Dahlem & Grunewald Journal - Juni/Juli 2022

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

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Dahlem & Grunewald Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

Trüb und klar – unser täglich Wasser Ausstellung in der Domäne Dahlem

Juni / Juli Nr. 3/2022

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Trüb und klar – unser täglich Wasser

Ausstellung zur Bedeutung des Wassers in der Domäne Dahlem

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assend zum „Tag des Wassers“ eröffnete die Domäne Dahlem am 22. März 2022 im Herrenhaus die neue Sonderausstellung zum Thema Wasser. Am „Tag des Schaumbades“, dem 8. Januar 2023, wird die aus dem Ausstellungsverbund der Museen LVR-Freilichtmuseum Kommern, Freilichtmuseum Hessenpark, Freilichtmuseum am Kiekeberg und Domäne Dahlem-Museum hervorgegangene Wanderausstellung an der Berliner Station ihre Pforten wieder schließen. Zum Auspacken und Aufbauen der zuvor im LVR-Freilichtmuseum Kommern präsentierten ExDr. med. Kirk Nordwald | Facharzt für Augenheilkunde Private Augenarztpraxis | Clayallee 225 | 14195 Berlin

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Besser sehen – Freude am Leben

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Dahlem & Grunewald Journal ponate hatte das frisch aufgestellte Domäne-Team um Tobias Frietzsche und Steffen Otte nur einen Monat Zeit, das Ergebnis spricht für die gelungene Zusammenarbeit der neuen Führungsspitze.

„Blaues Gold“, nicht unendlich verfügbar

Wellenbad-Wanne und herausziehbare Wanne – Innovationen vergangener Zeiten.

Rund zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser, dem Element des Lebens, bedeckt. Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch des lebenswichtigen Elements liegt in Deutschland bei derzeit 121 Litern, sauberes Wasser ist für uns selbstverständlich. Doch in den letzten 20 Jahren ist aus unseren Grundwasservorkommen Wasser in der Menge des Bodensees verschwunden. Und

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Impressum

Dahlem & Grunewald Journal, 10. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Titelbild: Kobu-Agency / unsplash.com Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck Rainbowprint · 97225 Zellingen-Retzbach © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Dahlem & Grunewald Journal erscheint alle zwei Monate in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe August/September Nr. 4/2022 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 01.07.2022 Erscheinung: 01.08.2022 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Dahlem & Grunewald Journals

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im Jahr 2020 hatten weltweit immer noch ca. zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. – Grund genug, über die bewusstseinsschaffende Ausstellung„Trüb und klar“ jedem Einzelnen die eigentliche Bedeutung des„blauen Goldes“ und das Problem von Wasserknappheit vor Augen zu führen. Denn es ist höchste Zeit zu handeln und das eigene Wasserverhalten zu überdenken bzw. zu ändern, machen sich doch aktuell immerhin 64 Prozent der Deutschen Sorgen um die zukünftige Trinkwasserversorgung: Muss es unbedingt gekauftes Wasser aus Flaschen sein, oder ist das kühle Nass aus dem Wasserhahn ebenso durststillend und dafür umweltschonender? Muss jeden Tag minutenlang die Dusche laufen und Wasser unbedacht „verplempert“ werden? – Einige der Ausstellungsbesucher dürften sich da noch an den vor Jahrzehnten üblichen samstäglichen Badetag erinnern, dessen Renaissance uns hinsichtlich steigender Energiepreise und fallender Grundwasservorkommen vielleicht schon bald einholen wird. – Wenngleich auch nicht in einer „WellenbadSchaukelwanne“ aus Zink, die in der Ausstellung so manchen Besucher zum Schmunzeln bringt.

Mit allen Wassern gewaschen Im Herrenhaus der Domäne zeigt man an verschiedenen Ausstellungs-Stationen kulturgeschichtlich den Stellenwert des Wassers, präsentiert dabei aber auch immer „die andere Seite“, die zum

Nachdenken anregen soll und Verschmutzung und Verknappung des Wassers thematisiert. So wird beispielsweise beeindruckend und doch abwechslungsreich gezeigt, welcher Arbeitsaufwand in der Vergangenheit nötig war, um Wasser zu beschaffen. Bis weit ins 19. Jahrhundert war es in den meisten Regionen Deutschlands eine ebenso zeitintensive wie anstrengende Tätigkeit, sich mit Wasser zu versorgen. Brunnen spielten für Mensch und Vieh eine wichtige Rolle im Alltag; einerseits als Orte des Tränkens

und Waschens, andererseits als unverzichtbarer Ort der Kommunikation und des Austausches. Beschwerlich war der Transport des Wassers von der Pumpe oder dem Brunnen zum Haus, was wir im Zeitalter des Wasserhahns kaum mehr nachvollziehen können. Mit dem Verlegen von Wasserleitungen kamen Mitte des 20. Jahrhunderts Badezimmer ins Spiel, und die Ansprüche an Körperpflege und Hygiene stiegen. Schon bald lösten Wasserklosett und Waschbecken das Plumpsklo im Hof oder die Waschgarnitur

