Dahlem & Grunewald Journal - Februar/März 2018

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

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Dahlem & Grunewald Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf

Februar / März · Nr. 1/2018

Buddemusic

Traditions-Musikverlag am Hohenzollerndamm

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Buddemusic – Traditions-Musikverlag am Hohenzollerndamm Familienunternehmen geht mit der Zeit

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or über 70 Jahren begann eine Erfolgsgeschichte in Berlin-Wedding, deren Fortsetzung heute am Hohenzollerndamm  54a in BerlinWilmersdorf, aber auch in den Firmen-Dependancen in Paris, London und den USA, weltweit weitergeschrieben wird. In zweiter und dritter Generation leiten Benjamin Budde und sein Vater Prof. Rolf Budde den weltweit anerkannten Berliner Musikverlag „Buddemusic“. Der ist bis heute seiner Aufgabe treu

geblieben, in Sachen Musik am Puls der Zeit zu bleiben.

Anfänge 1947 war er als Musikverlag Froboess & Budde gegründet worden, hervorgegangen aus dem Musikalienverlag Froboess & Schlag. Firmengründer Rolf Budde Senior, Kinobetreiber und Musikredakteur, hatte damals den Schritt ins Musikgeschäft gewagt. Während sein Firmenpartner Gerhard Froboess

komponierte, hielt Rolf Budde die kaufmännischen Fäden fest in der Hand. Erster Hit-Erfolg wurde 1951 der ursprünglich für die Schöneberger Sänge

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Dahlem & Grunewald Journal knaben geschriebene Schlager „Pack die Badehose ein“, komponiert von Gerhard Froboess, getextet von Hans Bradtke und schließlich gesungen von Cornelia („Conny“), der damals achtjährigen Tochter des Komponisten.

Jazzfreund Rolf Budde senior, der stets den richtigen Riecher für Musikproduktionen und Talente hatte, setzte bald auf ein internationales Programm

und knüpfte Kontakte nach Amerika. In London lernte er den Buchhalter eines großen Musikverlages kennen, der wenig später Verleger der Beatles wurde. Kurzerhand macht seine London-Bekanntschaft Rolf

Budde senior zum Subverleger der Band für den deutschsprachigen Raum, eine Verbindung, die bis zur Trennung der Band 1970 bestehen sollte.

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Impressum

Dahlem & Grunewald Journal, 6. Jahrgang

Verlag Gazette Verbrauchermagazin GmbH, Badensche Str. 44, 10715 Berlin ☎ 030 / 407 555 47 Redaktion Karl-Heinz Christ journal@gazette-berlin.de Titelbild: Buddemusic/Christoph Mack Anzeigen Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54 d.gottschalk@gazette-berlin.de Druck SPPrint Media, 14089 Berlin © Gazette Verbrauchermagazin GmbH Das Dahlem & Grunewald Journal erscheint alle zwei Monate in Dahlem, Grunewald und Schmargendorf am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres. April/Mai Nr. 2/2018 Nächste Ausgabe Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.03.2018 Erscheinung: 02.04.2018 Liebe Leserinnen und Leser, aus Dahlem & Grunewald extra wird das Dahlem & Grunewald Journal. Mit der ersten Ausgabe im neuen Jahr haben wir neben dem Titel auch das Layout etwas verändert. Informationen in und um Dahlem, Grunewald und Schmargendorf bestimmen weiterhin den Inhalt. Wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen. Ihre Redaktion des Dahlem & Grunewald Journals

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Inzwischen hatte sich das Unternehmen stärker für englischsprachige Titel geöffnet, ohne dabei den lokalen Markt zu vernachlässigen. 1965 baute Rolf Budde senior das Gebäude am Wilmersdorfer Hohenzollerndamm, das bis heute Geschäftssitz ist und demnächst erweitert wird. Sein Sohn Rolf, der 1956 geboren wurde, erinnert sich gut daran. „Ich war oft bei meinem Vater im Verlag.“ Rolf und sein Bruder Andreas wuchsen in Zehlendorf und in Grunewald auf. Heute lebt Rolf in dem Zehlendorfer Haus, das einst seinem Elternhaus gegenüber gestanden und dem Kinobetreiber Paul Grasses, einem Geschäftsfreund seines Vaters, gehört hatte. Die Beziehung zum Kino setzte sich noch

weiter fort: Die Tochter von Gerhard Klein, der Kinobetreiber des „Capitol Dahlem“ an der Thielallee war, wurde Rolfs Frau, mit der er heute vier Kinder hat.

Kreativität und kaufmännisches Know-how Hand in Hand Rolf Budde beginnt 1976 sein Studium der Rechtswissenschaft an der FU Berlin, 1996 promoviert er. Während sein Bruder Andreas eher der kreative Kopf ist, der selbst Titel schreiben und produzieren will, ist er eher kaufmännisch orientiert. Anfang der 70er-Jahre fasst Andreas im väterlichen Unternehmen Fuß. Im hauseigenen Studio leitet

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Gerhard Froboess ihn an, Titel für Michael Holm und Chris Juwens bringen erste Erfolge. Vater und Sohn arrangieren sich. Als Rolf Budde senior im Jahr 1975 überraschend stirbt, übernimmt Andreas Budde die Firma. Er, der Kreative, greift nun nur zu gerne auf die juristische Unterstützung seines Bruders Rolf zurück, der nach Studienabschluss 1983 als Geschäftsführender Gesellschafter der Musikverlagsgruppe Rolf Budde Musikverlage in das Familienunternehmen einsteigt. „Ich hatte als Berufsanfänger von nichts eine Ahnung, war aber plötzlich mittendrin“, erinnert sich Rolf Budde an die Zeit, als der Verlag gerade die Band Aphaville mit ihren Welthits produziert hatte. Rolfs Bruder Andreas stirbt

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für den Einstieg in das Familienunternehmen. Doch die Konkurrenz im Musikgeschäft ist hart, und kein mit dem Budde-Verlag konkurrierendes Unternehmen gibt Benjamin einen Ausbildungsplatz. So geht der schließlich zur Ausbildung nach Hamburg an den befreundeten Schacht-Musikverlag und in die USA. Dort lernt er vielversprechende Musiktrends kennen, die er nach Berlin ins väterliche Unternehmen mitbringt. Rolf Budde lässt dem Sohn vertrauensvoll freie Hand, der sich dadurch mit der ihm eigenen Kreativität zum Nutzen Wegbereiter der Buddemusic: Rolf Budde senior und Gerhard Froboess. des Verlages weiterentwickeln früh, so dass der Schwerpunkt nun auf den Schultern Rolf Bud- kann. Dass Vater Rolf und als des Verlages sich wieder mehr des liegt. kreativer Kopf sein Sohn Benvon der Kreativität auf Verwal- Sein Sohn Benjamin interessier- jamin den Verlag nun harmotungstätigkeiten verlagert und te sich schon in jungen Jahren nisch Hand in Hand führen, ist

