Dahlem & Grunewald Journal - Februar/März 2022

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

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Dahlem & Grunewald Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

CO2-Einsparung

Energetische Sanierung des Ökowerks

Februar / März Nr. 1/2022

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CO2-Einsparung durch Umbau

Ökowerk am Teufelssee: Energetische Sanierung bis 2023

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rholung und Wissensvermittlung perfekt verbunden: Das vor etwa 150 Jahren erbaute Wasserwerk – heute Ökowerk am Teufelssee – ist ein gern besuchter Ort im Grunewald. Hier ziehen Gegensätze an – verschlungene Wege, auf denen sich herrlich flanieren lässt, informative Tafeln am Wegesrand erweitern das Wissen über die Natur. Schaukästen an Bienenkästen gewähren Einblicke in das Leben der Tiere und immer wieder öffnet sich entlang der Einzäunung der Blick auf den Teufelssee. Doch auch die großen Hallen mit riesigen MaschiDr. med. Kirk Nordwald | Facharzt für Augenheilkunde Private Augenarztpraxis | Clayallee 225 | 14195 Berlin

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Besser sehen – Freude am Leben

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Dahlem & Grunewald Journal nen und Filteranlagen sowie Wasser für Westend der beeindruckende unterirdische Reinwasserbehälter sind Der 1871 erbaute Komplex entTeil des Naturschutzzentrum stand als „Wasserwerk der WestÖkowerk. end-Gesellschaft H. Quistorp & Co“, um die Wasserversorgung des neu erbauten Villenviertels Westend zu sichern. Für die Mitarbeiter entstand ein Wohnhaus auf dem Gelände. Nach dem Konkurs der Gründerfirma wurde das Werk von der „Charlottenburger Wasser- und Industriewerke AG“ übernommen. Die neuen Eigentümer erweiterten das Werk um das Rieselergebäude, das eine Filteranlage enthielt und einen 3000 Kubikmeter großen Reinwasserbehälter. In dem Reinwasserbehälter, Das Ökowerk wird ein der damals als Wasserspeicher Leuchtturmprojekt in genutzt wurde, werden heute Sachen Klimaschutz. Konzerte abgehalten.

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Impressum

Dahlem & Grunewald Journal, 10. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Ruhlsdorfer Str. 95, Haus 42, 14532 Stahnsdorf ☎ 03329 / 645 15 70 Redaktion Karl-Heinz Christ · ☎ 03329 / 645 15 70 journal@gazette-berlin.de Freie Redakteurin Jacqueline Lorenz · ☎ 0172 / 630 26 88 Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Dahlem & Grunewald Journal erscheint alle zwei Monate in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. Nächste Ausgabe April/Mai Nr. 2/2022 Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.03.2022 Erscheinung: 01.04.2022 Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Haben Sie eine Ausgabe verpasst? Ältere Ausgaben finden Sie online unter www.gazette-berlin.de. Ihre Redaktion des Dahlem & Grunewald Journals

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Faszinierende Technik gibt Einblicke in die Wasserversorgung für 150 Jahren.

Um 1892 wurden Haushalte von Neukölln bis Zehlendorf vom Wasserwerk am Teufelssee versorgt. 1906 kaufte die Stadt Charlottenburg das Werk. Nach der Eingemeindung gehörte das Wasserwerk zum Verbund

der städtischen Wasserwerke Berlins. Bis 1969 – also beinahe hundert Jahre – war das Wasserwerk in Betrieb, dann wurde es wegen veralteter Technik und hygienischer Mängel stillgelegt. 1974 sollte es abgerissen

werden, doch der sofort einsetzende öffentliche Protest sorgte dafür, dass das Werk erhalten blieb. Über die Nachnutzung wurde lange gestritten. 1980 überzeugte die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Natur zertifizierter Fachbetrieb

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schutz e. V. mit ihrem Konzept und nach vielen Umbauarbeiten konnte das Ökowerk am Teufelssee seine Arbeit aufnehmen. Heute steht das Wasserwerk unter Denkmalschutz. Das Ökowerk bietet ein vielseitiges und informatives Programm für die ganze Familie. Weitere Informationen unter www.oekowerk. de . Im ehemaligen Reinwasserbehälter wurden bereits Konzerte gegeben.

Klima- und Denkmalschutz In diesem Jahr sind einige Bauarbeiten am früheren Wasserwerk erforderlich – das Umbaujahr beginnt. Das Ökowerk wird zum Leuchtturmprojekt des Landes Berlin im Bereich „Energetische Sanierung von Industriedenkmalen“. Voraussichtlich

bis Ende 2023 müssen im Zuge der Arbeiten sowohl Denkmalschutzgesichtspunkte als auch Klimaschutzmaßnahmen unter einen Hut gebracht werden. Umfangreiche Dämmmaßnahmen an den genutzten Gebäuden und der Einsatz eines innovativen Eisspeichers im früheren Reinwasserbehälter sollen bis zu 90 % CO2 einsparen. Am Vorbild

des Ökowerks, mit etwa 60 000 Gästen pro Jahr ein Multiplikator in Sachen Klimaschutz, können sich dann ähnliche Projekte orientieren. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung sowie aus Mitteln des Landes Berlin. ◾

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Nistkästen an der Kleinen Grunewaldseenkette Ein neues Zuhause für Waldkauz und Schellente

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ach dem Winter begeben sich viele Vögel auf die Suche nach einem geeigneten Platz für den Nestbau. Viele einheimische Vögel beziehen eine Baumhöhle für die Aufzucht ihrer Jungen. Natürliche Baumhöhlen in städtischen Grünanlagen sind jedoch recht selten und sind ein begrenzender Faktor für die Größe von Vogelpopulationen.