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mit Schüssel und Kanne ab. Sauberes Trinkwasser wurde in westlichen Industrienationen schnell selbstverständlich. Einen weiteren wichtigen Fokus legt die Ausstellung mit interessanten Fotos und spannenden Exponaten auf die scheinbar unerschöpflichen Nutzungsmöglichkeiten des „blauen Goldes“: Findige Marketingstrategen haben das Mineralwasser trendig werden lassen, Waschmittel für weißere Wäsche empfohlen und das kräftesparende Waschen per Knopfdruck ermöglicht. Mit fort schreitender Industriegeschichte benötigten Industriestandorte das wertvolle Wasser ebenso wie Mühlen und später Wasserkraftwerke. Aber auch den Sehnsüchten, Mythen und Ängsten um das Element Wasser widmet sich die Ausstellung „Trüb und klar“. Spielerisch nimmt sich die Sonderausstellung ebenso der Rolle des Wassers in der Musik, im Sprichwort und mit kleinen Geschicklichkeitstricks an. Doch immer stellt sie dabei moderne und historische Aspekte von Wasser Brunnen und Pumpen, Vorgänger der Wasserleitung.

Versorgung und –Nutzen in den Mittelpunkt und bringt damit verbundene Probleme wie Verknappung und Verschmutzung dieser kostbaren Ressource zur Sprache. So ist die Ausstellung als ein wichtiger Beitrag zum aktuellen öffentlichen Klimadiskurs zu betrachten und ihr Besuch ein absolutes Muss für ein klimabewusstes Jung und Alt. Weitere Informationen unter www.domaene-dahlem.de Ausstellungs-Öffnungszeiten: Mi.-So. 10–17 Uhr� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Jan Olschewski, Fürsprecher der Insekten

Jan Olschewski, Artist.

Mit seiner Kunst „Transmutations“ will er mehr Bewusstsein schaffen

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n dieser Jahreszeit spazieren wir gerne durch die Parks unserer Stadt, freuen uns am Vogelgesang und an spielenden Kindern. Doch umsurren uns dabei Wespe oder Fliege, hält sich die Begeisterung meist in Grenzen. – Zu Unrecht, meint Jan Olschewski, der mit seiner Kunst ein Statement für das Leben

und die Kraft der Variation setzen und uns damit die Augen für die Schönheit und faszinierende Vielfalt der für die Natur so wichtigen Insektenwelt öffnen will. Auf Spaziergängen mit seinen zwei kleinen Töchtern durch die Parks und Grünanlagen unserer Stadt hat der unweit des Dahlemer Erlenbusch wohnende

Naturfreund meist Bilder seiner gemalten und gezeichneten Arbeiten in Postkarten- und Kleinformat bei sich, die er u. a. auf der Rundbank im Erlenbusch zum Mitnehmen auslegt oder gerahmt und mit rückstandsloser Klebetechnik fixiert in den Parks platziert. Sie sollen sein freundlicher Fingerzeig sein,

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Dahlem & Grunewald Journal diese faszinierende Tierwelt und deren Schutz stärker in unser alltägliches Bewusstsein einzubeziehen. Und auch der Regenwurm als „Nichtinsekt“ doch mindestens ebenso wichtiger Naturbewohner, bekommt da vom Künstler mit Pinsel, Stift oder Feder die Aufmerksamkeit, welche ihm zusteht. Meist sind die von Olschewski ausgelegten Karten und gerahmten MiniWerke schnell vergriffen, und nicht selten melden sich einzelne „Finder“ bei dem Künstler – erstaunt, begeistert und dankbar zugleich.

schewski: Auf unserem Planeten entstehe einerseits der Homo sapiens, andererseits auch die Fliege: Beide unterschiedlich, in vielem gleich, auf jeden Fall aber ungeheuer faszinierend. In seinen vielfältigen und dabei fantastischen Arbeiten – sei es als Ölmalerei, Bild oder Grafik – ist immer auch ein Stück von ihm selbst zu finden: Optimist, Autodidakt und Artenschützer, Menschen- und Tierfreund Jan besitzt ein beträchtliches Maß philosophischen Denkens, mit dem er und seine Kunst dem Wandel und der Variation auf der Spur sind und ihr viel Aufmerksamkeit schenken. „TransKünstlers Mission mutations“ sind dabei der LeitVom Menschen bis zur Fliege sei gedanke seines künstlerischen es gar nicht so weit, erklärt der Schaffens, das sowohl technigebürtige Niedersachse Jan Ol- sche als auch inhaltliche Ebenen

umfasst. Insekten sind für den Künstler Idealbeispiele für das Variative, für Entwicklung und Veränderung, und das sowohl im einzelnen Lebenszyklus als auch auf evolutionärer Ebene. Dies spiegelt sich in seiner „Art by Jan Olschewski“ wider, die eine spannungsgeladene Mutations-Spielfläche bietet zum Experimentieren, Ausloten und Entdecken, und die dem sinnstiftenden Prozess des Variierens viel Raum gibt.