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ein großes Glück für Buddemusic. – Und für Rolf Budde, den vielfach Ausgezeichneten und mit Ehrenämtern Bedachten, der neben der Verlagsarbeit ein hohes Maß an zusätzlichen Aufgaben zu meistern hat: Sie erwarten ihn in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA ebenso wie als 1. Vorsitzenden der LiebermannGesellschaft Berlin e. V. und als Professor am Institut für Kultur- und Medienmanagement an der FU Berlin, um nur einige zu nennen. Das Aufgabengebiet des Musikverlages ist inzwischen vielfältig geworden: Rein administrative Aufgaben wie bloße Verwaltung Prof. Budde, Schutzpatron der Liebermann-Villa am Wannsee.� von Komponisten und Autoren tionen Erfolge, die nicht zuletzt tiv frisch dazugekommen ist der reichen nicht mehr, vielmehr auf Benjamin und seine Kreati- Management-Bereich, mit dem bringen lukrative Eigenproduk- vität zurückzuführen sind. Rela- der Verlag hinter internationa RHEUMA?

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Sound of Berlin Aus der 1.Etage der Buddemusic am Hohenzollerndamm klingt heute der „Sound of Berlin“ weit in die Welt hinaus. Betritt der Besucher den beeindruckend in WaschbetonHolzmix gehaltenen Musikverlag, wird er sogleich Teil dieses Sounds. Bereits am 60er-JahreEmpfangstresen, der edles Holz mit beleuchteten Glasbausteinen verbindet, schallt sie ihm entgegen: Charts-erprobte Klubmusic, die unweigerlich mitzucken lässt, Hip-Hops von morgen. Und da ist das Kreativteam: Fotos: Buddemusic/Christoph Mack/ DEFA/oLorenz hippe Mitarbeiterinnen und len Künstlern wie Alvaro Soler, Mitarbeiter – 28 an der Zahl – dem bekannten spanisch-deut- die Internationalität, Musikverschen Popsänger, steht. ständnis und ein hohes Maß an

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junger Lockerheit und Aufgeschlossenheit ausstrahlen. Weitere Verlags-Mitarbeiter setzen das richtige Musiknäschen in den Buddemusic-Niederlassungen in Paris, London und den USA ein. Wie steht doch auf der Homepage von Buddemusic? „Autoren, Partner, Mitarbeiter – bei Budde steht immer das Team im Mittelpunkt. Gemeinsam haben und werden wir auch weiterhin am meisten erreichen.“ Beweisen tun dies die unzähligen Goldenen und PlatinSchallplatten, die als passender Wandschmuck im Verlag für sich sprechen, und zu denen im Familienunternehmen wohl noch einige dazukommen dürften.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Rauchende Köpfe statt blauem Dunst Ehemaliges Reemtsma Gelände soll Raum für Kreative bieten

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eue Zeiten brechen für die Gebäude der früheren Zigarettenfabrik Reemtsma an der Mecklenburgischen Straße an. Seit 2014 führt das Berliner Unternehmen „Die Wohnkompanie“ Regie über die vielen Räume, in denen unter anderem Tatort-Folgen gedreht wurden. Die Projektentwicklungsgesellschaft möchte hier Raum für Start-ups, Kreative und viele andere Anbieter schaffen. Nach Abschluss aller Arbeiten wird das Gelände zum Verkauf stehen, eventuell wird dann auch der Erwerb einzelner Parzellen möglich sein.

2012 verkaufte Reemtsma die Fabrik, die das Unternehmen 1959 in Schmargendorf erbauen ließ. Bis zur Schließung 2011 hatten kistenweise Zigaretten das Haus verlassen, es dürften mehrere Millionen gewesen sein. Heute werden die Räume unterschiedlich genutzt – Weihnachtsfeiern finden hier statt, aber auch Oldtimer werden zwischengeparkt, Filme gedreht und Tanzschritte erlernt. Und auch in Zukunft wird in den Räumen gearbeitet, mit ca. 200 000 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Areal reichlich Raum dafür. Bereits Ende dieses Jahres soll das Bürogebäude

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komplett saniert sein und Platz für neue Mieter und Ideen bieten. Bis 2022, spätestens 2024, so die Planungen, zieht der Rest nach. Weitere Mieter könnten Fitnessanbieter, Hotels, Werkstätten und kulturelle Angebote wie beispielsweise Theater sein. Wohnbebauung ist in den Planungen ausgeschlossen, obwohl gerade dafür dringender Bedarf besteht. Doch der Flächennutzungsplan weist dieses Gelände als Industrie- und Gewerbefläche aus. So sieht die alte Zigarettenfabrik einer Zukunft als modernes Gewerbegebiet entgegen.� ◾

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IDEENWerkstatt MUSEEN Diskutieren, wie es weitergehen soll

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eit einem Jahr sind das Ethnologische und des Asiatische Museum in Dahlem geschlossen, und ein wichtiger Tourismusmagnet fehlt damit dem Bezirk. Lediglich das Museum Europäischer Kulturen verbleibt mittelfristig am Dahlemer Museumsstandort. Die Exponate der verlagerten Museen warten

auf ihren Umzug ins HumboldtForum, dessen Eröffnung für 2019 angesagt ist. Auf sich warten lässt der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) Prof. Dr. Hermann Parzinger mit einem aussagekräftigen Konzept zur Nachnutzung der Dahlemer Museen, das seit Langem vom

Bezirksamt und dem Regionalmanagement Berlin SÜDWEST gefordert wird. Doch Steglitz-Zehlendorf ist selbst aktiv geworden und überlegt, wie der Bezirk zukünftig kulturell Anschluss halten kann, verfügt er doch über eine kleine, aber feine Anzahl kultureller Highlights jenseits des Berliner

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Zentrums, zu der in reizvoller Grünlage gelegene Museen wie beispielsweise das Brücke Museum, das benachbarte Kunsthaus Dahlem oder das Haus am Waldsee, aber auch das einzigartige Museumsdorf Düppel oder die Domäne Dahlem zählen. Das Bezirksamt unter Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter Kotowski lud daher kurz vor Weihnachten gemeinsam mit der stellvertretenden Generaldirektorin der Staatlichen Museen Berlin Prof. Dr. Christina Haak und in Kooperation mit dem Regionalmanagement Berlin SÜDWEST zur Eröffnungs-Veranstaltung der Diskussionsreihe „IDEENWerkstatt MUSEEN“ ein, die unter dem etwas provozierenden Motto „Wie zeitgemäß sind Museen?“ stand und Anstoß

geben sollte, wie den vorhandenen Dahlemer Museumsjuwelen zukünftig noch mehr Glanz verliehen werden kann. Ziel der Veranstaltungsreihe soll sein, unter Beteiligung der Öffentlichkeit darüber nachzudenken, wie Museen und Aus Foto: Julius1990 / Wikimedia

stellungen im Wandel der Zeit zukünftig zu gestalten sind, um neben Interessierten aus der Region ebenso die Touristen erreichen zu können. Dabei werden Ansprechpartner aus dem Kulturbereich zu Wort kommen sowie Bezirksbewohner, Politiker