Entlang der Grunewaldseenkette finden Waldkäuze eine neue Brutstätte, wie hier am Koenigssee. � Foto: Ina Müller

Die Firma Baum & Stein beim Aufhängen eines Nistkastens am Herthasee. � Foto: BACW/Greisle

Um den Bruterfolg bestehender Arten zu erhöhen und die Attraktivität des Standorts Charlottenburg-Wilmersdorf für neue Arten zu fördern, wurden im Rahmen des Freilandartenschutzes im November zehn neue Nistkästen entlang der Kleinen Grunewaldseenkette aufgehängt. Die Nisthilfen eignen sich für Waldkäuze

oder verschiedene Entenarten, wie beispielsweise Schellenten. Um die Nistkästen möglichst nah am Wasser anbringen zu können und die Bäume dabei nicht zu beschädigen, wurde eine Baumpflegefirma aus Berlin beauftragt, die schweren Holzbetonkästen mittels Seilklettertechnik aufzuhängen. Dabei war es wichtig, die Nisthilfen an einem passenden Standort und in richtiger Höhe anzubringen. Um dies sicherzustellen, wurde das Projekt von den beiden Stadtnatur-Rangerinnen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf begleitet. Als Schutz vor Nesträubern wie

Waschbär, Marder oder auch Katze, die zur Gefahr für die Jungvögel werden können, wurde am Baumstamm unter jedem Nistkasten eine sogenannte Kletterstopp-Folie angebracht. Die speziell dafür gefertigten Folien sollen die Tiere daran hindern, den Baum hochzuklettern und an die Nistkästen zu gelangen. Bezirksstadtrat Schruoffeneger: „Ich bedanke mich bei der Bezirksgruppe Steglitz-Zehlendorf des NABU, die dankenswerterweise die Pflege der Nistkästen übernimmt. Darüber hinaus führt sie eine Kontrolle des Erfolgs der Besetzung der Nistkästen durch.“ � ◾

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Brücke-Museum: Whose Expression?

Die Künstler der Brücke im kolonialen Kontext

Max Pechstein, Chogealls, 1917, Öl auf Leinwand, Kunstsammlungen Zwickau, Max-Pechstein-Museum, Fotoatelier Lorenz, Zschorlau. � Foto: Pechstein – Hamburg/Tökendorf

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ie Künstler der Brücke lebten und arbeiteten während der deutschen Kolonialzeit. „Whose Expression?“ hinterfragt ihre Kunstwerke erstmals in diesem historischen Zusammenhang. Die Künstler sahen in den Kulturen des Globalen Südens ein Gegenbild zur bürgerlichen Gesellschaft ihrer Zeit. Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff bewunderten ihre Objekte und Skulpturen in den neu gegründeten Völkerkundemuseen – darunter Raubkunst wie die Benin-Bronzen, die heute im Mittelpunkt der Debatten um Rückgabe stehen. Sie waren fasziniert von den stilistischen Elementen der Werke aus Afrika, Ozeanien oder Indien und nutzten sie für

ihre Kunst, ohne deren koloniale Herkunft und Machtverhältnisse zu bedenken. Die Begegnung der Brücke-Mitglieder mit Werken, aber auch mit Menschen aus kolonialen Kontexten, fand vor allem in Deutschland statt. Nur Nolde und Pechstein reisten in deutsche Kolonien. Überwiegend formten sich die Künstler ihr Bild von außereuropäischen Kulturen und Menschen über Zirkusvorstellungen, Varietés, und sogenannte Völkerschauen, die diese wie Objekte präsentierten. Einige von ihnen standen den Brücke-Künstlern für Porträts und Akte Modell. Die Ausstellung widmet sich den Lebenswegen der Porträtierten, ebenso wie den Provenienzen der Werke aus kolonialem Kontext.

Die Präsentation setzt auf einen vielschichtigen Blick und nähert sich der Komplexität des Themas anhand von künstlerischen Werken und umfangreichem Dokumentationsmaterial. Gezeigt werden Gemälde, Papierarbeiten und Skulpturen der BrückeKünstler sowie weitere Werke aus kolonialen Kontexten – darunter zahlreicher Leihgaben aus bedeutenden nationalen wie internationalen Museen und Sammlungen. Die Ausstellung wird bis zum  2 0.  März gezeigt. Brücke-Museum, Bussardsteig  9, 14195  Berlin. Öffnungszeiten: Mittwochs bis montags von 11 bis 17  Uhr. Weitere Informationen und die aktuell gültigen Hygieneregeln unter www. bruecke-museum.de� ◾

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Von Menschen, Künstlern und Schicksalen KulturRaum der Künstlerkolonie mit attraktivem Veranstaltungsangebot