Dem Stellenwert der Insekten gerecht werden Nicht von ungefähr kommt die Beschäftigung des Künstlers mit der Insektenwelt und seine Faszination für Variation:

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Fliege – 80 x 52 cm von Jan Olschewski.

1980 in Celle geboren und in Niedersachsen aufgewachsen, wurde Jan auf dem großväterlichen Bauernhof die Natur nähergebracht. Er erzählt: „Mein aus Masuren stammender Opa

brachte mir am Beispiel der Kartoffelkäfer bei: Nur weil wir Menschen etwas gegen Schädlinge unternehmen, heißt das nicht, dass diese keinen Stellenwert auf der Welt haben.“

So erwachte bei dem Jungen schon früh das Verständnis für die eher ungeliebten Insekten und das Bewusstsein für diese faszinierende Tierwelt, der er als Künstler mithilfe seiner Werke nun zu mehr Respekt und Achtung verhelfen will. – Angesichts des dramatischen Rückgangs der Fluginsekten in den vergangenen 30 Jahren eine überaus wichtige Mission: Da ist die Wespe, die genauso wie die Biene ein wichtiger Nützling ist: Als Bestäuber und effiziente Schädlingsbekämpfer ebenso notwendig für ein ausgewogenes Ökosystem wie die Fliege, die mit ihrem rastlosen durchs Zimmer Schwirren zwar nerven kann, aber mit ihren Räumtrupps dafür sorgt, dass tote Lebewesen und Fäkalien

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doch keinen besseren Untermieter im Garten wünschen als ihn, der ganz freiwillig umgräbt und dabei den Boden belüftet, der Laub kompostiert und mit seinem nährstoffreichen Kot den Garten düngt.

Art by Jan Olschewski

Wespe – 80 x 52 cm von Jan Olschewski.

nahezu rückstandslos beseitigt werden. Dabei dient sie außerdem als wichtige Nahrung für Spinnen, Fische und Vögel, und als nektar- und pollenfressende Schwebfliege der Bestäubung.

Damit sind die Insekten nicht weniger wichtig als der ebenfalls in Jans Arbeiten erwähnte Regenwurm, um dessen Wohl auch seine achtjährige Tochter stets besorgt ist; kann man sich

Diese faszinierende Insektenwelt paart sich in Jan Olschewskis Kunst mit seiner Liebe zur Variation: Nach Abitur und Zivildienst folgten musikbetonte Jahre mit Dirigier- Klavier- und Musikpädagogikstudium, Engagements und Auftritten als freiberuflicher Künstler/ Musiker u. a. mit Coral Society Dublin, NDR-Hannover, Oper Hannover und Polizeichor Hannover sowie die Künstlerische

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Leitung der Musik- und Kunstakademie Klosterschule Roßleben und eine Dozentenstelle für Dirigieren und Probentechnik. 2020 wurde Jan Olschewski Schulleiter der Musik- und Kunstschule Clara Schumann Brandenburg und ist nun seit 2021 pädagogisch unterwegs, indem er junge Künstler auf ihrem Weg zur Bühne begleitet. Aktuell pendelt er als Campusleiter des Rahnschulen Campus im Stift Neuzelle regelmäßig zwischen Neuzelle und Berlin-Steglitz, wo er mit seiner Familie lebt. Auch privat findet er immer wieder zur Musik zurück: Johann Sebastian Bachs intellektuelle Musik hat es ihm angetan, elektronische Musik wählt er als Kontrastprogramm. Den so faszinierenden Varian Contra fluminem – 100 x 40 cm von Jan Olschewski.

tenreichtum der Musik hat er in seine Kunst übernommen. Das Ergebnis ist eine Vielfalt an begehrten Werken: Gemälde in klassischer Ölmalerei, fantastische Bilder farblich veränderter Digitalfotos und auch hier wieder variationsreiche Techniken, die oftmals die Insektenwelt mit diesem Ansatz verknüpfen und dem Betrachter zurufen „Oh Mensch, werde zum Getier!“ Zur Malerei fand Jan Olschewski als junger Teenager, brachte sich die verschiedenen Techniken selbst bei und erklärt heute: „Die Reise zu meiner Kunst, wie sie heute ist, war lang, nicht immer unsteinig und hatte viele Schleifen und Umwege. Auch ist sie gewissermaßen die Essenz all dessen, was ich auf diesem Weg aufgesammelt