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Dahlem & Grunewald Journal und Vertreter unterschiedlichster Institutionen und Organisationen. Wie wichtig das Thema „Museum“ für kulturliebende Menschen ist, zeigte der am Diskussionsabend vollbesetzte Vortragssaal am alten Museumsstandort in der Dahlemer Lansstraße 8. Nicht nur aus dem eigenen Bezirk waren sie gekommen, sondern ebenso aus entfernteren Bezirken und aus dem Umland. Auf dem Podium stellten sich der Moderation des Kultur-Ressortleiters vom Tagesspiegel Rüdiger Schaper die Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski, Prof. Dr. Oliver Rump vom Fachbereich Museumsmanagement der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Paul Spies, Stadtmu Bei uns ist der Tod keine normale Sache!

seums-Direktor und Chefkurator des Landes Berlin im Humboldt Forum sowie Prof. Dr. Moritz Wullen, Gründungsbeauftragter der SPK im Humboldt Forum.

Von Abu Dhabi nach Dahlem Mit der Frage, was denn eigentlich für sie ein zeitgemäßes Museum ausmache, richtete sich die Diskussion zu Beginn themengemäß an die hochkarätigen Podiumsgäste. Zum „weltweiten Erfolgsmodell Museum“ fielen Begriffe wie Partizipation, Barrierefreiheit und Relevanz für die Gesellschaft. „Was ist Ihr Lieblingsmuseum?“ lautete die nächste Frage. Die Antworten waren so unterschiedlich wie die Gäste selbst.

Für Cerstin Richter-Kotowski liegt das Gute so nah: Sie favorisiert für sich das Museum für Naturkunde, „weil es ein gutes Beispiel dafür ist, wie Althergebrachtes sich neu erfinden kann“. Und auch das historische Museum besucht sie öfter, „weil es dort immer wieder neue Facetten eines komplexen Themas zu entdecken gibt“. Prof. Rump hingegen mag es weiter weg: Sein Museumsfavorit ist der Louvre in Abu Dhabi mit für ihn zeitgemäßem Konzept: Bei unbegrenztem Budget werden dort Kunstwerke der zweiten Wahl aus dem Pariser Louvre präsentiert. Einen Siebenmeilen-Museumsschritt von Abu Dhabi nach Dahlem wagte der Chefkurator des Humboldt Forums. Paul Spies brachte das Auditorium zum

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Raunen, als er das Museumsdorf Düppel begeistert lobte: „So etwas kann man in Berlin-Mitte nicht machen“, betonte er. Einen unvergesslichen Tag könne der Besucher in dem Museumsdorf erleben, ganz ohne Meisterwerke, dafür aber mit umso mehr erlebbarer Geschichte. Ein zeitgemäßes Museum müsse eben intelligent sein und partizipativ. – Das fände man übrigens auch im Museum of Liverpool, wo Kinderbetreuung, Popmusik, Empire-Kritik und Kiezgeschichte ein durchdachtes Ganzes schaffen, das die unterschiedlichsten Geschmäcker und Bedürfnisse der Besucher anspricht. Und Prof. Rump ergänzte: „Im Berliner Südwesten gibt es wunderbare Gebäude und gute Sammlungen. Sie zu bewahren und zu präsentieren, bildet für mich eine sehr gute Ausgangslage für das `Schaufenster Humboldt Forum Dahlem´.“ Einen drauf setzte dann noch Prof.  Moritz Wullen, Gründungsintendanz im Humboldt Forum, der mit der National Gallery of Singapur einen Aktionsort mit „Partizipation pur“ favorisiert: Über 2.000 Quadratmeter erwarten dort Kinder und Jugendliche zum

spielerischen Lernen. Workshops für alle jüngeren Altersklassen werden angeboten und die Eltern darüber geschickt mit ins Museumsgeschehen eingebunden. Denn: „Kinder sind wichtig, um Eltern ins Museum zu bekommen.“ Und: Immerhin 26 Prozent der Weltbevölkerung sind unter 18 Jahren. Zum alten und neuen Museumsstandort erklärte er: „Beide Orte bilden ein Universal-Museum. Zwischen den Standorten Humboldt Forum und Dahlem entsteht eine neue Migrationskultur.“

Einfälle und Emotionen Lief bis dahin alles nach Themenvorgabe, geriet die Diskussion unversehens in ganz andere Bahnen: Während der eine Teil des Publikums erfahren wollte, wie denn nun das moderne und attraktive Museum von morgen aussehen sollte, saß der andere, überwiegend aus dem Bezirk stammende Teil im Saal mit Bauchgrummeln über den Wegzug seiner Dahlemer Museen und die noch immer ungewisse Nachnutzung des Standortes. Entscheidungsträger darüber sind SPK und Landespolitik. Sie

Im Gespräch: (v.l.n.r.) Prof. Rump, P. Spies, R. Schaper,

favorisieren in den Dahlemer Räumen für die Zukunft Restaurationswerkstätten und Archive des Humboldt Forums. Außerdem könnten sie sich dort gut einen Forschungscampus vorstellen, wie Prof. Wullen bestätigte. Und so driftete die Diskussion unaufhaltsam vom eigentlichen Thema ab und landete bei der Museen-Nachnutzung. Emotionen schäumten auf, Ideen wurden auf den Diskussionstisch geworfen, die von einer Zwischennutzung durch Künstler, „um das Licht im Leuchtturm Dahlem nicht erlöschen zu lassen“, bis zum Denkforum mit Wissenschaftler reichten. Es wurde

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C. Richter-Kotowski, Prof. Wallen.

