Gazette Charlottenburg - Juni 2021

Gazette für Charlottenburg und Westend

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

Juni 2021

Charlottenburg

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Stadtkassenscheine für Groß-Berlin Neue Bezirke mit 50-Pfennig-Scheinen kennenlernen

Vorder und Rückseite des 50-Pfennig-Stadtkassenscheinen für Charlottenburg mit „Die Berliner Straße in Charlottenburg um 1820“. � Archiv: UlrichAAB / Wikimedia, CC BY 3.0, https://bit.ly/3siWdAl Wenn das Geld plötzlich nichts mehr wert ist… In Deutschland kam es nach dem Ersten Weltkrieg zu einer Inflation, bei der der Wert des Geldes innerhalb weniger Stunden verfiel. Das gedruckte Notgeld hatte Werte in Millionenhöhe aufgedruckt – oft gab es nicht einmal ein Brot dafür. Unter den massenweise gedruckten Scheinen gab es auch Serien – eine davon waren die 1921 ge druckten Stadtkassenscheine für Groß-Berlin. Die Serien waren jedoch eher als Sammelobjekte denn als Zahlungsmittel gedacht. Die aufwändig gestalteten Berliner Stadtkassenscheine hatten den geringen Wert von nur 50 Pfennigen. Die Serien gibt es bis heute in Sammlerkreisen und antiquarisch zu kaufen – natürlich für erheblich mehr Geld als noch vor 100 Jah ren. Jeder Schein zeigt einen anderen Bezirk von Berlin und die Scheine sind fortlaufend nummeriert. Die Nummer eins ist dem Bezirk Mitte gewidmet und zeigt das Berliner Rathaus im Jahr 1819. Der Schein Nummer sieben zeigt die Berliner Straße in Charlottenburg um 1820 - heute Otto-Suhr-Allee. Das Wilmersdorfer Motiv mit der Nummer neun zeigt das Jagdschloss Grunewald, das heute zu

Steglitz-Zehlendorf gehört. Zehlendorf hat die Nummer zehn, der Schein zeigt die St. Annen-Kirche in Dahlem. Schöneberg, dem der elfte Schein der Serie gewidmet ist, wurde mit einer alten Darstellung des ursprünglichen Dorfes bedacht. Der Steglitzer Schein hat die Nummer 12. Auf ihm ist die alte Kirche von Steglitz aus dem 13.  Jahrhundert verewigt, die heute nicht mehr steht.

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Wilmersdorf | Juni2021  |  3 2021 | 3 Gazette Charlottenburg  |  JUNI

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!

Foto: BA CW

Ich habe mir heute einmal das menschen und deshalb auch achtGrußwort aus dem Juni des ver- sam mit unserer Sprache umgegangenen Jahres angesehen. Es hen. „Sprachhygiene“ nennen das ist viel passiert seither. Vieles, wie Experten… An einer ganz andeden Griff nach der Maske, bevor ren Form der „Hygiene“ habe ich man das Haus verlässt, haben wir mich im 8. / 9. Mai wieder beteiligt. in die Routine unseres Alltags ein- Mit dem Ende des zweiten Weltgebaut. Wer hätte gedacht, dass krieges wurde die Singularität der wir so lange mit dieser Shoa beendet. Aktuell schrecklichen Pandemie erinnern allein in Charwürden leben müssen? lottenburg-Wilmersdorf 3440  Stolpersteine an So viele Menschen sind die vor allem von den gestorben, viele sind wieder genesen, müssen Nazi-Schergen entrechaber mit schweren Langteten und ermordeten zeitfolgen leben. Das Vijüdische Menschen. rus gibt nicht so einfach Reinhard Naumann Zahlreiche Stolpersteine klein bei. Auch, wenn die wurden poliert, allein Zahl der Geimpften endlich er- 40 (!) vor der Synagoge Pestalozzifreulich schnell anwächst die In- straße. Ich bin sehr dankbar, dass zidenz sinkt und damit Sicht am mich Sara Nachama, KulturdezerEnde des Tunnels zu sehen ist: nentin der Jüdischen Gemeinde, Lassen sie uns gemeinsam weiter und Rabbiner Jonah Sievers dabei wachsam bleiben und einander unterstützt haben. Über dieses mit Respekt begegnen! wichtige Gedenken hinaus ist es unser aller Verantwortung, im AllPutzaktion für die Stolpersteine tag jede Form von Antisemitismus in Charlottenburg-Wilmersdorf zu bekämpfen. Dies gilt in besonderer Weise angesichts der aktuellen Entwicklung im Nahen Osten. Jedem Versuch, dies zum Anlass für Angriffe auf hiesige jüdische Einrichtungen und Schmähungen gegenüber den in unseren Nachbarschaften lebenden jüdischen Menschen zu nehmen, ist entWachsam müssen wir auch sein schieden entgegenzutreten. mit Blick auf Rassismus und AnDas Pangea-Haus in Wilmersdorf tisemitismus in unserer Gesellist wieder geöffnet schaft! Beides sind Themen, die – wie ich finde – weder Ironie und Das im Bezirk etablierte interauch keine Wortspiele erlauben. kulturelle Vereinszentrum „PanZu schnell kommt es zu Missver- gea-Haus“ in Wilmersdorf wurde ständnissen und zu Verletzun- nach erfolgreicher Sanierung und gen. Worte sind wie Pfeile: Erst Neustrukturierung am 19.  Mai einmal abgeschossen, kann man wiedereröffnet. In dem berlinweit sie nicht mehr zurückholen. Wir einmaligen Zentrum für interkulmüssen achtsam mit unseren Mit- turelle Beratungs-, Bildungs- und

Begegnungsangebote arbeiten auf fünf Etagen künftig auf Grundlage des im Haus erarbeiteten Leitbildes 22 vorwiegend migrantische Selbstorganisationen sowie Vereine und Institutionen mit interkulturellen und integrationspolitischen Ansätzen in einem neuen Miteinander zusammen. Dank der Förderung des Bundes und des Senats konnten die die Begegnungsräume neugestaltet werden. Ich bin schon sehr gespannt auf die ersten Veranstaltungen in diesem lebendigen Haus der Vielfalt, dass ein wichtiger Pfeiler der Willkommenskultur unseres Bezirks ist.

Jubiläum 100+1 Jahre Lietzenseepark 2020 wurden viele kleine und große Jubiläen verschoben. Mit der erfolgreichen Pandemiebekämpfung können diese step by step nachgeholt werden. Ein weiteres Beispiel dafür ist eine verschobene und aufgeholte Feierlichkeit anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Lietzenseeparks. Am Wochenende, 12. / 13. Juni 2021 wollen die Vereine Bürger für den Lietzensee und ParkHaus Lietzensee die Grünanlage feiern, die Gartenbaudirektor Erwin Barth 1920 der Bevölkerung übergeben hatte. Heute ist die künstlich geschaffene Landschaft eines der schönsten Gartendenkmäler und ein wichtiges Naherholungsgebiet. Ich freue mich drauf!

Besuche von unseren Partnern Die sonst so engen, gut gepflegten Partnerschaften mit Städten und Landkreisen im In- und Ausland habe ich als Quelle inspirierenden kommunalpolitischen

Austauschs in den vergangenen Monaten sehr vermisst. Darum freut es mich besonders, dass uns am 8. Juni Landrätin Kirsten Fründt aus dem Marburg-Biedenkopf-Kreis und am 18. Juni Landrat Dr. Hermann Ulm, jeweils mit einer kleinen Delegation, aus dem oberfränkischen Forchheim besuchen wird. Beide Patenschaften bestehen dieses Jahr seit 30 Jahren und deshalb je einen Baum pflanzen. Beide Delegationen werden sich auch in das Goldene Buch des Bezirks eintragen.