Ich wollte das Verhalten von Menschen und Hunden in all ihren Kommunikationsformen verstehen lernen. Human-Coaching: Sie möchten sich weiterentwickeln und Ihre seelische Lebensqualität fördern? Dann lassen Sie uns darüber reden. Ich begleite Sie in allen Lebenslagen. Dog-Coaching: Hunde öffnen einem das Herz. Mein Ansatz im Hundetraining ist, beide Seiten zu verstehen, zu hinterfragen und zu vereinen. Interesse mehr zu erfahren? Herzliche Grüße, Nadja Schlichting Heilpraktikerin für Psychotherapie & Hundeerzieherin / Verhaltensberaterin Web: www.nadjaschlichting.de Mail: mail@nadjaschlichting.de Phone: +49 174 451 88 92

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Dahlem & Grunewald Journal und erfahren habe und ist beeinflusst von eben so Vielem. Besonders geprägt haben mich dabei vor allem u. a. die Musik, Faszination für Biologie, meine pädagogische Arbeit, das Vatersein und die damit verbundene Erkenntnis, wie stark die Kraft der Entwicklung ist.“ Und so wünscht sich der Musiker, Maler, Pädagoge und Insektenfürsprecher, dass zukünftig die Menschen im Erlenbusch und anderswo angeregt durch seine Arbeiten ihren krabbelnden, kriechenden und summenden Mitbewohnern mehr Aufmerksamkeit schenken und deren Stellenwert für die Natur besser erkennen. Weitere Informationen zum Künstler und seinen Arbeiten unter www.janolschewski.de� ◾ � Jacqueline Lorenz

Vitruvianischer Käfer – 20 x 20 cm von Jan Olschewski.

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Ausstellung: Wir sind von hier

Türkisch-deutsches Leben 1990 mit Fotografien von Ergun Çağatay

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u Beginn des Jahres 1990 besuchte der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay (1937-2018) mehrere deutsche Städte. Dabei entstand die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung und türkeistämmigen Präsenz in Deutschland. Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) zeigt rund 120 der insgesamt knapp 3.500 Aufnah men, die mitten hinein in die Lebenswelten der ersten und zweiten Generation von türkischen Arbeitsmigrantinnen und -migranten führen und ein vielfältiges Bild ihrer Lebensrealitäten im Wendejahr 1990 zeichnen. Nach Stationen in Essen, Istanbul und Hamburg nimmt die Ausstellung die Besucher mit auf Çağatays Reise von Hamburg über Köln und Werl nach Berlin

und zurück in den Westen nach Duisburg. Neben den ortsspezifischen Arbeits- und Lebensbedingungen deutsch-türkischer Communities in diesen Städten fanden auch politische Themen immer wieder Eingang in Çağatays Motivauswahl. So dokumentierte er etwa die migrantischen Kämpfe um gesellschaftliche Teilhabe dieser Zeit. In verschiedenen

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Fotografien deutete er zudem den gesellschaftlichen Rechtsruck an. Rund 30  Jahre nach dem Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei entstanden, sind Ergun Çağatays Fotos inzwischen wichtige zeithistorische Dokumente. Sie bieten eine notwendige Ergänzung zum herrschenden Narrativ der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Wendejahre. Die Geschichten von Migrantinnen und Migranten spielen hierbei nach wie vor viel zu selten eine Rolle. Im Begleitprogramm zur Ausstellung möchte das MEK deshalb den Raum für diese Perspektiven öffnen: Tandemführungen mit den portraitierten Personen sowie Erzählcafés werden persönliche Einblicke und Möglichkeiten zum Dialog bieten. Zum 3. Oktober wird darüber hinaus die seit mehr als 60 Jahren gewachsene deutsch-türkische Geschichte mit einem Kulturtag gefeiert. Museum Europäischer Kulturen Arnimallee  25, 14195 Berlin-Dahlem Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. 8.  Juli 2022 – 7. Februar 2023 ◾

