Gazette Charlottenburg - September 2019

Gazette für Charlottenburg und Westend

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GAZETTE VERBRAUCHERMAGAZIN

September 2019

Charlottenburg Wieder Spitze Charlottenburger Trinitatiskirche erhielt ihr Turmkreuz zurück

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Wieder Spitze Charlottenburger Trinitatiskirche erhielt ihr Turmkreuz zurück Fast 16  Monate war die Trinitatiskirche auf dem Charlottenburger Karl-August-Platz einige Meter kleiner als sonst: Ein riesiger Kran hatte ihr im April 2018 das Turmkreuz abgenommen, da sowohl die in die Jahre gekommene Befestigung als auch das Kreuz selbst dringend saniert werden mussten. Dank großzügiger Spenden konnte das vor dem 1.  Weltkrieg geschmiedete dreidimensionale Turmkreuz innerhalb eines Jahres aufgearbeitet werden. Am 15. August ist es an seinen prominenten Platz zurückgekehrt. In rund 85 Metern Höhe haben Mitarbeiter einer Spezialfirma zunächst die komplette Befestigung erneuert, ehe sie das Kreuz wieder in die Turmspitze einsetzten und einen Blitzschutz installierten. Da sie das Material aus einer am Kran hängenden Gondel heraus montierten, waren die Arbeiten nur bei gutem

Traditionell wird eine Zeitkapsel mit zeitgenössischen Dokumenten in der Kirchturmspitze hinterlegt. � Fotos: Olaf Finke

Wetter und wenig Wind möglich. Mit der Wiedereinweihung des Turmkreuzes ist auch die umfangreiche Dachsanierung der 121 Jahre alten Kirche abgeschlossen. Den Großteil der Restaurie rungskosten für das Turmkreuz in Höhe von rund 40.000  Euro konnte die Trinitatis-Kirchengemeinde aus Spenden finanzieren. Mit einem Festgottesdienst zur Wiedereinweihung des Kreu zes am 25.  August und einem anschließenden Kaffeetrinken bedankt sich die Gemeinde bei allen Spendern. Die Evangelische Trinitatiskirche wurde 1898 geweiht. Die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg überstanden lediglich ihr Turm und die äußeren Mauern weitgehend unbeschadet. Ab 1951 wurde die Trinitatiskirche wieder aufgebaut und 1953 erneut geweiht.

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WORT DES BEZIRKSBÜRGERMEISTERS

Gazette Wilmersdorf | 92019  |  3 2019 | 3 Gazette Charlottenburg  |  September

Liebe Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf!

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Ich lade Sie nach einjähriger Pau60-jähriges Jubiläum und se herzlich ein zu unserem Be20 Jahre Patenschaft zirksfest! Künftig werden wir ein „Fest der Vielfalt“ feiern, das am Ich besuche am Samstag, dem Wochenende vom 13. – 15. Sep- 14.  September, um 12  Uhr am tember auf dem Prager Platz Schloss Charlottenburg die Feistattfindet. Unsere City erlichkeiten anlässlich West ist in besonderer des 60-jährigen JubiläWeise durch eine große ums der 5.  Kompanie Vielfalt und Kreativität des Wachbataillons geprägt. Dies soll auch beim Bundesministebei diesem Fest sichtrium der Verteidigung. bar werden. Ich werde Ich beglückwünsche gemeinsam mit der Vorden Kompaniechef Masteherin der BVV Anne- Reinhard Naumann jor Nestler und seine gret Hansen am Freitag, Soldatinnen und Soldadem 13. September, um 16 Uhr ten sowie die offiziellen Vertreter das Fest eröffnen. Wir freuen uns des Wachbataillons sehr herzlich. auf Ihr Kommen, gerne auch in Ich wünsche der 5. Kompanie für Verbindung mit dem Kiezspa- die Zukunft alles erdenklich Gute. ziergang! Nähere Informationen Grundlage unserer Patenschaft und das ausführliche Programm als Bezirk zu dieser Kompanie, finden Sie in dieser Gazette. die im August vor 20  Jahren in Wilmersdorf begründet wurde, Erneut Fair-Trade-Town ist der Verfassungsauftrag als Charlottenburg-Wilmersdorf ist Parlamentsarmee. In den 20 Jahseit dem 9.  Juni 2011 Faitrade ren seit Bestehen der Patenschaft Town. Dieses Zertifikat wur- wurde der Bezirk immer wieder de nach eingehender Prüfung durch die Kompanie unterstützt, durch TransFair e. V. soeben um sei es bei verschiedenen Gedenkweitere vier Jahre verlängert. tagen, sei es mit Unterstützung Die neue Urkunde wird im Rah- bei den Aufräumarbeiten nach men der Eröffnung des Festes schweren Sturmschäden oder der Vielfalt uns überreicht wer- durch den gemeinsamen Verden. Ich freue mich, dass unser kauf von Erbsensuppe mit der Bezirk auch in Zukunft als Vor- Reservistenkameradschaft RK bild für andere dabei sein wird. 04 bei unserem jährlich stattgeMein ausdrücklicher Dank gilt fundenen Straßenfest „Fest der vor allem Judith Siller und ihrem Nationen“ am Prager Platz und Team engagierter Menschen dessen Erlös in voller Höhe einem vom Weltladen A Janela, die sich guten Zweck in unserem Bezirk seit Jahren ehrenamtlich uner- zu Gute kam. Aber es geht bei müdlich für Fairtrade in unserem dieser Patenschaft nicht nur um Bezirk einsetzen. Am Sonntag, protokollarische Ereignisse und dem 15. September, gibt es von tatkräftigen Einsatz, sondern es 11  Uhr bis 13  Uhr ein Faitrade geht vor allem auch darum, dass Frühstück auf dem Prager Platz wir die Soldaten und Soldatin– See you?! nen der Bundeswehr als Teil un Druck- und Kopiertechnik Telefon und Telefonanlagen Computer und Netzwerktechnik Bürodrehstühle und Kinderstühle Büro-, Computer- und Schülermöbel Regale für Keller, Lager und Wohnbereich

serer demokratisch verfassten Gesellschaft erleben und ihnen mit Respekt und Wertschätzung begegnen.