Jugendkunstschule präsentiert ihre neue Lichtskulptur auf dem Kudamm Unsere Jugendkunstschule am Mierendorffplatz ist ein unverzichtbarer Teil der Kreativität und Vielfalt, das unseren Bezirk prägt. Schon als Jugendstadtrat habe ich mit großem Staunen diese wertvolle Bildungsarbeit begleitet. Es ist für mich immer wieder ein kleines Wunder, was das tolle Team um die Leiterin Karin Fortriede-Lange gemeinsam mit den Kindern unterschiedlichen Alters kreiert. Eines der Highlights ist seit einigen Jahren eine jährlich wechselnde Skulptur, die die Jugendkunstschule für den Mittelstreifen Kurfürstendamm und Uhlandstraße erschafft. Am 22. Juni dürfen wir wieder gespannt sein, womit uns Fantasie und Gestaltungsmut wieder überraschen werden. Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de. Herzlich grüßt Sie Ihr     Reinhard Naumann

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Time Out | Leere Läden in Berlin : revisited Fotoausstellung in der Kommunalen Galerie Nicht McDonald’s oder H&M, nicht Edeka oder Vodafone, nicht Media Markt oder Deutsche Bank, die mit Abstand größte Ladenkette in Berlin heißt „Zu vermieten” und ihr Slogan ist „Provisionsfrei”. Die Läden sind winzig oder riesengroß, gepflegt oder verkommen, uralt oder hochmodern und alles dazwischen. Sie sind in den Geschäftszentren und in den Wohngebieten, in der Innenstadt und in den Randbezirken, sie sind überall und es werden immer mehr. Jeder kennt sie, kaum einer hat sie gesehen. Die Fotografien von Hannes Wanderer und Andreas Göx, die um die Jahrhundertwende entstanden sind, zeigen besondere Einzelstücke, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten, Widersprüche und Kontraste sowie die Ambivalenz der Leerstands-Ästhetik – ganz

Andreas Göx/Hannes Wanderer Time Out, Schöneberg, 2003

Andreas Göx/Hannes Wanderer, Time Out, Charlottenburg, 2003 Berlin in allen Facetten zwischen Konformität und Chaos. Die Ausstellung berichtet von den fundamentalen Veränderungsprozessen der Stadt und zeigt gleichzeitig das Neben-,

Nach- und Durcheinander zeitgeschichtlicher Strömungen, gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und privater Lebensentwürfe. Der Blick in die verlassenen Räume zeichnet ein irritierendes Porträt

der Stadt und ihrer Bewohner. Zwanzig Jahre später, nach den fetten Jahren, sind diese Bilder nicht nur ein Blick zurück, sondern bereiten uns vielleicht auch auf Kommendes vor. Die Ausstellung ist bis 20. Juni 2021 in der Kommunalen Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, zu sehen. Bitte informieren Sie sich online unter www.kommunalegalerieberlin.de über die aktuellen Zutrittsbedingungen.

WIR. Nähe und Distanz Jubiläumsausstellung mit Werken aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank Das Kunstforum der Berliner Volksbank begeht mit seiner ersten Ausstellung 2021 ein gleich vierfaches Jubiläum: Die Schau „WIR. Nähe und Distanz – Jubiläumsausstellung mit Werken aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank“ feiert den 75-jährigen Geburtstag der Berliner Volksbank eG, das 35-jährige Bestehen des Kunstforums und der Kunstsammlung der Berliner Volksbank sowie 15 Jahre Werkstatt für Kreative. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt – kuratiert von zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner Volksbank eG zusammen mit den beiden Kunsthistorikerinnen der Stiftung KUNSTFORUM. Die Ausstellung „WIR. Nähe und Distanz“ thematisiert eine Grundfrage gesellschaftlichen Miteinanders, die gerade in der aktuellen Situation zusätzliche Brisanz erhält. Kann ein Gefühl von Gemeinschaft

Christa Dichgans, Begegnung mit den Ichs (1) 1983, Mischtechnik auf Papier, Kunstsammlung der Berliner Volksbank. Nachlass Christa Dichgans/ Contemporary fine Arts, Berlin, 2021. � Foto: � Peter Adamik und Solidarität räumliche Distanz nen aus acht Jahrzehnten, die sich überdauern, kann vielleicht trotz an den Leitthemen der Sammlung Distanz sogar Nähe entstehen? Zu „Bilder vom Menschen“ und „Stadtsehen sind künstlerische Positio- bilder“ orientieren.

Gezeigt werden ausschließlich Werke aus der eigenen Sammlung, unter anderem von Hermann Albert, Christa Dichgans, Ingeborg Hunzinger, Markus Lüpertz, Erich Fritz Reuter, Ulla Walter und vielen anderen. Die Stiftung KUNSTFORUM der Berliner Volksbank gGmbH betreut seit 2007 die Kunstsammlung der Berliner Volksbank. Sie zählt zu den wichtigen Unternehmenssammlungen mit Schwerpunkt auf figürliche deutsche Kunst nach 1950. Kunstforum der Berliner Volksbank Kaiserdamm 105, 14057 Berlin Ausstellung bis 27. Juni Öffungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen. Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, bis 18 Jahre frei. Terminbuchung unter 030-30 63 17 44, montags bis freitags 9 bis 18 Uhr. Weitere Informationen unter www.kunstforum.berlin

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Soziale Infrastruktur im Bezirk Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Welche Schwerpunkte bei der sozialen Infrastruktur brauchen wir im Bezirk, um alle Interessen zu berücksichtigen? In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Die Frage ist einfach zu beantworten. Wir brauchen von allem mehr Infrastruktur! Zuletzt hat der Bezirk erfolgreich seine Kitaplätze ausgebaut, Spielplätze saniert, Jugend und Seniorenclubs gehalten und Stadtteilzentren gestärkt. Aber das reicht nicht! Wir brauchen kreative Flächennutzungen, damit Kita, Spielplatz und Stadtteilzentrum nicht gegeneinander ausgespielt werden. In einer wachsenden Stadt, in der Flächenkonkurrenzen zunehmen, dürfen wir keine soziale Infrastruktur gegeneinander ausspielen, sondern müssen sie gemeinsam denken. Warum nicht ein Basketballfeld auf einer neuen Stadtbibliothek bauen? Oder morgens das Jugendzentrum als Stadtteilzentrum nutzen und für den Seniorenclub öffnen. Temporär Straßen sperren, damit Kinder dort spielen und Nachbarn sich zum Kaffee trinken raus setzen können. Wir setzen uns hier für eine zukunftsweisende und kreative Stadtentwicklung und die unbürokratische Umsetzung ein. Für uns ist klar: wir werden unsere sozialen Schwerpunkte weiter verfolgen! Ausbau der Kita- und Schulplätze, mehr Spiel- und Freizeitflächen für Jung und Alt, Stärkung der Stadtteilzentren und ein Mehrgenerationshaus in Wilmersdorf, eine große Stadtbibliothek, sowie mehr kulturelle Freiflächen. Dr. Ann-Kathrin Biewener