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Gedenken und Nachdenken

Pacelliallee bekommt Stelen und Stolpersteine

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ie Pacelliallee ist benannt nach Eugenio Maria Giuseppe Pacelli (1876 – 1958), der 1939 Papst Pius XII. wurde. Die Rolle des Kirchenmannes während der Zeit des Nationalsozialismus ist umstritten. Eine geforderte Umbenennung der Straße wird es jedoch nicht geben. Dennoch gibt es Veränderungen – sie wird zu einer Allee des Gedenkens und Nachdenkens. Ende Februar wurde die erste Stele an der Pacelliallee enthüllt. Entlang der Pacelliallee – bis 1949 Cecilienallee – lebten bis zur Machtergreifung durch die Nazis auch vermögende Juden. Sie wurden schikaniert, einige konnten fliehen und starben verarmt und fern ihrer Heimat. Im Februar wurde an der Pacelliallee 19 – 21 eine Stele enthüllt und Stolpersteine für Clara und Richard Semmel verlegt. Der Unternehmer Richard Semmel (1875 – 1950) hatte 1919 das Textilunternehmen Arthur Samulon übernommen, in dem er vor vielen Jahren als Lehrling angefangen hatte. Die gut gehende Firma in Berlin-Mitte erlaubte es ihm, sich 1922 ein großes Grundstück an der Pacelliallee in Dahlem zu kaufen. Vier Jahre später stand eine große, beeindruckende Villa dort, umgeben von einem parkähnlichen Grundstück. Semmel war auch begeisterter Kunstsammler – er galt als einer der

wichtigsten Sammler Berlins – und betätigte sich als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei politisch. Als die Nazis an die Regierung kamen, bekam Semmel Drohungen. Als er im Januar 1933 besorgt seinen Winterurlaub abbrach, warnte man ihn schon am Bahnhof in Berlin davor, in sein Haus zurückzukehren. Es gelang ihm und seiner Frau nach Holland zu flüchten. Von dort aus gingen sie nach Chile und schließlich nach New York. Das Ehepaar war verarmt. Seine Villa konnte Richard Semmel zwar über einen Anwalt verkaufen, aber der Käufer, Lebensmittelfabrikant Wilhelm Kühne, bekam sie zu einem so geringen Preis, dass für Semmel nichts mehr übrig blieb. Auch seine Kunstwerke wurden in alle Welt verstreut und weit unter Wert verkauft. Nach Kriegsende bemühte sich Richard Semmel um Entschädigung. Er erhielt aber lediglich ein Gemälde aus seiner Sammlung zurück. Auch die Bemühungen seiner Erben waren erfolglos. Heute befindet sich in der Villa die Botschaft der Republik Irak. Bei der feierlichen Stolpersteinverlegung waren auch Nachkommen der Familie Semmel anwesend. Die enthüllte Stele wurde von dem Unternehmen Carl Kühne KG finanziert.� ◾

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750 Jahre Bäcker-Innung Berlin, Tradition mit Innovation Unser tägliches Brot – längst viel mehr als bloßes Grundnahrungsmittel

Aktueller Innungssitz in Lankwitz.

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ie Morgennachrichten geben nur wenig Anlass zu freudigem aus-demBett-Schwingen. Da steigt das Stimmungsbarometer zu Tagesbeginn oft erst nach dem Biss in ein knuspriges Brötchen oder butterzartes Croissant, beides in liebevoller Handarbeit vom Bäcker seines Vertrauens geknetet und von der netten Verkäuferin mit einem freundlichen Spruch eingetütet. – Grund genug, der Bäcker-Innung Berlin als ältestem Handwerksverband Berlins und seinen Mitgliedern anlässlich des diesjährigen 750-jährigen Bestehens ein herzliches „Dankeschön“ mit letztem Brötchenkrümel im Mundwinkel zuzurufen.

Schrippe, eine herzhafte Kümmelstange, ein krustenreiches Bauernbrot oder den frisch ergrauten Schusterjungen schon mal gerne den Belag links liegen und genießt das verführerische Backwerk mit fluffiger Krume Auch wenn in der Literatur nur solo oder mit einem zarten wenig über die frühe Geschich- Strich frischer Butter. te der Bäcker-Innung zu finden ist, fest steht: Am 18. Juni 1272 erlaubte der Rat der Stadt Berlin die Gründung einer Bäckerzunft an der Spree. In den Folgejahrhunderten gab es nicht nur gute Zeiten für die Innung, politische und soziale Umstrukturierungen, Kriegs- und Krisenzeiten machten es den Bäckern nicht leicht. – Und doch ist es ihnen gelungen, Derzeit erlebt das Bäckerhanddas einst aus Mehl, Wasser und werk eine Renaissance, wie aus Salz wenig abwechslungsreiche Reihen des Innungsvorstandes Grundnahrungsmittel Brot zum bestätigt wird. Hochwertige begehrten Genussmittel weiter- und regionale Backwaren sind zuentwickeln. So bieten heute so beliebt wie nie, und das Berund 3.000 Brotsorten appetitli- wusstsein für in Handarbeit und che Vielfalt für jeden Geschmack. der Tradition verpflichtend herDa lässt man für eine knackige gestellte Lebensmittel wächst