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er im September 2020 eröffnete und der Künstlerkolonie Berlin e. V. von Vonovia zur Verfügung gestellte KulturRaum hat sich trotz Corona-bedingter Einschränkungen zum beliebten Treff entwickeln können. Engagierte Kulturschaffende halten hier über ausgesuchte Veranstaltungen die Erinnerung an in diesem einmaligen Wohnviertel einst und heute beheimatete Menschen des Kultur- und Kreativlebens und ihre damit verbundenen Schicksale wach. Zwei besondere Veranstaltungs-Highlights, die bereits im Dezember an den Start gingen, laden zu Beginn des neuen Jahres weiter zum Hinsehen, Hinhören und Innehalten: Die Ausstellung „küchenzeilen“ und die szenische Lesung „Rose“ setzen kulturelle Lichtpunkte in dieser dunklen Jahreszeit. Sie dürften

auch junge Künstler auf das große Potential der Künstlerkolonie aufmerksam machen, das diese als wichtiger Berliner Kulturstandort bietet.

kenberg und Nadine Aßmann sind langjährige Nachbarinnen in der Künstlerkolonie, hatten sich bei der Heimfahrt von einem Theaterprojekt vor zwei Jahren jedoch erst näher kennengelernt. Mit dem von ihnen „küchenzeilen“: gegründeten „Kollektiv Barnay“ Fünf Künstler = – ein Zusammenschluss Berliner über 350 Jahre KünstlerInnen rund um den LudLebensabenteuer wig-Barnay-Platz – stehen sie als Initiatorinnen für ihr Pilotprojekt „küchenzeilen“. Mit dieser Dokumentation wollen sie die bemerkenswerten Lebensgeschichten fünf porträtierter KünstlerInnen vor dem Vergessen bewahren. Die Ausstellung ist gefördert aus Mitteln des Kulturbeirats Charlottenburg-Wilmersdorf und bringt dem Besucher fünf langjährige Bewohnerinnen und Bewohnern der Kolonie mit ihrem künstleriDie beiden Schauspielerinnen schen Werdegang näher. „Da wir und Regisseurinnen Heike Fal- seit Jahren hier leben, haben

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Die „küchenzeilen“-Initiatorinnen Nadine Aßmann (l.) und Heike Falkenberg.

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wir viele Kontakte zu unseren Nachbarn knüpfen können“, erzählt Nadine Aßmann, und Heike Falkenberg ergänzt: „Diese Vertrauensbasis hat es uns ermöglicht, sie gemeinsam mit dem Fotografen und Mitglied des Kollektiv Barnay, Michael S.  Ruscheinsky, respektvoll in ihren Küchen zu besuchen und Interviews mit ihnen zu führen.“ Es folgten lange Vorgespräche mit einer größeren Auswahl an Bewohnern, umfangreiche Tonund Filmaufzeichnungen und unzählige Fotos. Eine beeindruckende Essenz daraus spricht nun in der professionell präsentierten Ausstellung den Betrachter kurzweilig an – wenn auch inszeniert, doch in authentischen Bildern mit farbintensiven Acrylglas-Fotos und aussagekräftigen Textausschnitten. Lockdown-bedingte Umstrukturierungen wie die Verschiebung der feierlichen Eröffnung forderten viel Geduld vom gesamten Team. Hatten die beiden aktiven Initiatorinnen und renommierten Schauspielerinnen zuerst noch vorgehabt, in verschiedenen Lesungen selbst aus den Gesprächen der Interviewten vorzutragen, änderten sie schon bald ihr Konzept: Da die fünf zwischen 1930 und 1944 Geborenen so viel zu sagen haben, werden sie nun ab Januar in einzelnen Lesungen im KunstRaum persönlich zu Wort kommen. – Und dabei dürfte der Gast noch manch Spannendes erfahren, was in den Interviews nicht angesprochen wurde. Dazu werden Auszüge aus dem Buch „Künstlerkolonie Wilmersdorf“ des Autors Manfred Maurenbr

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Sabine Kotzur und „Rose“ – viel mehr als eine Lesung.

cher weitere Einblicke in die Geschichte dieses fast vergessenen Ortes geben. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die als Auftaktveranstaltung einer über Jahre geplanten Dokumentation verstanden werden will, stehen als erste fünf KünstlerInnen keine Geringeren als die Fotografin und Schauspiele rin Kornelia Boje, Schauspielerin Anita Kupsch, Opernsänger und Lyriker Harry Oschitzky, Tänzerin Gerda Schulz und der Lebenskünstler Manfred Stavenhagen. Ernste, aber auch heitere Momente, spannende und berührende Eindrücke sind garantiert, die neugierig auf Mehr machen.

