tonne Pflanzenkohle speichert circa 3,2 Tonnen CO₂. Da in die Wiese im Volkspark Jungfernheide rund 22 Tonnen Pflanzenkohle eingebracht werden, können auf diese Weise insgesamt 70,4  Tonnen CO₂ dauerhaft im Boden fixiert werden. Damit leisten die ökologischen Aufwertungsmaßnahmen der Wiesenfläche im Volkspark Jungfernheide einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Pflanzenkohle für CO₂ -Speicherung Der Fachbereich Grünflächen führt seit November 2022 Maßnahmen zur Regeneration und Vitalisierung der zentralen Wiesenfläche im Volkspark Jungfernheide durch. Die Arbeiten werden bis ins Frühjahr 2023 andauern. Unter anderem wird Kompost-Pflanzenkohle auf die zentrale Wiese aufgebracht. Dieses ist ein Kohlenstoff-negatives Produkt, da es mehr Kohlenstoffdioxid (CO₂) speichert, als

Bitte nicht betreten

An der Wiesenfläche im Volkspark Jungfernheide werden Maßnahmen zur Regeneration durchgeführt.

Auf eine Absperrung der Wiesenfläche für den Zeitraum der Sanierungsarbeiten wurde bewusst verzichtet. Es wird jedoch darum gebeten, die Wiese während dieser Zeit nicht zu betreten,

sondern auf andere Bereiche der weitläufigen Parkanlage auszuweichen. Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger: „Die Sanierungsmaßnahmen zielen darauf ab, den verfestigten Boden aufzulockern, den Wasser- und Nährstoffhaushalt zu verbessern und somit die Wiese widerstandsfähiger gegen Belastungen zu machen sowie gleichzeitig die Erholungsfunktion der Wiese zu verbessern. Durch die Pflanzenkohle wird CO₂ aus der Atmosphäre dauerhaft im Boden gebunden und somit ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel geleistet. Gleichzeitig hilft sie beim natürlichen Humusaufbau und stärkt die Pflanzen auf ganz vielfältige Art. Eine wahre Win-win-Situation!“

„Reisen für Alle“ Pfad der Erinnerung in Charlottenburg zertifiziert der Nationalsozialisten geleistet haben. Gemeinsam mit Jürgen Friedrich, dem Beauftragten für Menschen mit Behinderung im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und dem offiziellen Berliner Reiseportal visitBerlin hat die bezirkliche Wirtschaftsförderung den Gedenkpfad jetzt als touristisches

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Mit zehn Informationsstelen erinnert der Pfad der Erinnerung in Charlottenburg-Nord zwischen der Gedenkstätte Plötzensee und den drei Kirchen, Evangelische Kirche Plötzensee, Katholische Kirche Maria Regina Martyrum und Evangelische Sühne-Christi-Kirche, an Menschen, die Widerstand gegen die Diktatur

Map data © OpenStreetMap contributors Qualitätskriterien sind gemeinsam von Betroffenenverbänden und touristischen Verbänden erarbeitet worden. Für alle Personengruppen liegen detaillierte und geprüfte Informationen zur Zugänglichkeit und Nutzbarkeit des Angebots vor. Für den Pfad der Erinnerung gilt teilweise Barrierefreiheit für Menschen mit Gehbehinderung sowie Rollstuhlfahrer. www.pfad-der-erinnerung.berlin/

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Aktiv werden gegen Diskriminierung

Musik mit Geflüchteten

Förderung zivilgesellschaftlicher Projekte Im Rahmen der Partnerschaften für Demokratie werden jedes Jahr zivilgesellschaftliche Projekte im Bezirk gefördert. Anträge für das Förderjahr 2023 können bis Sonntag, 22.  Januar, eingereicht werden. Diese können von gemeinnützigen Organisationen gestellt werden.

Mögliche Themenschwerpunkte: • Projekte gegen Antisemitismus beziehungsweise zur Vielfalt jüdischen Lebens • Projekte gegen Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit • Projekte gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus • Projekte im Themenfeld Vielfalt und Begegnung im Kiez • Lokale Formate zu Demokratie und Beteiligung

Aktiv werden gegen Antisemitismus, Rassismus und andere Formen von Diskriminierung.� Foto: Ruthe Zuntz

Mögliche Zielgruppen sind: • Kinder und Jugendliche, pädagogische Multiplikatoren und Lehrkräfte, Ehrenamtliche in der Nachbarschaft • Betroffene von Diskriminierung und Marginalisierung Der maximale Projektzeitraum ist vom 1. März bis 31. Dezember 2023. Der Förderrahmen beträgt 3000 bis 10.000 Euro. Anträge für

die Kieze in Charlottenburg-Nord und auf der Mierendorff-Insel werden bevorzugt berücksichtigt. Die Antragsunterlagen und weitere Informationen sind unter www.demokratie.charlottenburgwilmersdorf.de zu finden. Alle Projektanträge müssen vor Antragsstellung mit dem Demokratiebüro abgestimmt und auf ihre Förderfähigkeit hin geprüft werden.