vorgeschlagen, ein europäisches Zentrum für Kunst und Kultur in den Museumsräumen zu errichten und es zum Zukunftsmuseum zu entwickeln. Zukunftsforscher Rolf Kreibich sprach emotional geladen schließlich aus, was viele im Bezirk denken: „Die Verlagerung der Museen ist für den Berliner Südwesten eine Katastrophe.“ Weitere Vorwürfe wurden laut und erstickten den Abend im Keim, der – wie von Bezirksamt und Regionalmanagement vorgesehen – durchaus fruchtbarer hätte werden können. Ausgleichend und realitätsnah trat schließlich Paul Spies dazwi schen, der dem Bezirk zu „einer Perlenkette ganz besonderer kleiner Kulturinstitutionen“ gratulierte. Doch sie als Alternative zu den verlagerten Museen weit über den Bezirk hinaus zum Leuchten zu bringen, bedürfe es neben Visionen auch des Geldes. So müsse der Bezirk finanziell beweisen, wie lieb und teuer ihm seine attraktive kulturelle Zukunft ist. Spies bot aber an, sich an höherer Stelle für mehr Mittel einzusetzen. „Da bin ich gern an Ihrer Seite“, betonte die Bezirksbürgermeisterin und erklärte noch einmal: „Wenn der Standort Dahlem vorrangig als Depot und Werkstätten genutzt

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werden soll, ist das zu wenig. Dafür ist der Museumsstandort Dahlem zu schade.“ Für 2018 sind vier weitere Veranstaltungen geplant, eine pro Quartal: 1. Wie wichtig ist Europa für Berliner Museen? 2. Was fasziniert junge Menschen an Museen und Ausstellungen? 3. Wie digital sollen Museen sein? 4. Abschlussveranstaltung: Museums Slam – Marken, Macher und Museen Weiter Informationen unter www.rm-berlin-sw.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Armin Stern, Lunapark auf Coney Island, 1939, Öl auf Leinwand, 54 x 64 cm. Nachlass Armin Stern, Berlin. � Foto: Gerhard Haug, Berlin. © Anita Lochner, Berlin

Armin Stern – Zionist, Grenzgänger, Kosmopolit Kunsthaus Dahlem zeigt Werke eines in Vergessenheit geratenen Künstlers

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as Kunsthaus Dahlem zeigt erstmals in Berlin Werke des jüdischen Malers Armin Stern (1883–1944), der aufgrund seiner Jahre im Exil in Vergessenheit geraten ist. Stern, ein Grenzgänger zwischen dem französischen Impressionismus und dem deutschen Expressionismus, wurde zu einem gefragten Bildnismaler. Er porträtierte gläubige Juden sowie Personen des öffentlichen Lebens aus Kultur, Wissenschaft und Politik wie Thomas Mann,

Albert Einstein und Ben Gurion. Stern floh zweimal vor dem NSRegime, das sein Werk verfemte und beschlagnahmte, zunächst 1933 in seine alte Heimat nach Bratislava und 1938 nach New York. Er starb 1944 im Exil. Die Ausstellung im Kunsthaus umfasst etwa 50 Ölgemälde, Aquarelle und Grafiken aus unterschiedlichen Schaffensphasen des Künstlers. Sie ist noch bis 12.  März bei freiem Eintritt zu sehen. Am 15.  Februar um 19 Uhr hält Kuratorin Dr. Sabine

Meister den Vortrag „Armin Stern – auf den Spuren von Leben und Werk“. Sabine Meister schildert an diesem Abend die bewegte Biografie des Künstlers Armin Stern und stellt sein facettenreiches Werk vor. Dabei berichtet sie auch von der kriminalistischen Spurensuche dieses nach 1945 in Vergessenheit geratenen jüdischen Malers. Kunsthaus Dahlem, Käuzchensteig 12, 14195 Berlin, Öffnungszeiten Mi – Mo 11 – 17 Uhr, www. kunsthaus-dahlem.de. � ◾

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Glocken der Kreuzkirche läuten wieder Bauarbeiten zur Erneuerung des Glockenstuhls beendet

Seit Heiligabend läuten wieder alle vier Glocken.

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ine fast 80-jährige Tradition kam vor neun Jahren jäh zum Stillstand. Im Mai 2008 löste sich die Trauerglocke der Kreuzkirche in Schmargendorf aus ihrer Halterung, durchschlug ein Zwischengeschoss und stürzte in die Glockenkammer. Als Ursache des Absturzes wurde ein Haarriss in der Vernietung eines Bolzens ausgemacht. Die Bauarbeiten für den Umbau würden nicht billig werden und so begann die Gemeinde, Spenden für die Erneuerung des Glockenstuhls zu sammeln. Dank engagierter Gemeindemitglieder, großzügiger Privatleute und der Tatsache, dass

der Evangelische Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf sich beteiligte, kamen die veranschlagten 300 000 Euro schließlich zusammen. Zwei Jahre lang wurde geplant, einige Monate gebaut. So mussten die Tragbalken genauso ausgetauscht werden wie die Klöppel, die von außen gegen die Glocken schlagen und sie zum Klingen bringen. Ein Gerüst aus Stahl unterstützt nun den hölzernen Glockenstuhl. Die feierliche Einweihung fand am 10. Dezember vorigen Jahres statt. Eigentlich sollte schon am Reformationstag eingeweiht werden, doch da war der Bau noch nicht vollendet. Die

abgestürzte Glocke konnte übrigens wieder benutzt werden. Bis auf eine Schramme blieb sie unversehrt. Seit Heiligabend läuten wieder alle vier Glocken der Kirche. Sie wurden im Jahr 1929 eingeweiht. Den Zweiten Weltkrieg überstanden sie unbeschadet. Die Glocken waren aus Gussstahl. Dieses Material wurde im Gegensatz zu Bronze nicht eingesammelt und zu Waffen verarbeitet. Seit der erneuten Einweihung erklingen die Glocken der Kreuzkirche zwischen 9 und 21 Uhr zu jeder vollen Stunde und zu Anlässen wie Hochzeiten und Trauerfeiern. � ◾

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Christoph 31 – ein flotter 30er hebt ab Gelber Brummer im Einsatz der ADAC-Luftrettung

Christoph 31 mit seiner Crew – 30 Jahre in Berlin für die Luftrettung unterwegs.

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m letzten Jahr hat er seinen 30.  Geburtstag und seinen 70 000. Einsatz gefeiert. Doch in Strömen floss da statt Champagner Kerosin, sein Lebenselixier. Immerhin 673  Liter fasst der durstige Tank des gelben

Rettungs-Helikopters. Auf einem Einsatzradius von 50 Kilometern in Gesamt-Berlin ist er unterwegs, um den Notarzt durch die Lüfte schnell vor Ort zu bringen, wenn ein Menschenleben in Gefahr ist und es über Berlins

OSTEOPOROSE?

Foto: ADAC Berlin-Brandenburg e. V.

