Gazette Charlottenburg - November 2020

Gazette für Charlottenburg und Westend

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

November 2020

Charlottenburg

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2  |  Gazette Charlottenburg  |  November 2020

Klare Sicht im Lietzensee Seit Oktober wird saniert Nicht mehr im Trüben fischen – der Erfolg der Sanierung des Lietzensees wird die ansässigen Reiher freuen, aber auch für erholungsuchende Zweibeiner eine Augenweide bieten. Die ersten Maßnahmen des umfassenden Sanierungsprogramms für den Lietzensee haben bereits Anfang Oktober 2020 begonnen. Im Rahmen des Parkpflegewerks für den Lietzenseepark wurde ein Gutachten zur Gewässerqualität des Lietzensees erstellt, da auch die Wasserqualität eine wesentliche Rolle für die Ästhetik und den Erholungswert der Grünanlage spielt. Darauf aufbauend wurden Sanierungsmaßnahmen entwickelt und mit dem Denkmalschutz abgestimmt.

Erste Maßnahmen

Höhere Sichttiefe und ökologisches Gleichgewicht

Er darf sich auf den Erfolg der Sanierungsmaßnahmen freuen – Graureiher am Lietzensee. einer sogenannten Phosphatfällung. Um eine Rücklösung der Nährstoffe zu verhindern, werden sie am Gewässergrund durch eine sogenannte Konditi Hotel Seehof Berlin am Lietzensee

onierung festgelegt. Dazu werden chemische Sauerstoffträger in den See eingebracht, die bewirken, dass die Ablagerungen am Grund (Sediment) des Sees

Erlebbar wird dieser Effekt sofort durch eine höhere Sichttiefe und Lichtdurchlässigkeit. Das hat zur Folge, dass sich wieder Wasserpflanzen ansiedeln und zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts beitragen können. In den folgenden Jahren sollen zudem der Wasserstand durch Grundwassereinleitung reguliert und Ufer- und Wasservegetation angepflanzt werden. Sogenannte Unterwasserweiden werden für die Fortpflanzung insbesondere von Hechten als Schutz und Jagdtraum benötigt. Die Raubfische sollen zur Regulierung der Fischpopulation beitragen. In der Gesamtheit der Maßnahmen soll sich ein ökologisches Gleichgewicht einstellen, das zur Nachhaltigkeit des Sanierungskonzepts beiträgt.

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Die ersten Maßnahmen, die noch dieses Jahr umgesetzt werden, bestehen aus der Reduzierung des Nährstoffgehalts in Form

reduziert und mineralisiert werden.

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Wilmersdorf | 112020  |  3 2020 | 3 Gazette Charlottenburg  |  NOvEMbER

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf! „Jetzt reifen schon die roten berberitzen, alternde Astern atmen schwach im beet“, die beiden Gedichtzeilen von Rainer Maria Rilke sind mir eingefallen, als ich jüngst zu einem Termin nach Kloster Lehnin fuhr. Im klaren Oktoberlicht sah ich viele Astern und volle Obstbäume. Die Schönheit des Herbsttags konnte aber nur kurz von dem ablenken, was wieder mit bestürzender Deutlichkeit unser Leben bestimmt: die steigenden Zahlen von Corona-Infektionen und die damit einhergehenden Maßnahmen. Nicht allein Politik und verwaltung, sondern wir alle Reinhard Naumann gemeinsam sind gefordert, um die verbreitung des virus einzudämmen. Zu sehr hatten sich viele im Sommer an ein Laisser-faire gewöhnt, warnende Stimmen wurden überhört. Doch es gilt unvermindert, dass wir gerade in der nun beginnenden kalten Jahreszeit dem virus mit Disziplin, Solidarität und vernunft begegnen müssen.

Bürgermedaille für Heike Thulmann und Dieter Puhl Die Auszeichnung wurde wie jedes Jahr seit 2001 am bezirkstag, am 19. Oktober, verliehen. Dieses Jahr wurden Heike Thulmann und Dieter Puhl geehrt. Seit 1988 wird vom bezirksamt für besondere verdienste um den bezirk die bürgermedaille verliehen. Alle bürgerinnen und bürger können vorschläge unterbreiten und Personen benennen, die für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement in Charlottenburg-Wilmersdorf mit einer bürgermedaille geehrt werden sollten.

Besuche bei den Feuerwehrwachen Sie ist in Notsituationen immer für uns da: Die Feuerwehr! Ich habe es mir deshalb ganz bewusst zur Aufgabe gemacht, unsere Wachen in regelmäßigen Abständen zu besuchen und mit deren Leitern sowie den Mannschaften über ihre Situation zu sprechen. Im Oktober war ich bereits in der Wache Charlottenburg-Nord. Dass die Personalsituation teilweise bedrückend ist,

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wusste ich aus vorangegangenen Gesprächen, auch wenn Innensenator Geisel für mehr Stellen gesorgt hat. Es erfordert schon eine große Liebe zu diesem beruf, dass so viele der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner ihren Dienst, ihre langen Schichten mit so viel Engagement versehen. Was mich aber ehrlich sprachlos macht, sind Erzählungen von An- und Übergriffen auf die Feuerwehr bei ihren Einsätzen. Was läuft da falsch in den Köpfen, dass man ausgerechnet die Menschen attackiert, die unterwegs sind, um das Leben anderer zu retten? Im November werde ich die Feuerwachen an der Gasteiner Straße und der Suarezstraße besuchen. Unsere Feuerwehr hat unser aller Respekt und Wertschätzung verdient!

Keine Kiezspaziergänge mehr in diesem Jahr Schweren Herzens habe ich mich aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie entschieden, in diesem Jahr keine Kiezspaziergänge mehr durchzuführen. Die Spaziergänge durch die verschiedensten Kieze unseres bezirks, die begegnung mit so unterschiedlichen Menschen und das freundliche Echo waren jeden zweiten Samstag im Monat auch für mich persönlich immer ein Highlight. Ich hoffe sehr, dass wir die Spaziergänge spätestens im Frühjahr wiederaufnehmen können. Üblicherweise war das Thema der Novemberspaziergänge in all den Jahren dem Gedenken an den Holocaust gewidmet. Wir sind der Spur der Stolpersteine gefolgt und haben Orte jüdischen Lebens in Charlottenburg-Wilmersdorf aufgesucht. Am 9. November wollen wir deshalb gemeinsam am Gleis 17 in Grunewald der Pogromnacht von 1938 gedenken. Das Gottfried-Keller-Gymnasium veranstaltet auch in diesem Jahr wieder in Kooperation mit der Landespolizeischule einen Schweigemarsch, der an der Erdener Straße Ecke Koenigsallee um 16.30 Uhr startet. Abstand halten die Teilnehmenden mit Hilfe von gespannten Wollfäden. Gegen 17 Uhr wird es am Mahnmal Gleis 17 Worte des Gedenkens geben.