In der Al-Farabi-Musikakademie treffen sich junge Menschen, die allein oder mit ihren Familien nach Deutschland geflüchtet sind, mit Kindern und Jugendlichen, die im Bezirk wohnen. Künftig sind gemeinsame Veranstaltungen sowie der Austausch von Schülerinnen und Schülern zwischen in den Ensembles der Musikschule City West und der Al-Farabi-Musikakademie geplant. Auch für Lehrkräfte werden Erfahrungsaustausche zum Thema „Besonderheiten des Musikunterrichts mit sogenannten schwer erreichbaren Zielgruppen“ organisiert. Bezirksstadträtin Heike SchmittSchmelz: „Ich freue mich, dass unsere bezirkliche Musikschule und die Al-Farabi-Musikakademie im Charlottenburger Norden zusammenarbeiten, um gemeinsam für die Kinder und Jugendlichen musikalische Angebote zu schaffen, die den Weg in die Musikschule alleine nicht finden.“

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Berliner Denkmalpreis 2022 Preisträger Eigentümer der AVUS-Tribüne und EFEU e. V. Rettung historischer Grabanlagen

AVUS-Tribüne. Ende vergangenen Jahres wurde die Ferdinand-von-Quast-Medaille, der Berliner Denkmalpreis, im Alten Stadthaus verliehen.

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Ein Preisträger ist Hamid Djadda, Eigentümer der AVUS-Tribüne. Hamid Djadda hat die bekannte, nach langem Leerstand aber sehr marode AVUS-Tribüne (1936 37) saniert und für eine neue Nutzung ertüchtigt. Trotz des schlechten Bauzustands hat er erreicht, dass große Bereiche der originalen Bausubstanz erhalten blieben. Darüber hinaus gelang es ihm, einen Mieter für das kaum nutzbare Baudenkmal zu finden. Hamid Djadda hat Berlin damit eine seiner wichtigsten Landmarken wiedergegeben.

Auch EFEU e. V. – Alter St. Matthäus-Kirchhof Schöneberg, vertreten durch Rüdiger Pohl und Wolfgang Schindler, erhielten den Denkmalpreis. Der 2007 gegründete Förderverein EFEU e. V. (Erhalten, Fördern, Entwickeln, Unterstützen) setzt sich für den Alten St. Matthäus-Kirchhofs in Berlin-Schöneberg ein. EFEU e. V. initiiert Restaurierungen und akquiriert Drittmittel für Denkmalprojekte und betreibt sehr aktiv Öffentlichkeitsarbeit rund um den Friedhof. EFEUs größter Erfolg ist das Grabpatenschafts-Programm zur Erhaltung historischer Grabanlagen durch Patinnen und Paten, die dort später selbst beerdigt werden möchten. Zur Verleihung an die beiden

Preisträger sagte Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa: „Wir haben allen Grund, Menschen wie Hamid Djadda oder den Mitgliedern von EFEU e. V. sehr dankbar zu sein. Sie kümmern sich um Bau- und Gartendenkmale, die Berlin am Herzen liegen. Die Stadt wäre viel ärmer ohne ihr Engagement.“

Ferdinand-von-Quast-Medaille Bereits seit 1987 verleiht das für Denkmalpflege zuständige Senatsmitglied auf Vorschlag des Landesdenkmalamtes jährlich den Berliner Denkmalpreis in Form der Ferdinand-von-Quast-Medaille. Der undotierte Preis würdigt Menschen und Institutionen, die sich in besonderer Weise um die Denkmalpflege und die Denkmale in Berlin verdient gemacht haben.

FRAUEN PACKEN AN – Unternehmerinnen und ihre Angebote Spaß bei Ballett, Tanz und vielem mehr Früh übt sich – daher fangen die Kleinsten schon ab drei Jahren an, sich in der Ballettschule Carola Vogl, seit Januar in der Karlsruher Straße, spielerisch zu bewegen. Vom kreativen Kindertanz geht es weiter zum Ballettunterricht. Hier werden die Formen des klassischen Balletts behutsam und nach russischer Methode erarbeitet. Auch flotter Street Jazz und Modern Dance stehen für Kinder zur Auswahl. Beim Ballett für Jugendliche erfolgt die weitere Förderung. Der Neueinstieg ist

in den dafür eingerichteten Gruppen problemlos möglich. Neben Street Jazz und Modern Dance, wird zusätzlich Jazzdance für Jugendliche und Erwachsene angeboten. Die Kursvielfalt für Erwachsene bietet für jedes Alter und jeden Anspruch etwas. Ob ambitionierte Ballett-Tänzer/innen oder Ausgleichssport zum Job mit Pilates, orient. Tanz, Streetdance etc.: das vielfältige Angebot bietet für jeden Anspruch etwas. Übrigens auch für Senioren! Gern können Sie zu einer Probestunde vorbeikommen!

Ein Herz für Weltentdecker!

FAIR Reisebüro · Kaiserdamm 17 · 14057 Berlin · direkt neben Eisen Döring Tel. 030 – 321 16 03 · www.ihr-fair-reisebuero.de

Seit nunmehr über 8 Jahren führt Antje Winkelmann das traditionsreiche FAIR Reisebüro am Kaiserdamm 17. In ihrem zentral gelegenen Reisebüro, zwischen Lietzensee und U-Bahnhof Kaiserdamm, werden Urlaubswünsche wahr. Die Riesenauswahl überzeugt: Hier können Sie zwischen zahlreichen Angeboten aller namhaften Veranstalter und Spezialisten wählen. Für jedes Budget hält die Inhaberin das Passende bereit, von der Pauschalreise

in den sonnigen Süden, den Städtetrip nach Wien, die Studienreise in exotische Ziele, die Kreuzfahrt in den hohen Norden oder doch ganz individuell – Antje Winkelmann steht für Kompetenz und Qualität. Mit Herz und Leidenschaft berät die gelernte Tourismusfachwirtin alle Weltentdecker und wünscht Ihnen ein gesundes, friedliches neues Jahr mit interessanten Reiseerlebnissen. BIS BALD!