Straßen zu lange dauern könnte. Mit einer Leistung von rund 3.400 Einsätzen pro Jahr gilt der sympathische Berliner Brummer vom ADAC weltweit als Spitzenreiter unter den Rettungshubschraubern. Dessen ist sich der

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Dahlem & Grunewald Journal einstige Polizei-Helikopter wohl bewusst, denn er macht mächtig Wind beim Abheben von seiner Heimatstation auf dem Charité Campus Benjamin Franklin (CBF) in Steglitz. Als Betreiber unterhält die gemeinnützige ADAC Flugrettung deutschlandweit 37  Stationen der Luftrettung mit 51 Rettungshubschraubern. Da in Deutschland der Rettungsdienst Ländersache ist, greifen die verschiedenen Bundesländer zur Durchführung der Luftrettung auf unterschiedliche Organisationen zurück: Zu ihnen gehören im zivilen Luftrettungsbereich neben dem ADAC, der die Etablierung der Luftrettung der letzten 30 Jahre maßgeblich voranbrachte, die DRF Luftrettung sowie die SAR Luftwaffe Bundeswehr und das Bundesministerium des Inneren mit für den Katastrophenschutz beschafften Hubschraubern.

Der gelbe Engel und seine Helfer Vier Stammpiloten, 19 erfahrene Notärzte – viele mit den Schwerpunkt Kardiologie und Anästhesie und mit Luftret tungs-Eignung – sowie vier Rettungsassistenten verteilen sich auf die Einsatz-Crews, die im Schichtdienst Christoph 31 in seiner wichtigen Mission in Berlin unterstützen. Wann der gelbe Engel seine Rotorblätter anwerfen muss,

geht auf die Leitstellen der Berliner Feuerwehr zurück: Wenn deren Computersystem nach einem eingegangenen Notruf feststellt, dass der dem Einsatzort nächste Notarzt länger als 12 Minuten zum Patienten brauchen würde, wird Christoph 31 angefordert. Dann schrillt die Alarmglocke im Steglitzer Hangar. Im Durchschnitt zehnmal, aber manchmal auch siebzehnmal am Tag, von Sonnenaufbis Sonnenuntergang. Dank erfahrener Einsatzkräfte und

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ausgefeilter Logistik meistern Helikopter und Crew derartige Herausforderungen bravourös, bei denen es meist ums Überleben geht. Als Stationsleiter stets den Überblick behält Verkehrshubschrauberführer Nico Hellmann, der sich selbst als Bindeglied zwischen Station und Außenbetrieb sieht. Neben seinem regelmäßigen Einsatz im Cockpit als Pilot ist er auch für die Dienstpläne und die Creweinteilung zuständig, von denen jeweils ein Pilot, ein Notarzt und ein Rettungsassistent auf Christoph 31 Dienst haben. Außerdem ist er Ansprechpartner für alle Bereiche rund um den gelben Luftretter. Hellmann, dem man die Begeisterung für seinen Beruf in jedem Satz anmerkt, begann als Pilot bei der Bundeswehrrettung, flog im Kosovo, arbeitete als Fluglehrer und wechselte schließlich in den Zivil-Rettungsdienst. Er bestand das strenge Auswahlverfahren des ADAC mit dem anspruchsvollen Test des Institutes für Luft- und Raumfahrt (DLR), bevor er auf dem Pilotensitz von Christoph 31 Platz nehmen durfte. „Wir haben keine Nachwuchs ZUM DORTMUNDER BREITE STRASSE 35 HINTER DER EINKAUFSPASSAGE · 14199 BERLIN-SCHMARGENDORF · 030 - 12 02 45 02

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Im Einsatz von A wie Allergie bis Z wie Zuckerschock

Nico Hellmann: Auch am PC im Einsatz für die Flugrettung.

sorgen“, erklärt er, betont aber auch: „Von den Bewerbern sind es jedoch nur wenige, die für die Luftrettung in Frage kommen.“ Belastbarkeit und Nervenstärke

sind dafür genauso wichtig wie überdurchschnittliche Leistungen in Mathematik, Physik und Englisch, um nur einige Grundvoraussetzungen zu nennen.

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Etwa 80 Prozent der Rettungseinsätze machen internistische Notfälle aus, wie sie bei Herzund Schlaganfall-Patienten oder allergischen Reaktionen vorkommen, die übrigen Notfälle verteilen sich auf Einsätze, in denen es um Kinder geht, um klassische Unfälle und um Suizid-Geschehen. Gerade wenn Kinder beteiligt sind, geht das der Crew besonders nahe. Nico Hellmann erinnert sich an die Flugrettung eines durch einen Verkehrsunfall schwer verletzten achtjährigen Mädchens im vergangenen Jahr, das er in die Kinder- und Jugen

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Dahlem & Grunewald Journal klinik geflogen hatte. Viele Wochen musste das Mädchen dort behandelt werden. „Es war ein ganz besonderer Tag für mich, als ich dann gemeinsam mit der am Unfalltag diensthabenden Notärztin zu der Kleinen nach Hause eingeladen wurde und wir sehen konnten, dass es ihr besser geht. Da bekommt der Beruf noch einmal eine ganz andere Dimension“, verrät Hellmann, der sich auch über die stattliche Anzahl von Fehleinsätzen (1/3 aller Einsätze) freuen kann, „weil das zeigt, dass den Patienten vielleicht schon geholfen wurde.“ Zwar reicht der Platz im Christoph  31 aus, um einen Patienten von bis zu 120 Kilogramm Körpergewicht transportieren zu können, ob der Patient aber in das nächste Krankenhaus oder

Abheben für Menschenleben.

in die notwendige Spezialklinik geflogen wird, entscheidet der diensthabende Flug-Notarzt. Oft können die Notfall-Patienten jedoch soweit vor Ort stabilisiert

werden, dass der Weitertransport in eines der 39 Berliner Krankenhäuser über die Straße genutzt werden kann. So findet zu nur etwa drei Prozent der

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ITH Christoph Brandenburg: durchdachte Intensivmedizin auf kleinstem Raum.

Christoph-31-Einsätze ein Patiententransport statt. Während der Hubschrauber noch am Einsatzort steht, kommt oft bereits die nächste Einsatzanfrage. So gibt es Tage, an denen Christoph 31 nur kurz zum Nachtanken seine Steglitzer Heimatstation aufsucht, um dann sofort wieder zum nächsten Einsatz zu entschweben.

Christoph 31 – Erfolgsgeschichte mit Zukunft Als Berliner Besonderheit wird bei jeder Landung von Christoph 31 der Landeplatz durch die Polizei abgesichert – im oftmals unübersichtlichen Stadtgebiet die bessere Lösung, zumal auch hier immer wieder neugierige Passanten die Arbeit der Crew erschweren. Und da ist dann noch sein größerer gelber Brandenburger Bruder, Christoph Brandenburg. Er hat seine Heimatstation in Senftenberg und ist um einiges voluminöser: Gerne lädt ihn der kleine Bruder zum Auftanken nach Steglitz ein, wenn der Weg zur Brandenburger Zapfsäule

dem Bruder auf der Durchreise zu weit ist. Während der wendige Berliner Christoph  31 und ebenso der Brandenburger Christoph 33 ihre Hauptaufgabe im Primär­ einsatz – dem schnellen Transport von Rettungspersonal zum Einsatzort – sehen, ist Bruder Christoph Brandenburg ein Intensivtransporthubschrauber (ITH): Seine Hauptaufgabe besteht darin, im Sekundäreinsatz medizinisch versorgte intensiv­ pflichtige Notfallpatienten aus

Hangar und Landeplatz vor Baubeginn.