50 Jahre Gemeindezentrum Plötzensee Das Gemeindezentrum Plötzensee ist mit sei nen fünf Jahrzehnten evangelischer Gemeindeund Gedenkarbeit in ökumenischer verbundenheit mit der katholischen Nachbarin Regina Maria Martyrum, ein wichtiger Teil des „Pfades der Erinnerung“. Es wurde am 1. Advent 1970 als zweiter Standort der evangelischen Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord für die Menschen der neu erbauten Paul-Hertz-Siedlung eingeweiht. Mit bezug zur Gedenkstätte Plötzensee, wo im früheren Hinrichtungsschuppen Frauen und Männer im Widerstand gegen die Nazi-barbarei ermordet wurden, prägt der „Plötzenseer Totentanz“ des Österreichers Alfred Hrdlicka den Gottesdienstraum. Anlässlich des Jubiläums werde ich am Sonnabend, 28. November den Jubiläumsgottesdienst besuchen. Wer die Gedenkkirche noch nicht gesehen hat, sollte sich unbedingt auf den Weg in die Gedenkregion im Charlottenburger Norden machen.

Unsere Einkaufsstraßen leuchten in den Advent Ende des Monats wird wieder die Weihnachtsbeleuchtung angeschaltet! Der Händlerinitiative Reichsstraße ist es nach einer Unterbrechung in diesem Jahr wieder gelungen, die Mittel für das adventliche Strahlen zusammenzubekommen. Am 27. November wird dort die Weihnachtsbeleuchtung angeschaltet. 2019 zum ersten Mal dabei, will auch der Schmargendorfer Händlerzusammenschluss die breite Straße und berkaer Straße ab 29. November wieder glänzen lassen. Den Start machen am 26. November wieder Tauentzien und Kurfürstendamm, koordiniert von der AG City. Ohne den Einsatz öffentlicher Mittel bliebe es nicht nur in unsrem bezirk dunkel. Das Engagement privater Sponsoren bleibt weiterhin erforderlich. Freuen wir uns gemeinsam auf den Lichterglanz des Advents! Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de. Und weiterhin gilt natürlich: Abstand halten und Respekt wahren! Herzlich grüßt Sie mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit Ihr    Reinhard Naumann

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4  |  Gazette Charlottenburg  |  NOvEMbER 2020

Friedrich der Große in Charlottenburg Dauerausstellung im Neuen Flügel des Schlosses Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten berlin-brandenburg (SPSG) eröffnete im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg eine Dauerausstellung. Sie stellt Friedrich den Großen (17121786) als bauherrn des Neuen Flügels in den Mittelpunkt und präsentiert den bedeutenden Monarchen der preußisch-deutschen und europäischen Geschichte jenseits der gängigen Klischees. In jedem der 16 Räume des Obergeschosses wird eine andere Facette des Königs dargestellt. So wird die Funktion Charlottenburgs als Ort höfischer Feste verdeutlicht, die teils problematischen beziehungen des Monarchen zu seinen Hofkünstlerinnen und Hofkünstlern werden diskutiert und es wird erklärt, wie und von wem das bild vom sparsamen und aufopferungsvollen Monarchen eigentlich in die Welt gesetzt worden ist. Zudem kann der Frage nachgegangen

Zweite Friedrich-Wohnung im Neuen Flügel: Raumansicht der Gris-de-Lin-Kammer mit neuer Gemäldehängung.. Foto: Franca Wohlt / SPSG

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Gazette Charlottenburg  |  November 2020  |  5 werden, wie der König seine Kunstankäufe eigentlich tätigte.

Das erste Schloss Friedrichs des Großen Bereits einen Monat nach dem Regierungsantritt Friedrichs des Großen im Juni 1740 begannen die Arbeiten am Neuen Flügel, den der junge König als ersten Schlossbau seiner Regierungszeit direkt an das barocke Schloss Charlottenburg anbauen ließ. Bewohnt hat Friedrich den Neuen Flügel nur selten, dennoch beherbergte dieser zahlreiche zentrale Werke der königlichen Kunstsammlung, von denen sich viele bis heute in Charlottenburg befinden. Außerdem nutzte Friedrich den Neuen Flügel mit seinen beiden prächtigen Festsälen, die barocke Orangerie und den an der Spree gelegenen Garten regelmäßig für höfische Feierlichkeiten, die mit Opern, Schauspiel, Feuerwerken und Maskenbällen begangen wurden. So richtete der König beispielsweise die Hochzeitsfeiern seiner Geschwister und die seines Nachfolgers in Charlottenburg aus.

Der König und sein Schloss: Denkmal Friedrichs des Großen vor dem Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg. � Foto: Gerhard Murza / SPSG Am Eingang zur Dauerausstellung befindet sich ein lebensgroßes Porträt des Bau- und Feldherrn Friedrich, das in dem Jahr entstand, in dem die Bauarbeiten am Neuen Flügel

abgeschlossen wurden – es erinnert aber auch daran, dass die Regierungszeit des Monarchen nicht nur mit einem neuen Schlossbau, sondern auch mit dem Überfall auf Schlesien be Jürgen Bolz Atelier für

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gann, dem insgesamt drei verheerende Kriege folgen sollten. Das Porträt ist umringt von den Bildnissen der Familienmitglieder, die in Charlottenburg geheiratet, gewohnt und gefeiert

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6  |  Gazette Charlottenburg  |  November 2020 haben. Wo genau diese sich in der weitläufigen Schlossanlage aufhielten, zeigt ein Modell des Schlosses in der Mitte des Raums.

der genauso flächendeckend mit Gemälden ausgestattet wurden, wie sie es zur Zeit Friedrichs gewesen sind. Im Zuge der Rekonstruktion der damaligen Hängung kehrten alle erhaltenen Werke wieder an ihre ursprünglichen Orte zurück.