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„Weltbaum 2“ von Ben Wagin unter Denkmalschutz Denkmalschutz am S-Bahnhof Savignyplatz erweitert Bisher war am Savignyplatz der eigentliche Bahnhof (1895-96) als Teil des Bahnviadukts geschützt, der Berlin vom Ostbahnhof bis zum Bahnhof Charlottenburg durchzieht (1875-82). neu hinzugekommen ist die städtebauliche Situation direkt um den Bahnhof, insbesondere die Fußgängerpassage zwischen Bleibtreustraße und Savignyplatz (seit 1999 Else-ury-Bogen). Der S-Bahnhof ist als Einheit mit der Passage, den raum- und ortsprägenden Brand- de ‚Weltbaum 2 – Werden, Sein, Werk Ben Wagins und zugleich wänden der umgebenden Häuser Vergehen‘ (1986). Gestaltet wur- ein Dokument der in den sowie der Brandwandgestaltung de es von Ben Wagin und zahlrei- 1980er-Jahren erstarkenden umeines Künstlerkollektivs um Ben chen Künstlerinnen und Künst- weltbewegung. „Diese unterWagin von hoher geschichtlicher, lern, darunter Sigfrid rischar, von schutzstellung passt in die heutikünstlerischer und städtebauli- dem der eigentliche Weltbaum ge Zeit“, sagte Landeskonservator cher Bedeutung. stammt. Die Senatsverwaltung Dr. Christoph rauhut, „denn die Zum neuen Schutzgut gehören für Bau- und Wohnungswesens Denkmalpflege erweist sich geraauch die ziegelsichtigen Brand- förderte das Projekt im Vorfeld de als Leitdisziplin für einen achtsamen und schonenden umgang wände direkt am Bahnhof und der 750-Jahr-Feier Berlins 1987. dort das berühmte Wandgemäl- ‚Weltbaum  2‘ ist ein wichtiges mit unseren ressourcen.“

Handyparken – Vignettenpflicht entfällt Die Berliner Bezirke mit Parkraumbewirtschaftung haben sich darauf verständigt, dass ab dem 1. Januar 2023 Vignetten für die Teilnahme am Handyparken nicht mehr erforderlich sind. Ordnungsstadtrat Oliver Schruoffeneger erklärt hierzu: „Durch Wegfall der Vignettenpflicht soll eine größere nutzergruppe für das Handyparken in Berlin begeistert werden. Interessierte des Handyparkensystems, wie zum Beispiel Touristinnen und Touristen, können nun ihre Parkvorgänge ohne großen bürokratischen aufwand per Handy-app,

Diese Handyparken-Vignette ist bald nicht mehr Pflicht. Foto: Farchmin / BACW anruf oder SMS komfortabler vornehmen. Sowohl auf den Parkscheinautomaten als auch auf www.smartparking.de finden sich weitere Informationen sowie eine Verlinkung zu den anbietern.“

Schrottfahrräder eingesammelt Im rahmen einer Schwerpunkt-aktion wurden anfang Dezember im gesamten Bezirk über 200 Schrottfahrräder vom öffentlichen Straßenland durch das Ordnungsamt Charlottenburg-Wilmersdorf entfernt. In Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt wurden die

Fahrräder zunächst auf bezirkseigenes Gelände verbracht, um sie zeitnah gemeinnützigen Zwecken zuzuführen. auch in Zukunft sollen Schrottfahrräder schneller entfernt werden können, Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen sind in Planung.

Es geht hoch und runter auf dem u-Bahnhof augsburger Straße (u3) ist seit Mitte Dezember ein aufzug in Betrieb. Mit der Direktverbindung zwischen dem Bahnsteig in Fahrtrichtung Warschauer Straße und der Straßenebene feiert die BVG die Halbzeit beim barrierefreien ausbau der Station.

Die arbeiten für den aufzug begannen im november 2020. Inzwischen ist auch die Bahnsteigplatte neu saniert und mit einem taktilen Blindenleitsystem ausgestattet. Parallel wurde bereits mit dem Einbau eines weiteren aufzugs für den Bahnsteig in Fahrtrichtung Krumme Lanke begonnen. Dieser wird voraussichtlich im Spätsommer 2023 fertiggestellt. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen 6,3 Millionen Euro.

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Projekt „Prothesenteile für die Ukraine“ Nicht mehr benötigte Prothesen dringend gesucht Amputierte Menschen sind in der ukrainischen Gesellschaft nahezu unsichtbar. Kriegsbedingt kommen nun täglich mehr Soldaten hinzu, die Prothesen benötigen. – Als wichtige Voraussetzung, um rehabilitiert und sozial integriert am gesellschaftlichen Leben wieder teilnehmen und ggf. den eigentlichen Beruf weiter ausüben zu können anstatt bis zum Lebensende am Rande der Gesellschaft dahinzuvegetieren. Eine genaue Zahl dazu nennt die ukrainische Regierung nicht, doch es sind viele – zu viele. Nicht zu vergessen Kinder und Menschen aus der Zivilbevölkerung, die im Kriegsgeschehen ebenfalls Gliedmaßen verloren haben. Und während in der Ukraine Prothesen dringend gesucht werden, liegen in etlichen deutschen Kellern und Abstellräumen ungenutzte Prothesen- oder Orthesenteile, die wiederverwendet werden könnten. In der Ukraine können sie gerade in dieser Zeit gute Dienste leisten: In Lwiw (Lemberg) wurde vor Kurzem ein vom Weltmarktführer für Prothesen Ottobock erworbenes mobiles Rehabilitationszentrum eröffnet, an dem für Kriegsverletzte Prothesen hergestellt werden. Umgesetzt werden konnte das Projekt dank des an vielen Orten der Ukraine aktiven ukrainischen Malteserordens. Finanzielle Unterstützung erhielt das Projekt vom Auswärtigen Amt auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit. Rund 20.000  Euro kostet eine neue Prothese durchschnittlich. Doch

