Gazette Charlottenburg - März 2021

Gazette für Charlottenburg und Westend

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

März 2021

Charlottenburg Notfalldosen für Bedürftige Johanniter spenden 1.000 der kleinen Lebensretter

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Notfalldosen für Bedürftige in Charlottenburg-Wilmersdorf Johanniter spenden 1.000 der kleinen Lebensretter

Gunnar Franke vom Regionalvorstand der Johanniter, Bezirksstadtrat Detlef Wagner und Gesundheitsplaner Stephan Schikorra (v.l.n.r.). Sie ist nicht größer als ein Glas von der mit dem Sozial- und GeMarmelade, aber sie kann Leben sundheitsamt kooperierenden retten: Die Idee der Notfalldose Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. in stammt aus Irland und England, einem symbolischen Akt 1.000 wo die Box mit Schutzengelfunk- dieser kleinen Helfer an den Sotion bereits seit Jahren weit ver- zial- und Gesundheitsstadtrat des breitet ist. In Deutschland ist sie Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf Detlef Wagner kostenlos erst seit 2016 erhältlich. Wo sie im Kühlschrank steht, er- übergeben. halten im Rettungseinsatz die Stadtrat Wagner, der aus seinem Helfer zeitsparende und damit oft weitgefächerten Aufgabenbelebensrettende Informationen reich bei der Berliner Polizei über den Patienten, wenn der zu jahrelange Erfahrung mitbringt, verwirrt oder nicht mehr selbst in erklärt: „Nicht immer ist eine Perder Lage ist, sich zu äußern. son in einem Notfall ansprechbar Damit auch bedürftige Men- oder kann in einer Stresssituatischen des Bezirk Charlotten- on Angaben zum Gesundheitsburg-Wilmersdorf, für die jeder zustand, zu Medikamenten und Cent zählt, die kleine Dose zu- anderen wichtigen Details makünftig in ihrem Kühlschrank chen. In der Dose finden Helfer platzieren können, hat am und Helferinnen alle Informatio11. Februar 2021 Gunnar Franke nen – damit wird die Versorgung

wesentlich unterstützt. Ich bin sehr froh über die Unterstützung der Johanniter-Unfall-Hilfe und danke auch meinem Team um Stephan Schikorra für dieses wichtige Projekt, das dazu beitragen wird, mit vielen Menschen in Charlottenburg-Wilmersdorf ins Gespräch zu kommen, ihnen zu helfen und die gute Idee zu verbreiten.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle des Gesundheitsamts für Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen, Krebs sowie Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter werden die Notfalldosen bei ihren Hausbesuchen an bedürftige Menschen weitergeben.

Kleine Dose mit wichtigem Inhalt Einfach ist das Konzept der Rettungsdose: Sie enthalten ein Datenblatt zum Eintragen wichtiger persönlicher Gesundheitsdaten, aber auch für Hinweise zu eventuell vorliegender Patientenverfügung oder zu informierenden Personen bzw. zu versorgenden Haustieren. Regelmäßige Aktualisierung dieser Angaben ist selbstverständlich. Die Dose sollte idealerweise in der Tür des Kühlschranks, der wohl in jedem Haushalt zu finden ist, platziert werden. Zwei Aufkleber, die zur Notfalldose gehören, weisen Rettungskräften dann den Weg zu ihr: Ein Auf kleber sollte am Haustürrahmen auf die Notfalldose hinweisen, ein weiterer an der Kühlschranktür aufgebracht sein. Singles jeden Alters, aber auch Paaren, egal ob alt oder jung, ist das Anschaffen der Notfalldose dringend ans Herz zu legen: Denn im Notfall-Stress fallen oft auch dem Lebenspartner für die Retter wichtige Vorinformationen über den zu Rettenden nicht sofort ein. Die Notfalldosen sind inzwischen in Apotheken, im Internet, aber auch über Einrichtungen wie DRK, Johanniter und Malteser sowie Bezirksämtern und Gemeinden erhältlich. Die Preise pro Dose liegen – je nach Bezugsort – zwischen zwei und acht Euro. Weitere Informationen unter www.notfalldose.de � Jacqueline Lorenz

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Wilmersdorf | März2021  |  3 2021 | 3 GazetteGazette Charlottenburg  |  MäRZ

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! So viel Schnee hatten wir lange nicht mehr... Für die einen war die weiße Pracht schlicht lästig, aber vor allem Familien mit Kindern zogen begeistert mit ihren Schlitten auf den Teufelsberg und in die Parks. Auch mein Mann und ich haben unsere Spaziergänge mitten durch verschneite Wunderwelten wie den Schlosspark Charlottenburg genossen und haben – wie so viele Menschen – die Kraft getankt, die wir in der Corona-Pandemie immer noch alle sehr nötig haben. Auch, wenn die Temperaturen noch Achterbahn fahren: Die Sonne tut uns allen Reinhard Naumann gut. Es wird jetzt langsam Frühling und die Zahlen der Infizierten sind dank unser aller Vorsicht und Disziplin stetig zurückgegangen. Ich freue mich, mit so vielen Eltern, dass es in den Kitas und Grundschulen eine vorsichtige Teilöffnung gibt. Und ich finde es richtig, dass das so wichtige pädagogische Personal jetzt bereits geimpft werden darf. Vernunft, gegenseitiger Respekt und ein Verhalten mit Augenmaß sind weiterhin gefragt, um uns alle zu schützen.

den Lippen weiter aufeinander achten, auf dass die Impfungen uns bald wieder mehr Nähe zueinander ermöglichen!

Zentrum am Zoo hat eröffnet Nähe, Respekt und Aufeinander zugehen ist auch die Aufgabe, die das neue Zentrum am Zoo der Berliner Stadtmission hat. Auf 500 Quadratmetern werden künftig Fachkräfte für Sozialarbeit, Pädagogik und Seelsorge arbeiten, um Obdachlosen Perspektiven aufzuzeigen und ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Neben einem Beratungsangebot ist auch ein Kulturprogramm mit Ausstellungen geplant. Genutzt werden sollen die Räume auch für Seminare und Weiterbildungsangebote, die sich an Unternehmen oder an Schulen richten, die sich über Obdachlosigkeit und Armut informieren wollen. Ich freue mich sehr, dass damit die bewährte Zusammenarbeit mit dem Sozialbereich des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf um den Bereich Bildung und Kultur erweitert wird. Mein Dank gilt aber auch der Deutschen Bahn, die der Berliner Stadtmission das Gewölbe im nördlichen Bereich des Bahnhofs Zoo für dieses so wichtige Projekt 30 Jahre mietfrei zur Verfügung stellt.

Ausweitung der Arbeit im Homeoffice

Herzlich gelacht habe ich deshalb über die kreative Werbung der BVG, die den empfohlenen Abstand von 1,5 Metern in der Länge eines Ponys oder dreier Corgies bemisst. Zwar habe ich relativ wenig Erfahrung mit Ponys, Hunden und deren Größenentwicklung, aber fällt Ihnen nicht inzwischen nicht auch so ein Bild ein, wenn Sie den Eindruck haben, dass zu viele Menschen in Ihrer Nähe unterwegs sind? Lassen Sie uns mit einem Lächeln auf

Markisen

Schon mehr als ein Jahr schränkt die Corona-Pandemie unser Leben ein. Wir im Bezirksamt haben neue digitale Wege eröffnet, wie wir untereinander kommunizieren, aber auch wie wir die Verwaltungsleistung so gut wie möglich aufrechterhalten können, ohne dass es zu größeren Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger kommt. Hatten wir vor einem Jahr rund 100 mobile Arbeitsmöglichkeiten, so sind es inzwischen rund 700 – eine Verdreifachung – Laptops und Telearbeitsplätze! Damit ist es unseren Beschäftigten möglich von zuhause mit sicherer Verbindung in unser Behördennetz ihrer Arbeit nachzugehen. Zugleich ist das ein weiterer wichtiger Mosaikstein auf unserem Weg zu familienfreundlichen Arbeitsmodellen in der Verwaltung, die mir sehr am Herzen liegen.