Schloss ohne Möbel – Möbel ohne Schloss Schon Friedrichs Nachfolger, Friedrich Wilhelm II. (1744-1797), ließ den größten Teil der friderizianischen Ausstattung des Neuen Flügels entfernen. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau wurde das friderizianische Rokoko in zahlreichen Räumen zwar eindrucksvoll rekonstruiert, das verschwundene Mobiliar ließ sich durch einzelne Neuerwerbungen hingegen nur unzureichend ersetzen. Fast komplett erhalten haben sich die Möbel aus der Wohnung Friedrichs des Großen im beschädigten, abgetragenen und inzwischen als Landtag wiedererrichteten Potsdamer Stadtschloss. Sie entstanden – wie die einst für den Neuen Flügel entworfenen Möbel – zwischen 1745 und 1748 für eine Raumfolge, die mit der im

ten „Einschiffung nach Cythera“ weitere Höhepunkte aus dem Schaffen Watteaus zu entdecken gibt, dessen Werke einst nur in

Ein schwieriger Auftraggeber

Antoine Pesne: Friedrich der Große nach der Schlacht bei Hohenfriedberg, 1746. � Foto: Roland Handrick / SPSG Neuen Flügel übereinstimmte. Sie sind im Neuen Flügel zu sehen und vermitteln dort eine Vorstellung von der Wohnkultur und der Nutzung der friderizianischen Appartements. Ein völlig neuer Eindruck stellt sich in den Räumen ein, die wie Während des Rundgangs durch den Neuen Flügel lernt man einen Friedrich jenseits aller Preußenklischees kennen. Kann man sich in der Bibliothek, in der Schreibkammer und im Konzertzimmer beispielsweise über das Leseverhalten, die kunsttheoretischen Standpunkte oder der Arbeit des Königs am eigenen Mythos informieren, widmen sich mehrere Themenräume – zum Teil mit erstmals gezeigten Exponaten – der Bautätigkeit Friedrichs in der Residenzstadt Berlin, seinem nicht immer unproblematischen Verhältnis zu den Künstlerinnen und Künstlern seines Hofes und seiner Passion für Antoine Watteaus (16841721) Fêtes galantes. Letzteren ist ein eigener Raum gewidmet, in dem es neben der berühm Jacob Jordaens: Wie die Alten sungen, so pfeifen die Jungen, um 1645.� Foto. Jörg P. Andersrs / SPSG Frankreich zahlreicher vertreten waren als am Hof Friedrichs. Thematisiert wird auch die jüngere Geschichte des Schlosses, wie die hitzige Nachkriegsdebatte über Rekonstruktion oder Neuschöpfung im Krieg zerstörter Werke und die Fotodokumentation sämtlicher Charlottenburger Deckengemälde drei Wochen vor deren Zerstörung im November 1943. Der Eintritt zum Neuen Flügel kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Besichtigung mit Audioguide. Die Tickets sind ausschließlich vor Ort an der Kasse erhältlich.

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Erlebniswelt Tier und Natur Fünf Jahre Spiel- und Erlebnisangebote im Volkspark Jungfernheide Die „Erlebniswelt Tier und Natur“ nahe dem Kulturbiergarten gehört zu einer beliebten Attraktion im Volkspark Jungfernheide. Vor fünf Jahren, am 28. Oktober 2015, eröffnete die „Erlebniswelt Tier und Natur“ auf dem Gelände des ehemaligen Bauspielplatzes im Jungfernheidepark. Nach zweijähriger Planungszeit startete das Projekt mit der Eröffnung eines Ziegenstalls mit großem Freigehege. Die Vielzahl von Tieren, die auch gestreichelt werden können und die Spielangebote für Kinder locken seitdem jährlich bis zu 20.000 Besucher in die Erlebniswelt. Familien mit Kindern, Senioren aus dem benachbarten Pflegeheim, Schulklassen, Kitagruppen und Spaziergänger kommen gern vorbei, um die Tiere anzuschauen oder in den großzügigen Ausläufen zu streicheln und zu füttern. Auch für die Feier von Kindergeburtstagen sowie die Durchführung von Fir Die Erlebniswelt im Volkspark wurde vor fünf Jahren eröffnet. � Foto: Erlebniswelt Tier und Natur menevents wird die Erlebniswelt genutzt. Unter anderem mit der Hilfe des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf konnten ein Hühner- und

Laufentenstall mit Freilaufgehege, ein Stall für Kaninchen und Meerschweinchen mit Auslaufflächen, zwei Bienenstöcke, ein Raum für die Futterzubereitung

und ein Haus für die Lagerung von Heu und Stroh errichtet werden. Außerdem wurde nach und nach das Angebot von naturnahen Spielflächen und Klettermöglichkeiten für Kinder erweitert und das Gelände mit Hochbeeten und Blumenrabatten verschönert. Neben hauptamtlichen Mitarbeitern kümmern sich auch junge Erwachsene mit sozialen oder psychischen Beeinträchtigungen um die Pflege der Tiere und des Geländes und die Instandhaltung des Gebäudes. Für die Zukunft plant die Erlebniswelt eine Kooperation mit dem Betreiber eines inzwischen fertiggestellten Park-Kindergartens auf dem Nachbargelände. Dadurch soll über ein erweitertes Terrain die schon lange geplante Anschaffung von Alpakas ermöglicht werden. Die Erlebniswelt ist von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Moses-Mendelssohn-Stiftung plant Campus nahe „Gleis 17“

Der Karl-August-Platz in Charlottenburg wird an drei Adventssonntagen, am 29. November sowie 6. und 13. Dezember, jeweils von 10 bis 18 Uhr zum zentralen Schauplatz kunsthandwerklichen Schaffens. Erwartet werden Illusionsmalerei auf Holz, Kunstdrucke und Originale, Scherenschnitte, Illustrationen, Unikate der Aufbaukeramik wie Vasen, Schalen und figürliche Objekte – alles auf Meißener Fayence und Aufglas-Bemalung, in Glasfusing- und Tiffany-Technik hergestellte Werke wie Schmuck, Anhänger, Figuren, Geschirr und Weihnachtsdekoration, Tücher, Engelsfiguren, Figuren aus Filz, Skulpturen aus Ton und Bronze, handgefertigte Werkzeuge rund ums Handschreiben und vieles mehr. Auf dem Karl-August-Platz herrscht an drei Sonntagen vor Weihnachten eine tolle Atmosphäre, denn die Reihe der Stände umrundet den Platz um die Trinitatis-Kirche und die zugehörige Wiese – einfach perfekt, um eine

Eine Erinnerung an mehr als 50 000 Menschen, die vom Bahnhof Grunewald aus in den Tod geschickt wurden: Nahe dem Ort, von dem aus die Menschen deportiert wurden, will die Moses-Mendelssohn-Stiftung einen Gedenkcampus erbauen lassen. Mit dem Projekt sollen Erinnerungsort, Forschungseinrichtung und Wohnraum für 150 Studenten kombiniert werden. In einem der drei Gebäude ist eine Ausstellung zur Geschichte des Mahnmals Gleis 17 geplant. Im Jahr 2025 soll der Campus fertiggestellt sein. Das Gelände bleibt für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Campus soll den Namen von

Foto: Ursula Reddmann

Kunsthandwerklicher Advent am Karl-August-Platz

gemütliche „Runde“ zu drehen, die Augen offen zu halten, den Künstlern und Kunsthandwerkern bei ihren Darbietungen zuzuschauen, zu fachsimpeln und sich mit Geschenken einzudecken. Die evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde ist eine bunte Gemeinde mitten im Charlottenburger Kiez. Neben den Gottesdiensten gibt es hier Konzerte, Lesungen und viele andere kulturelle Veranstaltungen. Im Eingangsbereich der Kirche findet man umfangreiches Informationsmaterial zur Gemeinde: einen Kirchenführer, Hinweise zu Veranstaltungen und Gottesdiensten. Alle Bücher, Texte und Karten können gelesen und mitgenommen werden.