Kiezspaziergang Der 213. Kiezspaziergang findet am Samstag, dem 14.  September, wie immer um 14 Uhr statt und führt uns diesmal in den Wilmersdorfer Süden. Treffpunkt ist am Kino am Bundesplatz, Bun Kino am Bundesplatz, Start des Kiezspaziergangs. desplatz 14 (U-/S-Bahnhof Bundesplatz: U9, S41, S42, S46). Vom Treffpunkt geht es durch einen Teil Wilmersdorfs und an einer Ecke Schönebergs vorbei, wo das Gebäude des Deutschlandradios Kultur steht. Dann wird der Volkspark Wilmersdorf gequert, um in die Babelsberger Straße zu gelangen. Dort befinden sich sowohl die internationale Schule Wangari Maathai als auch ein Ableger der Hochschule für Wirtschaft und Recht. Krönender Abschluss ist das „Fest der Vielfalt” auf dem Prager Platz. Informationen über die bisherigen Kiezspaziergänge finden Sie im Internet unter www. kiezspaziergaenge.de.

„Tag der offenen Tür“ im Gesundheitsamt Am Samstag, dem 28.  September von 11 bis 15 Uhr findet der „Tag der offenen Tür“ beim Ge sundheitsamt des Bezirkes am Hohenzollerndamm  177 statt, zu dem Sie Gesundheitsstadtrat Detlef Wagner und mein Stellvertreter Arne Herz begrüßen werden. Nach dem Motto: „Ein Gesundheitsamt zum Anfassen“ stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ihre vielseitigen Angebote zum Ausprobieren und Mitmachen vor, halten dazu kurze Impulsvorträge und informieren auf Nachfrage über vertiefende Aspekte. Was hat Bilderbuchkino mit Gesundheit zu tun? Kann man „Spielen-Lernen“? Sind gesunde Zähne Glücksache? Wie kann „Gesundes Essen für unsere Kleinen“ aussehen? Was ist alles mit der UV-Lampe auf gewaschenen Händen zu sehen? Die Teddy-Klinik – Bitte einen Teddy und den Impfpass mitbringen! Wie verändert Alkohol meine Wahrnehmung? Was ist, wenn der Vater dement wird, der Sohn Stimmen hört, der Nachbar nachts an die Heizung klopft und die Frau an Krebs erkrankt ist? Alte Mythen und neue Erkenntnisse zu HIV und sexuell übertragbaren Krankheiten, unverändert aktuell! Zu all diesen Fragen und Themen erhalten Sie Einblicke und Informationen von unserem engagierten Fachpersonal.   Für Ihre Anregungen, Lob und Kritik bin ich für Sie erreichbar unter naumann@charlottenburgwilmersdorf.de.   Herzlich grüßt Sie Ihr     Reinhard Naumann

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Herbstzauber in Westend Stadtteilfest und Kunsthandwerkermarkt am 14. und 15. September 2019 Im September wird die Preußenallee in Charlottenburg-Westend zur Kulturmeile. Beim „Herbstzauber in Westend“ gibt es ein vielseitiges Bühnenprogramm mit dem Comedian Sammy Tavalis, der an beiden Tagen ab 15 Uhr auf der Bühne steht. Ein Highlight ist die

bis 22 Uhr versetzen EB Davis & the Superband mit ihrem „Good Time Blues“ das Publikum in eine schummrige Bar in Chicago. Der Sonntag startet von 12 bis 13 Uhr mit der Bigband der Musikschule Spandau. Um 15 Uhr folgt Sammy Tavalis. Den Abschluss bilden More Town Soul, die um 17  Uhr starten. Die 10-köpfige Berliner Band hat sich dem Soul aus den großen Zeiten der Wilson Picketts, Aretha Franklins und James Browns verschrieben. Mit tollen Soul-Stimmen und fetzigen Bläsersetzen sorgen sie für Party-Stimmung in Westend.

Verzaubernde Straßenkunst Training für die Lachmuskeln mit Sammy Tavalis. Musik von Ulli & die Grauen Zellen mit dem bekannten RBB-Reporter und Abendschau-Moderator Ulli Zelle. Die Band spielt am Samstag ab 16  Uhr. Samstag von 19

Ein bekannter Gast in Westend: Aus Frankreich kommt Gilbert, le Saltimbanque de Paradis, einer der letzten Vertreter jener fast ausgestorbenen Spezies von Artisten, die mit ihren sensationellen und auch kuriosen Darbietungen auf der Straße das Publikum

in ihren Bann zogen. Er fasziniert das Publikum mit Zaubertricks und komischen Nummern, begleitet von der kleinen imaginären Flohdame Fifine, die mit waghalsigem Salto von einem hohen Turm ins Wasserbecken springt. Und niemand speit so großartige Feuerfontänen!

Buntes Kinderprogramm Alle kleinen Besucher unter Schwertmaß werden von Luginsland und seinen verzaubernden Märchen und märchenhaftem Zaubern begeistert sein. Das Kinderprogramm findet Samstag und Sonntag den ganzen Tag statt. Und schon traditionell verwandelt sich die Preußenallee in eine lebendige Kunstmeile. Töpfer, Maler, Mode- und Schmuckdesigner stellen hier ihre Produkte aus, lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und verkaufen ihre selbst gefertigten Kunst-Stü Gilbert fasziniert mit Straßenkunst. � Fotos: Family and Friends e. V. cke an Ort und Stelle. Genau das Richtige, um sich rundherum auszustatten, denn ob praktisch-schön, überraschend-edel oder überflüssig-genial – sie haben immer eines gemeinsam: sie sind originell – und – original! Der Herbstzauber findet am Samstag, 14. September von 12 bis 23 Uhr und am Sonntag, den 15. September von 11 bis 20 Uhr statt. Preußenallee, 14052 Berlin. Der Eintritt ist frei.