Der März im Zeichen der Frauen Auch wenn der 8. März seit 2019 ein berlinweiter Feiertag geworden ist, bleibt die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen in vielen gesellschaftlichen Bereichen noch eine große Herausforderung. Die Benachteiligung von Frauen ist noch lange nicht überwunden. Es gibt noch viel zu tun! Dazu zählt insbesondere die gleichwertige Entlohnung von Frauen und Männern. Gemeinsam mit unserer Gleichstellungsbeauftragten haben ich und andere Bezirksamtsmitglieder auch in diesem Jahr am 9. März wieder die Equal-Pay-Day-Fahne vor dem Rathaus Charlottenburg gehisst, um dafür ein öffentlich sichtbares Zeichen zu setzen. Auf der Internetseite des Bezirksamts wird die Gleichstellungsbeauftragte aber den gesamte März über unter dem Motto„März-Kaleidoskop“ einen bunten Strauß von Beiträgen zu diesem Thema präsentieren.

Aktionswochen gegen Rassismus Vom 15. März bis 15. April 2021 finden in Charlottenburg-Wilmersdorf die Aktionswochen gegen Rassismus statt. Obwohl wir so viele wunderbare Initiativen und Vereine haben, die sich für ein friedliches Miteinander aller Menschen in unserem Bezirk einsetzen, beobachte auch ich leider mit Besorgnis rechtspopulistische Tendenzen und eine Normalisierung von rassistischen und diskriminierenden äußerungen im gesellschaftspolitischen Diskurs. Dem wollen und müssen wir entschieden entgegentreten! Unser gemeinsames Ziel ist die Entwicklung einer gemeinsamen lokalen Strategie zur Förderung von Vielfalt und der Bekämpfung von Menschenfeindlichkeit. Ich lade Sie ein, sich zur Eröffnung am 15. März, den Livestream auf dem YouTube-Kanal des Bezirksamts ansehen. Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de. Herzlich grüßt Sie Ihr     Reinhard Naumann

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Berliner Stadtmission mit neuem Zentrum am Zoo Nach mehr als einem Jahr Bauzeit eröffnete die Berliner Stadtmission im Februar ihr neues „Zentrum am Zoo”. Die Räume in einer früheren Polizeistation im Bahnhof stehen künftig Obdachlosen und von Armut Betroffenen für Beratung, Bildung und Begegnungen zur Verfügung. Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann: „Das Zentrum am Zoo wird sich jetzt neue Tätigkeitsfelder erobern, unerfüllte Wünsche werden plötzlich Realität. Die bewährte Zusammenarbeit mit dem Sozialbereich des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf wird erweitert um den Bereich Bildung und Kultur, da künftig in Absprache mit Bezirksstadträtin Heike SchmittSchmelz auch Schulen und Kulturschaffende Teil des Programms sein werden. Wir freuen uns sehr mitwirken zu dürfen und wünschen dem Team ein herzliches ,Glückauf’ für seine Arbeit.“ Die Deutsche Bahn hat der Berliner Stadtmission das Gewölbe im nördlichen Bereich des Bahnhofs Zoo für 30 Jahre mietfrei zur Verfügung gestellt. Auf 500 Quadratmetern sollen künftig Fachkräfte für Sozialarbeit, Pädago Foto: Berliner Stadtmission

Deutsche Bahn stellt 500 Quadratmeter zur Verfügung

gik und Seelsorge arbeiten, um Obdachlosen Perspektiven aufzuzeigen und ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Neben einem Beratungsangebot ist auch ein Kulturprogramm mit Ausstellungen geplant. Genutzt werden sollen die Räume auch für

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„100 Jahre Lietzenseepark“ – Festschrift erschienen Herausgeber: Bürger für den Lietzensee e. V. und ParkHaus Lietzensee e. V. Lietzensee e. V. in der Charlottenburger Seelingstraße 57 zu erwerben.

100 Jahre rund um den Lietzensee in Text und Bild Auf den 144  Seiten der als Hardcover-Buch erschienenen Festschrift lassen in Vertretung beider Parkvereine die stellvertretende Vereinsvorsitzende Irene Fritsch und die VorstandsAuch wenn das ursprünglich vorsitzende Katja Baumeisfür das Jahr 2020 geplante Fest ter-Frenzel unterschiedliche zu Ehren des 100-jährigen Liet- Autorinnen und Autoren zu Wort zenseeparks coronabedingt erst kommen. einmal auf den Sommer dieses Gestaltet wurde die Festschrift Jahres verschoben werden vom Kommunikationsdesigner musste – die gerade von den und Vorsitzenden des ParkHaus beiden rund um den Lietzensee Lietzensee e. V., Carsten Knoengagierten Vereinen herausge- bloch. Ausgewählte Texte und gebene Festschrift kann sich se- Bilder geben den Blick frei auf hen lassen und ist bereits jetzt 100  Jahre spannende und beim Vereinsbüro des ParkHaus rührende Lietzensee-Geschichte.

Durch die finanzielle Unterstützung des Umweltamtes Charlottenburg-Wilmersdorf und die Stiftung Denkmalschutz Berlin sowie durch den Verzicht der Berechnung der Bildrechte der Motive des Landesarchiv Berlin und des Museum Charlottenburg-Wilmersdorf kann das Buch zum Selbstkostenpreis von 9 Euro (Barzahlung oder via PayPal) abgegeben werden. Abholtermine im Vereinsbüro: Dienstag 11 bis 13 Uhr und Donnerstag 16 bis 18 Uhr. Bei gutem Wetter kann die Festschrift auch am Coffee-Bike vor dem Parkwächterhaus erworben werden, und auch das Kiezbüro im Klausener Platz-Kiez hält Exemplare bereit. Darüber hinaus ist die Festschrift im Zeitungsladen von H. Dragoner am Kaiserdamm 13 (geöffnet

von 6 bis 18.30 Uhr) erhältlich.

Spende willkommen Wer mit einer Spende die Mühe und Arbeit beider Vereine für die Erstellung der Festschrift honorieren möchte, darf gerne mehr zahlen. Die Differenz zum Abgabepreis kommt vollständig der gemeinnützigen Vereinsarbeit zu Gute und unterstützt die Finanzierung der Sanierung des Parkwächterhauses. Die Ausführungsplanung hat bereits begonnen, um die Bauleistungen für die Sanierung des Häuschens ausschreiben zu können. Es geht also Schritt für Schritt voran. Weitere Informationen unter www.parkhaus-lietzensee.de und www.lietzenseepark.de Jacqueline Lorenz

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„Das Romanische Café“ der 1920erJahre und sein kulturelles Erbe Projekt schafft an Originalschauplatz nachhaltige Erinnerungskultur Wo seit 1965 das Europa-Center mit buntem Shoppingangebot die Käufer vom Kurfürstendamm in seine Geschäfte lockt, trafen in den 20er-Jahren im„Romanischen Café“ bunt schillernde Vertreter der damaligen „Kreativ-Szene“ zusammen. Zum Gästestamm gehörten in der 1915 beginnenden Blütezeit des Künstlertreffs u. a. Bertold Brecht, Gottfried Benn, Erich Kästner, Max Liebermann, Else Lasker-Schüler, Max Eisler bis hin zu Billy Wilder, die hier debattierten, arbeiteten und bis in unsere Tage in aller Welt menschliches und künstlerisches Ansehen genießen. Das Schicksal dieser Künstler und ihres einstigen Kulturtreffs am damals hippen Kurfürstendamm ist jedoch auch fest mit dem mörderischen NS-Regime verbunden, das diese hochrangige Besucher-Gemeinschaft schon lange vor dem Untergang des Cafés im Bombenhagel des Jahres 1943 zerschlagen hatte. Das kulturelle Erbe dieses Treffs und seiner Besucher muss heute einen festen Platz in unserer Erinnerungskultur erhalten. Mit diesem Anspruch setzt sich die Kulturwissenschaftlerin und Gründerin der Kulturagentur KulturGut, Katja Baumeister-Frenzel, für das Projekt „Das Romanische Café“ ein, das interaktiv; unterhaltsam und informativ die Erinnerung an diese Zeit des Berlins der 20er-Jahre möglichst nah am einstigen Standort lebendig werden lassen und gleichzeitig einen Mahnort schaffen will, der Jung und Alt zum Nachdenken anregt. Für die nächsten zwei Projektjahre hat auf Initiative des ehemaligen stellvertretenden Bürgermeisters und Bezirksstadtrates von Charlottenburg Wilmersdorf, Klaus-Dieter Gröhler (MdB), der Haushaltsausschuss des Bundestages 200.000 Euro gewährt.