„Rose“ von Martin Sherman – szenische Lesung einer Lebensgeschichte Als Bewohnerin der Künstlerkolonie zeigte Schauspielerin Sabine Kotzur mit der Premiere ihrer szenischen Lesung „Rose“ datumsgerecht am 11. Dezember im KunstRaum Flagge „für 1700 Jahre jüdisches Leben und gegen Antisemitismus“. Im Januar 2022 lädt sie nun zu weiteren Aufführungen. Mit der Lebensgeschichte der

Jüdin Rose, die im ausgehenden 20.  Jahrhundert auf hölzerner Bank Shiv´a sitzt und sieben Tage lang um ihre geliebten Verstorbenen und um das Leben trauert, wird auch die Geschichte einer Frau erzählt, die jüdischen Humor, Witz, aber auch Weisheit, Geist, Gefühl und Lebenskraft in sich vereint. Als Angehörige einer „verlorenen Generation“ könnte man sie bezeichnen, erzählt sie doch hin- und hergerissen zwischen Schmerz, Humor und Ironie vom Untergang der jiddischen Kultur und der Kluft zwischen liberalen und orthodoxen Juden. Wo könnte diese Geschichte berührender erzählt werden, als am Standort der Künstlerkolonie, einem Ort, an dem nach der politischen Machtergreifung der NSDAP im Jahr 1933 Razzien durchgeführt und Bewohner festgenommen wurden, und

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Dahlem & Grunewald Journal von dem aus Künstler aus Deutschland fliehen mussten? – Gedenktafeln und Stolpersteine in der Künstlerkolonie erzählen von diesen Schicksalen. Behutsam erweckt Sabine Kotzur „Rose“ in der Übersetzung von Inka M. Paul zum Leben und erzählt facettenreich deren Geschichte, zaubert so vor Augen des Publikums unvergessliche Bilder. „Die Vielschichtigkeit ihrer Person zwischen Humor und Trauer hat mich von Anfang an fasziniert. Ich bin sehr stolz, dass ich die Rechte für die Lesung in der Künstlerkolonie erhalten habe“, erklärt die Schauspielerin, die sich tief in die Person der Titelfigur hineinempfunden hat. So ist ihr lebendiger Vortrag durchaus mit dem bravourösen Solo von Schauspiellegende Monica Bleibtreu im Renaissance Theater aus dem Jahr 2003 vergleichbar. Autor Martin Sherman studierte in Boston und lebt seit 1980 in London. Seine Stücke – darunter die Liebe zweier Homosexueller in einem Konzentrationslager des Jahres 1939 – wurden in über 35 Ländern aufgeführt. Die erfolgreiche Uraufführung von „Rose“ fand am 24. Juni 1999 am Londoner National Theatre mit Olympia Dukakis in der Titelrolle statt. Des Themas „Erinnerung“ nimmt der Autor sich mit äußerster DifferenzierFreudigkeit an und lässt Roses Monolog so zu einem Stück Erinnerung werden, auch wenn sie vorgibt, sich nicht erinnern zu können. „Rose“ – ein Stück für Jung und Alt, das ebenso wie die „küchenzeilen“ auf seine Art dazu beiträgt, das historisch, sozial und künstlerisch bedeutsame, doch fast vergessene Kleinod der Künstlerkolonie Wilmersdorf wiederzuentdecken und mit frischen Ideen hin zu nachhaltiger Erinnerung neu zu beleben. Aktuelle Termine für weitere Lesungen, Veranstaltungen und Öffnungszeiten zur Ausstellung „küchenzeilen“ und für die szenische Lesung „Rose“ Corona-bedingt unter www.kueko-berlin. de oder am KunstRaum direkt einsehbar (neben dem Vonovia-Büro in den Kolonnaden). Eintritt frei!� ◾ � Jacqueline Lorenz KunstRaum Künstlerkolonie Berlin e. V. Breitenbachplatz 1 14195 Berlin

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Vor der umbenannten Bushaltestelle, v. l. n. r.: Guido Paterna (Geschäftsführer, Martin Luther Krankenhaus), Kerstin Patt (Pflegedirektorin und Prokuristin, Martin Luther Krankenhaus), Gerd Huwe (Stabsabteilung Unternehmenskommunikation, Berliner Verkehrsbetriebe BVG). � Foto: Manuel Tennert/Martin Luther Krankenhaus

Bushaltestelle „Martin-Luther-Krankenhaus“ Haltestelle „Grieser Platz“ umbenannt

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ie Haltestelle „Grieser Platz“ in Schmargendorf, an der die Buslinien 110 und 310 halten, heißt jetzt „Martin-Luther-Krankenhaus“. Die Umbenennung erfolgte im Zuge des Fahrplanwechsels der BVG zum 12.  Dezember 2021. „Wir freuen uns sehr, dass die Bushaltestelle jetzt den Namen unseres Krankenhauses trägt. Dies hilft Patientinnen und Patienten, uns leichter zu finden“, sagt Guido Paterna, Geschäftsführer des Martin Luther Krankenhauses.

„Dass unser Name zum Abschluss unseres 90-jährigen Jubiläums nun diesen Stellenwert in Berlin erhält, ist besonders schön.“ Das Martin Luther Krankenhaus nahm vor neunzig Jahren seinen Betrieb auf und erbringt als Akut- und Unfallkrankenhaus seit Generationen zugewandte Medizin und Pflege. Zuletzt baute das Haus seine Notfallversorgung und Herzmedizin weiter aus. Es schaffte zudem neue Medizintechnik wie die lebensrettende Herz- und Lungenun terstützungstherapie ECMO und ein neues Magnetresonanztomografie (MRT)-Gerät an. Mit den Buslinien 110 und 310 ist das Martin Luther Krankenhaus sehr gut an den Öffentlichen Personennahverkehr wie zum Beispiel die U-Bahnstationen Adenauerplatz und Bahnhof Zoo angebunden. In südliche Richtung sind mit der Buslinie  110 die U-Bahnstationen Freie Universität (Thielplatz) und Oskar-Helene-Heim gut erreichbar. � ◾