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Ausstellung Pablo Picasso x Thomas Scheibitz „Zeichen Bühne Lexikon“ im Museum Berggruen Kaum ein zeitgenössischer Künstler arbeitet so vielschichtig mit Versatzstücken und Referenzen, die aus dem Alltag und aus dem Fundus der Kunstgeschichte gleichermaßen stammen, wie Thomas Scheibitz (geb. 1968 in Radeberg bei Dresden). Seine dichten, oft leuchtend-farbigen Gemälde und seine schemenhaft, oft puristisch angelegten Skulpturen lassen sich als freie Realitäts-Montagen verstehen. Sie zeigen sich als komplexe Bildoder Objektspeicher, in denen sich die visuelle Lebenskultur eingeschrieben hat, vom Künstler formal jeweils stark verdichtet. Unverkennbar ist der Einfluss von Pablo Picasso und dem Kubismus. „Von allen großen Ismen des 20. Jahrhunderts“, erklärt Scheibitz, „ist der Kubismus am radikalsten, am prägendsten geblieben.“

eine sehr ähnliche künstlerische Haltung. Beide Künstler begreifen ihre Arbeit als offenen Prozess, der unablässig zu neuen Varianten und Aktualisierungen der bereits gefundenen Lösungen führt. Nichts bleibt hier statisch. Beide Künstler halten zugleich an der grundsätzlichen Idee von Bild und Skulptur fest.

Ein Parcours durch das Museum

Ähnliche künstlerische Haltung Das Museum Berggruen, das der Kunst Picassos und seiner Zeit gewidmet ist, schlägt mit dieser Ausstellung einen Bogen von der Klassischen Moderne in die Kunst der Gegenwart. Anhand von circa 45 Werken jeweils zeigt sich, dass Picasso und Scheibitz zwar nicht die gleichen Motive verbinden, jedoch

Masterplan von Thomas Scheibitz, 2016, Öl, Vinyl, Pigmentmarker und Sprühfarbe auf Leinwand, 260 x 180 cm � © Thomas Scheibitz / VG Bild-Kunst, Bonn, 2019, Foto: Gunter Lepkowski

Die ist Ausstellung ist als direkte Gegenüberstellung von „Picasso“ und „Scheibitz“ angelegt, als offener Parcours durch das Museum Berggruen. Die Unterschiede des unterschwellig jeweils mitreflektierten Lebensalltags – dem alten Paris und dem heutigen Berlin – könnten kaum größer sein. Umso markanter sind die formalen und inhaltlichen Parallelen, das jeweilige Ringen um Glaubwürdigkeit oder Gültigkeit – angesichts einer (bereits zu Picassos Zeiten) brüchigen, instabilen Welt. Die Ausstellung ist vom 14. September 2019 bis 2. Februar 2020 zu sehen. Museum Berggruen, Schloßstraße  1, 14059  Berlin. Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa und So 11 – 18 Uhr.

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Drei Frauen aus Westend Weltumfliegerin, Schauspielerin und Künstlerin im Widerstand Die Liste prominenter ehemaliger und aktueller Bewohner in Westend ist lang. Unter den zahlreichen Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern, die hier lebten, sind auch zahlreiche Frauen. Darunter die Pilotin Elly Beinhorn, die Schauspielerin Anny Ondra, die am Sachsenplatz  12 (heute Brixplatz) wohnte und Oda Schottmüller, die von den Nazis enthauptet wurde.

Weltumfliegerin Elly Beinhorn Die Sehnsucht nach dem Fliegen hatte Elly Beinhorn laut ihrer Biografie bereits in ihrer Kindheit, die sie in Hannover verbrachte. Sie empfand die Stadt als eng und litt unter dem Status als Einzelkind. 1928 verließ sie Hannover und ging nach Berlin, um gegen alle Widerstände eine Flugausbildung zu beginnen. Der Hannoversche Aeroclub hatte die Ausbildung einer Frau abgelehnt, Berlin gab ihr eine Chance.

Elly Beinhorn mit ihrem Flugzeug 1952 am Flughafen Helsinki-Malmi.�

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Gazette Charlottenburg  |  September 2019  |  7 1929 war sie ausgebildete Pilotin und kaufte ihr erstes Flugzeug. Die Raten zahlte sie nach und nach ab. Als mutige Kunstfliegerin machte Elly Beinhorn sich einen Namen und konnte so bald von der Fliegerei leben. Bei einem Flug von Berlin nach Rom kam eine Notlandung in den Alpen dazwischen. Die junge Fliegerin kam in die Schlagzeilen und lernte darüber eine andere Pilotin kennen. Diese hatte zwar kein eigenes Flugzeug, aber einen Sponsor. Die beiden Frauen begannen eine Zusammenarbeit. Doch die Kunstfliegerei genügte Elly Beinhorn auf Dauer nicht. Sie wollte Langstreckenflüge. Bei ihrem ersten Afrikaflug wurde sie von der B.Z. am Mittag unterstützt. Das nächste große Projekt war ihr Alleinflug um die Welt, der am 4. Dezember 1931 begann. Nach einer abenteuerlichen Reise, die sie in dem Buch „Ein Mädchen fliegt um die Welt“ beschreibt, traf sie im Juli 1932 wieder in Berlin ein. Viele weitere Flüge folgten. Im September 1935 lernte sie den Rennfahrer Bernd Rosemeyer kennen. 1936 heirateten sie. Elly flog ihn zu einem Rennen nach Südafrika.

Auch Bernd Rosemeyer begann zu fliegen. Die Ehe dauerte noch nicht einmal zwei Jahre – Bernd Rosemeyer starb im Januar 1938 bei einem Rekordversuch auf dem Nürburgring. Der gemeinsame Sohn war gerade zwei Monate alt. Sie verarbeitete den Tod ihres Ehemanns in einem weiteren Buch: „Mein Mann, der Rennfahrer“. Das Fliegen half ihr, die schwere Zeit zu überstehen. Ihr zweiter Mann war Karl Wittmann, ein Industriekaufmann. Sie heiratete ihn 1941 und sie lebten gemeinsam in der Bayernallee 10. Als die Bombardierung Berlins begann, verließ sie mit ihren mittlerweile zwei Kindern die Stadt. Sie hatten verschiedene Quartiere und lebten schließlich in Trossingen, in Baden-Württemberg. Nach Kriegsende war das Fliegen für deutsche Bürger zunächst verboten. Elly Beinhorn ernährte sich und ihre Kinder – von ihrem Mann hatte sie sich getrennt – durch Vortragsreisen. Nachdem das Fliegen wieder erlaubt war, nahm sie erneut an Kunstflügen teil. Elly Beinhorn wurde 100 Jahre alt und durfte an ihrem 100. Geburtstag dank der Vereinigung Deutscher Pilotin nen noch einmal in ein Flugzeug steigen, um das Alpenvorland von oben zu sehen.