In bewährter Hand Mit Katja Baumeister-Frenzel hat das Projekt eine ebenso erfahrene wie engagierte Projektleiterin bekommen. Die gebürtige

Das Romanische Café der 20er-Jahre zwischen Budapester Straße und Kurfürstendamm: Treffpunkt der Intellektuellen-Elite. � Archiv Michael Bienert Charlottenburgerin, die an der Universität Potsdam als Dozentin schwerpunktmäßig „Berlin und die 20er-Jahre“ lehrt und bereits mit der gelungenen Wiederbelebung des ParkHaus Lietzensee eine geschickte Hand im Erhalt kulturellen Erbes bewiesen hat, weiß Stadtgeschichte und Kultur nachhaltig und anschaulich zu verknüpfen und wiederzubeleben. Längst ist die Dozentin dafür bekannt und vermag mit ihren durchaus umsetzbaren Visionen so manchen zu überzeugen und in ihre professionellen Projekte einzubeziehen. So schaut sie, die zusätzlich wertvolle Erfahrung aus der 5-Sterne-Hotellerie und der Tourismuswirtschaft mitbringt, zuversichtlich auf diese weitere Projektentwicklung mit der AG City als

Projektträgerin und erklärt: „Die AG City ist darüber erfreut, dass mit dem Informationsstandort Romanisches Café ein Stück Geschichte am Kurfürstendamm sichtbar gemacht wird, die dort auf den ersten Blick nicht mehr zu finden ist. Aufgrund der derzeitig anstehenden 100-jährigen Jubiläen, wie z. B. 100 Jahre Groß-Berlin, sowie dem aktuellen pop-kulturellen Fokus auf die 1920-Jahre, ist das

Interesse an der Kulturgeschichte der 20er-Jahre in Berlin immens gestiegen. Nun kann mit diesem Projekt der großen Nachfrage und Neugier der Berliner und Touristen entsprochen werden.“ Helfend zur Seite stand der Projektleiterin beim Ausbau ihrer Idee auch die Visit Berlin-Tourismusgesellschaft, die im Beirat die Realisierung des Projektes weiter unterstützen wird. Und dann sind da noch die vielen Akteure und Kooperationspartner, die vielfach aus dem umfangreichen Netzwerk von Katja Baumeister-Frenzel kommen und nun gemeinsam mit ihr ein spannendes Konzept entwickeln werden. –Zum Team gehören Historiker, Fachleute und Kulturexperten wie der für seine Zeitreisen-Führungen bekannte Arne Krasting. Die Idee unterstützt maßgeblich auch Reinhard Naumann, Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, der in der Umsetzung des Projektes ein großes Potential für Charlottenburg sieht und betont: „…Das 100-jährige Jubiläum der 1920er-Jahre steht in den nächsten 10 Jahren mit vielen Kulturwissenschaftlerin Katja Baumeister-Frenzel. � Foto: Universität Potsdam sich zum hundertsten Mal jähre

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Historie

Romanisches Haus um 1900 und 1949. den Ereignissen bevor. Viele dieser Ereignisse haben ihre Wurzeln in unserem Bezirk. Zentrale Orte waren hier das Romanische Café und der Kurfürstendamm. Die Ideen, Lebensentwürfe und Positionen der Zeit haben ein reiches Erbe hinterlassen, das auch heute noch über Landes- und Ländergrenzen hinweg für unsere Generation identitätsstiftend ist…“

Projekt-Ziele und kulturelles Erbe Der Bezirksbürgermeister erklärt weiter: Dafür sei es von großer Bedeutung, einen Ort am Originalschauplatz Romanisches Café und Kurfürstendamm für ein breites auch internationales Publikum erreichbar zu schaffen, an dem über das kulturelle Schaffen der 1920er-Jahre berichtet und damit nicht mehr sichtbare historische Schichten der Stadt wieder greifbar gemacht werden. – Ein Aussage, hinter der auch Katja Baumeister-Frenzel mit ganzer Person steht: Der Kurfürstendamm besitze aus den unterschiedlichen Geschichts-Epochen wichtiges Kultur-Erbe, erkennbar in erhaltenen Bauten, an dem viel zu oft gedankenlos vorbeigegangen werde. – Sei es das Marmorhaus, das ehemalige Haus Wien oder eben der einstige Standort

des Romanischen Cafés: Sie alle erzählen Wirtschafts- und Stadtgeschichte, von der Verdichtung Berlins und nicht zuletzt von der Bedeutung des damals „hippen“ Kurfürstendamm der 1920er-Jahre als künstlerisches und intellektuelles Zentrum Groß-Berlins mit Luxus und Laster, mit Lichtspielhäusern, Amüsierbetrieben, Galerien, Tanzpalästen – und natürlich dem Romanischen Café. Im ersten Projektschritt will die Kulturwissenschaftlerin darüber informieren, über teilweise wechselnden Ausstellungen, die sich mit den einstigen „Stammgästen“ des frühen „Co-Working-Space“Cafés beschäftigen, an diese Jahre, die Künstler und ihr Werk erinnern sollen. Als ihren Wunschort für diese Ausstellungen nennt sie die Stelle, auf der das Romanische Café einst stand: Das Europa-Center, mit dessen Centermanagement sie im Gespräch ist. Die nähere Umgebung zwischen Breitscheidplatz und Tauenzienstraße als Ausstellungsort – eventuell auch das Bikini-Haus – wären ebenfalls denkbar. Als weiteres wichtiges Projektziel ihres „lebendigen Museums“ will Katja Baumeister-Frenzel, deren Magisterarbeit das Schloss Charlottenburg als Erinnerungsort

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zum Thema hatte, das Schicksal der im Romanischen Café verkehrenden Künstler und Literaten in Verbindung mit dem NS-Regime genannt und in die Köpfe der heutigen Ausstellungsbesucher gebannt sehen. Bei der Erinnerung an die 1920er-Jahre müsse stets die Nazizeit mitbedacht und ihrer ermordeten, vertriebenen und geschändeten Opfer mitgedacht werden. Ausgehend vom Romanischen Café als einstiges Wohnzimmer, Börse, Studio und Bühne von Künstlern und Kreativen soll so der geschichtliche Bogen vom Ende der Weimarer Republik, über die Machtergreifung der Nationalsozialisten und ihre Gräueltaten, bis hin zur heutigen Demokratie gespannt werden. Aus der Gesamtheit dieser Projektschritte könnte schließlich ein Mahnmal entstehen, das einerseits erinnert und Einhalt gebietet – andererseits aber auch Künstler und Kreative, Diskutanten, Historiker und Literaten unserer Tage sowie Geschichtsinteressierte an prominentem Ort nach berühmten Vorbild interaktiv zusammenkommen und dem Romanischen Café und seinen Stammgästen als Vorkämpfer ein lebendiges Denkmal setzen lässt.