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Klettertouren auf dem Teufelsberg

Alpenverein bietet viele Aufstiegsmöglichkeiten

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lettern lernen im FastFlachland: Auf dem Berliner Teufelsberg, der bekanntermaßen keine natürliche Erhebung ist, sondern die Trümmer des zerstörten Berlin unter sich verbirgt, steht eine der ältesten Kletteranlagen in Deutschland. Seit dem Jahr 1970 gibt es den Kletterturm – eigentlich ist er ein komplexes

Gebilde aus Beton und Spritzbeton, das mehrere Aufstiegsmöglichkeiten bietet. Geplant und erbaut wurde der Turm vom Deutschen Alpenverein (DAV), Sektion Berlin. So konnten die Mitglieder, die ihre früheren Klettergebiete nach dem Mauerbau nicht mehr erreichen konnten, wieder vor Ort trainieren.

Die Nutzung des Kletterturms ist Mitgliedern des DAV vorbehalten. Dieser veranstaltet dort regelmäßig Kurse für verschiedene Altersstufen, auch für Kinder. Der Turm, dessen „Gipfel“ stolze 9,80 Meter misst und von einem Gipfelkreuz geziert wird, bietet mehr als 60 Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsstufen. Im Übrigen ist der Turm

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Dahlem & Grunewald Gesundheit Journal

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kein Unikat – ein Student aus Südamerika kopierte die Pläne und so steht in der Hauptstadt von Ecuador der Zwilling des Berliner Turms. Ein weiterer Kletterturm steht in Schöneberg, auf dem betreuten Spielplatz an der Alvenslebenstraße. Hier war der DAV von Anfang an eingebunden und Kinder aus der Umgebung, die bereits einen Kletterkurs besucht haben, können hier ihr Können verfeinern. Weitere Klettermöglichkeiten des DAV gibt es im Kletterzentrum in der Seydlitzstraße in 10557 Berlin und an der Bunkerwand Humboldthain, die allerdings sehr weit fortgeschrittenen Kletterern vorbehalten ist. Weitere Informationen unter www.dav-berlin.de ◾

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Berlins erste Professorin

Lydia Rabinowitsch-Kempner fand die Ursache der Tuberkulose

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ie Wissbegier war ihr vermutlich in die Wiege gelegt worden, Lydia Rabinowitsch wurde 1871 als eines von neun Kindern eines litauischen Brauereibesitzers geboren. Sie besuchte das Mädchengymnasium ihrer Heimatstadt Kowno und begeisterte sich vor allem für die Naturwissenschaften. Anschließend wollte sie ein Studium aufnehmen, das war jedoch sowohl in Russland als auch in Preußen für Frauen nicht möglich. Die Schweiz war fortschrittlicher und da Frauen dort zum Studium zugelassen waren, ging Lydia nach Zürich und Bern. Dort besuchte sie die naturwissenschaftlichen Vorlesungen und schloss das Studium mit ihrer Dissertation über die „Entwicklungsgeschichte der Fruchtkörper einiger Gastromyceten“ mit summa cum laude ab.

sich zu einem Aufenthalt in Amerika, da ihr in Deutschland keine wissenschaftlichen Freiheiten gelassen wurden. Sie besuchte das weltweit erste Medizin-College für Frauen in Philadelphia. Beim Aufbau einer Abteilung für Bakteriologie war sie dabei und erhielt eine Assistenzprofessur. Die Semesterferien verbrachte sie in Berlin, wo sie den jungen Wissenschaftler Walter Kempner kennen lernte, der bei Robert Koch arbeitete. Die Beziehung zu Walter Kempner führte dazu, dass sie endgültig nach Berlin zurückkehrte, wo ihre Professur nicht anerkannt war. 1898 heirateten Lydia und Walter.

Unbezahlte Arbeit in Berlin

Ein großes gesundheitliches Problem im dicht bevölkerten Berlin war die Tuberkulose, deren Herkunft noch unbekannt war. Auch Robert Koch suchte mit seinen Mitarbeitern nach der Ursache. Bereits 1895 fand Lydia erstmals Tuberkeln in der Kuhmilch, diese wurden von erfahrenen Wissenschaftlern allerdings nicht als krankmachende Ursache angesehen. Nach ihrer Rückkehr aus den USA

Nach dem Studium arbeitete sie in Berlin bei dem Nobelpreisträger Robert Koch. Es war zwar eine Ehre, als einzige Frau dort arbeiten zu dürfen, allerdings wurde Lydia Rabinowitsch nicht für ihre Arbeit bezahlt. Sie hatte eine unbezahlte Assistentenstelle. Die junge Wissenschaftlerin entschloss