Else Ury (1877 – 1943) bekommen, von der die Kinderbuchreihe „Nesthäkchen“ stammt. Die Berliner Autorin wurde aufgrund ihres jüdishen Glaubens ebenfalls deportiert und im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Neu gepflanzt werden soll ein „Hain der Gerechten“. Hiermit wird an Menschen erinnert, die sich im „Dritten Reich“ trotz Gefahren für das eigene Leben für jüdische Mitbürger eingesetzt haben, sie versteckt haben oder ihnen die Flucht ermöglichten. Das Vorbild hierfür ist die „Allee der Gerechten“ der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.

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Vorgestellt: Derk Ehlert, Wildtierexperte des Landes Berlin In Zehlendorf fand er zur Natur Der Mann ist ein Phänomen: Eben noch hat er Naturinteressierten das „wilde Berlin“ im Natur-Park Schöneberger Südgelände gezeigt, wo Bahngelände, Landschaftschutzgebiet und Naturschutzgebiet eine so reizvolle Symbiose bilden. Und nun – zeitlich genau getaktet – ist unser Gespräch mit Derk Ehlert, Wildtierexperte, Naturschützer und Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, angesagt. Dahinter steht mit Fachfragen zur Afrikanischen Schweinepest bereits der RBB in der Warteschleife. Das Leben des bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Berlin beschäftigten Wildtierbeauftragten beinhaltet also weitaus mehr, als das Beobachten von sich allzu heimisch fühlenden Wildschweinen vor der Haustür, das Zählen von Füchsen in Parks oder Auswerten von Fotofallen. Etwa 20.000 nachgewiesene Tier- und Pflanzenarten besitzt Berlin, und so manches Wildtier hat die belebte Hauptstadt zu seinem Wohnort erklärt. Dass Ehlert stets mit spürbar herzlicher Begeisterung, Fachwissen und positiver Herangehensweise als Ansprechpartner bereitsteht, wann immer es um die Beantwortung von Fragen rund um das Wildtier in der Großstadt geht, zeigt einmal mehr: Dieser Mensch mag nicht nur Tiere und Natur, nein, er hat auch ein empa ler, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht bekam.

Frühe Leidenschaft für Tiere und Natur

Derk Ehlert, Berliner Wildtierbeauftragter und Naturschützer. thisches Händchen für Menschen. Dazu gesellt sich seine besondere Fähigkeit, Fakten zu Wildtier- und Naturthemen so zu erklären, dass auch der letzte Umweltstoffel sie verstehen und nachvollziehen kann. Das persönliche Gespräch ist seine erfolgreiche Methode, um Probleme zu lösen, die mit Wildtieren zusammenhängen. „Ich möchte die Menschen mitnehmen und toleriere, dass manche von ihnen Wildschweine in ihrem Garten wenig attraktiv finden. Ich mache ihnen aber auch

klar, dass Wildtiere sich halt dort aufhalten, wo es für sie am angenehmsten ist“, erklärt der Naturexperte, der mit dieser Herangehensweise viel positive Resonanz erhält. So wundert es kaum, dass Tier-, Mensch- und Naturfreund Ehlert, der alles andere als nebenbei auch noch Vorsitzender der Derk-Ehlert-Stiftung für den Erhalt und die Bewahrung des Naturparadieses Gülper See ist, vor fast genau drei Jahren aus der Hand des Regierenden Bürgermeisters in Berlin, Michael Mül 1967 in Berlin geboren, entwickelte Derk Ehlert schon früh aus eigenen Stücken Feingefühl und Interesse für Natur und Umwelt. Er bekam als fünfjähriger Steppke sein erstes Vogelbuch, zog mit Bepflanzungsmaßnahmen auf dem heimischen Hof gegen die ansteigende Bodenversiegelung in Berlin zu Felde. Als Jugendlicher engagierte er sich im Vorfeld der Einrichtung des 1984 eröffneten Freilandlabor Zehlendorf und war nach der Schule oft auf dem rund 30.000  Quadratmeter großen Gelände an der Sachtleben­straße anzutreffen, das heute als ältestes Freilandlabor Berlins gilt und Schülern praktischen Naturschutz erklärt. Hier lernte auch der junge Naturschützer einheimische Natur und ökologische Zusammenhänge kennen, die ihn auf seine spätere Berufung als Wildtierexperte praktisch vorbereiteten. Er half als 14-Jähriger mit, dass das Zehlendorfer Feuchtbiotop am Berliner Stadtrand erhalten bleiben konnte, indem er Käfer- und Vogelarten zählte und Artenlisten darüber erstellte, die schließlich sogar den Bezirksbürgermeister erreichten.

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Gazette Charlottenburg  |  NOvEMbER 2020  |  9 geworden sind und sich nicht mehr vertreiben lassen. Derk Ehlert betont, dass Wildtiere heute Teil der berliner Stadtnatur sind, mit denen es zu leben gilt – respektvoll und mit Abstand.

Afrikanische Schweinepest bedroht Wild- und Hausschweine

Naturschutzexperte für Mensch und Tier Nach seinem Studium der Landschaftsplanung („biologie habe ich nicht studiert, da das damals noch als brotlose Kunst galt.“) begann er im Jahre 1999 bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung im bereich Naturschutz und Landschaftsplanung zu arbeiten. Eher zufällig landete er in der verwaltung, hatte zuvor überlegt, in den klassischen bereich der Naturschutzarbeit zu gehen. Doch Derk Ehlert entschied sich für den Öffentlichkeitsbereich, mit dem Ziel, zwischen Mensch und Wildtier zu vermitteln, Unwissenheit entgegenzuwirken und offene Ohren für den Naturschutz zu schaffen. Er selbst behält dabei immer Mensch und Natur im Auge und freut sich, wenn er seine Naturbegeisterung auf die Menschen übertragen kann, die dann selbst im Naturschutz aktiv werden. viel Zeit verbringt der vielbeschäftigte Wildtierexperte im büro am Köllnischen Park in berlin-Mitte, raus in die Natur kommt er bei Führungen und Exkursionen. Er, dessen Arbeit sein größtes Hobby ist, hält vorträge,

arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Dozent an Universitäten, volkshochschulen, verbänden und vereinen und bringt den Menschen die Natur dabei Stück für Stück näher. besonders wichtig dabei ist Derk Ehlert, auf das Leben der Wildtiere in der Stadt aufmerksam zu machen. Mit der Derk-Ehlert-Stiftung setzt er sich dafür ein, mit dem Gülper See inmitten der Unteren Havelniederung eines der wichtigsten Wasservogel-Rastplätze des mitteleuropäischen binnenlandes zu bewahren und zu erhalten.