Östlich der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zog in Charlottenburg im Jahr 1901 die Café-Konditorei Kaiserhof ins gerade fertiggestellte „Neue Romanische Haus“. Dank ihrer düsteren neoromanischen Einrichtung nannte man sie schon bald nur noch „Romanisches Café“. Namhafte Schriftsteller, Literaten und Künstler, aber auch Journalisten und werdende Künstler gaben sich dort die Klinke in die Hand, nachdem ihr Stammtreff, das „Café des Westens“, an seinem vorherigen Standort am heutigen Kranzler-Eck hatte schließen müssen. Nun erlebte das Romanische Café seine Blütezeit, in der Hauptraum, Galerie und Terrasse mit kreativen Stammgästen gut besetzt waren. Mit Ende der Weimarer Republik verlor das Café als Sammelpunkt für Künstler nach und nach diese Strahlkraft. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten gab dem Haus als Künstlercafé den Rest. Viele seiner jüdischen Stammgäste mussten das Land verlassen, wurden verschleppt und ermordet. An Tischen, an denen Liebermann und Tucholsky intelligent diskutiert hatten, nahm 1933 mit derbem Stiefeltritt die Gestapo Platz. Bei einem Luftangriff im Jahr 1943 stark beschädigt, wurde die Ruine des Romanischen Hauses in den 50er-Jahren abgerissen. Seit 1965 steht auf diesem Standort das Europa-Center. Weitere Informationen und Kontakt für potentielle Unterstützer des Projektes „Romanisches Café“ unter www.kultur-gut.berlin . � Jacqueline Lorenz

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„RESTLOS GLÜCKLICH e. V.“ und sein erstes Kinderbuch Mit Benja und Wuse Essen retten Den Wert von Lebensmitteln richtig schätzen lernen, sollten Kinder bereits spielerisch im Vorschulalter. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das erste vom gemeinnützigen Verein RESTLOS GLÜCKLICH frisch herausgegebene Kinderbuch „Benja & Wuse. Essensretter auf großer Mission“ zum Vor- und Selbstlesen für Kinder ab 5 Jahren. Autorin dieser warmherzigen Geschichte ist die PR-Managerin des Vereins, Wenke Heuts, die mit Begeisterung Essen rettet und nachhaltige Kochworkshops durchführt. Liebevoll und detailliert farbenfroh illustriert von der freien Illustratorin für Kulturelles, Soziales, Kinderbücher und Cafés, Inka Vigh, schließt man den quirligen Benja und das Lupa-Wuschelwesen Wuse aus dem Buch schnell in sein Herz.

Inhalt Zuhause bei Grundschüler Benja verschwinden immer wieder Dinge, was sich niemand erklären kann, – bis Benja sich auf die Lauer legt und Wuse auf frischer Tat ertappt: Wuse stibitzt alte und kaputte Sachen, um ihnen zu neuem Leben in der Lupa-Zauberwelt zu verhelfen. Dabei macht das Wuschelwesen schon gar nicht Halt vor Essen, das im Müll gelandet ist und noch wunderbar verwertet werden kann. Die beiden neuen Freunde nehmen auf ihre große Essensretter-Mission ihre großen und kleinen Leserinnen mit, die dabei Wichtiges über schrumpelige Äpfel, hartes Brot – und überhaupt lernen. In einer abenteuerlichen Reise durch Zeit und Raum wird der Wert von Lebensmitteln kleinen Leuten spielerisch näher gebracht und vor Augen geführt, wie viel Arbeit und Mühe in jede noch so kleine Erdbeere gesteckt wird,

Benja & Wuse. Essensretter auf großer Mission, RESTLOS GLLÜCKLICH e. V. ISBN. 978-3-96238-246-9, Hardcover 40 Seiten, oekom verlag GmbH 14 Euro / 14,40 Euro (A), im Buchhandel erhältlich bevor sie vom Feld auf dem Teller landen und von uns gewertschätzt werden kann. Neben der spannenden Geschichte offeriert das Büchlein viele Ideen zur Vermeidung von unnötigem Lebensmittelabfall und als Krönung zwei kinderleicht nachzubereitende Retter-Rezepte. Das Kinderbuch ist vom oekom verlag nach seinem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ sowie nach hohen ökologischen Ansprüchen und umweltschonend produziert.

Herausgeber Der Berliner RESTLOS GLÜCKLICH e. V. mit einer Geschäftsstelle in Berlin-Schöneberg

engagiert sich mit Bildungsprojekten, Mitmachaktionen und Teamevents für mehr Wertschätzung und einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Das Buch entstand im Rahmen des Bildungsprojekts „Bis auf den letzten Krümel“, mit dem der Verein Vorschulkinder für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sensibilisiert. Das Projekt wir gefördert von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung sowie von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Weitere Vereinsinformationen unter www. restlos-gluecklich.berlin � Jacqueline Lorenz

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Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf

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Rad- gegen Fußverkehr? Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Wie verträglich sind Radwege in Grünanlagen und Fußgängerbereichen, beispielsweise in der Wilmersdorfer Straße? In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Die SPD Berlin hat mit dem Mobilitätsgesetz Instrumente geschaffen, damit das Radfahren und das zu Fuß gehen attraktiver und sicherer werden. Sichere und schnelle Radwege dürfen dabei nicht zu Lasten der Fußgänger*innen gehen. Dies gilt für Fußgängerzonen und Grünlagen. Letztere haben den erholungssuchenden Bürger*innen, zu dienen, die dort spazieren gehen und Sport treiben. Die SPD-Fraktion kritisiert die Entwürfe von Radschnellwegen der senatseigenen Infravelo GmbH, die vorsehen den Radverkehr auf „Schnelltrassen“ auch durch das„Berliner Stadtgrün“ zu führen. Wir sind erstaunt, dass ausgerechnet unter einer grünen Senatorin Entwürfe vorgelegt werden, die sogar Radwege des Vorrangnetzes durch ein Vogelschutzgebiet vorsehen. Es fehlen offensichtlich Vorgaben an die Infravelo. Radwege gehören in das Hauptverkehrsstraßennetz, wie die Bismarckstraße. Aufgrund der hohen Fußgängerdichte der Wilmersdorfer Straße, die kein breiter Boulevard ist, ist sie für einen Radweg nicht geeignet. Es ist allenfalls denkbar, dass Radfahrer*innen nachts nach Schließung aller Geschäfte in einer Fußgängerzone fahren dürfen, ohne dass diese als Bestandteil eines Radwegenetz deklariert wird. Ansonsten gilt: Absteigen und schieben! Dr. Jürgen Murach

CDU-Fraktion Aus Sicht der CDU-Fraktion muss bei der Nutzungsplanung der öffentlichen Verkehrsräume das möglichst konflikt- und gefahrarme Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer immer an erster Stelle stehen. Schon vor diesem Hintergrund verbietet es sich, Radschnellwege oder Radwege dort vorzusehen, wo Fußgänger Vorrang haben sollten. Dies ist unzweifelhaft in Fußgängerzonen wie beispielsweise in der Wilmersdorfer Straße oder in sonstigen

verkehrsberuhigten Bereichen der Fall. Ein Zusammenbringen von Fußgängern und Radfahrern in diesen Bereichen würde nicht nur unvermeidbar zu Konflikten, sondern auch zu Gefahren für die Fußgänger führen, die sich hier doch aber gerade ungefährdet durch andere Verkehrsteilnehmer bewegen können sollen. Ähnliches gilt auch für öffentliche Grünanlagen, in denen die Sicherheit der Fußgänger immer Vorrang haben sollte. Radschnellwege durch solche Anlagen kommen für die CDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf daher nicht in Betracht. Denkbar ist hier allerdings das Erlauben der Fahrradnutzung auf dafür geeigneten und gesondert ausgewiesenen Wegen, wenn die Grünanlage hinsichtlich ihrer Größe und Lage eine Nutzung durch Radfahrer sinnvoll erscheinen lässt. Christoph Brzezinski