Christoph Brandenburg – auftanken in Steglitz.

einem Krankenhaus in ein anderes zur Weiterbehandlung zu fliegen. Während Christoph  31 und 33 nachts Pause haben, weil Landungen im Stadtgebiet in der Dunkelheit zu riskant wären, fliegt ihr großer Bruder auch im Dunkeln, liegen seine Start- und Landeplätze doch überwiegend im Klinikbereich. In Berlin unterwegs als ITH ist übrigens ein rot-weißer-Hubschrauber der DRF-Betreiberflotte, stationiert auf dem Unfallkrankenhaus in Marzahn.

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Dahlem & Grunewald Journal Doch eines ist klar: Auch wenn jeder Rettungshubschrauber sein Einsatzgebiet besitzt, – im Notfall, dessen Mittelpunkt immer ein Menschenleben ist, wird flexibel von allen in Frage kommenden Einsatz-Crews nach einer Lösung gesucht und die dann auch gefunden. So hat jeder Pilot zwei Wochen jährlich Bereitschaftsdienst, in dem er bundesweit eingesetzt werden kann; jeweils dort, wo Bedarf besteht. Nico Hellmann lernte so vor Kurzem andere Stationen der Flugrettung in Neustrelitz und in Wolfenbüttel kennen. Der Jungfernflug von Christoph  31 fand im Jahr 1987 in West-Berlin noch unter amerikanischer Flagge statt. Kein deutscher Pilot durfte ihn damals fliegen, das galt bis zum Mau Die gelbe ADAC-Flotte steht für erfahrene Flugrettung.

erfall. Heute – 2001 durch ein moderneres Helikoptermodell von Airbus ersetzt – hat er sich zum flugstärksten Mitglied der ADAC-Flotte entwickelt. Unverzichtbar im Rettungswesen ist er inzwischen und dürfte das auch in Zukunft bleiben. An seiner Heimatstation auf dem Steglitzer Klinik-Campus wird sich ab Frühjahr einiges tun, dann wird der gelbe Rettungsbrummer voraussichtlich

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in Schönefeld Zwischen-Station machen: Den aktuellen Startund Landevorschriften angepasst, wird die Steglitzer Station eine erhöhte Start/Landeplattform erhalten, die mehr Abstand zu den Klinikgebäuden gewährt, dazu wird der gesamte Platz neu angelegt. Im Rahmen dieser Bauarbeiten wird auch das Hangargebäude erweitert, denn längst ist es für die wechselnden Rettungscrews zu klein geworden. Und so darf man gespannt sein, wann Christoph  31 seine neugestaltete Heimat-Station der Öffentlichkeit vorstellen kann. Bis dahin aber werden er und seine Crew noch zahlreiche erfolgreiche Einsätze meistern auf ihren Flügen über Berlin zur Rettung von Menschenleben.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Der „Berliner Bär“ ist eine Frau Manuela Hopf hat neben dem Drehorgelspiel ein Hobby mit Kuschelfaktor

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eruflich ist die gebürtige Zehlendorferin Manuela Hopf seit 1979 im Hochbauamt des Bezirks tätig, wo unterschiedlichste Fälle rund um die Neubewertung asbestbelasteter Gebäude über ihren Schreibtisch gehen. Doch nach Feierabend tauscht sie diese Fälle gegen das kuschelige Fell ihres Bären-Kostüms, in dem sie sich, gebucht als „Berliner Bär“, mit oder ohne Drehorgel auf Veranstaltungen und Feiern in die Herzen von Groß und Klein kuschelt. „Besonders Kindern hat es der weiche Kunstpelz angetan, aber auch Frauen finden Gefallen an der freundlichen Ausstrahlung meines Berliner Bären. Und wenn Männer erst mitbekommen haben, dass im Kostüm eine Frau steckt, werden sie gleich forscher und anhänglicher“, lacht Manuela Hopf. Begleitet wird sie bei diesem ganz besonderen „Bärendienst“ von ihrem Mann

Im Alltag begleiten bärenstarke Glücksbringer Manuela Hopf.

Ingo, der beim An- und Ausziehen des schweren Kostüms unent“bär“lich ist, und der darüber hinaus nach Bedarf auch an der Drehorgel eine gute Figur als

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„Bärchen“ macht neben ihr, dem „Berolinchen“. Selbst war Manuela Hopf bereits als Kind fasziniert von BerlinerBär-Imitationen, in denen echte

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Menschen steckten, und die zu dieser Zeit im Einsatz vor der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und dem Berliner Zoo als besondere Touristenattraktion galten. Wirkten sie mit ihren gefletschten Zähnen und dem verfilzten Pelz manchmal auch etwas zu furchterregend auf Kinder, besitzt Manuela Hopf´s Bär mit seinem weichen Fell da heute einen wesentlich höheren Kuschelfaktor, nicht zuletzt aufgrund der herzlichen Ausstrahlung, die seinem sympathischen weiblichen Innenleben entspringt. „Berliner Bär“ Manuela mit „Bärchen“ Ingo.

Am Anfang war die Drehorgel Als Manuela Hopf vor rund 10 Jahren zu ihrem bärenstarken Hobby fand, konnte sie schon auf eine erfolgreiche HobbyKarriere als Drehorgelspielerin zurückblicken: „Als eine Freundin mich auf dem Berliner Drehorgelfest zum „Orgeln“ überredete, habe ich Feuer gefangen“, erklärt Manuela die Anfänge ihrer Leidenschaft. Kurioserweise war es ein Bestatter, der ihr für 7.500 DM dann ihre erste eigene Drehorgel verkaufte. Und als sich Manuela anläss lich ihrer eigenen Hochzeit mit ihrem Ingo im Jahr 1989 beim Arbeitsamt um einen passenden Musiker für die Feier bemühte, fand sie zum Künstlerdienst Berlin und den Mut zu ersten öffentlichen Auftritten als „Berolinchen“ mit der Drehorgel. Die Begeisterung des Publikums war für Manuela Grund genug, um weiterzumachen. Inzwischen besitzen „Berolinchen“ und ihr Mann fünf Drehorgeln, von denen sie drei mit Zubehör zum Verleih anbieten. Aus Theaterbeständen und Privatbesitz „retten“ sie immer wieder die im Volksmund liebevoll

als „Leierkasten“ bezeichneten Drehorgeln, in deren Restauration sie schon viel Geld und Herzblut gesteckt haben. „Jede Orgel besitzt ihr ganz eigenes Klangvolumen“, weiß Manuela und fährt fort: „Mein Mann hat mich zwar mit Drehorgel kennengelernt, doch anfangs tat er mir etwas leid, wenn er an meinen Auftritts-Terminen alleine zu Hause saß.“ Sie selbst fand über ihren Mann zur Zauberei, und beide sind inzwischen Mitglieder des Magischen Zirkels. Als Manuela einmal krank war und Drehorgel-Termine nicht wahrnehmen konnte, kam