Abstand mit Respekt Auch Wildtierexperte Derk Ehlert hat Wünsche: Mehr Respekt der Menschen für das Wildtier wünscht er sich und rät eindringlich: „Wildtieren bitte nicht zu nahe kommen!“ Es anzufüttern und mit Fressen anzulocken, sei alles andere als wildtiergerecht. Dabei gilt die Regel: Jagdbare Wildtiere wie Wildschweine, Füchse oder Rehe niemals füttern, nicht jagdbare wie vögel, Eichhörnchen oder Igel nur bedingt oder im Notfall füttern. „viel Wichtiger ist es, den Lebensraum für die Wildtiere wildtiergerechter zu gestalten, und

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ihnen biotopverbindungen zu erhalten“, erklärt Tierfreund Ehlert. Das heißt – gerade jetzt im Herbst – keinen klinisch reinen Garten anzulegen, sondern Laub und Totholz liegen zu lassen. Der Igel, der durchs Herbstlaub raschelt, sollte nicht vor November – und nur dann, wenn er unter 500 Gramm wiegt oder verletzt ist – in menschliche Obhut genommen werden. Fach-beratung, -verbände und Info-broschüren zum Thema Igel- und Wildtierschutz findet man im Internet, aber auch bei volkshochschulen und in Tierarztpraxen.

Aktuell beschäftigt Derk Ehlert die aktuelle Situation der sich in Wildschweinbeständen ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest, die für Menschen zwar ungefährlich ist, bei der Einschleppung des Erregers in Hausschwein- und Mastbestände aber hohen wirtschaftlichen Schaden mit sich brächte, da es keine Impfung gegen die hochansteckende und äußerst qualvolle Erkrankung gibt. Der Wildtierexperte mahnt daher dringend: Keine bluthaltigen Lebensmittelreste achtlos an für Wildschweine zugängliche Stellen werfen, keine Wildschweine füttern, keine tierischen Erzeugnisse aus Ländern und Regionen mit nachgewiesener Afrikanischer Schweinepest einführen, keine freilaufenden Hunde Wildschweine hetzen lassen und als Schweinehalter den Kontakt zwischen Wildschweinen und Hausschweinen sicher verhindern! Jacqueline Lorenz Informationen und Fragen an den Wildtierexperten

Was aber tun, wenn Waschbär & Co den Garten entern oder Dachböden besetzen? – Alles, was die Tiere vergrämt und nicht tötet, ist da erlaubt, verrät Ehlert. Einschreiten von Seiten der verwaltung erfolge aber erst, wenn Wildtiere wie Dachs, Marder, Fuchs oder Waschbär handzahm

Senatsverwaltung für Umwelt, verkehr und Klimaschutz (SenUvK) Pressestelle – SenPS 4 – z.Hd. Herrn Derk Ehlert Am Köllnischen Park 3 10179 berlin Tel.: 030-9025-1094 E-Mail: Derk.Ehlert@senuvk.berlin.de Derk-Ehlert-Stiftung: www.naturerbe.nabu.de/ stiftungsfamilie/treuhandstiftungen/ derk-ehlert-stiftung/index.html .

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Schokoladen-Chillen mit Nougat & Co Confiserie Walter setzt auf bewährte Qualität und frische Ideen 105 Jahre ist es her, dass Hugo E. Walter in der Tempelhofer Theodorenstraße  5a sein Unternehmen zur Herstellung feinster Schokoladenwaren gründete. Seitdem steht die Manufaktur für edelste berliner Pralinen, Schokoladen und Gebäcke und hat die Marke Walter besonders für Nougat- und Marzipanspezialitäten seit Generationen zu einer

festen Instanz im berliner Westen werden lassen. Nun wird seit zwei Jahren aus der Feder der Nachfolge-betreiber ein neues, spannendes und zukunftsweisendes Kapitel der über 100-jährigen Firmengeschichte geschrieben, ohne dabei über die Jahrzehnte erfolgreich Entwickeltes aus den Augen verlieren und aufgeben zu wollen.

zweiter Geschäftsführer neben der in erster Linie im Marketing Operations Management tätigen Geschäftsführerin Caroline Thiedig der aus dem Catering- und Delikatessenbereich erfahrene Nils Hölterhoff, der in dieser nicht immer leichten Auf-, Umbau- und Kennlernphase der Manufaktur für die bereiche betrieb und Personal zuständig ist und das notwendige Know-how für den Genusswarenbereich mitbringt. Der erfolgsversprechende Austausch innerhalb des Führungsteams eröffnet unterschiedliche blickwinkel und schließt einseitig angedachte Entscheidungen und veränderungen damit aus. Ohne staatliche Unterstützung saniert das Unternehmerteam nun aus eigener Tasche die zuvor angeschlagene Firma, die ihren aktuellen Produktionssitz auf dem Rausch-Schokoladen-Gelände an der Tempelhofer Wolframstraße bezogen hat, da der Platz am vorherigen Produktionsort in der Großbeerenstraße zu eng geworden war. Zwischen Walter und Rausch, das auf eine ähnlich lange Traditionsgeschichte als berliner Schokoladenhersteller

Mit ihrer Übernahme der sich zu dieser Zeit in schwieriger finanzieller Lage befindlichen Confiserie stellten sie sich im Jahr 2018 der Herausforderung, altbewährte Qualität behutsam mit frischen und jüngeren Ideen zu veredeln, dem Zeit-Geschmack näher zu bringen und das Unternehmen damit wieder auf festere Füße zu stellen.

Confiserie Walter – eine Herzensangelegenheit

Handarbeit von der Herstellung bis zur Verpackung – auch der hohe Anspruch der neuen Geschäftsführung. Fotos: The Dude for Food Confiserie Walter

An der Spitze des Traditionshauses stehen seitdem mit ganzem Herzen die Geschwister Caroline und Philipp Thiedig, die aus einer eingesessenen Eisen- und Stahlbau-Unternehmerfamilie kommen. Walter-Spezialitäten gehören zu ihren Kindheitserinnerungen, standen an besonderen Tagen stets auf dem Tisch. Ihr vater träumt noch heute von seiner ersten, mit einer Nuss gekrönten Marzipan-Praline von Walter, die er in schlechten Zeiten einmal als ganz besondere Leckerei überreicht bekommen hatte, und die ein Leben lang seine Lieblingspraline bleiben sollte. An Unternehmens-Seite wirkt als

Witzige Werbesprüche à la Walter sollen in zeitgemäßer Form auch zukünftig Appetit auf die süßen Köstlichkeiten machen. Foto: Walter