CDU-Fraktion Soziale Infrastruktur gehört als Bestandteil der Daseinsvorsorge zu den Grundaufgaben kommunaler Selbstverwaltung. Soziale Infrastruktur umfasst die materielle Infrastruktur (Schulen, Kitas usw.), die personelle soziale Infrastruktur (das Fachpersonal) und institutionelle soziale Infrastruktur (die gesetzlichen Regelungen usw.). Die Ausstattung mit sozialer Infrastruktur ist für die Daseinsvorsorge und damit für die Umsetzung gleichwertiger Lebensverhältnisse die wesentliche Grundlage. Es ist aufgrund der „Wachsenden Stadt“, auch in

Charlottenburg-Wilmersdorf daher wichtig, „Inselrat“ gemeinsam planen und gestalten. Strukturen zu erhalten, weiterzuentwickeln Von diesen Initiativen brauchen wir mehr. und gegebenenfalls zu erneuern. In CharAnsgar Gusy lottenburg-Nord gibt es den ersten Kiez im FDP-Fraktion Bezirk, der hier neue Maßstäbe setzen kann. Dazu gehört, bezahlbaren Wohnraum zu In Charlottenburg-Wilmersdorf finden alle schaffen, Nahversorgung und Einzelhan- ihren Raum: Familien und Alleinstehende, del in den Kiezen zu stärken, Bildungs- und junge und alte Menschen. Damit dies auch Freizeitangebote in der unmittelbaren Um- in Zukunft weiterhin möglich ist, gilt es die gebung zu finden, alle Verkehrsteilnehmer Grundlagen dafür aktiv zu gestalten. Egal ob neue Kitas und Schulen, Jugendzentren sozialverträglich zu organisieren. Das wird in den nächsten Jahren im Bezirk eine und Sportplätze oder Seniorenclubs und spannende Aufgabe werden, weil der rot- Angebote zur Pflege, sie alle müssen in unserot-grüne Senat nicht das Miteinander in rem Bezirk den nötigen Stellenwert erhalten. den letzten Jahren gefördert hat, sondern Das bedeutet aber auch, nicht willkürlich mehr das Gegeneinander. Hier sollte weni- Schwerpunkte zu formulieren, sondern überger Ideologie, sondern mehr Realismus und all da, wo es aktuell oder in absehbarer Zeit Gemeinsinn zurückkehren. Karsten Sell den Bedarf gibt, entschieden zu handeln und Angebote zu schaffen. Dies gilt nicht nur B‘90/Grünen-Fraktion für die Innenstadt, sondern insbesondere Der Bedarf an sozialer Infrastruktur wie Kitas, für die zu oft vergessenen äußeren Ortsteile Jugendzentren und Schulen ist in den letz- unseres Bezirks. Wann immer möglich wollen wir dabei die ten Jahren gestiegen. Doch der Bezirk hat nicht genügend Mittel, um alles zu bauen. Einrichtungen miteinander verknüpfen. Dies Deshalb wird vorrangig das vorhandene ermöglicht nicht nur den Austausch zwiGeld in die Schulen gesteckt sowie in Kitas. schen den Generationen, sondern schafft Aber wir mussten jetzt auch sehen, dass einen Mehrwert für alle. Zur Steigerung Grünflächen fehlen, gerade in den Zeiten der Attraktivität braucht es eine moderne von Corona waren die Parks oder auch der digitale Infrastruktur, eine optimale AusstatSavignyplatz überfüllt. Am Halemweg plant tung und selbstverständlich Barrierefreiheit der Bezirk für die Volkshochschule, die Bi- überall. Öffnungszeiten müssen sich an den bliothek und ein Stadtteilzentrum 8.000 m² Bedürfnissen der Nutzer orientieren. Fläche. Die Planung sieht nicht so aus, als Als Freie Demokraten wissen wir zudem, hätten die Ämter miteinander gesprochen. dass Infrastruktur nichts ist, ohne qualifiSo sind drei Cafés nebeneinander geplant. ziertes Personal in ausreichender Zahl. Wir Eine Finanzierung ist nicht in Sicht. Für Ju- setzen uns dafür ein, dass dieses angestellt gendliche brauchen wir mehr Treffpunkte, werden kann. Pascal Tschörtner das muss nicht immer gleich ein Jugend- Alternative AfD-Fraktion club sein, doch eine Anlaufstelle, besonders direkt am Ku‘damm. Der Skaterpark Rudol- Bei der sozialen Infrastruktur immer alle städter Straße braucht eine Erweiterung. Wir Interessen berücksichtigen zu wollen, ist brauchen mehr generationsübergreifende realitätsfern und ideologisch verblendet. Nachbarschaftstreffs. Doch für alles ist eine Typisch SPD. Es gibt bereits ein GestaltungsGrundlage zu schaffen, seit Jahren gibt es instrument: die Sozialen Infrastruktur-Konim Bezirk weder einen Schul-, noch einen zepte (SIko) des Senats im Austausch mit Kitaentwicklungsplan. Hier kommt die den Bezirken. Die soziale Infrastruktur ist Stadträtin nicht hinterher, um die Grund- ständig im Wandel begriffen. Deshalb muss lagen für eine seriöse Planung zu schaffen. die Politik das Angebot immer wieder neu Erfolge sind sicherlich die Kita in der Jung- ausrichten. Heute steht z. B. die Überaltefernheide in Holzbauweise, der Jugendclub rung ganz oben (Stichwort: Pflegenotstand), im Ruhwaldpark und der Mierendorff-In- aber ebenso die digitalen Strukturen für eine sel-Rundweg, den die Anwohner*innen im sich wandelnde Gesellschaft. Und nicht nur

1 235 Zeinen pro Fraktion Vorwort SPD CDU Grüne FDP AfD Linke

-1250 1272 1429 1311 1276 1218

für

Deutschland

der Staat ist gefragt. Denn das Geld fällt ja nicht vom Himmel. Soziale Infrastruktur muss auch finanziert werden. Und hier ist das Verhältnis zwischen Erwirtschaften und Verteilen schon lange aus den Fugen geraten. Als AfD-Fraktion sagen wir: Im Land mit der weltweit höchsten Steuer- und Abgabenlast ist statt eines Mietendeckels ein Staatsdeckel vonnöten. Deshalb muss ein abgestimmter „Welfare-Mix“ alle Beteiligten einbeziehen – eben auch Nachbarn, Familien, Kranken- und Pflegekassen, ambulante Dienstleister, Wohnungswirtschaft, Einzelhandel, Träger aus dem Bereich Gemeinnützigkeit und Wohlfahrtspflege, Kirchen, Vereine. Vor allem dürfen nicht zuerst jene bedient werden, die am lautesten schreien. Michael Seyfert

Linksfraktion Wohnortnahe Beratungs- und Begegnungsangebote, die Stärkung aktiver Nachbarschaften sowie stabile Sozialstrukturen schaffen lebendige Kieze. Der Erhalt und Ausbau von Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäusern ist dabei ein zentraler Baustein. Sie sind Orte der Begegnung, Brückenbauer für Menschen in verschiedenen Lebenslagen und ihre Mitarbeiter: innen wertvolle Ansprechpartner:innen für Politik und Verwaltung. Sie stehen für Beteiligung, Inklusion, generationenübergreifende Arbeit und die Teilhabe aller Anwohner:innen. Zur Förderung von Aktivitäten in der Nachbarschaft, von freiwilligem und bürger:innenschaftlichem Engagement sowie der Selbsthilfe müssen die sozialen Dienstleistungen in Stadtteil- und Nachbarschaftszentren erweitert und dauerhaft finanziert werden. Denn ein bunter Bezirk braucht Räume für inklusiv gestaltete Angebote und Aktivitäten wie Kreativ-Kurse, Sport- und Lerngruppen, Sozialberatungen und andere vielfältige Veranstaltungen. Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser können zudem als Räume für Ortsteilkonferenzen dienen, auf denen Menschen unterschiedlicher Generationen, Kulturen und Milieus zusammenkommen, voneinander erfahren und sich gegenseitig unterstützen. Annetta Juckel