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stetig. So ist – im Gegensatz zum Discounter – der Bäcker nebenan in der Lage, sein Angebot individuell und schnell an die Bedürfnisse seiner Kunden anzupassen. Gab es vor fünf Jahren noch 130  Handwerks-Bäckereien in Berlin, sind es aktuell bereits 145  Betriebe, Tendenz steigend. 61 der selbstständigen Handwerksmeister/innen mit rund 3.300 Mitarbeitenden und 300 Auszubildenden sind in der Bäcker-Innung Berlin organisiert. Diesen „echten“ Bäckereien stehen in der Hauptstadt rund 2.000 Backshops gegenüber, bestückt mit überwiegend vorgefertigten, aus dem Ausland bezogenen Teigrohlingen. Dass das so wertvolle traditionelle Back-Handwerk mit seinen leckeren Backergebnissen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.�

weiterhin mit hoher Qualität und gutem Geschmack besticht, darauf arbeitet auch im Jahr 2022 innovativ die Innung gemeinsam mit ihren Mitgliedern, Auszubildenden und Ausbildern hin und will sich dazu weiter unter Gleichgesinnten organisieren.

Foto: Bäcker-Inn. B.

Das Handwerk macht den Bäcker 2008 erwarb die Bäcker-Innung Berlin als Körperschaft des öffentlichen Rechts den Gebäudekomplex in der Lankwitzer Seydlitzstraße  5, heutiger Sitz

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Dahlem & Grunewald Gesundheit Journal der Innung. Seit 1890 lag der Innungssitz gemeinsam mit den Germania-Prachtsälen in der Chausseestraße in Berlin-Mitte, später dann bis zum Umzug nach Lankwitz in der Kärntener Straße in Berlin-Schöneberg. Am aktuellen Lankwitzer Standort ebenfalls niedergelassen sind derzeit der Bäcker- und Konditoren-Landesverband Berlin-Brandenburg e. V. und die Akademie Deutsches Backhandwerk Berlin-Brandenburg, mit denen eine enge Kooperation besteht. Als freiwilliger Zusammenschluss selbstständiger Handwerksmeister in Berlin und Arbeitgeberverband vertritt die Bäcker-Innung Berlin die Interessen des BäckerHandwerks sowohl regional als auch überregional gegenüber

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ergänzt: „Wir sind zuständig für die Förderung, Überwachung und Prüfungsabnahme in der Berufsausbildung für Bäcker/innen und Fachverkäufer/innen im Bäckerhandwerk. Daneben gehören die Betreuung, Beratung

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und Förderung unserer Mitgliedsbetriebe zu unseren wichtigsten Aufgaben. Hierbei unterstützen und initiieren wir unter anderem Imagewerbung für unser Handwerk. Wir unterhalten eine enge Kooperation zu der uns beruflich verwandten Konditoren-Innung Berlin.“ – Vorteile, die allen Mitgliedern der Innung uneingeschränkt zuteilwerden. Während der dreijährigen Ausbildungszeit zum Bäcker verbringen die Auszubildenden etwa sechs Wochen in den Lankwitzer Räumen an der Seydlitzstraße. In Kooperation mit der Akademie Deutsches Backhandwerk lernen sie hier die einzelnen Handarbeit-Schritte für die Herstellung von u. a. Blätterteig, Brandteig, das Drücken von Brötchen per Hand und vieles mehr, das ihnen für ihre Lehre zugutekommt. Qualifizierungs- und Hygienekurse, Seminare und Hilfe zur Aus- und Weiterbildung sind nur ein Teil des Angebotes, welches in dem lichten hochmodernen Gebäudekomplex auf 1.800 nach neuesten umwelttechnischen Vorgaben ausgestatteten Quadratmetern viel Raum findet: Multimediale

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Schulungsräume, EDV-Ausbildungsraum und ein hochmoderner Küchenbereich lassen keinen Ausbildungswunsch offen. In zwei Backstuben stehen 24 komplett ausgestattete Arbeitsplätze bereit. 30 Backherde, Gärunterbrecher, zwei Kühl- und Klimaräume, klimatisierte Konditorei sowie zwei Läden mit hochmoderner Einrichtung schaffen eine realistische Arbeitsatmosphäre für angehende Bäcker, Konditoren und Fachverkäufer. An den Wänden der Flure erinnern alte Meisterbriefe an das altehrwürdige Traditionshandwerk. Nimmt das Interesse am Bäckereihandwerk auch stetig zu, ist die Ausbildung zur Fachkraft im Verkauf doch weniger gefragt. Kaum verständlich, ist dieses Berufsbild doch ausgesprochen vielseitig: Dekorieren der Backwaren und umfangreiches verantwortungsvolles Fachwissen – gerade in Zeiten steigender Allergiker und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – lassen diesen Beruf zu weitaus mehr als einem reinen Verkaufsjob werden, bei dem es verführerische Düfte noch gratis dazu gibt.