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Gazette Charlottenburg  |  November 2020  |  11 zurückblicken kann, besteht inzwischen eine geschäftliche Kooperation. Rund 30 Walter-Mitarbeiter, von denen fast die Hälfte langjährige Kollegen der altehrwürdigen Berliner Schokoladenfirma sind, arbeiten derzeit in der Manufaktur mit Patisserie und Konditorei, multi-kulturell bereichert durch neu hinzugekommene Arbeitskräfte, darunter zwei Auszubildende mit Flucht-Hintergrund. Die Produktionsleitung hat mit seiner unverzichtbaren Fachkompetenz Carsten Sikora, der dem Traditionsunternehmen Walter seit Jahren familiär verbunden ist. Die leckeren Erzeugnisse der Produktion werden in Partner-Confiserien und in den vier Berliner Walter-Filialen angeboten: Am Teltower Damm 27 in Zehlendorf, im einstigen Firmengründungbezirk Tempelhof am Tempelhofer Damm  182-184, in Charlottenburg am Olivaer Platz 17 und in Mitte in der Brunnenstraße 13. Das Geschäft am Olivaer Platz sieht als älteste Filiale einer zeitgemäßen, aber behutsamen Renovierung entgegen. Im „Innovationszentrum“ in der Brunnenstraße werden neue Schokoladenrezepte ausprobiert, sollen – so Corona will – bald wieder Back- und Pralinenevents stattfinden.

„Der Tradition verbunden – der Qualität verpflichtet“ Alte Maikäfer-Schokoladenformen, Rezeptbücher und Werbetafeln aus Anfängen der Walter Confiserie sind die besonderen Schätze von Caroline Thiedig. Mit viel Humor und fröhlichen Werbetafeln warb Gründer Hugo  E. Walter einst für seine Schoko-Leckereien, annoncierte mit wit Mit Liebe gefertigt und eingepackt: Marzipanbrote für Weihnachten. zigen Sprüchen regelmäßig im Wochenblatt nach dem Motto: Wer Walter-Ware weise wählt, wird Walter weiter wünschen. Daran will die Geschäftsführung anknüpfen und den richtigen, hier und da witzigen Ton finden, der auch den jüngeren Kunden anspricht. – Waren es in den vergangenen Jahren doch eher ältere Stammkunden, die Walter-Produkte kauften. Neue zeitgemäße Verpackungen, spannende Filialen, die Jung und Alt zum Kaufen verführen: Schritt für Schritt sollen diese Veränderungen das in die Jahre gekommene Walter-Image aufpolieren und jüngeres Klientel ansprechen. Eines aber wird versichert: Beste Zutaten, höchste Walter-Qualität und handwerkliches Können bei der Produktion sollen erhalten bleiben und weiter ungebremsten Appetit auf die ganz besonderen Leckereien der Manufaktur machen. Denn gerade in Corona-Zeiten gönnt man sich gerne einen besonderen Genuss, und das nicht nur zur Weihnachtszeit: Da sind die Dominosteine, die es

in neun Sorten gibt, und die zu Deutschlands besten zählen. Für das sogenannte Lagerprodukt wird bereits im Frühjahr der Teig angesetzt. Mit Beginn der Weihnachts-Produktion, die bis kurz vor den Festtagen läuft, werden die Teigplatten dann gebacken, um später nach mehreren Zwischenschritten mit Gelee bestrichen – nach altbewährtem Rezept nicht zu süß – Schritt für Schritt ihrem (oft nur kurzem) Dasein als Dominostein zugeführt zu

Walter-Filiale am Olivaer Platz. � Foto: Walter werden. Und da sind die mandelreichen handeingepackten Marzipanbrote, das haselnussduftende Nougat oder die zartschmelzen den Champagner-Trüffel, raffinierten Pralinen, butterzarten Gebäckvariationen und Baumkuchen. 2001 war die Steglitzer Marke Faustmann-Gebäck von Walter gekauft worden und gehört bis heute zum Verkaufsschlager, auch wenn das Gebäck zukünftig unter dem Marken-Namen Walter laufen wird. Zusätzlich im Sortiment sind neuerdings auch leckere Törtchen, die, zu Kaffee oder Tee gereicht, manch Schleckermäulchen in höchste Entzückung versetzen. Wer einmal in die Produktion Einblick nehmen und erleben durfte, in wie liebevoller Hand- und Kleinarbeit da Trüffel über die „Igelgitter“ gerollt, Schokolade in großen Kesseln gerührt und besagte Dominosteine in mundgerechte Stücke geschnitten werden, der wird sich die Leckerei mit Hochachtung zwischen die Lippen schieben und nicht ohne Ehrfurcht vor der hohen handwerklichen Leistung der Walter-Mitarbeiter genüsslich auf der Zunge zergehen lassen. Und wem nun das Wasser im Mund zusammenläuft: Außer in den Walter-Filialen findet er dann auch beim diesjährigen erstmalig geplanten Walter-Weihnachts-Werksverkauf in den Produktionsräumen an der Wolframstraße  95-96 in 12105  Berlin-Tempelhof all die süßen Köstlichkeiten, vom witzig-historischen Walter-Adventskalender bis zu saftigen Nougat-Dominosteinen, weichen Riesen-Marzipankartoffeln und bunten knackfrischen Schokotalern. Der genaue Zeitpunkt des Werkverkaufs wird noch bekannt gegeben und ist von der aktuellen Corona-Lage abhängig. Näheres unter www.walter-confiserie.de . � Jacqueline Lorenz

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Foto: Johann Peter Kierzkowski /proDente e.V.

Implantate für mehr Lebensqualität

Festsitzender Zahnersatz kann für viele eine geeignete Therapie sein Implantate – ja oder nein? Vor allem Menschen in der zweiten Lebenshälfte sind bei diesem Thema oft verunsichert. „Eine Altersgrenze nach oben gibt es für die künstlichen Zahnwurzeln nicht“, sagt

dazu Professor Hans-Christoph Lauer, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Kuratoriums perfekter Zahnersatz (KpZ). Etwa eine Million Implantate werden jährlich in Deutschland ein Zahnersatz als sicherer und angenehmer“, erzählt Lauer. „Aber auch ein herausnehmbarer Zahnersatz kann mit Implantaten sicher und dauerhaft verankert werden“. Zahnimplantate gelten seit den Anzeige

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gesetzt, Tendenz steigend. Viele davon bei Älteren, denn diese sind wesentlich länger aktiv als frühere Generationen und achten dabei auf ihre Lebensqualität. „Die meisten empfinden festsitzenden

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Wissenswertes rund um Implantate wurden, bieten sich Implantate an – vorausgesetzt natürlich, die Parodontitis wurde erfolgreich behandelt. Das liegt daran, dass eine Parodontitis häufig das gesamte Gebiss befällt. Selbst Zähne, die noch fest wirken, sind möglicherweise bereits durch erheblichen Knochenverlust geschädigt. In diesem Fall wären die geschwächten Pfeilerzähne durch Kronen und brücken möglicherweise überlastet, was zum verlust dieser Zähne führen könnte.