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Radgaragen im Klausenerplatz-Kiez eröffnet Wetterschutz, Komfort und Sicherheit fürs Fahrrad Raus aus Wind und Wetter und den Fahrraddieben das Leben schwer machen: Die neuen Radgaragen dienen – Vorbildern aus London, Rotterdam und Hamburg folgend – interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern dazu, ihre Fahrräder wettergeschützt, komfortabel und gesichert in der Nähe der eigenen Wohnung abstellen zu können, auch wenn die Wohnhäuser dies wegen ihres Alters oder der baulichen Strukturen nicht möglich machen. Die Standorte der neun Radgaragen, die insgesamt 50  Plätze bieten, wurden vorab durch die Einwohner in einem Online-Be teiligungsverfahren auf der Plattform meinBerlin ausgewählt und anschließend mit Finanzierung

des Landes Berlin vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf aufgebaut.

Der Betrieb wird von insel-projekt.berlin übernommen, in Kooperation mit dem Bezirksamt. Interessierte können sich unter ☎ (030) 34092530 an das Unternehmen wenden und Plätze für neun Euro pro Monat anmieten. Lastenfahrräder, Tandems und Ähnliches passen nicht in die Radgaragen. Die Garagen sind je nach lokalen Platzverhältnissen auf Fußgängervorstreckungen, im Unterstreifen und auf der Fahrbahn angeordnet. Es sind auch einige Auto-Stellplätze umgenutzt worden. Zusätzlich sind vier weitere öffentlich nutzbare Radanlehnbügel gebaut worden.

Nasser Spaß für Kinder Saisonstart der Wasserspielplätze Die Wasserspielplätze im Bezirk stehen wieder zum Planschen bereit. Die Wiederinbetriebnahme aller 27  Pumpenanlagen hat bereits begonnen, mit den Pumpen am Rüdesheimer Platz, Volkspark Wilmersdorf an der Kufsteiner Straße, im Lietzenseepark und allen anderen, so dass einer Abkühlung, Spielspaß und den Wasserfreuden für die Kinder nichts mehr im Weg steht. Im Besonderen bietet der Spielbrunnen am Stuttgarter Platz mit seinen zehn kreisförmig angeordneten Stahldüsen,

Wasserspielplatz am Stuttgarter Platz. die das Wasser auf gepflasterte Flächen platschen lassen, eine willkommene Erfrischung. Die derzeit geltenden Hygiene- und

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dem Grünflächenamt unter gruenflaechen@charlottenburgwilmersdorf.de oder unter 0309029-18201 gemeldet werden.

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Migration und Willkommensstrukturen Vereinbarung mit Partnerbezirk Lewisham unterzeichnet Am 11.  Mai haben Charlottenburg-Wilmersdorfs Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann und Damien Egan, Bürgermeister des Partnerbezirks Lewisham der Stadt London, eine Vereinbarung zum Dialog zu den Themen Integration und Migration unterzeichnet. Vereinbart wurden jährliche Treffen von Repräsentanten beider Bezirke, Online-Konferenzen der bezirklichen Willkommensstrukturen beider Partnerbezirke und Geflüchteter aus beiden Bezirken, sowie ein regelmäßiger Austausch der Bezirksbürgermeister zum Thema Migration und weiteren Themen. Außerdem verständigte man sich auf ein verstärktes Engagement zu bestimmten Angelegenheiten von beiderseitigem Interesse. Der Vereinbarung gingen zwei Videokonferenzen des bezirklichen Integrationsbüros mit Vertretern aus Lewisham voran. Die Städte Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann bei der Videokonferenz zur Unterzeichnung der Vereinbarung.� � Foto: Farchmin / BACW partnerschaft Charlottenburg-Wilmersdorfs mit dem Londoner Bezirk Lewisham besteht bereits seit dem 19. März 1968 und zählt somit zu den ältesten bezirklichen Städtepartnerschaften.

Reinhard Naumann: „Unsere Bezirke haben eine stolze Geschichte der Unterstützung von Geflüchteten und Migranten und stehen in besonderer Weise für eine gelebte Willkommenskultur!

Unsere Vielfalt stärkt uns und die Werte, für die wir einstehen. Von der vereinbarten Vertiefung der Zusammenarbeit und den kommunalen Erfahrungsaustausch werden beide Seiten profitieren.“

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Umweltfreundlich unterwegs mit „Radalbert“ Kostenfreier Lastenrad-Verleih in Neu-Westend Die Kirchengemeinde Neumalig online unter www.flotteberlin.de kostenfrei registrieren. Westend ist einer von zehn Auf der Website sind die StandStandorten des Lastenrad-Verleihs fLotte in Charlottenorte und die verfügbaren Räder burg-Wilmersdorf. Das Projekt verzeichnet. Registrierte Nutzerinnen und Nutzer können ihr des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Berlin (ADFC) hat Wunschrad dann für bis zu drei aufeinanderfolgende Tage buseit 2018 mehr als 150 Lastenräder in allen Berliner Bezirken inchen. Beim Abholen weisen sie stalliert. Sie können kostenfrei für sich aus, füllen den Leihvertrag mehrere Tage geliehen werden. aus und erhalten die Schlüssel Ziel ist es, Menschen die Mögfür das Rad. Leihgebühren gibt es lichkeit zu geben, ein Lastenrad nicht, Spenden sind willkommen. auszuprobieren und zu erleben, Wie rund die Hälfte der mehr als wie man es in der Stadt für den 150 Lastenräder in den Berliner Großeinkauf, kleinere Umzüge Bezirken gehört „Radalbert“ zur sogenannten „fLlotte kommuoder den Ausflug mit Kindern Lastenrad „Radalbert“ steht am Jugendclub der Kirchengemeinde Neunutzen kann. Westend bereit.� Foto: Jakob Bindel nal“: Diese Räder werden aus „Radalbert“ – so der Name des Mitteln des Berliner Energie- und Lastenrads in der Kirchenge- Rad kann dienstags, mittwochs oder zurückgegeben werden. An Klimaschutzprogramms 2030 der meinde Neu-Westend – verfügt und donnerstags zwischen 15 Feiertagen ist die Ausleihe und Senatsverwaltung für Umwelt, über eine Transportkiste für bis und 20  Uhr im Evangelischen Rückgabe nicht möglich. Verkehr und Klimaschutz und zu 80 Kilo Last und eine Sitzbank Jugendclub „Die Eiche“, Eichen- Um ein Rad leihen zu können, der beteiligten Bezirksämter fimit Gurten für zwei Kinder. Das allee 47, 14050 Berlin geliehen müssen sich Interessierte ein- nanziert.