Eine tausendjährige Erfolgsgeschichte Das Bäckerhandwerk blickt auf eine lange Geschichte zurück: Über 1.000 Jahre ist der Beruf des Bäckers alt. Als ältester Zunftbeleg Berlins gilt die vor 750 Jahren verfasste „Gründungsurkunde“, in der Rechte und Pflichten der anfangs nicht mehr als acht zunftangehörenden Bäcker der Stadt festgelegt waren. Das Gewerk durfte Meisterprüfungen abnehmen und prüfte zweimal wöchentlich unter strenger Ratsaufsicht Qualität und Gewicht der angebotenen Brote, die mit ihren Bestandteilen Mehl, Wasser und Salz als lebenswichtiges Grundnahrungsmittel galten, und dem von 1/4 und 1/2 Pfennig festgesetzten Preis gerecht werden mussten. Ein harter Job war das Backen, galt es über die Jahrhunderte doch immer neue Vorschriften und Bestimmungen für einen versorgungssichernden Brotverkauf zu befolgen. Noch im 19. Jahrhundert musste der Nachweis über mindestens drei Jahre Wanderschaft zur Meisterprüfung neben dem Lehrbrief vorgelegt werden. Das hatte gute Gründe: Durch den regionalen Rohstoffbezug waren

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Dahlem & Grunewald Gesundheit Journal die Meisterschüler meist nur sehr einseitig auf die Verarbeitung des geografisch vorrangig vorkommenden Getreides geschult, weit über zwanzig Kleinstaaten mit eigenen Zollgrenzen bedingten bis 1871 den Verbrauch regionalen Kornes: War Roggen auf norddeutschen Böden und bei den dortigen Bäckern an vorderster Stelle zu finden, war es der Dinkel auf der Schwäbischen Alb. Auf

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Alte Dokumente erinnern an vergangene Bäcker-Tage.

Wanderschaft lernten die angehenden Meister neue regionale Getreidearten und Brotrezepte kennen, die allmählich einem breiteren Getreidewissen und dem Wandel des Brotes vom Grundnahrungs- zum Genussmittel den Weg ebneten. Auch heute geht es noch freiwillig auf die Walz: Derzeit allerdings sind gerade 10 Leute auf „Bäckerwalz“. Galt bis vor 25 Jahren noch das Nachtbackverbot und durfte der Bäcker sich erst um drei Uhr die Ärmel zum Teigkneten hochkrempeln, haben sich die Arbeitsbedingungen heute deutlich verbessert. Schwere Mehlsäcke müssen kaum noch geschleppt werden, in vielen Bäckereien wird den ganzen Tag über im Schichtsystem gebacken, und dank innovativer Kühltechnologie kann das Brot in Ruhe reifen und wird erst am Morgen in den Ofen geschoben. Gab es in vergangenen Zeiten für die Bäcker eigenen Kegel- und Sportvereine, die sich ihrem besonderen Tagesrhythmus anpassten, ist das heute dank der verbesserten Arbeitsbedingungen nicht mehr notwendig. Im Laufe der Jahrhunderte waren bald schon regelmäßige Innungsversammlungen zur Pflicht geworden. Im 16. und 17. Jahrhundert war die

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Innung gar bemüht, Konkurrenzkämpfen unter den Bäckern entgegenzuwirken. Sich Großaufträge zu Hochzeiten und Taufen zu verschaffen, war damals verpönt, und die Bestimmungen für den täglichen, versorgungssichernden Brotverkauf waren streng. Der Verkauf erfolgte nicht vom Bäcker selbst, sondern am Verkaufsstand eines dem Rat unterstehenden „Scharrenmannes“. Und auch der Weizen- und Roggenbezug musste regional auf dem lokalen Markt erfolgen. Innerhalb der Zunft herrschte eigenes Standesbewusstsein und großer Gemeinschaftssinn, der sich in manchmal recht ausschweifenden Festivitäten, aber auch in der gemeinsamen Religionsausübung zeigte. Die größtenteils aus dem Mittel alter stammenden Statuten galten bis ins 18.  Jahrhundert hinein, bedurften aufgrund der veränderten politischen und sozialen Verhältnisse dann aber einer Sanierung. Nicht immer bäckerfreundlich waren die immer neuen Reformen. Ab 1845 war nur noch eine Innung am Ort zugelassen, so dass aus den bis dahin in Berlin sechs ansässigen Bäckerinnungen am 11.  März 1847 nun die „BäckerInnung zu Berlin“ hervorging. Den Weg in eine Bäcker-Selbstständigkeit begleitete immer ein hoher Kostenfaktor: Extra Räumlichkeiten und ein gemauerter Ofen waren zur Ausübung des Handwerks unumgänglich, auch wenn bei den Bäckern der Wunsch nach Technisierung in ihrem Handwerk in diesen Tagen