Anny Ondra – die Schauspielerin Die deutsch-tschechische Schauspielerin erblickte Anfang des 20.  Jahrhunderts in Tárnow das Licht der Welt. Heute gehört Tárnow zu Polen, damals war es Teil von Österreich-Ungarn. Die junge Anny wuchs in Prag auf und kam

Anny Ondra schon mit 16 Jahren zur Schauspielerei. Anfangs war ihr die Rolle des quirligen Teenagers auf den Leib geschneidert, später entwickelte sie sich zur bekanntesten Komikerin im tschechischen Film. Auch in Deutschland flogen

ihr die Herzen zu und sie war in vielen Hauptrollen zu sehen. Ein berühmter Regisseur mit dem sie zusammenarbeitete war Alfred Hitchcock. In seinem Film „Erpressung“ stellte sie eine Mörderin dar – ein Novum bei Hitchcocks Filmen. Der Film hatte zwei weitere Besonderheiten – er war der erste englische Tonfilm und der erste synchronisierte Film. Da Anny Ondras nur wenig Englisch sprach, bewegte sie nur die Lippen, während eine englische Schauspielerin zeitgleich den Text sprach. 1933 heiratete sie einen bekannten Sportler: den Boxer Max Schmeling. Gemeinsam mit ihm spielte sie in dem 1935 gedrehten Film „Knock-Out“. In der Nachkriegszeit spielte sie nur noch in einem Film eine Hauptrolle, dem Operettenfilm „Schön muss man sein“ von 1951. Das letzte Mal war sie 1957 mit einem Auftritt in dem Film „Die Züricher Verlobung“ zu sehen, bevor sie sich ins Private zurückzog.

Oda Schottmüller, eine Künstlerin im Widerstand Die Enkelin des Historikers Waldemar Konrad Schottmüller – nach

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Oda Schottmüller ihm ist die Schottmüllerstraße in Lichterfelde benannt – lebte in der Reichsstraße 106. 1905 in Posen geboren, absolvierte sie zunächst eine Ausbildung im Kunsthandwerk, daran schloss sich eine Tanzausbildung in Berlin an. Parallel zum Tanz durchlief die vielseitig interessierte Künstlerin die Bildhauerklasse im Verein Berliner Künstlerinnen. Später verband sie beide Richtungen indem sie selbst angefertigte Masken während ihrer Tanzauftritte trug. Im National Stolperstein für Oda Schottmüller an der Reichsstraße 106.

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Atelier für

sozialismus kam sie in Kontakt mit Widerstandskämpfern. Da sie durch ihre künstlerische Tätigkeit viel in Deutschland und im Ausland reiste, nutzte sie alle Möglichkeiten, um Unterlagen der Widerstandsbewegung Rote Kapelle zu überbringen. Ihre Wohnung wurde zum Drucken von Flugblättern genutzt. 1942 verhaftete man die Künstlerin. Sie wurde wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und am 5. August 1943 in Plötzensee enthauptet. Vor ihrer früheren Wohnung in der Reichsstraße 106 liegt heute ein Stolperstein für die mutige Künstlerin.

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Von Alt-Charlottenburg zur Autobahnüberbauung Tag des offenen Denkmals mit abwechslungsreichem Programm Seit 26  Jahren gibt es im Spätsommer die Möglichkeit, Denkmäler zu entdecken und an Führungen teilzunehmen. Hier stellen wir Ihnen einige Programmpunkte aus Charlottenburg-Wilmersdorf vor: Eine hochinteressante Ausstellung über die Geschichte Charlottenburgs erwartet die Besucher in der Wilmersdorfer Straße 18: Am 7. und 8. September von 13 bis 18 Uhr kann die Ausstellung „Alt-Charlottenburg – wie haste dir verändert (1698-1888)“ besichtigt werden. Wilmersdorfer Straße 18, 10585 Berlin. Orientalische Träume in Wilmersdorf: Die Ahmadiyya Lahore Moschee ist die älteste erhaltene Moschee Deutschlands. Sie wurde in den 1920er-Jahren erbaut. Sie bietet Raum für 400 Gläubige und steht heute unter Denkmalschutz. Führungen am 7. und 8. September um 11, 12, 13, 14, 15 und 16 Uhr. Brienner Straße 7-8, 10713 Berlin. Ein Modell für die Zukunft? Die Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße wurde bereits 1980 fertiggestellt und beherbergt mehr als 1700 Wohnungen. Bei den Bewohnern erfreut sich die Schlange großer Beliebtheit. Im Rahmen von Führungen werden Planungs- und Entstehungsgeschichte sowie

technische Herausforderungen des größten zusammenhängenden, durchgängig begehbaren Wohnkomplexes Europas erklärt. 7. und 8. September. Führungen um 10.30, 11, 13 und 13.30  Uhr. Treffpunkt an der Unterführung zum REWE-Parkplatz, Wiesbadener Straße 50. Anmeldung erforderlich per E-Mail: juliane. donath@degewo.de Einst ein Rangierbahnhof, künftig ein Park? Der Rangierbahnhof Charlottenburg war von 1882 bis 1945 in Betrieb. Heute erinnern mit Arbeitshäusern, Gleisen und Pressböcken nur noch Reste an diese Zeit. Hier soll der Westkreuzpark entstehen. 7. und 8. September, 15 Uhr: Führung „Denkmalrückbau oder Entwicklung des Areals zu einer Parklandschaft“. Treffpunkt: Eingang Bahnlandwirtschaft, Rönnestraße 25. Festes Schuhwerk erforderlich. Wohnort der Wohlhabenden: Bei der Führung durch die Villenkolonie Grunewald geht es um die berühmten Bewohner und ihre Villen. Das Leben und Schicksal von Alfred Kerr, Walther Rathenau, Lion Feuchtwanger und weiterer Prominenter werden vorgestellt. Führung am 7. und 8. September um 11 Uhr, Anmeldung bei Annette Wodinski, E-Mail petra.fritsche@ freenet.de