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Olga Pischel und Klaus Dittmer mit einer Lieferung an Prothesenteilen für die Ukraine.� Foto: Dittmer/Pischel Prothese ist nicht gleich Prothese, der Weg zur individuell genauen Passform kompliziert, zumal unter harten Kriegsbedingungen vorgenommene Amputationen oftmals nicht die besten medizinischen Ergebnisse aufweisen. Da ist dann besonderes Fingerspitzengefühl bei der Anpassung einer Prothese geboten. Die heutige Modulbauweise ermöglicht es aber, gezielt wiederverwendbare Bauteile nicht mehr benötigter Prothesen zu gewinnen. Der Einsatz dieser Module erweist sich dabei als zeit- und kostensparend. Während in EU-Ländern

durch das Medizinprodukte-Gesetz die erneute Verwendung bereits genutzter Prothesenteile problematisch ist, sind diese in der Ukrainischen Notlage von unschätzbarem Wert.

Klaus Dittmer – Sammler und Wohltäter Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, zu dessen Partnerstädten auch Charkiw zählt, hat sich Klaus Dittmer überlegt, wie man die Nöte in der Prothesen- und Orthesenversorgung der Ukraine lindern kann und sich dazu auf die Suche nach gebrauchten Prothe Sie n e b i e l : B g i g n ä h unab nentür n a W e n i Me Ohne aufwendige Umbauarbeiten zur barrierearmen Badewanne 14167 Berlin www.bazuba.de

sen und wiederverwendbaren Teilen begeben. Als ehemaliges Vorstandsmitglied der Bundesinnung der Orthopädietechnik betont er: „Aktivität aus der Zivilgesellschaft heraus ist wichtig. So kann da, wo die Politik nicht spontan eingreift, sofort geholfen werden.“ Dass es immer Opfer auf beiden Seiten des Krieges gibt, weiß er nur zu gut. In Afghanistan versorgte er einst im Rahmen der Perestroika amputierte russische Soldaten mit wiederverwendeten Prothesenteilen. Der ambitionierte Sammler von Objekten zur Geschichte der technischen Orthopädie erstellte aus Interesse an der Berufs- und Innungsgeschichte herausragende Objektsammlungen, die eine rund 100-jährige Technikgeschichte erzählen. Bewahrt für die Zukunft werden die Exponate vom Deutschen Hygiene-Museum in Dresden, vom Deutschen Museum in München und vom Karl-Sudhoff-Institut der Universität Leipzig. Der technischen Orthopädie tief verwurzelt ist der Zehlendorfer Klaus Dittmer seit seiner Ausbildung im Oskar-Helene-Heim. Auf vielen interessanten Lebensstationen begleitete ihn sein Beruf: So auf seiner dreijährigen Entwicklungshelfer-Tätigkeit in Tunesien, bei der er beim Aufbau einer orthopädischen Werkstatt half, und während seiner vierzigjährigen selbstständigen Leitung von „Ortho-Ped Dittmer“ in Wilmersdorf.

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Die passende Prothese ist wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Rehabilitation eines Versehrten.� Foto: Dittmer/Pischel

Erfolgreiche Projektarbeit gemeinsam mit Olga Pischel Der Orthopädie-Technik-Meister weiß bei der Realisierung seiner aktuellen Idee, die wiederverwendbaren Teile mit dem Projekt „Prothesenteile für die Ukraine“ in die Ukraine zu bringen, Olga Pischel organisatorisch an seiner Seite. Die gebürtige Charkiwerin schloss in Berlin ihr Volkswirtschaftsstudium ab und arbeitete anschließend in der Freien Wirtschaft. Sie erklärt: „Seit 2015 engagiere ich mich als

Initiatorin und Leiterin von sozialen Projekten zur Stärkung der Zivilgesellschaft in der Ukraine (mit Förderung des Auswärtigen Amtes). Als Vorstandsmitglied arbeite ich ehrenamtlich für den Kul‘tura e. V. und die Stiftung‚Überbrücken‘.“ Ebenfalls als Vorstandsmitglied des Städtepartnerschaftsvereins Steglitz-Zehlendorf koordiniert Olga Pischel die Kooperation mit der Stadt Charkiw, wo ursprünglich das Versorgungszentrum für Versehrte seinen Sitz hatte. Nach seine Zerstörung wurde es bei Lemberg neu errichtet, wo gerade die von Klaus Dittmer und Olga Pischel organisierte zweite Lieferung an Prothesenteilen eingetroffen ist. Doch der Bedarf bleibt groß, und so sind wiederverwendbare Bauteile aus nicht mehr benötigten Prothesen und Orthesen aus Firmen- und Privatbesitz ebenso dringend gesucht wie diesbezügliche handhabbare Maschinen und Werkzeuge. Wer nicht mehr benötigt Objekte dieses Bereichs abgeben möchte, bitte bei Klaus Dittmer melden unter E-Mail: Klaus.Dittmer. Orthopaedie@googlemail.com � Jacqueline Lorenz

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Acht Berliner Künstlerinnen in der Kommunalen Galerie In der Ausstellung It’s a „She thing“ präsentieren acht Berliner Künstlerinnen des Frauenmuseums ihre Perspektiven auf vergangene bis aktuelle Fragen über Frauen und Geschlechtsneutralität. In einer Zeitreise durch die letzten 100 Jahre werden Missstände und Handlungsbedarfe, kurzweilige Erfolge und Erwartungshaltungen aufgezeigt. Sie skizzieren einige Möglichkeiten, die sich durch die aktuelle Debatte um Diversity, Identitätspolitik und Selbstermächtigung bilden. Das Frauenmuseum Berlin ver steht sich als Netzwerk für in Berlin lebende und arbeitende Künstlerinnen. Ziel des Engagements ist es, ihnen ein Forum zu bieten, ihre Vernetzung zu fördern und durch Ausstellungen von zeitgenössischen Positionen eine interessierte Öffentlichkeit auf ihre Arbeiten aufmerksam zu machen. Die Ausstellung vom Frauenmuseum Berlin kann bis Sonntag, 12. Februar in der Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm  176 besucht werden. Weitere Informationen www.kommunalegalerieberlin.de