Wer sich für ein Implantat entscheidet, bekommt eine künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt, welche als Halt für den Zahnersatz dient. Der überwiegende Teil der heutzutage eingesetzten Implantate besteht aus hochreinem Titan, ein geringer Anteil dagegen aus Keramik. Implantate stimulieren den Kieferknochen: bei brücken und Prothesen bildet sich der Kieferknochen mit der Zeit zurück: Ohne natürliche Zähne wird kein Druck in den Kiefer geleitet. Implantate stimulieren den Knochen mit Druckreizen und tragen zur Erhaltung des Kiefers bei. Kräftig zubeißen: Mit festverankertem Zahnersatz ist kräftiges Zubeißen möglich, auch die Aussprache ändert sich nicht. Das ist bei Prothesen oft anders, vor allem bei vollprothesen. Implantate – hilfreich bei Zahnverlust durch Parodontitis: Gerade wenn durch Parodontitis, also Entzündungen des Zahnbettes, Zähne verloren

Der Einsatz des Implantats erfolgt schrittweise: Am Anfang steht eine gründliche Untersuchung und Planung der Implantatposition. Stellt der Zahnarzt dabei Zahn- oder Zahnfleischerkrankungen fest, müssen diese zuerst behandelt werden und ausheilen, bevor die Implantation beginnen kann. Erst dann wird die künstliche Zahnwurzel eingesetzt. In den folgenden drei bis acht Monaten muss das Implantat einheilen und fest mit dem Kieferknochen verwachsen. Diesen Prozess kontrolliert der Zahnarzt regelmäßig. Zum Schluss werden das Verbindungsstück und die neue Zahnkrone oder Brücke eingesetzt. Grafik: proDente e.V.

Keramik als metallfreie Alternative zu Titan: Die überwiegende Mehrheit der künstlichen Zahnwurzeln wird aus Titan gefertigt. Dieser Werkstoff hat eine ausgezeichnete bioverträglichkeit, Allergien sind keine bekannt. Metallfreie Alternative sind Keramiken, die ebenfalls eine sehr gute verträglichkeit aufweisen. Ein Nachteil ist unter anderem deren geringere Elastizität und Festigkeit. Zudem liegen noch keine zuverlässigen wissenschaftlichen Langzeitergebnisse vor.

achtziger Jahren als wissenschaftlich anerkannte Therapie zur Zahnsanierung mit hohen Erfolgsraten: Ihre Haltbarkeit liegt nach einer fünfjährigen belastungsphase bei über 90 bis 95 Prozent. Dennoch gilt es einiges zu beachten, beispielsweise ist die Mundhygiene ein wichtiger Punkt. Lauer: „Die gründliche Pflege ist eine wesentliche voraussetzung, damit die künstlichen Zahnwurzeln lange halten. Dabei muss Richtung Zukunft gedacht werden: Sind beispielsweise Erkrankungen vorhanden, die die Pflege jetzt oder später einschränken könnten?“ Senioren, die an chronischen Erkrankungen leiden, schließen Implantate häufig aus. Doch auch bei Diabetes mellitus oder Osteoporose ist eine Therapie nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Empfehlenswert ist, mit dem Zahnarzt über die spezielle Situation zu sprechen. So ist in diesen Fällen beispielsweise wichtig, welche Medikamente eingenommen werden und in welcher Form. Tipp: „Am besten, der behandler erhält eine Auflistung aller Medikamente mit Datum der ersten verordnung und der Dosierung.“

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Gazette Charlottenburg & Wilmersdorf

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Gazette Charlottenburg  |  November 2020  |  15

Militär in der Zivilverwaltung? Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Ist der Einsatz der Bundeswehr im Gesundheitsamt alternativlos? In den folgenden Beiträgen nehmen die Fraktionen der BVV zu dem Thema Stellung.

SPD-Fraktion

Berlin

Wir sagen derzeit klar: Ja! Es gibt gute Gründe, die Bundeswehr aus inneren Angelegenheiten heraus zu halten. Zu oft wurde das Militär in der deutschen Geschichte zur Durchsetzung von staatlicher Gewalt – teilweise auch gegen politische Gegner – benutzt. Dies darf sich nicht wiederholen. Diese Regelung gilt jedoch nicht für einen Krisenund Katastrophenfall. So einen, wie wir ihn jetzt haben. Die Corona-Pandemie hat unser Gesundheitsamt an den Rand seiner Belastbarkeit gebracht. Bereits vor der Pandemie konnten viele Stellen im Gesundheitsamt nicht besetzt werden. Daher ist es gut, wenn die Bundeswehr jetzt aushilft. Uns als SPD-Fraktion ist es in dieser Situation wichtig, dass engagierte und fähige Menschen am Ende der Telefonleitung sitzen. Den Bürgerinnen und Bürgern muss schnell und effizient weitergeholfen werden können. Gerne auch von Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten. Wir sagen als SPD-Fraktion explizit Danke an jede und jeden, der in dieser Notsituation unserem Bezirk hilft. Alle Menschen, die tagtäglich gegen den Virus kämpfen, die Maske tragen oder Rücksicht nehmen. Und wir sagen auch Danke an die Bundeswehr für ihre Mithilfe im Gesundheitsamt bei der Bekämpfung dieser Pandemie. Dr. Ann-Kathrin Biewener

CDU-Fraktion Alternativen gibt es immer, die Frage ist, ob diese akzeptabel sind. Die Bundeswehr ist nicht wie die Überschrift suggeriert in einem militärischen Einsatz in unserem Bezirk unterwegs, sondern unterstützt das Gesundheitsamt des Bezirks bei der Bekämpfung einer Pandemie. Die Unterstützung der Bundeswehr entlastet Mitarbeiter, ermöglicht, dass Mitarbeiter durch die Entlastung an dieser Stelle andere für die Bürger wichtige Verwaltungsaufgaben weiterhin wahrnehmen können und hilft dabei, die Verbreitung von Covid-19 Impressum

einzudämmen. Die Alternativen wären eine noch höhere Belastung der bezirklichen Mitarbeiter, die Einschränkung von Dienstleistungen und im schlimmsten Fall noch mehr erkrankte Menschen. Für die CDU-Fraktion sind diese Alternativen nicht akzeptabel. Wir begrüßen die Unterstützung des Gesundheitsamtes durch die Bundeswehr ausdrücklich und bedanken uns für den Einsatz. Auch wenn es in das Weltbild linker Politiker nicht passt: Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee, die ihren Platz in der Mitte unserer Gesellschaft hat. Susanne Klose