100 Jahre Speerwerfer Plastik wurde 1921 erstmals im Volkspark Wilmersdorf aufgestellt Viele kennen die überlebensgroße Plastik des muskelbepackten Athleten von Spaziergängen durch den Volkspark Wilmersdorf. Sein Schöpfer, der Bildhauer Karl Möbius (1876 – 1953) stellte die erste Version des „Speerwerfers“ auf der Großen Berliner Kunstausstellung im Jahr 1912 vor. Dort präsentierte er zunächst den Gipsabguss zu der Figur des Sportlers. Ein Jahr später war er mit dem Bronzeguss des Speerwerfers auf der der Großen Berliner Kunstausstellung. Die Plastik war 1914 auch auf einer Ausstellung im Ausland zu sehen. Der Speerwerfer, der 1921 erstmals im Volkspark Wilmersdorf aufgestellt wurde, entstand bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Ein weiteres Exemplar steht seit 1931 im ehemaligen Dr.-HansHess-Stadion (Allianzstadion) in Mariendorf. Der Speerwerfer im Volkspark Wilmersdorf stand nach seiner

eingeschmolzene Speerwerfer in Wilmersdorf wurde 1954 durch einen Nachguss ersetzt. Er wird hin und wieder mit Graffiti beschmiert, bekam jedoch auch schon von Unbekannten wärmende Kleidung übergezogen.

50 Jahre Volksparksteg

ersten Aufstellung immerhin 23  Jahre vor Ort. Dann wurde die Plastik für Kriegszwecke eingeschmolzen. Der Zweitguss in Mariendorf hingegen steht noch im Original vor Ort. Ein verkleinertes Abbild des Speerwerfers wurde jahrzehntelang an die er folgreichste deutsche Zweigniederlassung der Allianz verliehen. Ende der Zwanzigerjahre wurden Reduktionen, also kleine Ausgaben des Speerwerfers gegossen. Sie können mit etwas Glück und dem nötigen Kleingeld im Kunsthandel erworben werden. Der

Nicht weit vom Speerwerfer entfernt überspannt der Volksparksteg die Bundesallee. Mit dem autobahnähnlichen Ausbau der Straße war ein gefahrloses Überqueren unmöglich geworden. So bekam Berlin seine erste Schrägseilbrücke, die von sechs Stahlseilen gehalten wird. Die blau und gelb gestrichene Brücke wurde von 1969 und 1971 erbaut. Mit einer Länge von 65 Metern und vier Metern Breite lässt sich die Straße bequem überqueren. Der Volksparksteg ist die einzige Verbindung zwischen dem Ost- und Westteil des Parks.

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Digitaler Bibliotheksausweis geht in die nächste Runde Kostenloser Probe-Ausweis wird bis zum 30. Juni verlängert Mit dem kostenlosen Probe-Ausweis können die Digitalen Angebote der Stadtbibliotheken für 3 Monate kostenfrei auf Herz und Nieren geprüft werden. Das Angebot wird bis zum 30.  Juni 2021 verlängert. Auf der Internetseite der Öffentlichen Bibliotheken Berlins unter www.voebb.de kann dafür ein Nutzerkonto erstellt werden. Anschließend ist es möglich, in den Digitalen Angeboten der Stadtbibliothek auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Rubriken sind vielfältig und bieten neben Film- und Musikstreaming auch Lernmedien wie Sprachkurse und Vokabeltrainer an. Auch gut zu wissen für Lernende: Unter LESEN und SCHAUEN finden sich viele Sachbücher oder Dokumentationen. Die Anmeldung ist ab einem

Mindestalter von 16  Jahren möglich. Wem das Online-Angebot gefallen hat, kann die Mitgliedschaft anschließend ganz einfach kostenpflichtig verlängern. Dafür muss eine gültige E-Mail-Adresse

im Nutzerkonto hinterlegt werden. Die Nutzungsgebühr von maximal 10 Euro pro Jahr kann anschließend bequem online bezahlt werden. Auch bestehende Online-Ausweise können kostenfrei um

3  Monate verlängert werden, wenn sie in diesem Zeitraum auslaufen. Ab 4 Wochen vor Ablauf der Gültigkeit des Ausweises wird die Option der Verlängerung im Nutzungskonto automatisch angezeigt.

Psychiatriewegweiser aktualisiert

Neue Informationen für Ratsuchende.

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Die Planungs- und Koordinie- „Wir freuen uns, Sie mit der zehnrungsstelle der Abteilung Sozia- ten Auflage des Psychiatriewegles und Gesundheit im Bezirksamt weisers über die psychiatrische Charlottenburg–Wilmersdorf in- Versorgung im Bezirk Charlottenformiert im aktualisierten bezirk- burg-Wilmersdorf informieren zu lichen Psychiatriewegweiser über dürfen. Im Vordergrund der Dardie Angebote der psychiatrischen stellung im neuen PsychiatriewegVersorgung im Bezirk. weiser stehen die Informationen Der Wegweiser ist auch im Inter- über das Angebot und die Zielnet zu finden: www.berlin.de/ gruppe der verschiedenen Einrichba-charlottenburg-wilmersdorf/ tungen und Dienste. Den Schwerv e r w a l t u n g / s e r v i c e - u n d - punkt haben wir wie immer auf organisationseinheiten/sozial- die psychiatrische Pflichtversoru n d - g e s u n d h e i t s p l a n u n g / gung unseres Bezirkes gelegt, psychiatriekoordination/ . wichtige angrenzende Bereiche Bezirksstadtrat Detlef Wagner: dabei jedoch nicht vergessen.“

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10  |  Gazette Charlottenburg  |  JUNI 2021

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e. V. Seit 72 Jahren Förderer für mehr Verständnis und interreligiösen Dialog

10585 Berlin-Charlottenburg

Kaiser-Friedrich-Straße 7

Seit 1.700  Jahren leben Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland. Der römische Kaiser Konstantin hatte vor 1.700  Jahren im Jahr  321 in einem Edikt erklärt, dass von nun an Juden in Ämter der Kurie und der Stadtverwaltung berufen werden könnten. Im Jubiläumsjahr 2021 werden dieser Erlass und das deutsch-jüdische Zusammenleben bundesweit gewürdigt. Doch Vorurteile, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und menschenverachtende Äußerungen bestehen in unserem Land auch heute noch. Dem tritt die gemeinnützige Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e. V. (GCJZ) seit 72 Jahren als eine der ältesten Institutionen, die sich

mit diesem zeitübergreifenden Thema befassen, mit ständiger Aufklärungsarbeit und im religiösen Dialog entschieden entgegen – als zuverlässiger Brückenbauer für mehr Verständnis, Zusammenarbeit und ein besseres Verhältnis zwischen Juden und Christen. – Und das nicht nur während der „Berliner Woche der Brüderlichkeit“, die in diesem Jahr am 27. Juni zum 69. Mal startet. Jeder Ring im Logo eine Glaubensrichtung: Juden, Katholiken und Protestanten arbeiten im Dialog die Vergangenheit und Probleme der Gegenwart für eine tolerante gemeinsame Zukunft auf.