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Dahlem & Grunewald Journal wie beim Fest des Bundespräsidenten und im Roten Rathaus hat sich das Drehorgelpaar als „Berolinchen & Bärchen“ mit Gesang und Unterhaltungsprogramm einen Namen gemacht, nicht zuletzt wegen seines breiten Repertoires, das vom typisch Berliner Lied über Küchenlieder und Märsche bis hin zum Weihnachtlied reicht. Ein Alleinstellungsmerkmal dabei ist der riesige Kostümfundus, über den Manuela und ihr Mann verfügen, vom Engel- und Weihnachtsmann-Kostüm bis hin zur typischen Bekleidung beinahe jeder Zeitepoche. Alle Kostüme werden in Bangkok nach Manuelas Entwürfen geschneidert und immer neue kommen hinzu.

Da steppt der Bär

schließlich auch ihr Mann zu ihrem besonderen Hobby. „Er hat mich damals bestens vertreten und ist mit seinem stattlichen Auftreten und seiner tollen Stimme der genau richtige Partner und Moderator“, schwärmt sie von ihrem Mann, der nun an ihrer Seite als „Bärchen“ ihre Be rufung teilt; eine willkommene Abwechslung zu seinem Lehrerberuf. Beruf und Freizeitaufgabe lassen sich für beide gut kombinieren, da die meisten Auftritte nachmittags, an Wochenenden oder am frühen Abend liegen. Bei Firmen- und Privatfesten, aber auch in großem Rahmen

Verdrehter

FUSS?

Nicht „von der Stange“ kam auch das Kostüm des „Berliner Bären“, welches Manuela inzwischen in dreifacher Ausführung besitzt, und dessen Geschichte sie strahlend erzählt: „Als ich das Kostüm vor etwa 10 Jahren auf dem Trödelmarkt entdeckt habe, war das Liebe auf den ersten Blick. Es kam wohl ursprünglich aus Ost-Berlin. Für

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80 Euro habe ich es gekauft und erst später überlegt, ob es vielleicht noch weitere gibt.“ Manuela fragte beim Händler nach und konnte noch zwei Exemplare erstehen. Ihr Mann agierte nur einmal als Innenleben des „Berliner Bären“, bekam in dem engen Fell aber beinahe Luftprobleme und überlässt seitdem gerne seiner Frau die Auftritte als „Berliner Bär“, die – wie Manuela Hopf zugibt – wirklich äußerst schweißtreibend und anstrengend sind. Dicke Baumwollunterkleidung hilft dabei, einigermaßen trocken zu bleiben. „Es wird einem schon recht heiß im Kostüm, aber nur bis zu einem gewissen Punkt, wärmer wird´s dann nicht mehr“, weiß die Darstellerin. So legt sie beim Bären-Auftritt etwa alle 20 Minuten eine Pause ein, um durchzuatmen, denn gerade im Sommer erreichen die meisten Buchungen sie. Der „Berliner Bär“ tanzt auf Wunsch, überreicht Präsente und spielt auch Leierkasten. Besonders bei Touristen und Kindern ist er beliebt, und oft bekommt er von den Kids zu hören: „Dich möchte ich mit nach Hause nehmen!“ Kein Wunder, denn sein Fell wird von „Frauchen“ Manuela sorgfältig

Jede Drehorgel ist ein kleines Kunstwerk, meist handbemalt.

27 27 Fotos: Berolinchen/Lorenz

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Das Duo macht in jedem Kostüm eine gute Figur.

gepflegt und gebürstet, damit es seinen Kuschelfaktor beibehält. Übrigens: Der Berliner Bär als Wappentier geht auf die Berliner Kürschner von 1280 zurück. In ihrem Gildebrief vom 22. März 1280, der als ältester bekannter Nachweis der Stadt Berlin mit der Abbildung seines Wappentieres gilt, befanden sich auf dem Siegel rechts und links neben dem märkischen Adler zwei gepanzerte Bären und die Inschrift: „Sigillum burgensium de berlin sum“ = „Ich bin das Siegel der Bürger von Berlin“. Drehorgeln, auch Leierkästen genannt, traten als mechanisches Musikinstrument ihren Siegeszug ab Beginn des 18. Jahrhun derts als Instrument der Straßenmusiker, Bänkelsänger und Gaukler europaweit an, wurden oft von Tanzbären und Äffchen begleitet, fanden aber auch als Kirchen-und Saloninstrument Verwendung. Heute werden sie mit ihren Spielern immer rarer. Das Duo „Berolinchen & Bärchen“ trägt auf unterhaltsame Weise zusammen mit seinem „Berliner Bären“, den Drehorgeln und dem Altberliner Liedgut mit dazu bei, altes Kulturgut zu vermittel und in guter Erinnerung zu behalten. Weitere Informationen zu Terminen und Buchung unter www. leierkasten-berlin.de und www. baer-von-berlin.de.� ◾ � Jacqueline Lorenz

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Gesundheit

„Ich hab‘ Rücken“

Von Hexenschüssen und anderen Schmerzquellen

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iele kennen es: Eine falsche Bewegung beim Aufstehen oder beim Heben der schweren Getränkekiste und plötzlich schießt ein stechender Schmerz in den Rücken. Wer unter dem im Volksmund als Hexenschuss bekannten Problem leidet, kann sich oftmals kaum noch aufrichten. In einigen Fällen strahlen Beschwerden sogar

die Füße erstreckt“, weiß der Orthopäde und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga Dr. Reinhard Schneiderhan. „Während ein akuter Hexenschuss, auch als Lumbago bezeichnet, häufig nach einigen Tagen wieder verschwindet, empfiehlt es sich bei ausstrahlenden Schmerzen, die länger als eine Woche anhalten, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären.“