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Das 1943 zerstörte Gotteshaus blieb als Mahnmal gegen den Krieg stehen. Direkt nebenan steht seit den 1960er-Jahren eine moderne Kirche nach dem Entwurf des Architekten Egon Eiermann. Am Tag des offenen Denkmals können Sie die alte und neue Kirche erkunden. Öffnungszeiten am 7. September: 10 bis 22 Uhr. Von 13 bis 21 Uhr stündlich unterschiedliche Führungen. Öffnungszeiten am 8. September: 12 bis 17.30 Uhr. Von 12 bis 16 Uhr stündlich unterschiedliche Führungen. PsalmTon-Gottesdienst um 18 Uhr, Orgelführung in der neuen Kirche: 13.15 Uhr. An der Düsseldorfer Straße steht ein interessantes Ensemble: ein Miethaus mit Tiefgarage, Werkstatt, Autosalon und Tankstelle, das von 1925 bis 1927 errichtet wurde. Der Gebäudekomplex unterstreicht den Weg in Richtung individueller Mobilität, während die kleinen Wohnungen auf die schwierige sozio-ökonomische Situation jener Zeit hindeuten. Geöffnet am 7. und 8. September, 12 Uhr, Anmeldung bis 5. September erforderlich unter lisa.a.schmitz@ gmx.de. Treffpunkt: Uhlandstraße/Düsseldorfer Straße. Das gesamte Programm finden Sie unter www.tag-des-offenen-denkmals.de

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Ladenöffungszeiten und Spätis im Bezirk Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) diskutiert Sonntags noch schnell ein Bier oder etwas Süßes kaufen? Für die Einen sind Spätis praktische Ergänzungen, für die Anderen sind sie überflüssig. Auch die Meinungen der BVV-Fraktionen gehen auseinander. In den folgenden Beiträgen nehmen sie zu diesem Thema Stellung. Berlin

SPD-Fraktion

Spätis sind oft Bestandteil eines lebendigen Kiezes - als Treffpunkt oder feste Größe in der Spontanversorgung. Es ist deshalb ein nachvollziehbarer Wunsch, Spätis auch Sonntagsöffnungen zu ermöglichen. Und im ersten Moment klingt es gut: Ladenbesitzer können am oft umsatzstärksten Tag öffnen und Kund*innen können einkaufen gehen. Doch es ist komplexer, auch weil es für Spätis keine einheitliche Definition gibt, sowie Art und Umfang des Verkaufs stark variieren. Verschiedene Herangehensweisen, wie zum Beispiel, Ladengröße, Sortiment oder der alleinige Verkauf durch Inhaber*innen, führen bei näherer Betrachtung nur zu weiteren Fragen. Diese Fragen müssen aus unserer Sicht vorher geklärt werden - und auch ob es sinnvoll und notwendig ist, den Spätis mit einer Sonntagsöffnung einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Einzelhandel zu verschaffen. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass Berlin bereits das liberalste Ladenöffnungsgesetz aller Bundesländer hat: Montags bis samstags dürfen Geschäfte rund um die Uhr öffnen. Zudem gibt es mehrere verkaufsoffene Sonntage. Eine grundsätzliche Ausweitung der Ladenöffnungszeiten für den Einzelhandel, so wie es die FDP auf Landesebene zuletzt gefordert hat, lehnen wir dagegen ab. Alexander Sempf

CDU-Fraktion Sonntag – der Ruhetag. Als CDU-Fraktion stimmen wir dem zu. Nicht nur aus Sicht des Grundgesetzes, sondern auch aus Sicht unserer christlichen Werte. Und doch gehören „Spätis“ zu Berlin – auch am Sonntag. Sie sind nicht nur Anlaufstelle für Touristen, sondern mittlerweile zentraler Bestandteil der Berliner Kieze. Selbstverständlich kann man in Zeiten, wo Super Vorwort SPD CDU Grüne FDP AfD Linke

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märkte bis tief in die Nacht geöffnet haben, seine Wocheneinkäufe flexibel erledigen. Allerdings darf man auch nicht verkennen, dass viele Mitbürger in Wohngebieten auf die Versorgung durch Spätis angewiesen sind. Ein vernünftiger Kompromiss wäre eine inhabergeführte Öffnung. Wenn die Chefin oder der Chef am Sonntag öffnen und arbeiten will, wieso sollte man ihnen diese freie Entscheidung verbieten? Das Land Berlin könnte das Ladenöffnungsgesetz dementsprechend anpassen. Und natürlich ist dabei auch Augenmaß gefragt. Wir brauchen keine Party-Spätis oder Tankstellen, die zu Supermärkten mutieren. An Gesetze muss man sich halten. Aber Gesetze kann man auch klug ändern. Doch die linke Arbeitssenatorin interessiert das alles nicht. Das ist eindeutig ein schwerer Schlag gegen den Einzelhandel und die Berliner Kiezkultur. Simon Hertel

B‘90/Grünen-Fraktion Sonntage haben „als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ Verfassungsrang. Und Ladenöffnungszeiten sind für den Schutz von Arbeitnehmer*innen wichtig. Der oft belächelte Schulterschluss von Kirchen und Gewerkschaften hat also einen ernsten Hintergrund. Freilich: für die Spätis, meist inhabergeführte Läden, geht es bei der Sonntagöffnung um die Existenz. Da ist nur der Verkauf von „Reiseartikeln“ erlaubt, erklärt das Bezirksamt, und fahndet regelmäßig und personalintensiv nach Toast, Zucker und Kaffeepulver. Am Ende bekommt es vor Gericht recht und gewonnen hat doch niemand. Die Läden sind Institutionen im Kiez und aus dem Leben der Berliner*innen nicht mehr wegzudenken. Wir Grüne haben deshalb einen Dialog über die Zukunft der Spätis begonnen - mit den Besitzer*ìnnen, den Kund*innen und der Anwohnerschaft, über eine Anpassung der Regelungen und die Möglichkeiten der Läden selbst, Bußgelder zu vermeiden und ihre Existenzgrundlage zu sichern. Den Weg wollen wir weitergehen. Wir werden aber auch denen in den Arm fallen, die bei der Gelegenheit den Sonntag gleich ganz schleifen wollen. Wer Freiheit

mit Konsum rund-um-die-Uhr verwechselt, sollte es doch nochmal mit der „seelischen Erhebung“ versuchen. Christoph Wapler