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FDP-Fraktion

Beim wichtigen Ausbau des Radwegenetzes kommt es nicht nur zu Konflikten zwischen Auto- und Radverkehr, sondern auch zwischen Fußgängern und Radfahrern. Neue oder verbreiterte Rad(schnell)wege durch Grünanlagen, Einkaufsstraßen oder Fußgängerzonen bedeuten für Radfahrer zwar ein schnelleres Vorankommen, beeinträchtigen oder gefährden Fußgänger jedoch in teilweise hohem Maße. Die Interessenvertreter für Fußgänger weisen zu Recht darauf hin, dass Parkwege den Bürgerinnen und Bürgern zur Erholung dienen und Fußgängerzonen gerade zum Flanieren und entspannten Einkaufen angelegt wurden. Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger wird spürbar vermindert und B‘90/Grünen-Fraktion – das zeigen die Erfahrungen in der FriedDas von der FDP-Fraktion vorgegebene richstraße – die Lust am Einkaufen sinkt Thema ist ein Gegeneinander-Ausspielen deutlich. Doch auch für den Radverkehr des Umweltverbundes aus zu Fuß Gehen, haben die angedachten Strecken, wie z. B. Radfahren, Bahnen und Bussen. Für uns hat durch die Wilmersdorfer Straße, Nachteile. der Umweltverbund als Ganzes Vorrang. Wir Nach dem Berliner Mobilitätsgesetz hat der wollen die Straßenflächen insgesamt fairer Fußverkehr (theoretisch) Vorrang – was beverteilen. Die Berliner*innen sind meistens deuten würde, dass Radfahrerinnen und zu Fuß, mit Bahn, Bus und dem Rad un- Radfahrer, dort wo der Fußverkehr kreuzt, terwegs. Warum wird dem Auto trotzdem durch Bodenwellen behindert werden, immer noch etwa 60 Prozent des Platzes sehr langsam fahren oder sogar absteigen in der Stadt eingeräumt? (Mobilitätsatlas: müssten. Es gilt daher, die Interessen nicht Daten und Fakten für die Verkehrswende: gegeneinander auszuspielen und Routen www.boell.de/de/mobilitaetsatlas) Wenn zu finden, die keinen Verkehrsteilnehmer wir den Umweltverbund in der Stadt ernst benachteiligen. Felix Recke nehmen – für lebendigere Kieze, auch um Alternative AfD-Fraktion die Ziele des Klimaschutzes erreichen zu können – bedeutet das: weniger Platz für Um knappe Güter entstehen Verteilungsprivate Autos. Das Radwegenetz weist in kämpfe – und in Berlin wird Raum immer unserem Bezirk einige Lücken auf. Damit knapper. Es stellen sich die Fragen, wer verdas Radfahren attraktiver wird, braucht es drängt wen, wer muss wem weichen? Die eine gute Infrastruktur, die es erleichtert, auf aus mondäner Berliner (Polit-)Perspektive das Rad umzusteigen. Für unseren Bezirk vielleicht veraltet anmutende StVO wählt haben die Verbände BUND, ADFC City West, dabei immer noch den eigentlich unverNetzwerk Fahrradfreundliches Charlotten- klärtesten Ansatz: Sie verbannt erst einmal burg-Wilmersdorf und der VCD Nordost ein zur Sicherheit und im Namen stabiler MobiRadnetz entworfen, das dies umsetzt und lität alle Fahrzeuge (d.h. ca. 30 % PKW, 27 % die Belange von zu Fuß Gehenden mit be- ÖPNV), darunter – überraschend! – auch rücksichtigt. Eine hervorragende Arbeit, die das unmotorisierte Zweirad (ca. 13 % saiwir unterstützen. Denn die meisten zurück- sonabhängig), auf die Fahrbahn bzw. auf gelegten Wege in der Stadt sind kürzer als den Radweg. Der Gedankengang ist deut 1 235 Zeinen pro Fraktion Vorwort SPD CDU Grüne FDP AfD Linke

sechs Kilometer. Diese sind mit dem Fahrrad gut zurückzulegen. Alexander Kaas Elias

für

Deutschland

lich: Im eigentlichen Fußgängerbereich (ca. 30 % Anteil) gibt es besondere Sicherheitsbelange und es ist eine völlig andere Geschwindigkeit zu beachten. Hiervon Ausnahmen in Form von gemischter Nutzung vorzusehen, sei es nun in Grünanlagen oder in Fußgängerzonen etc., geht nur dort, wo auch der Verkehrsfluss stabil und sicher bleibt. Auf das Gebot gegenseitiger Rücksichtnahme sollte man sich dabei nicht verlassen – will man nicht beiseite geschoben werden. A propos, in Grünanlagen ist darüber hinaus gesondert das Bedürfnis nach Ruhe und der Grünflächenschutz zu beachten. Ganz einfach: Es gilt also immer noch, den Blick fest auf die Prioritäten und eine stabile Mobilität zu richten. Jan von Ertzdorff-Kupffer

Linksfraktion Die FDP offenbart bereits mit ihrer Fragestellung „Rad- gegen Fußverkehr?“ ihre ideologische Grundhaltung:„Auto first, alle anderen second“. Sie spielt Nutzer:innen von Geh- und Radwegen gegeneinander aus. Obwohl der Rad- und Fußverkehr zunimmt, halten fast alle Parteien immer noch krampfhaft fest an der autogerechten Stadt. Mit dem Berliner Mobilitätsgesetz der rotrot-grünen Landesregierung wird erstmals der öffentliche Raum umverteilt: mehr Platz für Geh- und Radwege sowie ÖPNV, um Klimaschutz nachhaltig voranzutreiben. Um den notwendigen Ausbau der Radinfrastruktur voranzubringen, müssen Flächen, die allein dem Auto vorbehalten sind, für umweltfreundliche Fortbewegungsarten umgewidmet und neugestaltet werden. Bei auftretenden Nutzungskonflikten, wie bspw. in der Wilmersdorfer Straße, sind Anwohner:innen und Verbänden in die Planung alternativer Wegführungen einzubeziehen, ohne Nutzer:innen von Geh- und Radwegen gegeneinander auszuspielen. Nur durch eine radikale Umverteilung des Straßenlandes kann neben dem Ausbau von geschützten Radstreifen der öffentliche Raum auch kreativ für mehr Begegnungszonen – durch Anwohner:innen – umgestaltet werden. Das ist unsere Vision einer zukunftsfähigen und klimaneutralen Stadt! Frederike-S. Gronde-Brunner

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Von der Bundesregierung ausgezeichnet Wäschemarke Ruby Limes ist jetzt Kultur- und Kreativpilot Jährlich werden 32 Unternehmen aus der Kreativwirtschaft mit diesem Titel ausgezeichnet, die durch innovative Ideen, Leistung und inspirierende Unternehmerpersönlichkeit hervorstechen. Dazu erklärt Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie: „Besonders in herausfordernden Zeiten wie diesen brauchen wir die innovativen Leistungen kreativen Unternehmertums.“

Solounternehmerin produziert für Diabetiker Die Wäschemarke Ruby Limes bietet modische Wäsche und Accessoires für SIE und IHN mit von außen nicht sichtbarer Tasche für die Insulinpumpe. So gibt das Unternehmen mit seinen Entwicklungen den rund 300.000 in Deutschland mit Diabetes Typ  1 lebenden Menschen mehr Lebensqualität im Alltag. Die carida products GmbH, welche die anfangs in der Wilmersdorfer Blissestraße ins Leben gerufene Wäschemarke mit Materialien aus Europa fair produziert, wurde 2017 gegründet, 2018 mit dem Gründerpreis der