Plötzliche Bewegungsnot

Ruckartige Bewegungen wie das schnelle Anheben schwerer Gegenstände können zu Rückenschmerzen führen. � Foto: Dr Schneiderhan & Kollegen

bis in Beine oder Füße aus und Kribbeln oder Taubheitsgefühle entstehen. „Dann ist häufig der Ischiasnerv betroffen, welcher sich vom unteren Rücken bis in

schwerer Gegenstände oder ungewöhnliche Körperdrehungen. Doch auch Unfälle oder Stürze mit unerwartet starken Belastungen des Rückgrats erhöhen das Risiko eines Hexenschusses. Viele Patienten nennen außerdem kalte Zugluft als Ausgangspunkt ihrer Probleme. In der Folge kommt es zu Muskelverspannungen, ein sogenannter Hartspann entsteht und löst Schmerzen aus. „Daneben ist häufig eine Gelenkblockierung der Grund für eine Lumbago. Durch ungünstige Bewegungen können sich die Gelenke verhaken und blockieren. Die Vielzahl von Nerven im Bereich der kleinen Wirbelgelenke erzeugt dann schmerzhafte Beschwerden“, erklärt Dr. Schneiderhan. Bei einem akuten Verlauf klingen diese jedoch meist nach einigen Tagen wieder ab.

Zumeist tritt ein Hexenschuss im Bereich der Lendenwirbelsäule auf und führt dort zu lokal begrenzten Beschwerden. Aufgrund von mangelnder Bewegung oder dauerhaften Fehlhaltungen zum Beispiel beim Sitzen, liegt bei den meisten Betroffenen eine unzureichend ausgebildete Rückenmuskulatur vor. In diesen Fällen Nerv in der Klemme reichen als Auslöser für den plötzlich auftretenden Rückenschmerz Bestehen Schmerzen länger und oft bereits ruckartige Bewegun- kommt es zu Gefühlsstörungen gen wie das schnelle Anheben wie Taubheit oder Kribbeln, liegt

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Gesundheit häufig eine Reizung oder Einklemmung des Ischiasnervs vor. Als einer der dicksten Nerven im menschlichen Körper besteht er aus mehreren Nervenwurzeln, auch Segmente genannt. „Je nachdem, welches Segment betroffen ist, strahlen Beschwerden unterschiedlich weit in Beine oder Füße aus“, sagt Dr. Schneiderhan. Degenerative Veränderungen der Bandscheiben stellen die Hauptursache für Ischiasschmerzen dar. Durch dauerhaften Druck auf die Wirbelsäule kommt es dabei zu Verschleißerscheinungen der natürlichen Stoßdämpfer, sodass sich Bandscheibengewebe vorwölbt oder vollständig austritt und auf umliegende Nervenwurzeln drückt. Auch eine Spinalkanalstenose, bekannt als Wirbelkanalverengung, oder

die sogenannte Spondylolisthesis, also eine Instabilität der Wirbelsäule, kann Auslöser des Ischias-Syndroms sein. Für eine exakte Diagnose empfiehlt sich ein Besuch beim Arzt. Dieser führt eine sorgfältige klinische Untersuchung sowie gegebenenfalls bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie, kurz MRT, durch. Je nach Auslöser kommen dann verschiedene Therapiemaßnahmen infrage, die von schmerzlindernden oder verspannungslösenden Medikamenten bis hin zu Bandscheibenbehandlungen zum Beispiel mit dem Wirbelsäulenkatheter reichen. „Dabei injizieren wir ein spezielles Medikamentengemisch gezielt an die betroffene Stelle und schrumpfen störendes Gewebe. Dieses minimalinvasive

Verfahren reduziert das Risiko anschließender Narbenbildung auf ein Minimum“, betont Dr. Schneiderhan abschließend.

Tipps und Tricks zur Selbsthilfe Eine akute Lumbago lässt sich mit der sogenannten Stufenlagerung lindern. Dabei liegen Kopf und Rücken gerade auf einer festen Unterlage. Knie und Unterschenkel ruhen erhöht, zum Beispiel auf einem Stuhl, sodass ein rechter Winkel entsteht. Auch Wärmeanwendungen wie Rotlicht- oder Fangotherapien bessern Beschwerden. Generell gilt: Wer sich schnell wieder bewegt, baut Verspannungen aktiv ab und beugt weiteren Schmerzen effektiv vor. � ◾

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Gesundheit

Niesen & Schnupfen Auf das Wie kommt es dabei an

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Foto: Bernardbodo / Fotolia

rusten, schniefen, niesen und schnäuzen – im Winter haben diese menschlichen Geräusche Hochsaison. Manchmal hört man aber auch ein weniger rücksichtsvolles Hochziehen des Nasenschleims oder ein leises unterdrücktes Niesen mit zugehaltener Nase. „Beides ist nicht sinnvoll und kann die Erkältung sogar verschlimmern“, sagt Michael Horn vom Servicezentrum der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Berlin. Niesen: Viele versuchen, das Niesen zu unterdrücken, um in der Öffentlichkeit nicht unnötig aufzufallen. Beim Niesen kann Luft mit Geschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern durch die Nase schießen. Hält man sich die Nase zu, sucht sich der Niesreflex einen anderen Weg: Durch den entstehenden Überdruck im Kopf können Äderchen platzen, im schlimmsten Fall sogar das Trommelfell im Ohr. Hat der Betroffene kein Taschentuch parat, in das er in der Öffentlichkeit dezent hineinniesen kann, hilft die Armbeuge, um seine Mitmenschen vor der Niesattacke zu verschonen. Schnupfen: Beim Schnupfen gehen die Expertenmeinungen auseinander. Die einen halten das Hochziehen deswegen für besser, weil dadurch Sekret und Keime nicht in die Nasenhöhlen gedrückt werden. Andere dagegen vertreten die Auffassung, dass gerade durch das Schniefen Keime von der Nase in den Rachen und unter Umständen in die Atemwege gelangen könnten. So kann dann schnell aus einem Schnupfen eine Bronchitis werden. „Das empfohlene Mittel der Wahl heißt in diesem Fall also: Vorsichtig in ein Papiertaschentuch schnäuzen, am besten beide Nasenlöcher getrennt und dabei nicht zu heftig schnauben,“ rät Horn. „Das Taschentuch nur einmal benutzen und anschließend sofort in den Mülleimer werfen.“ Vorbeugung: Die beste Maßnahme gegen Erkältungen ist, sich vor einer Ansteckung zu schützen. Erkältungsviren verbreiten sich über winzige Tröpfchen, die sich beim Niesen, Husten oder Schnäuzen auf Türklinken, Treppengeländern sowie Haltegriffen in Bussen und Bahnen ablagern. Beim Anfassen gelangen die Viren an die Hände und von dort leicht weiter an Nase oder Mund. Darum sollte man vermeiden, sich ins Gesicht zu fassen. Vor allem aber gründliches Händewaschen bietet einen guten Schutz vor Erkältungen.� ◾

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