FDP-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf ist besonders engagiert darin, zu verhindern, dass Menschen am Sonntag sich unkompliziert fehlende Lebensmittel kaufen können. Von 2017 zu 2018 hat sich die Zahl der geschriebenen Anzeigen mehr als verdoppelt. In keinem anderen Berliner Bezirk wurden höhere Bußgelder verhängt. Die Frage ist nur, wem hilft diese Verbotskeule? Die Inhaber der Geschäfte stehen oft selbst hinter dem Tresen. Ihnen fehlt das Einkommen, wenn sie nicht öffnen dürfen. Sie profitieren also nicht von solchen Verboten. Genauso wenig hilft es den Menschen in unserem Bezirk. Ihnen wird nur ein Stück Freiheit und Kiezkultur genommen. Manche sagen, dass es doch genügend Zeit an anderen Wochentagen gäbe, um einkaufen zu gehen. Doch es ist eben nicht der Wocheneinkauf, der im Späti erfolgt, sondern die vergessene Zutat oder der spontane Getränkewunsch. Es kann zudem niemand verstehen, wieso Tankstellen oder Geschäfte an Bahnhöfen sonntags geöffnet sein dürfen, der Späti gegenüber jedoch nicht. Verbote, die niemanden nützen, sollten abgeschafft werden. Passen wir die Regeln dem Leben an. Die FDP-Fraktion setzt sich deshalb dafür ein, dass Spätis selbstverständlich auch am Sonntag öffnen dürfen. Pascal Tschörtner Alternative für

Deutschland

AfD-Fraktion

Das Bundesverfassungsgericht hat 2009 in der Sonntagsruhe eine wesentliche Grundlage für die Erholungsmöglichkeiten der Menschen und für ein soziales Zusammenleben gesehen und festgestellt, dass ein wirtschaftliches Umsatzinteresse wie auch ein „Shopping-Interesse“ für Ausnahmen nicht ausreichen. Das Bundesverwaltungsgericht hat 2014 festgestellt, dass der Arbeitnehmerschutz Vorrang genießt, wenn Sonntagsarbeit vermieden werden kann. Daher sehen die Ladenöffnungsgesetze Ausnahmeregelungen (z. B. für Apotheken, Zeitungskioske,

Tankstellen, Warenautomaten, Bahnhöfe) und aus besonderen Anlässen vor. Darüber hinaus darf bei Rettungsdiensten, bei Feuerwehr und Polizei, in der medizinischen Versorgung, bei Energieversorgern und der Mobilität, z. B. bei Bussen und Bahnen sowie im Luftverkehr, an Sonn- und Feiertagen gearbeitet werden, ebenso im Hotel- und Gaststättengewerbe. Dies ist erforderlich und wird auch von niemandem bezweifelt. Gewerkschaften und Kirchen wenden sich aber zu Recht gegen darüber hinaus gehende Sonn- und Feiertagsarbeit. An Werktagen besteht genug Gelegenheit, sich zu versorgen. Ein Bedürfnis, „Spätis“ an Sonn- und Feiertagen zu öffnen, besteht nicht, zumal Tankstellen, Bahnhöfe und Gaststätten verfügbar sind. Markus Bolsch

Linksfraktion Sonntags bleiben Geschäfte geschlossen. Für DIE LINKE gilt dies für Spätis nicht anders als für Handelskonzerne. Die Frage, ob ein Laden sonntags geöffnet haben sollte, stellt sich insofern nicht nur beim Spätkauf im Kiez, sondern auch bei der Tankstelle und dem Supermarkt an der Ecke. Denn verkaufsoffene Sonntage gehen vor allem zu Lasten der Beschäftigten und deren Familien. Deswegen gelten die Bestimmungen des Ladenöffnungsgesetzes für alle. Während Wochenendarbeitszeiten wie von Pflegekräften, Polizei und Feuerwehr eine Notwendigkeit sind, ist die Öffnung von Geschäften vor allem eines: umsatzorientiert. Der Sonntag ist jedoch oft der einzig verlässliche Familien- und Ruhetag, der im Sinne des Arbeitsschutzes nicht weiter ausgehöhlt werden sollte. Vielmehr muss darüber gesprochen werden, wie die Kinder der Beschäftigten betreut werden, die am Wochenende arbeiten müssen, ob mehr Menschen auch ein Bier in der Eckkneipe trinken würden, wenn dort die Preise nicht wegen explodierender Gewerbemieten ständig stiegen oder warum das Lebensgefühl in den Kiezen an Spätis gebunden ist, statt Stadträume neu und ohne verkaufsorientierte Angebote zu denken, bspw. in verkehrsberuhigten Kiezen, durch Parklets oder mehr Stadtgrün. Annetta Juckel

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Zwischen Ende November 1938 und dem 1.  September 1939 wurden über 10.000 Kinder, die als „jüdisch“ im Sinne der Nürnberger Gesetze galten, aus dem Deutschen Reich und aus von diesem besetzten Ländern nach Großbritannien verschickt und gerettet. Auf diesem Wege gelangten vor allem Kinder aus Deutschland, Österreich, Polen, der freien Stadt Danzig und der Tschechoslowakei ins Exil. In Zügen und mit Schiffen konnten die Kinder in die Freiheit ausreisen. Die meisten sahen ihre Eltern nie wieder. Oftmals waren sie die einzigen aus ihren Familien, die den Holocaust überlebten. 80  Jahre, nachdem der letzte Kindertransport einen Berliner Bahnhof verlassen hat, erinnert nun die Open-Air-Ausstellung an dieses Kapitel des Verlusts der größten jüdischen Gemeinde in Berlin. Einer der letzten Zustiege der Kinderzüge in Berlin war der Bahnhof Charlottenburg. Vor dem Bahnhof aufgestellte Litfaßsäulen vermitteln mit Texten und historischen Bildern die Ge Willkommen im Kunstparadies