Hubert

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noch eher klein war. Die Innungen erhielten allmählich eine novellierte Aufwertung, ihnen wurden klare Aufgaben zuerkannt wie u. a. die Pflege des Gemeingeistes, Stärkung der Standesehre, Förderung des Verhältnisses zwischen Meistern und Gesellen, Regelung des Lehrlingswesens sowie Ausbildung, aber auch Streitschlichtung zwischen Innungsmitgliedern und ihren Lehrlingen.

Herausforderndes Jubiläumsjahr mit Festprogramm Mit Krisen umgehen müssen Bäcker und Innung auch heute noch. So dürfte gerade das Jubiläumsjahr das Bäckerhandwerk vor große Herausforderungen

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Dahlem & Grunewald Gesundheit Journal stellen. Stiegen die Energiekosten bereits vor Jahresbeginn kräftig, ist nun eine hohe Inflationsrate zu beklagen. Dazu bereiten die seit über zwei Jahren Corona-bedingt ausbleibenden Umsätze und Großkunden-Aufträge manchem Bäcker und der Bäcker-Innung schlaflose Nächte, und Russlands Krieg gegen die Ukraine sorgt zusätzlich für explodierende Rohstoffpreise. Innungs-Geschäftsführer Johannes Kamm berichtet: „Für viele Mitgliedsunternehmen hat sich bereits der Preis für Mehl verdoppelt, und die Energiekosten schießen durch den Stopp von Nordstream2 und das drohende Aus von Nordstream1 weiter in die Höhe. Das sind aber nur die ersten Effekte des Krieges: Knapp 80 Prozent aller Sonnenblumen 25 25

kerne kommen beispielsweise aus Russland und der Ukraine, durch die Sanktionen wird auch deren Preis drastisch steigen. Doch das ist nicht das größte Problem: Ganze 50 Prozent des gesamten Weizens für die Welthungerhilfe stammen aus dieser Region, die hinlänglich als Europas Kornkammer bekannt ist.“ Ein länger anhaltender Konflikt bringe Folgen, weil die Felder durch das Kriegsgeschehen nicht rechtzeitig bestellt werden und der Weizen nicht ausgesät werden könne. „Unser Bedarf an Mehl lässt sich innerhalb der EU aber zu 100 Prozent decken“, erläutert Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung Berlin. „Preissteigerungen sind im Moment nicht auf Ressourcenknappheit zurückzuführen,

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sondern auf eine verstärkte Nachfrage. Mehl und Hefe sind bei uns keine Mangelware.“ Eine Preisanpassung schien bereits Anfang des Jahres für viele Berliner Unternehmen des Bäckereihandwerks unausweichlich, begründet durch die weltweit gestiegenen Rohstoffpreise und Energiekosten sowie die durch Erhöhung des Mindestlohnes erhöhten Personalkosten. Eine weitere Preisanpassung für Juni dürfte nun unausweichlich sein. Ist in den letzten zwei Pandemie-Jahren der Brotumsatz in Berlin eher zurückgegangen, stieg dafür der Kuchenumsatz: Nervennahrung in Krisenzeiten. Doch die Feier- und Wettkampflaune lässt sich die BäckerInnung Berlin in ihrem Jubiläumsjahr 2022 nicht verderben:

Prüfungsstress.� Foto: Bäcker-Innung Berlin

So findet vom 8. bis 11.  Juni – übrigens zum 50.  Mal – die Weltmeisterschaft der Bäckerjugend statt. Darin verteidigt das deutsche Team den 2019 von Lisa Sophie Schultz, Potsdam, und Moritz Metzler, Langen argen, in Frankreich erlangten Titel. Am 2.  September erwartet ein Willkommenstag Azubis, und für den 14. September ist ein Festakt im Roten Rathaus mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey und Wirtschaftssenator Stephan Schwarz geplant. Zeitgleich findet die für zwei Jahre währende Verleihung der Goldenen Brezel statt. Und auch einige regelmäßige Qualitätsprüfungen stehen in diesem Jahr noch aus: Heiß erwartet dabei die Brötchenprüfung vom 6. bis 8. September und die beliebte Stollenprüfung am 11. November. Weitere Informationen unter www.baecker-berlin.de� ◾ � Jacqueline Lorenz Quelle „Die Geschichte der Bäcker-Innung Berlin“ von Annette Godefroid

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