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Brückenbauer der Toleranz Die Geschäftsstelle der GCJZ befindet sich in der Laubenheimer Straße 19 in Berlin-Wilmersdorf auf denkwürdigem Terrain: Wo unter den Nationalsozialisten viele namhafte Bewohner der

KünstlerKolonie unterdrückt, verfolgt und vertrieben worden sind, informiert heute die umfangreiche Vereins-Bibliothek Interessierte mit den aus Privatund Fachbereich zusammengetragenen Büchern und kulturhistorischen Archivalien zu Themen wie Juden in Deutschland, Erinnerungs-Geschichte und Verfolgung. Hier trifft sich auch der Vorstand der Gesellschaft regelmäßig zur Vereinsarbeit und Vorbereitung aufklärender Vorträge, Seminare, Exkursionen, kultureller Veranstaltungen und Projekte. „Wir sind eine Gesellschaft, die – von ehrenamtlichen Laien getragen – das, was Juden und Christen an gemeinsamer Geschichte besitzen, im guten Miteinander wirkungsvoll nach Außen und Innen transportiert“, erklärt Bernd Streich, Katholi www.abe-minuth.de

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Gazette Charlottenburg  |  JUNI 2021  |  11 und der Kopernikus-Oberschule sowie als Iwrit-Dozentin an der VHS Steglitz. Sie ist ehrenamtlich in hochkarätigen jüdischen Institutionen sowie schulischen Einrichtungen engagiert und als Repräsentantin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin im Namen der Erinnerungs- und Gedenkkultur unterwegs. Verständlich, dass ihr die Jugendarbeit besonders am Herzen liegt, in der sie Zeitzeugen und junge Menschen mit viel Fingerspitzengefühl und pädagogischer Weitsicht in Israel und Deutschland zusammenbringt. Die Sichtbarmachung des Geschehenen und die Sensibilisierung der Jüngeren für die Gräueltaten im Holocaust ist dabei ihr Anliegen für eine bessere und verständnisvollere Zukunft. Ebenbürtige Stellvertreterin der jüdischen Vorsitzenden ist Sara Nachama, Rektorin und Vizepräsidentin des Touro College and University System in Berlin. Sie ist als Vorstandsmitglied auch in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin tätig sowie in verschiedenen wissenschaftlichen und medizinischen Einrichtungen vertreten. Den evangelischen Religions-Bereich im Vorstand teilen sich der mit seiner fast 53-jährigen Mitgliedschaft in der Gesellschaft schon als „Urgestein“ zu bezeichnende, seit 1992 evangelische Vorsitzende Ulrich Schürmann sowie sein Stellvertreter Reinhard Naumann, der seit 2004 in der Gesellschaft aktiv ist. Ulrich Schürmann, Oberstudiendirektor und ehemaliger Leiter der John-F.–Kennedy-Schule in Zehlendorf, bringt zusätzliches Know-how und ein weites Netzwerk aus seinen ehemaligen Tätigkeiten als Bezirksverordneter, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Mitglied im Rundfunkrat des SFB mit. Historisch sattelfest, kann er fast jede Frage zur Geschichte der GCJZ beantworten. Sozialdemokrat Reinhard Naumann hat eine geschickte Hand, wenn es um soziale Themen wie Toleranz und Gleichberechtigung geht. Das hat er bereits u. a. als Gruppenleiter in der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen sowie als Landesvorsitzender der SCHWUSOS bewiesen und knüpft daran als amtierender Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmers Willkommen im Kunstparadies der Berliner Bilder Galerie © Janosche film & medien AG

scher Vorsitzender der GCJZ, der seit 2003 im Verein mit ganzem Herzen dabei ist. Er war bis vor Kurzem außerdem Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin und ist ehrenamtlicher Vertreter im Islamforum in Berlin. In der GCJZ unterstützt er den interreligiösen Dialog und befürwortet im Kampf gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auch die menschenfreundliche Begegnung mit anderen Religionen, wie beispielsweise den christlich-islamischen Austausch. Streichs Stellvertreter in der GCJZ ist der Studienrat i.K. und Lehrbeauftragte an der FU Berlin, Michael Brinkhoff, dessen Fachbereiche die Katholische Theologie und Erziehungswissenschaften sind. Ein Prinzip der GCJZ ist es, zu zeigen, wer welche religiöse Meinung vertritt, ohne dabei in einen (Wett)streit zu geraten, welche religiöse Meinung nun die einzig wahre ist. Darauf basierend die Verbindung von Bildungs- und Gedenkarbeit im Verein voranzubringen, weiß Bernd Streich im Vorstand die Unterstützung namhafter Mitstreiter an seiner Seite: So ist als jüdische Vorsitzende und seit ihrem Beitritt unverzichtbar für die Gesellschaft Jael Botsch-Fitterling dabei, die den Lesern nicht nur mit dem Projekt der Spiegelwand am Rathaus Steglitz im Gedächtnis geblieben sein dürfte. Gemeinsam mit ihrem zweiten Mann, dem Politwissenschaftler Dieter Fitterling, hatte sie sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass für die von den Nazis im Gas ermordeten jüdischen Menschen 1995 auf dem Hermann-Ehlers-Platz gegenüber dem Gebäude, in dem sich die Synagoge am Wolfensteindamm befunden hatte, ein Mahnmal eingeweiht werden konnte. Die in Palästina geborene und aufgewachsene Sozialdemokratin besitzt neben der israelischen auch rückwirkend die deutsche Staatsbürgerschaft und setzt sich seit ihrer Studienzeit in Frankfurt und in Berlin engagiert für die christlich-jüdische Zusammenarbeit ein. In der GCJZ ist sie seit 1982 aktiv. Die Studiendirektorin a.D. und Fachbereichsleiterin für Naturwissenschaften wirkte an verschiedenen Oberschulen in Steglitz wie an der Fichtenberg Autorisierte Kunstgalerie für Originale von:

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12  |  Gazette Charlottenburg  |  Juni 2021 dorf an. Der Berliner Pfarrerssohn, derungen auf dem Weg zur Er- Beschäftigung mit Klassikern wie liches Miteinander einsetzen. dessen Vater das Gemeindezen- füllung der Gesellschaftsziele. Lessing und Goethe. Erstes Ziel Die Berliner GCJZ hat weiterhin trum Plötzensee mit aufgebaut An ihrer Seite in der GCJZ heißen war die Bildung eines Erziehungs- die Aufklärungsarbeit im Auge hat, bringt für interreligiöse sie aber auch gerne junge Men- ausschusses, der sich an die Leh- und wendet sich damit verstärkt Dialoge nützliches Rüstzeug mit, schen willkommen, die gemein- rerschaft wandte. 1952 endlich an die Jugend, an Schulen und hatte er doch im Elternhaus viel sam mit ihnen mit frischen Ideen erreichte die Berliner Gesellschaft Hochschulen. Auch zukünftig über die Barbareien der Nazis und zeitgemäßen Ansichten ge- die Öffentlichkeit in der von nun will sie mit Lesungen, Vorträgen, erfahren und war so schon früh gen Antisemitismus und Frem- an jährlich durchgeführten „Wo- Projekten und Diskussionsversensibilisiert für das Thema An- denfeindlichkeit Kante zeigen che der Brüderlichkeit“ (WdB), anstaltungen für ein tolerantes tisemitismus. Die Grundlage für und sie im interreligiösen Dialog die bis heute jedes Frühjahr vom Miteinander sprechen. Aktuell sein heutiges GCJZ-Engagement begleiten wollen. Deutschen Koordinationsrat der erarbeitet dazu der Vorstand ein aber schufen seine Besuche der Gesellschaften für Christlich-Jüdi- Konzept, jüngere Menschen zielGestern, heute und Kirchentage in Berlin und Nürnsche Zusammenarbeit zur Aufarb- gerichteter über Social Media-Kamorgen der GCJZ berg als 17- bzw. 19-Jähriger. Auf eitung des Holocaust ausgerich- näle anzusprechen, sie so für die GCJZ wurde er über den „Markt Wie die ersten Gesellschaften tet wird und mit rund 250 von der Arbeit der GCJZ zu interessieren der Möglichkeiten“ aufmerksam. Deutschlands wurde auch die GCJZ angeregten Organisationen und schließlich einzubeziehen. „Er war eine nicht nur von mir ge- Berliner Gesellschaft auf Initiative und Kooperationspartnern sich – Denn Zeitzeugen werden aufschätzte Begegnungsstätte. Dort grund ihres inzwischen hohen habe ich dann auch die GesellAlters weniger, so dass es besonschaft mit ihrer wichtigen Aufders wichtig wird, jüngere Mengabe kennengelernt“, erinnert schen, die diese Gruppe und ihr er sich. Später, als Berufspolitiker, Schicksal noch kennengelernt hatrat Reinhard Naumann in die Geben, weitergeben zu lassen, was sellschaft ein und war dort zuerst sie von Holocaust-Überlebenden im Kuratorium aktiv. Als untrennerfahren haben. bare Trias sieht er im Kampf geDerzeit sieht die Berliner GCJZ gen den Antisemitismus die coronabedingt einer etwas andeBeschäftigung mit der Verganren 69. Woche der Brüderlichkeit genheit, aus der wir eigentlich entgegen. Dennoch wird es am gelernt haben müssten. Nur mit 27. Juni 2021 ab 15 Uhr in der Kaider richtigen Weichenstellung ser- Wilhelm-Gedächtniskirche in der Gegenwart könne man die feierlichen Eröffnungsveranstaltung geben, in deren Rahmen gemeinsam erfolgreich auf ein freundliches Miteinander für die die politische und religiöse GesellZukunft hinarbeiten. Naumann schaft zum zweiten Mal die Jeanette-Wolff-Medaille verleiht. Anbetont: „Als nachgeborene Generation habe ich keine Schuld lässlich des 70-jährigen Bestehens an der Shoah, aber die Verantder GCJZ war sie zum ersten Mal wortung und Verpflichtung, im an den früheren Verwaltungschef Rahmen meiner Möglichkeiten im damaligen Bezirksamt Zehlendafür zu sorgen, dass so etwas dorf, Walter Sylten, für seinen besonderen Einsatz für Verfolgte der nicht noch einmal geschieht.“ Nazi-Diktatur und damit für die Aus dem Rat der Bürgermeister kennen sich er und Norbert Vertreter des GCJZ-Vorstandteams (v.l.n.r.): Jael Botsch-Fitterling, Ziele der Gesellschaft und für die Kopp, Bezirksbürgermeister a.D. Norbert Kopp, Bernd Streich und Reinhard Naumann. Zusammenarbeit von Christen von Steglitz-Zehlendorf, der und Juden vergeben worden. In 2009 zur Gesellschaft dazukam der amerikanischen Besatzungs- des Christlich-Jüdischen Themas diesem Jahr soll der Preis, der sich und heute die GCJZ mit seinem macht im Rahmen der Reeducati- in unterschiedlichsten Formaten an Gruppen, Verbände und Einsprichwörtlichen Organisations- on (Umerziehung der Deutschen) stellt. Erst ab den 70er-Jahren zelpersonen Berlins und Brandentalent unterstützt. Seit fünf Jah- im Jahr 1949 gegründet und bis war das Interesse an Berichten burgs richtet, der Zeitzeugin und ren ist er im Vorstand und hält 1952/53 aus amerikanischen Mit- von Holocaustüberlebenden Holocaust-Überlebenden Margot als Schatzmeister die Finanzver- teln finanziert. Danach stellte der spürbar gestiegen, so dass auch Friedländer überreicht werden. waltung des Vereins fest in er- Senat von Berlin einen Sockelbei- die Landeskirchen sich langsam Trotz ihres hohen Alters ist sie fahrener Hand. Die Thematik der trag zur Verfügung, der Rest kam mit den Gesellschaften und eine unverzichtbare Partnerin im Gesellschaft ist ihm gut bekannt. aus den Mitgliedsbeiträgen. Von ihren Zielen auseinandersetzten Kampf gegen das Vergessen und „Schließlich hatte ich als Bezirks- den Amerikanern handverlesene und in einen effektiven christ- den Antisemitismus. bürgermeister viel mit den viel- Kuratoriums- und Vorstandsmit- lich-jüdischen Dialog einstiegen � Jacqueline Lorenz fältigen Religionen im Bezirk zu glieder kamen aus der Politik, – heute wichtiger Bestandteil in Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e. V. tun“, erinnert Norbert Kopp und Wirtschaft, Wissenschaft und der Arbeit der Katholischen wie pflegt diese spannenden Kontak- Kultur, kirchliche Vertreter blie- Evangelischen Akademie. Auch Weitere Informationen zur GCJZ für Interessierte und potentielle neue te aus seiner Dienstzeit bis heute, ben eher noch im Hintergrund. In die Gründung des Instituts Kirche Mitglieder sowie zum Programm der – wie beispielsweise den Dialog den ersten Jahren stand auf dem und Judentum geht letztendlich Berliner „Woche der Brüderlichkeit“ zur Griechisch-Orthodoxen Ge- Weg zu Brüderlichkeit und Tole- auf die Anregungen der Berliner unter www.facebook.com/gcjzbln und www.gcjz-berlin.de meinde Steglitz-Zehlendorfs. ranz thematisch die Auseinander- GCJZ zurück. Inzwischen gibt es Spendenkonto GCJZ Berlin: Gemeinsam stellen sich die hoch- setzung mit den Verbrechen des deutschlandweit rund 80 dieser Postbank Berlin rangigen Vorstandsmitglieder Nationalsozialismus noch nicht Gesellschaften, die sich gegen IBAN: DE40 1001 0010 0000 8381 06 BIC: PBNKDEFF auch zukünftig den Herausfor- im Mittelpunkt, dafür aber die Antisemitismus und für ein frie

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Gazette Charlottenburg  |  JUNI 2021  |  13

Autos in Beton Berühmte Cadillacs am Rathenauplatz Aus dem Kunsthaus Dahlem an die prominente Stelle, von der man die AVUS in Richtung westlicher Innenstadt verlässt: Die in Beton gegossenen Cadillacs des Künstlers Wolf Vostell prägen markant das Bild des Tors zum Ku’damm. Geschaffen wurden sie im Kunsthaus Dahlem, das damals als Haus der Künstler dem Senat unterstellt war. Das Haus mit dem monumentalen Atelier war zwischen 1939 und 1942 für Hitlers favorisierten Bildhauer Arno Breker gebaut

worden. Doch schon bald wurde es durch Bomben beschädigt, sodass der Bildhauer es kaum nutzte. Die hohen Räume eignen sich gut für große Werke und nach ihrer Fertigstellung kamen die Cadillacs zum 750. Geburtstag Berlins an ihren heutigen Standort. Das Werk – betitelt als „Zwei Betoncadillacs in Form der nackten Maja“ – war von Anfang an umstritten. Es war Teil des Skulpturenboulevards, der anlässlich des Stadtjubiläums temporär den ganzen Ku’damm

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herunter ausgestellt war. Die Cadillacs sind eine der wenigen Skulpturen, die noch an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort stehen. Sie gehörten zu den umstrittensten Kunstwerken im öffentlichen Raum. Jedoch waren sie nicht die Einzigen, nach einer damaligen Umfrage des RIAS-Berlin lehnten 76 Prozent der Berliner die abstrakten Skulpturen auf dem Kurfürstendamm ab. Die Gegner gaben sich Mühe und stellten 1987 sogar einen einbe Gerne sind wir auch bei allen Fragen rund um die Erbschaftund Schenkungsteuer für Sie da!

tonierten Trabi auf dem benachbarten Grünstreifen auf. Dieser war allerdings bald wieder verschwunden. Nach dem Tod Vostells sorgt seine Familie als Eigentümerin für die Instandhaltung der Skulptur. Der Berliner Senat ist für die Beleuchtung und die Pflege der Grünanlage auf dem Rathenauplatz zuständig. Das Kunstwerk wurde 2006 umfassend saniert und 2013 bei einer Reinigungsaktion erneut auf Hochglanz gebracht.