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Fest der Vielfalt 13. – 15. September auf dem Prager Platz Unser traditionelles Bezirksfest wird künftig als „Fest der Vielfalt“ (zuvor „Fest der Nationen“) weiterhin auf dem Prager Platz stattfinden – als Kiezfest und als internationales Fest. Es ist zugleich ein Fest für die Anwohner*innen und für unsere Gäste aus Nah und Fern. Schließlich leben in unserem Bezirk Menschen aus mehr als 100 Ländern, die in besonderer Weise für Kreativität und Vielfalt stehen. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und allen, die dieses Fest möglich gemacht haben. Ich wünsche allen Gästen viel Freude und gute Unterhaltung beim diesjährigen „Fest der Vielfalt“ rund um den Prager Platz! Ihr Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann

Aktionen und Stände Die Stände an der Motzstraße widmen sich der AGENDA 2030, fairem Handel und mehr: Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf: Am Infostand AGENDA 2030 stellen sich interessante Initiativen und Projekte vor; z. B. das Möhrchenheft, die Filmreihe #2030, das Wassermobil und viele mehr. Kunst für die Kleinen: Am Stand der Jugendkunstschule gibt es zahlreiche Angebote wie Malen

an Staffeleien, Ausbau einer Murmelbahn und Textilsiebdruck. Der Weltladen A Janela präsentiert an den Fair Trade-Ständen verschiedene Projekte aus Afrika und Afghanistan. Sonntag, 15.  September, 11 – 13 Uhr an der Motzstraße: Öffentliches Fair Trade-Frühstück für alle Interessierten. Links und rechts der Prinzregentenstraße präsentieren sich mehrere Initiativen mit ihrem Angebot: Das Integrationsbüro im

Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, der Migrationsbeirat, die Begegnungs- und Stadtteilzentren sowie die Akteure des interreligiösen Dialogs im Bezirk. Außerdem vielfältige Beratungsund Unterstützungsangebote, Angebote aus dem Sportbereich sowie mehrere Abteilungen des Bezirksamts wie Soziales und Bürgerdienste. Zudem Seniorenvertretungen und viele andere.

Bühne Aschaffenburger Straße Freitag, 13. September • 15.30-16.00 Uhr: Jazzpeanuts • 16.00-16.15  Uhr: Offizielle Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann und BVV-Vorsteherin Annegret Hansen • 16.15-16.45 Uhr: Jazzpeanuts • 17.00-17.45 Uhr: Timebandids – Perkussionsensemble Trommelgruppe für Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren

• 17.45-18.00 Uhr: Modenschau der Jugendkunstschule Charlottenburg-Wilmersdorf mit Grundschulkindern Samstag, 14. September • 15.00-16.00 Uhr: Soulshop Das von der Jazzsängerin Martina Gebhardt geleitete Gesangs-Ensemble “Soulshop” besteht an der Musikschule City West seit 2004. • 16.15-16.45 Uhr:Tabla-Ensemble Kamalesh Maitra Spaß an Klangerzeugungsmöglichkeiten auf der indischen Tabla und Eintauchen in die Welt der rhythmischen Zyklen. • 17.00-18.00 Uhr: Havana Heat – Salsa Band Die Band spielt Musik aus dem Bereich Salsa, Latin und Jazz. Sonntag, 15. September • 11.00-11.15  Uhr: Dunav Kolo Kolo Serbischer Klub Berlin – Kindertanzgruppe mit serbischem Volkstanz • 11.30-12.00 Uhr: JobAct® S.O.S.

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Gazette Charlottenburg  |  September 2019  |  13

Der Weltladen A Janela präsentiert an den Fair Trade-Ständen verschiedene Projekte aus Afrika und Afghanistan. Ensemble – Spiel- und Gesangsperformance • 12.00-12.15  Uhr: Dunav Kolo Kolo Serbischer Klub Berlin – Kindertanzgruppe mit serbischem Volkstanz • 15.00-15.15 Uhr: Lunatix Dance Productions – Kindertanzvorführung • 15.45-16.00 Uhr: Modenschau Jugendkunstschule Charlottenburg-Wilmersdorf mit Grundschulkindern

• 16.30-16.45  Uhr: Tanzgruppe des Charlottenburger Turn- und Sportvereins

Begegnungszelt Freitag, 13. September • 15.00  Uhr: Antirassistisches Spielmobil – Bastel- und Spielangebote für Kinder • 17.30  Uhr: Vortrag Fair, fairer, am fairsten – Die Siegelvielfalt im Fairen Handel • 19.00  Uhr: Projektvorstellung

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und Workshop Die neuen Zeitzeugen – Meine Geschichte ist meine Heimat Samstag, 14. September • 11.00 Uhr: Lesung und Workshop Au Dream – Geschichten schwarzer Kinder und Erwachsener • 13.00  Uhr: Das Pangea-Haus stellt sich vor • 15.00 Uhr: Diskussionsveranstaltung Vielfalt im Ehrenamt Mit Lea Winnig, Paritätischer, Amai von Hülsen-Poensgen,

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Festgelände Das „Fest der Vielfalt“ wird am Freitag von 15 bis 23 Uhr, am Samstag von 11 bis 23 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr gefeiert. Am Samstag, dem 14. September, um 22  Uhr findet das Barock-Feuerwerk statt. Ort: Prager Platz, 10779 Berlin

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Leihfahrräder auch außerhalb des S-Bahnrings JUMP-Elektrofahrräder kommen nach Schmargendorf Unkompliziertes Ausleihen von Elektrofahrrädern in Charlottenburg-Wilmersdorf! Ab sofort stehen die signalroten JUMP Leihräder in großen Teilen des Bezirks zur Verfügung. So wird Anwohnern und Anwohnerinnen die Anbindung an Bus- und Bahnstationen vereinfacht. Zum Start stellt der zur Mobilitätsplattform Uber gehörende Anbieter JUMP außerdem rund 100 seiner roten Pedelecs speziell für Schmargendorf bereit. Nutzbar sind die Leihräder aber auch in weiteren Teilen von Charlottenburg-Wilmersdorf. Bisher gibt es in den Gebieten außerhalb des S-Bahn-Rings kaum Leihräder oder -roller.