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Hereinspaziert in den Juxirkus! Kinder und Jugendliche erwartet in Schöneberg seit 35 Jahren viel Spaß beim Zirkusmachen Das rot-grüne Zirkuszelt an der Hohenstaufenstraße blinzelt aufmunternd zwischen faden Stadthäusern hervor. Hier, seit 1990 auf dem Gelände an der Hohenstaufenstraße, finden kleine und nicht mehr ganz so kleine Menschen eine Oase inmitten

„Manege frei für Kids“ heißt es an der Hohenstaufenstraße. Staunende Kinderaugen gehören zum Zirkus dazu. der Großstadt, die Zirkusträume wahr werden lässt. Dabei stehen Spaß und Bewegung im Vordergrund und erwarten spannende Gemeinschaftserlebnisse in einer großen Zirkusfamilie die Kinder und Jugendlichen. Professionell angeleitet und begleitet werden sie von erfahrenen Pädagogen und Artisten. 1988 gegründet, ist der Juxirkus inzwischen zum festen Bestandteil des Schöneberger Kiezes geworden, wobei er keine Zirkusschule, sondern ein Ort für alle sein will, die Spaß und Interesse am Zirkusmachen mitbringen – egal, welche Begabungen, Vorkenntnisse oder Talente sie besitzen. Vielmehr erhalten sie hier die Möglichkeit, sich selbst inmitten anderer neu zu entdecken und weiterzuentwickeln. Während im „Minizirkus“ für Fünfbis Siebenjährige noch der spielerische Aspekt bei den verschiedenen Zirkusdisziplinen den Ton angibt, werden im „Midizirkus“ Acht- und Neunjährige behutsam an den „großen“ Zirkus herangeführt. Im Alter ab zehn Jahren geht es dann konzentrierter an das Erlernen von Einradfahren, Jonglage, Hochseilakrobatik und weiteren Disziplinen. – Aber auch wer nur zuschauen, sich hier treffen und Spaß haben möchte, ist in diesem Kiezzirkus herzlich willkommen. Sein eigenes Bild vom

„Juxirkus in Aktion“ kann sich Alt und Jung außerdem zweimal im Jahr machen, wenn die jungen Artisten in einem bunten Programm ihr Können vor Publikum in der Vorstellung präsentieren. Und auch Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen verliert der Juxirkus nicht aus den Augen: Mit den „Eiderdownen“ werden sie zu echten Zirkuskindern. An den Wochenenden ist es möglich, nach Vereinbarung im Zirkuszelt Kindergeburtstag mal ganz anders zu feiern. Und bei unter Unverzichtbar: Krzysztof (Christoph), „Geburtshelfer“ des Juxirkus und von Anfang an dabei. schiedlichsten Veranstaltungen kann ein individuell darauf zugeschnittenes Zirkusprogramm des Teams für Stimmung sorgen. Für Schulklassen ab Klassenstufe 4 kann im Juxirkus eine Projektwoche gebucht werden, in der

die Schüler die unterschiedlichen Zirkusdisziplinen kennenlernen und ausprobieren. Am Ende dieser Woche steht dann eine Vorstellung, in der die Kinder sich Freunden und Verwandten präsentieren. Vom Juxirkus angebotene Zirkus-AGs in den Grundschulen sind sehr gefragt, tragen sie doch dazu bei, miteinander und voneinander zu lernen, die persönlichen Kompetenzen kognitiv und motorisch zu stärken sowie Vertrauen und eigenständig verantwortliches Arbeiten zu entwickeln. Daher ist der Juxirkus auch Teil der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Träger des Juxirkus sind das Pestalozzi-Fröbel-Haus und die Kiezoase Schöneberg e. V., gefördert wird die Zirkusarbeit durch das Jugendamt des Bezirks. Zahlreiche Unterstützer und Spender sowie der Verein zur Förderung des Juxirkus e. V. setzen sich für dieses besondere Zirkusprojekt ein.

Von der guten Idee zum Juxirkus Das Format Juxirkus hat seinen Ursprung im Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH), das bis heute immer ein offenes Ohr für die Anliegen ihres Kiezzirkus hat. Thomas Withöft und Klaus Döring – beide aus dem damaligen Nachbarschaftsheim „Lücke im Kiez“ des Hauses – gelten als Ideengeber und „Gründungseltern“, die über ABM-Maßnahmen und mit