An der Spitze des Unternehmens steht Frida Lüth, die als Quereinsteigerin aus dem Bereich Film & Journalismus kommt. Zur Auszeichnung durch die Bundesregierung erklärt sie: „Als junge Solounternehmerin mit einem eigenfinanzierten und alleingeführten Unternehmen in der Kreativbranche, ist es eine besonders große Herausforderung, sich am Markt durchzusetzen und die ersten Jahre zu meistern. Umso mehr freue ich mich über die Unterstützung, das Netzwerk und das Fachwissen, welches mir nun durch die Kreativpiloten zur Verfügung steht.“ Für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens seien die für ein Jahr gebotenen Workshops und Frida Lüth, Gründerin und Solounternehmerin. Coachings mit ihrem Input und fachlichem � Foto: Colum O‘Dwyer / Ruby Limes Rat von großem Wert. Zukünftig will die junge Unternehmerin mit Berliner Sparkasse geehrt und in der Entwick- weiteren Produkten auch in anderen Bereilung mit dem Berliner Startup-Stipendium an chen das Tragen von Medizinprodukten am der Charité-Universitätsmedizin Berlin geför- Körper erleichtern und verschönern. dert. Einzelne Produkte der Marke werden Weitere Informationen unter www.rubylimes. auch regional bei Berliner Produktionen und com integrativen Werkstätten gefertigt. � Jacqueline Lorenz

#FARBENBEKENNEN-Award 2021 Bewerbungen bis 21. März 2021 möglich Sie fliehen mit ihren Eltern, manchmal gar allein aus ihrer Heimat nach Deutschland. Viele können bei ihrer Ankunft in der neuen Heimat kein Wort Deutsch aber lernen hier in Blitzgeschwindigkeit die neue Sprache, sind schnell Klassenbeste, werden zu Klassensprecherinnen und Klassensprechern gewählt, bekommen für ihre exzellente Leistung Stipendien, engagieren sich neben der Schule für die Umwelt und im Sport. Sie packen mit an, sie bringen sich ein und bilden eine Stütze für ihre Mitmenschen – ganz ohne Gegenleistung. Oft ziehen sie ihre Eltern mit hoch und übernehmen für die gesamte Familie Verantwortung.

Mit dem ­#FARBENBEKENNEN-Award sollen Vorurteilen positive Bilder und Geschichten von engagierten Geflüchteten entgegensetzt werden.

Motto: Weltklasse Unter dem Motto „WELTKLASSE” werden in Jury- und Publikumspreis diesem Jahr Kinder und Jugendliche ausgezeichnet, die aus ihrer Heimat fliehen muss- Bis zum 21. März 2021 können unter www. ten, heute in Berlin leben und sich hier durch farbenbekennen.de Bewerbungen von Kinihr besonderes Engagement hervortun. Der dern und Jugendlichen im Alter von 8 bis ­#FARBENBEKENNEN-Award 2021 wird von 16  Jahren eingereicht oder mögliche Teilder Senatskanzlei Berlin vergeben. Gerade nehmende vorgeschlagen werden. Eine proin Zeiten der Pandemie werden Hass und minent besetzte Jury entscheidet im April Hetze verstärkt gegen Geflüchtete geschürt. 2021 über den Gewinner oder die Gewinne rin des Jurypreises sowie über die Finalistinnen und Finalisten für den Publikumspreis. Der Jurypreis ist mit 5.000 Euro dotiert, beim Publikumspreis wird es einen 1., 2. und 3. Platz geben, mit insgesamt 6.500 Euro Preisgeld. Über diesen Preis kann ab Juni 2021 online abgestimmt werden. Die Initiatorin Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement: „Junge Menschen sind in unserer Gesellschaft überdurchschnittlich engagiert. Mit dem ­#FARBENBEKENNEN-Award 2021 wollen wir eine Gruppe ins Scheinwerferlicht rücken, die besonders hohe Hürden aus dem Weg räumen musste, um Teil unserer Gesellschaft zu werden: Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund. Ich freue mich auf ganz viele tolle Geschichten von Engagierten, die sich mit viel Leidenschaft und Kreativität für eine gute Sache engagieren – und uns mit ihrem Einsatz in diesen Zeiten Mut und Hoffnung schenken. Sie sind nicht nur wichtige Vorbilder für Gleichaltrige: Für mich sind sie Weltklasse!“

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Mehr Ladestationen für Elektroautos Neueste Station befindet sich in Schmargendorf Mit dem Aufbau der neuen Ladestation in Schmargendorf aus der Aktion „Mobilitätspunkte für Carsharing” des Bezirksamts sind seit 2019 48 neue Elektroauto-Ladestationen mit je zwei Anschlüssen in Charlottenburg-Wilmersdorf hinzugekommen. An einigen Standorten werden nun nach und nach Fahrzeuge des stationsgebundenen Carsharings ergänzt. Wem Fahrrad und öffentlicher Nahverkehr nicht reichen, kann sich dort ein elektrisches Carsharingauto abholen. Für alle, die ohne ein eigenes Auto nicht auskommen, gibt es nun noch mehr Möglichkeiten, ein elektrisches Auto aufzuladen. Bei der Arbeit, beim Einkauf, beim Konzertbesuch oder bei Freunden – immer, wenn man in der Stadt unterwegs ist: Unterwegs Aufladen genügt meistens, dann braucht man nicht unbedingt eine eigene Ladestation in einer Garage zu Hause.

Neue Ladestation am Rudolf-Mosse-Platz. Stadtrat Oliver Schruoffeneger begrüßt diese Entwicklung: „Wir sind nun auf Platz zwei, nur im Bezirk Mitte gibt es noch mehr La demöglichkeiten. Vor zwei Jahren hatte das Bezirksamt auf meinen Vorschlag hin beschlossen, für den Ausbau von E-Mobilität und

Carsharings das Verfahren von einem Nachfrageverfahren auf ein Angebotsverfahren umzustellen und die ersten Standorte ausgeschrieben. Damit wollen wir eine flächendeckende Infrastruktur für E-Mobilität und Carsharing im Bezirk schaffen. Die Zahlen der Jahre 2019 und 2020 zeigen, dass dies der richtige Weg ist.“ Der Ausbau geht weiter – Interessierte können ihre Vorschläge für Carsharingstationen mit Elektromobilität weiterhin bei meinBerlin.de einreichen. Das Bezirksamt wird dann weitere Ausschreibungen für Unternehmen, die die Ladestationen bauen, starten. Wer eine Garage oder anderen Abstellplatz auf dem Grundstück hat, kann sich selbst eine Ladestation bauen und erhält dafür eine Förderung. Der Standort von weiteren Ladestationen für Elektroautos im Bezirk kann unter www.energieatlas. berlin.de eingesehen werden.

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Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 e. V. bittet um Hilfe Vom Bezirk gepachtetes Vereinsgelände dringend sanierungsbedürftig Die „Heger der Wilmersdorfer Seenkette“ wie die Mitglieder des Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 in Fachkreisen anerkennend bezeichnet werden, bangen um ihr Vereinsareal am Hubertussee. Ihnen, die sich mit ihrer Hegefischerei seit Jahrzehnten für ein gesundes Fischgleichgewicht einsetzen, bröckelt das vom Bezirk gepachtete Vereinsgelände mit kleinem Teehaus als Vereinsstätte buchstäblich unter den Füßen weg. Doch der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat bis jetzt keine finanzielle Lösung gefunden, die baulichen Missstände zeitnah zu beseitigen.