Entdeckung der Ursache für Tuberkulose

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Dahlem & Grunewald Journal forschte sie weiter und kam zu der Überzeugung, dass die Tuberkeln aus der Milch infizierter Rinder bei Menschen doch zur Tuberkulose führen würden. Diese Annahme der Milch als Ursache schien jedoch falsch zu sein, denn schon bald waren alle Milchproben frei von den krankmachenden Bakterien. Die Lösung des Rätsels ging als „Moabiter Milchskandal“ in die Geschichte ein. Der Lieferant, die Firma Bolle mit Hauptsitz in Moabit, hatte nur noch abgekochte Milchproben an das Institut geliefert. Die Ursache der Tuberkulose war gefunden. Lydia Rabinowitsch-Kempner stellte Strafanzeige. Bolle strengte einen Prozess gegen sie an, den das Unternehmen verlor. Die Entdeckung der Wissenschaftlerin führte dazu, dass Milch pasteurisiert wird. Durch den Skandal wurde Lydia bekannt und das Institut gelangte zur Berühmtheit. Schließlich hatte selbst Rudolph Virchow die krankmachende Wirkung des Tuberkelbazillus lange nicht ernst genommen. Lydia Rabinowitsch-Kempner wechselte später von dem Institut von Robert Koch in das Pathologische Institut.

Kempners in Lichterfelde 1911 mietet die Familie mit ihren drei Kindern ein Haus in der Potsdamer Straße 58a in Groß-Lichterfelde. 1912 wurde ihr von Kaiser Wilhelm II. als erster Frau in Deutschland der Professorentitel verliehen. In ihrem Haus verkehrten viele Frauen mit einer akademischen Ausbildung und Kempners engagierten sich für eine Stiftung, die das Studium von Frauen förderte. 1920 starb ihr Mann Walter mit nur 50 Jahren an Kehlkopftuberkulose, kurz zuvor konnten sie das Lichterfelder Haus noch

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kaufen. Jetzt stand Lydia mit drei Kindern alleine da. Sie bekam eine Direktorenstelle des Bakteriologischen Instituts im Krankenhaus Moabit. Mit ihrer Arbeit und als Herausgeberin der „Zeitschrift für Tuberkulose“ finanzierte sie den Lebensunterhalt der Familie und die Ausbildung der Kinder. Tragisch war, dass auch die Tochter Nadja im Jahr 1932 an Tuberkulose starb. So verlor die Familie zwei Mitglieder durch die Krankheit, die sie so bekämpft hatten. Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wurde Lydia zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Ihre Zeitschrift musste sie ebenfalls in andere Hände geben. Lydia selbst war an Brustkrebs erkrankt und zu schwach für eine Flucht. Sie starb 1935 in Berlin. Ihre Söhne, der Arzt Walter und der Jurist Robert konnten rechtzeitig aus Deutschland in die USA fliehen. Robert W. Kempner wurde US-Bürger und als stellvertretender Hauptankläger 1947/1948 ein wichtiger Teil der Nürnberger Prozesse. Er bekam 1984 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach seinem Tod 1993 erfolgte die Beisetzung auf seinen Wunsch hin auf dem Parkfriedhof Lichterfelde, in dem Grab, in dem auch sein Vater, seine Mutter und seine Schwester beerdigt wurden. Seit 1995 ist es ein Ehrengrab der Stadt Berlin. In der künftigen „Europacity“ in Berlin-Mitte an der Heidestraße gibt es seit 2016 die Lydia-Rabinowitsch-Straße. Ein Schild neben ihrem Foto und ihr Name auf der Berliner Gedenktafel für jüdische Mitarbeiter im Krankenhaus Moabit rufen Lydia Rabinowitsch-Kempner in Erinnerung. Nach ihrem Sohn Robert W. Kempner wurde im Jahr 2003 eine Straße in der Nähe des Dahlemer Wegs benannt.� ◾

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Gesundheit Dahlem & Grunewald Journal

Fischotter in Berlin gesichtet

Foto: Stiftung Naturschutz Berlin

Ein flinker Schwimmer nimmt Kurs auf die Hauptstadt

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n Berlin kam er nie besonders häufig vor und galt seit den 1960er-Jahren sogar als ausgestorben. Umso mehr sind die diesjährigen Sichtungen des Fischotters in Berlin eine kleine Sensation. An fünf verschiedenen Standorten entlang der Spree, Havel und des Teltowkanals konnten die StadtnaturRangerinnen und -Ranger der Stiftung Naturschutz Berlin das streng geschützte Säugetier nachweisen. Mithilfe einer Wildtierkamera wurden seine nächtlichen Aktivitäten festgehalten. Sie beweisen: Der Fischotter fühlt sich offenbar ziemlich wohl in unseren heimischen Gewässern. Das liegt wohl auch an der deutlich verbesserten Qualität

unserer Seen und Flüsse. Denn die braucht der scheue Wassermarder als Lebensraum. Hier jagt er Fische, Krebse, Amphibien und andere kleinere Wirbeltiere. Ein Jungtier verirrte sich sogar in die unmittelbare Nähe des Alexanderplatzes, wo es jedoch leider dem Straßenverkehr zum Opfer fiel. Der Fund ist zwar wenig erfreulich, stimmt zugleich aber auch hoffnungsvoll, wie Susanne Bengsch von der Koordinierungsstelle Fauna der Stiftung Naturschutz weiß: „Dieser Fund eines Jungtieres am Alexanderplatz ist für uns besonders wertvoll. Denn er zeigt, dass Fischotter in Berlin nicht nur auf der Durchreise sind, sondern sich hier ganz offensichtlich auch fortpflanzen. Das heißt,

sie haben ein oder mehrere Reviere etabliert und gehören damit wieder zur Berliner Stadtfauna.“ Susanne Bengsch hofft nun, dass sich diese Meldungen mehren und Berlin auch zukünftig diesen Sympathieträger beherbergt. Die wichtigen Beobachtungsdaten zum Fischotter fließen in das Online-Portal ArtenFinder der Stiftung Naturschutz Berlin ein. Über eine Meldemaske unter www.artenfinderberlin.de können interessierte Berliner und Berlinerinnen ihre Naturbeobachtungen eintragen, egal ob seltene geschützte Arten wie den Otter oder auch häufiger vorkommende Tiere. So werden wertvolle Daten für den Artenschutz in Berlin gesammelt.� ◾