ABM-Kräften mit ihrem Zirkusformat Spannung und Abenteuer in den Großstadt-Kiez brachten. Der erste „fliegende Bau“ ließ nicht lange auf sich warten. Mit seinem Einmaster-Zelt am ersten Standort im Kleistpark konnte der Juxirkus bereits im Dezember 1988 mit einer feierlichen Premiere eröffnet werden. – Mit dabei der legendäre Clown Popow aus dem Moskauer Staatszirkus. Zuerst noch über ABM-Maßnahmen, später dann mit Honorarkräften betrieben, war der Juxirkus bis zum jetzigen Dauerstandort in der Hohenstaufenstraße über die Jahre an verschiedenen Orten in Schöneberg aufgebaut, darunter auch im Kleistpark. In die Hohenstaufenstraße zog er im Oktober 1990. Neue engagierte Trainer kamen hinzu, von denen viele dem Juxirkus bis heute treu geblieben sind. Sie ebneten weiteren Zirkusdisziplinen den Weg in die Manege. Der Juxirkus konnte immer mehr Befürworter verzeichnen und nahm kontinuierlich in seinem Bekanntheitsgrad zu. Als in einer Julinacht 1991 das Juxirkuszelt abbrannte, war die Hilfsbereitschaft groß, sodass bereits Ende November der Wiederaufbau abgeschlossen war und nach intensivem Training an unterschiedlichen Orten in Schöneberg die Winterveranstaltung im frisch errichteten Zelt Premiere feiern konnte. Bald war der Juxirkus – nicht zuletzt auch durch in- und ausländische Gastauftritte, Zirkusreisen und sozialen Bildungsprojekte – bereits weit über Berlins Grenzen hinaus bekannt und anerkannt. Es folgten immer neue spannende Formate, mit denen sich der Juxirkus weiter etablierte. Schulprojektwochen und neue Sparten wie der „Minizirkus“ gingen an den Start. Die Teilnahme des Juxirkus an namhaften Veranstaltungen wie „Karneval der Kulturen“ in Berlin oder Zirkusseminaren, Zirkus-Kooperationen, Außenauftritte und jährliche Trainingsreisen ins In- und Ausland

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„Christoph“ bekannt. Der Sportlehrer und Trainer aus Polen hat hier vor 34 Jahren seine Lebensaufgabe gefunden und zählt zu den Gründern. Anfangs unterrichtet er alle Disziplinen außer Jonglieren und Tanzen, damals noch ohne Zelt auf dem Winterfeldtplatz. Inzwischen trainieren die Kids längst in beheiztem Zelt an der Hohenstaufenstraße zwihielten den Kiezzirkus im posi- schen Martin-Luther- und Eisentiven Gespräch. 1996 gründet acher Straße. Langsam kommt sich der Verein zur Förderung der beliebte Trainer, der immer des Juxirkus. Als er ein neues Zir- den richtigen Ton für den Nachkusdach brauchte, konnte dies aus einer von der ARD initiierten Spendenveranstaltung 1998 finanziert werden. 2001 brachten angekündigte Etatkürzungen die Existenz des Juxirkus in Gefahr, doch 6.000 gesammelte Unterschriften und der Einsatz von Eltern und Familien konnten die Maßnahme verhindern. Über die Jahre entwickelte der Kiezzirkus, der seit 2009 von Mona Griesel geleitet wird, immer neue spannende Projekte mit sozialem und jugendförderndem Hintergrund. Inzwischen wird ein Elterntraining angeboten, ein Ehemaligentreff ist entstanden, und bei der technischen Ausstattung des Zeltes wird in Zusammenarbeit mit der TU-Berlin von der Lichtanlage bis zu Dämmung, Lüftung und Heizung auf Nachhaltigkeit und Ohne Training kein Erfolg. Energieeffizienz gesetzt – auch wenn alle Maßnahmen dafür wuchs findet, ins Rentenalter, nicht auf einmal umsetzbar sind. doch Ruhestand kann man sich Seit 2013 besitzt das Pestaloz- bei ihm kaum vorstellen. zi-Fröbel-Haus die Hauptträger- Montags trainiert er nachmittags schaft über den Juxirkus. die Einradakrobaten; zuerst die Anfänger, dann die FortgeschritManege frei und „Hepp“! tenen. Vormittags füllen meist Seit den Anfängen des Juxirkus Projektgruppen die Manege. dabei ist Krzysztof, wegen der „Jungen sind in den Zirkuskursen schwierigen Schreibweise sei- eher selten“, erklärt der Trainer. nes Namens bei allen besser als Mädchen seien für das Thema

Zirkus heute wohl eher zu begeis- der herbei, gemeinsam schafft tern. So sind etwa 85 Prozent der man eben schneller. In Paaren Teilnehmer in den Kursen Mäd- zur besseren Balance radeln sie chen, die überwiegend aus dem wenig später unter viel Lachen Bezirk und aus Nachbarbezirken und Scherzen ihre Aufwärmrunkommen. Über Mundpropagan- den. Es wird gekichert, sich aber da, Geschwister oder Internet auch konzentriert. Alle sind mit haben sie meist zum Angebot Feuereifer dabei. Die zwölfjährige des Juxirkus gefunden. Die Ein- Jule, von der Kugelakrobatik her radfahrerinnen an diesem Tag im Gleichgewicht stabil, radelt sind zwischen 10 und 15 Jahren. elegante Kurven. „Weiterfahren, Christoph erklärt: „Bei uns kann größere Bögen, Körperspannung!“ jeder mitmachen, egal, ob er Vor- korrigiert Christoph, der die Aukenntnisse hat oder nicht. Unser gen überall zu haben scheint. Prinzip ist: Weniger Leistung, Der Ton ist locker, aber bestimmt. „Hepp, zu Viererpäckchen“, seine Anweisung, deren Umsetzung nach anfänglichem Kuddelmuddel bei besserer Konzentration der Mädchen erstaunlich gut gelingt. Am Ende der Trainingsstunde gibts ein kleines Spiel. Christoph muss aufpassen, dass er nicht umgefahren wird, man merkt ihm an, dass auch er viel Spaß an dem Training hat. Schließlich sind alle außer Atem, aber glücklich. Am Eingang warten indessen schon die Fortgeschrittenen auf ihren Einsatz auf Rädern. Wer den Juxirkus so richtig „in Aktion“ erleben möchte, kann dies bei den Winteraufführungen zum Thema „Eine galaktische Reise“. Jeweils am 14., 20., und 21. Januar sowie am 11. und 17.  Februar 2023 um 17.30  Uhr sowie am 18.  Februar 2023 um 17 Uhr nehmen die Jugendlichen mehr Spaß.“ Spaß bringen auch des Juxirkus im Juxi-Zelt an der die regelmäßigen Zirkusreisen, Hohenstaufenstraße das Publidie in den vergangenen Jahren kum mit auf ihre abenteuerliche u. a. nach Bayern, Polen, in die Zirkusreise bis zur Unendlichkeit Schweiz und ins nähere Ausland und weiter. Eintritt Erw. 5,- / erm. 3,- Euro. Karführten. Die acht Mädchen, die an die- ten unter Tel. 030 215 58 21 oder sem Nachmittag zum Training E-Mail juxirkus@pfh-berlin.de. kommen, rollen erst einmal Weitere Informationen unter unaufgefordert in Teamarbeit www.juxirkus.de Jacqueline Lorenz Matten zusammen, holen Einrä- �

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Ein Denkmal für eine Legende Schildhorndenkmal erinnert an Flucht eines Slawenfürsten

Ob der Held der Geschichte jemals am Schildhorn war? Die Legende besagt, dass der slawische Fürst Jaczo – auch Jacza, Jaxa oder Jaksa genannt – hier bei seiner Flucht an Land ging. Sein Verfolger war Albrecht I. von Brandenburg, bekannter als Albrecht der Bär. Der Fürst aus dem Haus der Askanier gilt als Begründer der Mark Brandenburg. Jaczo

hatte mit Verbündeten die Brandenburg angegriffen, da er sich enterbt fühlte. Der Hevellerfürst Pribislaw verstarb und Jaczo ging davon aus, dass die Brandenburg, die zu Pribislaws Eigentum zählte, an ihn gehen würde, da er – so vermuten Historiker – mit einer Schwester Pribislaws verheiratet war. Doch Pribislaws Ehefrau Petrissa übergab die Burg an Albrecht den Bären. 1157 versuchte Jaczo, die Brandenburg dennoch zu erobern und scheiterte. Der Legende nach verfolgte Albrecht der Bär den fliehenden Jaczo bis an die Havel beim heutigen Schildhorn. Jaczo stürzte sich samt Pferd und Waffen in die Fluten, um zu entkommen. Doch die Havel ist an jener Stelle breit. Fürst und Pferd verließen die Kräfte und beide drohten zu ertrinken. Da flehte Jaczo um Rettung. Zunächst beim Slawengott Triglav. Doch dieser rührte keinen Finger. In Todesangst richtete

Das Denkmal erinnert an die Sage von der Flucht des Fürsten Jaczo durch die Havel. sich die nächste Bitte um Rettung an den eigentlich verhassten Christengott. Verbunden mit dem Schwur, nach Erreichen des sicheren Ufers zum Christentum überzutreten. Da durchströmten Ross und Reiter neue Kräfte und sie schafften es bis an den Havelstrand bei Schildhorn. Aus Dankbarkeit hängte Jaczo Schild und Horn an eine Eiche und war von da an Christ. Soweit die Legende. Den Fürsten Jaczo von Köpenick gab es tatsächlich. Ob er jemals von Albrecht dem Bären in die Havel getrieben wurde, ist nicht nachzuvollziehen, Christ soll er laut der Forschung schon vor dem Ritt zur Brandenburg gewesen sein. Die Legende um Schildhorn soll schon im 18. Jahrhundert erzählt worden sein, wurde aber erst seit dem frühen 19. Jahrhundert populär und um den Übertritt zum christlichen Glauben ergänzt. Impressum

Der preußische König Friedrich Wilhelm  IV. beauftragte den Bildhauer August Stüler mit dem Bau einer Sandsteinsäule zur Erinnerung an die Begebenheit. Die Säule basiert auf Entwürfen des Königs. An dem stilisierten Eichenstamm mit dem Kreuz anstelle einer Krone, hängt ein Schild. 1845 wurde die Säule aufgestellt, mit der Absicht, Ausflügler in die Natur zu locken. Immerhin gab es schon seit 1865 ein Wirtshaus, das sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Auch heute ist Schildhorn noch ein beliebtes Ausflugsziel. Ob sich der Name von der Form der Landzunge herleitet, die sich wie ein Horn in die Havel krümmt und sich ihr wie ein Schild entgegenstemmt oder von der Sage, ist nicht geklärt. Auf jeden Fall wurde Schildhorn bereits 1530 – lange, bevor die Legende populär wurde – erstmals schriftlich erwähnt.

Gazette Charlottenburg ·  Januar Nr. 1/2023 ·  41. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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Nächste Ausgabe Februar Nr. 2/2023 Anzeigen-/Redaktionsschluss 13.01.2023 Erscheinung 02.02.2023

Orthopäde | Chirurg Handchirurg | zertifizierter Fußchirurg

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Mehr Entlastungen, mehr SolarFörderung, mehr Umweltschutz Was sich im neuen Jahr für Verbraucherinnen und Verbraucher ändert „Das Jahr 2022 war für viele Verbraucher:innen löst Hartz IV ab und die Grundsicherung finanziell schwierig. Vieles ist teurer gewor- für Arbeitslose ist um rund 50  Euro höher. den, die Inflation ist auf einem Höchststand, Deutlich steigt ab 2023 das Wohngeld, ein und ein Ende der Preissteigerungen ist vor- Zuschuss zur Miete. Es soll insgesamt etwa erst nicht abzusehen“, sagt Wolfgang Schuld- zwei Millionen Menschen zugutekommen zinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. statt bisher nur rund 600.000. „Wir begrüßen „Aber es gibt auch positive Nachrichten für diese Neuerung“, unterstreicht Schuldzinski, die kommenden Monate, und das liegt nicht „wir fordern aber eine Vereinfachung der Annur an dem Entlastungspaket für Strom- und träge und eine schnellere AntragsbearbeiGaskund:innen.“ tung, damit die Hilfen noch in diesem Winter