Räder zudem Fahrten zur nächsten Bahnstation oder von dort bis direkt vor die Haustür. Damit machen sie den ÖPNV attraktiver und bilden gemeinsam mit dessen Linienverkehr ein zuverlässiges Mobilitätsnetz auch für Bürger und Bürgerinnen ohne eigenen Pkw.

Problemlos zur nächsten Bahnstation Die Ausweitung erfolgt in enger Partnerschaft mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Damit bedient JUMP die zunehmende Forderung nach emissionsfreien Mobilitätsangeboten als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Gemeinsames Ziel: Ein gut funktionierender Mix aus Bus, Bahn und den neuen Jump-Pedelecs soll Anwohnern das Stop-andGo im eigenen Pkw ersparen. Besonders in Randzeiten erleichtern die flexibel nutzbaren

Oliver Schruoffeneger und David Thiel am S-Bahnhof Heidelberger Platz. � Foto: Adam Berry

Klimafreundliche Fortbewegung Oliver Schruoffeneger, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt „Alternative Mobilitätsangebote außerhalb des S-Bahn-Rings eröffnen den Anwohnern und Anwohnerinnen klimafreundliche Möglich keiten der Fortbewegung. Je mehr wir sie für Bus, Bahn und Fahrrad begeistern, desto leichter machen wir es ihnen, ihr Auto stehen zu lassen.“ David Thiel, General Manager für JUMP in Berlin: „Gemeinsam mit dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf schließen wir eine weitere Mobilitätslücke außerhalb des Rings. Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit mit dem Bezirk, zumal wir hier eine hohe Nachfrage sehen, sowohl zu Rand- als auch Hauptverkehrszeiten.“ Bisher sind „Jump“-Pedelecs in 12 Stadtteilen in Berlin unterwegs. Bereitgestellt werden die Räder im stationsfreien „Freefloating”-System: Nutzer können die Räder überall innerhalb des nun erweiterten Geschäftsbereichs ausleihen oder abstellen. Sie können den Bereich auch verlassen, werden dann aber von der App benachrichtigt und gebeten, ihre Fahrt innerhalb des Geschäftsgebiets zu beenden. Positiver Nebeneffekt für alle, die von ihrem eigenen Pkw aufs Leihrad wechseln: Weniger Parkplatzsuche und langfristig mehr Platz für eine attraktivere Nutzung des öffentlichen Raums.

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Transformationen Von der Vielschichtigkeit der Wirklichkeit Die Kommunale Galerie Berlin am Hohenzollerndamm  176 in Wilmersdorf zeigt bis 27. Oktober Werke von Isabel Kerkermeier, Betina Kuntzsch und Marianne Stoll. Geöffnet ist Dienstag – Freitag 1017 Uhr, Mittwoch 10-19 Uhr und Sonntag 11-17 Uhr, am 3. Oktober ist geschlossen, der Eintritt ist frei.

und Zeit. Die Intention von Isabel Kerkermeier, lineare Strukturen radikal aufzulösen, schließt daran an. Sie löst Dinge auf und kehrt das Innerste nach außen. Aus der Dekonstruktion entstehen auch die Relief-Collagen von Marianne Stoll, die sie aus Fragmenten montiert.

ten, Auftrennen und Zerschneiden als bildgebendes Verfahren ihre lineare Zeichnung und plastische Form.

men durch analoge und digitale Animationen zu Raumvariationen, die gesellschaftliche Aspekte spiegeln.

Betina Kuntzsch – Video-Zeichnungen

Marianne Stoll – Relief-Collagen

Isabel Kerkermeier – Objekte, modifizierte Werbeplanen

Isabel Kerkermeier, Gestalt in höherer Auflösung, 2011, Metall, Lack, Kunststoffleinen, Kupfer, Licht.� Foto: T. Bock Der Prozess der Transformation in den Werken der Künstlerinnen eröffnet neue Perspektiven: In digitalen Video-Zeichnungen konstruiert Betina Kuntzsch eine immaterielle Wirklichkeit aus Bild

In die schier unverwüstliche Struktur von gebrauchten Werbeplanen greift Isabel Kerkermeier mit äußerster Kraft ein und kehrt dabei das Innere nach außen. Das, was Wind und Wetter an haushohen Fassaden abgehalten hat, wird von der Künstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet, zerlegt und ausgeweidet und zu großformatigen Bildwerken gestaltet. Die Reklameaufdrucke fließen ebenso mit in das Werk ein. Die unverwüstlichen Planen erhalten durch das rudimentäre Abschich Betina Kuntzsch, RAUMBILD, 2019, Video-Zeichnung, Animation HD, 20 Min. Loop Betina Kuntzsch beschäftigt sich mit neuesten, medialen Entwicklungen (u.a. Computer-animationen) auf der einen Seite und historischen Materialien (z. B. zerfallende Fotografien oder Filme) auf der anderen. In dem von ihr erfundenen Genre der „Video-Zeichnungen“ werden zeichnerische Grundelemente oder dokumentarische Aufnah Aufgeschichtete Dekompositionen aus Bildfragmenten lassen die Collagen von Marianne Stoll zu Reliefstrukturen anwachsen. Folien, Fotografien, Zeitausschnitte und überarbeitete Papiere sind dem eigentlichen Kontext entrissen und neu montiert. Aus Fragmenten entsteht ein geschlossenes Gesamtbild. Die Relief-Collagen lassen in den Abgrund von Bilderflut und Überfluss blicken und erinnern an das mehr und mehr ausufernde Umfeld der übervollen Zivilgesellschaft. Marianne Stoll, ohne Titel, 2018, Relief-Collage, � Foto: Betina Kuntzsch

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Gazette Charlottenburg ·  September Nr. 9/2019 ·  37. Jahrgang Das Gazette Verbrauchermagazin erscheint monatlich in Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf sowie Schöneberg & Friedenau.

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Nächste Ausgabe Oktober Nr. 10/2019 Anzeigen-/Redaktionsschluss 16.09.2019 Erscheinung 04.10.2019

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