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14  |  Gazette Charlottenburg  |  Juni 2021

Foto: Marina Lohrbach / Adob

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Solaranlage zur Stromerzeugung Preisunterschiede von bis zu 80 Prozent

Wer eigenen Solarstrom produziert, schont seinen Geldbeutel und hilft der Umwelt. Doch die Installateure von Photovoltaik-Anlagen kalkulieren sehr unterschiedlich – Angebote für Anlagen bei ein und denselben Kunden unterscheiden sich im Preis um bis zu 80 Prozent. Aktuell gibt es in Deutschland rund 2 Millionen Solaranlagen zur Stromerzeugung, viele davon bei Privathaushalten. Diese können mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach bis zu einem Drittel des eigenen Strombedarfs decken. „Selbst produzierter Solarstrom kostet nur halb so viel wie der aus dem Stromnetz oder sogar noch weniger“, sagt Ines Rutschmann, Energieexpertin bei Finanztip. „Wer allerdings eine Photovoltaik-Anlage kauft, muss mindestens einen höheren vierstelligen Betrag investieren.“ Umso wichtiger ist ein wirtschaftlich gut kalkuliertes Angebot. Doch daran

hapert es in der Praxis häufig, wie der aktuelle Finanztip-Praxis-Test jetzt zeigt. Über fünf spezialisierte Onlineportale haben sich die Finanztip-Experten für Testkunden Fachfirmen vermitteln lassen und holten so 26 Angebote ein. Nur zwei Portale vermittelten in allen Fällen mindestens zwei Fachfirmen, die Angebote waren häufig teuer und intransparent.

Wirtschaftlichkeitsrechnung besser selbst machen Insgesamt war die Angebotsqualität sehr unterschiedlich. „Im direkten Vergleich der Angebote haben wir Preisunterschiede von bis zu 80  Prozent festgestellt“, sagt Rutschmann. „Dabei waren die Angebote häufig sehr intransparent. Die einzelnen Komponenten und Leistungen waren lediglich in vier Fällen einzeln ausgewiesen.“ Einige Angebote enthielten zudem eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, um die Investitionssumme

zu rechtfertigen. Doch auch hier schaut“, sagt Rutschmann. „Nur gab es Mängel: „Keine dieser Be- über Selfmade-energy.com und rechnungen enthielt die Kosten für photovoltaik-angebotsvergleich. die Umsatzsteuer auf den Eigen- de haben wir für alle Testkunden verbrauch. Zudem wurde teilweise mindestens zwei Angebote erhalmit viel zu hohen Strompreissteige- ten.“ Beide Portale werden desrungen kalkuliert.“ Die Expertin rät halb von Finanztip empfohlen. deshalb, die Planung der Anlage Allerdings sollten sich Kunden im nicht allein der Installationsfirma Klaren sein, dass selbst bei diesen zu überlassen, sondern vorher Portalen nicht gleich das passenabzuwägen, was künftig alles mit de Angebot dabei sei muss. Strom versorgt werden soll und „Nur zwei unserer Testkunden erdie richtige Anlagengröße selbst hielten über die Portale mindestens zu überschlagen. Liegt dann das ein Angebot, das sich als eine gute Angebot vor, lohnt es sich, noch- Investition erwiesen hätte.“ Portamal nachzuverhandeln: „Es gibt le bieten nach Einschätzung von meist noch Spielraum nach unten. Finanztip vor allem einen guten Wird der Preis moniert, planen die Einstieg ins Thema. „Verbraucher Anbieter auch noch mal mit güns- bekommen mit wenig Aufwand Kontakt zu Firmen oder erhalten tigeren Komponenten.“ direkt Angebote. So wissen sie erst Portale bieten erste Orientierung einmal, mit welchen maximalen Wer eine Photovoltaik-Anla- Preisen sie rechnen müssen – Luft ge plant, kann sich mithilfe nach unten ist aber meist.“ spezieller Onlineportale einen Weitere Informationen: www. Überblick verschaffen. „Wir ha- finanztip.de/photovoltaik/pvben uns fünf Portale näher ange- anlage-kaufen/

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Gazette Charlottenburg  |  Juni 2021  |  15

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Regelmäßiges und richtiges Lüften ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden immens wichtig. � Foto: VFF/VELUX Viele vergessen noch immer, dass gend im Winter oder in der Überregelmäßiges und richtiges Lüf- gangszeit – und im Sommer nur ten für die Gesundheit und das nachts oder in den frühen MorWohlbefinden immens wichtig genstunden, um Schimmelbilist. Dabei ist Lüften an sich ist dung zu verhindern. ganz einfach – und doch kann Automatisierte Lüftung man viel falsch machen. Die sorgt für Komfort Fenster auf Kipp stellen und dann stundenlang offenzulassen, zählt Immer wieder die Fenster per zu den häufigsten Fehlern. Eine Hand auf- und zumachen, geht Ausnahme bilden Schlafzimmer. grundsätzlich auch – ist aber Hier kann es durchaus sinnvoll nicht sonderlich komfortabel. sein, nachts die Fenster ange- Deshalb gibt es beispielsweise kippt zu lassen. Für alle anderen automatisch gesteuerte FensRäume gilt: Besser ist es, einige terantriebe, die je nach Luftquagegenüberliegende oder auf ver- lität – in Bezug auf Luftfeuchtigschiedenen Stockwerken befind- keit, CO₂ und Raumtemperatur liche Fenster und Innentüren für – selber öffnen und schließen ein paar Minuten weit zu öffnen. und in einem intelligenten Haus Bei diesem kurzen und intensiven mit der Heizungssteuerung verLüften wird die Luft rasch und bunden werden können. Für das gründlich ausgetauscht. Badezimmer und die Toilette sind Die einzelnen Räume eines Hau- zusätzlich Ventilatoren erhältlich, ses sollten unterschiedlich ge- die mit einer Steuerung und lüftet werden. Während man im Sensoren über einen Spaltlüfter, Schlafzimmer nachts durch ange- im Fachjargon auch Außenbaukippte Fenster oder morgens und teilluftdurchlass (ALD) genannt, abends mit Stoßlüften für frische für einen raschen Luftwechsel Luft sorgt, entstehen in Bad und sorgen. Küche hohe Luftfeuchtigkeiten, „Das Nonplusultra sind schließdie sofort ins Freie gehen sollten. lich Lüftungsgeräte, welche die Einen Keller lüftet man vorwie- Zu- und Abluft regeln und mit

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