Es ist fünf vor zwölf So wendet sich der Vereinsvorsitzende Harald Bröse nun mit einer dringenden Spendenbitte an Bürger und Anwohner: „Es ist fünf vor Zwölf. Die durch niedrigen Wasserstand und Pflanzenungleichgewicht stark gefährdeten Seen der Wilmersdorfer Seenkette mit ihren vier künstlich angelegten und untereinander verbundenen Seen Diana-, Koenigs-, Hertha- und Hubertussee sind stark gefährdet, wenn wir dieses komplexe

Die Boote können derzeit nur unter freiem Himmel gelagert werden. � Foto: sfvw

Rost frisst an den Pfeilern der Grotte.� Foto: sfvw

zumindest halbwegs intaktes Vereinsareal als „Heimathafen“ sei unverzichtbar, um die Arbeit vor Ort erfolgreich weiterführen zu können. Harald Bröse ist ein engagierter Vereinsvorsitzender. Immer wieder hat er sich mit zuständigem Umwelt- und Grünflächenamt in Verbindung gesetzt, das nun versucht, an übergeordneter Stelle die für die Sanierungsarbeiten geschätzten ca. 30.000 Euro zu beantragen. Für die Ausführung der dringend anstehenden Instandsetzungsmaßnahmen ist das Tiefbauamt zuständig. Die von der GAZETTE an den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Oliver Schruoffeneger, dazu gerichtete Bitte um Stellungnahmen, blieb ohne Reaktion.

noch bestehende Berliner „Eiszeit“ mit Rest von Eis im Rohrsystem führte zur Verzögerung. Der Sportfischerverein hofft nun, dass mit Tauwetter dies bald nachgeholt werden kann. Außerdem hat Vereinsvorsitzender Bröse den Bezirk gebeten, am Hundekehlesee, der derzeit etwa ein Drittel weniger Wasser hat, dringend den Sauerstoffgehalt des Sees zu messen und ggf. weitere Schritte zu unternehmen. Er erklärt: „Denn unter der Eisdecke konnten die sich übers Jahr gebildeten Faulgase nicht mehr entweichen, sodass wir die nahe Gefahr eines weiteren Fischsterbens sehen.“ Bröse und der Verein hoffen, dass die an den Verein gerichteten Spenden für die Sanierungsarbeiten den Seen zeitnah die Chance geben, zu einem gesunden Gleichgewicht zurückzufinden und sie mithilfe der Hegefischerei als stadtnahe Naturoase erhalten zu können. � Jacqueline Lorenz

Gewässersystem mithilfe unserer Hegefischerei vom Ruderboot aus nicht mehr vor Verbuttung und ungebremstem Algen- wie Hornblattbewuchs schützen können. Dieser Zustand droht aber, denn bereits jetzt ist die Bootsgrotte auf dem Vereinsgelände wegen ihres maroden Zustandes für die Boote gesperrt. Sollten wir von hier aus die Seen nicht mehr mit unseren Ruderbooten befahren können, sieht deren Zukunft dunkel aus.“ Ein

Wunschtraum – mehr als eine Handbreit Wasser unterm Kiel

Foto: sfvw

Ein weiteres Problem, das die Wilmersdorfer Seenplatte aktuell belastet, ist der extrem niedrige Wasserstand der Gewässer. Die zuständige Pumpstation an der Koenigsallee, die die Seen mit Frischwasser versorgen soll, steht still, wird seit geraumer Zeit erneuert und befindet sich daher im Bau. Am 16.  Februar 2021 sollte nun endlich ein erster Probelauf erfolgen, doch die

Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 e. V. www.sfvw.de Spendenkonto: Empfänger: Sportfischerverein Wilmersdorf 1947 e. V. IBAN: DE10 1007 0848 0039 7869 01 Verwendungszweck: „Spende für Teehaus am Hubertussee“

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Die Stimme der freien Welt kam aus Schöneberg Vor 75 Jahren begann die Geschichte des RIAS Am Anfang stand Ärger: Nach dem Kriegsende wollten die West-Alliierten, dass der öffentliche Rundfunk in Berlin unter der Kontrolle aller vier Alliierten Mächte stand. Doch davon waren die Sowjets, die das Haus des Rundfunks an der Masurenallee bereits am 2. Mai besetzt hatten, trotz monatelanger Verhandlungen nicht zu überzeugen. Damit über den Berliner Äther auch anderes als Sowjet-Propaganda in die heimischen Radios kam, gründete das US-Headquarter den „Drahtfunk im amerikanischen Sektor“, kurz DIAS, der aus dem Fernamt in der Winterfeldtstraße  19 – 23 in Schöneberg sendete. Mit diesem Sender, der über Telefonleitungen lief, wurden jedoch lediglich 30.000 Haushalte in der Stadt erreicht. Viel zu wenige, angesichts der Reichweite der Sendungen aus dem Haus des Rundfunks. Der DIAS startete am 7. Februar 1946. Ein halbes Jahr später – im September 1946 sendete der Rundfunk Im Amerikanischen Sektor (RIAS) auf der Mittelwelle. Mit einfachen Nachkriegsmitteln wurde versucht, die Reichweite schnell zu erhöhen. So sollten auch Hörer im Ostteil der Stadt erreicht werden. Das führte allerdings zu kuriosen Situationen – so konnte man in der direkten Umgebung des Senders Rundfunk aus allen möglichen Metallgegenständen und Elektrogeräten hören.

Politik im Focus Am 6. Juni 1948 zog der RIAS in das frühere Verwaltungsgebäude der Bayerischen Stickstoffwerke AG ein. Das Vermögen des Unternehmens war wegen seiner engen Verbindungen zu den Nationalsozialisten beschlagnahmt worden – dazu zählte auch das erst 1941 fertiggestellte Verwaltungsgebäude. Der Umbau zum Funkhaus war unproblematisch, da das Haus so konstruiert wurde, dass im Inneren keine tragenden Wände vorhanden sind. Von Anfang an nahm die Politik im RIAS viel Raum ein. Ab 1950 ertönte jeden Sonntag die Freiheitsglocke, die im Rathaus Schöneberg hängt. Dazu wurde das Freiheitsgelöbnis vorgelesen. Diese Tradition wird von Deutschlandradio Kultur weitergeführt. In der Sendung „Wo der Schuh drückt“ wandte sich der Regierende Bürgermeister direkt an die Bevölke rung. Diese Sendung wurde von Ernst Reuter, dem ersten Regierenden Bürgermeister Berlins ins Leben gerufen und noch bis 1978 ausgestrahlt. Immer wieder kamen bei dem Sender Menschen zu Wort, die aus der DDR geflohen waren.

gen gehörte schon bald Hans Rosenthal. Er war als Jude im Nationalsozialismus Verfolgung ausgesetzt und überlebte untergetaucht mit Hilfe von Berlinerinnen. Zum RIAS kam er 1948. Seine Karriere bei dem Sender führte vom Aufnahmeleiter bis zum Abteilungsleiter Unterhaltung. Der Platz vor dem Funkhaus wurde am 2. April 1993 in Hans-Rosenthal-Platz umbenannt. Um das Radioprogramm, das langsam etwas in die Jahre gekommen war aufzupeppen, wurde RIAS 2 im Jahr 1985 zu einem reinen Jugendsender, der sich auf

Unterhaltung mit RIAS 2 Aber auch die Musik kam nicht zu kurz. Mit dem RIAS-Kammerchor, dem RIAS-Symphonie-Orchester, RIAS-Tanzorchester und -Big Band war der Sender bestens aufgestellt. Außerdem gilt er als Erfinder der Hitparade im Radio. Kabarett, Kulturkritik – vor allem beiden Seiten der Mauer großer vom unvergessenen Friedrich Beliebtheit erfreute. Nach der Luft – und Kindersendungen Wiedervereinigung wurde RIAS 2 machten die RIAS zu einem Sen- im Jahr 1992 privatisiert und sender für die ganze Familie. Mit det seitdem unter dem Namen RIAS  2 gab es ab 1953 ein wei- rs2. Die letzte Ausstrahlung des teres Hörfunkangebot, das vor RIAS erfolgte am 31. Dezember allem für Unterhaltung sorgte. 1993. Aus dem Funkhaus des Zu den bekanntesten Moderato- Senders sendet heute Deutschren von Unterhaltungssendun- landradio Kultur.