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Angebote der Seniorenclubs

Fitness, Smartphone und mehr

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er Seniorenclub an der Herthastraße 25 a bietet ein vielseitiges Programm für Seniorinnen und Senioren. Unter anderem wird hier Fitness von Kopf und Körper erhalten: So werden bei „Tanz Fit Soft – Gymnastik und Tanz“ Beweglichkeit durch gezielte Übungen sowie Tanzschritte eingeübt. Gruppenaktivitäten, wie Line Dance, Rücken- und Beckenbodengymnastik finden hier regelmäßig statt. Das Smartphone spielerisch beherrschen ist Thema bei dem Kurs „Wie funktioniert mein Smartphone?“ Der erste Kurs beginnt am 1. Februar und endet am 22. April, ein zweiter Kurs startet am 5. April und läuft bis zum 17. Mai. Voraussetzung ist ein eigenes Smartphone mit dem Betriebssystem Android Version 8.0 oder höher. Anmeldung erforderlich, die Teilnahme kostet 45 Euro. Wer diesen Kurs bereits besucht hat, aber nicht

Foto: Georg Arthur Pflueger / unsplash.com

mehr sicher ist, wie die Funktionen zu bedienen sind, für den oder die ist der Kurs „Auffrischung Smartphone“ vom 1. bis 22.  Februar, jeweils dienstags, genau richtig. Anmeldung erforderlich. Aber auch Computerwissen, Power-Point, Kaufberatungen für Smartphones, Tablets & Co., und Fremdsprachenkenntnisse werden hier vermittelt. Seniorenclub Herthastraße 25 a in Grunewald, ☎ 891 72 95, E-Mail: herthastraße@wilmstift.de. Im Seniorenclub Wallotstraße 4 gibt es am 11. Februar von 13.30 bis 16.30 Uhr einen Flohmarkt. Am 25. Februar heißt es „Faschingsfest mit Michael“, gefeiert wird von 15 bis 17 Uhr, Eintritt 5 Euro inkl. Kaffee und Kuchen. Anmeldung erforderlich! Am 11. März eröffnet das Projekt „Kulturbrücke/ Internationale Begegnungen“ eine Bilder-Ausstellung zum Thema Deutsch/Polnischer Austausch gegen das Vergessen. Am 25.  März liest Alice Franck aus dem Krimi „Noblitá“ von Donna Leon. Zu den Gruppenaktivitäten in der Wallotstraße gehören Yoga, Qigong, aber auch Italienisch, Seidenmalerei, Gymnastik, Powerwalking und vieles mehr. Anmeldung und weitere Informationen unter ☎ 824 11 21, E-Mail: wallotstraße@ wilmstift.de. Informationen über die Bedingungen aufgrund der aktuellen Coronalage finden Sie unter www.wilmersdorfer-seniorenstiftung.de/ seniorenclubs� ◾

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Die BVG geht an die Decke

Sanierung bei der U1 und U3

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uch im neuen Jahr 2022 packen die Berliner Verkehrsbetriebe weiter an und führen die bereits begonnene Innensanierung der Wand- und Deckenflächen zwischen den UBahnhöfen Nollendorfplatz und Wittenbergplatz in drei Bauabschnitten fort. Die Linien U1 und U3 sind in allen drei Bauabschnitten jeweils nachts von Sonntag bis Donnerstag von zirka 22 Uhr bis 3.30 Uhr nicht wie gewohnt unterwegs. Die Linie U1 fährt zwischen den Bahnhöfen Warschauer Straße und Gleisdreieck (oben). Die U3 ist für Fahrgäste zwischen U-Bahnhof Krumme Lanke und U-Bahnhof Gleisdreieck (unten) im Einsatz. Zusätzlich kann zwischen den U-Bahnhöfen Gleisdreieck und Wittenbergplatz die U-Bahnlinie U2 genutzt werden. Zwischen Wittenbergplatz und Uhlandstraße stehen die Buslinien M19 und M29 zur Verfügung.

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Am U-Bahnhof Dahlem Dorf fährt die U3 planmäßig.