B‘90/Grünen-Fraktion Ein kritischer Blick auf die Arbeit der Bundeswehr im Gesundheitsamt schadet nicht: das Grundgesetz hat dem Einsatz des Militärs im Inland enge Grenzen gesetzt. Aus Gründen. Erlaubt ist die Verwendung von Bundeswehr-Personal im Rahmen der Amtshilfe. Benötigt eine Behörde Unterstützung, kann sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben punktuell und ausnahmsweise die Hilfe der Streitkräfte in Anspruch nehmen. Wenn in der derzeitigen Corona-Lage also Soldat*innen im Gesundheitsamt ans Telefon gehen, ist das in Ordnung. Alternativlos ist es nicht, und die Verfassung gebietet auch, nach Alternativen zu suchen. Deshalb liegt Ministerin Kramp-Karrenbauer daneben mit ihrer Methode, Druck auf die Ämter auszuüben. Das Problem liegt woanders: nach jahrelangem Personalabbau ist der öffentliche Gesundheitsdienst ausgelaugt. Das Bezirksamt ist seit jeher nicht in der Lage, kurzfristige Einstellungen zu realisieren, und nicht imstande, mit zivilen Kräften angemessen auf eine Pandemie-Situation zu reagieren. Für einen grundlegenden Wechsel in der Personalpolitik fehlt es am Wollen und wohl auch am Können. So bleibt dem Bezirk dann doch keine Wahl – die Hilfe der Bundeswehr ist willkommen. Christoph Wapler

Gazette Charlottenburg ·  November Nr. 11/2020 ·  38. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in

Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg 1 235 Zeinen pro Fraktion & Friedenau.

Online-Ausgaben www.gazette-berlin.de

vorwort -Gazette Verbrauchermagazin GmbH 1234 Ruhlsdorfer Straße 95, Haus 42 · 14532 Stahnsdorf CDU 1055 ☎ 03329 / 645 15 70 Grüne 1200 Redaktion Karl-Heinz Christ ·  redaktion@gazette-berlin.de FDP 1241 Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 AfD 1197 Anzeigen Karin Keiser ·  ☎ 030 / 822 34 93 ·  anzeigen@gazette-berlin.de Linke 1247 Verlag SPD

Druck

Humburg Media Group · 28325 Bremen

Nächste Ausgabe Dezember Nr. 12/2020 Anzeigen-/Redaktionsschluss 16.11.2020 Erscheinung 03.12.2020

FDP-Fraktion In der Bekämpfung der Corona-Pandemie sind die Gesundheitsämter entscheidend. Sie beraten, testen und sprechen mit den Kontaktpersonen Erkrankter. Insbesondere dieses Zurückverfolgen und Warnen ist essentiell, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Doch ist diese Aufgabe mit einem enormen Personalaufwand verbunden. Kontaktdaten müssen ausfindig gemacht, Personen angerufen und beraten werden. Dabei helfen die regulären Beschäftigten der Ämter, Mitarbeiter aus anderen Teilen der Verwaltung, Studenten und eben auch die Bundeswehr. Doch während der Fokus aktuell auf dem Virus liegt, haben die Gesundheitsämter noch viele andere Aufgaben. Sie führen Einschulungsuntersuchungen durch, beraten Menschen mit Behinderung oder psychiatrischer Erkrankung und überwachen Hygienevorschriften. Diese Aufgaben mussten in den letzten Monaten zu oft zurückstehen, weil nicht genügend Personal vorhanden war. Ohne externe Hilfe wären sie kaum mehr möglich. Mitte Oktober waren fast 500 Soldaten in Berlin zur Hilfe in den Ämtern. Wer diese Unterstützung wie die Linke und Teile von SPD und Grünen aufgrund ideologischer Vorurteile aufgeben möchte, schwächt die Gesundheitsämter und die Bekämpfung des Virus. Das ist unverantwortlich. Pascal Tschörtner Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Fakt ist: Kann das Gesundheitsamt aufgrund von z. B. Personal- oder Gerätemangel seine Aufgaben ausnahmsweise nicht erfüllen, ersucht es um Amtshilfe gemäß Art. 35 I GG (z. B. Amtshilfe der Bundeswehr unterhalb der Einsatzschwelle, d.h. ohne Zwangs- und Eingriffsbefugnisse). Kein Zweifel! Die extremen Verordnungen führten zu einem Personalmangel, der nicht absehbar war. Im Grunde ist nun Gesundheitsstadtrat Wagner um so mehr verpflichtet, für eigenes (ziviles) Personal zu sorgen. Amtshilfe der Bundeswehr darf nur die Ausnahme sein. Eine andere Grundsatzfrage ist jedoch zu stellen:

Sind die verordneten Corona-Maßnahmen tatsächlich „alternativlos“? Das ist zu bezweifeln. Nicht ins Verhältnis gesetzte Grenzwerte verzerren die Faktenlage: PCR positiv ist nicht gleich infiziert, infiziert nicht krank/ansteckend, krank nicht hospitalisiert und hospitalisiert nicht gleich tot. Das Gesundheitssystem war nie auch nur ansatzweise überlastet. Die Letalität des Virus liegt bei maximal 0,5 – 1 % der Infizierten (Grippe ca. 0,1 – 0,2 %), der Altersmedian bei 85. Der Blick ist daher (auch aus rechtsstaatlichen Gründen!) weg von den Gesunden auf die Risikogruppen zu richten. Jan von Ertzdorff-Kupffer

Linksfraktion Nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie traten Soldat*innen der Bundeswehr auch im Gesundheitsamt von Charlottenburg-Wilmersdorf ihren Dienst an. Zweifelsohne ist dieser Einsatz ein Beitrag zur Eindämmung des Corona-Virus. Außer Frage steht ebenso, dass Soldat*innen unerlässliche Helfer*innen sind, wenn das Infektionsgeschehen droht, nicht länger beherrschbar zu sein. Doch zeigt das Beispiel Friedrichshain-Kreuzberg, dass es Alternativen zum Einsatz von Militär in der Zivilverwaltung gibt. Der Bezirk beschäftigte für die Nachverfolgung von Infektionsketten schon früh freiwillige Helfer*innen und gab vor allem Studierenden eine Perspektive, nachdem viele Studi-Jobs und Existenzgrundlagen plötzlich wegbrachen. Sie unterstützen die Arbeit der Ämter über die Dauer der Pandemie, während die Einsatzkräfte der Bundeswehr ausgewechselt werden, kaum dass sie eingearbeitet sind. Im Bezirk Mitte gelingt die Nachverfolgung von Coronavirus-Infizierten im Vergleich nur schleppend, trotz der meisten Soldat*innen im Einsatz. Das Beispiel belegt, dass die Bundeswehr eine Unterstützung in der Krise, nicht aber eine Lösung für das Problem des jahrelangen Personalmangels sein kann. Dieser erfordert nachhaltige Konzepte statt Notlösungen. Annetta Juckel

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