Tierhaltungskennzeichnung, später soll sie für Rindfleisch und Geflügel folgen. „Die Details des neuen Labels sind aus unserer Sicht nicht optimal umgesetzt“, kritisiert Schuldzinski, „denn der größte Teil des deutschen Schweinefleischabsatzes bleibt außen vor und die Tiergesundheit von der Aufzucht bis zur Schlachtung wird nicht berücksichtigt.“ Eine weitere Neuerung: Ab Januar gibt es eine Verpflichtung für Caterer, Lieferdiens Hilfe gegen hohe Energiekosten und für Klimaschutz

Grafik: Verbraucherzentrale NRW

Die Strom- und Gaspreisbremsen sollen die Energiekosten abfedern. Beide werden nach aktuellem Stand ab März 2023 und bis Ende April 2024 bestehen. Allerdings gelten sie bereits rückwirkend für die Monate Januar und Februar, der Entlastungsbetrag wird dann im März erstattet. Für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs soll in diesem Zeitraum ein gedeckelter Gaspreis von zwölf Cent pro Kilowattstunde gelten. Beim Strompreis liegt die Deckelung ab 1. Januar bei 40 Cent pro Kilowattstunde Strom für etwa 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Bei der Fernwärme sollen neuneinhalb Cent pro Kilowattstunde als Preisdeckel gelten. Außerdem unterstützt der Staat künftig um- ankommen.“ Auch für Schuldner gibt es gute te und Restaurants, neben Einweg- auch fangreicher private Solaranlagen: Die Einspei- Nachrichten, denn die Anhebung des monat- Mehrwegbehälter für Essen und Getränke sung soll besser vergütet und auch Photo- lich pfändungsfreien Betrags steht turnusmä- zum Mitnehmen anzubieten. „Das hilft den voltaik-Anlagen mit höherer Leistung sollen ßig wieder zum 1. Juli 2023 an. Takeaway-Müll zu reduzieren und ist eine voraussichtlich von der Einkommenssteuer gute Sache“, so Schuldzinski. Wichtiger Fortschritt: Die EU-Sammelklage befreit werden. Für den Kauf der PV-Anlage Wo es teurer wird soll ab 1. Januar 2023 keine Umsatzsteuer Ab 25. Juni 2023 soll in Deutschland die neue mehr berechnet werden, die Anlagen werden EU-Verbandsklage möglich sein. „Ein großer Die Beiträge für Gebäude- und Kfz-Versichealso 19 Prozent günstiger. Ab 2023 werden Fortschritt für Verbraucherrechte“, meint rungen werden steigen, voraussichtlich um zudem Vermieter in einem Stufenmodell an der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. etwa zehn bis 15 Prozent. Außerdem können der so genannten CO2-Abgabe beteiligt. Die „Über diese Form der Sammelklage können in der gesetzlichen Krankenversicherung die Abgabe soll den Anreiz für energetische Sa- Verbraucherverbände künftig direkt Scha- Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhönierungen bei Bestandsbauten erhöhen. densersatz oder Rückzahlungsansprüche für hen. Diese gelten zusätzlich zum allgemeiVerbraucher einklagen.“ Bisher mussten die nen Beitragssatz von 14,6 Prozent. Auch die Nachhaltige Mobilität Geschädigten dafür noch einmal selber vor Beitragsbemessungsgrenze, bis zu der das Ein wichtiger Schritt zu einer nachhalti- Gericht ziehen, auch wenn sie sich zuvor be- Einkommen in der gesetzlichen Krankenvergen Mobilitätswende ist das bundesweite reits einer erfolgreichen Musterfeststellungs- sicherung beitragspflichtig ist, steigt 2023 an. Deutschlandticket, dessen Einführung zum klage angeschlossen hatten. Schuldzinski „Wir raten bei allen Versicherungen, die Kosten 1. April geplant ist. Für 49 Euro pro Monat sol- ergänzt: „Wichtig ist jedoch, dass die Mög- und Konditionen zu prüfen und bei Bedarf len damit bundesweit alle Busse und Bahnen lichkeit zur Sammelklage dann so ausgestal- zu wechseln“, betont Wolfgang Schuldzinski. des öffentlichen Nahverkehrs genutzt wer- tet wird, dass sie schnell und unkompliziert Fazit den können. Beim Kauf eines E-Autos sinkt funktioniert.“ 2023 dagegen die staatliche Förderung, für Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der VerbrauMehr Transparenz und Umweltschutz Plug-In-Hybridfahrzeuge entfällt sie ganz. cherzentrale NRW: „Viele Pläne für mehr VerAb Sommer 2023 soll beim Schweinefleisch braucherrechte sind in der weltumspannenMehr Geld für Sozialleistungen aus deutscher Produktion die Art der Tierhal- den Krisenlage zurückgestellt worden. Das Wichtig aus Sicht der Menschen in finanziel- tung von Stall bis Bio ausgewiesen werden, darf aber nicht dazu führen, dass wichtige len Schwierigkeiten sind die Reformen beim und zwar im Einzelhandel, bei der Bedien- Verbesserungen im Digitalen, in der Pflege Bürgergeld und beim Wohngeld, die jetzt theke, im Onlinehandel und auf dem Wo- oder bei der Klimaanpassung außer Acht gegreifen. Das lange verhandelte Bürgergeld chenmarkt. Es ist der erste Schritt der neuen lassen werden.“

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