Der erste Bauabschnitt ist bereits fertig, der zweite begann am Sonntag, den 23. Januar und endet am Donnerstag, den 11. August 2022 und der dritte Bauabschnitt geht von Sonntag, den 13. November bis 8. Dezember 2022. Ausgenommen sind alle Brücken- und Feiertage. � ◾

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Gesundheit

Auge und Kontaktlinse

Bei richtigem Umgang ein Bund fürs Leben

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rum prüfe, wer sich ewig bindet. Harte oder weiche Linsen, Linsen für Hornhautverkrümmung, Tagesoder Monatslinsen – wer sich für die kleinen Sehhelfer entscheidet, sollte sich in jedem Fall den Segen vom Fachmann holen. Denn das Auge lässt nicht jede ran. Bei der Wahl der falschen Linse ist die Scheidung quasi vorprogrammiert. Passen Auge und Kontaktlinse gut zusammen, ist jeder seines eigenen Linsenglückes Schmied: Wer seine „unsichtbare Brille“ liebt, der pflegt sie richtig. Und hält die Tragezeiten ein – denn zu viel Nähe kann

auf Dauer buchstäblich ins Auge gehen.

KontaktlinsenAnfänger sollten es langsam angehen lassen Oft brauchen Auge und Linse ein bisschen Zeit, um miteinander warm zu werden. Bei weichen Kontaktlinsen ist die Schnupperphase vergleichsweise kurz. Diese bestehen aus flexiblem Kunststoff und schmiegen sich förmlich an die Hornhaut an. Formstabile oder „harte“ Kon taktlinsen fühlen sich anfangs etwas ungewohnt im Auge an. Das vergeht jedoch meist nach ein bis zwei Wochen. Für Langzeitträger und stark Fehlsichtige sind formstabile Linsen oft die bessere Wahl, da sie pflegeleichter sind und auch komplizierte Sehfehler ausgleichen können. Bei so viel Körperkontakt ist die richtige Linsenpflege unerlässlich. Je nach Material gibt es hier unterschiedliche Pflegemittel. Ganz von allein reinigt sich die Linse jedoch nicht – nur durch zusätzliches sanftes Reiben mit dem Finger lassen sich Ablagerungen zuverlässig entfernen.

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Gesundheit

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Empfohlene Tragezeiten Entscheidend für ein harmonisches Miteinander von Auge und Kontaktlinse ist das Einhalten der empfohlenen täglichen Tragezeiten. Dabei muss die Linse längst nicht mehr nach acht Stunden vom Auge. Viele der extrem sauerstoffdurchlässigen Silikon-Hydrogel-Linsen können – nach Absprache mit dem Fachmann – auch über Nacht getragen werden. Für Träger weicher Austauschlinsen gilt: Zum Tages-, Wochenoder Monatsbeginn muss eine neue her. Auch wenn nach außen alles in Ordnung zu sein scheint – die Leistungsfähigkeit der Kontaktlinse nimmt mit ihrer Nutzung ab. Werden die Linsen

Kontaktlinsen werden vom Fachmann an die individuellen Bedürfnisse des Auges angepasst. � Foto: Hecht Contactlinsen GmbH

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Gesundheit

nicht gewechselt, kann sich das Auge unbemerkt entzünden.

Keine Seitensprünge Seitensprünge sind das Aus jeder Kontaktlinsenbeziehung. Gerade bei Farblinsen ist die Versuchung groß, sie mit Freunden zu tauschen. Das Auge verzeiht dies nicht. Die Gefahr von Infektionen, die nicht selten zu Unverträglichkeiten führen, steigt. Schlimmstenfalls schwört das Auge für immer der Kontaktlinse ab. Ein bis zwei Mal im Jahr sollten Auge und Linsen beim Augenoptiker oder –arzt auf den Prüfstand. Dieser prüft, ob der sprichwörtliche Deckel auch langfristig zum Topf passt. Sitzt die Linse gut, bewegt sie sich ausreichend

Die unsichtbaren Sehhelfer können mittlerweile nahezu jede Fehlsichtigkeit ausgleichen. � Foto: SAUFLON

im Tränenfilm und wird das Auge ausreichend mit Sauerstoff versorgt? Bei Mängeln kann meist problemlos auf ein anderes Material oder ein neues Pflegemittel umgeschwenkt werden. Und wenn es mal so gar nicht

laufen will und die Linsen Augenverbot haben – etwa bei einer Erkältung – ist es gut zu wissen, dass man immer einen alten Bekannten in petto hat, der einem über die schwere Zeit hilft: Die Brille.� ◾

Radiologische Privatpraxis

„Villa am Roseneck“ Ingo Ohnesorge

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Dr. med. Matthias-C. Dulce Über 20 Jahre am Roseneck

„Ein Stück Sylt in der Großstadt“, so beschrieb der Tagesspiegel das Roseneck, wo sich das Gesundheitszentrum (GHZ) „Villa am Roseneck“ befindet. Vor 20 Jahren habe ich die „Villa am Roseneck“ erworben. Seit dem bietet Ihnen die Privatpraxis Dr. Dulce und sein Praxisteam radiologische und neuroradiologische Leistungen auf dem neuesten Stand der Technik

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Dr. med. M.-C. Dulce Facharzt für Radiologie

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Hohenzollerndamm 104 Fon: +49 – (0)30 – 895 80 735 info@ghz-roseneck.de 14199 Berlin (am Roseneck) Fax: +49 – (0)30 – 895 80 736 www.ghz-roseneck.de Villa am Roseneck Sprechzeiten: Montag bis Donnerstag 8:00 – 18:00 Uhr und Freitag 8:00 – 16:00 Uhr

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