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RATGEBER

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Frühjahrsputz im Kosmetikkoffer Tipps vom Beauty-Experten René Koch Endlich ist es wieder soweit: Frühlings in Sicht. Viele haben sich vorgenommen, in den nächsten Tagen/Wochen die Wohnung auf Vordermann zu bringen, d. h. frühlingsfit zu machen. Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, auch im Kosmetikkoffer oder im Badezimmer abgelaufene Kosmetikartikel zu entsorgen? Besonders jetzt in der Corona-Zeit, wo Viren und Bakterien wüten. In der Regel haben Kosmetika, genau wie Lebensmittel, eine begrenzte Haltbarkeit, wenn auch etwas länger. Nach der europäischen Kosmetikverordnung müssen ungeöffnete Produkte mindestens 30  Monate haltbar sein. Wird dieser Zeitraum über- oder unterschritten, muss es angegeben sein. Zusätzlich zeigt das Symbol eines geöffneten Cremetiegels in Kombination mit einer Zahl die Haltbarkeit nach Öffnung an. Steht dort 12 M, ist die Creme ein Jahr lang verwendbar, bei 3  M, nur ein Vierteljahr. Leider sind diese Symbole oft verbraucherunfreundlich so klein aufgedruckt, dass man eine Lupe braucht. Deshalb ist es ratsam, das Kaufdatum mit einem Filzstift auf der Tube oder dem Tiegel zu vermerken. Noch besser, Sie scannen es mit Ihrem Handy. Dadurch können Sie genau prüfen, wie lange Sie mit den Produkten ausgekommen sind. Fragen beantwortet René Koch gerne unter ☎ 030/854 28 29 oder per Mail unter email@rene-koch-berlin.de.

Wimperntusche Mascara sollte nach etwa 6 bis 9 Monaten entsorgt werden. Nach Infekten am Auge sogar noch früher. Wichtig: Niemals das Bürstchen in der Patrone hin- und herpumpen. Luft gerät in diese und die Tusche trocknet schneller aus.

Kajalstift und Lipliner Diese bestehen meist aus festen Palmwachsen wie Carnauba und Candelilla, haben dadurch eine lange Haltbarkeit von ca. 3 bis 5 Jahren. Wichtig: Öfter mal Anspitzen oder mit einem Papiertuch abreiben.

Lippenstift

Auch die Produkte im Kosmetikkoffer sollten auf ihre Haltbarkeit hin überprüft werden, empfiehlt René Koch. Foto: Dieter Stadler

Gesichts- und Körpercreme Je nach Inhaltsstoffen halten Cremes und Lotionen ca. 6 bis 12 Monate; fettige und ölige Konsistenzen länger als die mit viel Feuchtigkeit. Wichtig: Stets mit dem Spatel in den Topf greifen, um Keimbildung zu vermeiden oder eine Tube wählen.

Make-up und Puder Flüssiges Make-up, das viel „Aqua“ (Wasser) enthält, kann etwa ein

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Jahr verwendet werden, cremige oder pudrige Foundations länger. Wichtig: Make-up-Schwämmchen und Puderpinsel regelmäßig waschen.

Lidschatten und Rouge Pudrige Produkte sind cremigen oder flüssigen vorzuziehen, da diese weniger anfällig für Bakterien sind. Haltbar etwa 2 Jahre. Wichtig: Auftrage-Applikatoren öfter desinfizieren. Impressum

Normalerweise kann dieser etwa 2 Jahre verwendet werden, wenn er kühl und dunkel gelagert wird. Bilden sich jedoch Bläschen oder ranzige Gerüche, ab in die Tonne. Auch bei Herpes, Erkältungen und Corona. Tipp: Tragen Sie unter der Maske stets einen Lippenpflegestift, sodass die Lippen nicht austrocknen. Wichtig: Lippenfarbe mit einem Pinsel auftragen, der mit Alkohol gereinigt werden sollte.

Sonnencreme und Selbstbräuner Angefangene Produkte haben viel Platz für Sauerstoff in der Flasche. Wirkstoffe wie Lichtschutzfaktoren und Bräunungssubstanzen können dadurch oxydieren und ihre Funktion verlieren. Haltbarkeit ca. 1 bis 2 Jahre. Wichtig: Flasche stets gut verschließen und zügig verbrauchen.

Gazette Charlottenburg ·  März Nr. 3/2021 ·  39. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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Nächste Ausgabe April Nr. 4/2021 Anzeigen-/Redaktionsschluss 22.03.2021 Erscheinung 08.04.2021

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RATGEBER

Gazette Charlottenburg  |  MäRZ 2021  |  15

Teure Hausratversicherung Finanztip rät zu Vergleich und Wechsel Viele Hausratversicherungen sind trägen: „Würden wir insgesamt „Wir empfehlen, die vertraglich Vergleichsportale für Hausratmutmaßlich zu teuer. So haben mehr vergleichen und bei güns- auszuschließen.“ Auch eine Er- versicherungen unter die Lupe Hausratversicherer 2015 noch tigen Angeboten häufiger wech- weiterung des Brandbegriffs ist genommen. Dabei überzeugte knapp 48 Cent von jedem einge- seln, würden ähnlich wie bei der sehr sinnvoll, da dann bei einem die Finanztip-Experten der Vernommenen Euro für Schäden aus- Kfz-Versicherung auch bei der Feuer auch Rauch- oder Seng- gleichsrechner von Mr-Money: gegeben. Bis 2019 sind die Beiträ- Hausratversicherung die Preise schäden abgesichert sind. Dar- „Mr-Money zeigt gute Preise, hat ge für den Schadensausgleich auf insgesamt purzeln“, sagt Henriet- über hinaus gibt es weitere Bau- sehr viele einstellbare Kriterien nur noch 39 Cent gesunken. Und te Neubert, Versicherungsexper- steine, die jeder individuell für zur Tarifauswahl und stellt die auch 2020 sind die Schadenszah- tin bei Finanztip. „Im Vergleich mit sich prüfen sollte, wie etwa eine Ergebnisse sehr übersichtlich len weiter zurückgegangen. Alle neuen Tarifen bieten ältere Ver- Fahrradversicherung oder die dar“, sagt Neubert. Insgesamt Daten stammen von der Branche träge oft weniger Schutz und sind Absicherung von Elementarschä- hat Finanztip 21 Seiten mit Verselbst. Der Geldratgeber Finanz- teilweise auch teurer.“ Finanztip den. Bei Vertragsabschluss ist es gleichsrechnern nach Filter- und tip rät deshalb, unbedingt Tarife empfiehlt deshalb, gerade ältere zudem wichtig, eine realistische Einstellungsmöglichkeiten näher zu vergleichen und zu einem Verträge regelmäßig zu über- Versicherungssumme zu wählen. untersucht. Acht davon boten geguten und preiswerten Tarif zu prüfen, Tarife zu vergleichen und „Ist mein Hausrat 80.000  Euro nügend Filtermöglichkeiten für wechseln. Am besten geht das – wenn es sich lohnt – zu wechseln. wert, aber nur mit 40.000  Euro eine gute Tarifauswahl. Für diese versichert, ersetzt mir meine Ver- acht Seiten haben die Experten mit dem Portal Mr-Money, wie Grobe Fahrlässigkeit absichern sicherung im Schadensfall auch mit 21 Testprofilen Preisabfragen Finanztip in einer aktuellen Untersuchung festgestellt hat. Eine gute Hausratversicherung nur die Hälfte.“ für verschiedene Gefahrenzonen Drei von vier Haushalte in sollte bestimmte Bausteine unund Wohngegebenheiten vorgeFür den Wechsel ein Deutschland haben eine Haus- bedingt enthalten. Hierzu zählt nommen. Die besten Ergebnisse Vergleichsportal nutzen erreichte der Rechner von Mr-Moratversicherung abgeschlossen. die Absicherung bei grober Doch wenn diese Verträge un- Fahrlässigkeit. „Wenn ich das Vergleichsportale im Internet ney, der manchmal auch von anbeachtet in der Schublade lie- Fenster angekippt lasse und bei sind die einfachste Möglichkeit, deren Anbietern unter eigenem gen, kann es teuer werden, denn mir wird eingebrochen, können eine gute und passende Haus- Namen angeboten wird. sinkende Schäden führen nicht Versicherungen die Zahlungen ratversicherung zu finden. Fi- Weitere Informationen: www. automatisch zu günstigeren Ver- verweigern“, erklärt Neubert. nanztip hat aktuell die größten finanztip.de/hausratversicherung/

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